Meine Erfahrungen als Schülerstudent an der Universität Duisburg

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Meine Erfahrungen als Schülerstudent an der Universität Duisburg-Essen
Seit dem Wintersemester 2011/2012 studiere ich im Studiengang Biologie an
der Universität Duisburg-Essen.
Meine Wahl im Studiengang Biologie fiel auf die zweistündige Vorlesung „Einführung in die
Genetik“, da diese mich einerseits inhaltlich sehr interessierte und andererseits andere
zusätzliche Vorlesungen meinen Zeitrahmen gesprengt hätten.
Beschäftigt habe ich mich grundsätzlich mit dem Schülerstudium erst seit einem „Tag der
offenen Tür“ der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, bei dem ich mich
eigentlich nur grundsätzlich über eine Bio- bzw. Pharmaziestudium informieren
wollte. Dort wurde auch das Schülerstudium vorgestellt und ich hatte Gelegenheit, mit
Professoren zu sprechen.
Aus organisatorischen Gründen kam Düsseldorf für mich nicht in Frage, sodass ich
durch Recherche auf eine Informationsveranstaltung für angehende Schülerstudenten in
Essen aufmerksam wurde. Das Vorlesungsverzeichnis zeigte mir, dass ein Studium in Essen
realistisch werden konnte, da die Biologie-Vorlesungen grundsätzlich am frühen Nachmittag
beginnen.
Vor der Einschreibung erfolgt eine Informationsveranstaltung der zuständigen Projektleitung.
Die Einschreibung als Schülerstudent erfolgt unabhängig von jeglichen Zulassungsverfahren
online, die Schule muss das schriftliche formelle Einverständnis geben. Voraussetzung, ein
Schülerstudium zu beginnen, ist die Genehmigung der Freistellung vom Unterricht durch die
Schulleitung und damit verbunden eine Beurteilung der schulischen Leistung. Ich werde
mittwochs für eine Stunde vom Unterricht befreit, fahre mit dem Zug nach Essen und dann
mit der U-Bahn zur Universität. Die Anbindung ist problemlos.
Jedoch musste ich meinen Sportkurs um wählen, denn Sport gilt als Pflichtbelegung.
Versäumter Unterricht muss nachgearbeitet werden, zeitweise habe ich schriftliche
Hausarbeiten abzugeben. Lehrer können sich offen lassen, einen Schüler mündlich
abzuprüfen oder ihn ein Referat halten zu lassen.
Am Ende jeder Vorlesung ist die Anwesenheit durch den Professor abzuzeichnen,
Fehlstunden müssen der Schule gemeldet werden. Vorlesungen werden im Schülerstudium
genau wie im Normalstudium mit einer Klausur beendet. Nach Bestehen kann dieser
Leistungsnachweis später zusammen mit dem Abiturzeugnis für das Hauptstudium
anerkannt werden. Schülerklausuren unterliegen keiner Prüfungsbeschränkung können also
neu geschrieben werden ohne dass sie als Fehlversuch gewertet werden.
Ich sehe mein Schülerstudium einerseits als eine nicht ganz einfache zusätzliche
Herausforderung, neben der Schule nach Essen zu fahren, die Vorlesungen zu besuchen,
später dann nachzuarbeiten und auch die nächsten Vorlesungen anhand von Skripten im
Uninetz vorzubereiten. Der Zeitaufwand, auch die Klausurvor-bereitung eingerechnet, ist
enorm. Andererseits sehe ich auch die große Chance, mich frei von Verpflichtungen beruflich
zu orientieren bzw. zu qualifizieren und nebenbei meinen Leistungskursstoff und somit auch
Abiturinhalte zu vertiefen. Die Vorlesungsinhalte sind komprimierter und komplexer. Es wird
weniger ausführlich erklärt, Fragen sind jedoch zugelassen oder über e-mail-Kontakt mit dem
Professor möglich. Eigenverantwortung und Selbständigkeit sind ein Muss. Eigenstudium
und Selbstdisziplin unerlässlich. Man lernt jetzt schon soviel über Unialltag, erlebt eine sehr
wohltuende Gemeinschaft unter den Schülerstudenten und sogar mit den
„Normalstudenten“, die den Unterschied nicht unbedingt sofort erkennen, denn man hat ja
schließlich nicht Schülerstudent auf der Stirn stehen. Diese Erfahrungen sind es wert, das
Abenteuer Schülerstudent im nächsten Semester fortzusetzen.
Für jeden der sich für das Schülerstudium interessiert stehe ich gerne zur Verfügung.
Marina Schömburg
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