kann jeden B

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Patientenratgeber
zur chronischen Hepatitis B
Ein freundlicher Service
von Gilead Sciences
Mat Nr: VIR/DE/1312/PM/1300
HEPATITIS
GILEAD Sciences GmbH
Fraunhoferstraße 17
82152 Martinsried bei München
kann jeden
B-treffen
2
Vorwort
3
Inhaltsverzeichnis
Liebe Patientin, lieber Patient,
1.
Krankheitsbild ...................................................................................................................... 4
2.
Krankheitsverlauf ............................................................................................................... 6
3.
Diagnose ............................................................................................................................... 10
4.
Therapie ................................................................................................................................. 12
5.
Impfung .................................................................................................................................. 14
Fragen zu stellen.
6.
Eigeninitiative..................................................................................................................... 15
Wir wünschen Ihnen alles Gute
7.
Hilfe/Links ............................................................................................................................ 22
mit diesem Ratgeber möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, in aller Ruhe mehr über
Ihre Erkrankung zu erfahren. Er erläutert Ihnen die Diagnoseverfahren, informiert über
mögliche Folgeerkrankungen der chronischen Hepatitis B und weist Ihnen die derzeitigen
Therapiemöglichkeiten auf.
Unser größtes Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, mit Ihrer Erkrankung weiterhin ein nahezu
„normales“ Leben zu führen – mit einem ungezwungenen Umgang mit Ihrem Partner oder
Ihrer Partnerin, Familienangehörigen, Freunden und Kollegen.
Deshalb scheuen Sie sich bitte auch nicht, Ihrem behandelnden Arzt alle aufkommenden
Ihr Gilead-Patiententeam
4
5
Kann jeden B-treffen:
Hepatitis B-Infektion
Ungefährlich
Bei der Hepatitis B handelt es sich um eine
Weltweit sind etwa 5 bis 7 % der Bevöl-
Leberentzündung, die durch eine Infektion
kerung mit einer chronischen Hepatitis B
mit dem Hepatitis B-Virus verursacht wird.
infiziert; in Deutschland geht man von etwa
• Händeschütteln
In der Regel heilt eine akute Hepatitis B-
500.000 Betroffenen aus.*
• Anhusten oder Anniesen
• Schwimmbad oder Sauna
Infektion bei einem gesunden Erwachsenen in mehr als 90 % der Fälle von selbst
Das Hepatitis B-Virus ist hoch anste-
• Nutzung gemeinsamer Handtücher und Bettwäsche
spontan aus. Bei etwa 5 bis 10 % der
ckend und wird durch Blut, Sperma und
• Küssen auf die Wange
Betroffenen schafft es das Immunsystem
Scheidensekret sowie Speichel übertragen.
• Umarmen
jedoch nicht, die Infektion erfolgreich zu
Prinzipiell kann sich jeder mit dem Hepati-
bekämpfen. Wenn diese dann länger als 6
tis B-Virus anstecken. In mehr als 50 % der
Monate anhält, spricht der Arzt von einer
Fälle kann die Übertragungsursache, wo
chronischen, also dauerhaft anhaltenden,
und wie der Patient sich angesteckt hat,
Hepatitis B.
nicht mehr nachvollzogen werden.**
Geringes Risiko,
wenn kleine blutende Verletzungen vorliegen sollten
• Benutzung gemeinsamer Toiletten während der Menstruation
• Küssen auf die Lippen/Mund
• Trinken aus einem Glas
Die häufigsten Übertragungswege
!
• Sexualkontakte
• Blut zu Blut-Kontakt, z. B. bei offenen Wunden
• Gemeinsam benutzte Hygieneartikel, wie beispielsweise Zahnbürsten,
Rasierklingen, Nagelscheren
• Wiederverwendete oder gemeinsam benutzte Injektionsbestecke, Piercing- und
Tätowiernadeln, Maniküre-Werkzeuge oder auch Akupunkturnadeln
• Bei der Geburt, Übertragung durch die Mutter
• Operationen mit unsterilen Instrumenten (in den Industriestaaten eher selten)
• Nadelstichverletzungen bei medizinischem Personal (eher selten)
* RKI, Epidemiologisches Bulletin, Nr. 46 / 14. November 2008
** Centre of Disease Control and Prevention, MMWR „Surveillance for Acute Viral Hepatitis - United States 2006“, March 21,
2008 Vol. 57, SS-2, abrufbar unter http://www.cdc.gov/mmwr/PDF/ss/ss5702.pdf, abgerufen am 11. August 2009
• Nutzen des gleichen Essbestecks
6
7
B-schädigt die Leber: Krankheitsverlauf der chronischen Hepatitis B
Das Gefährliche an einer Hepatitis B-Infektion ist, dass sie meistens ohne Symptome und
Krankheitsverlauf
damit oft unbemerkt verläuft. Das heißt für Sie als Patient, dass Sie unter Umständen
jahrelang nichts von der Infektion und der Entzündung der Leber bemerken. Trotzdem
Bei der chroni-
Weiterhin kann es zu Blutstauungen zwi-
sind Sie in dieser Zeit aber infektiös und können andere unbeabsichtigt mit dem Hepatitis
schen Hepatitis B-
schen der Leber und dem Verdauungstrakt
B-Virus anstecken.
Infektion infizieren
kommen. Die Folgen äußern sich in gefähr-
die Viren ständig
lichen Flüssigkeitsansammlungen in der
neue Leberzellen.
Bauchhöhle (Wasserbauch) und Blutungen.
Die infizierten und
Durch die veränderten Leberzellen erhöht
entzündeten Zellen
sich ebenfalls das Risiko an Leberkrebs zu
Symptome
Wenn in der akuten Phase der Hepatitis B
frei verlaufen. In der Regel klagen nur
doch Beschwerden auftreten sollten, so
einige wenige Patienten über verstärkte
sterben ab und werden im weiteren Verlauf
sind diese häufig unspezifisch. Sie äußern
Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und
der Erkrankung durch Bindegewebe er-
sich in Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Mus-
rechtsseitige Oberbauchbeschwerden.
setzt, die Leber vernarbt. Im Frühstadium
Bei sehr schwerem Krankheitsverlauf kann
kel- und Gelenkschmerzen und können
spricht der Arzt von einer Leberfibrose.
in seltenen Fällen eine Lebertransplantation
vom Patienten leicht für einen grippalen
Kommt es zu weiterer Vernarbung entsteht
notwendig sein.
Infekt gehalten werden. Die deutlicheren
die sogenannte Leberzirrhose, bei der ein
und auch typischeren Anzeichen einer
Großteil des Lebergewebes durch funkti-
Hepatitis B-Infektion wie Gelbfärbung der
onsloses Bindegewebe ersetzt ist. Dadurch
Augen und der Haut, dunkel gefärbter Urin
kann die Leber viele ihrer Funktionen nicht
oder rechtsseitige Schmerzen/Druckgefühl
mehr ausführen. So können dem Körper
im Oberbauch treten eher selten auf.
beispielsweise wichtige, normalerweise
erkranken.
Virus
von der Leber produzierte, Eiweißstoffe
Auch wenn die Hepatitis B nach einem
nicht mehr ausreichend zugeführt werden.
halben Jahr in einen chronischen Verlauf
Das führt sowohl zu Störungen in der
übergeht, kann das weiterhin symptom-
Blutgerinnung als auch in der Immun-
gesunde Leber
abwehr des Körpers. Ebenso lässt die
Entgiftungsleistung der Leber nach, so
dass Schadstoffe jetzt in den Körperkreislauf gelangen und zu verstärkter Müdigkeit
und Konzentrationsschwäche führen.
Hepatitis
8
9
Ko- oder Folgeinfektion
mit Hepatitis D
Da die Leber selbst über keine Nerven-
im Körper und die Gefahr der Entwicklung
fasern zur Schmerzweiterleitung verfügt,
einer Leberzirrhose ist deutlich erhöht. Die
verlaufen die Entzündung und Vernarbung
Verlaufsform der Hepatitis B kann vom Arzt
der Leber über lange Zeit schmerzfrei.
anhand von Bluttests und spezieller Unter-
Der Hepatitis D-Virus löst ebenfalls eine
Die Leberentzündung bei einer zusätz-
Treten dennoch Schmerzen auf, werden
suchungen der Leber festgestellt werden.
Entzündung der Leber aus. Da er für seine
lichen Hepatitis D-Infektion verläuft meist
sie meist durch Dehnung der um die Leber
Vermehrung im Körper jedoch bestimmte
schwerer als die alleinige chronische
liegenden Bindegewebskapsel verursacht.
Eiweißstoffe des Hepatitis B-Virus benö-
Hepatitis B-Erkrankung. Hepatitis B-
Sie äußern sich als Oberbauch-, Schulter-
tigt, kann er nur bei Patienten auftreten,
Patienten sollten daher Reisen in Gebiete
und Rückenschmerzen.
die bereits mit diesem infiziert sind oder
mit erhöhtem Hepatitis D-Risiko möglichst
sich zugleich mit beiden Viren angesteckt
vermeiden oder sich bei ihrem Arzt umfas-
haben.
send über geeignete Schutzmaßnahmen
Der Krankheitsverlauf der chronischen Hepatitis B ist abhängig von der Virusmenge
informieren. Zu den gefährdeten Gebieten
(Viruslast) im Blut. Werden im Körper nur
gehören vor allem die Mittelmeerländer,
wenig Viren produziert (der Arzt spricht
Südamerika und Asien.
hier von einer niedrig-replikativen Form der
Achtung:
Infektion), schreitet die Krankheit in der
Alkohol und Übergewicht können
Regel nicht rasch fort. Anders ist es bei
den Verlauf einer chronischen
der hoch-replikativen Form. Hier befinden
Hepatitis B deutlich verschlechtern.
sich große Mengen an Hepatitis B-Viren
Folgeschäden vermeiden
Um möglichen Folgeschäden frühzeitig begegnen zu können, sind für alle Patien-
Nicht riskieren: Hepatitis B + D
ten mit chronischer Hepatitis B regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Leber und
• Reisen in Hepatitis D-Risikogebiete vermeiden bzw.
des Blutes notwendig.
• umfassende Schutzmaßnahmen treffen.
!
!
10
11
B-antwortet: Diagnose
der chronischen Hepatitis B
Wichtige Diagnose-Parameter
Da die Hepatitis B-Infektion über lange
Über die Bestimmung bestimmter Leber-
Zeiträume ohne spezifische Beschwer-
werte, GPT (ALT) und GOT (AST), lässt
den verlaufen kann, wird sie oft erst spät
sich – mit gewissen Einschränkungen –
Virusbestandteile im Blut
entdeckt. Blutuntersuchungen mit erhöhten
die entzündliche Aktivität der Erkrankung
Z. B. Teile der Virushülle, die vom Körper als Fremdstoffe erkannt werden und auf
Leberwerten sind zwar ein Anzeichen,
feststellen.
die das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern reagiert
➔ HBs-Antigen (HBsAg) oder HBe-Antigen (HBe-Ag)
werden aber, gerade wenn auch keine
klaren Symptome vorliegen, in der täglichen Praxis in vielen Fällen nicht mit einer
Antikörper im Blut
Hepatitis B in Verbindung gebracht. Die si-
Werden speziell zur Bekämpfung der eingedrungenen Hepatitis B-Viren gebildet
chere Diagnose einer Hepatitis B-Infektion
➔ Anti-HBs, Anti-HBe
kann nur über einen spezifischen Bluttest
erfolgen. Hierbei wird das Blut sowohl auf
Erbgut des Hepatitis B-Virus
Bestandteile des Virus als auch auf die
➔ HBV-DNA (DNA steht dabei für Desoxyribonukleinsäure)
vom Immunsystem gebildeten Antikörper
Erhöhte Leberenzymwerte
untersucht.
Lebergewebe (mikroskopisch)
Weisen auf eine erhöhte Entzündungsaktivität in der Leber hin
➔ Transaminasen: GPT (ALT), GOT (AST)
Um das genaue Ausmaß der Entzündung
und der Fibrosierung (Vernarbung) der
Leber zu bestimmen, kann es notwendig sein, eine sogenannte Leberbiopsie
Die Viruslast wird ebenfalls über eine Blut-
durchzuführen. Dabei wird dem Patienten
untersuchung bestimmt. Sie gibt Auskunft
unter örtlicher Betäubung eine kleine
darüber, wie hoch die Virusmenge im Blut
Gewebeprobe aus der Leber entnommen,
ist und damit wie stark sich das Virus ver-
welche unter dem Mikroskop genauestens
mehrt. Die Viruslast sollte immer möglichst
untersucht wird.
niedrig bzw. nicht nachweisbar sein.
12
13
B-kämpfend: Therapie
der chronischen Hepatitis B
Die chronische Hepatitis B ist eine Erkrankung, die den Patienten in der Regel sein Leben
lang begleiten wird. Als höchstes Ziel der Behandlung gilt es daher, ein Fortschreiten der
Virostatika
(Nukleos(t)id-Analoga / orale Therapie - Tabletten)
Erkrankung zu verhindern und den Betroffenen ein nahezu normales Leben zu ermöglichen. Wie und ob die Erkrankung überhaupt behandelt wird, richtet sich nach dem jewei-
Die Therapie mit Virostatika hemmt die
Nukleos(t)id-Analoga sind für alle Pa-
ligen Verlauf. So muss eine mild verlaufende chronische Hepatitis B mit einer niedrigen
Vermehrung der Viren durch den direkten
tientengruppen geeignet – auch für
Viruslast im Blut nicht unbedingt medikamentös behandelt werden. Oftmals reicht bei
Eingriff der Nukleos(t)id-Analoga in den
diejenigen Patienten, die auf eine Interferon
diesen Patienten eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt aus.
Vermehrungszyklus der Hepatitis B-Viren.
alfa-Therapie nicht angesprochen haben
Dadurch kann sowohl die Viruslast deutlich
oder für diese nicht geeignet waren. Der-
Anders sieht es jedoch bei Patienten mit einer stark entzündeten und/oder bereits fibro-
reduziert als auch die Leber vor weiteren
zeit eingesetzt werden Adefovir, Entecavir,
tischen Leber sowie einer hohen Viruslast aus. Um eine Schädigung der Leber weitest-
Schädigungen geschützt werden.
Lamivudin, Telbivudin und Tenofovir.
gehend zu verhindern, muss in diesem Fall umgehend eine entsprechende Therapie
eingeleitet werden. Dafür stehen dem Arzt bis jetzt zwei Therapieoptionen zur Verfügung:
Nukleos(t)id-Analoga werden in der Regel
die Therapie mit Virostatika (Nukleos(t)id-Analoga) oder mit Interferon alfa.
als Dauertherapie mit einer Tablette einmal
täglich eingenommen. Um eine mögliche
Resistenzbildung der Viren zu vermeiden,
Interferon alfa / Spritze
ist die regelmäßige, tägliche Einnahme
dringend erforderlich. Nur so kann die Le-
Interferon alfa ist ein körpereigener Stoff,
Die Therapiedauer ist zeitlich begrenzt und
der vor allem von bestimmten Zellen des
liegt zwischen 6 und 12 Monaten. Die neu-
Immunsystems gebildet wird. Interferon
eren, pegylierten Interferone werden nur
alfa wirkt immunmodulatorisch, das heißt,
einmal pro Woche gespritzt. Die Interferon-
es regt das Immunsystem dazu an, die Vi-
Therapie ist nur für bestimmte Patienten
ren selbst zu bekämpfen. Ziel ist es, durch
geeignet.
ber weiterhin effektiv geschützt werden.
!
die Interferon-Therapie die Viruslast zu
kontrollieren und damit die Folgeschäden
Wichtig
für die Leber zu vermeiden.
• Virostatika unbedingt täglich einnehmen.
• Leberwerte und Virusmenge im Blut regelmäßig kontrollieren lassen.
• Falls zusätzliche Medikamente eingenommen werden, bitte den Arzt ansprechen.
Es kann möglicherweise zu Wechselwirkungen mit Ihrem Virostatikum kommen.
14
B-freiend für das Miteinander –
Impfung gegen Hepatitis B
15
B-eindruckend in seiner Wirkung –
Eigenintitative für´s Wohlbefinden
Den besten Schutz vor einer Hepatitis
Für einen kompletten Impfschutz müssen
Die Diagnose einer chronischen Hepatitis B-Infektion ist für die meisten der Betroffenen
B-Infektion und damit auch ein unbefan-
innerhalb von 6 Monaten 3 Impfungen in
sicher erst mal ein Schock, der verarbeitet werden muss. Dabei hilft es sehr, wenn man es
genes Zusammenleben bietet die Impfung.
vorgegebenen Zeitabständen durchgeführt
schafft, die Diagnose für sich anzunehmen. Nur das ermöglicht auf Dauer einen Umgang
Aus diesem Grund sollten sich sowohl die
werden.
mit der Erkrankung, bei dem die Infektion nicht in den Mittelpunkt des Lebens rückt.
wandte des Betroffenen unbedingt impfen
Wenn Familienangehörige oder Freunde
Viele Fragen und Unsicherheiten, die sicher erstmal auftreten, können so leichter geklärt
lassen. Die Impfung wird von der Kran-
nicht sicher sind, ob sie bereits durch eine
und aufgelöst werden. Beispielsweise lässt sich die Sorge, andere, nahestehende Men-
kenkasse normalerweise für folgende
Impfung geschützt sind, lässt sich dieses
schen anzustecken, leicht nehmen, wenn man genau über die Erkrankung und die Anste-
Personengruppen übernommen:
anhand eines einfachen Bluttests, z. B.
ckungswege informiert ist. Umfassendes Wissen hilft auch dabei, genau die Maßnahmen
Säuglinge, Kinder, Jugendliche bis 18
beim Hausarzt, feststellen.
zu ergreifen, die einem gut tun. Damit Sie sich so lange wie möglich in allen Belangen
Familie als auch enge Freunde und Ver-
Jahren, Patienten mit anderen chronischen
wohl fühlen werden.
Lebererkrankungen, bei Angehörigen von
Hepatitis B-Patienten und teilweise auch
Ernährung
bei Reisen in bestimmte Risikogebiete.
Es lohnt sich daher, bei der eigenen
Als Hauptstoffwechselorgan „beschäf-
und ausgewogen ernähren. Je nach
Krankenkasse gezielt nachzufragen.
tigt“ sich die Leber natürlich auch mit den
Schweregrad der Erkrankung ist es durch-
zugeführten Nahrungs- und Genussmit-
aus sinnvoll, sich dahingehend ausführlich
teln. Damit die Leber dabei möglichst
von einem Ernährungsberater beraten zu
geschont und der Krankheitsverlauf positiv
lassen.
beeinflusst wird, sollten sich Patienten mit
chronischer Hepatitis B möglichst gesund
16
+
Sehr zu empfehlen
17
Liebe, Partnerschaft
und Sexualität
Ballaststoffe,
Pflanzliche und leicht
Mehrere, regelmäßige
z. B. in Vollkornpro-
verdauliche Eiweiße,
Mahlzeiten pro Tag
Da das Risiko einer Übertragung des
Denn die bewusste Ansteckung eines an-
dukten, frisches Obst
wie Hülsenfrüchte,
Hepatitis B-Virus beim Geschlechtsverkehr
deren gilt als gefährliche Körperverletzung
und Gemüse, Kartoffeln,
Sojaprodukte, Milch-
sehr hoch ist, sollten Hepatitis B-Infizierte
und kann strafrechtlich verfolgt werden.
Getreide, Hülsenfrüchte,
produkte (z. B. Joghurt,
ihre Sexualpartner unbedingt über die
Salat, Nüsse
Käse, Quark), Eier
Erkrankung informieren – nicht nur aus
Verantwortungsbewusstsein dem anderen
gegenüber, sondern auch, um sich strafrechtlich nicht schuldig zu machen.
–
Bitte vermeiden
Alkohol
Fettreiche
Zu große Portionen
Nahrungsmittel
Wichtig
Wichtig
• Ein normales Körpergewicht kann den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
• Unbedingt Kondome benutzen.
• Um eine gefährliche Mangelernährung bei fortgeschrittener Leberfibrose/
• Sexualpartner über die Infektion informieren.
-zirrhose zu vermeiden, bitte ausreichend Kalorien zuführen.
• Falls nicht bereits erfolgt: Impfung des Partners.
!
!
18
19
Familie und Freunde
Ausbildung und Beruf
Patienten mit chronischer Hepatitis B sind
Niemand möchte gern jemanden anste-
So können diese dann frei entscheiden, ob
in der Regel nicht dazu verpflichtet ihren
cken, der ihm sehr am Herzen liegt – weder
sie sich impfen lassen möchten oder die
Arbeitgeber über ihre Infektion zu infor-
Familienmitglieder, noch enge Freunde und
allgemeinen Schutz- und Verhaltensmaß-
mieren – außer sie arbeiten in Berufen
Bekannte. Denn nicht immer kann man
nahmen für sich als genügend erachten.
mit hohem Verletzungsrisiko. Um andere
gewährleisten, dass die Menschen, die
Ausführliche Informationen zu Anste-
adäquat zu schützen, ist es in diesem Fall
einem nah sind, im Falle eines Falles
ckungswegen siehe unter „Krankheitsbild“
sehr sinnvoll, den Arbeitgeber umgehend
adäquat geschützt sind. Aus diesem
S. 4/5.
über die bestehende Infektion in Kenntnis
Grund empfiehlt es sich, nahestehende
zu setzen.
Familienmitglieder und Freunde über die
chronische Hepatitis B zu informieren.
Grundsätzlich können Patienten mit chronischer Hepatitis B fast alle Berufe erlernen
und ausüben – auch solche, bei denen sie
in näheren Kontakt zu anderen Menschen
kommen, wie beispielsweise Krankenoder Altenpfleger. Kritisch sind allerdings
Berufe mit hohem Verletzungs- und/oder
Infektionsrisiko, wie es zum Beispiel bei
Chirurgen, OP-Schwestern oder anderen
!
Berufsgruppen, die mit Risikogruppen
arbeiten, auftreten kann.
Wichtig
• Familienmitgliedern und Freunden Impfung empfehlen.
• Schwangere sollten die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
20
21
Körper und Seele
Urlaub und Reisen
Auch im Urlaub müssen die verordneten
Um gefährlichen
Je besser sich die Betroffenen fühlen –
Arzneimittel regelmäßig eingenommen bzw.
Ko-Infektionen
sowohl körperlich als auch seelisch – desto
angewendet werden. Interferon-Patienten
mit dem
besser wirkt sich das auf den Krankheits-
sollten daher unbedingt an eine Kühlta-
Hepatitis D-Virus vorzubeugen, empfiehlt
verlauf aus. Dafür genügen oft schon
sche zur Aufbewahrung ihres Arzneimittels
es sich, Reisen in Hepatitis D-Gebiete zu
Kleinigkeiten.
denken und bei Flugreisen aufgrund der
vermeiden bzw. sich umfassend über ge-
Spritzen eine Bescheinigung des Arztes
eignete Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen
über die Therapie mitführen.
zu informieren. Bitte sprechen Sie mit
Ihrem Arzt vor Antritt einer solchen Reise.
Dieser wird Sie gern beraten. (Siehe dazu
!
auch S. 9 im Kapitel Krankheitsverlauf.)
✔ Für ausreichend Bewegung, am besten an der frischen Luft, sorgen,
z. B. Radfahren, Spazieren gehen o. ä. Wichtig: Überforderung vermeiden.
✔ Regelmäßige Erholungsphasen einlegen; nachts ausreichend schlafen.
✔ Geeignete Unterstützung suchen, um über die Krankheit und die damit verbundenen Gefühle, Ängste und Veränderungen sprechen zu können, z. B. im
Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis, bei Selbsthilfegruppen, Psychothe-
!
Wichtig
rapeuten oder Psychologen.
✔ Weiterhin die Dinge tun, die einem Spaß machen, z. B. Ausgehen, Tanzen,
• Bitte immer die notwendigen Arzneimittel in ausreichender Menge mitnehmen.
Freunde treffen, Sport treiben usw. Ausnahme: Sportarten, Aktivitäten mit ho-
• Arzneimittel weiterhin regelmäßig einnehmen.
her Verletzungs- und damit auch Infektionsgefahr für andere.
22
B-reit für Betroffene:
Wichtige Hilfe und Links
Auf folgenden Webseiten erhalten Betroffene, Angehörige und Interessierte
hilfreiche Informationen zum Thema chronische Hepatitis B.
Homepage der Deutschen Leberhilfe e. V.
www.leberhilfe.org
Informationsseite der Deutschen Leberhilfe e. V.
www.hep-b.info
Türkische Informationsseite der Deutschen Leberhilfe e. V.
http://tr.hep-b.info
Webseite des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V.
mit Adressen zu hepatologischen Schwerpunktärzten
www.gastromed-bng.de
Informationsseite Lebertransplantierte Deutschlands e. V.
www.lebertransplantation.de
23
Notizen
Zugehörige Unterlagen
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