Im Blickpunkt | 3 Stadt Spiegel Ein Club fürs Leben Nach Gladbach der Arbeit wegen: Fünf Spanierinnen wagten das Abenteuer vor 50 Jahren und sind seitdem unzertrennlich. Giesenkirchen (sw). Carmen Schnabel ist heute „dran“. Bei ihr zuhause trifft sich eine Runde Frauen mit gemeinsamer Geschichte zu einem Kaffeeklatsch, bei dem Schneematsch-Tristesse garantiert draußen bleibt: „Genau 50 Jahre ist es her, dass wir alle zusammen aus Spanien gekommen sind“, erinnert sich die 71-Jährige mit der herzlichen Ausstrahlung. Carmen wurde in Madrid geboren. „Arm waren wir zuhause“, sagt sie. Für eine gut bezahlte Arbeit nach Deutschland zu gehen, war ein verlockendes Angebot. Auch Carmens mittlerweile verstorbene Schwester packte ihre Koffer. „Mit dem Zug sind wir bis Köln gefahren, dann weiter mit dem Bus“, berichtet Teresa Schwinning, die heute als Erste kommt. „Tagelang waren wir unterwegs gewesen, und unser erster Eindruck: Furchtbar! Schnee lag hoch, alles war grau.“ Bei Bresges und Pferd- Carmen Schnabel, Pepita Hofer, Carmen Schnitzler, Teresa Schwinning und Pilar Westphal - viel mehr als nur ein Kaffeekränzchen! Foto: Markus Rick menges traten die sonnengewohnten jungen Frauen ihre Stellen an, kamen in einem Mädchenwohnheim unter, wo sie sich wohl fühlten. „Und bei der Arbeit haben wir uns nichts gefallen lassen!“, lachen die beiden. Trotzdem: Fremdes Essen und Trinken, Kälte, Heimweh, eine unbekannte Sprache... „Wir haben viel geheult“, wissen Pilar „Pili“ Westphal, Pepita Hofer und Carmen Schnitzler noch allzu gut. „Ohne warme Stiefel, ohne Familie... und dann auch noch kurz vor Weihnachten! Das war schlimm“, fügt Carmen Schnabel hinzu. Ihr großes Glück damals war die Begegnung mit ihrem späteren Ehemann Manfred: „Seine Familie war sofort auch die meine.“ Klar, dass Erste Weihnacht fern der Hei- sich die impulsive Spanierin mat... Foto: privat gut in Giesenkirchen einlebte, und auch ihre Freundinnen wurden rasch warm mit der kalten neuen Heimat: „Wir waren die ersten Spanierinnen hier, das war schon was Besonderes.“ „Wir fangen uns gegenseitig auf, wenn es nötig ist“ Noch heute pflegen die fünf ihre nicht alltägliche Freundschaft und Verbundenheit: „Wir sind kein Club - oder vielleicht doch so eine Art“, überlegt Carmen Schnitzler. „Aber ganz locker, ohne Verpflichtung. Jedenfalls was fürs Leben“, erklärt sie unter der Zustimmung ihrer Freundinnen: „Wir fangen uns gegenseitig auf, wenn es nötig ist“, sagt Teresa. „Gerade die letz- ten zehn Jahre haben uns zusammengeschweißt.“ Die Senoras haben auch nichtspanische Freundinnen und Bekannte, dem fünfblättrigen Kleeblatt aber gehört eine gute Portion Herzblut: „Wir stehen immer in Verbindung“, betonen die Damen, die gern miteinander essen gehen. „Ganz was Feines“ soll es denn auch zum 50-jährigen Jubiläum sein, verrät Carmen Schnabel, die wie ihre Freundinnen bisweilen auf Giesenkirchens liebgewonnenen Straßen doch etwas typisch Spanisches vermisst: „Einfach das Leben draußen.“ Was sich Pili, Pepita, Teresa und die beiden Carmens für die Zukunft wünschen? „Zusammen noch ganz lange gesund bleiben!“ – für noch viele sonnige Kaffeekränzchen auch im kältesten Giesenkirchen. Nr. 50 | 15. Dezember 2010 Räumplan erweitert Im Januar diesen Jahres musste erstmals der 20 Jahre alte Sonderräumplan aus der Schublade geholt werden. Inzwischen ist er erweitert worden. Fortsetzung von Seite 1 Der wurde vor 20 Jahren aufgestellt, „bis Anfang diesen Jahres musste dieser aber nie abgerufen werden“, weiß Stadtsprecher Wolfgang Speen. Der Sonderräumplan kommt bei extremen Schneefällen mit Eisbildung zum Einsatz und setzt dann den normalen Winterdienstplan außer Kraft. Erstmals geschehen am 10. Januar dieses Jahres, als wegen angekündigter größerer Schneefälle die Salzvorräte aufzugehen drohten. „Der Sonderräumplan greift dann, wenn extreme Schneemengen anfallen und Streusalz keine Wirkung mehr zeigt. In solchen Fällen helfen nur noch Räumfahrzeuge, die sich allerdings mit Blick auf die vorhandenen personellen und maschinellen Kapazitäten auf die Hauptverbindungszüge durch das Stadtgebiet beschränken“, sagt Speen. Weil der alte Sonderräumplan in die Jahre gekommen war, hat nun die Verwaltung einen neuen Plan aufgestellt, der neben den Hauptverbindungs- Möglichst flächendeckend will die GEM in diesen Tagen die Mönchengladbacher Straßen streuen. Foto: Archiv zügen in Nord-Süd und OstWest-Richtung drei weitere Straßenzüge mit einer Gesamtlänge von 40 Kilometern aufnimmt. Dies sind die Sandradstraße, die Viersener Straße, Stepgesstraße und Berliner Platz - von der Feuerwehr häufig als Zufahrt zu den Krankenhäusern Maria Hilf, Bethesda und Franziskus-Haus genutzt sowie die Strecke von der A61Abfahrt Rheydt über Dahlener Straße quer in Richtung Osten bis nach Giesenkirchen. Darüber hinaus sind Zufahrten zu den Krankenhäusern mit aufgenommen worden. Für die Planerweiterung fallen keine Zusatzkosten an. INFO Die GEM hat vor dem Winter ihr Lager bis unters Dach gefüllt: 1.700 Tonnen standen seit Oktober für Gladbachs Straßen bereit. Übrigens: Privat-Haushalten ist es laut städtischer Satzung untersagt, selber Straßen oder Gehwege mit Salz zu streuen. Rhenus Lub spendet für Regenbogenhaus 2.500 Euro für die Tageseinrichtung in Rheindahlen M’gladbach. Am Nikolaustag sorgte eine Spende der Rhenus Lub GmbH + Co KG für freudige Gesichter im Rheindahlener Regenbogenhaus, einer Tageseinrichtung für Kinder vom Babyalter bis zum Schuleintritt. Dr. Max Reiners, Inhaber des Mönchengladbacher Traditionsunternehmens, überreichte einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro an Liesel Welters. Die Vorstandsvorsit- Max Reiners (Mitte) überFoto: RL zende der Elterninitiative reichte den Scheck Rheindahlener Regenbogenhaus e.V. erklärt: „Mit der können wir den Kindern unseGeldspende von Rhenus Lub rer Einrichtung Bewegungs- geräte finanzieren.“ Die 2.500 Euro werden die Kinder in ihrer gesundheitlichen Entwicklung unterstützen: Mit zwei Lauflernrädern für die Kleineren, einer Rollrutsche für den Turnraum und weiterem Spielmaterial für den Bildungsbereich Bewegung ist für jeden etwas dabei. Die Leiterin der Einrichtung, Monika Lindner, ist sich sicher: „Die neuen Geräte werden die Koordination der Kinder spielerisch fördern und unsere Schützlinge haben gleichzeitig Spaß an der Bewegung.“ Die Wirbelsäule trinkt mit Am 20. Januar 2011 dreht sich im medicentrum Rheydt alles um den Rücken. Der StadtSpiegel und die medicoreha laden ein zum Gesundheitstag. Eine Expertin ist Stefanie Wylegala. M’gladbach (schrö). Stefanie Wylegala weiß ganz genau, wovon sie spricht. „Ernährung und Trinkverhalten sind für die Wirbelsäule ganz wichtig, vor allem für die Bandscheiben.“ Wylegala ist eine unserer Expertinnen beim ersten StadtSpiegel Gesundheitstag am 20. Januar 2011. Als Diplom-Ökotrophologin (Ernährungsberaterin) sowie Sport- und Gymnastik-Lehrerin wird die 28-Jährige an diesem Tag einen der Vorträge gestalten. „Die Wirbelsäule isst mit“ heißt der. Wie soll man das verstehen? „Nehmen wir Da ist noch alles in Ordnung. Aber schon im Kindesalter kann zum Beispiel die Trinkmenge. man einiges falsch machen mit seinem Rücken. Bandscheiben bestehen zu 80 Prozent aus Wasser.“ Konsu- die Ernährung etwas damit zu sion noch nicht sehr weit vermiert man jetzt zu wenig Flüs- hat, diese Erkenntnis ist in der breitet. „Je früher man mit den sigkeit, trocknen sie aus und gesundheitspolitischen Diskus- Konsequenzen aus dieser Einwerden mehr beansprucht. Ist sicht anfängt, um so besser.“ egal, was man trinkt? „Nein. Neulich war die Expertin, die Dickflüssige Getränke gehen seit zwei Jahren bei der medinicht direkt ins Blut, sondern coreha arbeitet, in einer Mönmüssen vom Körper erst verchengladbacher Grundschule. dünnt werden, damit der sie „Aber diesen Termin musste verarbeiten kann.“ Wobei mit die Schule selbst bezahlen.“ dickflüssig in erster Linie Warum der Rücken nun oft zuckerhaltig gemeint ist. Überschon im Kindesalter krankt, haupt der Zucker. „Man muss ist noch nicht genau klar. „Auf seine Gewohnheiten ändern jeden Fall trägt es nicht zum und das fällt schwer.“ Viele Guten bei, dass sich Schüler wissen Bescheid. Übergewicht: auch nach der Schule immer Nicht gut für den Rücken. Viel weniger bewegen.“ sitzen: Nicht gut für den Rücken. „Aber das Wissen I N F O „Starker Rücken umsetzen, daran hapert es.“ Aktiv vorbeugen, modern behanUnd die Patienten werden deln“ - 20. Januar 2011 - 17-19 Uhr immer jünger. „Wir haben ver- Expertin Stefanie Wylegala medicentrum Rheydt, Dahlener stärkt mit Rückenproblemen weiß ganz genau, welches Str. 69 - Gesundheitstag des Stadtzu tun, die gerade 30 Gewor- Essen dem Rücken gut tut. Spiegels in Zusammenarbeit mit Foto: privat medicoreha dene beeinträchtigen.“ Dass MG-16