GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER PPSB Solvent Detergent Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung Doppelinaktiviertes gefriergetrocknetes humanes Prothrombinkomplex Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie. • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist PPSB Solvent Detergent und wofür wird es angewendet 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von PPSB Solvent Detergent beachten 3. Wie ist PPSB Solvent Detergent anzuwenden 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich 5. Wie ist PPSB Solvent Detergent aufzubewahren 6. Weitere Informationen 1. WAS IST PPSB SOLVENT DETERGENT UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET Jede Verpackung enthält 1 Fläschchen lyophilisiertes Pulver, 1 Fläschchen mit 20 ml Wasser für injektionen, 1 Transfernadel. PPSB Solvent Detergent wird aus einem Pool aus frisch gefrorenem Humanplasma zubereitet. Das Präparat ist ein steriles und pyrogenfreies gefriergetrocknetes Humankonzentrat. Das Präparat ist ein injizierbares gefriergetrocknetes Pulver, daß mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert werden muß. Nach Rekonstitution muß das Konzentrat ausschließlich intravenös verabreicht werden. Zusammenstellung lyophilisiertes Pulver: pro Fläschchen Faktor II ≥ 300 I.U. - Faktor VII ≥ 100 I.U. - Faktor IX ≥ 400 I.U. - Faktor X ≥ 300 I.U. Antithrombin III ≤ 12 I.U. - Natriumchloride - Natrium Zitrat Zusammensetzung des Lösungsmittel: pro Fläschchen Aqua ad iniect. 20 ml RA-2009/566b/cdm 1 PPSB Solvent Detergent wird aus menschlichem Plasma zubereitet, das von freiwilligen unentgeltlichen Spendern stammt. Alle Plasma-Einheiten sind negativ für das Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen (HBsAg), für Antistoffe gegen das humane Immundefizienz-Virus 1 und 2 (HIV-1 und HIV-2 Ak) und für Antistoffe gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV Ak). Das Produkt gehört zur Gruppe der stabilen Plasmaderivate (Gerinnungsfaktoren), die aus menslichem Plasma stammen. Der Spiegel des Gerinnungsfaktors ist genau auf jeder Einzelverpackung angegeben. Zu gebrauchen bei: PPSB Solvent Detergent ist in folgenden Fällen angezeigt: a. Erworbener Gerinnungsmangel: • Schwere Überdosierung mit Cumarinderivaten, wobei die Wirkung von Vitamin K1 in Verbindung mit dem bestehenden klinischen Zustand (z.B. Hirnblutung) nicht abgewartet werden kann; • Leberkrankheiten, die mit einer zu niedrigen Konzentration an den o.g. Gerinnungsfaktoren verbunden sind und eine vorübergehende Korrektur erfordern (z.B. wenn durch eine Blutung ein Coma hepaticum droht, oder wenn ein akuter chirurgischer Eingriff notwendig ist). b. Angeborener Gerinnungsmangel: • Angeborener Gerinnungsmangel an Faktor II (Prothrombinmangel) und an Faktor X (Stuart-Prower-Faktor-Mangel); • Als 2. Wahlbehandlung für den angeborenen Faktor-IX- (Hämophilie B) und Faktor-VII-Mangel. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON PPSB SOLVENT DETERGENT BEACHTEN PPSB Solvent Detergent darf nicht angewendet werden Wenn Sie Überempfindlichkeit sind gegen den Wirkstoff oder einen der sonstige Bestandteile des Präparates. Patienten mit Risiko einer Blutgerinnsel-Bildung an der Innenwand eines Blutgefäßes (= Thrombose) oder bei Zustand einer verminderten Funktion der Gerinnungsfaktoren im Blut (= Verbrauchskoagulopathie). Besondere Vorsicht bei der Anwendung von PPSB Solvent Detergent ist erforderlich Prothrombinkomplex-Konzentrate werden mit dem Auftreten von disseminierter intravasaler Gerinnung, thromboembolischen Komplikationen und Myokardinfarkt in Zusammenhang gebracht. Darum ist Vorsicht bei Patienten mit koronaren Herzkrankheiten in der Anamnese, bei Patienten mit Leberkrankheiten, bei postoperativen Patienten, bei Neugeborenen und bei Patienten mit einem erhöhten Risiko auf Thrombose oder disseminierte intravasale Gerinnung geboten. RA-2009/566b/cdm 2 Bei diesen Patienten muß der potentielle Vorteil der Verabreichung mit dem vorgenannten Risiko abgewägt werden. Wenn PPSB Solvent Detergent bei der Behandlung einer schweren überdosierung mit Cumarinderivaten verabreicht wird, bei der in Zusammenhang mit dem klinischen Zustand des Patienten die Wirkung von Vitamin K nicht abgewartet werden kann, muß selbstverständlich Vitamin K1 gleichzeitig verabreicht werden. Bei Leberkrankheiten, bei denen PPSB Solvent Detergent verabreicht wird, um eine vorübergehende Korrektur einer zu niedrigen Konzentration der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X zu bewirken, kann gleichzeitig von einem Mangel an anderen Gerinnungsfaktoren (z.B. Antithrombin III) die Rede sein. In diesen Fällen ist die gleichzeitige Verabreichung von frisch gefrorenem Plasma angezeigt. Bei Patienten, die bei früherer Verabreichung von Blut oder Blutprodukten eine atypische Reaktion gezeigt haben, kann eine anaphylaktische Reaktion auftreten. Solche Patienten dürfen weder mit dem Präparat noch mit anderen Blutprodukten behandelt werden. Falls von dem aus bestimmten dringenden Gründen abgewochen werden muß, muß die Verabreichung unter strenger klinischer Kontrolle erfolgen. Im Falle einer anaphylaktischen oder anaphylaktoiden Reaktion muß die Verabreichung sofort abgebrochen werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgende Warnungen jetzt oder in der Vergangenheit bei sich beobachten. Besondere Warnungen betreffend aus menschlichem Blut oder Plasma bereitete Arzneimittel Bei der Herstellung von aus menschlichem Blut oder Plasma gewonnenen Arzneimitteln werden diverse Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Übertragung von Infektionserregern auf Patiënten zu verhindern. Hierzu zählen die rigorose Auswahl der Spender, um die Übertragung von Infektionsserregern auszuschließen, oder die systematische Überprüfung auf Viren/Infektionen in jeder einzenlnen Blutspende und in jedem Plasmapool. Die Produktionsverfahren bei den Herstellern dieser Arzneimittel beinhalten zudem Phasen zur Inaktivierung oder Beseitigung von Viren. Dennoch ist das Übertragungsrisiko bei der Verabreichung von aus menschlichem Blut oder Plasma gewonnenen Arzneimittel niemals ganz auszuchließen. Dies gilt auch für unbekannte oder neue Viren und sonstige Krankheitserreger. Die obengenannten Vorkehrungen werden gezielt auf Hüllviren, wie das Humanimmunodefizienz-Virus (HIV), das Hepatitis-B-Virus (HBV) und das Hepatitits-C-Virus (HCV), sowie auf nicht eingehüllte Viren, wie das Hepatitis-AVirus (HAV) und das Parvo-B19-Virus, angewandt. Es ist dringend zu empfehlen, bei jeder Verabreichung von PPSB Solvent Detergent die Bezeichnung und die Losnummer des Produkts zu notieren, um so eine Übersicht der verwendeten Lose anzulegen. RA-2009/566b/cdm 3 Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln Auf Grund von dem möglichen Auftreten von Unverträglichkeiten darf PPSB Solvent Detergent Infusionsflüßigkeiten nicht hinzugefügt werden, jedoch ausschließlich nach Filtration durch direkte intravenöse Injektion verabreicht werden. Gleichzeitig darf keine andere Medikation an PPSB Solvent Detergent in das Fläschchen hinzugefügt werden. PPSB Solvent Detergent übt eine Gegenwirkung auf Cumarinderivate aus. Bisher ist keine Wechselwirkung zwischen PPSB Solvent Detergent und Arzneimitteln anders als oralen Antikoagulatien (Cumarinderivaten) bekannt. Bitte informieren Sie ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Schwangerschaft und Stillzeit Tierexperimentelle Untersuchungen waren nicht ausreichend, um die Sicherheit hinsichtlich der Fortpflanzung und der Entwicklung von Embryo und Fötus, des Ablaufes der Schwangerschaft und der peri- und postnatalen Entwicklung beurteilen zu können. Aus diesem Grunde muß PPSB Solvent Detergent nur bei absoluter Indikation angewendet werden. Über der Anwendung während der Stillzeit sind bis heute keine schädliche Nebenwirkungen bekannt. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen PPSB Solvent Detergent hat keinen Einfluß auf die Fahrtüchtigkeit und die Bedienung von Maschinen. 3. WIE IST PPSB SOLVENT DETERGENT ANZUWENDEN Halten Sie sich gewissenhaft an die Anweisungen sofern Ihnen Ihr Arzt nichts anderslautendes verschrieben hat. Im zweifelsfall bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker unerläßlich um Rat. Die Dosierung hängt von der Schwere des Mangels an dem(den) betreffenden Gerinnungsfaktor(en), dem klinischen Zustand und des Gewichtes des Patienten ab. Gleichzeitig muß bei der Dosierung die Halbwertzeit des Gerinnungsfaktors, den man überwiegend verabreichen möchte, berücksichtigt werden. RA-2009/566b/cdm 4 Diese Zeit, in der die Konzentration des betreffenden Gerinnungsfaktors bis zu 50% des Ausgangswertes sinken kann, variiert stark. In der Literatur werden folgende Werte angegeben: Faktor II 40-60 Stunden, Faktor VII 3-6 Stunden, Faktor IX 16-30 Stunden und Faktor X 30-60 Stunden. Für eine optimale Kontrolle ist es notwendig, die Konzentration regelmäßig des(der) betreffenden Gerinnungsfaktors(en) im Blut des Patienten und des INR (International Normalised Ratio) zu bestimmen. 1. Bei ernsthafter Blutung oder bei dringende Eingriffen auf einem Patient, der mit oralen Anticoagulanzien behandeld wurde Bei der Behandlung einer durch langwirkende Cumarin-Derivate hervorgerufenen Blutung muß mit der Tatsache gerechnet werden, daß die antigerinnende Wirkung des Cumarin-Derivates länger als die Gerinnungswirkung von PPSB Solvent Detergent anhalten kann. Bei der Dosierung muß der relativ niedrige Faktor-VII-Gehalt (auf dem Etikett angegeben) im Konzentrat berücksichtigt werden. Die regelmäßige Kontrolle durch Bestimmung des International Normalised Ratio (INR) ist dann auch notwendig, wenn kurz nach der Infusion des Prothrombinkomplexes normale Werte erreicht werden. Im allgemeinen kann folgende Dosierung angewendet werden: −Ernsthafte lebensbedrohliche Blutung: • Die Verabreichung von Cumarin-Derivaten (vorübergehend) einstellen • Verabreichung von K1 Vitamine (Dosierung gemäβ der wissenschaftlichen Packungsbeilage von der im Belgien registrierten Preparation) • PPSB Solvent Detergent (Dosierung: siehe Schema) oder im Falle massiven Blutverlustes frisch gefrorenes Plasma verabreichen −Dringende Operationen: • Die Verabreichung von Cumarin-Derivaten (vorübergehend) einstellen • Verabreichung von K1 Vitamine (Dosierung gemäβ der wissenschaftlichen Packungsbeilage von der im Belgien registrierten Preparation) • PPSB Solvent Detergent (Dosierung: siehe Schema) Der erwünschte INR-Wert muß festgestellt werden. Im folgenden indikativen Schema’s sind 2 Situationen als Beispiel dargestellt. Im 1. Schema wird von einem INR-Zielwert von 2,0 ausgegangen. Dieser INR-Wert ist u.a. bei akuten Blutungen (Tractus digestivus oder urogenitalis) erwünscht, aber auch falls der Patient auf ein Cumarin-Derivat gut eingestellt ist, ein Eingriff jedoch (Endoskopie, Zahnextraktion) notwendig ist. Das 2. Schema zeigt die Situation, bei der ein INRWert von 1,5 erwünscht ist, zum Beispiel bei lebensbedrohlichen Blutungen (CVA) und bei chirurgischen Eingriffen. Die Dosierung für PPSB Solvent Detergent ist in Fläschchen von 20 ml angegeben. RA-2009/566b/cdm 5 Schema 1 Erwünscht ist: International Normalised Ratio (INR) von 2,0. INR des Patienten vor Verabreichung 50 kg 60 kg 70 kg 80 kg 90 kg 100 kg Körpergewicht 7,5 2 2,5 3 3 3 3 6,0 5,0 4,0 3,5 2 2 1,5 1,5 2 2 2 1,5 3 2,5 2 2 3 3 2,5 2 3 3 3 2,5 3 3 3 3 Anzahl Fläschchen mit 20 ml 3,0 1 1 1,5 1,5 2 2 Dieses indikative Schema 1 ist basiert auf einem Gehalt von ungefähr 600 I.E. Faktor IX pro Fläschchen von 20 ml. Schema 2 Erwünscht ist: International Normalised Ratio (INR) von 1,5. INR des Patienten vor Verabreichung 50 kg 60 kg 70 kg 80 kg 90 kg 100 kg Körpergewicht 7,5 3 4 4,5 5 5 5 6,0 5,0 4,0 3,5 3 3 3 3 4 3,5 3 3 4 4 4 3,5 5 4,5 4,5 4 5 5 5 4,5 5 5 5 5 Anzahl Fläschchen mit 20 ml 3,0 2 3 3 3,5 4 4,5 Dieses indikative Schema 2 ist basiert auf einem Gehalt von ungefähr 600 I.E. Faktor IX pro Fläschchen von 20 ml. 2. Bei hepatozelluläre Krankheiten Vorgenannte Schemen können auch bei hepatozellulären Leiden gelten, aber sie müssen dann mit groβer Behutsamkeit angewendet werden. Eine sichere Alternative ist der Gebrauch von SD-Plasma. 3. Bei Faktor-II- und Faktor-X-Mangel Bei einer Dosierung von 1 I.E. Faktor II oder X pro kg Körpergewicht kann mit einer Steigerung von ungefähr 0,015 I.E./ml des betreffenden Faktors im Blut des Patienten gerechnet werden. Dies stimmt mit einer Zunahme der Plasma-FakorII- oder X-Aktivität um 1,5% des Normalwertes überein. RA-2009/566b/cdm 6 4. Bei Faktor-VII- und Faktor-IX-Mangel Bei isoliertem Faktor VII- oder IX Mangel sollten vorzüglich spezifische Konzentrate verabreicht werden. Zur Erinnerung, der Plasmaspiegel nimmt bei einer Dosierung von 1 I.E./kg Faktor VII um 2% zu und bei einer Dosierung von 1 I.E./kg Faktor IX um 0,8%. Der Arzt wird Ihnen mitteilen, wie lange Sie PPSB Solvent Detergent anwenden müssen. Anwendungshinweise PPSB Solvent Detergent muß bei allen genannten Indikationen nach Filtration direkt intravenös verabreicht werden. Es wird empfohlen, das Präparat mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 2 ml pro Minute zu verabreichen. Auflösung: Das gefriergetrocknete Pulver muß in das vorgeschriebene Volumen von 20 ml Wasser für Injektionszwecke aufgelöst werden. Bei Aufbewahrung zwischen +2 °C und +8 °C ist es erforderlich, die Fläschchen PPSB Solvent Detergent sowie das Wasser für Injektionszwecke auf Zimmertemperatur (+20 °C bis +25 °C) zu bringen, bevor das Präparat aufgelöst wird. Handhabung der Transfernadel: 1. Entfernen Sie die Kunststoff-Schutzkappe des Fläschchens mit Wasser für Injektionszwecke und des Fläschchens mit dem Produkt. 2. Desinfizieren Sie die Gummistopfen der beiden Fläschchen mit Alkohol (70%). 3. Entfernen Sie die Schutzhülle von einer Seite der Transfernadel und stechen Sie die Nadel in das Fläschchen mit Wasser für Injektionszwecke. Entfernen Sie nun die Schutzhülle der anderen Seite der Transfernadel, drehen Sie das Fläschchen mit der eingestochenen Transfernadel um und stechen Sie direkt die noch freistehende Nadel in das Fläschchen mit dem Produkt. 4. Durch den Unterdruck im Fläschchen mit dem Produkt wird das Wasser für Injektionszwecke in das Fläschchen gesaugt. Es empfiehlt sich, das Fläschchen mit dem Produkt während des Transfers des Wassers für Injektionszwecke schräg zu halten und das Wasser entlang der Wand des Fläschchens laufen zu lassen. Dies fördert die Auflösungsgeschwindigkeit. Sobald das Wasser vollkommen transferiert ist, muß das entleerte Fläschchen zusammen mit der Transfernadel auf einmal entfernt werden. Um den Auflösungsprozeß zu beschleunigen, kann das Fläschchen leicht gedreht und eventuell auf +30 °C erwärmt werden. Auf keinen Fall darf dieses Fläschchen geschüttelt oder auf eine höhere Temperatur als +37 °C gebracht werden. Falls zur Erwärmung ein Wasserbad benutzt wird, muß dafür Sorge getragen werden, daß das Wasser nicht mit der Schutzkappe und/oder den Gummistopfen in Berührung kommt. RA-2009/566b/cdm 7 Im allgemeinen ist der getrocknete Stoff innerhalb von 10 Minuten bis zur Erreichung einer bläulichen Lösung vollkommen aufgelöst. Die blaue Farbe wird durch die Anwesenheit des Plasmaeiweißes Ceruloplasmin hervorgerufen. Das Produkt darf nur nach Filtration intravenös verabreicht werden. Verabreichung des aufgelösten Produktes: 1. Das aufgelöste Produkt wird durch eine Spritze aus dem Fläschchen herausgesaugt. 2. Das aufgelöste Produkt muß intravenös anhand des mitgelieferten Filters dem Patienten verabreicht werden. 3. Das aufgelöste Produkt muß langsam (ca. 2 ml pro Minute) durch den Filter injiziert werden. Wenn Sie eine größere Menge von PPSB Solvent Detergent angewendet haben, als Sie sollten Hinsichtlich die Erscheinung und der Symptome einer Überdosierung mit PPSB Solvent Detergent sind bisher keine Angaben bekannt. Auf Grund der Eigenschaften des Produktes muß damit gerechnet werden, daß bei Verabreichung von sehr hohen Dosen (z.B. im Falle von Operationen bei Hämophilie-B-Patienten) und bei Überdosierung thrombogene Wirkungen eine Rolle spielen können. Sollten Sie zuviel PPSB Solvent Detergent angewendet oder eingenommen haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder die nächste AntiGift-Zentrale (in Belgien: 070/245.245). 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH Wie alle Arzneimittel kann PPSB Solvent Detergent Nebenwirkungen haben. • Potentielles Risiko von thromboembolischen Vorfällen. • Allergische Symptome oder anaphylaktische Reaktionen werden selten beobachtet. • Sehr selten Entwicklung von Antikörpern gegen die verabreichten Gerinnungsfaktoren. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. WIE IST PPSB SOLVENT DETERGENT AUFZUBEWAHREN Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Im Kühlschrank lagern (zwischen +2 °C und +8 °C), in der Originalverpackung um den Inhalt vor Licht zu schützen. RA-2009/566b/cdm 8 Wenn das Präparat vorschriftsgemäß aufbewahrt wird, ist es bis zum auf der Verpackung angegebenen Datum haltbar. Nach diesem Datum darf das Präparat nicht mehr angewendet werden. Vor der Anwendung nach Auflösung kann PPSB Solvent Detergent innerhalb von drei Stunden bei Raumtemperatur angewendet werden. Falls der Inhalt des Fläschchens nicht ganz verbraucht wird, muß der Rest entsorgt werden. Das Einfrieren des mitgelieferten Wassers für Injektionszwecke muß auf Grund von möglichen Schäden des Fläschchen-Verschlußes und der damit verbundenen Sterilität vermieden werden. Wenden Sie PPSB Solvent Detergent nicth mehr an nach dem nach “Ex.” auf der Etikett angegebenen Datum. Die erste zwei Ziffern deuten die Monat (letzter Tag) und die letzte Ziffern das Jahr des äußerste Verwendungsdatum an. 6. WEITERE INFORMATIONEN Angabe: nach ärztlicher Verordnung. Was PPSB Solvent Detergent enthält Die wirksame Stoff ist, pro 20 ml Fläschchen: Faktor II (prothrombin) Faktor VII (proconvertin) Faktor X (Stuart-Prower faktor) Faktor IX (anti-hemofiliefaktor B, Christmas faktor) Nach Auflösung in 20 ml Wasser für Injektionszwecke enthält das Präparat als wirksame Bestandteile folgende Gerinnungsfaktoren. Faktor II (Prothrombin, mindestens 15 I.E. pro ml), Faktor VII (Proconvertin, mindestens 5 I.E. pro ml), Faktor IX (Christmas-Faktor, mindestens 15 I.E. pro ml), Faktor VII (proconvertin, mindestens Faktor X (Stuart-Prower-Faktor, mindestens 15 I.E. pro ml) und Faktor X wird auf dem Etikett angegeben. Wirksame Bestandteile (Hilfstoffe) sind: - Antithrombine III - Trinatriumcitraat-dihydraat - Natrium chloride Wie PPSB Solvent Detergent aussieht und Inhalt der Packung Jeder Verpackung enthält: RA-2009/566b/cdm - 1 Flasche mit lyophilisierten Pulver - 1 Flasche mit 20 ml Wasser für Injektionszwecke - 1 Transfernadel. 9 Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Registrierunginhaber Centrale Afdeling voor Fractionering van het Rode Kruis cvba (C.A.F. - D.C.F. cvba-scrl) de Tyraslaan 109 B1120 BRÜSSEL Hersteller Sanquin Plesmanlaan 125 NL-1066 CX Amsterdam Registrierungsnummer BE188431 Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie bitte mit dem Pharmazeutische Unternehmer in Verbindung. Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im: Letzte Überarbeitung der Notiz: ist: September 2009. Anerkennungsdatum der Notiz ist: 10/2009 RA-2009/566b/cdm 10