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Martin Rexhäuser Kl.11d ges2
Geschichte Ausarbeitung
Industrielle Revolution in Sachsen
Gliederung:
1.
2.
3.
4.
5.
Einleitung
Die Industrielle Revolution in Deutschland
Industrialisierung in Sachsen
Chemnitz als sächsisches Manchester
Quellenangabe
Martin Rexhäuser Kl.11d ges2
1. Einleitung:
Diese Ausarbeitung handelt von den Anfängen bis hin zu den Höhepunkten der
Industriellen Revolution in Deutschland und Sachsen, die etwa von 1835 bis
zum Ende des 19.Jh. reichte. Dabei steht der Maschinen- und Fahrzeugbau,
dabei ganz besonders die Eisenbahn, im Mittelpunkt.
Am Beispiel Chemnitz soll in diesem Fall die Industrialisierung in Sachsen
belegt werden, da es zur damaligen Zeit des industrielle Zentrum Sachsens
darstellte.
2. Die Industrielle Revolution in Deutschland
Der erste Anfang, der die Industrielle Revolution in Deutschland einleitete, war
die Gründung des Zollvereins im Jahre 1934. Von nun an konnten Güter zollfrei
transportiert werden und damit war die Zeit der Eisenbahn in den deutschen
Ländern gekommen. Denn diese war das ideale Transportmittel, was die
Wirtschaft dringend benötigte, so sagte Friedrich Harkort: „Auf diese Weise ist
uns also ein Mittel geworden, den Verkehr im Inneren und nach Außen
unschätzbar zu beleben, indem es möglich ist, die Frachten um 75 Prozent zu
vermindern und die Güter außerdem in einem Drittel der Zeit zu liefern.“
1835 war die erste deutsche Strecke – 7 Kilometer lang – eröffnet worden und
1845 waren bereits über 100000 Menschen beim Bau und Betrieb von
Eisenbahnen beschäftigt. Dies forderte gigantische Investitionen und dies auch
auf andere Wirtschaftszweige, denn jeder Kilometer Eisenbahn erforderte
einschließlich Fahrzeugen und Brücken 400 Tonnen Eisen und somit brauchte
die Eisenbahn nicht weniger als die Hälfte der deutschen Eisenproduktion. Die
enorme Nachfrage an Transportleistungen brachte die Eisenbahn schnell in die
Gewinnzone. Zwischen dem Wuppertal und dem Rhein verfünffachte sich die
Transportmenge dank der Eisenbahn in 15 Jahren. Dadurch gewann die
Ruhrkohle neue Absatzmärkte, die Berliner Maschinenbauindustrie konnte eng
mit der schlesischen Hüttenindustrie verbunden werden.
So wie es Leitbranchen der Industrialisierung gab, so gab es auch Leitregionen.
Der weitaus größte Teil Deutschlands wurde von der neuen Entwicklungen nur
indirekt beeinflusst. Dagegen wuchsen das Ruhrgebiet, Berlin, Sachsen und
Oberschlesien in unerhörtem Tempo. Aus den alten Zentren der Eisenindustrie
in den Mittelgebirgen zogen Firmen in die neuen Industriestädte – so von der
Eifel in die Städte an Rhein und Ruhr. Zugleich kamen aus dem früh
industrialisierten Belgien ganze Unternehmen mit Firmenleitung und
Arbeitskräften nach Deutschland – ein ungemein wertvoller Beitrag zur
deutschen Industrialisierung.
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3. Industrialisierung in Sachsen:
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Sachsen zum modernsten und innovativsten
Wirtschaftsraum Deutschlands. Ein Umstand, der bis heute z.B. im wirtschaftlichen Stellenwert der industriellen Produktion und im Erscheinungsbild
sächsischer Städte und Dörfer erkennbar geblieben ist. Als wichtigste Triebfeder
der Industrialisierung fungierte die Textilindustrie im Vogtland, im Erzgebirge
mit Chemnitz als „sächsisches Manchester“ und in der Oberlausitz.
Ähnlich wie der allgemeine Verlauf in Deutschland, so war er natürlich auch in
Sachsen zufinden. Denn auch hier war die Eisenbahn der Wirtschaftsfaktor
Nummer Eins, denn sie ermöglichte den billigen Transport über weite Strecken.
Schon im Jahre 1839 wurde die erste Eisenbahn in Sachsen eingeweiht. Dies
war zugleich auch die erste deutsche Fernstrecke und es handelt sich um die
Bahnlinie Leipzig-Dresden. Auf ihren Gleisen fuhren auch die ersten deutschen
Lokomotiven, die `Saxonia´ und die `Phoenix´. Beide waren unter der Leitung
von Johann Andreas Schubert konstruiert worden.
4. Chemnitz: „sächsisches Manchester“:
Das im Mittelpunkt Sachsens liegende Chemnitz bildete das Zentrum der
sächsischen Industrie und war das Musterbeispiel einer durch die Industrielle
Revolution geprägten Fabrikstadt, deren Antlitz vor allem Werkanlagen
bestimmten und deren Lebensrhythmus die Dampfpfeifen der Fabriken regelten.
In den Jahren zwischen der bürgerlichen-demokratischen Revolution 1848/49
und der Reichsgründung 1871 erhielt Chemnitz den ehrenden und zugleich
abfälligen Beinamen das „sächsische Manchester“.
In den fünfziger und sechziger Jahren des 19.Jh. entwickelte sich vor allem der
Maschinenbau, der Chemnitz nationale und internationale Bedeutung verlieh.
Deutlich widerspiegeln dies die Zahlen über den Einsatz der Dampfmaschine im
Chemnitzer Maschinenbau:
Jahr
Anzahl
PS-Leistung
1846
11
114
1856
20
277
1861
41
462
1864
57
743
Die Industrie wuchs sehr schnell an, und somit wuchs natürlich auch die Anzahl
der Dampfmaschinen rapide an. Im Jahre 1869stand allein in dem Unternehmen
von Richard Hartmann eine Antriebskraft von 342 PS zur Verfügung. Der
Chemnitzer Maschinenbau, welcher den wachsenden Bedarf an Dampf-, Spinn-,
Web- und Wirkmaschinen befriedigte, beschäftigte 1861 bereits über 3000
Arbeiter. Bei nicht wenigen Erzeugnissen war das technische Niveau
weltmarktbestimmend. Besonders viel wurden Arbeitsmaschinen für die
Textilindustrie hergestellt, so zum Beispiel produzierte das Unternehmen von
Louis Schönberg bis 1871 allein 10000 Webstühle. Die Zahl der Arbeiter war
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seit der Gründung des Schönherrschen Unternehmens im Jahre 1852 von 20 auf
400 gestiegen. Nach dem viele weiter Unternehmen gegründet wurden und
weiter Entwicklungen den technischen Fortschritt förderten, hatte Chemnitz die
führende Stelle im Bau von Arbeitsmaschinen für die Textilindustrie inne. Diese
Maschinen hatten in Sachsen, mit zahlreichen Textilbetrieben, ein besonders
günstiges Absatzgebiet gefunden.
Als die durch den nordamerikanischen Bürgerkrieg ausgelöste Baumwollkrise in
den sechziger Jahren zahlreiche Spinnereien vernichtete, verlor der
Spinnereimaschinenbau seine herausragende Bedeutung innerhalb des
Maschinenbaus. Um so größeres Gewicht gewann der Bau von
Arbeitsmaschinen für die Werkzeugherstellung. 1848 hatte Johann Zimmermann
in einem kleinen Unternehmen mit dem Bau solcher Erzeugnisse begonnen.
Damit war Chemnitz die Geburtsstätte des deutschen Werkzeugmaschinenbaus
geworden. Da im heimischen Textilmaschinenbau die bisherige Holz- durch
Eisenkonstruktionen ersetzt wurden, erschloss sich dem neuen
Produktionszweig ein erstes günstiges Absatzgebiet. Die Erfolge, die
Zimmermann im Bau von Bohrmaschinen und Drehbänken nach englischen
Vorbildern errang, gaben Anlass zur Gründung zahlreicher weiterer Fabriken für
Werkzeugmaschinenbau. Auch bereits bestehende Unternehmen begannen mit
der Einrichtung spezieller Produktionsabteilungen, so z.B. 1857 die HartmannWerke. Mit der Londoner Weltausstellung 1862 wurde der Ruf des Chemnitzer
Maschinenbaus entgültig begründet. Die dort ausgestellten Maschinen von
Johann Zimmermann standen den bisher führenden englischen Modellen in
keiner Weise nach und zeichneten sich überdies durch niedrigere Preise aus. Die
Werkzeugmaschinen Englands wurden nunmehr zunehmend vom deutschen
Markt verdrängt und die Chemnitzer Erzeugnisse gehörten zu den begehrtesten
in aller Welt. Der Auf- und Ausbau nationaler Eisenbahnnetze und steigende
Bedarf für die Rüstungsproduktion wirkten auf die Entwicklung des
Werkzeugmaschinenbaues besonders stimulierend.
Jahr
1858
1860
1862
1864
1866
1869
1870
Arbeiterzahl
150
200
300
480
600
900
950
produzierte Maschinen in Zentnern
4700
6800
12800
20000
24000
50900
60000
Aus diesen Zahlen wird nicht nur das rasche Wachstum des Unternehmens
ersichtlich, sondern auch deutlich, welch große Menge an Eisen der
Maschinenbau benötigte. Zur Befriedigung des Bedarfs an Gussteilen
entstanden deshalb zahlreiche Gießbetriebe. Die größten Unternehmen der
Chemnitzer Metallindustrie – Richard Hartmann, Louis Zimmermann –
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gliederten ihren Betrieben eigene Gießereiabteilungen an, die ständig erweitert
werden mussten.
Nicht nur der Bau von Textil- und Werkzeugmaschinen war in Chemnitz
heimisch. Eine Reihe von Werken stellte Dampfmaschinen und –kessel her. Die
Hartmannsche Fabrik besaß eine beachtliche Abteilung für den Bau von
Lokomotiven, aus der 1858 bereits die 100. Lok hervorging. Bedeutung
erlangten auch jene (meist kleinere) Unternehmen, die sich auf die Zulieferung
von Maschinenteilen (Schrauben, Muttern, Armaturen, Pumpen,
Transmissionen, Nadeln usw.) spezialisierten. Als in den sechziger Jahren der
Bau von Spinnereimaschinen an Gewicht verlor und eine Welle von
Brauereigründungen einsetzte, wurde auch der Brauereimaschinenbau ein
wichtiger neuer Produktionszweig des Chemnitzer Maschinenbaus.
Dem Wirtschaftsaufschwung folgte jedoch bald eine Absatzkrise. Dem
„Gründerkrach“ von 1873 fielen neben zahlreichen kleinen Betrieben drei große
Werke des Maschinenbaus zum Opfer. Im Chemnitzer Maschinenbau sank die
Produktion bis 1878 um etwa 70 Prozent. Dieser einst blühende
Wirtschaftszweig stagnierte bis zum Ende der achtziger Jahre. Um ihre Existenz
nicht aufs Spiel zusetzen, veränderten zahlreiche Betriebe ihr Produktionsprofil
und begannen nunmehr Dampfmaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen,
Motoren u.a. herzustellen.
Als sich am Ende der achtziger Jahre im Werkzeugmaschinenbau eine Belebung
abzeichnete, war Chemnitz längst nicht mehr das alleinige nationale Zentrum
dieses Wirtschaftszweiges, denn mittlerweile hatten die USA die Führung
übernommen. Erst Julius Reinecker hatte mit seinen Präzisionsmaschinen nach
dem Vorbild amerikanischer Maschinen zum Entwicklungsstand der USA
aufgeholt. Die rasche Entwicklung dieser Firma zeigte, wie groß der Bedarf der
Industrie an derartigen Präzisionsmaschinen war. Waren 1881 in den ReineckerWerken über 100 Arbeiter an rund 80 Maschinen tätig, so waren es am Ende des
19.Jh. über 1000 Arbeiter, denen etwa 600 Maschinen zur Verfügung standen.
Der Chemnitzer Werkzeugmaschinenbau beschäftigte zur Jahrhundertwende in
24 Fabriken rund 5000 Arbeiter.
In den neunziger Jahren wuchs die Fahrradindustrie zu einem wichtigen
Fabrikationszweig heran und beschäftigte zur Jahrhundertwende über 1000
Arbeiter. Vor allem die Typen „Wanderer“ und „Diamant“ fanden einen guten
Absatz. Ein weiterer neuer Industriezweig war die Elektrotechnik. Die 1874 von
Hermann Pöge begründete Chemnitzer Telegrafenbauanstalt produzierte seit
1883 u. a. auch Dynamomaschinen und wurde kurz vor der Jahrhundertwende
zur Elektrizitäts-Aktiengesellschaft umgewandelt. Weltgeltung auf ihrem
Spezialgebiet erlangten die 1876 gegründeten elektronischen Werkstätten von
Max Kohl, die physikalische Apparate, Prüf- und Röntgengeräte fertigten.
Präzisionsgeräte in fast allen Länder der Erde lieferten auch die 1874
gegründeten Reißzeugfabrik von E.O. Richter.
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5.Quellenangabe
- `Karl Marx Stadt´ von einem Autorenkollektiv – Verlag: VEB Deutscher
Verlag der Wissenschaften Berlin 1988
- `Das Zeitalter der Industrialisierung und die Utopie der bürgerlichen
Gesellschaft´ von Herbert Prokasky – Verlag: Schöningh
- `Erfinder Erforscher Entdecker´ von Walter Conrad – Verlag: UraniaVerlag
- `Die deutschen Länder´ von Hans-Georg Wehling – Verlag: Leske +
Budrich, Opladen 2000
- `Allgemeine Geschichte der Technik(von 1870 bis etwa 1920)´ herausgegeben von einem sowjet. Autorenkollektiv – Verlag: VEB
Fachbuchverlag Leipzig
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