Sprechstunde Sprechstunde Aktuell

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Sprechstunde Aktuell
Hauszeitschrift der Praxisgemeinschaft
Dr.Walker und Dr.Jünemann
K2. Quartal 2001
Ausgabe Nummer 9 Thema
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Zecken
Zecken sind Spinnentieren
Weltweit sind mehr als 800 Zeckenarten
bekannt.
In Amerika und Mitteleuropa ist vor
allem die Familie der Schildzecken weit
verbreitet.
Unter dieser Familie wiederum spielt vor
allem der gemeine Holzbock (Ixodes
ricinus) eine große Rolle.
Die Entwicklung
Zecken
Gefahr oder nicht?
Mit ihrem Saugrüssel können Zekken Krankheiten auf den Menschen
übertragen. Dazu gehören vor allem
Infektionen mit Eitererregern, die
sogenannte
Borrelia-burgdorferiInfektion und die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME).
Während FSME-Viren in den Speicheldrüsen der Zecke sitzen, befinden sich die Borrelien zunächst im
Mitteldarm. Das hat zur Folge, daß
FSME-Viren direkt beim Stechakt
übertragen werden, bei Borrelien
dagegen geht man davon aus, daß
sie erst später, beim Saugakt in den
Wirt gelangen. Insbesondere zur
Verhinderung einer Borreliose ist es
daher wichtig, eine Zecke so schnell
wie möglich zu entfernen.
einer Zecke beginnt, wenn aus einem der zahlreichen Eier, die eine
weibliche Zecke legt eine Larve
schlüpft. Die Larven sind bei einer
Größe von weniger als einem halben
Millimeter mit dem bloßen Auge
kaum erkennbar. Nach ihrer ersten
Blutmahlzeit verläßt die Larve ihren
Wirt (Kleinsäuger) und häutet sich
während einer mehrwöchigen Reifezeit zur sogenannten Nymphe. Die
Nymphe verbringt die meiste Zeit
freilebend an Sträuchern, Gräsern ...
Geschlechtsreife Zecken
Im Erwachsenenstadium saugen sowohl
Männchen als auch Weibchen Blut.
Allerdings saugen die Weibchen um ein
Vielfaches mehr Blut. Sie brauchen das
Blut des Wirts zu Bildung von bis zu
3000 Eiern. Eine vollgesogene weibliche
Zecke wiegt fast 200 mal so viel wie
eine ungesogene. Um so viel Blut aufzunehmen braucht sie allerdings auch
einige Zeit. Bis zu 10 Tagen kann eine
weibliche Zecke saugen, bis sie freiwillig
ihr Opfer verläßt.
Blutsaugende Parasiten
Zecken sind blutsaugende Parasiten, mit
Stechrüssel und Widerhaken. Gelangen
sie auf die Haut haken sie sich fest.
Nachdem sie mehrere Tage Blut gesaugt haben fallen sie ab. Mit ihrem
Saugrüssel übertragen sie Krankheiten.
Sprechstunde Aktuell Seite 1
Da in der Haut verbleibende Körperteile einer Zecke zu entzündlichen Knoten führen können sollte
ein Zecke niemals mit Gewalt entfernt bzw. herausgerissen werden.
Die Zecke sollte sehr vorsichtig am
Hautansatz mit Hilfe einer Pinzette
herausgezogen werden. Dabei
sollte es unbedingt vermieden werden, den Zeckenkörper zu zerquetschen, da hierbei zusätzliche Erreger freigequetscht werden können.
Niemals sollte die Zecke vor dem
Herausdrehen mit Öl oder Klebstoff
bedeckt werden, denn so kann es
passieren, daß die Zecke im Todeskampf erst recht Erreger abgibt.
Einen gewissen Schutz vor Zeckenstichen bietet geschlossene Kleidung.
Auch insektenabweisende
helfen eine Zeit lang.
Mittel
Durch Zecken werden vor allem
diese Krankheiten übertragen:
[1] Borreliose
Hierbei handelt es sich um eine
bakterielle Erkrankung.
[2] FSME
(Frühsommermeningoenzephalitis)
Hierbei handelt es sich um eine
virale Erkrankung.
Borreliose
Definition:
„ Die Borreliose ist eine bakterielle
Infektionskrankheit, die durch das
Bakterium Borrelia burgdorferi und
einige andere Borrelienarten verursacht und durch Zecken übertragen
wird. Die Erkrankung kann die Haut,
die Gelenke, das Nervensystem, die
Augen und das Herz befallen. “
Die Krankheitserreger einer Borreliose sind spiralförmige Bakterien,
die sogenannten Borrelien.
Das Risiko, an Borreliose zu erkranken, variiert regional und ist auch
nach einem Zeckenbiss eher gering.
Da sich die Bakterien sehr langsam
verbreiten verläuft diese Krankheit
eher schleichend und in Phasen ab.
Als typisches Zeichen tritt sehr bald
nach der Infektion eine etwa handtellergroße Rötung im Bereich der
Bisstelle auf. Danach kann es nach
Wochen, Monaten oder sogar Jahren zur Beteiligung anderer Organe
wie zum Beispiel Gelenke, Nerven,
Hirnhäute, Herz, Auge oder Haut
kommen. Der Verlauf ist jedoch
gutartig.
Die Entstehung
Borrelien sind Bakterien, welche
durch den Biss der Zecke Ixodes
ricinus, dem „Holzbock“ übertragen
werden. Die Zecken, welche in
Amerika und Mitteleuropa weit verbreitet sind, sind in unterschiedlichem Ausmaß mit Borrelien infiziert.
In Deutschland ist das Risiko, durch
einen Zeckenbiss infiziert zu werden
am höchsten in den Mittelgebirgen,
wie dem Bayerischen Wald und
dem Kraichgau. Hier sind bis zu
20% aller Zecken mit Borrelien
infiziert. Allerdings wird nur ein geringer Anteil der Menschen, die von
infizierten Zecken gebissen werden
auch selbst infiziert und krank.
Nur Zecken, die länger als 12 Stunden am Körper bleiben, übertragen
die Krankheit. Am größten ist das
Risiko erst nach 48 bis 72 Stunden
Kontakt. Allerdings bleiben Zecken
oft lange Zeit unbemerkt.
Die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien, die über Jahre hinweg andauern können.
Die Häufigkeit
In Deutschland schätzt man, daß es
jährlich ca. 30 000 bis 40 000 Neuerkrankungen gibt.
Die Symptome
Die Borreliose ist eine Erkrankung
mit sehr vielfältigen Erscheinungen ,
welche sich an den unterschiedlichsten Organen äußern können. Man
unterscheidet bei dieser Krankheit
zwischen 3 Stadien.
Stadium
[1]
Im Falle einer Infektion kann wenige
Tage oder Wochen nach dem Zekkenbiss eine etwa handtellergroße
Hauterscheinung, die sogenannte
chronische Wanderröte auftreten.
Diese breitet sich langsam um die
Bissstelle herum aus und verschwindet schließlich wieder. Tritt
diese Wanderröte auf, kann man
sicher von einer Infektion ausgehen
und muß mit Antibiotika behandeln.
Gleichzeitig kann das erste Stadium
von Kopfschmerzen, Fieber oder
Lymphknotenschwellungen begleitet
sein.
Eine weitere und selten auftretende
Erscheinung sind rot-bläuliche
Schwellungen der Haut, zum Beispiel an den Ohrläppchen, die sogenannte Lymphadenosis cuti benigna.
Stadium
[2]
Im zweiten Stadium der Erkrankung,
die Wochen oder Monate nach dem
Zeckenbiss auftritt, kann es zu den
verschiedensten Organbeteiligungen kommen.
So kann es zum Beispiel zu einer
Entzündung von Gelenken kommen,
wobei hier meist die Kniegelenke
Sprechstunde Aktuell Seite 2
betroffen sind. Die Beteiligung des
Nervensystems verläuft in Form
einer Hirnhaut- oder Nervenwurzelentzündung oder der Entzündung
eines einzelnen Nervs am Körper
ab. So kann es zur Lähmung eines
Gesichtsnervs mit herabhängendem
Mundwinkel auf einer Seite kommen. Darüber hinaus kann, wenn
auch selten, das Herz in Form einer
Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung betroffen sein, dies führt zu
Herzrhythmusstörungen. In manchen Fällen sind bei der Krankheit
auch die Augen betroffen.
Stadium
[3]
Das Stadium 3 tritt erst Monate oder
Jahre nach dem Zeckenbiss auf.
Neben Gelenkerkrankungen können
Hauterscheinungen auftreten, die
durch Blaufärbung und eine Verdünnung der Haut an Händen und
Füßen gekennzeichnet sind, man
spricht dann auch von der sogenannten Pergamentpapierhaut.
Zusätzlich können Schmerzen an
Sehnen und Muskeln auftreten.
Die Diagnose
Die Symptomatik der Borreliose ist
sehr vielschichtig. Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden können, werden
auch bei anderen Erkrankungen
beobachtet. Das erschwert die klinische Diagnose einer Borreliose
erheblich.
Sind Krankheitsgeschichte und
Befund sehr typisch ist die Diagnose
leichter zu stellen. Doch häufig sind
die Symptome sehr uncharakteristisch. Ein Zeckenbiss alleine ist
noch nicht richtungsweisend, denn
Zeckenbisse gibt es viele. Hinzu
kommt, daß viele Patienten niemals
einen Zeckenbiss bemerkt haben.
Wichtig ist die Information, ob ein
Patient viel im Wald ist, denn damit
erhöht sich das Risiko für eine Infektion erheblich.
www.zecken.ch
Wertung:
+++++
Buchtip zum Thema
Antikörpernachweis
Die Therapie
Ob ein Patient erkrankt ist, kann der
Bluttest nicht zeigen. Hierfür müssen zusätzlich die typischen Krankheitssymptome vorhanden sein.
Der Nachweis von Antikörpern im
Blut zeigt lediglich, daß der Körper
sich mit Borrelien auseinandergesetzt hat.
Eine nachgewiesene Infektion, d.h.
einem positiven Antikörpernachweis
im Such- und Bestätigungstest sowie eine passende Symptomatik
oder aber direkt nachgewiesene
Erreger, sollte mit Antibiotika behandelt werden. Dabei entscheidet
die Art der Infektion, ob der Therapieversuch mit Antibiotika in Tablettenform gemacht werden kann,
oder ob gleich Antibiotika über die
Vene injiziert werden müssen.
Man kann grundsätzlich zwei Typen
von Antikörpern nachweisen:
Antikörper vom IgM-Typ
zeigen eine frühe Infektion im Stadium 1 an, während
Antikörper vom IgG-Typ
eine späte Infektion im zweiten und
dritten Stadium oder eine länger
zurückliegende Infektion, welche
komplett ausgeheilt sein kann, anzeigen.
Bei den Antikörpernachweisen gibt
es die einfachen Suchtests und die
komplizierteren Bestätigungstests.
Das heißt, um eine aktuelle oder
auch bereits durchgemachte Borrelieninfektion festzustellen, sollte
man bei einem positiven Suchtest
auf jeden Fall einen Bestätigungstest veranlassen, damit man wirklich
sicher sein kann, daß tatsächlich die
richtigen Antikörper nachgewiesen
worden sind.
Neben dem Antikörpernachweis im
Blut kann man auch nach Antikörpern im Nervenwasser suchen,
wenn das ZNS betroffen ist.
Erregernachweis
Die Tatsache, daß der Nachweis
von Antikörpern gegen Borrelien
nicht automatisch auf eine Erkrankung an Borreliose schließen läßt,
ist häufig ein diagnostisches Problem.
Deswegen kann es sinnvoll sein,
den Erreger direkt nachzuweisen.
Hierfür kann man Gewebeproben
von Haut, Blut, Gelenkflüssigkeit,
Urin oder auch Nervenwasser benutzen. Leider gelingt die Anzucht
von Borrelien nur selten.
Gelingt die Anzucht jedoch ist dies
ein deutliches Zeichen für das Vorhandensein von Borrelien-Erregern.
Die Wirkung der Antibiotikatherapie
tritt meistens erst nach einigen Wochen oder sogar Monaten ein.
Bei Versagen der Therapie kann
diese nochmals wiederholt werden.
Jedoch sollte zuerst ausreichend
lange der Verlauf der ersten Therapie abgewartet werden.
...im
..........................
Zeckenfibel
Information, Fragen und Antworten
von Fischer, Ernst
Preis: 20,00 DM
Broschiert
MIT Verlag GmbH
ISBN 3925188304
Februar 2000
Vergleich:
Krankheit:
Borreliose
FSME
Der Erreger:
Bakterium:
Borrelia burgdorferi
Virus:
FrühsommerMeningoenzephalisVirus
Welche Zecken
tragen den Erreger?
1/3 aller Zecken in
den Wäldern tragen
den Erreger.
1% der Zecken in
ganz bestimmten
Wäldern tragen den
Erreger.
Welche Organe
können erkranken?
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Haut
Gelenke
Muskeln
Nervensystem
Herz
ƒ
Ist eine Impfung
möglich?
Ein Impfstoff ist in
Entwicklung,
in Deutschland bisher
jedoch nicht zugelassen.
ja
Ist eine Behandlung
möglich?
Ja,
mit Antibiotika.
nein
Besteht nach der
Krankheit Immunität?
nein
Ja,
lebenslänglich.
Sprechstunde Aktuell Seite 3
Nervensystem
Fsme
Definition:
„ Die Frühsommer Meningo Enzephalitis ist eine in Zentraleuropa
örtlich begrenzt auftretende virale
Erkrankung des zentralen Nervensystems, die fast ausschließlich durch
Zeckenbisse auf den Menschen
übertragen wird. “
Als Enzephalitis bezeichnet man im
Allgemeinen eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die bevorzugt das Hirngewebe betrifft. Die Erkrankung kann
sowohl die Hirnhäute mit einbeziehen, oder auch auf das Rückenmark
übergreifen.
Die Entstehung
Eine Enzephalitis kann durch verschiedenste Erreger hervorgerufen
werden, wie zum Beispiel durch
Viren, Bakterien oder Pilze. Die
FSME wird jedoch durch bestimmte
Flaviviren ausgelöst. Dies
sind RNA-Viren aus der Familie der
Togaviridae. Eine Vielzahl dieser
Viren kann beim Menschen eine
Enzephalitis auslösen.
Die Ausbreitung
Die Frühsommer Meningo Enzephalitis ist vorwiegend in Zentaleuropa,
den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sowie in China anzutreffen.
Es sind 2 Subtypen des Frühsommer Meningo Enzephalitis Virus
bekannt:
der westliche oder europäische
Subtyp
ƒ der östliche bzw. fernöstliche
Subtyp.
Beide befallen sowohl Säugetiere
als auch Vögel.
Übertragen werden die Viren durch
bestimmte Zecken.
Der westliche Subtyp wird hauptsächlich durch den sogenannten
"Holzbock" (Ixodes ricinus), der
östliche Subtyp durch Ixodes persulcatus übertragen.
Die Zecken nehmen die Erreger
beim Blutsaugen auf. Nachdem sich
die Viren in den Zecken vermehrt
haben, gelangen sie vor allem in die
Speicheldrüsen der Zecken und
ƒ
können so bei der nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Wirt,
Tier oder Mensch, übertragen werden.
Da Zecken sich bevorzugt in Sträuchern, dichtem Gras sowie im Unterholz bis maximal 1,5 m über dem
Erdboden aufhalten, ist die Gefahr
gebissen zu werden in Laub- und
Mischwäldern sowie an Wegrändern
aber auch in Gärten besonders
groß. Die jahreszeitliche Häufung im
Frühsommer hat zwei Gründe
Erstens sind die Zecken in der Zeit
von April bis Juni am aktivsten und
zweitens ist man in dieser Zeit
leichter bekleidet und hält sich mehr
im Freien auf. Grundsätzlich kann
man jedoch auch schon im März
und auch noch spät im Oktober an
einer FSME erkranken.
Es gibt Gebiete, in denen gehäuft
Erkrankungen auftreten (Naturherdgebiete). In Deutschland betrifft dies
Gegenden im östlichen Bayern und
im südlichen Baden-Württemberg.
Besonders gefährdet sind Personen, die in solchen Gebieten leben,
sowie Personen, die sich häufig in
Waldgebieten aufhalten, egal ob
aus beruflichen Gründen, wie z.B.
Forstarbeiter, oder um Freizeitaktivitäten nachzugehen, wie z.B. Wanderer, Radfahrer oder Camper (etwa
90%). Die Mehrzahl der erkrankten
Personen gehört zu der letztgenannten Gruppe.
Von untergeordneter Bedeutung ist
die orale Übertragung der Erreger
über den Genuss unpasteurisierter
Milchprodukte von infizierten Kühen,
Ziegen oder Schafen.
Eine aerogene Erregerübertragung,
also eine Übertragung über die
Atemluft, wurde bei Einzelbeobachtungen im Labor festgestellt, ist
in der Praxis aber extrem selten.
Die Häufigkeit
In den Naturherdgebieten in
Deutschland werden zwischen 100
und 300 Erkrankungen pro Jahr
beobachtet. Studien haben gezeigt,
dass in diesen Gebieten bei jedem
25. bis 100. Zeckenbiss ein Infektionsrisiko besteht. In allen übrigen
Gegenden tritt die Erkrankung nur in
Einzelfällen auf.
Sprechstunde Aktuell Seite 4
was . . .
. . . zum Nachdenken
Ein bißchen
Schwarze Katze
Was ist Wissenschaft?
Wenn jemand in einem dunklen
Zimmer eine schwarze Katze sucht.
Was ist Religion?
Wenn man in einem dunklen Zimmer eine schwarze Katze sucht, die
nicht da ist.
Was ist Ideologie?
Wenn man jeden einsperrt, der
darauf hinweist, daß sich in dem
dunklen Zimmer gar keine Katze
befindet.
Was ist Politik?
Wenn jemand in einem dunklen
Zimmer nach einer Katze sucht, die
nicht da ist und ruft „ich habe sie!“
Ersatz
Solange man mit dem Fernseher
keine Mücken totschlagen kann,
wird das Fernsehen die Zeitung
nicht ersetzen.
Manfred Rommel
Sie . . .
. . . gefragt
Jetzt sind
Wenn Sie daheim gute Witze, Cartoons, Sprüche oder auch Gedichte
haben, dann lassen Sie uns diese
bitte zukommen.
Wir veröffentlichen sie gerne.
Die Symptome
Meningitis
Ein Zeckenbiss ist schmerzlos und
wird daher im allgemeinen nicht
bemerkt. Wenn es zu einer Infektion
mit dem Virus kommt, können 2
Verlaufsformen unterschieden werden:
Entzündung des Hirnhäute
ƒ
die inapparente
nicht in Erscheinung tretende
Infektion
ƒ
die manifeste
die an Symptomen erkennbare
Infektion.
Inapparenter Verlauf
Bei der Mehrzahl der infizierten
Personen (ca. 70%) verläuft die
Infektion völlig ohne Symptome.
Hier weisen lediglich bestimmte
Blutuntersuchungen die abgelaufene Infektion nach.
Manifester Verlauf
Bei den übrigen ca. 30% der Infizierten kommt es zur Manifestation
der Erkrankung. Innerhalb dieser
Verlaufsform können 2 aufeinanderfolgende Phasen unterschieden
werden, wobei die Erkrankung in
den meisten Fällen nach der
1.Phase abklingt, ohne in die
2.Phase überzugehen.
Phase
[1]
Diese Phase dauert zwischen 3 und
7 Tagen und ist durch das Auftreten
grippeähnlicher Symptome, wie
leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten gekennzeichnet. Die Erkrankung heilt bei
den meisten Patienten nach dieser
Phase folgenlos ab.
Phase
[2]
Nur bei 10 bis 20% der Patienten
geht die Erkrankung nach einem
fieberfreien Intervall von ca. 1 bis 2
Wochen in die 2. Phase über. Diese
Phase ist durch die Infektion des
Nervensystems gekennzeichnet.
Nach den vorrangig befallenen
Strukturen unterscheidet man zwischen:
ƒ
ƒ
ƒ
Meningitis
Enzephalo Meningitis
Meningitis Enzephalo
Myelitis
Diese Patienten leiden unter sehr
starken Kopfschmerzen, Schwindel,
Übelkeit und Erbrechen sowie einem steifen Nacken.
Im allgemeinen klingen diese Beschwerden nach 1 bis 2 Wochen
folgenlos ab.
Enzephalo Meningitis
Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten
Online tip
Zum Thema...
www.dieterhassler.de/
html/borreliose.html
Eine sehr gute Übersicht über die
Krankheit Borreliose mit Diagnostik,
Therapie, Labor und Literatur.
Auch andere von Zecken übertragbare Krankheiten findet man auf
der Homepage von Priv.-Doz. Dr.
med. D. Hassler.
Wertung:
+++++
Zusätzlich zu den Symptomen der
Meningitis treten bei diesen Patienten als Ausdruck der Beteiligung
des Gehirn zusätzlich Bewußtseinstörungen bis hin zum Koma,
Krampfanfälle sowie Bewegungsstörungen insbesondere der Gesichtsmuskulatur auf. Diese Erkrankung
heilt in 1 bis 3 Wochen ab.
mehr zum Thema...
Meningitis Enzephalo
Myelitis
www.ijon.de/zecken
www.medizininfo.com/
waldundwiese/zecken/start.htm
Zahlreiche Informationen über die
von Zecken übertragbaren Krankheiten.
Wertung:
+++++
mehr zum Thema...
Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn
und Rückenmark
Diese Erkrankungsform äußert sich
zusätzlich zu den oben beschriebenen Symptomen in schlaffen Lähmungen des Schultergürtels, der
Arme aber auch der Beine, ähnlich
wie bei der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Diese Lähmungen können sowohl plötzlich vorhanden
sein, als auch sich langsam über
mehrere Tage entwickeln. Die Dauer dieser Erkrankungsform ist mit bis
zu 2 Monaten am längsten.
Die Diagnose
Erste Hinweise ergeben sich durch
die Frage nach Zeckenbissen.
Bei dem Verdacht auf eine FSME
sollten immer der Nachweis spezifischer IgM-Antikörper zur Sicherung
der Diagnose durchgeführt werden.
Prinzipiell kann das Virus zu Beginn
der Erkrankung im Blut nachgewiesen werden doch da in den meisten
Fällen Symptome erst zu einem
späteren Zeitpunkt auftreten, erfolgt
diese Untersuchung nur sehr selten.
Bei tödlichen Verläufen der Erkrankung kann das Virus im Hirngewebe
nachgewiesen werden.
Sprechstunde Aktuell Seite 5
Hier finden Sie sehr gute Informationen über die Zecke als Tier.
Erklärt werden zum Beispiel die
Systematik, der Bau, das Verhalten
und vieles mehr
Wertung:
+++++
Die Therapie
Ein Medikament gegen Flaviviren
gibt es nicht. Die Therapie beschränkt sich auf pflegerische Maßnahmen, wie Bettruhe, schmerzlindernde, beruhigende und krampflösende Medikamente. Patienten in
der 2.Phase der Erkrankung bedürfen der ständigen Überwachung, um
beim Auftreten von Komplikationen
sofort eingreifen zu können.
Die Prophylaxe
Die Prophylaxe umfaßt die Expositionsprophylaxe und die Immunisierung, also Impfung.
Zur Expositionsprophylaxe gehören
Maßnahmen zum Schutz vor Zekkenbissen, wie das Meiden von
Risikobereichen oder das Tragen
von schützender Kleidung. Nach
dem Aufenthalt im Freien sollte der
Körper nach Zecken abgesucht
werden. Werden dabei Zecken
entdeckt sollten diese sofort entfernt
werden.
Gegen die FSME gibt es sowohl
aktive als auch passive Impfstoffe.
Alles ...
Falsch
...
Nach wie vor kursieren falsche
Vorstellungen über Zecken und
Krankheiten, die von Zecken übertragen werden.
Hier ein paar Beispiele:
[1]
Zecken fallen vom Baum
Zecken warten im Gras. Im Unterholz oder in niedrigen Büschen auf
Warmblüter, die die Zecken im Vorbeigehen abstreifen.
[2]
Jäger sind gefährdet
Aktive Impfung
Die aktive Impfung erfolgt mit inaktivierten Viren, die im Körper zur
Antikörperproduktion gegen diese
Viren führt. Sie wird bei Personen
vorgenommen, die beabsichtigen,
sich in Bereichen mit hohem Infektionsrisiko aufzuhalten. Es sind 3
Teilimpfungen notwendig. Diese
erfolgen jeweils intramuskulär, meist
in den Oberarm, im Verlauf eines
Jahres. Die ersten beiden im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die 3.
Impfung nach 9 bis 12 Monaten.
Passive Impfung
Jäger sind nicht besonders stark
gefährdet.
90% aller FSME-Infektionen ziehen
sich Patienten bei Freizeitaktivitäten
z.B. Wandern, Campen ... zu.
[3]
Bei uns kein Risiko
In ganz Deutschland können Zekken Borreliose übertragen. FSMEÜbertragungen werden vor allem in
Süddeutschland beobachtet.
Ob eine Person gefährdet ist, hängt
nicht vom Wohnort, sondern von
ihren Aktivitäten ab.
4]
[
Kleidung schützt
Eine passive Impfung erfolgt mit
fertigen Antikörpern und bietet nur
einen zeitlich begrenzten Schutz.
Sie wird verwendet, wenn es bereits
zu einem Zeckenbiss gekommen ist
und sich demnach bereits Viren im
Körper befinden. Die passive Impfung ist nur 96 Stunden nach dem
Zeckenbiss sinnvoll. In jedem Fall
ist eine aktive Impfung vorzuziehen.
Im Prinzip halten Gummistiefel und
lange Hosen Zecken ab oder zumindest auf.
Doch einen sicheren Schutz hat
man nicht, denn die Zecken können
eine ganze Zeit lang am Körper
herumkrabbeln und sich eine geeignete Stichstelle suchen.
Die Prognose
Öl beim Herausdrehen
Die Prognose ist vom Erkrankungsalter und dem Krankheitsverlauf abhängig. Die schlechteste
Prognose haben Kleinkinder, denn
bei ihnen ist die Komplikationsrate
am höchsten. Ältere Patienten haben die höchste Letalitätsrate mit
Meningo Enzephalo Myelitis.
5]
[
Falsch ist auch der Ratschlag, vor
dem Entfernen einer Zecke diese
mit Öl oder Klebstoff zu beträufeln.
Tut man dies, so steigt die Gefahr
einer Infektion, da die Zecke in
ihrem Todeskampf oftmals erst recht
Erreger in den Körper des Wirts
pumpt.
Sprechstunde Aktuell Seite 6
Ernährung
Spargel
Wer Wert auf eine gesunde und
ausgewogene Ernährung
legt, bei dem darf der
Spargel auf dem Speiseplan nicht fehlen.
Spargel ist
ausgesprochen
kalorienarm. In
einem Pfund
Spargel stecken
nur 65 Kalorien.
Spargel enthält Eiweiß, Ballaststoffe,
verschiedene Vitamine und Mineralstoffe ( Vitamin C Vitamin E, Magnesium, Kalium, Calcium, Natrium ... ).
Seinen typischen Geschmack erhält
Spargel durch ätherische Öle, Asparaginsäure, Vanillin und andere
pflanzliche Wirkstoffe. Spargel fördert die Nierentätigkeit und hat
dadurch eine entschlackende und
entwässernde Wirkung.
Spargel wird heute als Diuretikum
gegen Blasen- und Nierenleiden, bei
Rheuma, Diabetes, Milz- und Leberleiden sowie Impotenz verwendet.
Spargel eignet sich wegen seines
geringen Nährstoffgehaltes und
vielen Ballaststoffen vorzüglich zur
Gewichtsreduktion. Auch ist er der
ideale Genuß für den empfindlichen
Magen und für Diabetiker.
Beim Kauf von Spargel sollten Sie
folgendes beachten:
ƒ
ƒ
Die Stangen müssen beim
Aneinanderreiben quietschen
Der Kopf muss fest geschlossen und die Spargelstange prall
und glänzend sein
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www.foodlexx.de
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www.naturkost.de
Viele Ernährungstipps und Rezepte
rund ums gesunde Essen bietet
diese Seite.
Hinzu kommt ein Adressbuch mit
über 50 Anbietern von Ökoprodukten.
...wir über uns...
Mit dieser kleinen Praxiszeitschrift will
sich das Team der Praxisgemeinschaft Walker und Jünemann
seinen Patienten vorstellen und Ihnen
regelmäßig einige wichtige Informationen zum Thema Gesundheit
geben.
Die Praxis besteht seit dem Nikolaustag (6.Dez.) 1971. Die Zusammenarbeit mit Dr. Jünemann in der
Form einer Praxisgemeinschaft besteht seit April 1997.
Seit dem 1.Januar 2001 ist unsere
Arztpraxis eine Gemeinschaftspraxis.
Margit Ten Veen
Damaris Hagmann
Christine Heger
Monika Soppa
Hanna Pawlak
Heidrun Lambert
Dr.Ulrich Walker
Dr.Michael Jünemann
Die Gemeinschaftspraxis
Ganz wesentlich für einen freundlichen
und friedlichen Ablauf im oft so stürmischen Praxisalltag sind unsere geschätzten Mitarbeiterinnen.
(s. Bilder)
Gemeinschaftspraxis
Dr.Walker
Dr. Jünemann
Filderbahnstr. 66
70794 Filderstadt
Telefon 0711 / 703123
Unsere Hauszeitschrift
Sprechstunde Aktuell
erscheint vierteljährlich und ist ausschließlich für das Wartezimmer
der Praxisgemeinschaft gedacht.
Ab Februar mit neuer Adresse:
Unsere Homepage
Hier werden Sie über unsere Praxis aber auch über Interessantes
zum Thema Gesundheit informiert.
Auch unsere Hauszeitschrift wird dort regelmäßig veröffentlicht.
www.gemeinschaftspraxis-online.de
Sprechstunde Aktuell Seite 7
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