Die Zeitung für Geschäftspartner und Interessierte L Mai 2009 Halbjahresbericht Mit Know-how im Gepäck nach Äthiopien Zwei azw-Lehrabgänger sind seit mehreren Monaten in Äthiopien. Ihre Aufgabe ist mehr Ausbildungsqualität ins Hilfswerk «Selam» zu bringen. Das ist eine Chance für unvergessliche Erlebnisse und ein azwEngagement für einen guten Zweck. Philipp Oberle und Demian Meuter waren bis vor kurzem zwei Konstrukteur-Lernende im azw. Heute sind sie Entwicklungshelfer in Äthiopien. Viele azw-Lehrabgänger träumten von der einmaligen Chance, ihr Fachwissen für einen guten Zweck weiterzugeben und ihre Abenteuerlust dabei auszuleben. Für Philipp Oberle und Demian Meuter ging dieser Traum in Erfüllung. Das Ehepaar Büchler, die Geschäftsleitung des Hilfswerks «Selam», zusammen mit den azw-Lehrabgängern Demian Meuter und Philipp Oberle. Engagement für mehr Ausbildungsqualität Das azw-Unterstützungsprojekt für das Hilfswerk «Selam» nahm vor einigen Jahren seinen Anfang, als sich azw-Vereinspräsident Patrick Kilchmann privat in Äthiopien aufhielt. Bei einem zufälligen Treffen mit Markus Büchler, dem aus Winterthur stammenden Geschäftsführer des «Selam» Kinderheims und Ausbildungszentrums, unterhielten sie sich über die Ausbildung junger Berufsleute. Markus Büchler und seine Frau sind in Äthiopien mit Herausforderungen konfrontiert, die im Vergleich zur Schweiz überwältigend sind: nur wenige Ausbildner, tiefes Ausbildungsniveau, mangelnde Infrastruktur, nicht praxistaugliche Arbeitsprozesse usw. Als Experte in Sachen Berufsausbildung von Jugendlichen, ist sich der azw-Vereinspräsident bewusst, wie wichtig die hohe Ausbildungsqualität von Berufsleuten ist. Gerade in einem Entwicklungsland wie Äthiopien liegt darin der Schlüssel für eine nachhaltige positive Entwicklung. Aus dem ersten Gespräch hat sich eine Fortsetzung auf Seite 2 Liebe Leserinnen und Leser Erstmals bietet das azw zwei Lehrabgängern die einmalige Chance, internationale Erfahrung zu sammeln. Mit ihrem Fachwissen und Engagement unterstützen sie für sechs Monate das Hilfswerk «Selam» in Äthiopien. Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv, deshalb engagieren wir uns für das Projekt auch im 2010. azw-Vereinspräsident Patrick Kilchmann skizziert im Beitrag «Erfolgsfaktoren des azw» unsere Philosophie und wie wir unseren hohen Qualitätsstandard in der Lehrlingsausbildung langfristig halten können – acht Faktoren sind dabei entscheidend. Im Geschäftsjahr 2008 ist das azw in allen Bereichen nochmals gewachsen. Rekordzahlen bei den Lehrbeginnern und im Umsatz erlauben uns, in diesem Jahr grössere Investitionen für eine erfolgreiche Zukunft zu tätigen. Viel Vergnügen beim Lesen der neuen azw-zytig – zum ersten Mal als achtseitige Mai-Ausgabe. Renzo Canonica, Geschäftsführer azw Ausbildung Lernende Fortsetzung von Seite 1 Idee und daraus ein Engagement des azw für dieses schweizerische Hilfswerk entwickelt: Das azw unterstützt das «Selam» in Ausbildungsfragen und schickt zwei junge, motivierte Berufsleute für mehrere Monate nach Äthiopien. 2008 gab der azw-Vorstand grünes Licht und seit Januar 2009 arbeiten die ersten zwei jungen azw-Berufsfachleute in Äthiopien. Arbeiten in ungewohntem Umfeld Heute, mehrere Monate nach ihrer Ankunft, haben sich Philipp Oberle und Demian Meuter in Äthiopien als engagierte «Selam»-Mitarbeiter bewährt. Im Vorfeld des Projekts haben die beiden Konstrukteure den Selektionsprozess im azw erfolgreich durchlaufen. Ihre Motivation, die charakterliche Reife sowie ein passendes Persönlichkeitsprofil waren dabei entscheidend und helfen ihnen in diesem anspruchsvollen und ungewohnten Umfeld die vielseitigen Aufgaben zu bewältigen. So sind sie z.B. aktiv bei konstruktiven Verbesserungen von bestehenden Produkten. Der Grossteil ihrer Arbeit ist jedoch der Optimierung von Arbeitsprozessen gewidmet, wie beispielsweise die Einführung von neuen Stücklisten und eines neuen Zeichnungskopfes für die Konstruktionszeichnungen. Mit ihrem profunden Fachwissen unterstützen sie das Hilfswerk beim Erstellen von Einrichtungsplänen für die neue Verzinkerei und Sandstrahlerei. Auch bei der Entwicklung neuer Schweisskabinen können sie ihr Wissen einbringen und lernen dabei, wie man mit einfachsten Mitteln zum Ziel kommt. Das Ziel: ISO 9001 Zertifizierung Das ehrgeizige Ziel des «Selam»-Ausbildungszentrums ist die Zertifizierung nach ISO 9001. Der äthiopische Staat unterstützt dieses Vorhaben und engagiert sich tatkräftig. Der vorgegebene Zeitrahmen von sechs Monaten ist allerdings angesichts der örtlichen Verhältnisse zu knapp bemessen, ein Zeithorizont von 18 Monaten erscheint realistischer. Philipp Oberle und Demian Meuter werden das Hilfswerk auch in dieser Angelegenheit bis zum Ende ihres Aufenthalts unterstützen, um anschliessend zwei neuen azw-Lehrabgängern die Chance zu geben, sich für einen guten Zweck zu engagieren. Selam, eine Institution für den Frieden Äthiopien ist mit 1,13 Mio. km2 rund 27-mal grösser als die Schweiz. Das Land zählt 82,5 Mio. Einwohner und rund 80 Landessprachen. Das Hilfswerk «Selam» befindet sich in Addis Abeba, der Hauptstadt des Landes. 3 Das Kinderheim und Ausbildungszentrum «Selam» (Frieden) wurde in den sechziger Jahren von der Pfungener Familie Röschli in Äthiopien gegründet. Dort adoptierten die Eltern zu ihren vier Kindern sechs einheimische Geschwister, mit denen sie 1975 in die Schweiz zurückkehrten. Mitte der achtziger Jahre gründete die Familie den Verein «Selam» und die älteste Adoptivtochter Zahai reiste zurück nach Addis Abeba, wo sie die Bewilligung für den Bau des Kinderheims erhielt. Dank Spendengeldern ist «Selam» beachtlich gewachsen und zählt heute rund 1 400 Mitarbeitende. Sie betreuen 450 Waisenkinder, 3 000 Schüler und bilden 550 Lernende in den Berufen Schlosser, Mechaniker, Elektriker, Automechaniker, Biogasund Solarenergiespezialisten aber auch im Hausbau und in der Hauswirtschaft aus. In der Ingenieurabteilung lernen Konstrukteure den Umgang mit modernen Hilfsmitteln. In der Tagesklinik betreuen zwei Ärzte mit ihren Teams jährlich 28 500 Patienten. Seit März 2007 steht die Institution unter der Leitung vom Markus und Corinne Büchler aus Winterthur-Seen. www.selam.ch Ausbildung Lernende «Eine Erfahrung fürs Leben» Interview mit Demian Meuter Was hat Sie bewogen, sich in dieses halbjährige Abenteuer zu stürzen? Ich wollte diese Chance unbedingt nutzen. Mir war klar, dass unsere Mitarbeit nicht mit einem «bequemen» Sprachaufenthalt in einem europäischen Land zu vergleichen ist, aber die Erfahrungen werden mein Leben prägen. Was bereitet Ihnen Mühe? Belastend wirkt auf mich das Elend der vielen Obdachlosen und Bettler in der Stadt. Ich musste mich zuerst an die völlig fremde Kultur und eine andere Arbeitseinstellung der Einheimischen gewöhnen. Sie orientieren sich an unseren tollen Möglichkeiten in Europa, sind sich aber vielfach nicht bewusst, dass ein besserer Lebensstandard auch durch Investitionen und mit viel Einsatz erreicht wird. Wie begegnen Ihnen die Einheimischen? Die Leute sind hier alle sehr höflich, bedanken sich oft und immer wieder. Doch wir haben erhebliche Kommunikationsprobleme, weniger wegen der Sprache (Englisch) als wegen technischen und organisatorischen Dingen, die hier einfach ganz anders ablaufen. Möchten Sie mal längere Zeit in einem Entwicklungshilfeprojekt arbeiten? Das braucht starke Nerven und Geduld! Ich bewundere Herrn Büchler, den Geschäftsführer, wie viel er investiert, um «Selam» voran zu bringen. Ich glaube nicht, dass ich das auf die Dauer schaffen würde. Was gefällt Ihnen in Äthiopien besonders gut? Ich lerne eine ganz andere Kultur vertieft kennen. Auf diversen Ausflügen haben wir gesehen, wie hart die Lebensbedingungen hier sind und mit wie wenig der Grossteil der Bevölkerung auskommen muss. Denken Sie, dass Ihnen dieser ungewöhnliche Einsatz im späteren Berufsleben etwas nützt? Schwer zu sagen. Möglicherweise ist unsere Arbeit hier eine gute Referenz bei einer Bewerbung, denn wir haben Flexibilität, Offenheit und Durchhaltewillen bewiesen. Erfolgsfaktoren des azw Auf welche Erfolgsfaktoren setzen wir, um auch in Zukunft unser Niveau in der Lehrlingsausbildung halten zu können? Wir konzentrieren uns auf acht Punkte: Ein modulares Ausbildungsmodell sowie eine konkurrenzfähige Preispolitik machen das azw zu einer echten Alternative zur betriebsinternen Berufsausbildung. Mit Networking und Kommissionsarbeit nehmen wir Einfluss auf die Entwicklung der Berufsbildung und beteiligen uns an zukunftsweisenden Pilotprojekten. Dank unserer grossen Investitionsbereitschaft arbeiten wir mit modernster Technik. Dies macht uns zu einem attraktiven Ausbildungszentrum und fähig, Produktivarbeit als festen Bestandteil der Ausbildung effizient und termingerecht abzuwickeln. Der wichtigste Erfolgsfaktor ist der Mensch. Unsere Ausbildner sind fachlich kompetent und respektieren jeden Lernenden als Individuum, das eine massgeschneiderte Betreuung verlangt. Diese Faktoren kommen erst dann richtig zum Tragen, wenn es uns gelingt, mit einer professionellen Selektion engagierte Jugendliche für unsere Berufe und Industrie zu gewinnen. Ausbildung Lernende Die acht Erfolgsfaktoren der modernen Lehrlingsausbildung azw-Vereinspräsident Patrick Kilchmann blickt auf sieben erfolgreiche Jahre des Ausbildungszentrums Winterthur zurück. Den Erfolg des Unternehmens führt er auf acht Faktoren zurück: Ausbildungsmodell Patrick Kilchmann, Das azw bietet seinen Kunden massgeschneiazw-Vereinspräsi- derte Ausbildungspakete an. Firmenspezifische dent Ausbildungswünsche können dank der Vielfalt an Möglichkeiten und der Flexibilität der azw-Organisation erfüllt werden. Vollumfänglicher Service oder nur einzelne Module (z.B. Schweissen) stehen dem Kunden zur Auswahl. Networking und Kommissionsarbeit Das azw verfügt über ein breit angelegtes Netzwerk im Ausbildungs- und Produktionsbereich. Beziehungen sind jahrelang aufgebaut worden und werden gepflegt. Zudem ist das azw in allen wichtigen Berufsgremien vertreten (Swissmem, Swissmechanics, SwissTnet, Bildungs- und Prüfungskommissionen usw). Preispolitik Mit einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis ist das azw im Markt gut positioniert. Hinzu kommt, dass Partnerfirmen keine Vorfinanzierungsbeiträge zahlen, während ihre Lernenden in der azw-Grundausbildung stehen. Erst wenn der azw-Lernende im Partnerbetrieb im Einsatz ist, wird eine Ausbildungspauschale an das azw entrichtet. Ein Konzept mit Risikominimierung für unsere Partner. Investitionsbereitschaft Seit der Gründung des azw sind 6 Mio. CHF in das Ausbildungszentrum investiert worden. Während den letzten sieben Jahren wurden mit den erwirtschafteten Mitteln moderne Technologie, Infrastruktur-Anpassungen und die Ausbildung der Mitarbeitenden finanziert. Heute zählt das azw zu den am modernsten eingerichteten Ausbildungsinstitutionen der Schweiz. Moderne Infrastruktur – professionelle Ausbildung. Persönliche Weiterentwicklung Wer eine qualitativ hochstehende Ausbildung anbietet, hat erkannt, dass neben der kompetenten Wissensvermittlung, immer die persönliche Weiterentwicklung im Mittelpunkt stehen muss. Dies ist für das Trägermitglied Burkhardt Compression AG, wie auch für das azw, eine Selbstverständlichkeit. Burckhardt Compression AG zählt weltweit zu den grössten Herstellern von Kolbenkompressoren. Die Firma mit über 700 Mitarbeitenden, davon 19 Lernende, entwickelt und produziert in Winterthur. 5 Die enge Zusammenarbeit von Ausbildner und Lernenden ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung. Auf diesem Grundgedanken skizziert Ruedi Briner, Manufacturing Manager bei Burkhardt Compression und azw-Vorstandsmitglied, einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Berufsausbildung: «Die richtige Rekrutierung und die damit verbundene Identifikation mit dem Beruf bildet die Grundlage für einen erfolgreichen Start in die Berufswelt und für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen.» Eine bestmögliche Ausbildung bedeutet, mit der technischen und der sozialen Entwicklung Schritt zu halten. Dies wünscht sich Ruedi Briner von seinen Lernenden, verlangt es aber auch von der Berufsausbildung bei Burkhardt Compression. Die Infrastruktur muss modern sein und soziale Veränderungen sind bei der Ausbildung zu berücksichtigen: «Mit der fortschreitenden Globalisierung bekommt die Kommunikation auch in technischen Berufen einen immer höheren Stellenwert. Das Beherrschen von Fremdsprachen wird zukünftig ein Erfolgsfaktor sein.» Ausbildung Lernende Ausbildner Die Ausbildungszentren in Winterthur und Uster beschäftigen über dreissig geschulte Ausbildner, die durch zwanzig weitere azwMitarbeitende unterstützt werden. Fachlich, methodisch und sozial kompetent führen sie die Lernenden zu einem erfolgreichen Lehrabschluss. Diese Ausbildungskompetenz wird durch eine regelmässige Weiterbildung der Ausbildner immer auf dem neusten Stand gehalten. Produktivarbeit Das azw lernt die Jugendlichen schon früh, was es heisst, Verantwortung zu tragen. Die Ausbildung an Produktivarbeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der azw-Ausbildung. Dabei erkennen die Lernenden, was der Markt von einem/-r jungen Berufsfachmann/-frau verlangt. Der ständige Kontakt mit der «realen Arbeitswelt» zeigt den Jugendlichen, dass die Arbeiten nur mit Teamgeist erfolgreich ausgeführt werden können. Während der Grundausbildung entwickeln sich die Lernenden dank dieser Philosophie zu team- und leistungsfähigen Mitarbeitenden. Die Integration in die Partnerfirmen für die Schwerpunktausbildung fällt ihnen dann entsprechend leicht. Massgeschneiderte Betreuung Jeder Jugendliche, der eine azw-Lehre absolviert, wird als eine eigenständige Persönlichkeit ernst genommen. Die Ausbildner unterstützen die Jugendlichen nicht nur fachlich sondern, und dies ist mindestens so wichtig, auch psychologisch. Engagement, Teamgeist und die Begeisterung für den Beruf werden von den Ausbildnern gezielt gefördert. Zudem haben die Lernenden die Möglichkeit, sich an den Psychologen im Haus zu wenden, wenn sie zu persönlichen Themen Unterstützung wünschen. Professionelle Selektion Die erfolgreiche Ausbildung beginnt bereits bei der Rekrutierung. Die Auswahl wird mit modernen psychologischen Methoden durchgeführt und berücksichtigt neben den fachlichen auch die sozialen Kompetenzen der angehenden Lernenden. Bereits bei der Auswahl wird auf die Leistungsbereitschaft, auf Fleiss und Bereitschaft Neues zu erlernen sowie auf Teamfähigkeit und Flexibilität grossen Wert gelegt. Das azw engagiert sich zusätzlich auch ganz bewusst für schulisch schwächere Jugendliche und gibt einigen von ihnen eine Chance für eine erstklassige Ausbildung. Intensivierte Zusammenarbeit «Wir bieten Jugendlichen die Chance, durch eine qualifizierte Ausbildung in der Berufswelt Fuss zu fassen», erklärt Martin Reichle, CEO der Reichle & De-Massari AG (R&M), und ergänzt, «mit diesem Engagement sichern wir den Nachwuchs und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unseres Unternehmens und für die Branche generell.» Martin Reichle ist CEO R&M setzte sich das Unternehmensziel, bis 2011 die der R&M – eine führende Ausbildungsplätze in allen angebotenen Berufen Anbieterin von passiven von 9 auf insgesamt 28 zu erhöhen. Die seit drei Verkabelungslösungen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit dem für Kommunikationsazo im Bereich der Konstrukteur-Ausbildung hat netze. gezeigt, dass dieses ehrgeizige Ziel dank dieser Partnerschaft zu erreichen ist. Das international tätige Familienunternehmen nutzt beim azo die kompetente Grundausbildung für ihre Lernenden und die gründliche Vorbereitung auf die Teilprüfung. Zudem vertraut R&M auch bei der Rekrutierung der Lernenden auf die Erfahrungen des azo. Neben dem lösungsorientierten Angebot des azo sind auch der unkomplizierte Umgang und die Offenheit für Kundenwünsche entscheidende Gründe für den Ausbau der Zusammenarbeit. R&M beschäftigt rund 670 Mitarbeitende und leistet weltweit mit Kupfer- und Glasfasersystemen einen entscheidenden Beitrag zur Betriebssicherheit in der Sprach-, Daten- und Videoübertragung. Über uns «Die Entwicklung des azw ist beeindruckend» Interview mit Renato Murk, neues Vorstandsmitglied des Vereins Ausbildungszentrum Winterthur und Mitglied der Geschäftsleitung bei Uster Technologies AG. Renato Murk über... Glück: Jeder ist seines Glückes Schmied. Visionen: Hat hoffentlich jeder, im Sinne von konkreten Zielen, auf die er hinarbeitet. Zur Person Alter: 53 Jahre, verheiratet, zwei Kinder Ausbildung: Dipl. Ing. ETH, seit 1990 bei Uster Technologies AG Wieso engagieren Sie sich im Vorstand des azw? Ein gutes Berufsausbildungsangebot ist für den Werkplatz Schweiz ausserordentlich wichtig. Dies gilt auch für Uster Technologies (UT). Zudem ist es für mich interessant, ein neues Tätigkeitsgebiet kennen zu lernen. Welches sind Ihre ersten Eindrücke vom azw? Die Entwicklung des azw seit seiner Gründung ist beeindruckend (Lehrlingszahlen, Umsatz etc.). Es wird eine klare Vorwärtsstrategie verfolgt und die Institution hat sich in der Ausbildungslandschaft der Region klar positioniert. Welches ist Ihr Aufgabenbereich bei UT? Ich bin am Standort Uster für den Bereich «Order Fulfilment», d.h. Produktion, Logistik, Einkauf, Produktionstechnik, und weltweit in der Uster Gruppe für die Umsetzung standardisierter Supply Chain Prozesse verantwortlich. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit azo / UT im Ausbildungsbereich? Im August 2005 wurde das Berufsbildungszentrum der UT ins azw integriert und als azw-Geschäftsstelle in Uster (azo) weitergeführt. Wir mussten uns daran gewöhnen, dass nun ein «externer» Partner die Dienstleistung «Berufsausbildung» für UT erbringt. Ich denke, die Zusammenarbeit hat sich gut entwickelt. Zudem ist das azo für uns als Lieferant von mechanischen Teilen ein wichtiger und zuverlässiger Partner. Engagieren Sie sich noch anderweitig im Bildungsbereich? Ich bin am Bildungszentrum Uster im Aufsichtsgremium für die gewerblich-industrielle Berufsschule tätig. Dies erlaubt mir jetzt, die Berufsbildung aus den Blickwinkeln des Arbeitgebers, des Ausbildners und aus der Sicht der Berufsschule zu verfolgen. Wachstum in allen Bereichen Umsatzentwicklung azw Indexbasis: Umsatz im Jahr 2002 = 100% Anzahl Lehrbeginner im azw Umsatz in % 220 Anzahl 220 200 184 180 160 149 140 120 100 163 105 80 80 60 60 40 40 20 20 0 2007 2008 132 120 100 210 161 140 111 206 181 180 160 129 100 200 112 90 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2002 2003 2004 2005 2006 Über uns Jahresbericht 2008 2008 war für das azw ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr mit rekordverdächtigen Kennzahlen. Sowohl am Hauptsitz in Winterthur wie auch in der Geschäftsstelle in Uster wurden die gesetzten Ziele markant übertroffen. 210 Lehrbeginner 210 Lernende des azw und von Partnerfirmen starteten im August 2008 ihre Ausbildung im Ausbildungszentrum Winterthur. 160 Lehrbeginner konnte das azw in Winterthur zum Lehrstart begrüssen und 50 Jugendliche begannen ihre Lehrzeit in der Geschäftsstelle in Uster. Gesteigerte Produktion Dank der guten Wirtschaftslage, der hohen Flexibilität und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden und Lernenden kombiniert mit termingerechter Produktion, einwandfreier Qualität und marktgerechten Preisen, konnte das letztjährige Rekordergebnis nochmals übertroffen werden. Gezielte Investitionen Das azw investierte im Jahr 2008 rund CHF 1 750 000 in moderne Werkzeugmaschinen und Anlagen sowie in bauliche Optimierungen. Mit den beispielsweise vierzehn neuen Schweissausbildungsplätzen ist das azw den zukünftigen Herausforderungen im Ausbildungs- und Produktionsbereich noch besser gewachsen. 141 Mitglieder Auch im siebten Geschäftsjahr steigerte das azw die Zahl der Vereinsmitglieder. Heute zählt das Ausbildungszentrum 141 Mitglieder. Eine beachtliche Zahl, wenn man berücksichtigt, dass die Mitgliedschaft nicht Voraussetzung ist, um azw-Dienstleistungen zu beziehen. Durch die Zunahme der Mitglieder ist das azw in den Regionen Winterthur und Zürcher Oberland noch breiter abgestützt. Bekanntheitsgrad erhöht Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigerte das azw seinen Bekanntheitsgrad über die Kantonsgrenzen hinaus. Verstärkt wurde die positive Wahrnehmung mit der Ehrung an der Veranstaltung «Lehrstellenschaffer-Preis der Region Winterthur». Das azw hat die Urkunde für «besondere Leistungen im Ausbildungsbereich» entgegen genommen. Diese Auszeichnung ist für das azw und seine Partnerfirmen eine grosse Anerkennung und Ansporn zugleich. Eine lehrreiche Zeit – die Segelregatta Als azw-Polymechaniker im zweiten Lehrjahr hat Björn Stern noch einige Lehrstunden vor sich, bis er ein diplomierter Berufsfachmann ist. In dieser Zeit wird er von erfahrenen Ausbildnern betreut, die gerne ihr Wissen weitergeben. Björn Stern, azw-Polymechaniker im 2. Lehrjahr 8 Lernende, die fragen, zuhören, genau zuschauen und jede Möglichkeit nutzen, um selbst Erfahrungen zu sammeln, kommen schneller voran. Dies gilt für die Berufsausbildung wie auch in der Freizeit. Björn Stern’s Leidenschaft ist das Segeln. Das azw unterstützte ihn für die Teilnahme an der «Europa Cup Lugano 2009». Eine Woche lang war der azw-Lernende im Regattafieber. Björn Stern kämpfte auf dem Luganersee gegen den wechselnden Wind und gleichzeitig gegen siebzig Mitstreiter. Sein Ziel war eine Platzierung im vorderen Drittel. Am Ende der Regatta hat er diese Platzierung nicht ganz erreicht aber mit den gewonnen Erfahrungen wird er dies in Zukunft zweifellos schaffen. «Für mich war die Woche eine sehr lehrreiche Zeit. Von erfahrenen Seglern habe ich viele nützliche Tipps erhalten und ich konnte sie in ihrer Segeltechnik genau studieren», erzählt Björn Stern und freut sich bereits auf das nächste Jahr. Über uns · Aktuell Agenda Schnuppernachmittage Jeweils am letzten Mittwoch im Monat (ausser Juli und Dezember) azw in Winterthur Treffpunkt: 14.00 Uhr, Haupteingang azw azo in Uster Treffpunkt: 14.00 Uhr, Empfang 4. Stock Anmeldung erwünscht: Tel. 044 905 20 20 Lehrbeginn 2009 Montag, 10.08.2009 azw in Winterthur Montag, 17.08.2009 azo in Uster Lehrabschlussfeier 2009 Freitag, 21.08.2009, abends Für die LAP-Feier werden Einladungen verschickt. azw ausbildungszentrum winterthur zürcherstrasse 25 postfach 414 ch-8401 winterthur telefon052 262 48 24 telefax 052 262 01 69 [email protected] www.azw.info azo ausbildungszentrum zürcher oberland sonnenbergstrasse 14 postfach 30 ch-8612 uster telefon044 905 20 20 telefax 044 905 20 21 [email protected] www.azoberland.info