Eishöhle in der Antarktis Antarctic ice cave Ein Wissenschaftler berührt das Gletschereis in der Nähe der amerikanischen Forschungsbasis Palmer in der Antarktis – ein Symbol für die menschliche Neugier und für die Auswirkungen des Menschen auf die Natur. Einige Jahre nach dieser Aufnahme schmolz diese Eishöhle im Marr Glacier, Anvers Island. Wie Hunderte andere auf der Antarktischen Halbinsel, weicht die Front dieses Gletschers aufgrund der erhöhten Temperaturen rasch zurück und zerfällt. Die Antarktis war der erste Standort für die foto-journalistische Arbeit von Gary Braasch, World view of global warming (1999-heute), der Quelle der Fotos in dieser Ausstellung. A member of an Antarctic science team touches glacier ice near the Palmer Station U.S. research base – a symbol of both human curiosity and human effects on nature. A few years after this photograph was taken this ice cave in Marr Glacier, Anvers Island, melted away. Like hundreds of others on the Antarctic Peninsula, the face of this glacier is rapidly receding and breaking apart in response to warming temperatures. Antarctica was the first location for the photojournalism of World View of Global Warming (1999-present), the source of the photographs in this exhibition. Veränderungen im Ozean bringen Korallenriffe an ihre Grenzen Ocean acidification pushes coral reefs to the brink Die Korallen im Great Barrier Reef in Australien sind der zunehmenden Erwärmung und Versauerung des Ozeans ausgesetzt. Coral reef in Australia’s Great Barrier Reef faces dangerous heat and acidity. Das 1.200-Meilen lange Great Barrier Reef ist das größte und komplexeste Korallenökosystem der Welt und Heimat einer Vielzahl von Arten – von imposanten Walen und Haien bis zu den kleinsten Bakterien. Riffe wie dieses entstehen aus den Kalkskeletten der KorallenPolypen. Sie schützen die Küsten von 86 Staaten vor stürmischer See und ermöglichen Einnahmen von über 375 Milliarden US Dollar aus Fischerei, pharmazeutischen Entdeckungen und Tourismus. Die steigenden Wassertemperaturen und zunehmende Versauerung der Ozeane bedrohen Korallenriffe weltweit. Nach Ansicht von Wissenschaftlern gibt es "nur wenig Anpassungsspielraum." Gleichzeitig ist auch das winzige kalkschalenbildende Phytoplankton, das die Basis der Nahrungskette bildet und mehr als ein Drittel der Erde mit Sauerstoff versorgt, durch die Versauerung der Ozeane in Gefahr. The 1,200-mile long Great Barrier Reef is the world's greatest coral ecosystem, the most complex on the planet, and home to a myriad of species ranging from whales and sharks to bacteria. Reefs are made of the calcium carbonate skeletons of the coral polyp. They offer coastal protection to eighty-six nations and provide fishing, pharmaceutical discoveries and tourism income estimated at above $375 billion. Climate change threatens coral reefs with rising temperatures and increasing acidity of the oceans from the uptake of CO2, and there is “little scope for adaptation” according to scientists. At the same time, tiny shellbuilding phytoplankton—the base of the food chain and source of more than one third of the Earth’s oxygen— are also at risk as the oceans take up more carbon dioxide. Pinguine, die Kanarienvögel der Antarktis Penguins, sensitive monitors of ice and ocean Diese Kolonie von Adelie-Pinguinen bekommt den starken Rückgang des Meereises der letzten 35 Jahre zu spüren. A rookery of Adelie penguins affected by sea ice changes over 35 years. Adelie-Pinguine (Pygoscelis adliae) putzen sich in einer Kolonie in der Nähe von Anvers Island in der Antarktis, wo Tausende der Vögel seit mindestens 600 Jahren gebrütet haben. Innerhalb der letzten 35 Jahre ist die Population auf die Hälfte der 8.000 Brutpaare zurückgegangen – das zeigen Beobachtungen des Ornithologen Bill Fraser. Die Wintertemperaturen auf der Halbinsel sind heute bereits 6,5° C wärmer als noch vor 50 Jahren. Da die Winter heute wärmer und kürzer sind, kann das Meereseis nicht mehr in so dicken Schichten wachsen und schmilzt daher im Sommer schneller ab. Unter dem Eis aber lebt der Krill, die Hauptnahrung der Pinguine. Gibt es im Sommer weniger Meereseis, dann müssen die Vögel weiter schwimmen, um ihre Beute zu fangen worunter vor allem die Küken leiden. Auch die Kaiserpinguine von Terre Adélie (berühmt geworden durch "Die Reise der Pinguine") sind hiervon betroffen. Weiter südlich in der Antarktis haben Pinguine neue Lebensräume erschlossen, die durch den Rückzug der Gletscher erreichbar wurden. Adelie penguins (Pygoscelis adeliae) preen on a rookery near Anvers Island, Antarctica, where thousands of the birds have nested for at least 600 years. Over the last 35 years this island has lost half of its 8,000 nesting pairs, as monitored by ornithologist Bill Fraser. Winter temperatures in this peninsula region are almost 6.50 C warmer than 50 years ago. Winter sea ice is not as thick as before and therefore melts away faster in summer. Underneath the ice floes is the habitat for krill, penguins’ main food. When summer sea-ice decreases, the birds must swim farther to catch their prey, and their chicks suffer. The wellstudied emperor penguins of Terre Adélie (of “March of the Penguins” fame) are also affected. Farther south in Antarctica, receding glaciers have opened new habitat for other penguins. Tropische Wälder, wichtige Hotspots der Biodiversität, ändern sich Tropical forests, rich reservoirs of biodiversity, are changing Im amazonischen Regenwald Perus wachsen Bäume in immer höheren Lagen. In Peru’s Amazon, trees are migrating upslope as temperature rises. Perus oberes Amazonasbecken liegt im Manu Nationalpark, unterhalb des Hochlandes des Rio Cosnipata. In dieser Gegend von Südamerika wachsen auf einem einzigen Hektar mehr Baumarten als in ganz Nordamerika. Doch auch unter Naturschutz stehende Gebiete sind durch den extremen Temperaturanstieg gefährdet. Eine Studie in Manu hat gezeigt, dass sich ganze Waldgebiete mit einer Rate von 2,5 – 3,5 Meter pro Jahr auf höhere, kühlere Ebenen zurückziehen. Um mit dem Klimawandel Schritt zu halten, müssten sie jedoch etwa sechs Meter pro Jahr bergauf wandern. The upper Amazon Basin of Peru stretches out below the tropical highlands of the Rio Cosnipata, in Manu National Park, a region in South America where there are more species of trees on a hectare than there are in all of North America. Even protected rainforests are at risk from extreme temperature increases. A study here shows some trees are moving upslope to cooler habitats at an average rate of 2.5 to 3.5 m per year – seeds being successful upslope while old trees die out below – but the rate of change needed to match climate change is about six meters a year. Der Regenwald ist einer der größten Kohlenstoffspeicher unserer Erde. Seine Leistung ist nur eine von vielen „ecosystem services“, von denen wir Menschen profitieren. Durch den Klimawandel nehmen diese „Dienstleistungen“ des Ökosystems erheblich ab – wollte man dies in eine monetäre Einheit umrechnen, würde es einem Verlust von vier Billionen US Dollar pro Jahr entsprechen. This forest is one of the deepest reservoirs of sequestered carbon in trees and soil on our planet. The rich benefits from tropical forests are just a few of crucial Earth “ecosystem services” being lost at a cost of more than US$4 trillion each year worldwide. Biodiversität und wichtige Habitate sind in Gefahr Biodiversity and crucial habitats are at risk Steigende Temperaturen, die Verbreitung von Krankheitserregern und Habitatsverluste bedrohen viele Arten. Rising temperatures, increasing disease, loss of habitat drives migration and extinctions. Viele Arten verlieren durch den Klimawandel ihre gewohnten Lebensbedingungen. Tropische Frösche und Kröten wie diese Atelopus varius aus Mittelamerika verschwinden – zum Teil, weil sie sich nicht an die höheren Temperaturen anpassen können, aber auch durch die Verbreitung einer Pilzerkrankung, die bei den höheren Temperaturen verstärkt auftritt. Viele Schmetterlinge und andere Insekten, sowie Zugvögel in Europa, Afrika und Nordamerika versuchen sich an-zupassen, indem sie ihre Verbreitungsgebiete auswei-ten. Dieser Schmetterling – der Edith’s Checkerspot (Euphydryas editha) – beispielsweise findet sich in den USA und Kanada heute Hunderte von Kilometern weiter nördlich als vor wenigen Jahrzehnten. Many species are losing their normal living conditions as the climate changes. Tropical frogs and toads like this Atelopus varius of Central America are disappearing - some due to higher temperatures and others due to a rampant fungus which climate change seems to encourage. Many butterflies, other insects and migrating birds in Europe, Africa and North America are trying to adapt by moving to more favorable climate conditions. The range of this Edith’s Checkerspot butterfly moved hundreds of miles north in Canada and the United States. Der Klimawandel ist eine der Hauptursachen für die hohe Aussterberate, die heute im Schnitt 1000 mal höher ist als früher. Und dabei kennen wir die meisten Arten auf unserem Planeten noch gar nicht. Manch eine Art stirbt vermutlich aus, bevor sie entdeckt wird. Wie viele Arten vom anthropogenen Klimaveränderungen betroffen sind, lässt sich daher nur schwer einschätzen. Today climate change is happening so fast that it is one driver of extinction rates that are estimated today at 1000 times the normal rate. Authors of a new study warn that most plant and animal species on Earth are still unknown: We don’t even know how many there are or their benefits to life on earth. Much less do we know how many species we drive to extinction before we even knew of their existence. Schmetterlingspopulationen gehen zurück Butterfly populations are declining Monarchen, die sich in Maine, im Nordosten der USA, paaren, sind hier am nördlichsten Punkt ihres Zuges angelangt. Monarch butterflies mating in Maine, USA, at the culmination of their migration north. Monarchen legen über mehrere Generationen hinweg einen der längsten Zugstrecken der Schmetterlinge zurück - von den Wäldern Zentral-Mexikos bis in die nördliche USA und das südliche Kanada. Dort paaren sie sich und legen ihre Eier an die frischen Triebe der Echten Seidenpflanze. Nachfolgende Generationen leben in den Prärie- und Ackerbaugebieten Nordamerikas. Im Herbst, in der dritten oder vierten Generation des Jahres, fliegen die Schmetterlinge zum Überwintern zurück nach Mexiko – dieser Weg kann bis zu 3000 km lang sein. Ausgelöst wird der Zugbeginn wahrscheinlich durch Temperatur und Tageslänge. Monarchs perform one of the longest multigenerational migrations, flying north from forested wintering sites in central Mexico to breed and lay eggs on spring growth of the milkweed plant in North America. Successive generations of insects live in the northern plains and farmland of the United States and southern Canada. In autumn, the third or fourth generation of monarchs of the year is cued by temperature and daylength to fly up to 3000 km back to Mexico to overwinter. This life cycle makes the insect extremely subject to loss of habitat and climate change – logging of roost trees in winter habitat, destruction of milkweed in American farmland, stronger storms with ice. The number of Monarchs overwintering in Mexico has plummeted more than 90 percent in the past 20 years. Dieser Lebenszyklus macht die Monarchen extrem anfällig für Habitatszerstörung und Klimawandel, z.B. durch Kahlschlag im Überwinterungsgebiet, durch den Rückgang der Seidenpflanze in Ackerbaugebieten NordAmerikas und durch stärkere Eis-Stürme. Die Anzahl der überwinternden Monarchen in Mexiko ist innerhalb der letzten 20 Jahre um 90% zurückgegangen. Antarktische Gletscher verändern sich Glaciers reveal changes in Antarctica Der Eispanzer am Südpol verändert sich dramatisch. Pristine-looking ice is rapidly changing around the South Pole. Hunderte von Gletschern auf der Antarktischen Halbinsel fließen wegen der wärmeren Temperaturen schneller und verlieren dadurch an Masse. Dabei kommen teilweise sogar die felsigen Küsten zum Vorschein, die lange Zeit unter dickem Eis verborgen waren. Von den schwimmenden Eisschelfen, die das Inlandeis wie gigantische Korken zurückhalten, sind jüngst immer wieder größere Eisberge abgebrochen, sodass die dahinter liegenden Gletscher beschleunigt wurden. Die Gletscher fließen nun teilweise bis zu acht Mal schneller in den Ozean und erhöhen dadurch den Meeresspiegel. Durch die spezifische Topographie des Antarktischen Eisschilds kann ein unumkehrbares Abschmelzen des Eisschildes ausgelöst werden. Glaziologen befürchten, dass eine solch unumkehrbare Veränderung bereits bei fünf Gletschern der Amundsen-See zu beobachten ist. Der Verlust allein dieser Gletscher würde den Meeresspiegel innerhalb einiger Jahrhunderte bereits um etwa zwei Meter anheben. Hundreds of glaciers on the Antarctic Peninsula are flowing faster and losing mass in response to warming temperatures, often revealing rocky shorelines which had been covered by thick ice. Recent calving events of Antarctic ice shelves, the enormous floating ice tongues attached to the ice sheet, release ice from the glaciers upstream. Antarctic glaciers are accelerating, some of the flow up to eight times faster than before, dumping icebergs into the ocean and raising sea level. Due to the specific topography of Antarctica an irreversible retreat of large parts of the ice-sheet can be triggered. Glaciologists are concerned that such an irreversible ice loss has been set in motion in the Amundsen Sea sector which would cause global sea-level rise of about 2 meters over hundreds of years. Zum ersten Mal seit Millionen von Jahren erreichen die CO2-Werte 400 ppm Carbon dioxide levels reach 400 ppm for the first time in millions of years Seit 1958 wird die CO2 Konzentration auf Hawaiis Mauna Loa direkt gemessen. Direct measurements are made on Hawaii’s Mauna Loa since 1958. Die globale CO2-Konzentration in der Atmosphäre – die Hauptursache der globalen Erwärmung – steigt auf Grund anthropogener Emissionen 10-mal schneller an als je zuvor. Im Mai 2013 erreichte die CO2-Konzentration einen Tagesdurchschnitt von 400 Teilchen pro Million (ppm). Dieser Wert wurde sowohl vom Scripps Institution of Oceanography als auch der US-Behörde NOAA an der Messstation Mauna Loa, Hawaii, gemessen. Im Jahr 2014 lag der Wert für die Monate April bis Juli durchgehend oberhalb von 400 ppm. The concentration of CO2 in the atmosphere - the primary cause of global warming - has been increasing 10 times faster due to human emissions than any natural change seen in the geologic record. In May 2013 the CO2 concentration reached a daily average of 400 parts per million (ppm) as measured by the Scripps Institution of Oceanography and the U. S. agency NOAA at the tower on the volcano Mauna Loa, Hawaii. In 2014, the reading was above 400 ppm from April through July. Dies ist wahrscheinlich die höchste CO2-Konzentration seit dem Pliozän, also seit drei bis fünf Millionen Jahren. In dieser prähistorischen Zeit, als die CO2-Konzentration allmählich von der hohen Konzentration in der Dinosaurierzeit (vor 65 Millionen Jahren) zurückging, war es im Schnitt drei bis vier Grad wärmer und der Meeresspiegel war zwischen fünf und 40 Metern höher als heute. This is most likely the highest CO2 concentration since the Pliocene epoch three to five million years ago. During that ancient era, as carbon dioxide was gradually decreasing from the dinosaur age (65 million years ago), the geologic record indicates that the Earth was three to four degrees warmer and global sea level between 5 and 40 meters higher than today. Vogelforschung in der Arktis dokumentiert Auswirkungen des Rückgangs des Meereises Arctic bird research reveals effects of sea-ice loss Vor der Küste von Barrow, Alaska, untersucht ein einsamer Wissenschaftler Gryllteisten. Off the coast of Barrow, Alaska, a solitary scientist studies black guillemots. Seit über 40 Jahren untersucht der Biologe George Divoky den Lebenszyklus der Gryllteisten auf einer Insel im Arktischen Ozean in Alaska. In dieser Zeit ist die Fläche des Meereises stark zurückgegangen, mit einem Rekordtief im Sommer 2012. Da sich das Eis um mehr als 380 Kilometer von den Kolonien zurück-gezogen hat, wird es für die Vögel immer schwieriger, Nahrung zu finden, denn ihre Hauptnahrungsquelle – der arktische Dorsch – lebt unterhalb der Eisdecke. Biologist George Divoky has been tracking the life cycle of the black guillimot seabird on an island in the Arctic Ocean, Alaska, for more than 40 years. During this time, the Arctic sea ice extent has plummeted, with a record low after the summer melt in 2012. The guillimots’ main food source, Arctic cod, lives underneath the ice floes. Divoky documented the birds’ increasing challenge of finding sufficient food as the ice margin retreated more than 300 miles from the rookeries. Der Verlust des Meereseises in der Arktis schränkt auch den Lebensraum von Eisbären, Walrossen und Karibus ein. Gleichzeitig führt es zu verstärkter Erosion der Küsten und erhöht den Niederschlag. Sea-ice loss also severely changes the habitats of polar bears, walruses, and caribous. It causes damaging erosion along shorelines and increased precipitation and river discharge. Dort, wo das Meereseis schmilzt, wird die dunklere Wasseroberfläche frei und weniger Sonnenlicht reflektiert – dies setzt einen sich selbst verstärkenden Mechanismus in Gang, wodurch die polaren Regionen noch schneller erwärmt werden als der Rest des Planeten. Where the ice has melted, the darker ocean water is exposed and the reflection of sunlight reduced - a selfenforcing feedback through which the polar region warms even more rapidly than the rest of the planet. Kernbohrungen an der Grannenkiefer gibt Aufschluss über Klimawandel Bristlecone coring reveals information on climate change Dr. Matthew Salzer führt eine Kernbohrung an einer Grannenkiefer durch, in den kalifornischen Bergen auf ca. 3400 Metern Höhe. Dr. Matthew Salzer extracts a tree core from the stump of a bristlecone pine in the California mountains at about 3400 meters. Grannenkiefern sind einer der ältesten Lebewesen der Erde. Die älteste Grannenkiefer ist etwa 5000 Jahre alt und keimte zu etwa der gleichen Zeit als die ägyptischen Pyramiden gebaut wurden. These trees are among the oldest living things. The oldest specimen known is about 5000 years old and germinated during the age of the Pyramids in Egypt. Die meisten Bäume in temperaten Klimazonen haben Wachstumsringe, die jedes Jahr neu gebildet werden. Diese Jahresringe spiegeln die Umweltbedingungen wieder, in denen ein Bäum gewachsen ist. Wenn diese Jahresringe mit denen von noch älteren, toten Bäumen verglichen werden, dann ergibt sich ein Bild über das regionale Klima, das bis zu 9000 Jahre zurückreicht. In den letzten 50 Jahren sind viele Grannenkiefern schneller gewachsen als während der letzten 3700 Jahre. Dies weist darauf hin, dass sich die regionale Temperatur erhöht hat. Diese Temperaturerhöhung, bewirkt auch, dass sich Pilzerkrankungen und Borkenkäfer ausbreiten. Beide haben sich inzwischen bis in die hohen Lagen der Grannenkiefer ausgebreutet, die bisher von diesen Pflanzenschädlingen verschont gewesen war. Growth rings of most temperate zone trees are created each year and show the conditions in which the tree lived. When matched with tree rings from even older, dead trees, bristlecone tree rings give a picture of regional climate going back about 9,000 years. Over the last half century, many of these trees appear to have grown faster than in any period over the last 3700 years, suggesting that temperatures are warming. But this warming appears to be contributing to the spread of a fungal disease and attacks by bark beetles, both of which are moving into high elevation bristlecone habitat that was once inhospitable to the pests. Botaniker in den Alpen beobachten Verschiebungen in Ökosystemen Alpine botanists tracking ecosystem shifts Wissenschaftler zählen und messen Pflanzen hoch in den österreichischen Alpen. Scientists count and measure plants in the Austrian Alps. Forschungsprojekte wie die auf dem Schrankogel in Österreich zeigen, dass kälteangepasste Wildblumen und Gräser in höhere Bergregionen wandern, wenn sich die Temperatur regional um 2°C erwärmt. Da Berggipfel weniger Fläche und weniger Erde haben, finden Pflanzen in den kühleren und höheren Lagen oft keinen geeigneten Lebensraum. Research on mountains like Schrankogel, Austria, shows that regional warming of 2°C is causing coldadapted wildflowers and grasses to grow at higher elevations on the mountainsides. The mountain peaks have less surface area and less soil, so plants often do not find suitable habitat as they try to grow in cooler, higher elevations. Alpine Ökosysteme werden durch den Klimawandel stark beeinträchtigt. Lebensräume und ökologische Systeme werden fragmentiert und neu zusammengesetzt. Weltweit haben sich die Lebensräume vieler einzelner Pflanzen und Tierarten pro Jahrzehnt um fast 17 km in Richtung der Pole oder um 11 Meter bergauf verschoben. Jährlich wiederkehrende Ereignisse in der Natur (sogenannte phänologische Ereignisse), wie z.B. das Blühen bestimmter Blütenpflanzen, treten heute 2,3 Tage pro Jahrzehnt oder sogar noch früher auf als vor nur wenigen Jahrzehnten. Mehrere Citizen Science Projekte untersuchen solche phänologischen Veränderungen, u.a. das Projekt Natur im Wandel der Zeit von WissenLeben e.V. That makes it difficult for alpine ecosystems to adapt to the changing climate. Life zones and ecological systems are being fragmented and rearranged. Worldwide, the habitats of many individual plant and animal species have shifted almost 17 km towards the poles or 11 meters upslope per decade. Spring events like blooming occur by about 2.3 days per decade earlier compared to pre-industrial times, in some places even earlier. Several Citizen Science projects investigate such phenological changes, including the project “Nature in changing times” which is coordinated by WissenLeben e.V. Kohle stellt Bedrohung für die Welt Schadstoffe entweichen den hohen Schornsteinen in West Virginia Die Kühltürme des 2.900-Megawatt Kohlekraftwerks Amos in der Nähe von Charleston, West Virginia, ragen bedrohlich über der Nachbarschaft auf. Der Dampf aus den Türmen ist unproblematisch im Vergleich zu dem schädlichen Kohlerauch aus den hohen dünnen Schornsteinen. Rauch aus der Kohleverbrennung enthält nicht nur CO2, sondern auch Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub und Quecksilber. Diese Verschmutzung ist in den USA für 24.000 bis 30.000 Sterbefälle im Jahr verantwortlich, in Europa für mehr als 22.000, und in China für mehrere hunderttausend. Doch die Welt erzeugt weiterhin etwa 40% ihres Energiebedarfs aus Kohle. Ganze Ökosysteme werden durch Tagebau und giftige Kohleasche zerstört. Kohlekraftwerke erhitzen und verschmutzen mehr Wasser als tatsächlich für Wohnzwecke gebraucht wird. In einigen Gegenden kann man auf Erdgas umstellen. Doch auch Erdgas ist eine Treibhausgasquelle und mit anderen Risiken, wie Fracking oder dem Austreten von Methan, verbunden. Coal looms across the world with pollution and disease Pollutants streaming from tall smokestacks near Poca, West Virginia Cooling towers of the 2,900 megawatt Amos coal-fired power plant near Charleston, West Virginia, loom over a neighborhood. Steam from the towers is benign compared to the harmful coal smoke from the tall thin stacks. Coal smoke contains not only CO2, but nitrogen oxide, sulfur dioxide, and particulate and mercury pollution, killing 24,000 to 30,000 people in the United States each year, more than 22,000 in Europe, and Hundreds of thousands in China. Yet coal is used to generate about 40% of the world’s electricity. Entire ecosystems are devastated by strip mining and poisonous coal ash. Plants heat and pollute much more water than that used for residential purposes. In some areas, switching to natural gas is possible, but gas is also a CO2 source, and involves other environmental concerns regarding fracking and methane leaks. Kohlebergbau zerstört Appalachen Mountaintop-removal coal mining destroys Appalachian Mountains Kohleunternehmen sprengen bewaldete Hügel, verwüsten Gemeinden. Coal companies blast away forested hills, devastate communities. Viel Kohle wird im Tagebau abgebaut; eine besonders brutale Art ist der "Tagebergbau" in den Appalachen der USA. Die Kohle aus dieser Region wird vor allem nach China und Europa – auch nach Deutschland – exportiert. Dazu werden alte bewaldete Berge gesprengt und von riesigen Maschinen aufgebaggert, um an Kohleflöze zu gelangen, im Namen der geringeren Kosten für die Industrie. Much of the world’s coal is mined in open pit and strip mines, and a particularly harsh kind is “mountaintop removal” in the Appalachian Mountains of the United States. Coal from this region is exported mainly to China and Europe. Ancient forested mountains are blasted and ripped open by giant machines to get at coal seams, in the name of lower costs for the industry. Tagebergbau besteht bereits an 500 Standorten in Kentucky, Virginia, Tennessee, und hier in West Virginia, wo 566.000 ha Land komplett zerstört wurden; mehr als 3000 km Flüsse wurden ausgelöscht, noch mehr wurden vergiftet. Die umliegenden Gemeinden leiden darunter: Schlammlawinen und starke Vibrationen zerstören Gebäude; Staub überdeckt die Ernte; durch die Luftverschmutzung kommt es immer häufiger zu Lungenkrebs und anderen Krankheiten; Aufgrund der Mechanisierung gibt es immer weniger Arbeitsplätze in den Minen. “Mountaintop removal“ wird weiterhin betrieben, obwohl Luft- und Wasserverschmutzung inzwischen strafrechtlich verfolgt werden. Mountaintop removal has occurred on about 500 sites in Kentucky, Virginia, Tennessee and here, in West Virginia, completely altering 566,000 hectares of land, obliterating more than 3000 km of streams and polluting even more. Nearby communities suffer as mine employment drops due to mechanization, mudslides and heavy vibrations destroy buildings, dust covers crops, air pollution chokes lungs and cancer and illness rates increase. This type of mining still continues although air and water pollution law enforcement is increasing in this region. Fracking erleichtert die Energieversorgung, aber die Bedenken um Gesundheit und Sicherheit sind groß. Fracking sets off eruption of gas and oil supply as well as health and safety concerns Das Thema Fracking entfacht eine politische Kontroverse in den USA und Europa. Issue flares into political controversy not only in the U.S. but also in Europe. An einer der 10.000 neu erschlossenen Ölquellen in North Dakota, einem Bundesstaat im amerikanischen Westen, steht Erdgas in Flammen. A rush of natural gas is aflame at one of the 10,000 new oil wells in North Dakota where directional drilling and hydraulic fracturing – fracking – has driven a resurgence of U.S. oil and gas supplies. The technique of injecting chemical-laced water into wells has caused drinking water contamination, heavy use of ground water and increased soil and air pollution. Einer der Gründe für diesen neuerlichen Ölrausch ist das Wachstum einer Bevölkerung, die immer mehr Energie benötigt. Richtbohrungen und hydraulisches Zerbrechen (Fracking) haben die amerikanische Ölund Gasversorgung wiederbelebt. Die Injektion chemisch vermischten Wassers in Erdschächte verbraucht riesige Mengen an Grundwasser, verunreinigt das Trinkwasser, und verschmutzt Böden und Luft. Mängel in der Infrastruktur und die Zerstörung der früher vor allem für Landwirtschaft genutzten Landflächen hat große gesellschaftliche, ökologische und finanzielle Veränderungen mit sich gebracht. Einige Gemeinden haben dafür gestimmt, Fracking zu verbieten und strenge Kontrollen für die Nutzung bzw. Verschmutzung von Wasser einzuführen. Fracking ist in Frankreich bereits verboten. This oil rush in the western USA, involving international oil firms, is closely tied to a growing population with increasing energy demands. The subsequent infrastructure shortcomings and disruption of what had been mostly agricultural land created major societal, environmental and financial changes. Some communities have voted to ban fracking and severely control water use to reduce contamination. In France, this technique is already banned. Landwirtschaft hat großen Einfluss auf Land und Klima Agriculture’s heavy hand on the land and the climate Landwirtschaft und Vieh erzeugen Treibhausgase. Farming and cattle are major sources of greenhouse gas emissions. Mehr als ein Fünftel der globalen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Anbau und der Produktion von Lebensmitteln – so die Food and Agriculture Organization (FAO). Weltweit werden die meisten landwirtschaftlichen Flächen zur Viehzucht verwendet, v.a. zum Erzeugen von Futtermitteln oder als Weide-flächen. Dadurch erhöhen sich die Emissionen von Methan und Stickoxiden – Treibhausgasen, die um ein vielfaches stärker wirken als CO2. Insgesamt tragen die Emissionen aus der Landwirtschaft etwa 15% zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei – mehr als alle Straßenfahrzeuge der Welt zusammen. Vor Kurzem zeigte eine Studie, dass die Fleischproduktion 160-mal mehr Land benötigt und 11-mal mehr Treibhausgase produziert als die Herstellung derselben Menge an Kalorien durch Kartoffeln, Reis und Weizen. Reisfelder setzen allerdings auch Methan frei. Die FAO berichtet, dass Emissionen aus der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln durch bessere landwirtschaftliche Methoden stark reduziert werden könnten. Growing and producing food creates more than onefifth of total world greenhouse gas emissions, according to the Food and Agriculture Organization (FAO). Most agricultural land is used for livestock production, including growing feed, grazing and food processing. Farming causes an increase in methane and nitrous oxide emissions, both of which are more powerful greenhouse gases than CO2. All in all, agricultural needs cause almost 15% of today’s global emissions, more than the total emissions generated by the world’s road vehicles. A recent study showed that beef production requires 160 times more land and produces 11 times more greenhouse gases than it takes for producing the equivalent calories in potatoes, rice and wheat. Rice paddies, however, are another significant source of methane emissions. The FAO said that adopting better agricultural practices could sharply reduce the emissions from growing and processing food. Hitzewellen trüben Zukunft der Städte Heat waves cloud the future of cities Chicago während der Hitzewelle im Juli 1995. Chicago during the heat wave of July 1995. Starke Hitze und Luftverschmutzung schienen die Stadt Chicago im Juli 1995 regelrecht zu ersticken; 875 Menschen kamen in diesem Sommer dadurch ums Leben. Dies war nur ein Vorgeschmack auf die Hitze-welle vom August 2003 in Europa, der heißesten, die je in der nördlichen Hemisphäre verzeichnet wurde. An vielen Stellen erreichten die Temperaturen Tag für Tag weit über 38° C. In den zehn am meisten von der Hitze betroffenen Ländern starben mindestens 70.000 Menschen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass solche Extremwetterereignisse immer wahrscheinlicher werden, je mehr die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre ansteigt. Severe heat and air pollution choked the city of Chicago in July 1995, killing 875 people. This was just a foretaste of the heat wave of August 2003 in Europe, the hottest on record in the northern hemisphere. Temperature readings in many places reached well over 38°C day after day. Across ten heat-struck European nations, the estimated death toll was at least 70,000. Scientific research indicates that these weather extreme events are getting more likely due to global warming. Weltweit sterben etwa 400.000 Menschen pro Jahr durch die Folgen des Klimawandels – durch direkte Auswirkungen wie Nahrungsmittel- oder Wasserknappheit, durch die Ausbreitung von ansteckenden und chronischen Krankheiten oder durch die Folgen von tropischen Stürmen und Hurrikanen. Die meisten Todesfälle ereignen sich in Entwicklungsländern, die – nach Angaben der UN – weniger als ein Prozent zu den weltweiten Treibhausgasemissionen beitragen. Worldwide, as many as 400,000 people die each year from direct effects of climate change on food and water access, infectious and chronic disease and storm severity. Most of the fatalities occur in developing countries, which, according to UN data, probably contribute less than one percent to the total anthropogenic greenhouse gas emissions. Flächenbrände nehmen zu Wildfire ignites huge areas of the globe Durch die globale Erwärmung verstärken sich Dürre, Hitze und Stürme, und Flächenbrände nehmen zu. Increase in droughts, heat and storms due to climate change fuel the occurrence in conflagrations. Ein Flächenbrand in der Nähe von Portland, Oregon, USA, verschlingt einen Wald aus Eichen, Tannen und Kiefern und bedroht eine kleine Stadt am Fuße des Bergs. Feuer ist ein wichtiger Bestandteil vieler Ökosysteme, aber zerstörerische Waldbrände nehmen in Größe und Häufigkeit zu. Riesige Wildbrände traten in Australien und Neuseeland, Süd-Europa, Russland, Indonesien, Texas und dem nordamerikanischen Westen auf. In den letzten Jahren kam es im Schnitt viermal so häufig wie früher zu großen Waldbränden, und die gesamte Brandfläche nahm um ein Sechsfaches zu. Wildfire spreads across a landscape of oak, fir and pine near Portland, Oregon, threatening a small town downhill. Fire is a crucial part of many forest ecosystems, but large destructive wildfires are increasing in size and frequency. Record infernos have occurred in Australia and New Zealand, Southern Europe, Russia, Indonesia, Texas and the North American West. U.S. research shows that in recent years large forest wildfires ignite nearly four times as often, while the total area burned is six times greater. Oft werden Brände durch Menschen verursacht, aber der Klimawandel verschlimmert den Trend: Dürren breiten sich aus, die Schneedecke nimmt ab, heiße Sommer beginnen früher und Gewitter und Windgeschwindigkeit nehmen zu. Gleichzeitig werden riesige Waldflächen aufgrund verstärktem Insektenbefall zerstört und liefern weiteres Brennmaterial. Feuer setzt einen Teufelskreis in Bewegung – durch die Auswirkungen von Rauch und Ruß und durch den Verlust der Wälder, die Kohlenstoff absorbieren und speichern. Humans are often a cause of fires but climate change fuels the trend: Droughts are spreading, hot summers start earlier, the snowpack is decreasing, lightning storms occur more frequently, wind speeds are increasing, and ever more trees are killed from insects that survive the warmer winters. A vicious cycle is set in motion due to effects of smoke and soot and the loss of living forest which absorbs and stores carbon. Dürren nehmen weltweit zu Drought strikes more and more areas, threatening food security Die großen amerikanischen Dürren folgen dem sich weltweit verstärkenden Muster. The great American droughts follow intensifying pattern seen worldwide. Die Dürre im Jahr 2012 war die intensivste, die je in den USA gemessen wurde. Sie war außerdem die umfangreichste seit den 1950er Jahren. Die Maisernte der USA ging um 13% zurück. Diese Dürre war nur eine in einer ganzen Reihe von schweren Trockenperioden, welche die USA in den letzten Jahren erschütterte. The great American drought of 2012 was the most intense in national weather records and the most extensive since the 1950's. The nation’s corn crop was reduced by 13%. It was one in a series of serious droughts which have dried up much of the U. S. in recent years. Der natürliche Zyklus der Jahreszeiten und mit ihm die jährlichen Dürren scheinen sich auf allen Kontinenten zu verstärken. Gleichzeitig nimmt der Wasserbedarf ständig zu - wegen des Bevölkerungswachstums und der starken Wassernutzung in der Landwirtschaft. Aiguo Dai, ein Klimawissenschaftler am amerikani-schen National Center for Atmospheric Research, zeigte in seinen Studien, dass "die globale Erwärmung die Luftfeuchtigkeit erhöht und vermutlich die atmosphärischen Zirkulationsmuster geändert hat." Dies trifft vor allem auf Teile Chinas und Afrikas zu, wo die Wasserverfügbarkeit und die Niederschlagsmuster beeinflusst werden, sodass es zu Problemen mit der Ernährungssicherheit und regionalen Konflikten kommen kann. Natural drought cycles and seasons appear to be getting worse on all continents. At the same time, the demand for water is continuously growing because of heavy water use by agriculture and growing human populations. Studies by Aiguo Dai, an atmospheric scientist in the U.S. National Center for Atmospheric Research, indicate that "recent warming has increased atmospheric moisture demand and likely altered atmospheric circulation patterns." This is especially the case in parts of China and Africa, affecting water availability, rainfall patterns, and therefore food security and risk of conflict. Trockenheit gefährdet die Reisernte in China, die nationalen Emissionen steigen drastisch an Drought affects Chinese rice harvest as nation’s emissions grow Kinder spielen in den ausgetrockneten Reisfeldern ihres Dorfes in Guangdong. Children playing in the desiccated rice fields of their village in Guandong. Große Regionen Chinas werden von Dürre, Ernteausfällen und Sandstürmen heimgesucht – Ereignissen, die mit der globalen Erderwärmung in Verbindung gebracht werden. Im Jahr 2005 erlitt die Provinz Guangdong in China eine längere Dürre, und in einigen Dörfern wie diesem fiel die Reisernte komplett aus. Fischteiche und Brunnen, auf die seit Hunderten von Jahren Verlass gewesen war, trockneten aus. Large regions of China are beset with drought, failing crops, and sandstorms linked to global warming. Guangdong Province, for example, suffered an extended drought in 2005. Fish ponds and wells that had been relied on for hundreds of years dried up, and in some areas like this village no rice could be harvested the entire year. China emittiert weltweit am meisten CO2 (bis zu einem Drittel davon entsteht allerdings bei der Herstellung von Exportprodukten) und verbraucht am meisten Kohle – bis zu 75% des Energiebedarfs Chinas wird durch Kohle gedeckt. Doch China erzeugt auch weltweit am meisten Windenergie, ist führend im Export von Windturbinen und der weltweit größte Hersteller von Photovoltaik-Modulen. Wie manch andere Länder, hat auch China das technologische Know-How, eine Energiewende führend mitzugestalten. China is now the world's largest CO2 polluter (up to a third of the emissions stem from manufacturing export products) and first in coal consumption—threequarters of their power comes from coal. Yet China is also the largest wind power generator and a leading exporter of turbines, and is the world’s top manufacturer of photovoltaic panels. Like other countries, China has the technological capability to lead the world in reducing carbon pollution. Verstärkte Erdrutsche im Vorgebirge des Himalayas Landslides intensify in the Himalayan foothills Die Dörfer an den steilen Hängen des Himalayas werden immer häufiger von ungewöhnlich starken, unberechenbaren Regenfällen überrascht, die Tausenden das Leben kosten. Villages in steep valleys see increase in unusually heavy, unpredictable rains which kill thousands. Diese landwirtschaftlich genutzten Terrassen und das umliegende Weideland am Fluss Revati im Bageshwar Distrikt in Uttarakhand, Indien, wurden durch häufig auftretende, schwere Regenfälle immer weiter erodiert. Die dicht besiedelte Region des Vorgebirges des Himalaya ist seit langem Schauplatz von Erdrutschen und Überschwemmungen während der Monsun-Regenfälle. Früher ereigneten sich die meisten Erdrutsche im Juni, Juli und August; über neunzig Prozent der Todesfälle traten ebenfalls in diesen Monaten auf. In den letzten Jahren jedoch gab es viele zusätzliche Todesopfer durch unerwartete Stürme, die außerhalb der Monsunsaison auftraten. Die jüngsten schweren Erdrutsche im Jahr 2013 töteten 6.000 Inder in Uttarakhand. Intensive Regenfälle und Stürme zu untypischen Zeiten gehören zu den erwarteten Auswirkungen des Klimawandels. These agricultural terraces and grazing land on the Revati River in Bageshwar District of Uttarakhand, India, have been frequently eroded by severe rainfall. The mountainous and heavily populated region of the Himalayan foothills has long been the scene of landslides and river flooding during the predictable rains of the monsoon. Historically, most slides are set in motion in June, July and August and about ninety percent of the fatalities occur in those months. In recent years, however, more residents are the victims of unexpected storms outside the expected monsoon months. The most recent severe landslides killed 6,000 Indians in Uttarakhand in 2013. Intense and prolonged rains, and storms at unusual times of the year, are among the expected effects of a warming climate. Die Gletscher der Alpen schmelzen I The Alps shining glaciers retreat Rhonegletscher von Gletsch, Schweiz, 1855 und 2001. Rhone Glacier from Gletsch, Switzerland, 1855 and 2001. Die Lage dieses Dorfes erklärt sich – passend zu seinem Namen – dadurch, dass Reisende unterhalb der Gletscherzunge queren mussten, die während der kleinen Eiszeit dort ihr Maximum hatte. Heute ist das obere Becken des Rhonegletschers 2,5 km weit zurückgewichen und liegt 450 Meter höher. Weltweit gibt es insgesamt mehr als 170.000 Gletscher in 41 Staaten – ein Drittel von ihnen liegen auf der Hochebene des Himalaya in Tibet. In allen Gebirgen kann man den Rückgang des Gletschereises auf Grund der ansteigenden Temperaturen beobachten. Durch das Schmelzwasser der Gletscher steigt der Meeresspiegel global an. Gletscher enthalten hundert Mal mehr Wasser als alle Flüsse der gemäßigten und tropischen Breiten zusammen. Die Hälfte der menschlichen Bevölkerung trinkt Wasser, das aus Gebirgsgletschern und -flüssen stammt, und mehr als eine Milliarde Menschen sind direkt vom Schmelzwasserfluss der Gletscher abhängig. 1855 Foto von einem Stereo-Paar von Alexandre Bertrand, mit freundlicher Genehmigung von Yves Biselx über http://www.aviavs.ch/ This village’s location was established—and its name suggested—because travelers needed to cross below the glacier snout at its Little Ice Age maximum. Today the Rhone Glacier has retreated to its upper basin 2.5 km distant and 450 m higher. There are more than 170,000 mountain glaciers in forty-one nations—one third of them are on the Himalayan-Tibetan plateau. All over the world, this ancient ice is withering away due to the rising temperatures, and the meltwater is raising the sea level. Glaciers hold a hundred times more water than the world’s temperate and tropical rivers combined. Half the human population drinks water that originates in mountains, and more than a billion people depend directly on the flow from glaciers and seasonal snow. 1855 photograph from a stereo pair by Alexandre Bertrand, courtesy Yves Biselx, via http://www.avia-vs.ch/ Die Gletscher der Alpen schmelzen II Glaciers in the Alps continue rapid retreat Die Pasterze, der größte Gletscher Österreichs, ist innerhalb von 10 Jahren um 100 m geschmolzen. Pasterze Glacier, largest in Austria, shrinks more than 100 m in only a decade. Die Pasterze – dieser Gletscher liegt 7 km vom Großglockner (3798 m hoch) entfernt – hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre dramatisch verändert. Zwischen August 2004 und August 2014 hat sich die Gletscherzunge in Schlamm und Wasser verwandelt. Seit 1864 wird dieser Gletscher untersucht, heutzutage auch über Satellitenaufnahmen. Diese Untersuchungen zeigen, dass die Pasterze seit 1880 mehr als die Hälfte seiner Gletschermasse verloren hat und um 2000 Meter zurückgeschmolzen ist. In manchen Jahren schmilzt er um mehr als 18 Meter. Flowing 7 km beneath Austria's highest peak, the Grossglockner (3798 m), the Pasterze Glacier shows a dramatic change in just ten years, August 2004 to August 2014. The long tongue of the ice is now replaced by silt and glacier water lakes. This glacier has been studied since 1864 with direct measurements and is now also monitored using satellite imagery. Since 1880 it has lost more than half its volume of ice and is more than 2000 m shorter. In some years the Pasterze shrinks more than 18 meters. Im Jahr 2013 berichtete die European Environmental Agency, dass die meisten Gletscher der Alpen im Abschmelzen begriffen sind. Die Alpengletscher haben seit 1850 etwa zwei Drittel ihres Volumens verloren. Dieser Rückgang hat sich seit 1980 deutlich erhöht, und wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Dadurch werden u.a. die Trinkwasserversorgung, die Befahrbarkeit der Flüsse, Bewässerung und die Energiegewinnung aus Wasserkraft stark beeinflusst. The European Environment Agency reported in 2013 that "the vast majority of glaciers in the European glacial regions are in retreat. Glaciers in the European Alps have lost approximately two thirds of their volume since 1850, with clear acceleration since the 1980s. Glacier retreat is expected to continue in the future." Freshwater supply and run off, river navigation, irrigation and power generation are being affected in various places. Ein Gletscher der Anden ist verschwunden Andes glacier completely disappears Eine der ersten Aufnahmen des Broggi-Gletschers in 1932 (oben) – heute ist er verschwunden (unten). One of the first direct views of the loss of a glacier, Glacier Broggi in 1932 (top) and now melted away. Im Jahr 1999, zu Beginn seines Projektes World View of Global Warming, machte der Fotojournalist Gary Braasch eine Aufnahme des Broggi-Gletschers in den peruanischen Anden aus der gleichen Perspektive wie die erste Aufnahme des Gletschers von 1932. Dabei zeigte es sich, dass der Gletscher in 66 Jahren um etwa einen Kilometer zurück-geschmolzen war. Nach fünfzehn Jahren, im Sommer 2014, wanderte Braasch wieder auf 4600 m Höhe, um den Broggi-Gletscher zu fotografieren – um festzustellen, dass der Gletscher in der Zwischenzeit vollständig verschwunden war. In 1999, at the beginning of his project World View of Global Warming, photojournalist Gary Braasch made a repeat photo of Broggi Glacier in the Peruvian Andes, finding that the glacier had receded about a kilometer in sixty-six years. Fifteen years later, in summer 2014, Braasch again trekked up 4600 m to photograph the Broggi Glacier – only to discover that the glacier is now completely gone. Hunderte von Gletschern sind seit der Kleinen Eiszeit verschwunden sind. Aber es ist selten, dass der vollständige Verlust eines Gletschers direkt beobachtet und dokumentiert wird. Der Eis-verlust von Gletschern in den äquatorialen Anden beschleunigt sich, wodurch bis zu 60% weniger Wasser in die Täler fließt, wo es für landwirtschaftliche Betriebe und zur Erzeugung von Wasserkraft gebraucht wird. 1932 Foto von Hans Kinzl, mit freundlicher Genehmigung Prof. Georg Kaser, Institut für Geographie, Universität Innsbruck, und Dr. Alcides Ames, Huaraz, PeruAn Glaciologists think hundreds of glaciers may have disappeared since the Little Ice Age, but it is rare to have a direct record of one completely melted away. Glacier loss in the equatorial Andes is accelerating, cutting off up to 60% of the water flowing down the valley – leaving less water to the Peruvian rivers and the people who use it for farming and hydroelectric power. 1932 photo by Hans Kinzl, courtesy Prof Georg Kaser, Institute of Geography, University of Innsbruck, and Dr. Alcides Ames, Huaraz, Peru Grönländisches Eis schmilzt und fließt schneller Melting ice cap and accelerating glaciers in Greenland Die Gletscher in Grönland werden durch den Klimawandel beschleunigt und tragen mehr und mehr zum globalen Meeresspiegelanstieg bei. Outlet glaciers speed up in the warming climate and contribute more and more to global sea-level rise. Kangerdlugssuaq, der größte Gletscher an Grönlands Ostküste, bildet einen stark zerklüfteten, kalbenden Eis-strom, der mehr als sechs Kilometer breit ist. Wie andere Auslassgletscher auch hat sich der Kangerdlugssuaq-Gletscher in den letzten Jahren abrupt beschleunigt: Seine Fließgeschwindigkeit erreichte 14 km pro Jahr oder mehr als 1,5 Meter pro Stunde – das ist doppelt so schnell wie früher. Diese Veränderungen können durch die erhöhten Luft- und Wassertemperaturen erklärt werden. Auf Grönland ist so viel Eis gebunden, dass ein Abschmelzen den Meeresspiegel um sieben Meter ansteigen lassen würde. Im Sommer 2012 waren 97% der gesamten Eisoberfläche abgeschmolzen – nie zuvor wurde ein solch starkes Schmelzen auf Grönland beobachtet. Im Jahr 2012 wurden gleich mehrere Rekorde gebrochen: die Schmelzphase dauerte zwei Monate länger als im langfristigen Durch-schnitt, und Grönland verlor fast doppelt so viel Masse wie zwischen den Jahren 2002 bis 2006. Im Jahr 2013 lagen die Eisschmelze und der Massenverlust wieder ungefähr im Durchschnitt, insgesamt verliert der Grönländische Eisschild jedoch immer schneller an Masse. The Kangerdlugssuaq Glacier, the largest ice stream on Greenland’s East coast, sweeps down the ice cap and forms a heavily crevassed ice stream with a more than six kilometer wide calving front. Like other outlet glaciers, Kangerdlugssuaq has abruptly accelerated in recent years, reaching a velocity of 14 km per year, or more than 1.5 meters per hour, which is twice as fast as in previous decades. The acceleration can be explained by changes in both air and the surrounding ocean water temperature. The Greenland ice sheet holds enough mass to raise global sea-level by 7 meters. In 2012, the summer melt area exceeded ninety-seven percent of the entire ice- sheet surface, reaching a longterm record. Multiple other records were broken during that summer: The melting period lasted two months longer than the long-term average and Greenland lost mass at a rate which was almost twice as large as the 2002-2006 rate. In 2013 the ice melt and loss were near average levels from the years before, but overall, Greenland is losing mass faster and faster. Inselnationen werden durch steigenden Meeresspiegel überflutet Island nations swamped by rising seas Kiribati und andere pazifische Inselstaaten sind im Begriff, Land und Kultur zu verlieren Kiribati and other Pacific island nations face losing land and culture Der höchste Punkt von Kiribati liegt nur 3,5 m über dem Meeresspiegel, und der steigende Meeresspiegel macht vielen der Einwohner zu schaffen. Die Flut drängt durch den Korallenuntergrund nach oben, überflutet Gemüsegärten und Felder und schwemmt Abfall und Abwässer in die Dörfer. Kiribati’s highest point is only 3.5 m above sea level, and much of the Pacific Island nation is beset by rising sea levels. High tides percolate up through the coral to flood vegetable gardens and fields, and float waste and garbage into villages. Dieses kleine Land mit etwa 100.000 Einwohnern ist einer der Inselstaaten (einschließlich Tuvalu, den Malediven, den Marshall-Inseln und den Karibik-staaten), welche fordern, dass die Welt nachhaltig handelt, um den durch den Klimawandel verursachten Anstieg des Meeresspiegels aufzuhalten. Tuvalu und Kiribati haben schon mit Australien und Neuseeland verhandelt, um einen Weg zu finden, wie sie ihre Bevölkerung umsiedeln und ihre Kultur bewahren können. Sollte eine dieser Inseln tatsächlich unbewohnbar werden, so würden dadurch die internationalen Standards der Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Menschenrechte und der nationalen Sicherheit in Frage gestellt werden. This tiny country of about 100,000 people is one of the small island nations, including Tuvalu, The Maldives, Marshall Islands and Caribbean countries, demanding strong global action to stem sea level rise caused by climate change. Tuvalu and Kiribati have been negotiating with Australia and New Zealand to find a way for their inhabitants to move yet preserve their cultures. Should any of these islands become uninhabitable, it would challenge international standards of justice, sovereignty, human rights and national security. Dorfbewohner in Bangladesch am Rande des Wandels im Flussdelta Bangladeshi villagers on the edge of change in their river delta Dorfbewohner von Bhola Island, Bangladesch, auf einer durch Erosion zerstörten Straße. Villagers of Bhola Island, Bangladesh, on a road sliced by active erosion. Diese Dorfbewohner gehören zu den mehr als 16 Millionen Menschen, die in dem riesigen Delta des Ganges und Brahmaputras nur einige Meter oberhalb des Hochwasserspiegels leben. Neunzig Prozent der Landfläche von Bangladesch sind Überflutungsgebiete, die aufgrund des Meeresspiegelanstiegs immer schwerer von Hochwasser und tropischen Wirbel-stürmen geschädigt werden. Wie es bei den meisten weniger industrialisierten Ländern der Fall ist, trägt auch Bangladesch nur einen winzigen Bruchteil zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Bangladeschis, die in diesem Bild zu sehen sind, entspricht etwa dem von zwei Amerikanern. These villagers are among more than 16 million people living only a few feet above high tide in the huge delta of the Ganges and Brahmaputra Rivers. Bangladesh’s landmass consists to 90% of floodplain and faces rising sea levels, making floods and cyclone damage much more severe. Like much of the less-developed countries, Bangladesh contributes very little to anthropogenic greenhouse gases emissions. The total average carbon footprint of all Bangladeshis in this picture is about equal to that of two Americans. Über zwei Drittel der Metropolen der Welt liegen in Küstennähe. Diese Küstenbewohner, ob arm oder reich, müssen sich der gleichen Bedrohung stellen: Wissenschaftler schätzen, dass bis zum Jahr 2100 der Meeresspiegel bis zu einen Meter ansteigen wird, und dadurch Flussmündungen, Häfen und Häuser von Millionen von Küstenbewohnern in Gefahr sind. About two thirds of the world’s large cities are near coastlines. Coastal residents, wealthy or poor, all face the same threat. Scientists estimate global sea level could rise by up to a meter in the 21st century under ongoing global warming which would have severe consequences for coastal infrastructure, agriculture and the homes of millions. Bäuerin in Nepal passt sich an Farmer in Nepal adapts to climate change Klimawandel in Tälern des Himalaya erfordert einen Wechsel zu anderen Anbaukulturen und ein neues Wassermanagement. Climate shifts in steep Himalayan valleys require new crops and water management. Die Bäuerin Mempayhelmo Tamang gießt ihre neuen Erdbeerpflanzen in Ramche, "Dorf der Erdrutsche", in der Pufferzone des Langtang-Nationalparks in Nepal. Hier zu leben bedeutet, sich auf den Doppelschlag von wärmerem und trockenerem Klima einzustellen. Diese weitsichtige Frau passt sich an das neue Klima an: Aufbauend auf ihrem Wissen aus einer Landwirtschaftsschule des WWF pflanzte sie 1500 junge Erdbeerpflanzen an – die erste Erdbeerplantage in ihrem Gebiet – und legte zudem neue Teiche an, um Regenwasser für die Bewässerung zu sammeln. Sie verkörpert Millionen von Menschen aus ländlichen Gebieten mit geringen finanziellen Mitteln, die sich von Saison zu Saison an die neuen Gegebenheiten anpassen, indem sie nicht nur neue Kulturpflanzen anpflanzen, sondern auch Saatgutbanken gründen und Sortenversuche durchführen, Vieh von offenen Weiden in Ställe bringen, sodass sie den natürlichen Dünger kontrollieren und nutzen können, Regenwasser von Dächern sammeln, Speicherteiche anlegen und mit Biogas und Solarstrom experimentieren. Farmer Mempayhelmo Tamang waters her new strawberry plants in Ramche, Nepal, “Village of Landslides” in the buffer zone of Langtang National Park. Living conditions here have become even more precarious due to the one-two punch of warmer and dryer climate. This far-sighted woman farmer parlayed help from a WWF farmer school into new ponds to collect rainwater for irrigation and a new cash crop of 1500 strawberry seedlings, the first in her area. She represents the millions of rural people of little means who are adapting season by shifting season, not only trying new crops but also establishing seed banks and varietal testing, bringing livestock off open ranges to control and use the natural fertilizer from waste, collecting rainwater from roofs, digging storage ponds and experimenting with biogas and solar power. Die Anzahl der Klimaflüchtlinge steigt Refugees fleeing climate change and conflict Dieses Flüchtlingslager im Norden Kenias gibt Familien, die wegen lokaler Konflikte, Dürren oder Überschwemmungen ihre Heimat verloren haben, eine Unterkunft. Camp in northern Kenya houses families displaced by conflict, drought and flood. In diesem Lager in Kenia leben Kriegs- und Klimaflüchtlinge, die ihr Vieh durch schwere Dürre verloren haben oder von ungewöhnlich starken Regenfällen heimgesucht wurden. Das Klima von Afrika ist komplex und unterliegt starken Schwankungen – von Dürre zu sintflutartigen Regenfällen. Der Wassermangel wird in Zukunft höchstwahrscheinlich noch zunehmen, da sich die Verdunstung durch den Temperaturanstieg verstärkt, während gleichzeitig die Bevölkerung und damit auch der Wasserbedarf weiter zunehmen. Afrika, sowie der Nahe Osten und Teile Asiens, zeigen die starke Verknüpfung zwischen Klimawandel und Konflikt, in dem der Wettstreit um Wasser, Nahrung und Weideland, die durch den Klimawandel immer knapper werden, Kriege entzünden oder verschärfen kann. Das Schicksal von Klimaflüchtlingen – auch Umweltmigranten genannt – und die ungleiche Verteilung der Auswirkungen des Klimawandels stellen uns vor große ethische Probleme und Menschenrechts-fragen. Refugees in this camp in Kenya fled from war, lost their livestock in severe drought and were facing unusually heavy rains when this photograph was taken in 2006. The climate of Africa is complex and subject to severe swings from drought to deluge, but climate experts say droughts are likely to increase as temperatures rise, while the population and need for water continue to grow. Africa, as well as the Middle East and parts of Asia, show a growing link between climate change and conflict, in which competition for water, food and grazing lands made scarce by global warming can ignite and exacerbate war. The fate of climate refugees, also called environmental migrants, and from the unequal distribution of the effects of climate change, pose major ethical and human rights issues. Bäume für Afrika und die Welt, das Vermächtnis von Wangari Maathai Trees for Africa and the World, the Legacy of Wangari Maathai Die Green Belt Bewegung verändert Ökosysteme, Klima und Leben. The Green Belt Movement changes ecosystems, climate and lives Frauen aus einem Dorf in der Nähe von Nairobi, Kenia, pflanzen Bäume in ihrer eigenen Baumschule, eine Aktion der Green Belt Bewegung. Diese Umweltschutzorganisation wurde 1977 von Wangari Maathai (19402011) in Kenia gegründet, als Reaktion auf Berichte von Frauen, deren Flüsse versiegten, deren Lebensmittelversorgung immer unsicherer wurde, und die immer weiter zu Fuß gehen mussten, um Brennholz zu finden. Women from a village near Nairobi, Kenya, plant trees which they grew in their own nursery, an action of the Green Belt Movement. This environmental organization was founded in 1977 by Wangari Maathai (19402011) of Kenya in response to concerns from women who had reported of their streams drying up, their food supply being less secure, and their attempts to find firewood becoming increasingly difficult. Die 4.000 lokalen Gruppen der Green Belt Bewegung in Kenia pflanzen etwa fünf Millionen Bäume pro Jahr – insgesamt 51 Millionen seit 1978. Die NGO ermöglicht es nicht nur lokalen Gemeinschaften, besonders Frauen, die Umwelt zu schützen und ihren Lebensstandard zu verbessern, sondern hat auch ähnliche Gruppen in der ganzen Welt inspiriert, einschließlich der Organisation Plant for the Planet in Deutschland. Wissenschaftler betonen, wie wichtig Bäume sind, um Kohlenstoff zu binden und dadurch der Erderwärmung entgegen zu wirken. The 4,000 local groups of the Green Belt Movement in Kenya plant about five million trees each year - 51 million total since 1978. The NGO not only empowers communities, particularly women, to conserve the environment and improve their livelihoods but has inspired similar groups all over the world, including Plant for the Planet in Germany. Scientists also stress how important tree planting is for carbon sequestration and to reduce global warming. Kochen und Klimawandel sind eng miteinander verknüpft Women’s health tied to cooking and climate change Familien, Wälder und das Weltklima profitieren von besseren Öfen und Biogas. Families, forests, and world’s climate all benefit from better stoves and biogas. Das Heizen und die Zubereitung von Speisen über Feuern aus Holz, Gras, Mist und Farmrückständen gefährden die Gesundheit von mindestens drei Milliarden Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich 1,5 Millionen Menschen an Ruß-bedingten Beschwerden sterben. Estimates are that families heating and preparing food over biomass fires – wood, grass, dung and farm residues -- endanger the health of three billion people. The World Health Organization estimates that 1.5 million people die of soot-related ailments yearly. In Maimajhuwa, Nepal, werden frische Roti (Krapfen) in Öl zubereitet. Eine weltweite Aktion hat damit begonnen, die Emissionen von Ruß (Black Carbon) zu reduzieren, nicht nur wegen der gesundheitlichen Risiken, sondern auch um die Treibhausgasemissionen zu verringern. Eine alternative Energiequelle ist Biogas. Die sieben Haushalte in dem kleinen Dorf Pairebensi, Nepal, sammeln Tierexkremente, Pflanzenreste, und Abfälle in einem Zementtank, um Methan herzustellen, das zu jedem Haus geleitet und dort als Energiequelle genutzt wird. Die Kosten für diese Anlagen lagen unter 600 US Dollar pro Haushalt. In Maimajhuwa, Nepal fresh roti (donuts) were being prepared in oil. A worldwide drive has begun to cut back on emissions of soot (black carbon) not only because of its ill effects on health, but also due to its contribution to global warming and the melting of glaciers. One solution to all issues is biogas. The seven households in the tiny village of Pairebensi, Nepal, put the manure of animals, plant residue and human waste into a cement tank to generate methane piped to each home. The cost in Nepal for these installations was about US$650 for each household. Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Wasser Clean renewable energy from wind, sun and water advances Windkraftanlagen in den Niederlanden bieten eine saubere Alternative zu fossilen Energieformen. Wind turbines in the Netherlands displace fossil fuel power needs. Diese Windkraftanlagen in Flevoland, Niederlande, sind ein Sinnbild für die Möglichkeiten der Windkraft und die Unabhängigkeit von umweltschädlichen fossilen Brennstoffen. Menschen haben Wind, Wasser, Biotreibstoffe und Sonnenlicht seit Tausenden von Jahren verwendet. Die Fülle an Wind- und Solarenergie, die gewonnen werden könnte, lässt unseren Energiebedarf regelrecht klein erscheinen. Die Sonne strahlt jede Stunde mehr Energie auf die Erde als wir in einem Jahr benötigen. Noch dazu können wir Energie aus Erdwärme, Wellen, Gezeiten und Meereswärme nutzen. This array of wind turbines in Flevoland, The Netherlands, signals the promise of wind power and indicates independence from polluting fossil fuels. People have been using wind, water, biofuels, and sunlight for thousands of years, and supplies of wind and solar energy on accessible land dwarf the energy we consume. Radiation from the sun strikes the Earth with more energy each hour than humans use in a whole year. Vast geothermal heat, wave energy, and tide and ocean thermal energy are also available. Staaten wie Deutschland und Dänemark erzeugen mehr als 20% ihrer elektrischen Energie aus erneuerbaren Ressourcen, vor allem aus Sonnenlicht und Windkraft. Allerdings stammt weltweit die meiste nicht-fossile Energie aus Wasserkraft und dem nicht nachhaltigen Verbrennen von Holz und Biomasse. Nations like Germany and Denmark are generating more than 20% of their electrical power from renewable energies, largely solar and wind. However, worldwide most non-fossil fuel energy originates from hydroelectric dams or from unsustainable wood and biomass fires. Ein Bayrisches Dorf verkörpert die Energiewende A Bavarian village epitomizes Energiewende Solar- und Windenergie, Biogas und Energiesparmaßnahmen bewirken, dass Wilpoldsried weit mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Solar, wind, biogas and efficient energy use create more power than the town needs. Wie erfolgreich die Energiewende sein kann sieht man z.B. sich im bayrischen Wilpoldsried. Durch Photovoltaik, Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen, 7 Windräder, Wasserkraft, energetische Sanierung der Häuser und Energiesparmaßnahmen erzeugt das 2500-Seelen Dorf etwa 5-mal so viel Strom wie es verbraucht. Der nicht verbrauchte Strom wird in das Stromnetz eingespeist. The growing success of Germany’s clean power revolution - “Energiewende” - is shown in the Bavarian farming town of Wildpoldsried which has installed solar panels, farm-waste biogas and seven wind turbines. Many buildings have been built or restored using highefficiency insulation, windows, and electrical circuits. The village of 2500 can generate up to three times its local electrical needs, the excess of which it feeds back into the power grid. In ganz Deutschland produzierten im Jahr 2014 Wind, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse 27% des gesamten Stroms. Seit 1990 sind die CO2-Emissionen Deutschlands um ca 24% zurückgegangen. Doch sind sie in den letzten Jahren wieder leicht angestiegen, und es werden der Energiewende immer wieder Steine in den Weg gelegt. Zum Glück kann jeder Bürger leicht selber die Energiewende bei sich zu Hause durchführen – indem man auf Strom aus 100% heimischen erneuerbaren Energien umsteigt, Strom spart und das Heim energetisch saniert. In 2014, Wind, solar, hydropower and biomass produced 27% of Germany’s total electricity, and CO2 emissions were around 5 percent below 2013. Half the CO2 savings came from renewable power generation. But since its inception, the ambitious energy transition plan has had uneven results, and there are some doubts Germany can fully meet the goal of a simultaneous phase-out nuclear power and creation of a carbon-free economy. Luckily, every citizen can do their own Energiewende at home – a choice that thankfully many Germans take to help combat climate change. High Line Urban Park, New York City High Line Urban Park, New York City Umfunktionierte Eisenbahnlinie setzt den Startpunkt für eine energieeffiziente Stadtentwicklung. A repurposed 19th century railroad line drives urban efficiencies Der High Line ist ein öffentlicher Park auf einer historischen Strecke des Schienengüterverkehrs oberhalb der Straßen Manhattans. Er wurde im Jahr 2009 eröffnet und hat seitdem seine Nachbarschaft grundlegend transformiert. Die Energieeffizienz in Transport, Erholung und Bau wurden signifikant erhöht – nicht zuletzt durch die Einführung der LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) Standards, wie z.B. die Wiederverwertung von Wasser, das Auffangen von Regenwasser, und integrierte Solarenergie. Insgesamt verbraucht New York derzeit halb so viel Energie pro Kopf wie vergleichbar große Städte – Dank des Energiebewusstseins der Einwohner und der Skaleneffekten. The High Line is a public park built on an historic freight rail line elevated above the streets of Manhattan’s West Side. Opened in 2009, it has driven an economic transformation of the neighborhood and encouraged energy efficient travel, recreation and building. Prominent nearby buildings employ LEED features (Leadership in Energy and Environmental Design) like water recycling, rainwater collection, natural air flow, and integrated solar. Overall, due to the energy awareness and economies of scale, New York runs on half the energy per capita of many other major cities. Städte sind nicht nur vom Klimawandel betroffen, sondern auch einer der Hauptursachen für CO2-Emissionen und Energieverschwendung. Ineffiziente Gebäudebeleuchtung und Klimaanlagen können beispielsweise ein Fünftel des gesamten Energiebedarfs einer Stadt ausmachen. Doch werden Photovoltaik-Anlagen auf nur einem Teil der Dächer aller Parkplätze und Gebäude installiert, dann kann fast der gesamte Strombedarfs einer Stadt dadurch gedeckt werden. Cities are not only affected by climate change, but are major contributors to carbon pollution and energy over-use. Inefficient building lighting and air conditioning, for example, can waste one-fifth of a city's power. Mounting photovoltaic solar panels on even a portion of parking lots and building rooftops can generate much of a city's electricity needs. Hundert-Tausende nehmen am Klimamarsch in New York teil Multitudes join People’s Climate March In New York verlangen mehr als 300.000 Menschen Maßnahmen gegen den anthropogenen Klimawandel. More than 300,000 people in New York City loudly and peacefully demand action on human made climate change. Engagierte StudentInnen, die den Abzug von Investments aus der fossilen Industrie verlangen, sind Teil der über 300.000 Menschen, die am 21. 9.2014 die Straßen von New York füllten — in der bis dahin weltweit größten Aktion für den Klimaschutz. Die Menschenmenge war geprägt von engagierten, stimm- gewaltigen, friedfertigen, bunten, kreativen, überwiegend optimistischen und gut informierten TeilnehmerInnen. Diese Großveranstaltung fand zwei Tage vor einem Treffen der UN zum Klimawandel statt, an dem Tausende UN Delegierte teilnahmen. Enthusiastic college women urging divestment from fossil fuel company stocks are among the more than 300,000 people who jammed the streets in New York City on Sept 21, 2014 — in what was described as the largest public display of support for action to limit climate change and its effects on people and nature. It was an active, strong voiced, peaceful, diverse and creative multitude, mostly optimistic and well informed. The rally took place two days before a special United Nations meeting in New York about climate change involving thousands of UN delegates. Weltweit fordern Tausende von NGOs Maßnahmen gegen den Klimawandel. Ganz nach Gandhis Aussage – „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst“ – setzen sich viele Millionen von Menschen für den Klimaschutz ein. Interessierte BürgerInnen können sich über ein breites Netzwerk von Organisationen von lokaler bis globaler Ebene engagieren. Worldwide, thousands of NGOs call for action. Heeding Gandhi – “You must be the change you want to see in the world” – millions of people are taking part in public demonstrations and local meetings to encourage civic actions against climate change. Concerned citizens can join others through a wide range of local to global organizations. Der Klimawandel ist überall. Menschen sind die Ursache. Wir haben die Macht zur Veränderung. Rapid climate change is everywhere. Humans are the cause. We have the power to change. Wir können nicht alle Auswirkungen des Klimawandels aufhalten, aber wir haben viele Möglichkeiten, um die schlimmsten Auswir-kungen zu begrenzen. Je früher wir die Emissionen von CO2 und anderen Treibhaus-gasen reduzieren, desto weniger Schäden werden sie verursachen und umso billiger werden die notwendigen Veränderungen. In nur wenigen Jahrzehnten müssen wir alle Arten von Treibhausgasemissionen um mehr als 80 Prozent reduzieren. Das ist zu schaffen, denn es ist möglich, Häuser, Autos und Industrie effizienter zu gestalten. Auch übersteigt das Potenzial der Wind- und Sonnenenergie, der Wasserkraft und Geothermie unsere Bedürf-nisse bei Weitem. Die positive Wende hat bereits begonnen. Damit sie rechtzeitig wirkt, müssen wir noch effektiver Menschen für eine nach-haltige Lebensweise begeistern, verstärkt in innovative Techniken investieren und diese großflächig umsetzen. We can't stop all climate disruptions, but we have many options which will limit the worse possible effects. The sooner we cut CO2 and other greenhouse emissions the less damage they will do and the less expensive will be the change. We must cut all kinds of greenhouse gas emissions by more than 80 percent in only a few decades. The good news is that homes, cars and industry can be more efficient. The potential wind and solar energy, water power, and geothermal energy far exceed our needs. This positive transition has already begun. We must inspire, innovate, invest and implement techniques for a sustainable lifestyle at all scales to answer this challenge. Gary Braasch Look · Think · Act