Lippert/Herbold/Lippert-Burmester Anatomie

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Lippert/Herbold/Lippert-Burmester
Anatomie
Leseprobe
Anatomie
von Lippert/Herbold/Lippert-Burmester
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4 Leibeswand
Medianschnitt durch den Körperstamm mit Skelett
und Eingeweideräumen. IM]
• Das besonders empfindliche Zentralnervensystem wird
von Knochen (Schädel und Wirbelsäule) gegen Gefahren
abgeschirmt.
• Die Bmsteingeweide liegen in einem nicht ganz so
stabilen Knochenkäfig (Brustkorb). Man beachte den von
hinten nach vorn absteigenden Verlauf der Rippen!
• Die Baucheingeweide werden nur zum Teil von
Brustkorb und Becken umgeben. Die freie Bauchwand
bietet nur wenig Schutz, kann sich dafür aber umso
schneller an wechselnde Belastungen anpassen.
1
2
3
4
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6
Schädelhöhle
Wirbelkanal
Hals
Brusthöhle
Bauchhöhle
Zwerchfell
Cavitas cranii
Canalis vertebralis
Collum
Cavitas thoracis [thoracica]
Cavitas abdominis [abdominalis]
Diaphragma
Knochen des Brustkorbs
• Brustbein: Es ist in 3 durch Knorpelfugen getrenn
te Teile zu gliedern: Brustbeinhandgriff (oben),
Brustbeinkörper (Mitte) und Schwertfortsatz (unten).
• Rippen: je 12 auf jeder Seite. Jede Rippe besteht
aus einem längeren knöchernen (hinten und seitlich)
und einem kürzeren knorpeligen Teil (vom). Die oberen 10 Rippen sind meist mit den Rippenknorpeln
am Brustbein befestigt. Die Knorpel der 7.-10. Rippe
verschmelzen zum Rippenbogen. Die 11. und 12.
Rippe enden frei in der Bauchwand.
• Brustwirbelsäule.
Wände des Brustraums
* Brustkorb mit Zwischenrippenmuskeln
• Zwerchfell
<• Knochengerüst des Oberkörpers:
Es wird von Schädel, Hals- und Brustwirbelsäule, Brustkorb und Schultergürtel (Schlüsselbein und Schulterblatt) gebildet, iiaj
1 Schlüsselbein
2 Brustbein
3 Schulterblatt
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Clavicula
Stemum
Scapula
4.2 Brustkorb
Wirbel-Rippen-Gelenke: Die Rippen sind an 2 Stellen
gelenkig mit den Wirbeln verbunden: [hgl] '
Rippenkopfgelenk: Das hintere Ende der Rippe (=
Rippenkopf) steht meist auf Höhe der Zwi sehenwirbelscheibe und berührt den darüber und den darunter stehenden Wirbelkörper.
• Rippen-Querfortsatz-Gelenk: Das Rippenhöckerchen
ist mit dem Querfortsatz verbunden. Infolge dieser
doppelten Befestigung können sich die Rippen nur um
eine Achse drehen, die der Richtung des Rippenhalses
folgt, also vom Wirbelkörper auf beiden Seiten schräg
nach rückwärts (!) zieht.
1 Rippenhöckerchen
2 Rippenhals
3 Rippenkopf
Tuberculum costae
Collum costae
Caput costae
Atembewegungen
des
Brustkorbs, ipui Die Rippen stehen nicht horizontal (wie
auf romanischen Kunstwerken), sondern sind in allen
Atemphasen nach vom geneigt. Ein Heben der Rippen
rückwärts ist wegen der Doppelbefestigung nicht
möglich. Das Drehen der Rippen in den WirbelRippen-Gelenken fuhrt jedoch wegen der Krümmung
der Rippen zum Heben und Senken der vorderen
Rippenabschnitte und damit auch des Brustbeins. Dabei
wird der Durchmesser des Brustkorbs in Pfeilrichtung,
im unteren Bereich auch in Querrichtung größer
(Einatmung) und kleiner (Ausatmung).
Prinzip der Brustkorbatmung (Rippenatmung)
Gase strömen abhängig von Druckunterschieden.
Solche Gasbewegungen erleben wir täglich in größtem Ausmaß beim Wetter: Die Winde wehen vom
Hoch zum Tief. Nach dem gleichen Prinzip arbeitet
der Organismus. Er erzeugt im Innern des Brustkorbs
abwechselnd höheren und niedrigeren Luftdruck als
in der Außenwelt. Dementsprechend strömt Luft aus
dem Körper aus oder in ihn ein. Für den Unterdruck
benötigen wir eine versteifte Wand, die vom höheren
Druck der Umgebung nicht zusammengepresst werden kann. Das gesamte luftleitende System hat daher
durch Knochen oder Knorpel vel"steifte Wände. Bei
Gasen ist das Produkt von Volumen und Druck
konstant (Boyle-Mariotte-Gesetz). Unterdruck erzeugt man am einfachsten, indem man den Rauminhalt vermehrt. Der Brustkorb ist daher so gestaltet,
dass der umschlossene Rauminhalt durch die Drehbewegungen der Rippen vergrößert (Einatmung) und
verkleinert (Ausatmung) werden kann.
Querschnitt durch den Oberkörper des Erwachsenen
(von unten gesehen, entsprechend der Norm der Computertomographie), (m]
Die äußere Kontur ist annähernd queroval, die Kontur
der Brusthöhle hingegen bohnen- oder nierenförmig. Die
Wirbelsäule springt in den Brustraum vor. Die Lungen
liegen nicht nur vor, sondern auch seitlich der Wirbelsäule. Da die Rippen nach vorn absteigen, werden mehrere
Rippen schräg angeschnitten.
1 Brusthöhle
Cavitas ttioracis Canalis vertebralis +
2 Wirbelkanal mit Medulla spinalis
Rückenmark
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11 Abwehrsystem
> Lymphknoten: Einzugsgebiete. Die großen Lymphknotenansammlungen findet man
am Hals, in der Achselgegend und in der
Leistengegend, iiej]
Regionäre Lymphknoten
Die Lymphknoten sind nicht wahllos über den Körper verstreut. Sie sind gewissermaßen als Wachposten an den Grenzen des Rumpfes zusammengezogen:
• Die Lymphe der Beine, der Bauchwand und der
Gesäßgegend wird von den Leistenlymphknoten ge
filtert.
• Die Lymphe der Arme sowie der vorderen und
hinteren Brustwand fließt zu den Achsellymphknoten
ab.
• Die Lymphe vom Kopf durchströmt mehrere
Gruppen von Halslymphknoten.
• Die Lymphe der Brustorgane gelangt zu Lymph
knoten im Mittelfellraum.
• Die Lymphe der Bauchorgane findet ihre Lymph
knoten großteils entlang der Bauchaorta und der un
teren Hohlvene.
Jeder Körperteil, jedes Organ hat einen bestimmten
Lymphknoten, der die erste Filterstation der abströmenden Lymphe bildet. Dieser wird „regionaler
Lymphknoten" genannt.
Ärztliche Bedeutung der Lymphknoten
Bakterien und Geschwulstzellen werden auf dem
Lymphweg abtransportiert. Sie bleiben in den Filtereinrichtungen der Lymphknoten hängen. Bei Infektionen erkranken daher die regionalen Lymphknoten
häufig mit. Bei bösartigen Geschwülsten (Krebs)
wachsen die ersten Tochtergeschwülste (Metastasen)
meist in den regionären Lymphknoten heran.
^ Lymphographie: Darstellung der Leisten-, Beckenund Lendenlymphknoten im Röntgenbild. imii Im
normalen Röntgenbild sind die Lymphknoten nicht
sichtbar. Bei der Lymphographie spritzt man ein Röntgenkontrastmittel in ein Lymphgefäß ein und verfolgt
dann den weiteren Weg der Lymphe. Zunächst injiziert
man einen bestimmten Farbstoff unter die Haut, z. B. des
Fußrtickens. Die Farbstoffteilchen werden auf dem
Lymphweg abtransportiert und färben so Lymphgefäße
an. Ein nun durch die Haut sichtbares Lymphgefäß wird
freipräpariert. Mit einer Injektionsmaschine spritzt man
ganz langsam Kontrastmittel ein. Das Kontrastmittel reichert sich in den Lymphknoten an und macht sie gut
sichtbar. Die arbeitsaufwendige Lymphographie hat wegen der Fortschritte der Computertomographie und
Kemspintomographie an Bedeutung verloren.
• Eine Eiterung an der Hand zieht nach einiger Zeit
Schmerzen in der Achselgrube nach sich: Die Infek
tion ist entlang der Lymphbahn weitergewandert und
hat zu einer Entzündung der Achsellymphknoten ge
führt.
• Bei jeder Krebsoperation sollten die regionären
Lymphknoten zumindest überprüft werden, am bes
ten durch Entnahme einiger Lymphknoten zur mik
roskopischen Untersuchung. Bei der radikalen Ope
ration des Brustkrebses werden gleich die Achsellymphknoten mit entfernt. Eine vorübergehende
Schwellung des Arms muss man wegen der Unter
brechung der Lymphbahn in Kauf nehmen.
• Bei der Krebsbestrahlung werden die regionären
Lymphknoten meist vorsorglich mitbestrahlt, wenn
deren Lage dies zulässt.
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11.3 Mandeln
10
^ Lymphatischer Rachenring. fbg2i
Zu ihm gehören: die Gaumenmandeln, die Rachenmandel, die Zungengrundmandel. die Ohrtrompetenmandeln
und die „Seitenstränge" (Ansammlungen lymphatischen
Gewebes in der Rachenhinterwand).
1 Hintere Nasenöffnung
Choana [Apertura nasalis posterior]
Tonsilla pharyngea [pharyngealis]
Rachenmandel
Rachenmündung der Ostium pharyngeum tubae auditivae [auditoriae]
Ohrtrompete
Rachendachnische Recessus pharyngeus
Plica salpingopharyngea
,;Seitenstrang"
Tonsilla palatina
6 Gaumenmandel
Tonsilla lingualis
7 Zungenmandel
Epiglottis
8 Kehldeckel
Pharynx
9 Rachen (aufgeschnit
tene Hinterwand)
Oesophagus
10 Speiseröhre
Mandeln
Diese lymphatischen Organe liegen in der Schleimhaut. Sie besiedeln auch das Deckgewebe mit Lymphozyten. Sie haben nur abführende, aber keine zuführenden Lymphgefäße. Sie können daher keine
Filterstationen für Lymphe sein. Ihrer Lage nach
kontrollieren sie die Eingänge in den Luftweg und
den Speiseweg („lymphatischer Rachenring"). Wie
sie arbeiten, darüber sind die Meinungen geteilt:
• Sie vernichten Bakterien und Viren, die mit der
Atemluft oder Nahrung in den Körper gelangen.
• Sie identifizieren eingedrungene Kleinstlebewescn
und lösen entsprechende Immunreaktionen aus.
«f> Gaumenmandel: Schnittbild (Vergrößerung Stach).
10-20 Mandelbuchtcn (1) reichen weit in die Tiefe. Sie
geben der Oberfläche der Gaumenmandel ein zerklüftetes Aussehen. Unter dem Deckgewebe liegen zahlreiche
Lymphknölchen (2). Das Deckgewebe selbst ist reichlich
mit Lymphozytcn durchsetzt. Die im Bild sichtbaren
Muskelfasern (3) gehören zu den Gaumenmuskcln. /.«</ In
den Mandelbuchten kommt es leicht zu Eiterungen. Die
Gaumenmandel schwillt dann an. Dadurch wird die
Schlundenge eingeengt („Angina"). Bei chronischen
Entzündungen entfernt man die Gaumenmandeln, weil
sie als Krankheitsherde möglicherweise auch andere Organe gefährden („Hcrdkrankheiten"). Nach der Lage der
Gaumenmandeln ist anzunehmen, dass sie der Abwehr
von Infektionen dienen, die über die Mundhöhle eindringen. Der Kontakt mit den Krankheitserregern ist vor allem für die Antikörperbildung wichtig.
Mandelähnliche Organe
• In der Wand des Dünndarms, vor allem des
Krummdarms, liegen zahlreiche kleine Ansammlun
gen von Lymphknötchen unmittelbar unter dem
Deckgewebe. Einige davon werden mehrere Zenti
meter lang (Peyer-Platten). Der Wurmfortsatz ist als
ganzer mehr oder weniger vom Verdauungsorgan
zum lymphatischen Organ umgestaltet. Man fasst all
die kleineren und größeren „Darmmandeln" unter
dem Begriff darmassoziiertes lymphatisches Gewebe
zusammen (abgekürzt GALT).
• Ähnliches lymphatisches Gewebe findet man in
der Schleimhaut der Bronchcn und der Geschlechts
organe, in Speicheldrüsen, in der Brustdrüse usw.
Man hat hierfür den Sammelbegriff schleimhautas
soziiertes lymphatisches Gewebe (MALT) vorge
schlagen.
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