Probeklausur zur Vorlesung PNII SoSe 2015 Aufgabe 1: Elektrostatik Elektrische Ladungen erzeugen elektrische Felder. a) Welche Kraft F wirkt auf ein Probeladung q die sich in einem elektrischen Feld E befindet? [1P] b) Zwei positive Ladungen q1 und q2 befinden sich im Abstand d zueinander. Zeichnen Sie die Feldlinien in die Skizze für den Fall, dass q1 = q2. [2P] c) Beschreiben Sie qualitativ das Verhalten eines Elektrons e-, das in das Feld aus Aufgabe b) gebracht wird. Wie groß ist die resultierende Kraft, die auf ein Elektron wirkt, das sich auf der gestrichelten Verbindungslinie in der Mitte (d/2) zwischen q1 und q2 befindet? [3P] d) Betrachten Sie nun die Situation einer einzelnen Ladung q1 (vergessen Sie q2). Geben Sie das Feld E(r) dieser Ladung an. [1P] e) Bestimmen Sie den Verlauf des elektrischen Potentials U(r’), indem Sie das Integral ∞ U(r') = − ∫ r' E(r) ⋅ dr berechnen. Skizzieren Sie dieses Potential. [3P] € f) Berechnen Sie für q = e (positive Elementarladung) den Wert des Potentials im Abstand des Bohrradius r = 0,5 Å. [2P] Seite 1 von 4 Probeklausur zur Vorlesung PNII SoSe 2015 Aufgabe 2: Ladungstransport a) Elektronen, die im Vakuum einem elektrischen Feld ausgesetzt werden, erfahren eine kV Beschleunigung. Wie groß ist diese für ein Feld der Stärke E = 1 ? [2P] m b) Warum zeigen Ladungsträger in einem ohmschen Leiter hingegen eine konstante Driftgeschwindigkeit? [2P] € c) Skizzieren Sie graphisch den Zusammenhang zwischen Spannung U und Strom I für zwei unterschiedlich große ohmsche Widerstände R1 und R2 (R1 < R2). Unter welchen Umständen gilt dieser Zusammenhang nicht mehr? [4P] d) Eine Waschmaschine nimmt während des Gebrauchs die Leistung 1 kW auf. Sie wird mit der Spannung 230 V betrieben. Wie groß ist der Strom I, der durch den Heizstab fließt und wie groß dessen Widerstand R? Nehmen Sie an, dass 80 % Leistung für die Heizung des Wassers verbraucht wird. [4P] Aufgabe 3: Elektrodynamik Bewegte Ladungen erfahren in einem Magnetfeld eine Kraft. a) Ein Stab der Länge L = 0.1 m und Masse m = 0,01 kg liegt auf einem U-förmigen Metallrahmen (siehe Bild). Das magnetische Feld B = 0,8 T zeigt in die Bildebene wie durch die Kreuze gezeigt. Nehmen Sie an, dass eine Reibung mit Reibungskoeffizient k = 0,25 zwischen dem Stab und dem Metallrahmen existiert und bestimmen Sie den Strom der nötig ist, damit der Stab sich unter Einfluss der elektromagnetischen Kraft bewegt. (FReibung=k⋅m⋅g; g=9,81 N/kg) [5P] Seite 2 von 4 Probeklausur zur Vorlesung PNII SoSe 2015 b) In einem Generator kann Rotationsenergie in elektrische Energie umgewandelt werden indem eine Spule im Magnetfeld rotiert. Das Magnetfeld habe eine Stärke von B =2 T. Die Spule habe eine Fläche von 60 cm2 und 8300 Windungen. Eine Umdrehung dauere T = 0,2 s. Geben Sie den Verlauf der induzierten Spannung als Formel (mit Zahlwerten) an und zeichnen Sie diesen in untenstehende Grafik ein. [5P] c) Im Magnetfeld befinde sich nun eine Schleife wie unten gezeigt. Diese rotiere im Uhrzeigersinn. Die Umlaufdauer betrage wieder T=0,2 s. Geben Sie die Spannung an, die an den Leiterenden A und B induziert wird (mit kurzer Begründung). [2P] Seite 3 von 4 Probeklausur zur Vorlesung PNII SoSe 2015 Aufgabe 4: Wechselstromkreis mit Spule und Kondensator Eine Spule mit vernachlässigbarem ohmschen Widerstand wird an eine sinusförmige Wechselspannung U (t) angeschlossen. Entnehmen Sie den zeitlichen Verlauf der Spannung aus dem nachfolgenden Diagramm. Die effektive Stromstärke in der Spule beträgt Ieff = 5.2 mA. a) Wie groß ist der induktive Widerstand RL und die Induktivität L der Spule? [1P] b) Zeichnen Sie nun den Verlauf des Stroms I für das Zeitintervall zwischen t0 = 0 ms und t1 = 20 ms. c) Nun wird die Spule durch einen Kondensator ersetzt. Welche Kapazität C muss dieser Kondensator besitzen, damit die effektive Stromstärke wie bei der Spule Ieff = 5.2 mA beträgt? Aufgabe 5: Lichtwelle Eine Lichtwelle kann durch E(x,t) = 103⋅sin [π (3⋅106 x - 9⋅1014t)] beschrieben werden. Der schlampige Professor Liedl hat hier die Einheiten weggelassen. Geben Sie folgende Größen mit den dazugehörigen SI-Einheiten an: a) Wellenlänge [1P] b) Frequenz [1P] c) Periodendauer [1P] d) Amplitude [1P] Allgemein lässt sich die Wellengleichung des magnetischen Anteils der elektromagnetischen Wellen in Vakuum folgendermaßen ausdrücken: ∂ 2B 1 ∂ 2B = ∂z 2 c 2 ∂t 2 e) Wählen Sie einen geeigneten Ansatz um die Wellengleichung zu lösen. Zeigen Sie dabei, dass die sogenannte Dispersionsrelation für elektromagnetische Wellen ω = k ⋅ c erfüllt ist. [6P] € € Seite 4 von 4