PDF-Version Essstörungen Essstörungen, wie Magersucht und Bulimie, gehören zu den am meisten unterschätzten gesundheitlichen Problemen. Vor allem Mädchen und Frauen sind davon betroffen. Magersucht Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine psychische Störung, die mit Wahrnehmungsstörungen bezüglich des eigenen Körpers zusammenhängt. Magersüchtige essen in der Regel nur sehr wenig und verlieren dadurch stetig an Gewicht. Die Essstörung tritt vor allem im Alter zwischen 14 und 18 Jahren auf. Das Körpergewicht liegt dabei mindestens 15 % unter dem der Größe und dem Alter entsprechenden Normalgewicht (der Body-Mass-Index liegt unter 18,5). Typisch für Magersucht ist z. B. fehlender Kontakt zum Körper und dessen Bedürfnissen der Körper wird als Feind erlebt und bekämpft Rückzugsverhalten übertriebene Sparsamkeit und extremer Reinlichkeitssinn, Ablehnung lustbetonter Betätigungen, spartanische Lebensweise Bulimie Bei der Ess-Brech-Sucht (Bulimie) ist es trotz Normalgewicht die Unzufriedenheit mit der eigenen Figur, die ein krankhaftes Essverhalten zur Folge hat. Aufgrund der Angst vor einer Gewichtszunahme und eines stark regulierten Essverhaltens treten Heißhungeranfälle auf, die mit gewichtsregulierenden Maßnahmen wie Erbrechen, Diäten, exzessivem Sport und Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln bekämpft werden. Auch die Ess-Brech-Sucht zieht eine Reihe körperlicher Folgeschäden nach sich (z.B. Säureschädigung der Zähne und Schleimhäute). Typisch für Ess-Brech-Sucht ist z. B. Essverhalten in der Öffentlichkeit ist kontrolliert Auswahl von light- und fettarmen Produkten für die Mahlzeiten, die „offiziell“ gegessen werden und im Körper bleiben keine geregelten Mahlzeiten Ess-Sucht Ab und an Naschen ist harmlos, doch ernsthafte Ess-Sucht hat meist tiefere Hintergründe. Es gibt Menschen, die unter dem unstillbaren Verlangen leiden, ständig etwas essen zu müssen – meist kalorienreiche, fettige oder extrem süße Speisen. Zu viel Körperspeck ist in der Regel die logische Folge, aber noch lange kein sicheres Indiz für eine Ess-Sucht. Ess-Sucht zu erkennen, ist gar nicht so einfach. Vielmehr wächst sie meist im Stillen, unbeobachtet von Freunden, Partner und der Familie. Die Frustbekämpfung durch Essen kann gefährlich werden, denn es geht dabei nicht um die Nahrungsaufnahme oder den puren Genuss. Was zählt, ist die verdrängende Wirkung. Gut schmeckende Speisen wirken wie ein Ventil für unerfüllte Bedürfnisse und Ängste. Auf diese Weise werden diese zwar eine Weile verdrängt, schwelen aber unter der Oberfläche weiter. Weil es nicht um das Essen selbst geht, sondern darum, Probleme, Ängste und Sehnsüchte zu verdrängen, gibt es auch kein Patentrezept gegen die Ess-Sucht. Ablenkungen wie Bewegung oder Freizeitaktivitäten können kurzfristig helfen. Gut ist, wenn man tiefergehenden Ursache auf den Grund geht, z. B. unterstützt durch professionelle Beratung. abnehmen.net - Gesund abnehmen im Netz Caritas - Hilfe und Beratung Bundeskonferenz für Erziehungsberatung Body-Mass-Index (Ermittlung) BMI = Gewicht (in kg) / Größe (in m)² Richtwerte: bis 18,5 Untergewicht 18,5 bis 25 Normalgewicht 25 bis 30 leichtes Übergewicht 30 bis 40 starkes Übergewicht ab 40 massives Übergewicht Der Body-Mass-Index (BMI) dient nur einer ersten Einschätzung. Viel Muskelmasse z.B. kann eine Orientierung an den Richtwerten problematisch machen. Auch die Verteilung des Körperfetts bleibt vo m BMI unbeachtet. Da viel Bauchfett als besonders gesundheitsgefährdend gilt, raten einige Experten für ein aussagekräftigeres Ergebnis zu folgender Formel: Taillenumfang geteilt durch Körpergröße. Werte unter 0,5 (bei älteren Menschen unter 0,6) liegen dabei im Normalbereich.