75 - Medi

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7.4.2 Hörprüfungen = Audiometrien
ist hierbei weitgehend unverändert; es wird
nur alles leiser wahrgenommen.
Bei einer Schallempfindungsstörung kann der
Schaden im Innenohr oder retrocochleär (hinter der Schnecke) liegen. Eine Innenohrschädigung kommt durch Degeneration oder Untergang der Haarzellen zustande. Ursachen
hierfür können eine verminderte Durchblutung, ototoxische Substanzen oder eine Lärmschädigung sein, die übrigens schon ab Schalldruckpegeln von 85 dB stattfindet. Bei einer
Haarzellschädigung werden vor allem die für
hohe Frequenzen zuständigen Zellen zerstört.
Dadurch entsteht ein verzerrter Höreindruck.
Retrocochleäre Schäden haben ihre Ursachen
auf neuronaler oder ZNS-Ebene. Prüfungsrelevant ist hier vor allem das Akustikusneurinom. Dies ist ein Schwannom (Tumor der
Schwann-Zellen) des vestibulären Teils des
VIII. Hirnnerven, das durch Kompression den
Nerv schädigt.
Übrigens …
–– Eine verminderte Durchblutung des
Innenohrs kann durch Ödeme bei
Entzündungen, durch bestimmte Diuretika aber auch idiopathisch bedingt sein.
–– Das Akustikusneurinom ist in der
BERA durch verlängerte Nervenleitungszeiten zu erkennen.
–– Eine besondere Form der Schallempfindungsstörung ist die Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit).
Geschädigt sind hierbei sowohl
cochleäre als auch retrocochleäre Strukturen. Hauptursache ist
der Untergang der Haarzellen der
Schneckenbasis mit der Folge eines
Hochtonverlusts.
–– Eine plötzliche Schallempfindungsstörung ohne erkennbare Ursache
wird Hörsturz genannt.
Schallleitungsstörung: Ursache im Mittelohr
(z. B. Entzündung) oder im äußeren Gehörgang.
www.medi-learn.de
Schallempfindungsstörung: Ursache im Innenohr oder neuronal (Haarzell- oder Nervenschädigung), meist einhergehend mit Hochtonverlust.
Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit): besondere Form der Schallempfindungsstörung im
Alter durch Haarzelldegeneration.
7.4.2 Hörprüfungen = Audiometrien
Es gibt zwei Arten, wie Schall zum Innenohr
gelangen kann:
–– die Luftleitung,
–– die Knochenleitung.
Die Luftleitung erfolgt über das Mittelohr, die
Knochenleitung über die Schädelknochen,
wenn ein Ton direkt auf den Schädel übertragen wird (z. B. mit einer Stimmgabel). Der
ankommende Schalldruckpegel ist bei der
Luftleitung um ca. 40 dB höher als bei der Knochenleitung.
Die Überprüfung der beiden Leitungen erlaubt eine Differenzierung zwischen Schallleitungs- und Empfindungsstörungen: Bei einer
Leitungsstörung ist die Luftleitung beeinträchtigt, da hierbei das Mittelohr geschädigt ist (s.
7.4.1, S. 74). Die Knochenleitung hingegen
bleibt unbeeinträchtig, da sie nicht auf das Mittelohr angewiesen und das Innenohr intakt ist.
Bei einer Schallempfindungsstörung sind sowohl Luft- als auch Knochenleitung in gleichem Maße beeinträchtigt, da die Ursache im
Innenohr liegt (s. 7.4.1, S. 74). Es ist also
egal, wie der Schall zu den Haarzellen gelangt,
da diese zerstört sind und nichts mehr wahrnehmen können.
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Merke!
Schallleitungsstörung (Mittelohrschaden):
–– Luftleitungi
–– Knochenleitung ohne pathologischen Befund.
Schallempfindungsstörung (Innenohrschaden):
–– Luftleitungi
–– Knochenleitungi.
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