295 Alkalien wirken meist sehr schädlich auf die Enzyme ein. So

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Physiologie. Biologie, Anatomie u. Morphologie
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A l k a l i e n wirken meist sehr schädlich a u f die E n z y m e ein.
S o wird das Labferment durch 0,025 Procent N a t r i u m h y d r o x y d
bei 1 4 — 1 7 ° binnen 2 4 Stunden vernichtet.
Trypsin allein ist
(neben Papain) wesentlich widerstandsfähiger; 0,5 Procent Alkalicarbonat wirkt sogar beschleunigend auf die tryptische Verdauung,
sogar 1,2 Procent ist noch nicht schädlich.
W o h e r hat das Trypsin seine Alkalifestigkeit, das Pepsin seine
Säurefestigkeit?
Darüber lässt sich bis jetzt wohl ebensowenig
etwas aussagen, wie über den Grund der verschiedenen Empfindlich­
keit anderer Fermente gegen F o r m a l d e h y d , Sublimat etc., o d e r
auch über die verschiedene Widerstandsfälligkeit des Protoplasmas.
Schimmelprotoplasma erträgt viel freie Säure, Bakterien wachsen
nicht in sauren L ö s u n g e n .
W e n i g e r zu verwundern ist der
f ö r d e r n d e Einfluss geringer Mengen v o n Säure bei Pepsin, des
Alkalis bei T r y p s i n ; denn beide wirken ja schon für sich allein
auf Peptonisirung und Zerspaltung d e s Eiweissmolekules hin, man
kann z. B . schon durch längeres Stehen v o n Eiweiss mit ver­
dünnter Salzsäure in der Kälte eine nicht unbeträchtliche Peptoni­
sirung herbeiführen.
D i e Eiweissmolekule werden durch die Säureb e z w . A l k a l i g e g e n w a r t gewissermassen präparirt zur Fermentapaltung.
V o l l k o m m e n parallel sind die E n z y m e mit dem Protoplasma
hinsichtlich des Verhaltens gegen h ö h e r e T e m p e r a t u r .
Beim
E r w ä r m e n in wässeriger Auflösung (also durch feuchte Hitze)
werden die E n z y m e zunächst in ihrer W i r k u n g gesteigert, dann
tritt ein A b f a l l , schliesslich gänzliches Aufhören der Fermentirungskraft ein. D i e Tödtungs-Temperatur liegt b e i Enzymen zwischen
70 und 7 5 ° . T r o c k e n ertragen sie oft viel höhere Temperaturen.
E s herrscht deutliche Uebereinstimmung mit dem Protoplasma, das
j a auch für seine einzelnen Leistungen Optimaltemperaturen hat,
dann abfällt und bei circa 5 5 ° der dauernden Unwirksamkeit ver­
fällt.
Z w a r liegt die Tödtungstemperatur des Protoplasmas im
Allgemeinen um 2 0 ° niedriger, als die der F e r m e n t e ; d o c h g i e b t
es bekanntlich auch Organismen ( A l g e n ) , w e l c h e in 7 0 ° heissen
Thermen fortkommen.
W a s endlich die L i c h t w i r k u n g anlangt, so ergiebt sich
auch hier ein A n k l a n g von Ferment zu Protoplasma, indem manche
E n z y m e durch starke Beleuchtung geschädigt werden, was j a v o m
Protoplasma sogar im Allgemeinen gesagt werden kann.
Bakterien
werden durch starke Beleuchtung getödtet, grüne Pflanzen h a b e n
Schutzeinrichtungen gegen zu starkes Licht, viele wachsen nur in
tiefem Schatten.
Bokorny (München).
Will, Alfred, B e i t r ä g e z u r K e n n t n i s s d e s K e r n - u n d
Wundholzes.
[Inaugural - Dissertation.] 8 ° . 9 2 p p . Bern
1899.
D a s im Schutzholz sich für gewöhnlich bildende P r o d u c t im
Innern der Z e l l e ist nicht als Gummi, sondern als ein bassorinartiger K ö r p e r anzusprechen.
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