Arbeitsschutz und Prävention | Referat Psychologie und Gesundheitsmanagement Projekt: Arbeitsbedingte Belastungen und Bedrohungen in Arbeitsgemeinschaften nach Hartz IV (ABBA) Zwölf Jobcenter aus ganz Deutschland Vier Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und Unfallversicherung Bund und Bahn Hintergrund Beleidigungen, Bedrohungen, Übergriffe, ein häufig schwieriges Klientel, eine hohe Arbeitsbelastung: Das ABBA-Projekt beschäftigte sich mit den besonderen Arbeitsbedingungen von Beschäftigten der Jobcenter. In dem bundesweiten Projekt arbeiteten Unfallkassen der Länder und des Bundes mit den Jobcentern zusammen. Federführung hatte die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Das Projekt startete 2008 und wurde 2011 abgeschlossen. Ziele und Nutzen Ziel von ABBA war es, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass die Beanspruchungen der Beschäftigten reduziert und ihre Gesundheit verbessert werden. Gewalttätige Übergriffe sollten verhindert werden. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten in den Jobcentern. Die Ergebnisse zeigen den Arbeitgebern Möglichkeiten auf, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachhaltig zu verbessern. Für die Unfallversicherungsträger ergibt sich der Nutzen insbesondere aus einer geringeren Anzahl an Arbeitsunfällen mit psychischen Gesundheitsstörungen als Folge. Durch die entwickelten Beispiele guter Praxis sollen zudem andere Jobcenter motiviert werden, sich ebenfalls um das Thema zu kümmern. Die Ergebnisse lassen sich gut auf ähnliche Arbeitsbereiche in der öffentlichen Verwaltung übertragen. Umsetzung Durch umfangreiche Mitarbeiterbefragungen, Interviews und Begehungen wurden die Arbeitssituation und der Gesundheitszustand der Beschäftigten ermittelt. Die Ergebnisse zeigen: Die Beschäftigten in den Jobcentern sind im Vergleich zu anderen Berufsgruppen überdurchschnittlich stark belastet. Auch die emotionale Erschöpfung, eine Vorstufe von Burnout, ist außergewöhnlich hoch. Gewalt ist in allen Jobcentern ein Thema: Knapp 63% der Befragten fühlten sich an ihrem Arbeitsplatz gelegentlich oder oft unsicher oder bedroht. Aus den Ergebnissen wurden zahlreiche, auf das jeweilige Jobcenter zugeschnittene Präventionsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Zum Beispiel das Programm „Gewaltfreier Arbeitsplatz“, das „Aachener Modell“ zur Einschätzung von Gefahrensituation, mehrstufige Alarmierungssysteme und vieles mehr. In den Folge-Mitarbeiterbefragungen zeigte sich, durch die Maßnahmen konnte in vielen Fällen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen erreicht werden. Ansprechpartner Name: Adresse: Tel.: Fax: Mail: Unfallversicherung Bund und Bahn Jan Hetmeier Weserstraße 47 26382 Wilhelmshaven 04421 407-1420 04421 407-1449 [email protected] Stand: 16.07.2015 www.uv-bund-bahn.de