WISSENSCHAFT SELBSTHILFEFOREN FÜR BETROFFENE VON SELBSTVERLETZENDEM VERHALTEN Emotionale Unterstützung und soziale Kontakte im Vordergrund Eine aktuelle Studie der Sigmund-Freud-Privat-Universität Wien gibt Aufschluss über die klinisch relevanten Effekte der sogenannten Ritzer-Foren. Christiane Eichenberg ei Jugendlichen ist die Nutzung des Internets als Kommunikationsmedium besonders beliebt. So loggen sich beispielsweise drei Viertel aller Zwölf- bis 19-Jährigen mehrmals pro Woche in eine Online-Community ein. Im Jahr 2010 war es nur gut jeder Zweite (1). Dass solche Communities auch für den Austausch bei psychischen Problemen genutzt werden, ist naheliegend. Insbesondere die Option, im Internet anonym und unzensiert zu kommunizieren, schafft eine ideale Umgebung für einen niedrigschwelligen Austausch über schambesetzte und marginalisierte Themen. Hierzu gehört auch das selbstverletzende Verhalten (SVV), das durchschnittlich im 14. Lebensjahr auftritt. In der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15–35 Jahre) zeigen zwei Prozent klinisch relevantes selbstverletzendes Verhalten (2). Allerdings wird davon ausgegangen, dass der Anteil bei psychiatrischen Patienten deutlich höher ist; unter Patientenstichproben findet man noch erheblich höhere Prävalenzzahlen, zum Beispiel mehr als 30 Prozent bei Patienten mit Essstörungen (3). SVV kann bei den Betroffenen verschiedene Formen annehmen. Die häufigste Art der Selbstverletzung stellt das Schneiden und Ritzen der Haut – und hier vorrangig an den Händen, Armen und im Gesicht – dar (3, 4). Dabei kann die Selbstverletzung ein breites Spektrum an psychischen Funktionen übernehmen (5). Insgesamt wird das Internet als Selbsthilfemedium in Fachkreisen positiv eingeschätzt. Bei bestimmten Problemen und Symptomen ist B 324 die Nützlichkeit jedoch stark umstritten. Dies trifft vor allem auf die sogenannten extreme communities zu (6), zu denen auch die OnlineForen zählen, in denen sich Betroffene von SVV austauschen. Sie werden aufgrund möglicher Triggereffekte und damit dysfunktionalen Auswirkungen auf die Krankheitsbewältigung sowie einer angeblich negativen gegenseitigen Beeinflussung therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen vorwiegend mit Sorge betrachtet. Stand der Forschung Tatsächlich haben „extreme communities“ im Internet einen großen Erfolg, wie die steigende Anzahl der Websites, Chats und Foren, die Personen mit selbstverletzendem Verhalten adressieren, verdeutlicht. Dem Problemkreis SVV wird medial zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt, ohne dass dabei jedoch eine Zunahme der Prävalenz zu verzeichnen wäre (7). Whitlock et al. (8) haben bereits 2007 mehr als 500 SVV-Foren recherchieren können. Obwohl es inzwischen eine Reihe von Studien zu anderen extreme communities, wie den Suizidforen und Pro-Ana/Mia-Blogs, gibt (6), ist die Forschungslage hinsichtlich der SVV-Foren mit gut einem halben Dutzend Studien bisher defizitär. Whitlock, Powers und Eckenrode (9) beschreiben in ihrer Studie die Mitglieder und den Inhalt der beliebtesten englischsprachigen SVV-Foren. Die Teilnehmerzahl in den Foren variierte zwischen 70 bis zu 6 656 Mitgliedern, wobei ein Großteil der aktiven Teilnehmer Frauen zwischen 14 und 20 Jahren waren. Einige weitere qualitative und explorative Untersuchungen zu dem Thema illustrieren die Gedanken und Erfahrungen der Teilnehmer entsprechender Online-Foren (10, 11). Zusammenfassend berichteten die Betroffenen primär von positiven Aspekten der SVV-Foren, wie nützliche Informationen, emotionale Unterstützung und weniger Verlangen, sich selbst zu verletzen. Eine Untersuchung der prävalentesten Themen in Facebook-Gruppen zu SVV kommt zu ähnlichen Ergebnissen (12). Die Teilnehmer einer E-Mail Befragung gaben sogar an, dass SVV-Foren bei der Bewältigung der SV-Symptomen hilfreicher seien als eine Therapie (13). Im Gegensatz zu diesen positiven Einschätzungen der Funktionen und Effekte von SVV-Foren untermauern die Ergebnisse einer Studie von Lewis und Baker (14) die alarmierenden Bedenken anderer Autoren (15). Bei mehr als elf Prozent der analysierten SVV-Websites wurden explizit grafische Diskussionsbeiträge gefunden, die selbstverletzendes Verhalten nicht nur verharmlosend als effektive Coping-Strategie darstellten, sondern auch als Trigger dienen können. Online-Studie Die dargestellten – zum Teil widersprüchlichen Befunde – zeigen weiteren Forschungsbedarf. Um die Effekte von Internet-Foren zu SVV empirisch fundiert zu bewerten, wurde daher eine Online-Befragungsstudie (N = 309) mit überwiegend adoleszenten Personen (89,6 Prozent weiblich; Alter: Deutsches Ärzteblatt | PP | Heft 7 | Juli 2014 WISSENSCHAFT M = 19,76; SD = 4,64) durchgeführt, die verschiedene SVV-Foren nutzen (16, 17). Im Fokus stand die Erhebung der soziodemografischen Charakteristika sowie der klinisch relevanten Symptombelastung des SVV-Foren-Nutzerklientel. Darauf aufbauend sollte die aktuelle Nutzungspraxis beschrieben werden, um potenzielle Effekte der ForenNutzung erschließen zu können. Symptombelastung Die Gruppe derer mit einer kurzen Vergangenheit (< 1 Jahr) an SVV war relativ gering (16,8 Prozent der Gesamtstichprobe); demgegenüber bestand bei über zwei Dritteln der Stichprobe SVV seit drei Jahren oder länger. Insgesamt sind die Studienteilnehmer als deutlich klinisch belastet einzustufen. Die aktuelle Symptombelastung der Befragten wurde mittels des Brief Symptom Inventory (BSI) erfasst. Aufgrund des häufig berichteten Zusammenhangs von SVV und einer posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) (18) wurde ebenso die Posttraumatic Symptom Scale (PTSS-10) eingesetzt. Anhand der PTSS-10 zeigten sich bei 62,3 Prozent klare Hinweise auf eine PTBS, bei 26,5 Prozent eine erhöhte Stressreagibilität, und nur 11,3 Prozent wären als nicht auffällig einzuschätzen. Der Global Severity Index (GSI) des BSI ist ein Maß für die Gesamtbelastung durch verschiedene psychiatrische oder psychosomatische Symptome. Hier zeigen die Ergebnisse, dass 88 Prozent der Stichprobe als „klinisch relevanter Fall“ einzustufen sind. Angesichts dieser hohen Belastung ist es nicht verwunderlich, dass zum Befragungszeitpunkt immerhin knapp 50 Prozent psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nahmen. Ein weiteres Viertel (26,9 Prozent) gab an, sich professionelle Hilfe suchen zu wollen, ebenso viele (25,6 Prozent) waren jedoch weder aktuell in Behandlung noch motiviert, sich Hilfe zu suchen. Nutzung der SVV-Foren Es zeigten sich eine lange Nutzungsdauer sowie eine hohe Nutzungsintensität: Knapp zwei Drittel der Befragten nutzen SVV-Foren mindesDeutsches Ärzteblatt | PP | Heft 7 | Juli 2014 tens einmal täglich und im Durchschnitt seit knapp zwei Jahren. Bezüglich der Motive für die Nutzung der Foren zeigte sich entgegen der pessimistischen Annahmen, dass die Foren insbesondere aufgesucht werden, um Tipps zu Selbstverletzungen (zum Beispiel, wie man diese am besten vor Familie und Freunden versteckt) zu geben beziehungsweise zu erhalten, nicht zutreffend sind. Die bedeutendsten Motive sind vielmehr, sich offen mit anderen Betroffenen austauschen zu können, um Verständnis zu erfahren und anderen zu helfen. Weniger wichtig erschien die Suche nach Informationen sowie der Wunsch, akuten Selbstverletzungsdruck äußern zu können. Erlebte soziale Unterstützung Die von den Befragten erlebte soziale Unterstützung versus Belastung in ihren verschiedenen Bezugsgruppen (Familie, Freunde, SVV-Forum) wurde anhand von zwei Skalen ermittelt (1. „Geborgen und geschätzt“, 2. „Abgelehnt und eingeengt“). Es zeigte sich, dass die Teilnehmer sich in den SVV-Foren genauso geborgen fühlten wie im Freundeskreis, hingegen in der Familie dieses Gefühl nicht erlebten. Äquivalent dazu fühlten sich die Befragten in der Familie am stärksten abgelehnt und eingeengt, im Forum hingegen nicht. Damit deutet sich an, dass SVV-Foren gerade für Jugendliche und Adoleszente ein zentraler Raum zur Vernetzung mit anderen Peers sind, und dies in einer schwierigen und belasteten Übergangs- und Entwicklungsphase. Wirkung der Foren Auf die Frage, ob die Forennutzung insgesamt schon einmal SVV ausgelöst habe, antworteten die Befragten im Mittel mit „das ist einmal vorgekommen“. Bei lediglich acht Prozent kam es häufiger vor, dass die Partizipation am Forum SVV auslöste. Zudem wurde nach dem Einfluss der Forennutzung auf die Häufigkeit von Selbstverletzungen insgesamt gefragt: Immerhin gaben 33,3 Prozent der Befragten an, sie seien seltener geworden, und 13,3 Prozent berichteten von einer Zunahme seit der Forennutzung. Der Großteil konstatierte demnach, die Teilnahme am Forum habe bei ihnen keine Auswirkung auf die Häufigkeit ihrer Selbstverletzungen gehabt. Ein vielversprechender Befund ist, dass bei 70 Prozent die Motivation stieg, sich therapeutische Hilfe zu suchen beziehungsweise in therapeutischer Behandlung zu bleiben. Nutzertypen Es ließen sich verschiedene Nutzertypen bestimmen. Die „konstruktiven Nutzer“ stellen die mit einem Anteil von zwei Dritteln (68,8 Prozent) größte Gruppe dar. Die am stärksten bewerteten Motive zur Foren-Partizipation in dieser Gruppe waren die Suche nach emotionaler Unterstützung und sozialen Kontakten, wobei sich dieser Nutzertyp im Forum auch vergleichsweise am stärksten geborgen und geschätzt fühlt. Der Austausch über Techniken zur Selbstverletzung spielte so gut wie keine Rolle. Ein knappes Viertel (22,4 Prozent) wurde der Gruppe der „sozialen Nutzer“ zugeordnet. Im Profil der Motive ähnelt diese Gruppe stark den konstruktiven Nutzern. Es sind vor allem Unterschiede in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der gegenüber dem konstruktiven Nutzertyp geringeren Symptombelastung, auffällig. Soziale Kontakte zu haben, ist dieser Gruppe jedoch etwas wichtiger als emotionale Unterstützung zu erhalten. Lediglich 8,9 Prozent der Stichprobe fallen in die Gruppe der „problematischen Nutzer“. Zwar ist das von dieser Gruppe am stärksten benannte Motiv die (unproblematische) Suche nach Informationen, aber diese Gruppe ist deutlich stärker als die beiden anderen an Tipps zum Zufügen von Selbstverletzungen interessiert. Sie zeigte ebenso ein geringeres Interesse an emotionaler Unterstützung und sozialen Kontakten. Dieser Nutzertyp scheint subjektiv auch am wenigsten von den Foren zu profitieren und am ehesten gefährdet zu sein, denn nur 11,1 Prozent dieser Gruppe gaben an, das SVV sei durch die Foren- 325 WISSENSCHAFT teilnahme tendenziell seltener geworden. Dagegen beschrieben 29,6 Prozent, es sei häufiger geworden. Dies trifft wiederum nur auf 12,5 Prozent der konstruktiven und 10,3 Prozent der sozialen Nutzer zu. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Motivation, sich professionelle Hilfe zu suchen. Beispielsweise gaben 77,9 Prozent der konstruktiven Nutzer an, diese sei durch die Teilnahme am Forum gestiegen. Bei den problematischen Nutzern stimmten hier 44,4 Prozent zu. Keine homogene Gruppe Nutzer von SVV-Foren stellen demnach keine homogene Gruppe dar. Vielmehr ließen sich drei Nutzertypen identifizieren, die aus verschiedenen Motivkonstellationen SVVPlattformen für sich nutzen. Dabei konnten mehr als 90 Prozent der Befragten dem konstruktiven beziehungsweise sozialen Nutzertyp zugeordnet werden, der die Foren primär für emotionale Unterstützung und soziale Kontakte nutzt mit positiven Effekten auf das selbstverletzende Verhalten. Bei lediglich knapp neun Prozent war die Partizipation in den Foren durch besorgniserregende Motive gekennzeichnet. Hier gilt es weiter zu erforschen, in welchen Krankheitsstadien der „problematische Nutzer“ vorrangig durch SVV-Foren angesprochen wird und inwieweit die Teilnahme die Symptomatik aufrechterhält oder gar verschärft. Entsprechend ist auch von differenziellen Effekten der Nutzung auszugehen. Somit sollten Ärzte wie Psychotherapeuten bei der Anamnese betroffener Patientengruppen immer auch die Mediennutzung mit erheben, um so differenzieren zu können, ob und wenn ja in welcher Form und mit welchem vorrangigen Motiv SVV-Selbsthilfeforen genutzt werden. █ Zitierweise dieses Beitrags: PP 2014; 12(7): 324–6 Anschrift der Verfasserin Prof. Dr. phil. Christiane Eichenberg, Dipl.-Psych., Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, Department Psychologie, Schnirchgasse 9 a, A-1030 Wien, www.christianeeichenberg.de @ 326 Literatur im Internet: www.aerzteblatt.de/pp/0714 REFERIERT PSYCHOTISCHE STÖRUNGEN Antipsychotika senken Kriminalitätsrate Psychiatrische Patienten werden in den Zeiten, in denen sie antipsychotische Medikamente wie Clozapin oder Risperidon einnehmen, nur etwa halb so häufig straffällig wie in medikationsfreien Zeiten. Dies geht aus einer Analyse schwedischer Patienten- und Strafregister im „Lancet“ hervor. Auch die Einnahme von Stimmungsstabilisatoren wie Lithium oder Carbamazepin hatte eine präventive Wirkung, die allerdings schwächer ausfiel und nur bei Patienten mit bipolaren Störungen nachweisbar war. Patienten mit Psychosen geraten nicht selten mit dem Gesetz in Konflikt. Auslöser sind häufig Gewalttätigkeiten gegen andere Menschen. Besonders ausgeprägt ist das Problem in US-Innenstädten, wo einer früheren Studie zufolge nicht weniger als 28 Prozent der Patienten im ersten Jahr nach der Entlassung aus einer psychiatrischen Klinik wegen Gewalttätigkeiten verurteilt wurden. Auch in Schweden wurden 6,5 Prozent der 40 937 Männer, denen in den Jahren 2006 und 2009 Antipsychotika oder Stimmungsstabilisatoren verschrieben wurden, im gleichen Zeitraum wegen Gewalttaten verurteilt. Dazu gehörten Mord, Angriffe, Raubüberfälle, Brandstiftung, sexuelle Übergriffe, Drohungen oder Einschüchterungen. Bei den 41 710 Frauen, denen während der gleichen Zeit Antipsychotika oder Stimmungsstabilisatoren verschrieben wurden, betrug die Kriminalitätsrate zwar nur 1,6 Prozent, sie dürfte aber ebenfalls über dem Bevölkerungsdurchschnitt gelegen haben. Durch einen Abgleich der Medikamentenverordnungen mit den Kriminalitätsstatistiken des Landes (der durch die einheitlichen Identifikationsnummern der Einwohner in allen Registern leicht möglich ist) konnte ein Forscherteam um Seena Fazel von der Universität Oxford ermitteln, dass Patienten, die ihre Rezepte eingelöst hatten, zu zwei Dritteln seltener straffällig wurden (Hazard Ratio (HR) 0,36; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,34–0,39). Der Effekt war sowohl bei den Stimmungsstabilisatoren (HR 0,32; 0,28–0,35) als auch bei den Antipsychotika (0,60; 0,54–0,65) signifikant – hier vor allem bei Clozapin (HR 0,10; 0,05– 0,19), das bei therapieresistenten Psychosen eingesetzt wird. Um mögliche Verzerrungen auszuschließen, verglich Fazel auch die Kriminalitätsrate bei einzelnen Patienten in den Phasen, in denen sie die Rezepte eingelöst hatten, mit denen, in denen sie die Therapie verweigert hatten: Auch diese Analyse zeigt, dass während der Einnahme der Medikamente (genauer der Rezeptierung) die Kriminalitätsrate vermindert war. Die Reduktion war jedoch schwächer. Sie betrug bei Antipsychotika 45 Prozent (HR 0,55; 0,47–0,64), bei Clozapin 47 Prozent (HR 0,53; 0,16–1,74) und bei Stimmungsstabilisatoren 24 Prozent (HR 0,76; 0,62–0,93). Die Einnahme der Medikamente senkte auch die Zahl der Drogendelikte und der weniger schweren Taten, die nicht zu einer Inhaftierung führten. Eine Wirkung war bei Patienten mit Schizophrenie (allerdings nur für die Antipsychotika) und bipolarer Störung (hier für beide Medikamentengruppen) nachweisbar. Die Kombination von Antipsychotika und Stimmungsstabilisatoren hat die Wirkung nicht verstärkt. Die Verordnung von Depot-Präparaten könnte dagegen eine günstige Wirkung haben. Die Autoren meinen, dass Gewalttaten von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen durch die Einnahme der Medikamente zu einem großen Anteil vermieden werden können. rme Fazel S, Zetterqvist J, Larsson H, Långström N, Lichtenstein P: Antipsychotics, mood stabilisers, and risk of violent crime. The Lancet, 8. Mai 2014; doi:10.1016/S0140–6736 (14)60379–2. Deutsches Ärzteblatt | PP | Heft 7 | Juli 2014 WISSENSCHAFT LITERATURVERZEICHNIS ZU PP 7/2014: SELBSTHILFEFOREN FÜR BETROFFENE VON SELBSTVERLETZENDEM VERHALTEN Emotionale Unterstützung und soziale Kontakte im Vordergrund Eine aktuelle Studie der Sigmund-Freud-Privat-Universität Wien gibt Aufschluss über die klinisch relevanten Effekte der so genannten Ritzer-Foren. Christiane Eichenberg LITERATUR 1. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. JIM-Studie 2013. [Online]. http://www.mpfs.de/?id=613 [27.03.2014] 2. 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