Sprechstunde Aktuell Hauszeitschrift der Praxisgemeinschaft Dr.Walker und Dr.Jünemann K2. Quartal 2001 Ausgabe Nummer 9 Thema ................................................................................................................................................. Zecken Zecken sind Spinnentieren Weltweit sind mehr als 800 Zeckenarten bekannt. In Amerika und Mitteleuropa ist vor allem die Familie der Schildzecken weit verbreitet. Unter dieser Familie wiederum spielt vor allem der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) eine große Rolle. Die Entwicklung Zecken Gefahr oder nicht? Mit ihrem Saugrüssel können Zekken Krankheiten auf den Menschen übertragen. Dazu gehören vor allem Infektionen mit Eitererregern, die sogenannte Borrelia-burgdorferiInfektion und die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Während FSME-Viren in den Speicheldrüsen der Zecke sitzen, befinden sich die Borrelien zunächst im Mitteldarm. Das hat zur Folge, daß FSME-Viren direkt beim Stechakt übertragen werden, bei Borrelien dagegen geht man davon aus, daß sie erst später, beim Saugakt in den Wirt gelangen. Insbesondere zur Verhinderung einer Borreliose ist es daher wichtig, eine Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. einer Zecke beginnt, wenn aus einem der zahlreichen Eier, die eine weibliche Zecke legt eine Larve schlüpft. Die Larven sind bei einer Größe von weniger als einem halben Millimeter mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Nach ihrer ersten Blutmahlzeit verläßt die Larve ihren Wirt (Kleinsäuger) und häutet sich während einer mehrwöchigen Reifezeit zur sogenannten Nymphe. Die Nymphe verbringt die meiste Zeit freilebend an Sträuchern, Gräsern ... Geschlechtsreife Zecken Im Erwachsenenstadium saugen sowohl Männchen als auch Weibchen Blut. Allerdings saugen die Weibchen um ein Vielfaches mehr Blut. Sie brauchen das Blut des Wirts zu Bildung von bis zu 3000 Eiern. Eine vollgesogene weibliche Zecke wiegt fast 200 mal so viel wie eine ungesogene. Um so viel Blut aufzunehmen braucht sie allerdings auch einige Zeit. Bis zu 10 Tagen kann eine weibliche Zecke saugen, bis sie freiwillig ihr Opfer verläßt. Blutsaugende Parasiten Zecken sind blutsaugende Parasiten, mit Stechrüssel und Widerhaken. Gelangen sie auf die Haut haken sie sich fest. Nachdem sie mehrere Tage Blut gesaugt haben fallen sie ab. Mit ihrem Saugrüssel übertragen sie Krankheiten. Sprechstunde Aktuell Seite 1 Da in der Haut verbleibende Körperteile einer Zecke zu entzündlichen Knoten führen können sollte ein Zecke niemals mit Gewalt entfernt bzw. herausgerissen werden. Die Zecke sollte sehr vorsichtig am Hautansatz mit Hilfe einer Pinzette herausgezogen werden. Dabei sollte es unbedingt vermieden werden, den Zeckenkörper zu zerquetschen, da hierbei zusätzliche Erreger freigequetscht werden können. Niemals sollte die Zecke vor dem Herausdrehen mit Öl oder Klebstoff bedeckt werden, denn so kann es passieren, daß die Zecke im Todeskampf erst recht Erreger abgibt. Einen gewissen Schutz vor Zeckenstichen bietet geschlossene Kleidung. Auch insektenabweisende helfen eine Zeit lang. Mittel Durch Zecken werden vor allem diese Krankheiten übertragen: [1] Borreliose Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung. [2] FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) Hierbei handelt es sich um eine virale Erkrankung. Borreliose Definition: „ Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi und einige andere Borrelienarten verursacht und durch Zecken übertragen wird. Die Erkrankung kann die Haut, die Gelenke, das Nervensystem, die Augen und das Herz befallen. “ Die Krankheitserreger einer Borreliose sind spiralförmige Bakterien, die sogenannten Borrelien. Das Risiko, an Borreliose zu erkranken, variiert regional und ist auch nach einem Zeckenbiss eher gering. Da sich die Bakterien sehr langsam verbreiten verläuft diese Krankheit eher schleichend und in Phasen ab. Als typisches Zeichen tritt sehr bald nach der Infektion eine etwa handtellergroße Rötung im Bereich der Bisstelle auf. Danach kann es nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren zur Beteiligung anderer Organe wie zum Beispiel Gelenke, Nerven, Hirnhäute, Herz, Auge oder Haut kommen. Der Verlauf ist jedoch gutartig. Die Entstehung Borrelien sind Bakterien, welche durch den Biss der Zecke Ixodes ricinus, dem „Holzbock“ übertragen werden. Die Zecken, welche in Amerika und Mitteleuropa weit verbreitet sind, sind in unterschiedlichem Ausmaß mit Borrelien infiziert. In Deutschland ist das Risiko, durch einen Zeckenbiss infiziert zu werden am höchsten in den Mittelgebirgen, wie dem Bayerischen Wald und dem Kraichgau. Hier sind bis zu 20% aller Zecken mit Borrelien infiziert. Allerdings wird nur ein geringer Anteil der Menschen, die von infizierten Zecken gebissen werden auch selbst infiziert und krank. Nur Zecken, die länger als 12 Stunden am Körper bleiben, übertragen die Krankheit. Am größten ist das Risiko erst nach 48 bis 72 Stunden Kontakt. Allerdings bleiben Zecken oft lange Zeit unbemerkt. Die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien, die über Jahre hinweg andauern können. Die Häufigkeit In Deutschland schätzt man, daß es jährlich ca. 30 000 bis 40 000 Neuerkrankungen gibt. Die Symptome Die Borreliose ist eine Erkrankung mit sehr vielfältigen Erscheinungen , welche sich an den unterschiedlichsten Organen äußern können. Man unterscheidet bei dieser Krankheit zwischen 3 Stadien. Stadium [1] Im Falle einer Infektion kann wenige Tage oder Wochen nach dem Zekkenbiss eine etwa handtellergroße Hauterscheinung, die sogenannte chronische Wanderröte auftreten. Diese breitet sich langsam um die Bissstelle herum aus und verschwindet schließlich wieder. Tritt diese Wanderröte auf, kann man sicher von einer Infektion ausgehen und muß mit Antibiotika behandeln. Gleichzeitig kann das erste Stadium von Kopfschmerzen, Fieber oder Lymphknotenschwellungen begleitet sein. Eine weitere und selten auftretende Erscheinung sind rot-bläuliche Schwellungen der Haut, zum Beispiel an den Ohrläppchen, die sogenannte Lymphadenosis cuti benigna. Stadium [2] Im zweiten Stadium der Erkrankung, die Wochen oder Monate nach dem Zeckenbiss auftritt, kann es zu den verschiedensten Organbeteiligungen kommen. So kann es zum Beispiel zu einer Entzündung von Gelenken kommen, wobei hier meist die Kniegelenke Sprechstunde Aktuell Seite 2 betroffen sind. Die Beteiligung des Nervensystems verläuft in Form einer Hirnhaut- oder Nervenwurzelentzündung oder der Entzündung eines einzelnen Nervs am Körper ab. So kann es zur Lähmung eines Gesichtsnervs mit herabhängendem Mundwinkel auf einer Seite kommen. Darüber hinaus kann, wenn auch selten, das Herz in Form einer Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung betroffen sein, dies führt zu Herzrhythmusstörungen. In manchen Fällen sind bei der Krankheit auch die Augen betroffen. Stadium [3] Das Stadium 3 tritt erst Monate oder Jahre nach dem Zeckenbiss auf. Neben Gelenkerkrankungen können Hauterscheinungen auftreten, die durch Blaufärbung und eine Verdünnung der Haut an Händen und Füßen gekennzeichnet sind, man spricht dann auch von der sogenannten Pergamentpapierhaut. Zusätzlich können Schmerzen an Sehnen und Muskeln auftreten. Die Diagnose Die Symptomatik der Borreliose ist sehr vielschichtig. Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden können, werden auch bei anderen Erkrankungen beobachtet. Das erschwert die klinische Diagnose einer Borreliose erheblich. Sind Krankheitsgeschichte und Befund sehr typisch ist die Diagnose leichter zu stellen. Doch häufig sind die Symptome sehr uncharakteristisch. Ein Zeckenbiss alleine ist noch nicht richtungsweisend, denn Zeckenbisse gibt es viele. Hinzu kommt, daß viele Patienten niemals einen Zeckenbiss bemerkt haben. Wichtig ist die Information, ob ein Patient viel im Wald ist, denn damit erhöht sich das Risiko für eine Infektion erheblich. www.zecken.ch Wertung: +++++ Buchtip zum Thema Antikörpernachweis Die Therapie Ob ein Patient erkrankt ist, kann der Bluttest nicht zeigen. Hierfür müssen zusätzlich die typischen Krankheitssymptome vorhanden sein. Der Nachweis von Antikörpern im Blut zeigt lediglich, daß der Körper sich mit Borrelien auseinandergesetzt hat. Eine nachgewiesene Infektion, d.h. einem positiven Antikörpernachweis im Such- und Bestätigungstest sowie eine passende Symptomatik oder aber direkt nachgewiesene Erreger, sollte mit Antibiotika behandelt werden. Dabei entscheidet die Art der Infektion, ob der Therapieversuch mit Antibiotika in Tablettenform gemacht werden kann, oder ob gleich Antibiotika über die Vene injiziert werden müssen. Man kann grundsätzlich zwei Typen von Antikörpern nachweisen: Antikörper vom IgM-Typ zeigen eine frühe Infektion im Stadium 1 an, während Antikörper vom IgG-Typ eine späte Infektion im zweiten und dritten Stadium oder eine länger zurückliegende Infektion, welche komplett ausgeheilt sein kann, anzeigen. Bei den Antikörpernachweisen gibt es die einfachen Suchtests und die komplizierteren Bestätigungstests. Das heißt, um eine aktuelle oder auch bereits durchgemachte Borrelieninfektion festzustellen, sollte man bei einem positiven Suchtest auf jeden Fall einen Bestätigungstest veranlassen, damit man wirklich sicher sein kann, daß tatsächlich die richtigen Antikörper nachgewiesen worden sind. Neben dem Antikörpernachweis im Blut kann man auch nach Antikörpern im Nervenwasser suchen, wenn das ZNS betroffen ist. Erregernachweis Die Tatsache, daß der Nachweis von Antikörpern gegen Borrelien nicht automatisch auf eine Erkrankung an Borreliose schließen läßt, ist häufig ein diagnostisches Problem. Deswegen kann es sinnvoll sein, den Erreger direkt nachzuweisen. Hierfür kann man Gewebeproben von Haut, Blut, Gelenkflüssigkeit, Urin oder auch Nervenwasser benutzen. Leider gelingt die Anzucht von Borrelien nur selten. Gelingt die Anzucht jedoch ist dies ein deutliches Zeichen für das Vorhandensein von Borrelien-Erregern. Die Wirkung der Antibiotikatherapie tritt meistens erst nach einigen Wochen oder sogar Monaten ein. Bei Versagen der Therapie kann diese nochmals wiederholt werden. Jedoch sollte zuerst ausreichend lange der Verlauf der ersten Therapie abgewartet werden. ...im .......................... Zeckenfibel Information, Fragen und Antworten von Fischer, Ernst Preis: 20,00 DM Broschiert MIT Verlag GmbH ISBN 3925188304 Februar 2000 Vergleich: Krankheit: Borreliose FSME Der Erreger: Bakterium: Borrelia burgdorferi Virus: FrühsommerMeningoenzephalisVirus Welche Zecken tragen den Erreger? 1/3 aller Zecken in den Wäldern tragen den Erreger. 1% der Zecken in ganz bestimmten Wäldern tragen den Erreger. Welche Organe können erkranken? Haut Gelenke Muskeln Nervensystem Herz Ist eine Impfung möglich? Ein Impfstoff ist in Entwicklung, in Deutschland bisher jedoch nicht zugelassen. ja Ist eine Behandlung möglich? Ja, mit Antibiotika. nein Besteht nach der Krankheit Immunität? nein Ja, lebenslänglich. Sprechstunde Aktuell Seite 3 Nervensystem Fsme Definition: „ Die Frühsommer Meningo Enzephalitis ist eine in Zentraleuropa örtlich begrenzt auftretende virale Erkrankung des zentralen Nervensystems, die fast ausschließlich durch Zeckenbisse auf den Menschen übertragen wird. “ Als Enzephalitis bezeichnet man im Allgemeinen eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die bevorzugt das Hirngewebe betrifft. Die Erkrankung kann sowohl die Hirnhäute mit einbeziehen, oder auch auf das Rückenmark übergreifen. Die Entstehung Eine Enzephalitis kann durch verschiedenste Erreger hervorgerufen werden, wie zum Beispiel durch Viren, Bakterien oder Pilze. Die FSME wird jedoch durch bestimmte Flaviviren ausgelöst. Dies sind RNA-Viren aus der Familie der Togaviridae. Eine Vielzahl dieser Viren kann beim Menschen eine Enzephalitis auslösen. Die Ausbreitung Die Frühsommer Meningo Enzephalitis ist vorwiegend in Zentaleuropa, den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion sowie in China anzutreffen. Es sind 2 Subtypen des Frühsommer Meningo Enzephalitis Virus bekannt: der westliche oder europäische Subtyp der östliche bzw. fernöstliche Subtyp. Beide befallen sowohl Säugetiere als auch Vögel. Übertragen werden die Viren durch bestimmte Zecken. Der westliche Subtyp wird hauptsächlich durch den sogenannten "Holzbock" (Ixodes ricinus), der östliche Subtyp durch Ixodes persulcatus übertragen. Die Zecken nehmen die Erreger beim Blutsaugen auf. Nachdem sich die Viren in den Zecken vermehrt haben, gelangen sie vor allem in die Speicheldrüsen der Zecken und können so bei der nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Wirt, Tier oder Mensch, übertragen werden. Da Zecken sich bevorzugt in Sträuchern, dichtem Gras sowie im Unterholz bis maximal 1,5 m über dem Erdboden aufhalten, ist die Gefahr gebissen zu werden in Laub- und Mischwäldern sowie an Wegrändern aber auch in Gärten besonders groß. Die jahreszeitliche Häufung im Frühsommer hat zwei Gründe Erstens sind die Zecken in der Zeit von April bis Juni am aktivsten und zweitens ist man in dieser Zeit leichter bekleidet und hält sich mehr im Freien auf. Grundsätzlich kann man jedoch auch schon im März und auch noch spät im Oktober an einer FSME erkranken. Es gibt Gebiete, in denen gehäuft Erkrankungen auftreten (Naturherdgebiete). In Deutschland betrifft dies Gegenden im östlichen Bayern und im südlichen Baden-Württemberg. Besonders gefährdet sind Personen, die in solchen Gebieten leben, sowie Personen, die sich häufig in Waldgebieten aufhalten, egal ob aus beruflichen Gründen, wie z.B. Forstarbeiter, oder um Freizeitaktivitäten nachzugehen, wie z.B. Wanderer, Radfahrer oder Camper (etwa 90%). Die Mehrzahl der erkrankten Personen gehört zu der letztgenannten Gruppe. Von untergeordneter Bedeutung ist die orale Übertragung der Erreger über den Genuss unpasteurisierter Milchprodukte von infizierten Kühen, Ziegen oder Schafen. Eine aerogene Erregerübertragung, also eine Übertragung über die Atemluft, wurde bei Einzelbeobachtungen im Labor festgestellt, ist in der Praxis aber extrem selten. Die Häufigkeit In den Naturherdgebieten in Deutschland werden zwischen 100 und 300 Erkrankungen pro Jahr beobachtet. Studien haben gezeigt, dass in diesen Gebieten bei jedem 25. bis 100. Zeckenbiss ein Infektionsrisiko besteht. In allen übrigen Gegenden tritt die Erkrankung nur in Einzelfällen auf. Sprechstunde Aktuell Seite 4 was . . . . . . zum Nachdenken Ein bißchen Schwarze Katze Was ist Wissenschaft? Wenn jemand in einem dunklen Zimmer eine schwarze Katze sucht. Was ist Religion? Wenn man in einem dunklen Zimmer eine schwarze Katze sucht, die nicht da ist. Was ist Ideologie? Wenn man jeden einsperrt, der darauf hinweist, daß sich in dem dunklen Zimmer gar keine Katze befindet. Was ist Politik? Wenn jemand in einem dunklen Zimmer nach einer Katze sucht, die nicht da ist und ruft „ich habe sie!“ Ersatz Solange man mit dem Fernseher keine Mücken totschlagen kann, wird das Fernsehen die Zeitung nicht ersetzen. Manfred Rommel Sie . . . . . . gefragt Jetzt sind Wenn Sie daheim gute Witze, Cartoons, Sprüche oder auch Gedichte haben, dann lassen Sie uns diese bitte zukommen. Wir veröffentlichen sie gerne. Die Symptome Meningitis Ein Zeckenbiss ist schmerzlos und wird daher im allgemeinen nicht bemerkt. Wenn es zu einer Infektion mit dem Virus kommt, können 2 Verlaufsformen unterschieden werden: Entzündung des Hirnhäute die inapparente nicht in Erscheinung tretende Infektion die manifeste die an Symptomen erkennbare Infektion. Inapparenter Verlauf Bei der Mehrzahl der infizierten Personen (ca. 70%) verläuft die Infektion völlig ohne Symptome. Hier weisen lediglich bestimmte Blutuntersuchungen die abgelaufene Infektion nach. Manifester Verlauf Bei den übrigen ca. 30% der Infizierten kommt es zur Manifestation der Erkrankung. Innerhalb dieser Verlaufsform können 2 aufeinanderfolgende Phasen unterschieden werden, wobei die Erkrankung in den meisten Fällen nach der 1.Phase abklingt, ohne in die 2.Phase überzugehen. Phase [1] Diese Phase dauert zwischen 3 und 7 Tagen und ist durch das Auftreten grippeähnlicher Symptome, wie leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten gekennzeichnet. Die Erkrankung heilt bei den meisten Patienten nach dieser Phase folgenlos ab. Phase [2] Nur bei 10 bis 20% der Patienten geht die Erkrankung nach einem fieberfreien Intervall von ca. 1 bis 2 Wochen in die 2. Phase über. Diese Phase ist durch die Infektion des Nervensystems gekennzeichnet. Nach den vorrangig befallenen Strukturen unterscheidet man zwischen: Meningitis Enzephalo Meningitis Meningitis Enzephalo Myelitis Diese Patienten leiden unter sehr starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie einem steifen Nacken. Im allgemeinen klingen diese Beschwerden nach 1 bis 2 Wochen folgenlos ab. Enzephalo Meningitis Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten Online tip Zum Thema... www.dieterhassler.de/ html/borreliose.html Eine sehr gute Übersicht über die Krankheit Borreliose mit Diagnostik, Therapie, Labor und Literatur. Auch andere von Zecken übertragbare Krankheiten findet man auf der Homepage von Priv.-Doz. Dr. med. D. Hassler. Wertung: +++++ Zusätzlich zu den Symptomen der Meningitis treten bei diesen Patienten als Ausdruck der Beteiligung des Gehirn zusätzlich Bewußtseinstörungen bis hin zum Koma, Krampfanfälle sowie Bewegungsstörungen insbesondere der Gesichtsmuskulatur auf. Diese Erkrankung heilt in 1 bis 3 Wochen ab. mehr zum Thema... Meningitis Enzephalo Myelitis www.ijon.de/zecken www.medizininfo.com/ waldundwiese/zecken/start.htm Zahlreiche Informationen über die von Zecken übertragbaren Krankheiten. Wertung: +++++ mehr zum Thema... Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark Diese Erkrankungsform äußert sich zusätzlich zu den oben beschriebenen Symptomen in schlaffen Lähmungen des Schultergürtels, der Arme aber auch der Beine, ähnlich wie bei der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Diese Lähmungen können sowohl plötzlich vorhanden sein, als auch sich langsam über mehrere Tage entwickeln. Die Dauer dieser Erkrankungsform ist mit bis zu 2 Monaten am längsten. Die Diagnose Erste Hinweise ergeben sich durch die Frage nach Zeckenbissen. Bei dem Verdacht auf eine FSME sollten immer der Nachweis spezifischer IgM-Antikörper zur Sicherung der Diagnose durchgeführt werden. Prinzipiell kann das Virus zu Beginn der Erkrankung im Blut nachgewiesen werden doch da in den meisten Fällen Symptome erst zu einem späteren Zeitpunkt auftreten, erfolgt diese Untersuchung nur sehr selten. Bei tödlichen Verläufen der Erkrankung kann das Virus im Hirngewebe nachgewiesen werden. Sprechstunde Aktuell Seite 5 Hier finden Sie sehr gute Informationen über die Zecke als Tier. Erklärt werden zum Beispiel die Systematik, der Bau, das Verhalten und vieles mehr Wertung: +++++ Die Therapie Ein Medikament gegen Flaviviren gibt es nicht. Die Therapie beschränkt sich auf pflegerische Maßnahmen, wie Bettruhe, schmerzlindernde, beruhigende und krampflösende Medikamente. Patienten in der 2.Phase der Erkrankung bedürfen der ständigen Überwachung, um beim Auftreten von Komplikationen sofort eingreifen zu können. Die Prophylaxe Die Prophylaxe umfaßt die Expositionsprophylaxe und die Immunisierung, also Impfung. Zur Expositionsprophylaxe gehören Maßnahmen zum Schutz vor Zekkenbissen, wie das Meiden von Risikobereichen oder das Tragen von schützender Kleidung. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Werden dabei Zecken entdeckt sollten diese sofort entfernt werden. Gegen die FSME gibt es sowohl aktive als auch passive Impfstoffe. Alles ... Falsch ... Nach wie vor kursieren falsche Vorstellungen über Zecken und Krankheiten, die von Zecken übertragen werden. Hier ein paar Beispiele: [1] Zecken fallen vom Baum Zecken warten im Gras. Im Unterholz oder in niedrigen Büschen auf Warmblüter, die die Zecken im Vorbeigehen abstreifen. [2] Jäger sind gefährdet Aktive Impfung Die aktive Impfung erfolgt mit inaktivierten Viren, die im Körper zur Antikörperproduktion gegen diese Viren führt. Sie wird bei Personen vorgenommen, die beabsichtigen, sich in Bereichen mit hohem Infektionsrisiko aufzuhalten. Es sind 3 Teilimpfungen notwendig. Diese erfolgen jeweils intramuskulär, meist in den Oberarm, im Verlauf eines Jahres. Die ersten beiden im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die 3. Impfung nach 9 bis 12 Monaten. Passive Impfung Jäger sind nicht besonders stark gefährdet. 90% aller FSME-Infektionen ziehen sich Patienten bei Freizeitaktivitäten z.B. Wandern, Campen ... zu. [3] Bei uns kein Risiko In ganz Deutschland können Zekken Borreliose übertragen. FSMEÜbertragungen werden vor allem in Süddeutschland beobachtet. Ob eine Person gefährdet ist, hängt nicht vom Wohnort, sondern von ihren Aktivitäten ab. 4] [ Kleidung schützt Eine passive Impfung erfolgt mit fertigen Antikörpern und bietet nur einen zeitlich begrenzten Schutz. Sie wird verwendet, wenn es bereits zu einem Zeckenbiss gekommen ist und sich demnach bereits Viren im Körper befinden. Die passive Impfung ist nur 96 Stunden nach dem Zeckenbiss sinnvoll. In jedem Fall ist eine aktive Impfung vorzuziehen. Im Prinzip halten Gummistiefel und lange Hosen Zecken ab oder zumindest auf. Doch einen sicheren Schutz hat man nicht, denn die Zecken können eine ganze Zeit lang am Körper herumkrabbeln und sich eine geeignete Stichstelle suchen. Die Prognose Öl beim Herausdrehen Die Prognose ist vom Erkrankungsalter und dem Krankheitsverlauf abhängig. Die schlechteste Prognose haben Kleinkinder, denn bei ihnen ist die Komplikationsrate am höchsten. Ältere Patienten haben die höchste Letalitätsrate mit Meningo Enzephalo Myelitis. 5] [ Falsch ist auch der Ratschlag, vor dem Entfernen einer Zecke diese mit Öl oder Klebstoff zu beträufeln. Tut man dies, so steigt die Gefahr einer Infektion, da die Zecke in ihrem Todeskampf oftmals erst recht Erreger in den Körper des Wirts pumpt. Sprechstunde Aktuell Seite 6 Ernährung Spargel Wer Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung legt, bei dem darf der Spargel auf dem Speiseplan nicht fehlen. Spargel ist ausgesprochen kalorienarm. In einem Pfund Spargel stecken nur 65 Kalorien. Spargel enthält Eiweiß, Ballaststoffe, verschiedene Vitamine und Mineralstoffe ( Vitamin C Vitamin E, Magnesium, Kalium, Calcium, Natrium ... ). Seinen typischen Geschmack erhält Spargel durch ätherische Öle, Asparaginsäure, Vanillin und andere pflanzliche Wirkstoffe. Spargel fördert die Nierentätigkeit und hat dadurch eine entschlackende und entwässernde Wirkung. Spargel wird heute als Diuretikum gegen Blasen- und Nierenleiden, bei Rheuma, Diabetes, Milz- und Leberleiden sowie Impotenz verwendet. Spargel eignet sich wegen seines geringen Nährstoffgehaltes und vielen Ballaststoffen vorzüglich zur Gewichtsreduktion. Auch ist er der ideale Genuß für den empfindlichen Magen und für Diabetiker. Beim Kauf von Spargel sollten Sie folgendes beachten: Die Stangen müssen beim Aneinanderreiben quietschen Der Kopf muss fest geschlossen und die Spargelstange prall und glänzend sein tip tip www.foodlexx.de + www.naturkost.de Viele Ernährungstipps und Rezepte rund ums gesunde Essen bietet diese Seite. Hinzu kommt ein Adressbuch mit über 50 Anbietern von Ökoprodukten. ...wir über uns... Mit dieser kleinen Praxiszeitschrift will sich das Team der Praxisgemeinschaft Walker und Jünemann seinen Patienten vorstellen und Ihnen regelmäßig einige wichtige Informationen zum Thema Gesundheit geben. Die Praxis besteht seit dem Nikolaustag (6.Dez.) 1971. Die Zusammenarbeit mit Dr. Jünemann in der Form einer Praxisgemeinschaft besteht seit April 1997. Seit dem 1.Januar 2001 ist unsere Arztpraxis eine Gemeinschaftspraxis. Margit Ten Veen Damaris Hagmann Christine Heger Monika Soppa Hanna Pawlak Heidrun Lambert Dr.Ulrich Walker Dr.Michael Jünemann Die Gemeinschaftspraxis Ganz wesentlich für einen freundlichen und friedlichen Ablauf im oft so stürmischen Praxisalltag sind unsere geschätzten Mitarbeiterinnen. (s. Bilder) Gemeinschaftspraxis Dr.Walker Dr. Jünemann Filderbahnstr. 66 70794 Filderstadt Telefon 0711 / 703123 Unsere Hauszeitschrift Sprechstunde Aktuell erscheint vierteljährlich und ist ausschließlich für das Wartezimmer der Praxisgemeinschaft gedacht. Ab Februar mit neuer Adresse: Unsere Homepage Hier werden Sie über unsere Praxis aber auch über Interessantes zum Thema Gesundheit informiert. Auch unsere Hauszeitschrift wird dort regelmäßig veröffentlicht. www.gemeinschaftspraxis-online.de Sprechstunde Aktuell Seite 7