Evang. Blinden- und Sehbehindertendienst Baden e.V. Blumenstraße 1-7, 76133 Karlsruhe Tel.: 0721/ 22 20 1 www.ebs-baden.de [email protected] Vorstand Pfarrer Volker Lang Dr. Roswit Strittmatter Frank Dettenrieder Gerhard Jaworek Geschäftsstelle und Redaktion Silke Leber -1- Inhalt für den Rundbrief 2/16 Grußworte aus dem Vorstand ................................................. 3 Zu den Freizeiten und wie es weitergehen kann ................... 4 Neue Hörbuchliste .................................................................... 5 Inklusion in der Evangelischen Landeskirche in Baden....... 6 Geburtstage ............................................................................... 7 Astronomische Gedanken zur Weihnachtszeit...................... 8 Andacht ................................................................................... 15 Telefonnummern und Adressen ............................................ 17 Spendenaufruf ........................................................................ 17 -2- Grußworte aus dem Vorstand Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Hörerinnen und Hörer, denen jetzt jemand diesen Rundbrief vorliest, Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Diese Zeit eignet sich natürlich für einen Rückblick. Auf einiges können wir stolz sein. Es ist uns gelungen, den Umzug des Büros von der Stephanienstraße in das Gebäude des Evangelischen Oberkirchenrates in der Blumenstraße in Karlsruhe gut zu bewerkstelligen. In diesem Gebäude wird auch unsere Adventsfeier am Freitag, 02. Dezember 2016 ab 15.00 Uhr stattfinden. Wir sind weiterhin unter der bisherigen Telefonnummer 0721 22201 erreichbar und auch unter der bisherigen E Mail Anschrift. Zusätzlich aber auch unter neuen [email protected] . Wir konnten die Homepage modernisieren und auf den aktuellen Stand bringen. Die Arbeit geht weiter. Im Oktober beschäftigte sich unsere Landessynode schwerpunktmäßig mit dem Thema Inklusion und auch der EBS Baden war mit seinen Angeboten vertreten, um auf die besonderen Bedürfnisse von sehbehinderten und blinden Menschen hinzuweisen. Dieses Heft enthält dazu einen Bericht. Von Frau Dr. Strittmatter wurde uns ein reicher Schatz an Materialien aus Ihrer Schulungs- und Beratungspraxis im Bereich der Behindertenpädagogik zur Verfügung gestellt. Das zu digitalisieren und zu modernisieren haben wir uns zur Aufgabe gemacht und erste Schritte sind eingeleitet. Was wird die Zukunft bringen? Am Freitag, 13. Januar 2017 wird es die nächste Vereinsversammlung geben. Es werden von uns Anpassung unserer Vereinssatzung an die neuen Gegebenheiten verlangt. Wir sind also als EBS Baden bereit, die neuen Entwicklungen zu unterstützen, die der Dienstantritt von Herrn Stöbener mit sich bringt. Auch von ihm können Sie einen Beitrag zu seiner Arbeit in diesem Heft lesen. Vor allem aber sehen wir unsere Aufgabe in der Unterstützung von Ihnen, die diesen Rundbrief nun in den Händen haben. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit -3- Eine schönen Herbst, eine besinnliche Weihnachten, einen guten Beginn des Neuen Jahres und vor allem Gottes Segen bei allem, was Sie tun wünschen wir Ihnen herzlich! Mit besten Grüßen aus dem Vorstandsteam Volker Lang Zu den Freizeiten und wie es weitergehen kann Liebe Leserinnen und Leser, einigen von Ihnen dürfte bereits bekannt geworden sein, dass unser geliebtes Tagungshaus für die Freizeiten in Nonnenweier im August seine Pforten schloss. Das ist äußerst bedauerlich. Die alten Hasen meiner Freizeitenteilnehmenden wissen, dass uns derlei schon einmal vor Jahren passierte, als das Haus des Blindenvereines Württemberg in Bad Liebenzell aus finanziellen Gründen geschlossen wurde. Für uns, zunächst für mich als Leiter bedeutet das, dass ich wieder ein Haus finden muss, wo so eine Freizeit insbesondere möglichst barrierefrei durchgeführt werden könnte. Viele Veranstaltungen des Blindenverbandes finden mittlerweile in Güllstein bei Leonberg statt. Dieses Haus werde ich im Rahmen der Bürofachgruppentagung in Augenschein nehmen können. Eine andere Lösung wäre das Haus der Kirche in Bad Herrenalb. Das ist mir bekannt und wäre zumindest dann möglich, wenn Leitlinien installiert würden, denn ansonsten ist das Haus für Blinde sehr kompliziert, was Orientierung und Mobilität angeht. -4- OK, lange Rede, kurzer Sinn. Es wird zumindest die Jahresbeginnfreizeit 2017 ausfallen müssen. Ich bin dabei das Freizeitkonzept zu überarbeiten. Es sollte unbedingt inklusiver werden und einem größeren Publikum geöffnet werden. Gemeinsam mit dem Inklusionsbeauftragten der Landeskirche, Herrn Stöbener, sollten wir eine gute Lösung erarbeiten können. Ihr und Sie werden auf jeden Fall informiert, wenn ein neues Konzept steht, ein Haus gefunden ist, und ein Termin in trockenen Tüchern ist. Das ist nicht alles negativ zu sehen. Veränderungen und Neuanfänge sind Teil unseres Lebens. Sie sind durchaus nicht nur mit Verlust behaftet, sondern öffnen neue Wege, bieten neue Chancen und helfen, dass man Konzepte und Gewohntes überdenkt, bevor es geistig abnutzt und einrostet. Dank an dieser Stelle an alle, die mir über Jahrzehnte hinweg die Stange hielten. Es grüßt Sie und Euch in bester Erinnerung an alte Zeiten Ihr Gerhard Jaworek. Neue Hörbuchliste Näher Informationen gibt es hier: Dachverband der ev. Blinden- und Sehbehindertenseelsorge in der EKD (DeBeSS) Ständeplatz 18 34117 Kassel Tel 0561 / 72 98 71 61 Fax 0561 / 73 94 052 Mail [email protected] oder [email protected] -5- Inklusion in der Evangelischen Landeskirche in Baden Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden beschäftigte sich auf ihrer Herbsttagung in Bad Herrenalb am 17. Oktober 2016 ausführlich mit dem Thema Inklusion. Die Herbsttagung wurde mit einer inklusiven Andacht begonnen, die vom Chor der Johannes-Diakonie aus Mosbach mitgestaltet wurde. Der Gottesdienst war bewegend und führte in einen Tag ein, der besonders war. Neben Grußworten gab es einen Vortrag von Rainer Schmidt, der sehr motivierte. Die einzelnen Projekte stellten sich vor. Menschen aus den Projekten, Menschen mit Behinderungen, Ehrenamtliche und Verantwortliche stellten die Ergebnisse vor. In diesen Projekten haben sich Kirchengemeinden, diakonische Werke und diakonische Einrichtungen auf einem individuellen und unterschiedlichen Weg zur Inklusion auf gemacht. Es geht dabei darum, dass sich jeder zugehörig fühlen, teilnehmen und seine Begabungen einbringen kann. Das geschieht zum Beispiel in der Verzahnung von Tagespflege und Kirchengemeinde mit Senioren und Konfirmanden, durch eine verständliche, „leichte Sprache“ im Gottesdienst, durch gemeinsame Tätigkeiten wie zusammen kochen und essen, gemeinsam Gottesdienste feiern, gemeinsame Freizeitbeschäftigung oder durch inklusive Begegnungscafés, in der Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen. Diese vielfältigen Projekte in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen zeigen eine inklusive Kirche, in der unterschiedliche Menschen einander wahrnehmen und wertschätzen und zusammen leben. Dabei ist Inklusion vor allem eine Frage der Haltung und damit eine Lern-Aufgabe. orte Inklusion ist ein wichtiges Thema und gehört zum Wesenskern der Kirche. Es geht darum, die kirchlichen Angebote so zu gestalten, damit alle Menschen teilnehmen und mitmachen können. Hindernisse müssen erkannt und abgebaut werden. Diese Hindernisse können eine Treppe in einem Gemeindehaus -6- sein, eine schlechte Raumakustik und Lichtgestaltung, eine unverständliche Sprache aber auch Vorurteile in den Köpfen der Menschen. Die UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt die Rechte, die Menschen mit Behinderungen haben und wie diese zu gewährleisten sind. Insgesamt hat dieser Tag bei der Landessynode das Thema Inklusion einen großen Schritt weiter nach vorne gebracht. Die Menschen sind begeistert und motiviert, weiter den Weg der Inklusion zu gehen. André Paul Stöbener Projektstelle Inklusion Arbeitsbereich Evangelischer Blinden- und Sehbehindertendienst in der Evangelischen Landeskirche in Baden Blumenstraße 1-7, 76133 Karlsruhe Mail: [email protected] www.ekiba.de/inklusion Telefon:0721 9175-505, Telefax 0721 9175-25-505 Geburtstage Einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern im ersten Halbjahr 2017 80 Jahre: - Frau Dirsch aus Karlsruhe, am 15.01. Frau Bangert aus Elztal, am 07.02. Herr Roth aus Dettenheim, am28.02. Herr Thielmann aus Karlsruhe, am 11.03. Herr Roos aus Karlsruhe, am 17.03 Frau Ida König aus Schefflenz, am 04.05. -7- 85 Jahre: - Frau Schmidt aus Hinterzarten, am 27.02. - Frau Walter aus Rheinau, am 21.05. - Frau Münch aus Bruchsal, am 01.06. 90 Jahre: - Frau Emmerich aus Karlsruhe, am 02.01. Frau Knebel aus Oberhausen-Rheinhausen, am 24.02. Frau Schenn aus Bretten, am 10.03. Frau Hüllenbach aus Friesenheim, am 29.03. 95 Jahre: - Frau Bauer aus Mannheim, am 28.03. Allen Geburtstagskindern ganz herzliche Geburtstagsgrüße, einen schönen Tag und für das kommende Lebensjahr Gottes Segen und weiterhin alles Gute! Astronomische Gedanken zur Weihnachtszeit Die Weihnachtszeit naht und deshalb macht man sich so seine Gedanken. Kaum ein Kirchenfest steht derart mit einem Himmelskörper in direkter Verbindung, als Weihnachten zu seinem Weihnachtsstern. Klar, Ostern hängt vom Mond ab, aber das feiert man in der Regel nicht so sehr und nimmt es nicht wirklich wahr. Und darum geht es: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen -8- Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. … Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.“ Immer wieder kommt die Frage auf,was denn der Stern von Betlehem überhaupt gewesen sein soll. Eine Supernova war es nicht, denn ansonsten könnten wir ihre Reste als Nebel wahrnehmen, der dann vielleicht sogar einen Neutronenstern in sich bergen würde. Mit viel Glück würde dieser Neutronenstern sich so geschickt drehen, dass seine Radioimpulse uns als tickendes und tackendes Geräusch erreichen würden, das wir mit Radioteleskopen letztlich auch hören könnten. Eine Supernova ist eine Sternexplosion, die dann geschieht, wenn ein hinreichend schwerer Stern das Ende seines Leben erreicht hat. Ein Pulsar ist ein mögliches Endprodukt eines derartigen Infernos, auf welches ich hier leider nicht näher eingehen kann. Das wäre schon seltsam, würde Gott einen Stern sterben lassen, dessen Licht genau das neue und ewige Leben verkünden sollte... Eine Sonnenfinsternis oder etwas ähnliches war es wohl auch nicht, denn sonst wäre der Stern anders beschrieben worden. Es gibt Geschichten in der Bibel, welche besser auf Sonnenfinsternisse passen würden. Außerdem gehen alle Evangelien davon aus, dass es bei der Geburt Jesu Nacht war. Sonnenfinsternisse geschehen aber nur tagsüber und tagsüber sind auch die Sterne nicht zu sehen, da sie vom gleißenden Sonnenlicht überstrahlt werden. Seit der Spätantike bezogen astronomische und astrologische Theorien den „Stern von Betlehem“ auf verschiedene vor der Zeitenwende sichtbare Himmelsphänomene, um Jesu Geburt genauer zu datieren: • Eine Rückkehr des Halleyschen Kometen von (12–11 v. Chr.), -9- • eine große Konjunktion im Sternbild Fische (7 v. Chr.), • eine komplexe Konstellation von Sonne, Jupiter, Venus und Mond im Sternbild Widder (6 v. Chr.), • einen unbekannten anderen Kometen oder eine Nova (5 oder 4 v. Chr.) oder • zwei verschiedene Konjunktionen von Venus und Jupiter (3–2 v. Chr.). Viele Planetarien bieten immer wieder eine Zeitreise zurück um das Jahr null herum an, um zu sehen, ob der Stern eventuell sichtbar wird. Nun ja, nach heutigem Wissensstand war es kein Stern, sondern vermutlich eine besonders helle Konstellation. Keine der obigen angeführten Gründe ist wissenschaftlich haltbar und schon gar nicht bewiesen. Es geht mir hier nicht darum, das Weihnachtswunder zu widerlegen, aber es muss erlaubt sein, zu fragen, wie es war, wie es funktioniert, und ob es so sein kann, wie es erzählt wird. Die Geschichte ist auch absolut würdig, unter die Lupe genommen zu werden, denn sie ist die einzige mir bekannte Geschichte der Bibel, in welcher der Sternenhimmel als Navigationshilfe benutzt wird. Ein Kandidat zur Sternen-Navigation wäre der vierzigjährige Marsch des Volkes Israel durch die Wüste gewesen, aber hier wollte Gott offenbar ganz sicher gehen und führte Moses als Feuersäule und als Wolke auf dem richtigen und direkten Weg nach Kanaan. Oft wird der Stern von Betlehem als Komet mit Kopf und Schweif dargestellt. Das dürfte daran liegen, dass der Stern seit dem 14. Jahrhundert von Künstlern meist als Komet dargestellt wurde. So als einer der ersten Giotto di Bondone aus Florenz, nachdem er 1301 den Halleyschen Kometen beobachtet hatte, von dem schon antike Quellen recht oft berichten. Beeindruckt davon malte er zwei Jahre später diesen auf dem Fresko „Anbetung der Könige“ in der Scrovegni-Kapelle in Padua - 10 - als Stern von Betlehem. Kometen waren schon immer Boten großen Unheils, bzw. großen Glückes. Nun zurück zum Stern. "Der Stern zog vor ihnen her"und blieb dann auch noch am richtigen Ort stehen. Die Erde dreht sich für uns innerhalb einer Nacht unter dem Sternenhimmel weg. Am Tag natürlich auch, aber da werden die Sterne von der Sonne überstrahlt. Die kurzen, wenige Minuten währenden totalen Sonnenfinsternisse, beweisen uns, dass es stimmt, denn bei der totalen Bedeckung der Sonne durch den Mond, treten auch am Tage die Sterne klar hervor. Da die Sterne unbeschreiblich weit weg sind, kann man nicht hinter einem Stern her rennen. Ginge das, sollten wir einmal täglich der Sonne folgend um die ganze Erde laufen können... Dass der Stern dann auch noch stehen blieb, ist seltsam. Es kommt aber schon vor, dass es für einen Erdbetrachter so aussieht, dass Planeten sich vorwärts bewegen, dann stehen bleiben und anschließend rückwärts wandern. Das geschieht dann, wenn Planeten sich überholen. Dieses war für Ptolomäus am schwierigsten, es in sein geozentrisches Weltbild einzubauen. Letztlich waren es dann vierzig wie auch immer ineinander verschachtelte Kreise, welche die Himmelsmechanik zu beschreiben versuchten. Was es letztlich war und wie das Wunder von Betlehem wirklich funktionierte, bleibt etwas im Nebel der Zeitrechnung verborgen. Für die folgenden Betrachtungen nehmen wir allerdings einen Stern an und nehmen die Geschichte wörtlich. Wir kommen nun zur Frage, ob ein Stern überhaupt eine derart genaue Navigation ermöglicht, dass es Königen aus dem - 11 - Morgenland möglich ist, bis ins Abendland, bis in die richtige Stadt, und letztlich punktgenau bis an den richtigen Stall zu navigieren. Damit wir uns die Sache besser vorstellen können, fangen wir mit der Navigation aus der Nähe an. Es wird nun öfters von Sehen, von Winkeln, von Perspektive etc. die Rede sein. Diese Begriffe sind Begriffe der Sehwelt und für Menschen mit Blindheit eventuell schwer nachvollziehbar. Sie funktionieren aber auch akustisch. Die zwei Augen werden zu zwei Ohren, eine Sehrichtung mit einem Winkel wird zum Hörerlebnis aus einer Richtung, Nah und Fern bedeuten dann laut und leise, und schließlich wird Helligkeit zur Lautstärke. Nachdem diese Analogien geklärt sind, kehre ich zu den Begriffen der visuellen Welt zurück. Navigation hat immer mit Richtung und Entfernung zu tun. Richtung und Entfernung nehmen sehende Menschen mit ihren Augen wahr. Wohl gemerkt, mit beiden Augen. Die unterschiedliche Sicht beider Augen auf einen Punkt ergibt die Perspektive. Beispiel für Sehende * Strecken Sie die Hand vor sich aus. * Halten Sie einen Finger auf Höhe ihres Gesichtsfeldes. * Bedecken Sie nun abwechselnd ihr linkes und rechtes Auge. * Nehmen Sie wahr, wie sich ihr Finger, Ihr Punkt gegen den Hintergrund verschiebt. Analogie für Blinde: Mit einem Küchenradio, vor welches Sie sich stellen und den Ohren funktioniert es auch. Verschließen Sie das rechte Ohr, hören Sie das Radio von links, obwohl sie davor stehen und umgekehrt. Wie auch immer entsteht der Raum durch die unterschiedliche Perspektive beider Organe. Für Navigation bedeutet das: Desto näher ein Punkt bei uns ist, desto genauer können wir ihn mit Augen oder Ohren ausmachen, orten und auffinden. - 12 - Wiederholen Sie das Beispiel z. B. in einer Turnhalle und verlegen ihren Punkt auf die von ihnen gegenüberliegende Wand, werden Sie merken, dass sich ihr akustischer oder vor allem ihr visueller Punkt längst nicht mehr in dem Maße gegen den Hintergrund verschiebt, wie zuvor. Sie sehen ihn zwar noch, nicht aber besonders genau seine Position. Verlegen wir den Punkt nach draußen, z. B. dass Sie nachts ein Licht in der Ferne sehen, so können Sie sich sogar leicht drehen, ohne, dass sich ihre Perspektive wesentlich ändert. Spazieren Sie unter dem Sternenhimmel, so ist die Entfernung zu den Sternen so groß, das Sie quasi nicht unter einem Stern, wie unter einer Laterne hindurchlaufen können. Der Sternenhimmel scheint derselbe zu bleiben. Natürlich ändert sich der Sternenhimmel, indem sich die Erde unter ihm hindurch dreht, aber das lässt sich so nicht erleben. Sie legen auf ihrem Spazierweg zu wenig Strecke zurück, als dass sich ihre Perspektive zu den Sternen verschieben könnte. Sie tut es natürlich, aber einen derart kleinen Winkel können Sie mit ihren Augen selbst dann, wenn Sie noch andere Sterne als Referenz zu Hilfe nähmen, nicht auflösen. Meines Wissens nach sind die Insekten diejenigen Wesen mit der besten Winkelauflösung ihrer Augen. Sie können sehen, dass sich die Erde dreht, wenn sie auf einem Punkt verharren und in die Sonne schauen. Das bedeutet, dass es für unser Navi-Problem nicht möglich ist, genau auf einen Stern, oder wenigstens fast genau, zu zulaufen. Eine Ungenauigkeit sagen wir von ein zwei Kilometern wäre auf freier Fläche vielleicht noch möglich, da man den Stall noch erspähen könnte. Der Blick von einem hohen Berg herab könnte zumindest am Tage, während dessen der Stern von der Sonne überstrahlt worden sein dürfte, die Aussicht zum Stall hinunter ins Tal erleichtern. Wäre der Stern heller als die Sonne, würde ich mir aus astronomischer Sicht langsam Gedanken um unser aller Leib und - 13 - Leben machen. Selbst Sonne, Mond und eine gute Kenntnis des Sternenhimmels könnten die Situation nur unwesentlich verbessern. Durch Himmelskunde könnte man sicherlich das Abendland finden und möglicherweise sogar die ungefähre Breite, auf welcher der Stall liegen soll, aber die Ungenauigkeit wäre dann noch immer so hoch, dass eine Stadt in das Quadrat passen würde, in welchem sich der Stall befinden soll. Auch Seefahrer lebten mit diesem Dilemma. Den Weg über den Ozean, von Kontinent zu Kontinent, von Insel zu Insel kann man mit guter nautischer Erfahrung, wozu auch Kenntnisse in Astronomie zählen, noch schaffen. Nicht selten gingen aber Schiffe verloren. Vor allem funktioniert dieses Navi bei Sturm und Wolken leider nicht. Auch ein Kompass zeigt nur nach Norden, hilft aber ansonsten nicht weiter. Mittels verbesserter Sternkarten und vor allem nach der Erfindung der Schiffsuhr, verbesserte sich die Situation wesentlich. Leider kann ich in diesem Artikel nicht näher auf diese Dinge eingehen. Ich finde es eine ganz wunderbare Geschichte, dass drei Könige unseren Retter besuchen, um ihm zu huldigen. Sie mögen den Weg mit Gottes Hilfe oder mittels Durchfragen oder sonst wie gefunden haben. Mit Astronomie alleine aber sicherlich nicht. Wichtig ist, dass sich hier das absolut fürstliche und Reiche in Form der Könige mit dem Niedersten und Ärmsten, in Form des Stalles und der Krippe, verband. Das ist die Grundidee des christlichen Glaubens in Glaube, Hoffnung, Liebe, Leben. Ich hoffe, dass sich durch diese für manche vielleicht etwas ketzerisch wirkende Abhandlung dieses Ereignisses, niemand - 14 - beleidigt fühlt.Gott loben und lieben heißt auch, seine Werke zu verstehen, zu ehren, zu hegen und zu pflegen. Ich wünsche uns allen etwas Sternenlicht in die dunklen Novembertage und eine gelassene und nicht hektische Vorweihnachtszeit. Es grüßt Sie Ihr Gerhard Jaworek. Andacht Hier ein Auszug einer Ansprache in leichter Sprache von der Herbstsynode der Landeskirche 2016, die sich mit dem Thema Inklusion befasst hat. Liebe Leserinnen und Leser, wir leben als Christenmenschen verbunden untereinander und verbunden mit Gott. Klar, das weiß jeder und jede. Verbunden mit Gott - weil er uns alle geschaffen hat, und er hat einen Auftrag gegeben. Ja, ihr alle dürft leben, hat er gesagt, und das ist gut so. Und er hat gesagt, bitte, seid gerecht und handelt heilsam und seid fröhlich unterwegs auf dem Lebensweg. Verbunden miteinander, obwohl wir sehr sehr unterschiedlich sind, unterschiedlich etwa in den Lebensaltern. Wir brauchen etwas anderes, wenn wir Kinder sind oder Babies. Wir brauchen etwas anderes, wenn wir erwachsen sind und wenn wir alt werden. Immer braucht es aber Verbundenheit. Und, bitte, wenn jemand gut denken kann und gut planen und gut rechnen, dann bitte tu das gerecht und heilsam und fröhlich. Und bitte, wenn jemand gut lachen kann, dann bitte tue es gerecht und heilsam und fröhlich. Und bitte, wenn jemand gut handwerken kannst, dann tue deine Arbeit gerecht und heilsam und fröhlich. Und wenn jemand gut mit Macht umgehen kann, dann bitte tue es gerecht und heilsam und fröhlich. - 15 - Christenmenschen leben verbunden mit Gott und verbunden untereinander. Bitte nicht vergessen. Erst ist die Gott-Mensch-Verbindung und danach die MenschMensch-Verbindung geplant. Und weil wir so vergesslich sind, bitten wir Gott "bitte hilf uns allen, aneinander zu denken, wenn wir planen und klug denken. Wenn wir arbeiten oder lächeln oder Macht gebrauchen, bitte hilf uns zu Gegenseitigkeit. Amen." Die Andacht wurde von Frau Gensch, Herrn Lallathin und dem Chor der Johannes-Diakonie gestaltet. - 16 - Telefonnummern und Adressen Vorsitzender des EBS Baden Herr Pfarrer Volker Lang Tel.: 07641/461-2711 Geschäftsstelle Silke Leber Tel.: 0721/222 01 Persönliche Erreichbarkeit: Mo - Fr, 8:30- 11:30 Uhr Bankverbindung: BBBank Karlsruhe IBAN: DE88 6609 0800 0001 6881 03 BIC: GENODE61BBB Spendenaufruf Liebe Freundinnen und Freunde des EBS Baden, wenn Sie die Arbeit des EBS Baden mit einer Spende unterstützen dann ein herzliches Dankeschön und "vergelt`s Gott". Spendenkonto: BBBank Karlsruhe (BLZ 660 908 00, Kto 2545853) IBAN: DE73 6609 0800 0002 5458 53 BIC: GENODE61BBB Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern! Wir freuen uns über neue Adressen von Betroffenen oder Interessierten an unserem Rundbrief. Wenn Sie jemanden kennen und uns Bescheid geben, sind wir sehr dankbar. - 17 -