Der schwache Wille – Wege zur Selbstmotivation Vortrag von Mag. Alexander Urtz (Psychologe), 4. März 2010 Nach Einschätzung des amerikanischen Centers for Diseas Control hat neben dem genetischen Erbe, der Umwelt und der Medizin die Lebensweise den größten Einfluss auf unsere Lebenserwartung. Bewegung Ernährung Rauchen, Alkohol, … Stress Soziale Beziehungen (Partner, Kinder, Eltern, Nachbarn, Kollegen, …) Positive Faktoren der Bewegung Herz-Kreislauf-System: Ein trainiertes, starkes Herz kann Schädigungen besser kompensieren als ein schwaches untrainiertes Herz. Muskulatur: Gehen, walken und laufen trainiert nicht nur unsere Beinmuskulatur sondern auch unsere Stützmuskulatur entlang der Wirbelsäule. Eine trainierte Stützmuskulatur entlasten Wirbelsäule und Bandscheiben. Knochendichte: Ein Knochen, der durch Bewegung belastet wird, verbessert seine Knochendichte und wird stärker. Bewegung unterstützt die Bewegungen des Darms und verbessert die Verdauung. Da bei dem uns so einfach erscheinenden Gehen so viele Muskeln beteiligt sind, die koordiniert werden müssen, weiters auch das Gleichgewichtssystem, die räumliche Orientierung etc. gefordert sind, ist auch unser Gehirn ziemlich im Einsatz. Gehen erfordert bei weitem mehr Gehirnaktivität als Kreuzworträtsellösen und fördert damit die Hirnleistung. Stressabbau Gegen Diabetes, durch Aufbau von Muskulatur und der Verbrennung des Blutzuckers. Wirkt stimmungsaufhellend. Zum Abnehmen. Stärkt unser Immunsystem. Etc. Bewegung war seit Millionen Jahren bis vor 2 Generationen ein unerlässlicher Teil des Überlebens. Bewegung war immer im Übermaß vorhanden und wurde daher in viele körperliche Prozesse eingebaut (zB: Herz-Kreislauf-System, Rückfluss des Blutes zum Herzen, Anspannen der Beinmuskeln als Venenpumpe, Venenklappen wirken als Rückschlagventil). D.h. wir brauchen ein gewisses Maß (1 Stunde pro Tag) an täglicher Bewegung, damit unser Körper gesund funktioniert. Der „Innere Schweinehund“ hält uns aber oft davon ab. Er funktioniert als Energieoptimierungsprogramm. Nur bewegen, wenn lebensnotwendig. Energiereiche Lebensmittel schmecken besonders gut (fett oder süß). So viel als möglich, wer weiß, ob es morgen wieder etwas gibt. Der „Innere Schweinehund“ ist ein Programm aus der Steinzeit. Damals hieß es: viel laufen um wenig Kalorien. Heute würde dieses Programm noch immer funktionieren, hätten sich nicht die Lebensbedingungen (Bewegungsmangel, Kalorienüberschuss) verändert. Ein gesunder Lebensstil erfordert einen bewussten Lebensstil. Bewegung, die wir vorher erfolgreich aus dem Alltag entfernt haben (Auto, PC-Arbeitsplatz, …), müssen wir wieder einführen. Daher: Informieren Sie sich darüber, was gesund ist. Erstellen Sie einen Bewegungswochenplan mit Belohnung (Sternchen am Kalender). Selbstdisziplin in der Umsetzung. Ein eigener Hund kann hilfreich sein (mindestens 1x pro Tag spazieren gehen). Schließen Sie sich einer Gruppe an (Nordic-Walking-Gruppe, Laufen, …). Das Vorhaben zB einen Spaziergang zu machen, zügig umsetzen. Je länger ich aus dem Fenster schaue, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der „Innere Schweinehund“ durchsetzt. Viel Erfolg! Mag. Alexander Urtz Klinischer- und Gesundheitspsychologe Jeder neue Tag ist wie ein Frühling, der uns die Chance bietet neu aufzublühen.