Digitale Steuerung

Werbung
Universität Koblenz – Landau
Name:
.....................
Institut für Physik
Vorname:
.....................
Hardwarepraktikum für Informatiker
Matr. Nr.:
.....................
Digitale Steuerung
Versuch Nr.5
Vorkenntnisse:
Aufbau eines Gleichstrommotors, Aufbau eines Schrittmotors, L293D, Brückenschaltung, Schaltnetze, Schaltwerke
Versuch 5
2
Der Gleichstrommotor
Ein Elektromotor besteht aus einem fest stehenden Permanentmagneten
in dem sich ein Elektromagnet befindet, der drehbar gelagert ist. Der Elektromagnet ist mit zwei Kollektoren verbunden. Diese bestehen aus Halbzylinder, die fest mit der Rotorachse verbunden sind. Über diese Kollektoren
erfolgt mittels zweier Schleifer die Stromversorgung des Elektromagneten.
Auf dem Gesetz, dass sich gleiche Magnetpole abstoßen und ungleiche sich
anziehen, beruht die Arbeitsweise des Elektromotors.
Es stehen sich zunächst gleichnamige Pole der verschiedenen Magneten
gegenüber. Sie stoßen sich ab und die Spule macht eine kurze Drehung.
Nachdem sich die Spule um ca. 90o gedreht hat, stehen sich nun die ungleichnamigen Pole der Magneten gegenüber. Durch die Kollektoren wechselt jetzt
die Stromrichtung und das Magnetfeld dreht sich, so dass sich wiederum die
gleichnamigen Pole der Magnete gegenüberstehen. Der Motor dreht weiter.
Der Schrittmotor
Schrittmotoren werden als hochpräzise Stellelemente in der Elektrotechnik
und der Feinmechanik benötigt. Die Drehung der Welle geschieht schrittweise durch ein wanderndes Magnetfeld, das durch paarweise angeordnete, sich
kreuzende Stator-Wicklungen erzeugt wird.
Vorteil des Verfahrens ist die Möglichkeit, die Welle ganz exakt um einen
bestimmten Winkel in der einen oder der anderen Richtung zu verdrehen oder auch eine genau vorherbestimmte Anzahl von Umdrehungen auszuführen. Etwaige Abweichungen pro Drehschritt summieren sich nicht auf:
Nach einer Umdrehung steht der Rotor exakt an derselben Position.
Der kugelgelagerte Rotor im Inneren hat eine Reihe permanent-magnetischer
Pole (DAUERMAGNETE), die sich im kreuzenden Magnetfeld der Statorwicklungen (ELEKTROMAGNETE) drehen. Das Fortschalten zum jeweils
nächsten Schritt geschieht immer dann, wenn sich die Magnetrichtung in
2
Versuch 5
3
einem Stator verändert. Und das wiederum kann man durch Umpolen des
jeweiligen Statorstroms erreichen (siehe folgende Abildung).
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Die gebräuchlichsten Ausführungen sind vier–Phasen Schrittmotoren mit
sechs Anschlüssen und zwei–Phasen Schrittmotoren mit 4 Anschlüssen. Bei
den im Praktikum verwendeten Schrittmotoren handelt es sich um zwei–
Phasen Schrittmotoren. Daher bezieht sich die Anleitung auch nur auf diesen
Motorentyp.
Wie aus der Abbildung zu erkennen, ist durch ein periodisches Umpolen
der Stromrichtung in den Statorspulen eine Rotation des Rotors zu erreichen. Die folgende Tabelle gibt die Reihenfolge der Stromrichtung für die
Wicklungen A und B an:
Schritt
Schritt
Schritt
Schritt
1
2
3
4
A1
L
H
H
L
A2
H
L
L
H
B1
L
L
H
H
B2
H
H
L
L
Durch Umkehrung der Schrittfolge läßt sich die Drehrichtung des Motors
ändern.
Mehrere versetzte Stratoren sorgen für eine veringerte Schrittweite. Der im
Praktikum verwendete Motor besitzt eine Schrittweite von 15o pro Schritt.
3
Versuch 5
4
L 293 D
Der Baustein L 293 D ist ein Operationsverstärker zur digitalen Leistungssteuerung. In einem Gehäuse sind je vier Operationsverstärker enthalten. Je
zwei Verstärker werden über einen gemeinsamen Eingang EN (enable) aktiviert. Die Eingänge Ai steuern die Ausgänge Yi . Die Eingänge sind mit TTL
Pegel anzusteuern. An einem Ausgang Y liegt entweder Masse an (Eingang
A=low Pegel) oder es wird eine externe Versorgungsspannung VY an den
Ausgang durchgeschaltet (Eingang A=high). Die Versorgungsspannung der
Logik Vs beträgt 5V . Die externe Versorgungsspannung kann bis zu 36V betragen. Alle vier Operationsverstärker können zusammen einen Strom von
bis zu 1A schalten.
Vs
4A
4Y
16
15
14
13
12
1
2
3
4
1Y
GND
EN1
1.
1A
GND GND
3Y
3A
EN2
11
10
9
5
6
7
8
GND
2Y
2A
Vy
Ansteuerung einer Glühlampe
Mit einem Leistungstreiber vom Typ L 293 D soll eine einfache digitale Ansteuerung einer Glühlampe realisiert werden. Verwenden Sie sowohl für Vs
als auch für Vy das 5V Festspannungsnetzteil.
1.1
Entwerfen und realisieren Sie die Schaltung
4
Versuch 5
1.2
2.
5
Zeichnen Sie das Schaltbild
Aufbau einer Brückenschaltung
Entwerfen Sie eine Brückenschaltung und verifizieren Sie die Funktion der
Schaltung mit einem Messgerät. Die Ansteuerung soll über zwei Taster E1
und E2 erfolgen. Verwenden Sie für Vs das 5V Festspannungsnetzteil. Stellen
Sie mit dem regelbaren Netzteil verschiedene Spannungen ≤ 30V für Vy ein.
2.1
Aufgabe
Entwerfen und realisieren Sie die Schaltung.
2.2
Aufgabe
Geben Sie die Wahrheitstabelle an.
E1
0
0
1
1
E2
0
1
0
1
Y1
5
Y2
Versuch 5
6
2.3 Zeichnen Sie das Schaltbild
2.4 Aufgabe
Stellen Sie eine Versorgungsspannung Vy von 9 V mit dem regelbaren Netzteil ein. Überprüfen Sie die Spannung mit einem Messgerät.
Schließen Sie einen Gleichstrommotor an die Brückenschaltung an.
3.
Ansteuerung eines Umsetzroboters
Der Umsetzrobotor besitzt zwei Gleichstrommotoren. Ein Motor öffnet und
schließt den Greifer, der zweite Motor schwenkt den Arm. In jeder Bewegungsrichtung ist ein Endschalter montiert, so dass ingesamt vier Endschalter vorhanden sind. Die Schalter schliessen, sobald das Ende einer Bewegungsrichtung erreicht ist. Die Schalter schließen gegen Masse (Low-Pegel).
3.1
Aufgabe
Entwerfen und realisieren Sie die Schaltungen für beide Motoren. (Die Schaltung ist für beide Motoren identisch.) Stellen Sie eine Versorgungsspannung
Vy von 9 V mit dem regelbaren Netzteil ein und überprüfen Sie die Spannung mit einem Messgerät. Bauen Sie zusätzlich eine Sicherungsschaltung
mit ein, so dass die Motoren automatisch abgeschaltet werden, sobald ein
Endschalter schliesst. Die Ansteuerung der Motoren soll mit je zwei Tastern
erfolgen.
6
Versuch 5
7
3.2 Zeichnen Sie das Schaltbild (für die Steuerung eines Motors)
3.3 Aufgabe
Entwerfen sie ein Schaltnetz zur automatischen Umsetzung (von links nach
rechts). Überlegen Sie unter welchen Umständen (Schalterstellungen) welche
Motoren in welche Richtung laufen müssen.
Verwenden Sie dabei folgende Symbole:
TGZ : Taster Greifer geschlossen
TGO : Taster Greifer geöffnet
TAL : Arm linker Anschlag
TAR : Arm rechter Anschlag
7
Versuch 5
3.4
8
Erstellen Sie die Schaltfunktionen für:
Motor Greifer zu:
Motor Greifer auf:
Motor Arm rechts:
Motor Arm links:
3.5
4
Realisieren Sie die Schaltungen
Schrittmotor
4.1 Aufgabe
Steuern Sie einen Schrittmotor mit zwei Brückenschaltungen an. Bedenken
Sie, dass laut Ansteuerungstabelle in den Wicklungen immer Strom fließt.
Es gilt: A1 = A2 . Die Ansteuerung kann daher nur mit einem Taster pro
Wicklung erfolgen. Verifizieren Sie die Ansteuerungsfolge des Zwei–Phasen
Schrittmotors.
Rechtslauf
A1
A2
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
8
B1
B2
Versuch 5
9
Linkslauf
A1
A2
B1
B2
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
4.2 Aufgabe
Entwerfen Sie ein Schaltwerk, das die Ansteuerung für beide Drehrichtungen
übernimmt.
Zustandfolgetabelle:
x
D1
D0
Übergangsfunktionen:
D0+ :
D1+ :
9
D1+
D0+
Versuch 5
10
Schaltwerk:
4.3 Realisieren Sie die Schaltung
Verwenden Sie sowohl für Vs als auch für Vy das 5V Festspannungsnetzteil. Benutzen Sie als Taktgenerator den Funktionsgenerator. Stellen Sie ein
Rechtecksignal ein und greifen Sie das Signal am TTL Ausgang ab. Stellen
Sie zunächst eine Frequenz von 10 Hz ein.
4.4 Ermitteln Sie die max. Umdrehung
Regeln Sie langsam die Frequenz hoch. Bis zu welcher Frequenz dreht der
Motor stabil?
Fmax =
und berechnen Sie daraus die max. Umdrehung pro Minute
Umax /min =
10
Herunterladen