Spezielle Schmerztherapie Chirotherapie Meixnerstraße 8 96163 Gundelsheim Naturheilverfahren Akupunktur Notfallmedizin www.schmerzpraxis-bamberg.de Natürliche Arzneimittel in der Schmerztherapie Rolle der Phytotherapie in der modernen Medizin Heimische Pflanzenarten Nicht heimische Pfanzenarten Wichtiger Hinweis: Aus urheberrechtlichen Gründen wurden sämtlich Bilder aus diesem Vortrag entfernt! Kohlwickel XXL nach Maya Thüler (Buch „Wohltuende Wickel“) Indikation: (Knie-)Gelenkarthrose, Gelenkreizungen, Überlastungen, Reizungen Am Abend, vor dem Anlegen Knieguß nach Kneipp, Massage mit Beinwelltinktur. Weißkohlwickel. Am Morgen nach dem Abnehmen des Wickels mit Beinwelltinktur einreiben oder mit Johanniskraut- oder Rosmarinöl massieren. Voraussetzung für einen länger anhaltenden Erfolg ist, dass der Wickel während mindestens zwei, besser aber vier Wochen jede Nacht frisch angelegt wird, auch wenn sich eine Besserung schon nach wenigen Tagen einstellt. Migräne- und Spannungskopfschmerztee (Ursel Bühring) Je 20g Lavendel- und Mädesüssblüten, Zitronenmelisse, Rosmarinblätter und Mutterkraut 7 min ziehen lassen. Vorbeugend oder bei Bedarf 3 Wochen lang 3x tgl eine Tasse trinken. Tee gegen Reizdarm (Ursel Bührung) 40g Pfefferminzblätter, je 10g Kamillenblüten und Melissenblätter, Fenchelsamen, Erdrauch- und Schafgarbenkraut sowie Süssholzwurzel. 1TL der Mischung frisch mörsern und mit Zimt und Ingwer aromatisieren. 7 min lang ziehen lassen, 6 Wichen tgl 3x1 Tasse trinken. Arthroseteemischung (Ursel Bühring) Je 20 g Brennesselkraut, Löwenzahnwurzel, Löwenzahnblätter, Fenchelfrüchte, Goldrutenkraut, Weidenrinde. Sieben Minuten ziehen lassen. Arthroseteemischung (Ursel Bühring) Je 20 g Brennesselkraut, Löwenzahnwurzel, Löwenzahnblätter, Fenchelfrüchte, Goldrutenkraut, Weidenrinde. Sieben Minuten ziehen lassen. Kohlwickel XXL nach Maya Thüler (Buch „Wohltuende Wickel“) am Abend, vor dem Anlegen Knieguß nach Kneipp, Massage mit Beinwelltinktur. Weißkohlwickel. Am Morgen nach dem Abnehmen des Wickels mit Beinwelltinktur einreiben oder mit Johanniskraut- oder Rosmarinöl massieren. Voraussetzung für einen länger anhaltenden Erfolg ist, dass der Wickel während mindestens zwei, besser aber vier Wochen jede Nacht frisch angelegt wird, auch wenn sich eine Besserung schon nach wenigen Tagen einstellt. Weidenrinde(Salix) Bekannteste und älteste, analgetische und antirheumatische Arzneidroge Europas – Namensgeber der Salicylsäure die früher aus ihr gewonnen wurde Hilfreich bei rheumatischen Schmerzen, Gicht, Arthrose Wirkstoffe Salicin, Flavonoide und viele andere, z.T. unerforschte Inhaltsstoffe – schmerzlindernd, entzündungshemmend, fiebersenkend. Kaum magenschädigend, keine Wirkung auf die Blutplättchen damit keine blutverdünnende Wirkung wie das Aspirin Dosis 400 mg Trockenextrakt 1-2x tgl. – z.B. Proaktiv®, Assalix® Brennessel (Urtica dioica/urens) • • • • • „Die Brennnessel hat in der Tat für Kenner den größten Wert.“ (S. Kneipp) Hilfe bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, Arthrose Wirkstoffe Flavonoide, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Kieselsäure (Silizium), unerforschte Wirkstoffe Wirkung: wie Weidenrinde Cox-Hemmung, aber noch unklarer Wirkmechanismus. Schmerzlindernd, entzündungshemmend, fiebersenkend Präparate zB. Hox® alpha, Reumaless ® oder Rheuma Hek® Mädesüss (Filipendula ulmaria/ Spiraea ulmaria ) Namensgeber des Aspirins (A=Acetyl SPI=Spirsäure von Spirstaude) Inhaltsstoffe. Phenolgykoside mit hohem Anteil an aspirinähnlichen Substanzen (Salicylaldehd und – säuremethylester) und andere unerforschte Substanzen Wirkung: Harntreibend, entzündungshemmend, fiebersenkend Einsatz der blühenden Zweigspitzen bei fieberhaften Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Arthrose Anwendung v.a. als Tee (1-2 Tl/Glas dreimal tgl., auch Teil vieler Teemischungen (z:B: Sidroga® Erkältungstee N, Bad Heilbrunner Erkältungstee Beinwell (Symphytum officinale) Dioskurides „Symphytum“ = Zusammenwachsen Salbe galt in der Naturheilkunde lange Zeit als beste Wundsalbe, Einsatz v.a. bei Quetschungen, Verstauchungen, Blutergüssse, Prellungen, Muskelkater, Sehenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen, Nagelbettentzündungen, Ischiasbeschwerden, Gelenkleiden/Arthrose. Verwendung v.a der Wurzel als alkohol. Auszug oder Salbe. V.a. äußerlich wegen giftiger Pyrrolizidinalkaloide, Blätter in geringer Menge auch innerlich (weniger PA) Wirkstoff Allantoin, Gerbstoffe, Phytosterine, Rosmarinsäure (antientzündlich) Präparate: Kytta®-Salbe u.a. Mutterkraut (Chrysanthemum parthenium) Hilft bei: Kopfschmerzen, Migräne, Arthritis, Rheumatische Erkrankungen. Wirkung krampflösend und schmerzstillend (Prostaglandinsynthesehemmung, verminderte Serotoninausscheidung), entspannend, beruhigend, Inhaltsstoffe Ätherische Öle (u.a. Campher), Partenolid (Prostaglandin- und Serotoninhemmer), Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe) Anwendung innerlich (Tee, Tinkturen, Fertigpräparate, homöopathisch). In Deutschland nur homöopathische Fertigpräparate (u.a. Urtinktur v. Nestmann) Lavendel (Lavendula angustifolia) Von Lateinisch „lavare=waschen“ „Ein Tag ohne Bad im Lavendel war für die Römer unvorstellbar“(Ursel Bühring) Plinius (23-79 v.Chr.) schreibt, dass die Römer den Lavendel benutzten, um ihr Badewasser zu parfümieren. Schmerzwirksam bei Schmerzen die einen depressiven oder anhaltenden Stresshintergrund haben, deshalb auch Spannungskopfschmerz, Migräne, Reizdarm, -magen, -blase, juckende und schmerzhafte Wunden und Verbrennungen Wirksame Inhaltstoffe ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, Saponine, Phytosterole Anwendung innerlich (Tee) und äußerlich (Bad, Öl, Salbe, Wein homöopathisch) Zitronenmelisse (Melissa officinalis) Bekannt v.a. für seine beruhigende Wirkung Macer floridus: „…lindert alle Leiden der Gelenke…“ Wirkstoff: ätherische Öle, Flavonoide, Mitterstoffe, Rosmarinsäure Äußerlich bei Rheuma, Nerven- und Kopfschmerzen, innerlich (Tee, Auszüge) unterstützend durch ihre krampflösende und beruhigende Wirkung bei stressinduzierten Nervenzuständen. Wie der Lavendel ein Heilkraut für unsere Zeit in der Hektik, Stress und Angst vor innerer Besinnung viele Schmerzkrankheiten auslösen und verstärken Spanisches Süssholz (Glycyrrhiza glabra) “Keine Landschaft Deutschlands erzeugt mehr und größere Zwiebeln, keine größere Rüben und Kohlköpfe. Füg hierzu die Süßwurzel, die im Bamberger Land in solcher Menge ausgegraben wird, dass man hochgetürmte Wagen damit beladen sieht.” Frankenchronist Johannes Boemius um 1520 Anwendung bei Halsschmerzen. Ausgangsstoff der Lakritze. Inhaltsstoffe Glycyrrhizinsäure – genauer Wirkmechanismus unklar. Wirkung antibakterielle, antivirale und antimykotisch Wirkung entzündungshemmend, hustenlindernd und schleimlösend. Überdosierung bei LZ-Einnahme kann zu Bluthochdruck und Wassereinlagerungen führen Verwendet werden die Wurzeln („Holz“). Pfefferminze (Mentha piperita u.a.) Plinius d. Ältere empfahl schon im 1. Jhd. v. Chr. Das Auflegen von Minzblättern auf die Schläfe bei Kopfschmerzen. Anwendung: Äußerliche bei Kopfschmerzen (Vorsicht: Nicht Säuglinge!) und innerlich bei Magen- und Darmkrämpfen, Reizdarm Wirkstoffe: 4% ätherische Öle, davon 35-50% Menthol, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe Wirkung: äußerlich Muskelentspannung und veremehrte Durchblutung durch Gegenirritation, innerlich Entspannung glatter Muskulatur Vielzahl von Präparaten (reines Öl, JHP, Olbas (Ölgemisch) Weißkohl Hilfe v.a. bei aktivierten Arthrosen, rheumatischen Gelenkbeschwerden Wirkstoffe: Flavonoide und Senfglykoside Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzstillend Verwendung der hellgrünen Blätter: Walzen bis Saft austritt, um Gelenk legen, mit Mullbinde oder Klarsichtfolie umwickeln, über Nacht. Breitwegerich (Plantago major) Vorkommen: Fast überall am Wegrand… da wo er gebraucht wird Hilft bei schmerzhaften Insektenstichen und Entzündungen der Haut, beginnende Fußblasen Wirkung: schmerzlindernd, entzündungshemmend, heilend, juckreizstillend Wirkstoffe: Allantoin, Aucubin, Salicylsäure und ätherische Öle sowie Vitamin B1 Wichtig: Nur kalt verwenden da aus Salicylsäure bei Erhitzen das giftige Phenol entsteht. Keine Präparate, da nur frisch verwendbar. Rosmarin (Rosmarinus offcinalis) Mittelmeerpflnze – inzwischen auch in unseren Gärten heimisch Hilft innerlich bei Kopf- und Menstruationsschmerzen, Magendarmkrämpfe,äußerlich bei Kopfschmerzen, Neuralgien, Rheuma und Gicht, Muskel- und Gelenkschmerzen Inhaltstoffe Ätherische Öle, v.a Cineol und Kampher, Lamiaceen-Gerbstoffe mit Rosmarinsäure, Flavonoide, Diterpenphenole Äußerliche Wirkung über Hautreizung (Gegenirritiation) und vermehrte Durchblutung Anwendung als Tee, Bad, Öl, Salbe, Wein, Alkoholauszug (zusammen mit Lavendelblüten in „Aqua reginae hungariae“) Als Präparat u.a. Teil der „Pferdesalbe“ Weitere heimische, analgetisch wirksame Pflanzenarten Arnika Giersch Hirschzungefarnblätter Schafgarbe Sellerie Senf Süsskirschen Wacholder Zitronenmelisse u.v.a Schlafmohn (Papaver somniferum) Cannabis (Cannabis sativa/indica) Eines der wirkungsvollsten und nebenwirkungsärmsten Schmerzmittel bei Schmerzen die mit Verkrampfung der (glatten) Muskulatur und/oder inneren Spannungszuständen einhergehen (Spastik bei Multipler Sklerose u.a. Nervenerkrankungen, muskuläre Krämpfe nach Nervenverletzungen, Reizblase, Unterleibsschmerzen…) Afrikanische Teufelskralle Wirkung: schmerz- und entzündungslindernd, abschwellend; blutverdünnend! (Vorsicht bei Marcumar/Xarelto/Pradaxa/duale Plättchenhemmung) Indikation: Arthrose und Gelenkbeschwerden. Wirksamkeit ab 2 Woche, Voller Wirkeintritt erst nach 3-4 Monaten. Wirkstoff: Verschiedene Iridoide, v.a. Harpagosid in den Wurzelausläufern der Planze, sehr bitter, Bitterstoffe regen auch Appetit an. Wirksame Konzentration für Schmerzlinderung nur in der Kapsel, der Tee wäre zu bitter. Tagesdosis ca 1g wirksamer Extrakt. Präparatebeispiel: Cefatec®480 mg 2x1 (viele Präparate auf dem Markt) Wintergrün/Niedere Scheinbeere (Gaultheria procumbens) Vorkommen: Nordamerika – schon von Indianern verwendet und geschätzt Hilft bei Rückenschmerzen, rheumatischen Beschwerden, Fieber, Kopfschmerzen Wirkstoffe: ätherische Öle mit hohem Anteil Methysalicylat Wirkung: Wie Aspirin über Hemmung körpereigener Entzündungsstoffe Verwendung nur äußerlich als Öl – keine innere Anwendung da hohe Konzentration an Salicylaten (1 ml entspricht 2g Aspirin = 4 Tabletten! Cayennepfeffer/Chili (Capsicum frutescens) Hilft bei rheumatischen Schmerzen und Nervenschmerzen Wirkstoffe: Capsaicin, ätherische Öle, Flavonoide, Saponine Wirkung: Hemmung der Weiterleitung der Nervenimpulse dursch Substan P Entleerung. Bei längerer Anwendung, Rückbildung der Enden der betroffenen Nervenfasern. Präparate: Capsamol®-Salbe, Gothaplast® Rheumamed® AC Wärmepflaster oder Hansaplast® med ABC Wärme-Pflaster, Jucurba Capsicum Schmerz-Emulsion. Qutenza als Spezialanwendung. Ingwer (Zingiber officinale) Wirksam sowohl bei Gelenkarthrose als auch bei Muskelschmerz nach Anstrengung/Muskelkater, Migräne, rheumatoide Arthritís Wirksam bereits in geringen Dosen (Studie Kniearthrose mit 30-500 mg) Enthält Dutzende heilende Substanzen gegen eine Vielzahl von Erkrankungen, gegen Schmerz wirksam die sog. Gingerole, die auch Ursache des scharfen Geschmackes sind (Cox-2-Hemmung, Interleukin/Zytoleukin-Musteränderung, Harmonisierung glatter Muskulatur durch Beeinflussung der iNOS (inducable NOSynthase). Anwendung v.a. innerlich (Ingwertee, Speisen, Ingweröl. Sollte am besten täglich genossen werden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!