Arten von Kartellen Wie bereits erwähnt, ist das wesentliche Ziel einer Kartellabsprache die Einschränkung des Wettbewerbs. Diese Kartellabsprachen können auf den verschiedensten betriebswirtschaftlichen Feldern erfolgen. In der Öffentlichkeit am meisten diskutiert werden die so genannten Preiskartelle. D.h. die beteiligten Unternehmen, oft mehrere Unternehmen einer Branche, sprechen sich ab, ihre Produkte nicht unter einem Einheitspreis oder Mindestpreis abzugeben. Dieser Verdacht wird sehr häufig an Tankstellen gegenüber Mineralölkonzernen geäußert, die auffällig gleichzeitig die Preise für Benzin erhöhen. Nicht so auffällig, wie direkte Preisabsprachen, wirken Absprachen über Zahlungsbedingungen, d.h. Firmen einigen sich z.B. über die Höhe des maximal gewährten Skontosatzes und Finanzierungshilfen. In diesem Zusammenhang gehören auch festgesetzte Bezugskosten und vorab aufgeteilte Absatzgebiete. Gerade die Aufteilung in verschiedene „Herrschaftsregionen“ ist für den Kunden nur schwer zu überprüfen. Sie bedeutet, dass beteiligte Unternehmen grundsätzlich in Bereichen, die einem anderen Unternehmen zugesprochen wurden, teurere Angebote abgegeben. Derartige Absprachen werden auch als Konditionenkartell bezeichnet, da sie sich nicht auf den Preis sondern nur auf die Absatz- und Lieferbedingungen beziehen. Alle bisher genannten Kooperationen bezogen sich nur auf den direkten Vertrieb. Es sind jedoch auch in den Unternehmensbereichen Produktion und Einkauf mehrere Arten von Absprachen zwischen rechtlich unabhängigen Unternehmen denkbar. So können sich mehrere kleinere Unternehmen zusammenschließen zu Einkaufskooperationen, d.h. sie treten gemeinsam auf dem Markt auf und erhalten somit eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Herstellern und Großhändlern, die sich meist in niedrigeren Einkaufspreisen niederschlägt. Eine weitere häufigere Art von Vereinbarungen betrifft Rationalisierungsbemühungen. Ein Beispiel hierfür ist das Pfandsystem bei Mehrwegflaschen. Die Firmen nehmen auch Flaschen zurück, die nicht ihr eigenes Etikett tragen. Der Verbraucher kann beim Kauf einer bestimmten Getränkesorte auch die leere Flasche eines anderen Herstellers zurückgeben und erhält das Pfand angerechnet. Ein weiteres Beispiel ist im Schusterhandwerk bei der Besohlung von Spezialschuhen gängig. Zum Bereich der Produktion zählen auch die Normenkartelle, d.h. Firmen einigen sich auf Normen, die es ihnen ermöglichen Teile und Produkte auszutauschen. Wichtig sind diese Normen vor allem im technischen Bereich. Die bekannteste deutsche Norm betrifft Papier (z.B. DIN A4). Alle Drucker und Kopierer können dieses Papierformat bearbeiten. Was passiert, wenn sich Unternehmen nicht auf gemeinsame Normen einigen können, sieht man derzeit deutlich am Chaos auf dem DVD-Geräte-Markt, auf dem unterschiedlichste Formate gängig sind, die aber nicht unbedingt von allen Geräten gelesen oder gebrannt werden können. gru Beantworte folgende Frage zum Text: Nach welchen Kriterien können Kartelle eingeteilt werden und welche Beispiele werden für diese Kriterien genannt?