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Projektdokumentation
Unser Sonnensystem
Planung und Bau eines dynamischen
Kleinplanetariums
Fabio Bernasconi und Alessandro Beck
Projektarbeit 2006/07, «bugnplay.ch»
GROSS UND KLEIN: Rauminstallation
Projekt Kleinplanetarium
Inhaltsverzeichnis
1 VORWORT...................................................................................................................................... 2
2 ABSTRACT..................................................................................................................................... 3
3 AUFGABENSTELLUNG................................................................................................................. 4
3.1 KLEINPLANETARIUM .................................................................................................................... 4
3.2 PLANETENGUIDE......................................................................................................................... 4
4 PLANUNG....................................................................................................................................... 5
4.1 BERECHNUNGEN UND MASSSTÄBE .............................................................................................. 5
4.1.1 Berechnung der Umlaufbahnradien.................................................................................. 5
4.1.2 Berechnung der Planetendurchmesser ............................................................................ 7
4.2 STEUERUNGEN UND MOTOREN ................................................................................................... 8
5 KONSTRUKTION ......................................................................................................................... 10
5.1 VEREINFACHUNGEN .................................................................................................................. 10
5.1.1 Umlaufbahnen ................................................................................................................ 10
5.1.2 Eigenrotation................................................................................................................... 11
5.1.3 Pluto................................................................................................................................ 12
5.1.4 Sonne und restliches Universum.................................................................................... 12
5.2 STEUERUNG ............................................................................................................................. 14
5.2.1 Berechnungen der Umlaufzeiten .................................................................................... 14
5.2.2 Programmierung mit NXT Software................................................................................ 15
5.2.3 Multiplexor ...................................................................................................................... 16
5.3 KONSTRUKTIONSIDEEN ............................................................................................................. 17
5.3.1 Eisenbahnprinzip ............................................................................................................ 17
5.3.2 Aufhängeprinzip.............................................................................................................. 18
5.3.3 Anschaulichkeit............................................................................................................... 19
5.4 MATERIAL ................................................................................................................................ 20
5.4.1 Planeten.......................................................................................................................... 20
5.4.2 Grundkonstruktion .......................................................................................................... 21
5.4.3 Kabel............................................................................................................................... 22
5.4.4 Kosten............................................................................................................................. 23
5.5 FINALE PLANUNG...................................................................................................................... 23
5.6 ZUSAMMENBAU......................................................................................................................... 25
5.6.1 Probleme ........................................................................................................................ 26
5.7 VERSCHIEDENE STADIEN .......................................................................................................... 27
6 PLANETENGUIDE........................................................................................................................ 28
6.1 GRUNDSÄTZE ........................................................................................................................... 28
6.2 LAYOUT.................................................................................................................................... 28
6.3 INHALT ..................................................................................................................................... 29
6.4 DRUCK ..................................................................................................................................... 29
7 DISKUSSION UND VERBESSERUNG ........................................................................................ 29
8 PERSÖNLICHE EINDRÜCKE ...................................................................................................... 31
9 QUELLENVERZEICHNIS ............................................................................................................. 32
10 SCHLUSSWORT ........................................................................................................................ 33
ANHANG .......................................................................................................................................... 34
-1-
Projekt Kleinplanetarium
1 Vorwort
Das Sonnensystem, welches die Heimat unserer Planeten bildet, hat uns beide
schon immer fasziniert. Seine schier unendliche Weite, seine Geheimnisse und
die Pracht der Himmelskörper sind die Anstosspunkte dazu.
Jeder einzelne Planet ist in seiner Art und Beschaffenheit einmalig - und dennoch
folgen sie alle den gleichen physikalischen Gesetzen, indem sie auf einer
elliptischen Bahn um die Sonne kreisen und sich gleichzeitig um sich selber
drehen. Sie alle zusammen bilden eine Konstellation, die uns als das
Sonnensystem bekannt ist.
Mit dieser Arbeit wollen wir unserem Sonnensystem einen Schritt näher kommen
und somit einen alten Traum verwirklichen.
Wir danken Herrn Carter der Educatec AG in Döttingen für die Unterstützung und
Bereitsstellung der NXT-Motoren und Steuerungssysteme. Ohne deren Hilfe wäre
es kaum möglich gewesen, unser Modell zum Leben zu erwecken.
Ein weiterer Dank geht an die Airex in Sins und Herrn Tschan, der uns die ForexPlatten gesponsert hat. Einen Dank auch an Herrn Zimmermann von unserer
Schule, der uns beim handwerklichen Teil zur Seite stand.
-2-
Projekt Kleinplanetarium
2 Abstract
Im Rahmen unserer Projektarbeit für den Wettbewerb «bugnplay.ch» haben wir es
uns zum Ziel gesetzt, ein Kleinplanetarium zu planen und anschliessend selbst zu
bauen. Das Planetarium sollte auf möglichst kleinem Raum, mit einer hohen
Anschaulichkeit, die Bewegung der Planeten unseres Sonnensystems im
Zeitraffer simulieren.
Dazu verwendeten wir die neue Technologie von Lego Mindstorms NXT. Mit Hilfe
der offiziellen NXT Software und unseren Berechnungen programmierten wir acht
Motoren der Planeten Merkur bis Neptun über insgesamt drei NXT
Steuerungssysteme. Dadurch konnten wir die Planeten parallel ablaufen lassen,
damit ihre Bewegungen mit einem 100’000-fachen Zeitraffer proportional zur
Wirklichkeit übereinstimmten.
Wir legten eine Maximalgrösse von 1,5 m für unser Kleinplanetarium aus, wodurch
wir die Abstände zwischen den Umlaufbahnen berechneten, um daraus die
Maximalgrösse der Planeten zu erhalten.
Wir abstrahierten die Umlaufbahnen in Kreisbahnen und platzierten die Motoren
untereinander auf Plattformen, um einen gemeinsamen Mittelpunkt der
Planetenbahnen zu erhalten. Die Plattformen fixierten wir über Aufhängungen an
einer Querstrebe über dem Modell, an denen wir auch die von uns, aus RJ12Kabeln hergestellten Verbindungskabel von den Motoren zu den
Steuerungssystemen wegführen konnten.
Damit sich alle Planeten in dieser Konstruktion auf einer Ebene befinden, mussten
wir die Planetenachsen zwischen den Aufhängungsstreben nach oben führen.
Somit war unser Modell dynamisch.
Zur Beleuchtung: Wir wählten anstelle der Sonne eine 5 Watt-Halogenlampe, die
wir im Mittelpunkt platzierten und mit einem Sternenhimmel aus Fiberglaskabeln
im Hintergrund ergänzten.
Zur Unterstützung des Betrachters des Planetariums verfassten wir ein
Begleitheft, um darin die acht Planeten mit ihren wichtigsten und interessantesten
Fakten kurz vorzustellen.
-3-
Projekt Kleinplanetarium
3 Aufgabenstellung
3.1 Kleinplanetarium
Wir wollen einen massstabsgetreuen, dynamischen Nachbau unseres
Sonnensystemes verwirklichen; ein Modell, in dem sich die Planeten in ihrer im
Verhältnis zueinander korrekten Geschwindigkeit um die Sonne drehen. Ihre
Umlaufbahnen sollen ebenfalls zueinander im richtigen Verhältnis stehen,
genauso wie die Planetenradien. Aus Platzgründen entschieden wir uns schon im
Voraus gegen ein korrektes Verhältnis zwischen Planetenradius und Umlaufbahn.
Die Umlaufsgeschwindigkeiten der Planeten um die Sonne sollen ausserdem
proportional zur Wirklichkeit stehen. Das heisst zum Beispiel, dass sich Jupiter
einmal um die Sonne dreht, während die Erde zwölf Umdrehungen um die Sonne
zurücklegt.
Die Planeten sollen ausserdem so viele Male um die eigene Achse drehen, wie sie
es auch in der Realität auf einem Sonnenumlauf tun.
Das Kleinplanetarium als Ganzes soll zu einem besseren Verständnis unseres
Sonnensystems beitragen und attraktiv gestaltet sein.
3.2 Planetenguide
In einem kleinen und handlichen Büchlein wollen wir die wichtigsten
Grundkenntnisse über unser Sonnensystem vermitteln. Das Büchlein soll die
wichtigsten und interessantesten Daten sowie Fakten auflisten und mit
Bildmaterial bereichert, auf einfache Weise einen wichtigen Beitrag zum
Verständnis unseres Kleinplanetariums leisten.
-4-
Projekt Kleinplanetarium
4 Planung
Die Planung bildete den ersten wichtigen Teil unserer Arbeit. Einerseits galt es die
Massstäbe festzulegen. Wie gross sollte unser Kleinplanetarium werden? Welche
Grössenverhältnisse sind geeignet und welche nicht?
Andererseits mussten wir das Problem eines dynamischen Kleinplanetariums
lösen. Wie könnte man erreichen, dass sich die Planeten in korrekten
Geschwindigkeiten um die Sonne drehen?
4.1 Berechnungen und Massstäbe
Es gab genau zwei offene Fragen:
1. Wie soll das Grössenverhältnis der Umlaufbahnen sein?
2. Wie soll das Grössenverhältnis der Planeten sein?
Aus eigener Erfahrung wussten wir, dass wir unmöglich bei beiden denselben
Massstab im Bezug auf die Realität nehmen konnten. Wenn man sich z.B. den
Planetenweg in Aarau anschaut, so hätten wir ein riesiges Modell bauen können
und immer noch keine Planeten darauf gesehen. Also brauchten wir zwei
unterschiedliche Massstäbe.
4.1.1 Berechnung der Umlaufbahnradien
Wir legten fest, dass das Kleinplanetarium selber 1,5x1,5 m gross werden soll und
bestimmten so mit Hilfe der Umlaufbahndaten des äussersten Planeten1 Neptun
den Massstab für die Umlaufbahnen. Durch unsere Berechnungen fanden wir
heraus, dass 1,5 m eine ideale Grösse für den Durchmesser der NeptunUmlaufbahn ist. Daher vergrösserten wir Breite und Länge des Kleinplanetariums
auf je 1,6 m, um auf allen Seiten noch 5 cm an Spielraum zu erhalten. Damit
sollten Schwierigkeiten mit der Technik und dem Neptun selber, der später auf der
Bahn befestigt werden soll, vermieden werden.
1
In Kapitel 5.1.3 Pluto gehen wir genauer auf Pluto ein.
-5-
Projekt Kleinplanetarium
Falls der Neptun genau 75 cm Abstand zur Sonne hat, muss die Erde 2,496 cm
Abstand zum Mittelpunkt haben.
Rechnung:
75 cm ≙ 4495,06 Mio. km  1 Mio. km = 75 cm/4495,06 = 0,016684… cm  1AE
= 149,6 Mio. km ≙ 0,016684… cm x 149,6 = 2,496073… cm
Da wir jedoch von der Erde aus «denken», hielten wir es für schöner, wenn der
Abstand Erde-Sonne bzw. Erde-Mittelpunkt einer einfachen und exakten Zahl
entspricht und nicht derjenige des Neptuns.
Somit rechneten wir noch einmal alle Daten von Neuem aus, indem wir den
Abstand der Erde zum Mittelpunkt auf 2,5 cm festlegten.
Daraus ergaben sich folgende Daten:
Planet
Mittlerer Abstand zur Sonne
2
Astronomische Einheit
3
Achsenradius im Modell
Merkur
57,91 Mio. km
0,3871 AE
0,97 cm
Venus
108,21 Mio. km
0,723 AE
1,81 cm
Erde
149,6 Mio. km
1 AE
2,50 cm
Mars
227,94 Mio. km
1,524 AE
3,81 cm
Jupiter
779 Mio. km
5,204 AE
13,01 cm
Saturn
1434 Mio. km
9,58 AE
23,96 cm
Uranus
2872 Mio. km
19,2 AE
48,00 cm
Neptun
4495 Mio. km
30 AE
75,12 cm
Der Massstab zwischen den Umlaufbahnen in unserem Modell und der Realität
beträgt also grob gerundet 1:6 Billionen, da 1 m im Modell genau
5’983’914’827'640 m (=149'597'870'691 m/0,025) in der Realität entspricht.
2
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Planetenname.
http://de.wikipedia.org/wiki/Planetenname_(Planet) (24.1.2007).
3
„Die AE ist [...] definiert als 149.597.870.691m und entspricht in guter Näherung der großen
Halbachse der Erdumlaufbahn (mittlerer Abstand der Erde vom Zentrum der Sonne). Entfernungen
innerhalb des Sonnensystems werden meist in AE angegeben.“
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Astronomische Einheit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Einheit (24.1.2007).
-6-
Projekt Kleinplanetarium
4.1.2 Berechnung der Planetendurchmesser
Die Planeten selbst sollten im Vergleich zu den Umlaufbahnen übergross sein, da
wir unser Kleinplanetarium ja anschaulich gestalten wollten. Wir entschieden uns
somit für den grösstmöglichen Massstab, der es noch erlaubte, dass sich die
inneren Planeten aneinander vorbei bewegen können.
Da der kleinste Abstand zwischen zwei mittleren Bahnradien dem Abstand ErdeVenus entspricht, mussten wir also jene Planetendurchmesser beziehungsweise
deren Planetenradien zuerst ausrechnen.
Der Abstand Erde-Venus beträgt mindestens 41,39 Mio. km. Diesen setzten wir
der Summe von Erdradius und Venusradius gleich, was ergibt, dass 41,39 Mio.
km in der Realität einem Mass von 24859,874 Planeten-km entsprechen.
Da 41,39 Mio. km im Modell einer Grösse von (2,5 cm /149,6 x 41,39)
0,69167... cm entsprechen, entsprechen 24859,874 km in der Realität derselben
Grösse. Die Grösse des Erdradius beträgt also maximal (0,69167cm/24859,874 x
12756,274) = 0,35491... cm.
Wir entschieden uns auch hier, die Grösse des Erddurchmessers einer exakten
Zahl gleichzusetzen und den Planeten Erde und Venus einen Spielraum von 1 mm
zu geben, was uns auf den Erddurchmesser von 6 mm brachte.
Die anderen Werte berechneten sich nach folgendem Schema:
6 mm/Erddurchmesser in der Realität x Planetendurchmesser in Realität
Planet
Äquatordurchmesser
4
Planetendurchmesser im Modell
Merkur
4878 km
2,3 mm
Venus
12103,6 km
5,7 mm
Erde
12756,274 km
6,0 mm
Mars
6794 km
3,2 mm
Jupiter
142984 km
67,3 mm
Saturn
120536 km
56,7 mm
Uranus
51118 km
24,0 mm
Neptun
49528 km
23,3 mm
4
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Planetenname.
http://de.wikipedia.org/wiki/Planetenname_(Planet) (24.1.2007).
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Projekt Kleinplanetarium
Der Massstab zwischen den Planeten in unserem Modell und denen in der
Realität beträgt also grob gerundet 1:2 Milliarden da 1 m im Modell genau
2’126’045'667 m (=12’756’274 m/0,006) in der Realität entspricht.
4.2 Steuerungen und Motoren
Da wir unser Kleinplanetarium dynamisch machen wollten, brauchten wir aufgrund
der verschiedenen Umdreh- und Umlaufgeschwindigkeiten, Motoren, die man
programmieren konnte.
Wir erkundigten uns im Physiklabor unserer Schule, wodurch wir erfuhren, dass
man die Motoren „selbst“ nicht programmieren kann, sondern dass man dafür eine
Steuerung braucht. Diese Erkenntnis ernüchterte unsere Idee von einem
dynamischen Kleinplanetarium, da wir auf keinerlei Kenntnisse über Steuerungen
zurückgreifen konnten.
Wir dachten, man könnte doch einfach an einen normalen Motor einen Dimmer
koppeln, wodurch man die Umdrehgeschwindigkeit des Motors drosseln kann.
Dadurch wird jedoch nicht nur die Umdrehgeschwindigkeit des Motors verringert,
sondern auch deren Leistung. Zudem würde man nie die Genauigkeit eines
Motors erreichen, der an eine Steuerung gehängt ist.
Wir erkundigten uns daher bei mehreren Elektronik-Fachleuten, im
Literaturverzeichnis der Stadtbibliothek Aarau sowie im Internet, ob und wie man
einen Motor durch eine Steuerung drosseln kann. Wir wurden fündig, jedoch war
uns bald einmal klar, dass es uns in dieser kurzen Zeit nicht gelingen wird,
ausreichende Erkenntnisse anzueignen, um selbst Steuerungen und somit
Motoren zu programmieren.
Nach einigen schlaflosen Nächten hatten wir die geniale Idee, anstelle von
handelsüblichen Motoren und Steuerungen, auf die programmierbaren Lego
Mindstorms Motoren zurückzugreifen. Dieser Schritt erwies sich später als weise
Entscheidung.
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Projekt Kleinplanetarium
Übers Internet stiessen wir als erstes auf die Firma Educatec AG5, welche die
eben erst neu erschienenen Lego NXT-Motoren im Angebot hatte. Diese Motoren
schienen ideal für unser Projekt, da sie sich über ein Steuerungssystem
programmieren lassen.
Durch den Internetauftritt der Educatec AG bemerkten wir, dass sie sich für die
technische Bildung an Allgemeinschulen einsetzen, was unsere Chancen auf eine
Unterstützung ihrerseits wesentlich erhöhte.
Wir kontaktierten noch am selben Tag die Firma und stellten unser Projekt vor.
Der Geschäftsführer der Firma, Herr Carter, zeigte sich begeistert von unserem
Vorhaben.
Wir vereinbarten ein erstes Treffen, in dem wir unser Projekt Herrn Carter noch
einmal genauer vorstellten. Er stimmte einer Unterstützung unseres Projektes
durch zur Verfügungsstellung von NXT Motoren und Steuerungen zu. Wir konnten
es kaum fassen, dass sich die erste von uns angefragte Firma schon als Sponsor
bereit erklärte.
Etwa einen Monat später suchten wir den Firmensitz in Döttingen auf, wo uns ein
erster Motor und ein Steuerungssystem ausgehändigt wurde. Damit konnten wir
uns mit dem NXT System vertraut machen. Die restlichen Motoren folgten nach
abgeschlossener Planung auf Anfrage mit der Post, da uns noch nicht klar war,
wieviele Motoren und Steuerungen wir tatsächlich brauchen würden.
5
http://www.educatec.ch/
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Projekt Kleinplanetarium
5 Konstruktion
Der Weg zu unserem finalen Produkt und damit zur Lösung, wie wir die Motoren
und Planeten zusammenbauen konnten, führte von verschiedenen Konzeptideen
zu den ersten Plänen und Skizzen und schlussendlich zur Arbeit des
Zusammenbauens selbst.
5.1 Vereinfachungen
Hätten wir wirklich alles so machen wollen, wie es ursprünglich gedacht war, so
wäre es kaum gelungen, unser Kleinplanetarium innerhalb eines halben Jahres
rechtzeitig fertig zu stellen.
5.1.1 Umlaufbahnen
Das erste Problem stellten die elliptischen Umlaufbahnen dar. Man hätte die
Planeten auf Schienen fahren lassen müssen, denn eine Ellipse lässt sich nicht
ohne Formveränderung um einen Punkt drehen, da eine Ellipse zwei Brennpunkte
besitzt. Das wäre aber mit unseren Motoren nicht möglich gewesen. Also
entschieden wir uns, die Umlaufbahnen in Kreisbahnen zu abstrahieren, damit
dieses Problem wegfiel.
Glücklicherweise ist die Abweichung von der Realität bei den meisten Planeten
dabei nicht allzu gross, so dass wir uns diese Vereinfachung problemlos leisten
konnten.
Die Neigungsachsen der Umlaufbahnen waren ein weiteres Problem, das man
ohne Zeitdruck sicher hätte lösen können, für uns war es aber nicht möglich.
Jedoch muss man hier klar festhalten, dass diese Abstrahierung für den
Betrachter im Endprodukt kaum merklich sein wird.
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Projekt Kleinplanetarium
Der maximale Höhenunterschied in y-Achsenrichtung im Vergleich zur Ekliptik6
und somit im Vergleich zur Waagrechten durch den Mittelpunkt beträgt nur 2,3 cm.
Dieser verteilt sich zudem auf 75 cm Bahnachse, was schlussendlich nur noch
einer Steigung von drei Prozent entspricht.
Der maximale Höhenunterschied entspricht dem Sinus der Neigung der
Bahnebene multipliziert mit dem dazugehörigen Planetenachsenradius. Somit
ergeben sich folgende Werte:
Planetenachsenradien
Planet
Neigung der
Bahnebene
im Modell
7
max. Höhenunterschied in yAchsenrichtung im Vergleich zur Erde
Merkur
0,9677 cm
7,004°
0,12 cm
Venus
1,81 cm
3,395°
0,1 cm
Erde
2,5 cm
0°
0 cm
Mars
3,8087 cm
1,85°
0,12 cm
Jupiter
13,0099 cm
1,305°
0,30 cm
Saturn
23,96 cm
2,484°
1,03 cm
Uranus
48,0025 cm
0,772°
0,67 cm
Neptun
75,1175 cm
1,769°
2,32 cm
5.1.2 Eigenrotation
Als Nächstes fiel uns auf, dass die Planeten extrem schnell um ihre eigene Achse
drehen würden, wollten wir über eine noch anschauliche Umlaufgeschwindigkeit
verfügen und das korrekte Verhältnis beibehalten. Eine so schnelle Umdrehung
der Planeten wäre erstens schlichtweg nicht mehr sichtbar gewesen; man hätte
nur noch einen farbigen, flimmender Fleck gesehen, was wiederum der
Anschaulichkeit geschadet hätte. Zweitens hätte man für eine solche
Geschwindigkeit eine Zahnradübersetzung anbringen müssen, da die Motoren an
ihre Leistungsgrenze gekommen wären.
6
„Die Ekliptik [...] definiert eine Ebene, in der sowohl der Mittelpunkt der Erde als auch der
Mittelpunkt der Sonne liegen. Diese Ebene ist damit die Bahnebene der Erde um die Sonne und
wird auch Ekliptikebene oder Ekliptikalebene genannt.“
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Ekliptik. http://de.wikipedia.org/wiki/Ekliptik (27.1.2007).
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Planetenname.
http://de.wikipedia.org/wiki/Planetenname_(Planet) (24.1.2007).
7
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Projekt Kleinplanetarium
Somit entschieden wir uns, auf die Eigenumdrehung zu verzichten und uns
stattdessen voll auf die Rotation um die Sonne zu konzentrieren.
5.1.3 Pluto
Nach der Neufassung des Begriffs Planet am 24. August 2006 durch die
Internationale Astronomische Union (IAU), gehört der einst neunte und
entfernteste Planet des Sonnensystems Pluto fortan nicht mehr als Planet zu
unserem Sonnensystem, sondern als Zwergplanet. 8
Somit entschieden wir uns, diesen in unserem Kleinplanetarium wegzulassen, da
wir uns darin auf die Planeten unseres Sonnensystems konzentrieren, und nicht
auf die anderen Himmelkörper. Es ist im Grunde falsch, hier von einer
Vereinfachung zu sprechen, da wir unser Modell schliesslich nur dem neusten
Stand der Wissenschaft anpassen wollten. Aber dank dieser neuen Definition
sparten wir uns ein weiteres Stück Arbeit; unser Modell wäre mit dem Beibehalten
der anderen Abmessungen durch den Planeten Pluto genau um einen halben
Meter breiter geworden, da er vom Mittelpunkt umgerechnet einen Abstand von
98.1 cm hat. Seine schiefe Bahnebene von 17.142° und seine stark ausgeprägte
Ellipse hätten die Entscheidungen, die Bahnschiefen nicht beizubehalten und die
Ellipsen zu Kreisen zu vereinfachen, um einiges erschwert.
5.1.4 Sonne und restliches Universum
In unserem Modell haben wir auf die Sonne verzichtet, da sie keinen Planet
darstellt, sondern einen Stern. Wenn wir die Sonne in unserem Planetarium
einbauen würden, hätte sie etwa den 109-fachen Durchmesser der Erde, in
unserem Modell also ziemlich genau 65.5 cm.
Lediglich Uranus und Neptun wären ausserhalb ihrer Ausdehnung, die anderen
Planeten darin eingeschlossen, was der Anschaulichkeit schaden würde. Falls
man die Planeten ausserhalb der Sonne anbringen möchte, würde dies das
Modell um mehr als einen halben Meter verbreitern und verlängern.
Da die Sonne mit ihrem Licht und Wärme für das Leben auf der Erde aber von
fundamentaler Bedeutung ist, haben wir uns entschieden, auf ihre Grösse zu
8
Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Pluto (Zwergplanet).
http://de.wikipedia.org/wiki/Pluto_%28Zwergplanet%29 (28.1.2007).
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Projekt Kleinplanetarium
verzichten, dafür aber ihr Licht und somit auch sie selbst mit einer Halogenlampe
in der Mitte des Modells zu imitieren. Dadurch lassen sich die anderen
Planetenabstände vom Mittelpunkt problemlos beibehalten.
Wir hielten eine 5 Watt Halogenlampe als ideales Sonnenlicht, welches wir an
einen Trafo angeschlossen mit 12 Volt speisten.
Auf den Rest unseres Universums, somit also auf
die Sterne die wir am Himmel sehen, wollten wir
nicht einfach so verzichten. Wir erkundigten uns
nach möglichen Beleuchtungen, wodurch wir dann
einen Sternenhimmel auf Ebay kauften.
Dieser Sternenhimmel besteht aus einer
Das von uns ersteigerte Sternenhimmel-Set
Lichtquelle mit integrierten 16 Programmen,
welche die daran angeschlossenen 2 m Lichtleitfasern zu 176 Stück nach
verschiedenen Mustern animieren kann. Eine Lichtleitfaser hat etwa den
Durchmesser von 0,6 mm, was bei 176 Stück einen anschaulichen und schönen
Sternenhimmel ergibt. Die Lichtleitfaser ordneten wir nicht irgendwie verstreut an,
sondern bildeten mit Hilfe zweier Sternenkarten9 vom Januar 2007, auf einer
Seitenwand des Modells die Sternbilder der südlichen Halbkugel und auf einer
anderen Seitenwand die Sternbilder der nördlichen Halbkugel.
9
http://www.skymaps.com/
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Projekt Kleinplanetarium
Die zwei fertigen Sternbilder des nördlichen und südlichen Sternenhimmels für die späteren
Seitenwände
5.2 Steuerung
Einer der wichtigsten, aber auch schwierigsten Teile unserer Arbeit war das
Programmieren und Ansprechen der Motoren. Ohne diesen Schritt hätten wir kein
dynamisches Modell gehabt, in welchem zudem die Verhältnisse der Umlaufzeiten
um die Sonne mit der Realität übereinstimmten.
Wie wir im Kapitel Planung bereits erwähnt haben, verwendeten wir in unserem
Kleinplanetarium Lego NXT Motoren und Steuerungen, um die Bewegungen der
Planeten ausführen zu können.
5.2.1 Berechnungen der Umlaufzeiten
Um die Motoren anschliessend korrekt programmieren zu können, benötigten wir
als erstes korrekte Daten, nach denen wir die NXT Steuerungen programmieren
konnten. Nach verschiedenen Versuchen war klar, dass wir die siderische
Periode10 auf 30 Sekunden festlegen werden.
Daraus ergaben sich folgende Daten für die anderen Planeten:
10
„Das siderische Jahr (Sternjahr) ist die wahre Dauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne.
Nach einem siderischen Jahr steht die Sonne in Bezug auf die Sterne wieder an der gleichen Stelle
des Himmels.“
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Siderisch. http://de.wikipedia.org/wiki/Siderisch
(24.1.2007).
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Projekt Kleinplanetarium
Planet
Siderische Periode
11
Siderische Periode im Modell
Merkur
0,24 a
7,2 s
Venus
0,62 a
18,6 s
Erde
1a
30 s
Mars
1,88 a
56,4 s
Jupiter
11,86 a
5 min 56 s
Saturn
29,46 a
14 min 44 s
Uranus
84 a
42 min
Neptun
164,8 a
1h 22 min
5.2.2 Programmierung mit NXT Software
Mit Hilfe der offiziellen Lego Mindstorms
Education NXT Software programmierten wir
die acht Motoren für die Planeten. Herr
Carter hatte uns mitgeteilt, dass sich die
Planeten mit Hilfe dieser Software einfach
drosseln lassen würden. Dies war jedoch
nicht der Fall, da man bei der
Programmierung für den Motor mit dem
Befehl „Move“ lediglich einstellen kann, in
welche Richtung er sich drehen soll.
Die Leistung des Motors liess sich ungefähr
drosseln, jedoch viel zu ungenau für unsere
Zwecke. Zudem konnte man dies nicht durch
Einstellen einer bestimmten Umdrehungsrate
kontrollieren, sondern lediglich über eine Art
Alessandro Beck beim Programmieren
des Planeten Merkur
„Schubregler“.
Nach längerem Probieren und Überlegen kamen wir auf die Idee, eine volle
Umdrehung in verschiedene Teilstücke zu unterteilen, also ähnlich wie der
Sekundenzeiger einer Uhr. Wir legten fest, dass sich jeder Motor ein Grad drehen,
dann eine kurze Wartepause einlegen und die gleiche Bewegung von vorne
11
(Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Planetenname.
http://de.wikipedia.org/wiki/Planetenname_(Planet) (24.1.2007).
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Projekt Kleinplanetarium
ausführen soll. Dies gelang uns durch den Einbau einer sogenannten
„Endlosschlaufe“, bei der sich die programmierten Elemente endlos wiederholen.
Die Wartepause bei Merkur war zum Beispiel nur etwa 0,01 s, beim Neptun jedoch
13,63 s. Die daraus benötigte Zeit für einen 1°-Sprung beträgt bei Merkur 0,02 s.
Durch diese kurze Zeiteinheit erscheint die gesamte Bewegung fliessend. Bei den
äusseren Planeten zeigen sich ruckartige Bewegungen.
Diese empfanden wir jedoch überhaupt nicht als Störungen, sondern eher als Hilfe
für den Betrachter. So lassen sich nämlich sehr langsame Bewegungen, wie eben
für Neptun, besser erkennen, als wenn die Bewegung fliessend wäre.
Screenshot einer Endlosschleife in der NXT Software am Beispiel der Erde
5.2.3 Multiplexor
Unser Problem war, dass wir acht Motoren zu betreiben hatten, sich aber an
einem Steuerungssystem nur drei anschliessen lassen. Ein sogenannter
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Projekt Kleinplanetarium
Multiplexor, eine Weiche, die man am Steuerungssystem anschliessen kann, um
damit mehrere Motoren an einem Steuerungssystem laufen zu lassen, war zur
Zeit unseres Projektes noch in Entwicklung bei http://www.hitechnic.com/ und für
uns also nicht verfügbar.
Wir waren somit gezwungen, zwei weitere Steuerungssysteme anzufordern, und
jeweils drei Motoren bzw. zwei an eine Steuerung anzuhängen.
5.3 Konstruktionsideen
Die erste Frage, die sich stellte, war die, wie wir die Motoren denn übereinander
stapeln würden. Schliesslich hat jede Umlaufbahn ihr Drehzentrum in der Sonne
und damit am selben Ort: Im Zentrum des Sonnensystems. Die Planeten sollten
zudem, wie in bisherigen Schritten geschildert, alle auf einer Ebene rotieren.
Ein weiteres Problem stellte die Stromzufuhr dar. Wie konnten wir die Kabel der
Motoren wegführen, ohne damit die anderen Planeten zu blockieren?
Wir brauchten also ein Konzept, das es uns ermöglichte, alle Motoren
übereinander zu stapeln und gleichzeitig ungehindert mit Strom versorgen zu
können. Des Weiteren durften wir natürlich nicht vergessen, dass wir ein
anschauliches Modell erstellen wollten.
5.3.1 Eisenbahnprinzip
In einer unserer ersten Ideen schien das Problem der Stromzufuhr gelöst. Der
Strom sollte von einem Stromkabel über eine Nadel zum Motor geführt werden,
ähnlich wie es bei einer Eisenbahnoberleitung der Fall ist. Die Motoren sollten
dabei in Gehäusen übereinander gestapelt werden.
Allerdings vergassen wir hier einen wichtigen Punkt: Wie konnten wir die Motoren
in Gehäusen übereinander anordnen, wenn wir noch eine kleine Lücke für die sich
drehende Strebe anbringen mussten?
Zudem fiel uns dann schon bald einmal auf, dass die Nadeln den unteren
Planeten in den Weg kommen würden, wollten wir doch den äussersten Planeten
aus Gründen der Anschaulichkeit zu unterst haben. Man hätte die Streben, um die
Planeten auf die gleiche Höhe zu bringen, also sehr lang machen und die Nadeln
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Projekt Kleinplanetarium
somit ausserhalb des äussersten Planeten herumführen müssen, was der Optik
extrem geschadet hätte.
Wir mussten nun also nach einer neuen Lösung suchen. Am Besten schien es,
wenn die Motoren „schweben“ würden, schliesslich mussten wir ja eine kleine
Lücke für die Streben lassen. Und punkto Stromzufuhr gab es ja vielleicht doch
noch eine Möglichkeit, die Kabel ungehindert wegzuführen...
Skizze einer Seitenansicht im Eisenbahnprinzip
5.3.2 Aufhängeprinzip
Schlussendlich kamen wir zu einer Lösung, in der wir die Motoren ungehindert
übereinander anordnen und die Stromkabel problemlos wegführen konnten. Diese
Lösung setzten wir dann auch um, da mit unseren Ressourcen und einem Verzicht
auf eine uhrenähnliche Zahnradübersetzung absolut keine andere Möglichkeit
existierte.
Die Motoren sollten nun auf je einer Plattform liegen, die an einer Decke oder
Strebe aufgehängt ist. Die Kabel sollten entlang der Aufhängestreben fortgeführt
werden.
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Projekt Kleinplanetarium
Dank den Position der Planeten von kleinen zu grossen Planetenachsen, würden
die Aufhängestreben einander nicht in den Weg kommen und wir hätten zudem
die Möglichkeit, alle Planeten auf die gleiche Höhe zu bringen.
Skizze einer Seitenansicht im Aufhängeprinzip
5.3.3 Anschaulichkeit
Um eine möglichst hohe optische Wirkung erzielen zu können, überlegten wir uns,
die gesamte Konstruktion schwarz anzumalen und mit einem ebenso schwarzen
Hintergrund zu arbeiten. Auf letzterem sollten Sterne zu sehen sein, um das
Gefühl, sich im Sonnensystem zu befinden, zu verstärken.
Dadurch würden die farbigen Planeten in den Vordergrund treten und besser
erkennbar sein. Zudem ist mit der Farbe schwarz auch die Farbe des Universums
gegeben.
Wie schon erwähnt, wollten wir zudem die Planeten alle auf dieselbe Höhe
bringen, um die Grössenverhältnisse zu verdeutlichen und die Idee, dass sich das
Sonnensystem auf der Ekliptik befindet, zu unterstützen.
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Projekt Kleinplanetarium
5.4 Material
Mit unserem Zusammenbau-Konzept stellte sich die Frage, aus welchem Material
wir denn die einzelnen Teile anfertigen würden. Einerseits galt das für die
Aufhänge-Konstruktion, andererseits aber auch für die Planeten.
5.4.1 Planeten
Wir entschieden uns aus Gründen der Machbarkeit des Geldes und Zeitdruckes,
in einem Bastelgeschäft nach den passenden Kugeln zu suchen. Wir wollten ein
stabiles, aber auch nicht zu schweres Material haben. Nach langem Suchen von
richtigen Durchmessern, entschieden wir uns bei Jupiter und Saturn, den beiden
grössten Planeten, für Sagex-Kugeln, während wir für die mittelgrossen Planeten
Uranus und Neptun Holzkugeln nahmen. Für die kleineren Planeten kauften wir
Perlen, respektive Steckkopfnadeln.
Da wir alle Planeten anmalen wollten, konnten wir es uns durchaus erlauben,
verschiedene Materialien zu gebrauchen, da man diese später nicht mehr sehen
würde.
Beim Malen grundierten wir die Kugeln zuerst mit weisser Acryl-Farbe, um
nachher auch die tatsächlichen Farben zu erhalten. Anschliessend bemalten wir
sie mit Hilfe von Fotos aus unserem Planetenguide und Internet.
Für die komplexe Oberflächenzeichnung des Jupiter entschieden wir uns
allerdings für eine andere Lösung, da wir mit Gouache einfach nicht die
Genauigkeit hinbekommen hätten. Wir griffen auf einen Bastelbogen aus dem
Internet zurück. Die Sternwarte Recklinghausen12 stellt online freundlicherweise
Bastelbögen unserer Planeten zur Verfügung. Mit dessen Hilfe beklebten wir die
Kugel und erschufen damit einen detailreichen und ansehlichen Jupiter.
Der Saturnring wurde übrigens ebenfalls mit Hilfe eines Bastelbogens von
derselben Homepage erstellt.
12
http://www.sternwarte-recklinghausen.de/
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Projekt Kleinplanetarium
5.4.2 Grundkonstruktion
Für die Grundkonstruktion brauchten wir eine Bodenplatte, mehrere Platten zum
Tragen der Motoren, Seitenplatten und eine Deckplatte, Aufhängestreben zum
Tragen der Platten und natürlich Streben für die Verbindung zwischen Planeten
und Motoren.
Bei den Platten entschieden wir uns für FOREX®-CLASSIC13-Platten, die wir
gratis bei unserem Sponsor, der Airex in Sins beziehen konnten.
Die Grundplatte mussten wir aus Gründen der Mobilität in zwei verschiedene Teile
anliefern lassen und später zusammensetzen.
Die Tragplatten der Motoren für alle Planeten ausser Uranus stellten aufgrund
ihres geringen Gewichts kein Problem für die Aufhängung dar und waren zudem
stabil. Beim Planet Uranus mussten wir die Tragplatte später noch mit
Verstrebungen unterstützen.
Die Verbindungen zwischen Decke und Platten, die sogenannten
Aufhängestreben, mussten aus einem tragfähigen und stabilen Material bestehen
und gleichzeitig dünn genug sein, um eine gute optische Wirkung zu erzielen. Im
Baumarkt fanden wir, was wir suchten: Gewindestangen aus Hartstahl. Mit den
passenden Mütterchen, die wir ebenfalls kauften, sollte auch deren Anbringen an
den Platten und an der Decke kein Problem darstellen.
Die Decke musste äusserst stabil sein, immerhin trägt sie das gesamte Gewicht
der Konstruktion. Allein deswegen entschieden wir uns auch gleich eine StützEinrichtung einzuplanen, um der Decke mehr Stabilität zu verleihen. Da sich das
alles ausserhalb unseres Kleinplanetariums befindet und damit der Optik nicht
schaden kann, entschieden wir uns für Holz. Holz lässt sich leicht bearbeiten, ist
günstig und gleichzeitig robust, also genau, was wir in dieser Situation brauchen.
13
„FOREX®-CLASSIC ist eine leicht geschäumte, geschlossenzellige PVC-Hartschaumstoffplatte
mit einer besonders feinzelligen, homogenen Struktur und einer seidenmatten Oberfläche.
FOREX®-CLASSIC ist die leichteste Platte ihrer Art, weist aber trotzdem eine hohe Eigensteifigkeit
auf und bleibt auch nach umfangreicher Bearbeitung stabil.“
(Cadillac Plastic GmbH (2007). FOREX® CLASSIC und TOP.
http://www.cadillac-plastic.de/pages/Marken-C16.htm (3.2.2007).
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Projekt Kleinplanetarium
Das Schwierigste war, das richtige Material für die Verbindungsstrebe zwischen
Motoren und Planeten zu finden. Dieses musste einerseits stabil sein, da es auch
bei grösserer Länge nicht absinken durfte, andererseits musste es leicht sein,
damit der Motor seine Kraft entfalten konnte. Wir entschieden uns somit für kleine,
hohle Messingrohre. Diese liessen sich gleichzeitig auch gut biegen, was es uns
auf einfache Art ermöglichte, alle Planeten auf dieselbe Höhe zu bringen.
5.4.3 Kabel
Für unsere Konstruktion benötigten wir ziemlich lange Kabel, da wir diese ja zuerst
vom Kern des Kleinplanetariums fortführen mussten, bevor wir sie am
Steuerungssystem anschliessen konnten, die etwa drei Meter lang sein sollten.
Allerdings verfügt Lego NXT über Spezialkabel, die nur bis auf eine Länge von
90cm produziert werden. Glücklicherweise sind sie abgesehen von ihrer Lasche
auf dem Einsteckkopf identisch mit den uns bekannten RJ12-Telefonkabeln.
Unter http://www.philohome.com/nxtplug/nxtplug.htm fanden wir eine Anleitung
dazu, wie man handelsübliche Telefonkabel in NXT-Kabel umbauen kann. Da
Telefonkabel in der erforderlichen Länge vertrieben werden, bestellten wir die
benötigte Menge bei Jim-Versand.de und bauten sie in der Werkstatt unserer
Schule, exakt wie in der Anleitung beschrieben, in NXT-Kabel um.
Links: Der Unterschied zwischen NXT-Kabeln und RJ12-Telefonkabeln,
Mitte: Abtrennung der Lasche, Rechts: Anpassung der Laschenbreite
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Projekt Kleinplanetarium
5.4.4 Kosten
Wir brauchten lediglich für die Kabel, das Holz und die Metallstreben
aufzukommen, den Rest erhielten wir dank unseren Sponsoren gratis (die Kosten
für das Sternenhimmelset wurden von begeisterten Verwandten übernommen).
Das ergab für uns Gesamtkosten von rund 100.-, was genau dem im Vorprojekt
reservierten Betrag entspricht.
5.5 Finale Planung
Nun galt es den finalen Zusammenbau aller Teile zu planen; unter anderem
mussten wir z.B. noch wissen, wie lange genau denn die einzelnen Teile sein
müssten und wo und an welcher Stelle wir bohren und schrauben wollen.
Mit Hilfe des Programms MLCad zeichneten wir ein 3D-Modell unseres
Kleinplanetariums. Der Vorteil war der, dass wir in diesem Programm auch unsere
NXT-Motoren als Objekte einfügen konnten.
Bisher hatten unsere Überlegungen und Berechnungen eher grob auf Papier statt
gefunden - jetzt wollten wir es genau wissen.
Da fiel uns auf, dass die NXT-Motoren grösser als die Umlaufbahnen der inneren
Planeten sind. Fazit: Wir mussten die Verbindungsstreben zwischen Motor und
Planet um den obersten Motor herumführen. Eine kleine Unschönheit, die sich
leider nicht vermeiden liess.
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Projekt Kleinplanetarium
Schrägansicht der Aufhängung mit Motoren im MLCad-Computermodell
Seitenansicht der Aufhängung mit Motoren im MLCad-Computermodell
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Projekt Kleinplanetarium
5.6 Zusammenbau
Wir begannen mit der Grundkonstruktion und fügten
zuerst die Bodenplatte zusammen. An dieser
brachten wir die Aufhängebalken an und bohrten
darin Löcher für die spätere Aufhängung.
Als Nächstes fixierten wir, mit Hilfe von Schrauben,
die Motoren genau in der Mitte der Forexplatten und
bohren in Letzteren die Löcher für die Aufhängung.
Anschliessend bogen wir die Umlaufbahn des
Merkur und brachten diese mit dem Planeten am
entsprechenden Motor an. Der Merkur war darauf
der erste Planet, der in unserem Modell fertig
Zusammenfügen der Bodenplatten
aufgehängt war und diente fortan als Messlatte für
die Planetenhöhen.
Von nun an arbeiteten wir von unten nach oben.
Das heisst, wir brachten zuerst die Aufhängung des
Neptun, dann diejenige des Uranus, etc. an. Erst als
alle Platten mit ihren Motoren aufgehängt waren,
kümmerten wir uns um die Umlaufbahn-Streben mit
Anbringen der Aufhängebalken
ihren Planeten.
Leichte Abweichungen von unseren Berechnungen
konnten wir somit direkt am Modell korrigieren und
sahen zudem fortzu, ob das Ganze passte oder
nicht.
Nachdem die ganze Aufhängung inklusive Planeten
stand, brachten wir die Kabel an, die es brauchte,
um die Motoren mit den Steuerungssystemen zu
verbinden. Dadurch wurde unser bisher statisches
Modell in ein dynamisches umgewandelt.
Fertiger Merkur mit Motor
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Projekt Kleinplanetarium
Zum Abschluss folgten das Übersprayen der Nicht-schwarzen Stellen mit
schwarzer Farbe, sowie das Anbringen der Seitenplatten und der Deckplatte.
5.6.1 Probleme
Eines der ersten Probleme war, dass die
Motoren nach dem Anschrauben auf den Platten
schief lagen. Das lag an der grösseren Kraft der
längeren Schraube (länger deshalb, weil die
Löcher am Motor dort höher lagen als am
anderen Ende).
Um diese Schieflage zu vermeiden, stabilisierten
wir den Motor mit Hilfe exakt zugschnittenen
Stabilisierung eines Motors mit Holz
Holzplatten, die wir unter den Motoren
angebracht anschraubten.
Die grösste Platte, diejenige des Uranus, war dermassen gross und schwer, dass
sie ohne weitere Vorkehrungen durchgehangen hätte. Somit mussten wir sie auf
der Unterseite mit dicken, armierten Streben verstärken.
Die Umlaufbahnen der äusseren Planeten waren
so lang, dass die Metallstreben, welche die
Planeten trugen, gegen aussen abgesunken
wären. Also mussten wir diese am Ende
abstützen. Da sie gleichzeitig auch noch
beweglich sein mussten, blieb uns keine andere
Möglichkeit, als darunter Räder anzubringen.
Glücklicherweise hatten wir noch einige LegoExemplare übrig, wodurch dieses Problem
Alle Umlaufbahnen vor Besprayung
relativ schnell behoben war. Mit entsprechend
zugeschnittenen Holzstücken verbanden wir die Räder und Umlaufachsen und
brachten gleichzeitig die Metallstreben auf die richtige Höhe.
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Projekt Kleinplanetarium
5.7 Verschiedene Stadien
Wir möchten mit den Bildern auf dieser Seite einen kleinen Einblick in unsere
Arbeit ermöglichen und dadurch zeigen, wie unser Modell gewachsen ist.
Auf der nächsten Seite sind weitere Bilder ohne Kommentar.
Links: Zusammentragen des Materials, Rechts: Ausmessung der Metallstreben
Links: Provisorische Aufhängung des Merkur, Rechts: Installation der Saturnplatte
Links: Noch fehlen Venus, Erde und Mars, Rechts: Besprayung des Modells
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Projekt Kleinplanetarium
6 Planetenguide
Genau wie unser Modell mussten wir auch den Planetenguide zuerst planen,
bevor wir ihn erstellen konnten. Es stellten sich zum Beispiel Fragen bezüglich des
Inhalts oder des Layouts. Tatsache war, dass wir die im Kapitel 3.2 gesetzten
Ziele erreichen wollten.
Hinweis: Der Planetenguide selbst befindet sich im Anhang dieser
Produktdokumentation.
6.1 Grundsätze
Das Format legten wir auf A5 fest, da wir einerseits ein handliches Buch,
andererseits aber auch genügend Platz für den Inhalt haben wollten. Zudem
hätten wir bei einem A6-Buch die Schrift entweder sehr klein machen müssen,
oder sehr viele Seiten anbringen müssen. Beides wollten wir vermeiden,
schliesslich sollte unser Guide leserfreundlich werden.
Wir entschieden uns zudem pro Planet vier Seiten zu reservieren. Das gab uns die
Möglichkeit, neben einer ausreichend grossen Schrift auch Grafiken einzubauen.
Zur Sonne und dem Sonnensystem wollten wir nicht allzu viel schreiben, da es
sich ja um einen Planetenguide und nicht um ein Sonnensystem-Buch handelt. So
beliessen wir es hierbei auf einer Doppelseite und einer netten Einleitung.
6.2 Layout
Das Layout sollte so gestaltet sein, dass sich der Leser angesprochen fühlt und
zum Lesen motiviert wird. Des Weiteren wollten wir mit guten Bildern einen
gewissen Eindruck hinterlassen einbauen.
Somit kamen wir zur Idee, jedem Planeten ein schwarzes Titelblatt zu verpassen.
Damit wollten wir erreichen, dass ein spannender Kontrast entsteht und sich der
Planet in seiner gewohnten schwarzen Umgebung, dem All, aufhält. Zudem wurde
dadurch die Gliederung in einzelne Planeten verstärkt.
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Projekt Kleinplanetarium
6.3 Inhalt
Schon am Anfang war klar, dass wir Fotos aus unserem Modell einbauen wollten,
damit der Guide auch seine Zugehörigkeit zum Kleinplanetarium rechtfertigte.
Neben dem wollten wir zu jedem Planet noch ein weites spannendes Bild liefern,
um dem Leser einen verbesserten Eindruck dieser Welt zu hinterlassen.
Dann mussten sicher einmal diejenigen Zahlen hinein, die wir für die
Berechnungen unseres Kleinplanetariums brauchten. Schliesslich sollte der Guide
das Modell begleiten und damit die Grössenverhältnisse veranschaulichen.
Was die übrigen Fakten und damit den echten schriftlichen Inhalt betrifft, so
überlegten wir uns, was denn den Leser am Meisten interessieren könnte. Wir
kamen somit über diese Leitfrage zu einer Einteilung in Atmosphäre, Oberfläche
und Besonderes, wobei in Besonderes vor allem Forschungsmissionen geschildert
werden sollten.
Gesucht wird eine genauere Vorstellung von einer fremden Welt, die sich mit der
Erde vergleichen lässt. Das ist es, was den meisten Leuten bezüglich den
Planeten gefällt. Mit unserer Einteilung dachten wir diesen Punkt zu unterstützen.
6.4 Druck
Ein Ringbuch schien uns die einfachste Lösung zu sein, dazu hatten wir auch
schon im Vornherein genügend Seitenrand einkalkuliert.
Somit druckten wir den Planetenguide an einem Laserdrucker aus (die
Druckqualität ist hierbei am Besten) und setzten die Seiten in Form eines
Ringbuches zusammen.
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Projekt Kleinplanetarium
7 Diskussion und Verbesserung
Aufgrund der vielen Probleme, die beim Zusammenbau des Kleinplanetariums
entstanden sind und dem damit verbundenen Zeitdruck, hätten wir sicher im
Bereich der Planung und des Zeitmanagements besser vorgehen müssen.
Wir hätten den Gesamtablauf genauer gliedern und jeden einzelnen Schritt
aufschreiben sollen. Zudem wäre eine regelmässigere schriftliche Anpassung des
Zeitplans von Vorteil gewesen, sowie die Einplanung von mehr Zeit für
Verbesserungen im letzten Moment.
Genauere Pläne und Skizzen des Modells hätten uns in mancher Situation sicher
einige Umständlichkeiten erspart. Überlegungsfehler hätten so eher vermieden
und Probleme schon im Voraus erkannt und vermindert werden können.
Zum grossen Problem zählten vorallem die inneren Planeten. Ein Hauptgrund
dafür stellte die Grösse der Motoren im Vergleich zu den Planeten mit ihren
Umlaufbahnen dar. Wir mussten die Aufhängung und die Umlaufbahnen um alles
herumführen und hatten schlussendlich sehr wenig Spielraum.
Eine Möglichkeit wäre es gewesen, auf die äusseren Planeten zu verzichten und
stattdessen das innere Sonnensystem um die Erde im verkleinerten Massstab
darzustellen. Den Rest des Sonnensystems mit seinen Planeten hätten wir im
Hintergrund anhand von Bildern andeuten können.
Der Vorteil hätte sicher in deutlich weniger Arbeit gelegen. Zudem hätten wir auch
Monde für die Planeten und eine Sonne einbauen, sowie die Planeten mit einer
höherer Umlaufgeschwindigkeit attraktiver gestalten können.
Eine andere Möglichkeit wäre es gewesen, den Masstab der Umlaufbahnen zu
verkleinern und damit mehr Spielraum im inneren Sonnensystem zu schaffen.
Allerdings wäre dadurch unser Modell nochmals eine Stufe grösser geworden und
es hätte die ganze Sache schlussendlich nicht vereinfacht.
Hätten wir zur Spielraumgewinnung die Planetenradien verkleinert, so könnte man
jetzt die Planeten kaum voneinander unterscheiden, so klein wären sie. Das wäre
überhaupt nicht im Sinne eines attraktiven Modells gewesen.
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Projekt Kleinplanetarium
8 Persönliche Eindrücke
„Nach so vielen Strapazen in der Vorbereitungszeit, nach mehreren unruhigen
Momenten und nach unzähligen Stunden Arbeit in der kühlen Werkstatt (inklusive
schlaflosen Nächten), bin ich froh, endlich vor einer fertigen Arbeit zu stehen.
Monatelang habe ich auf diesen Moment gewartet und davon geträumt – nun ist
es soweit. Die Planeten liegen vor mir und bewegen sich hinter dem wunderbaren
Sternenhimmel auf ihren Umlaufbahnen. Ich bin stolz darauf, eine kleine,
faszinierende Welt erschaffen zu haben und sämtliche Tücken und Zweifel hinter
mir zu haben. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass wir es tatsächlich so
weit bringen würden und zudem auch noch so, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Wir hätten vielleicht das eine oder andere besser machen können. Auch jetzt noch
könnte man diverse Sachen am Modell verbessern. Man könnte zum Beispiel
unsere Vereinfachungen weglassen - doch welches Projekt ist schon perfekt?“
Alessandro Beck, Januar 2007
„Mit unserem einmaligen Produkt und damit mit dem Ziel unserer Arbeit bin ich
sehr zufrieden. Wir sind vor viele Probleme gestossen, die es oft in sich hatten.
Doch eine Lösung fand sich zum Glück immer. Ich war überrascht, wie viel Glück
wir mit unseren Sponsoren hatten, die uns diese Arbeit überhaupt erst
ermöglichten.
Trotz enormem Zeitdruck konnten wir unser Innovation auf Basis des NXTSystems rechtzeitig fertig stellen. Ich bin überglücklich nach über 250 Stunden
Arbeit an diesem Punkt angekommen zu sein und die Strapazen der letzten
Wochen und Tage hinter mir zu haben.
Ich finde es genial, wie es uns gelungen ist, die Bewegung und Positionen der
Planeten mit Progammierung von Steuerungen, sowie unseren Ideen zur
Konstruktion in einem schönen Modell anschaulich darzustellen.
In einem weiteren Schritt könnte man noch weitere Finessen und Ideen einbauen.
Wir wollten zum Beispiel noch einen LED-Anzeige als Jahreszähler einbauen, die
Zeit reichte jedoch nicht aus.“
Fabio Bernasconi, Januar 2007
- 31 -
Projekt Kleinplanetarium
9 Quellenverzeichnis
Programme:
Offizielle Lego Mindstorms NXT Software sowie
MLCAD Version 3.20
Copyright © 1999-2004 Michael Lachmann
http://www.lm-software.com/mlcad/
Bücher:
Keller, H.-U. (2003). Astrowissen Zahlen, Daten & Fakten. Stuttgart: Kosmos.
Internet:
Hurbain, P. (2000-2006). Synthesize-your-own NXT® connector plug. Gefunden
im Dezember 2006 unter http://www.philohome.com/nxtplug/nxtplug.htm
EducaTec AG (2006). Homepage der EducaTec AG. Gefunden im November
2006 unter http://www.educatec.ch
Wikipedia, die freie Enzyklopädie (2007). Astronomische Einheit. Gefunden im
Januar 2007 unter http://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Einheit
Westfälische Volkssternwarte und Planetarium Recklinghausen (2006).
Kostenlose astronomische Bastelbögen für den Unterricht und Zuhause.
Gefunden im Dezember 2006 unter http://www.sternwarterecklinghausen.de/astronomie/html/bastelboegen.html
Bild: Sternenhimmel LED-Set 2m(3m/4m/Fernbedienung) UVP=299.Gefunden im Januar 2007 unter http://stores.ebay.ch/drei-2-eins-store
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Projekt Kleinplanetarium
10 Schlusswort
Wir haben mit dieser Arbeit eine Menge an neuen Erfahrungen gewonnen und
können bei einem zukünftigen Projekt auf diese zurückgreifen.
Wir haben etwas in solchem Ausmass geleistet, wie wir es bisher noch nie getan
hatten und wünschen uns, dass alle Betrachter unseres Modells wissen, wieviel
Arbeit und Leidenschaft in diesem Werk verborgen liegt. Dabei sollten sie sich von
der Pracht unseres Sonnensystems verzaubern lassen und fortan eine gewisse
Faszination für diese schier unendliche und geheimnisvolle Welt mit sich tragen.
Unser Modell ist in gewissem Sinne auch ein Blick in die Zukunft, möglicherweise
in eine Welt mit Leben auf anderen Planeten.
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Projekt Kleinplanetarium
Anhang
Inmitten des fertigen Modells
Das Modell von aussen mit abgehobener Deckplatte
- 34 -
PLANETENGUIDE
_
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Quellen:
Informationen über unsere Planeten und Zitat auf Seite 4:
Buch: Keller, H.-U. (2003). Astrowissen Zahlen, Daten & Fakten. Stuttgart:
Kosmos. Seiten 61, 71-80, 105, 109-126
Internet: http://de.wikipedia.org
Seite
Das Sonnensystem
....................................................
4
8
Planetenbilder (Titelblätter):
http://www.blinde-kuh.de/weltall/
© 1997-1999 Birgit Bachmann und Stefan R. Müller
Planet
Planetensymbole (Titelblätter):
http://www.code-knacker.de/planetensymbole.htm
Merkur
.........................................................................
Venus
......................................................................... 14
Erde
......................................................................... 20
Mars
......................................................................... 26
Jupiter
......................................................................... 32
Saturn
......................................................................... 38
Uranus
......................................................................... 44
Neptun
......................................................................... 50
Weitere Bilder:
217.160.164.65/teampointcom/sonnensystem/Bilder/ (S.4)
www.goastrobilder.de/Soho%20Sonne.gif (S.6)
www.nmm.ac.uk/upload/img/PIA02422.jpg (S.12)
www.wmnh.com/sgven6.jpg (S.18)
www.extrasolar.net/usage/HD28185bmoon.jpg (S.24)
astro.vision.free.fr/download/fonds/10/olympus_mons1b.jpg (S.30)
www.astrocorner.de/pics/etc/sonnensystem_jupiter_grf_l.jpg (S.36)
www.enterprisemission.com/_articles/06-30-2004_Cassini/images (S.42)
www.weltraumkunde.de/bilder_planeten/uranus/uranus1.jpg (S.48)
voyager.jpl.nasa.gov/image/images/neptune/2bg.jpg (S.54)
Alle Internetdateien wurden im November 06 heruntergeladen.
Planetenguide:
Dieses Buch ist eine Beilage zur Projektarbeit „Planung und Nachbau eines
dynamischen Kleinplanetariums“.
© Alessandro Beck und Fabio Bernasconi
www.bugnplay.ch, 2006/07
1
2
„Das Sonnensytsem ist unsere eigentliche kosmische
Heimat. Der Raum, in dem sich die Körper des Sonnensystems befinden, heisst interplanetarer Raum.“
Das Sonnensystem
3
4
Der Durchmesser des Sonnensystems bis zum Neptun beträgt 9 Milliarden Kilometer oder anders ausgedrückt: 8,3 Lichtstunden. Zentralkörper und
Gravitationszentrum ist die Sonne, welche somit der
grösste Körper im Sonnensystem ist.
Die Sonne wird von unseren acht Planeten (Trabanten) umkreist. Diese werden wiederum, bis auf Merkur
und Venus, von Monden (Satelliten) umrundet. Ferner
laufen Kometen und Meteoriten um die Sonne.
Planeten, Kometen und Meteorite laufen in KeplerBahnen um den Schwerpunkt des Systems, der meist
innerhalb oder nahe der Sonnenkugel liegt.
Die Sonne
Der bei weitem grösste Körper im Sonnensystem ist
ein Stern – unsere Sonne. Sie besteht aus einer heissen Gaskugel, die durch das Verschmelzen von
Atomkernen Energie gewinnt. Hauptsächlich werden
Wasserstoffatomkerne zu Heliumkernen fusioniert.
Die Oberflächentemperatur liegt bei 5500 °C.
So gesehen ist die Sonne ein ganz gewöhnlicher
Durchschnittsstern. Sie erscheint uns nur so gross,
weil sie sich im Vergleich zu anderen Sternen sehr
nahe an der Erde befindet.
5
Die Sonne in ihrer ganzen Pracht.
6
Merkur
7
8
Zahlen
Der sonnennächste Planet lässt sich nur schwer beobachten. Trotzdem wissen wir einiges über den Planeten, der nach dem Götterboten Merkur benannt
wurde. Zum Beispiel, dass es an einem Merkur-Tag
427 °C heiss und in einer Merkur-Nacht –183 °C kalt
wird.
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
4 878 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
87,969 Tage
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
58,646 Tage
Atmosphäre und Oberfläche
Mittlere Entfernung von der Sonne
57 900 000 km
Helium macht den grössten Teil der „Restatmosphäre“ auf Merkur aus. Eine echte Atmosphäre gibt
es nicht.
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
2,3 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
7,2 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
0,97 cm
9
Die Oberfläche lässt sich mit der des Erdmondes vergleichen. Etliche Krater und Narben prägen die Landschaft. Eines der im Vergleich zum Erdmond wenigen
von erstarrter Lava ausgefüllten Becken, das sogenannte Caloris-Becken, hat einen Durchmesser
von 1300 km.
10
Besonderheiten
Während sich die Merkur-Kugel drei Mal um sich selber dreht, wandert der Planet zwei Mal um die Sonne.
Dieses Verhältnis von siderischer Periode und Rotationsperiode ist eines seiner typischen Merkmale.
Daher ist interessant, dass ein Sonnentag auf Merkur
doppelt solange wie ein Merkurjahr dauert.
Das Rückstrahlungsvermögen (auch Albedo genannt)
des Merkur ist sehr klein. Er gilt deshalb als dunkelster Wandelstern im Sonnensystem.
Dunkel ist auch das mondähnliche Gestein, das seine
Oberfläche überzieht. In seinem Inneren aber vermutet man einen feurig-flüssigen Eisen-Nickel-Kern, der
von einer dicken Silikatschicht umgeben wird.
Ausschnitt des Caloris-Beckens.
Der Merkur im Kleinplanetarium.
11
12
Venus
13
14
Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
12 104 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
224,70 Tage
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
243,01 Tage
Mittlere Entfernung von der Sonne
108 200 000 km
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
5,7 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
19 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
1,81 cm
15
Der von uns aus gesehen hellste Planet im Sonnensystem, der fast so gross wie die Erde ist und Phasen
wie der Erdmond zeigt, wird von einer dichten Wolkenhülle umgeben und erscheint daher in einem grellweissen Licht.
Atmosphäre und Oberfläche
Kohlendioxid ist der Hauptbestandteil der Venusatmosphäre und führt zu einem Treibhauseffekt, der die
Temperaturen auf der Venus bis 500 °C ansteigen
lässt. Die Atmosphäre ist zudem vollständig trocken,
Wasser gibt es nicht. Es regnet höchstens SchwefelSäure-Tröpfchen.
Während es über der Oberfläche fast windstill ist,
weht in 60 km Höhe ein Jetstream mit 470 km/h, der
die Wolken innerhalb von vier Tagen um die Venus
trägt. Die Atmosphäre ist ausserdem so dicht, dass
kleinere Partikel beim Eindringen vollständig verdampfen. Das ist auch der Grund weshalb es auf der
Venus wenig Krater gibt.
16
An Stelle von Kratern zeichnen gewaltige Gebirgszüge, riesige Becken und langgezogene Bergrücken,
die irdischen Faltengebirgen gleichen, die Oberfläche
aus. Die abwechslungsreiche Landschaft wird durch
Vulkanspuren und seltenere Krater, sowie Ringwälle
ergänzt.
Besonderheiten
Die Erforschung der Oberfläche war vorallem 1990
mit der Sonde Magellan ein Erfolg. Durch Radarmessungen konnte fast die gesamte Oberfläche kartiert
werden.
Die Venusoberfläche (Bild der Magellan-Sonde).
Was das Innere der Venus betrifft, so vermutet man
einen Eisen-Nickel Kern.
Die Venus im Kleinplanetarium.
17
18
Erde
19
20
Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
12 756 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
365,26 Tage
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
0,997 Tage
Mittlere Entfernung von der Sonne
149 598 073 km
( 1 Astronomische Einheit (AE))
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
6,0 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
30 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
2,50 cm
21
Bereits um 600 v.Chr. wusste Thales von Milet, dass
die Erde keine Scheibe ist.
Wir können sie heute als abgeplattetes Rotationsellipsoid bezeichnen, da die Erdkugel aufgrund der
Zentrifugalkräfte der Eigenrotation verformt wird.
Atmosphäre und Oberfläche
Die Atmosphäre ist relativ dicht, wobei der Luftdruck
mit zunehmender Höhe abnimmt. Stickstoff (78%)
und Sauerstoff (21%) bilden die Hauptbestandteile
der Erdluft.
Die Luft wirkt wie ein Filter und absorbiert den
Grossteil der elektromagnetischen Strahlung aus dem
Weltall. Das hat erhebliche Auswirkungen auf astronomische Beobachtungen, die dadurch erschwert
werden.
Horizontnahe Gestirne erscheinen gerötet, weil kurzwelliges Licht stärker als langwelliges gestreut wird.
Der Blauanteil des Lichts ist entsprechend im Himmelsblau wiederzufinden.
Die auf der Erde gemessenen Temperaturextreme
betragen –89 °C (Antarktis) und +58 °C (Libyen). Die
mittlere Temperatur in Bodennähe beträgt 15 °C.
22
Die Oberfläche wird von Gebirgen und Tiefseebecken
geformt und ist daher nicht glatt. Grob kann die Erdfigur als Geoid bezeichnet werden.
Besonderheiten
Die Erde verfügt über ein globales, recht schwaches
Magnetfeld, das in erster Näherung als Dipolfeld betrachtbar ist. Stärke und Lage des Magnetfeldes, das
durch elektrische Ströme im Erdinnern aufgebaut
wird, sind ständigen Änderungen unterworfen.
Die Erde ist hauptsächlich aus drei Schalen aufgebaut, die sich voneinander abgrenzen: Aus dem Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste. Die
Erdkruste und der oberste Teil des oberen Mantels
bilden zusammen die so genannte Lithosphäre. Sie
ist in mehrere unterschiedlich grosse, tektonische
Platten unterteilt. Diese bewegen sich gemäß der
Plattentektonik auf den zähflüssigen Gesteinen des
oberen Mantels, der 100 bis 150 km dicken Asthenosphäre fort. Der innere Erdkern ist fest, während
der äußere geschmolzen und gut 4000 °C heiss ist.
Die Erde mit ihrem Mond.
Die Erde im Kleinplanetarium.
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Mars
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Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
6 794 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
686,98 Tage
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
24h 37min
Mittlere Entfernung von der Sonne
227 900 000 km
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
3,2 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
56 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
3,81 cm
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Der Mars wurde wegen seines rötlichen Schimmers,
der an ein Feuer erinnert, nach dem griechischen
Kriegsgott Ares benannt, der bei den Römern Mars
heisst. Entsprechend nennen wir ihn den roten Planeten.
Der Mars ist der Erde sehr ähnlich. Nicht nur weil ein
Marstag fast gleich lang wie ein Erdtag dauert, sondern auch, weil der Mars wie die Erde über Jahreszeiten verfügt, da seine Rotationsachse um 25° zur
Senkrechten auf der Bahnebene geneigt ist.
Atmosphäre und Oberfläche
Die Atmosphäre ist dünn und besteht zu 95% aus
Kohlendioxid. Ferner kommen unter anderem Stickstoff (2,5%) und Wasserdampf (0,05%) vor. Der Atmosphärendruck entspricht nur 1/100 dem der Erde.
Die Temperaturen reichen am Tag bis 20 °C, in der
Nacht sinken sie aber in Bereiche zwischen –80 °C
und –100 °C. Ab einer Bodentiefe von 0,5 m ist die
Temperatur ziemlich konstant –60 °C. Man vermutet,
dass es in diesem Permafrost gefrorenes Wasser hat.
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Eisenoxide an der Oberfläche und in Staubwolken
verleihen der Landschaft eine rötliche Farbe. Einer
Landschaft, die von der Erosion durch Wind und
Sandstürme geprägt ist.
Krater, Canyons und Schildvulkane zeichnen die
Oberfläche aus. Der höchste Vulkan ist der Olympus
Mons, der mir seinen 26,4 km Gipfelhöhe und einem
Durchmesser von fast 600 km wohl der Grösste im
Sonnensystem ist.
Besonderheiten
Die erste Raumsonde, die Bilder vom Mars lieferte,
war Mariner 4 im Jahre 1965.
Einer der Höhepunkte der Marsforschung bis ins Jahr
2003 bildete aber die Landung der Marssonde
Pathfinder am 4.7.1997. Später folgten mit der Marssonde Mars Express (2004) und den MarsFahrzeugen Spirit und Opportunity weitere.
Damit gelangte man zu Unmengen von Daten, die
unser Wissen über den Mars erweiterten. Trotz intensiver Suche konnten allerdings bisher keine Spuren
von Leben gefunden werden, obwohl man an den
Polkappen Eis gefunden hatte.
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Olympus Mons
Der Mars im Kleinplanetarium.
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Jupiter
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Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
142 796 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
11,869 Jahre
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
ca. 10 h
Mittlere Entfernung von der Sonne
779 000 000 km
Atmosphäre und Oberfläche
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
67,3 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
5 min 56 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
13,01 cm
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Jupiter ist der grösste und sogleich massenreichste
Planet im Sonnensystem – ein gewaltiger Gasleib mit
dem rund elffachen Erddurchmesser. Zu recht trägt er
den Namen „Riesenplaneten“. Nach der Venus ist er
zudem auch der hellste Planet.
Die Jupiterkugel ist stark abgeplattet und dreht sich in
knapp 10 Stunden einmal um die eigene Achse.
Die über 1000 km dicke Atmosphäre gleicht in ihrer
Zusammensetzung der Sonne. Vor allem Wasserstoff
und Helium, aber auch Wasserdampf und viele andere Gase gehören zu ihren Bestandteilen. So auch z.B.
das sogenannte Phosphin, welches der Jupiterluft einen Knoblauchduft verleiht.
Die Muster und Strukturen entstehen durch starke
Winde, die mit bis zu 500 km/h durch die Wolken
sausen. Diese Winde werden ausserdem von Gewitterstürmen und Blitzen begleitet.
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Der berühmteste Wolkenwirbel ist der so genannte
„Rote Fleck“, der mit einem Längsdurchmesser von
40 000 km zugleich auch der grösste ist.
In der oberen Wolkenschicht herrscht eine Temperatur von –150 °C, je tiefer man gelangt, desto wärmer
wird es. Da Jupiter viel Wärme abstrahlt, vermutet
man eine innere Energiequelle, die den Kern auf eine
Zentraltemperatur von 19 000 °C erhitzt.
Besonderheiten
Der berühmte rote Fleck.
Der Höhepunkt der Jupiterforschung bildete die
Raumsonde Galileo, die im Dezember 1995 den Jupiter umrundete und eine Tochtersonde in die Atmosphäre eintauchen liess. Letztere registrierte Fallwinde
und Turbulenzen. Sie stellte in einer Tiefe von 160
km, bei klarem Wetter (vermutlich ein gewaltiges
Wolkenloch) und 152 °C die Funksignale ein.
Der Jupiter im Kleinplanetarium.
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Saturn
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Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
120 536 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
29,46 Jahre
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
ca. 10 h 30 min.
Mittlere Entfernung von der Sonne
1 432 000 000 km
Der letzte Planet, der noch mit freiem Auge sichtbar
ist, verfügt über ein System aus Hunderten von Einzelringen und wird daher auch „Ringplanet“ genannt.
Saturn, der zweitgrösste Planet im Sonnensystem,
hat aufgrund seiner raschen Rotation die am stärksten abgeplattete Kugel und ist zudem auch der
mondreichste Planet im Sonnensystem.
Atmosphäre und Oberfläche
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
56,7 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
14 min 44 s
Mittlere Entfernung von der Sonne
23,96 cm
Die ausgedehnte Saturnatmosphäre besteht hauptsächlich aus molekularem Wasserstoff (93%) und Helium (6%). Ferner kommen Ammoniak und Methan
vor.
Saturns Wolkenbänder sind wie bei Jupiter parallel
zum Äquator, aber weniger deutlich. Die Windgeschwindigkeiten können bis zu 1600 km/h reichen, die
Temperaturen an der Wolkenobergrenze liegen bei
kalten -120 °C.
Viel wärmer ist es im Inneren, wo eine Wärmequelle
aus thermischer Energie den Kern bis auf 20 000 °C
erhitzt. Das ist auch der Grund, weshalb Saturn viel
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mehr Strahlungsenergie abgibt, als er von der Sonne
erhält.
Besonderheiten
Der Saturnring ist mit einer Dicke von weniger als
1 km sehr dünn und bildet zudem kein festes Gebilde.
Das, weil der Ring aus enorm vielen einzelnen meteorischen Partikeln besteht, die mit hunderten von Einzelringen ein ganzes Ringsystem bilden. Darum ist es
auch möglich, dass nicht alle Teile des grossen Rings
gleich schnell rotieren. Die inneren Ringparteien absolvieren nämlich mehr Umdrehungen pro Zeiteinheit
als die äusseren.
Mitten im Saturnring.
Die Orbiter Cassini, der seit dem 6.2.2004 den Saturn
beobachtet, soll den Planeten für mindestens vier
Jahre umrunden. Seine Landekapsel Huygens landete am 14.1.2005 auf dem grössten Saturnmond Titan.
Die Cassini-Huygens Mission lieferte uns Bilder vom
Ringsystem des Saturns und seinen Monden.
Der Saturn im Kleinplanetarium.
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Uranus
43
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Zahlen
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
51 118 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
84,67 Jahre
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
17 h 14 min
Mittlere Entfernung von der Sonne
2 884 000 000 km
Daten
Kleinplanetarium
Durchmesser
24 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
42 min
Mittlere Entfernung von der Sonne
48,00 cm
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Im Altertum und im Mittelalter war der Uranus noch
völlig unbekannt. Erst 1781 wurde der Planet, welcher
im Fernrohr ein winziges, grünliches Scheibchen
zeigt, von F.W. Herschel entdeckt.
Atmosphäre und Oberfläche
Die Atmosphäre des Uranus ist dicht und setzt sich
hauptsächlich aus Wasserstoff (83%), Helium (15%)
und Methan (2%) zusammen. Das Methan verleiht
dem Planeten die grünliche Farbe.
Die Temperatur an der Wolkenobergrenze liegt mit
seinen –215 °C schon sehr nahe am absoluten Nullpunkt. Die Wolken selbst werden von einem heftigen
Westwind begleitet.
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Besonderheiten
Die Rotationsachse ist in die Bahnebene hineingekippt, da die Neigung zur Senkrechten auf der Bahnebene 98° entspricht. Daraus folgt eine im Uhrzeigersinn verlaufende Rotation. Uranus „schraubt“ sich
somit seiner Bahn entlang.
Die einzige Raumsonde, die bisher den Uranus passierte, war die Voyager 2 im Jahr 1986. Sie lieferte
unter anderem Bilder vom Ringsystem, in dem zehn
schmale, dunkle Ringe erkennbar sind. Zudem machte die Sonde Aufnahmen der zerklüfteten und kraterübersäten Oberfläche der fünf grossen Uranusmonde
und besimmte die Rotationszeit des Planeten.
Der Uranus mit seinem Ringsystem.
Der Uranus im Kleinplanetarium.
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Neptun
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Zahlen
Neptun war ursprünglich nur eine hypothetische Entdeckung, da man aus den Abweichungen der Uranusbewegung auf eine störende Masse schloss.
Erst 1846 wurde der im Vergleich zur Erde knapp 4x
grössere Planet nahe dem Sternbild Wassermann
entdeckt.
Daten
Realität
Äquatordurchmesser
49 424 km
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
165,49 Jahre
Rotationsdauer
(Rotationsperiode)
ca. 16 h
Atmosphäre und Oberfläche
Mittlere Entfernung von der Sonne
4 509 000 000 km
Daten
Kleinplanetarium
Die Dichte und ausgedehnte Atmosphäre des Neptun
gleicht in ihrer Zusammensetzung jener des Saturn:
Wasserstoff und Helium sind die Hauptbestandteile,
Methan und Ammoniak bilden den Rest.
Durchmesser
23,3 mm
Umlaufzeit um die Sonne
(siderische Periode)
83 min
Mittlere Entfernung von der Sonne
75,12 cm
Bilder der Sonde Voyager 2 zeigen eine blaue
Neptunatmosphäre mit weissen Wolken und dunklen
Strukturen. Auffallend ist ein grosser, dunkler Fleck
(GDF), der einen zyklonenartigen Wirbelsturm andeutet. Dieser Fleck hat übrigens grosse Ähnlichkeit mit
jenem des Jupiter.
In der Atmosphäre finden gewaltige Strömungen statt;
Winde mit bis zu 1100 km/h wehen entgegen der Ro-
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tationsrichtung. (Bei Uranus wehen die Winde in die
umgekehrte Richtung, d.h. mit der Rotation).
Die Temperaturen in diesem stürmischen Nest liegen
bei –190 °C. In der kühleren Stratosphäre kristallisiert
das Methan zu Eisflocken und bildet zirrenartige
Wolken.
Ähnlich wie Jupiter oder Saturn strahlt Neptun Wärme
ab, die von gespeicherter thermischer Energie gespiesen wird.
Besonderheiten
Der auffällige grosse, dunkle Fleck.
Neptun umkreist die Sonne auf einer fast kreisförmigen Umlaufbahn. Die Raumsonde Voyager 2 passierte den Planeten im Jahre 1986 und fotografierte fünf
Neptunringe, die aus Partikeln sehr unterschiedlicher
Grösse zusammengesetzt sind.
Der Neptun im Kleinplanetarium.
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Migros-Magazin 2, 8. Januar 2007
Aktuell
Prepaid jetzt an
der Kasse laden
BIL D GETTY IMAGES
BIL D DOROT HE A MÜL L E R
Nachrichten aus der Migros
Haben all die Neujahrswünsche per SMS Ihr HandyGuthaben aufgefressen? Dann
ist es höchste Zeit, ein neues
Prepaid-Guthaben zu kaufen.
Das funktioniert ab sofort
anders und einfacher als
bisher. Neu wird das nachladbare Guthaben für PrepaidHandys nämlich nicht mehr
auf Karten angeboten,
sondern direkt als E-Voucher
an der Migros-Kasse verkauft.
Das bedeutet: Der Kunde sagt
an der Kasse, er möchte 15
Franken auf sein M-BudgetHandy laden. Er bezahlt und
Simpel: Code eintippen und
das Guthaben wird geladen.
Raffiniert: Alessandro Beck und Fabio Bernasconi bauen aus Styroporkugeln und Elektromotoren ein Planetarium.
Himmelsgucker
«bugnplay.ch» ist ein neuer Wettbewerb für alle jungen Erfinderinnen
und Erfinder, Tüftlerinnen und Tüftler sowie Träumerinnen und Träumer.
F
abio Bernasconi ist ein
junger Mann mit Weitsicht.
Der 18-jährige Gymnasiast
ist überglücklich, wenn er in einer
Sternwarte durch ein Teleskop
blickt. «Schon als Kind faszinierte
mich das Weltall», sagt er. «Meine
Leidenschaft begann, als ich das
erste Mal durch ein Fernrohr die
Ringe des Saturn sah.»
Jetzt baut der Schüler aus
Mooslerau AG zusammen mit seinem Kollegen Alessandro Beck
(17) ein Miniplanetarium. Das
ehrgeizige Projekt ist ein Beitrag
für «bugnplay.ch». Dieser neue
Wettbewerb des Migros-Kulturprozents richtet sich an 11- bis
20-jährige Erfinder, Tüftler und
Träumer. Sie sollen sich auf kreative Art mit Technik und Medien
beschäftigen.
Kinder und Teenager haben
bei den Veranstaltern bereits eine
Reihe von originellen Projekten
angemeldet: Ein Mädchen will
zum Beispiel einen Roboter
bauen, der Bilder zeichnen kann.
Ein Team aus Jugendlichen dreht
einen computeranimierten Trick-
film nach einer Geschichte von
Franz Kafka. Auch Fabio und
Alessandro arbeiten fleissig an
ihrem dreidimensionalen Abbild unseres Sonnensystems.
Acht Elektromotoren sollen acht
Kügelchen mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten um eine Lampe bewegen. «Es ist, als würden
wir ein kompliziertes Uhrwerk
bauen», sagt Fabio. Für die beiden
jungen Tüftler ist das ein himmlisches Vergnügen.
Michael West
Infos zum Wettbewerb unter www.bugnplay.ch
bekommt einen Beleg, auf
dem ein Code aufgedruckt ist.
Diesen tippt er nun gemäss
der aufgedruckten Anleitung
ins Handy ein, und schon wird
ihm das Guthaben aufs
Telefon geladen. Das neue
System ist nicht etwa eine
Erfindung der Migros. Die
Telefonbranche hat entschieden, keine Wertkarten mehr
zu produzieren. Unter anderem, weil das Diebstahlrisiko
hoch ist und diese Karten deshalb nicht in der Selbstbedienung verkauft werden können.
Wie bisher können in der
Migros nicht nur M-BudgetKunden ihr Telefon nachladen, sondern auch Kunden
von Swisscom, Orange und
Sunrise. Und wer sein Handy
bis am 31. Januar an einer
Migros-Kasse nachlädt, kriegt
sogar 10 Prozent mehr Geld
gutgeschrieben – einzig für
Orange-Kunden gilt diese
Aktion nicht.
Jeanette Kuster
Handy-Guthaben können in allen
Migros-Filialen und -Fachmärkten
gekauft werden. An den Kassen der
M-Gastronomie ist das Aufladen
nicht möglich.
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