ISSN o 0323-8253 Landschaftspflege und Naturschulz 35. JAHRGANG HEFT 3 o in Thuringen 1998 AUS DEM INHALT: . Naturschutzfachliche Vorschläge für die Gestaltung dörflicher Freiräume . Mauern im Konflikt zwischen Natur- und Denkmalschutz . Rote Liste der Weichkäfer Thüringens . Verschläft der Naturschutz die Trends der Zeil? 9rl L,qNoscueprspFLEGE UND ANonEe GenHNEn u. Drsrnrcu storbenen Arten vor a1lem in den letzten hundert Jahren stetig angestiegen. Von den 51 in Thüringen bodenstiindigen Orchideenarten (Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e.V. 1997) stehen irlrmerhin 31 (617c') a:uf der Roten Liste dieses Bundeslandes (WEsrnus & ZüNoonr 1993). Zum Gedenken an Honsr Künruq einen der besten Orchideenkenner Thürtngens Vor allem die Vorbemerkungen Orchideenarten der Halb- trocken- und Trockenrasen. zu denen auch die von uns untersuchte Bienen-Ragwurz Orchideen haben Naturinteressierte schon immer fasziniert. Die enge standörtliche Amplitude der meisten Arten, ihre Symbiose verhältnismäßig lange individuelle Entwicklungszeit bis zur Blüte charakteri sieren diese Pfl anzenfamilie mit Bodenpilzen und die Tab. l: (Ophrys apifera) gehört, sind besonders gefährdet (KNeee 1986a). Ursachen dafür sind hauptsächlich die intensive Nutzung oder die Nutzungsaufgabe an diesen Standorten. Die Bestände del Bienen-Ragwurz werden in den einzelnen Br"rndesländern Deutsch- SoT.iologisches Verhalten d.er Bienen-Rog*'Ltri (Ophrys (AHO = Arbeitskreis Heimisr:he Orchideen Thüringen e. V). Pflanzengesellschaft Wald - u n cl Fo r s tg e s e JaunceNc (1998) Heer 3: 94-98 rN TuüRTNGEN 35. in besonderem Maße. Werden OrchideenLebensräume beeinflußt oder verändert. kann sich das spürbar auf die entsprechenden Populationen auswirken. So ist die Anzahl der gefiihrdeten oder bereits ausge- Turres Studien an einer Population der Bienen-Ragwurz (Ophrys aprfera) im Orlatal (Thüringen) 1. NaruRscnurz lands von ,,potentiell getährdet" über ,,ge1ährdet" bis ,,stalk gefährdet" eingeschätzt (KoRNEc« et al. 1996); lediglich im Freistaat Thüringen ist die Art nicht in der Roten Liste enthalten (WEsrHus & Züxoonp 1993). Im allgen'reinen wird der Mangel langfristiger populationsökologischer Untersuchungen an heimischen Orchideenarten beklagt (u. a. HarNnrcu 1994). Dies war für uns Anlal3, 1990 ökologische Untersuchungen an einer Population der Bienen-Ragwurz in einem ehernaligen Steinbruch im Oriatal zu beginnen. Während der Blütezeit erlolgten alljährlich die Zählung der Pf-larrzen und die Aufnahme verschiedener Parameter wie Blüten- und Blattanzahl, Wuchshöhe, Fruchtansatz, Beschreibung der Standoltverhältr-risse. Auf einer Testfläche wurden des weiteren Pt-lanzen individuell markiert. apiferl) in Deutscltland nach Literaturangctben rntl eigenen Beobach.tLtngen Lokalität Quelle lls c hafte n Eichen-Trockenwälder Deutschland Sitter- und Blaugras-Kiefernforste Mittleres Saaletal (Leutratal RorHnalsn (1976) Rhön Kx,rpp & Rrrcuuon- (1975); KNnpp (1976); AHO (1997) Ktrrrper (1992, I q96) Schneeball-Hartriegel-Gebüsch (Viburno-Cornetun'r) Mittleres Saaletal (Jena) Hrvsn (1990); AHO (1997) Li guster-Schlehen-Gebüsch (Ligustro-Prunetum) Rhön Külrper- (1996) Xerophile Säume und Schlagfluren (Geranion sanguinei) Deutschland RorHxl.\LER Storchschnabel- Haarstrangsaum (Geranio-Peucedanetum) - Cytisus-Rasse Mittleres Saaletal (Jena) Hrven Südbaden 990) WrrscueL (1980, in KNrpp 1986b) Steppenanemonen-Berghaarstrang-Saum (Geranio-Anemonetum) Rhön KL MPEL (1992) Ostthüringen (Orlatal) Gtrruxnn & Turns (vorliegende Arbeit) Mittleres Saaletal lJenr; Hevrn (1990); Rooe (1991); Bocruecxsn (l 996); AHO (1997) KüNIPEL (1992,1996) Saum- u ncl Ge b üsc hg es ) ells chafte n (i976) (I Ruderaffiuren Landreitgras-Cesellschaf't (Calamagrostis epigejos-Ges.) in Verbindung mit NatterkopfSteinklee-Gesellschaft (Echio-Melilotetum) Wiesengesellschaften Gamander-Blaugrasrasen (Teucrio-Seslerietum, Epipactido-Seslerietum) Rhön Mittleres Saaleral (Leurralxl ) Krrcpp & RETCHHOFF Submed. Halbtrockenrasen (Mesobromion) Deutschland RoTHN,TALER Tre.pen- Hal bt roc kenruse n (Mesobrometum erecti - kolline, submon.-mont.. mont. Form; Mesobrometum alluviale - kolline Form) Mittleres Saaletal (Leutratal, Jena) KNAPP Ro»r Rhön frühlingsenzianleiche Halbtrockenwiese (Gentiano vernae-Brometum) Enzian-Schillergrasrasen (Gentiar.ro-Koelerietum) & RETcHHoFF (1975, in 1986b); Hrven (1990); (1 99 1); AHO (I 997) Kür,rper (1992. 1996) Südbaden WrrscHsl (1980, in KNlrp 1986b) südl. u. nörd1. Oberrhein-Niederung. obenheinisches Hügelland OBERDORFER (199.1.) Schwäbische Alb Onenoonnnn (1993) Wipperdurchbruch KNapp & Rercsuopp (1973, in KNrpp KtnprL (lqq2, 1996) Rhön w esll. B romu.s ereclrs-Rasse Krarr (l 975) (1976) Ostthüringen (Orlatal) Gprruxen & TurrAS (vorliegende Arbeit) Pfalz OepnnoRrEn (1993) Kuhschellen-Fiederzwenkenrasen (Pulsatillo-Brachypodietum) Rhön KüMPEL (1991, l996) Kreuzbl ümchen-Blaugrasrasen (Polygalo-Seslerietum) Rhön KüMPEL (1992, 1996) 1986b) AronEe Gr,t'ruNpn u. Dmtttcu Turres: Stt otnr AN DER BTENENRAG\vuRZ 2. Ergebnisse und Diskussion Flechten durchsetzter Krautschicht. Die geringe Konkurrenz durch die Begleitflora und clie vegetationslieien Stellen bieten vermutlich günstige Bedingungen für die Samenkeimung. Auch sollen sich Moose fördernd aut Ophrys-Pflanzen ausrvirken (Sraur- 2.1. Soziologisches Verhalten tmd Standortbeschreibung Die Bienen-Ragwurz ist mediterran-südn-ritteleuropäisch-ozeanisch verbreitet (vgl. MsusEr- et al. 1965: Rorultalen 1976: KNepp 1986a, b). Verbreitungskarten von Op h ry.s apife ro tür Teilgebiete Deutschlands enthalten u. a. die Arbeiten von Br-,crt et al. (1983), HErr..ntcH (1986), Kueee (1986a), MprxuNcEn (1992) und Bsxxenr et al. ( lee6). Der Arbeitskreis Heimische Orchideen Thilringen e.V (1997) veröffentlichte die aktuellste Verbreitungskarte der Art für Thüringen. Die Bienen-Ragwurz wird als chalakteristische Orchideenart in Pflanzengesellschaften xerothermer Standorte mit soziologischem Schwerpunkt in Halbtrockenrasen des Mesobromions eingeschätzt (KNe.er l986a) und besiedeit auch wärmebegünstigte lichte Wald- und Gebüschgesellschallen (v91. Tab.1). Neuerdings sind Funde in der Bergbaufolgelandschall um Altenburg auf wahrscheinlich kalkhaltigen Kippenböden und Flugasche bekannt gewolden (Srnutten 1992; Srnur,tpr & Svrone. 1995). Im Untersuchungsgebiet lie-qen alle Fundorte in einer Höhenlage von ca. 340 m ü. NN auf Zechstein. 1993). Ausgesprochen Blühverhalten Wie in der Literatur als arttypische Eigenschaft von Ophrys apiferabeschrieben (u. a. HERRMANN 1984; Küuper 1992, 1996; Sranl 1993: Arbeitskreis Heimische Orchideen Thtiringen e.V Thtiringen 1996, 1991; FrNre & Bnerrnücr 1995), wies auch die Individuenzahl der hier untersuchten Popula- tion in den einzelnen Beobachtungsjahren beträchtliche Schwankr"rngen auf (Abb. 2). Den .Jahren mit hoher Individuendichte 1994 und 1995 (vgl. KüMPEL 1996; Frlo- - et al. 1996: Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e.V 1997) - steht der MANN im Jahr 1996 gegenüber: 1997 wurden nur 8 Exemplare im gesamten Untersuchun gs gebiet -ee z ählt. ,.Totalausfall" Im Abbaukessel (Wuchsort b) wurden 1991 die Gehölze ausgelichtet. Eine inzwischen immer stärker mit Landreitgras bewachsene Fläche (Wuchsort c) wurde 199-5 und i996 im September/Oktober gemäht. Diese Maß- a: Schütterer, weitgehend gehölzfreier Enzian-Schillergrasrasen (Gentiano-Koelerietum) auf grusig-steinigem Boden: nicht ver- filzte Krautschicht mit einer Deckung um 50 7cl mit Moosen und Flechten durchsetzt: ebene F1äche; sonnig. b: Abbaukessel randlich mit kleir.ren Gesteinshalden; grusig-steiniger Boden. unter Gehölzen mit dünner Laubstreu: im besonnten Bereich beglnnt sich ein Enzian-Schillergrasrasen zu entrvickeln; Deckung der Krautschicht l0 bis 30 7c; Vegetationslücken mit Moosen und Flechten: vom Rand her dringen Gehölze ein (Pionierwaldstadium aus Hängebirke, Betuln pendula. Salweide. Snlir caprea, Espe, Popultts tremul a): halbschattig bis schattig (Abb. 1). Landleitgras-Fläche (.Calamagrctstis Krautschicht 50 bis 80 7.: \rom Rand her dringen Gehölze ein (Afien siehe unter b); halbschattig bis schattig. vegetationslose 2.2. Morph.ologische Daten und folgt charakten sieren: c: 95 Flächen scheint die Art zu rneiden. Die einzelnen Wuchsorte lassen sich wie epige.ios-Gesellschafi) mit hohen Stauden (2. B. Weißer Steinklee, MelilotLts alba) lund Resten der Natterkopf-Steinklee-Gesellschall (Echio-Melilotetum); grusigel Boden; keine verfilzte Grasnarbel Deckung der tl't OnLeteL Abb. 1: hn ehernali gert Abbaukes.sel, in clent siclt itt:.tt ischen ein Pionient'ctld uusgebildet hat, vt aclnett die nrcisten Die meisten Exemplare wuchsen einzeln oder in kleinen Trupps an halbschattigen Bienert-Rag,v,ur7 Standorten mit schütterer. r,on Moosen und (Aufn. D. Tr-ttt-ts) PJlcmz.en. nahmen wirkten sich nachweislich nicht aLrf die Entwicklung der Oplzrys-Bestände in den darauffblgenden Jahren aus (Abb. 2). Anderes berichtet Kür'tpel (1996) aus der Rhön, wo gezielte Pflegemaßnahmen auf einem jahrzehntelang überweideten Halbtrockenrasen zum sprunghaften Ansteigen der Ragwurz-Population führten. Ailerdings sind beide Beispiele nicht mite:inander vergleichbar. Die untersuchten Flächen im Orlatal unterlagen nie der intensiven landwir! schaftlichen Nutzung und haben ihren Pioniercharakter seit Stillegung des Stein- bruches noch nicht verloren. Um das Oplzrys-Vorkommen hier zu stabilisieren, ist es wahrscheinlich ausreichend, das vollständige Zuwachsen mit Gehölzen und Verfilzen (u. a. Ausbreitung von Landreitgras) zu verhindern. Ein Mosaik aus größeren gemähten, offenen und brachgefallenen. mit Gebüschen durchsetzten Flächen erweist sich auch bei anderen Orchideenarten als günstig (vgl. HrrNnrcu 1994). Das Diagramm in Abbildung 2 ähnelt dem Kurvenverlauf, den Kümpe1 (1996) für eine Population in der Rhön für die glelchen Jahre darstellt. Offensichtlich hat der Witterungsverlauf mit entsprechenden Trockenperioden und Frösten einen erheblichen Einfluß auf das Wachstums- und Blühverhalten von Orchideen (u. a. HEnnr'teNN 1969). Die Pflanzen trugen ein bis sieben Blüten. der Krautschicht 96 LeNoscH,rprspFLEGE UND meistens drei oder vier (Abb. 3). Pflanzen N.rrunscsurz mit mehr als sieben Blüten. wie es z. B. B,quucanrL & Nrrscsr (1994), Küuenr_ tation (Krautschicht) bestimmt. Auf kurzgrasigen Standorten erreichen die Pflanzen durchschnittlich 30 cm. an Säumen und in Gebüschen bis zu 50 cm Wuchshöhe. Im Wie die auf der Testfläche individuell rnarkielten Pflanzen zeigten, gibt es Individuen. die zunächst nicht und später mehrere Jahre (1996) sowie der Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e.V (1997) beschleiben. wurden bisher nicht beobachtet. Untersr.rchungsgebiet entwickelten sich elwa 90c/c der B1üten zur Fruchtkapsel. Durch Wild verbissene Pflanzen waren selten. Das große Angebot an kein-rfähigen Samen bei dieser Art betonte schon Rothmaler ( 1 92-5), der die Ausbildung von Kapseln mit 65 o/c angibt. Je Pflanze waren zwischen einem und acht Laubblätter ausgebildet (Abb. 4). Es wurde geprüft, ob die Anzahl der Laubblätter vor' der Blüte einen Schluß auf das Blühverhalten von Ophry-s apifera zuläßt. Pflanzen mit mehr als fünf Laubblättern kommen mit Sicherheit zur Blüte. Sind zwei bis vier Blätter ausgebildet, ist die Entwicklung der Blüte möglich, wobei der Prozentsatz der Nicht- bltiher bei Pflanzer.r mit zwei Lar-rbblättern besondelr hoch irt. Pllanzen mit eincm Laubblatt trugen in keinem Fall Blüten. Die Wuchshöhe der Bienen-Ragwr.u'z ist sehr variabel und wird im wesentlichen von der Höhe der die Pflanze umsebenden Vese- hintereinander (bisher max. 4 Jahre) Blüten tragen (vgl. Bocru,qc«ER 1996). Manche Individuen erschienen gleich blühend, ohne daß blütenlose Jahre vorausgingen. Andere blühten und überdauelten dann die folgcnden Jahre als Rosetten. bevor sie verschwanden (Tab. 2). Für aussagekrätiige Interpretationen des Blühverhaltens ist der Untersuchungszeitraum vermutlich zu kurz. An ausgegrabenen Pflanzen konnte nachgewiesen werden. daß im Sornnter fluchtende hzu. welkend.'Pflrnzen beleits eine neuc plalle Knolle entwickelt hatten. während die alte Knolle noch als schlafl'e Hülle elkennbar war - ein Beweis dafir. dal3 die gleiche Ptlanze wieder austreiben kann (vg1. Boc«HACKER 1996). Hennu,rNN (198,1) fand hingegen mehrfäch bei verblühten E,xemplaren keine Knollen nrehr. J.runcaNc ( 1998) Herr rN THüRTNGEN 35. 2.3, Die Varietät botte ronii (CHODAT) ASCH. & GRAEBN. Anfar.rg Juli 1995 wurden auf einem seit einigen Jahlen regelmäßig gemähten Halbtrockenrasen (Onobrychido-Brometurr-r) in-r Orlatal sieben Exemplare der Varietät äorteronii gefunden. Sie wiesen die typische Lippenform und -zeichnung auf (vgl. Fullrn 1964; Hpnru,reNN 198,11 Roos 1991). Die inneren Perigonblätter sind vergrößert, rosa gefärbt wie dic übrigen und besitzen einen deutlichen grünen Mediannerv. An der fast f-lach ausgebildeten Lippe fallen abstehende, gehörnte Seitenlappen auf. Das rotbraun gefär'bte Labellum wird dLrrch gelbe Streit-en und Flecke unterbrochen. wobci der mittlere Streifen einen grünen Nerv besitzt. Der Lippenrand kann gelb gesäumt sein (Abb. 5). Die Pflanzen standen im Halbschatten einer kleinen Baumgruppe. ZurBe, eitflora gehrirten fol-eende Arten gl BrctmLr.s erectus', : Briza meclia, AnthtlLis vul- neraria, PrunelLa grundiflora, Ononis e r r.;, P r i mu tia euptrtorict, Centctureu .jac'ea, Achill.ea Ii t t rr t, cr c:lttm Ve ro n i c ur e tl r\,,r, Fe s tLtc nrbra, Tri.fltlittnt prolense, T. repen.s, T. l:; i 400 c a th o r t ic u n zso g rtt t ('.t n p e.\ 1 t, t re, HeIiu C a l'i ut u I lt e uu t t r n o IIug utt rt t u d.u- o, Li t tu. m. utul tu I ori run, Htperitrrm perJitraturu, Lotus cornicttlttttts, Latltyrus proleilsis, Arrlterrutltenrrn eltttiLt.t, TrisetLutt .flat,escens, Ktttttttict (.1n'ense, Brac'htpodiwn piruru.tlu1t, Seclunt acre, Cir 300 E t, T. 450 350 s. re- la v e r i.s, EtLplt o rb ia c v p cLri s.s i u s, C I i rut 1t o tl i u m v u I gn re, D i cut t hu s t: a rt lt u.s icLrt orL.utt, Violo lirta, Fragttria viridis, Agrimo- p m i I I e.f o g 3 sinnt. acaule, Poa pratensis, Trago;togon 200 ltrtttensis, Pltrntago lanceolutn, P. metliu, Leontodon hi sp id u.r, Astra gal u.s gl1. c1'phyl UI 150 bs, AjLtgrt genevensis, Ctu'npanula rutuntli- 100 Jolia, MehntplrLtilt nentorosunt, Dach,lis glomeratu, Holcu.s luntttus, Sanguisorba minor, Vcia crttcctt, V. sepiunt, Crepis bicnni.s, 50 0 Epiput:tis atnrubens, Listera oyutu, G!mn a Abb. 2: Anz.ahl der Ophry'.s altiJera-PfLan:.en (bliihende tmd nicht blühende) im Llntersu(hmgsgebiet t,ort 1990 bis 1997. 140 t-;;;;l 100 +B 80 60 40 20 -.- C,,=- +\ //A,/ ,/* L*D 1991 n=63 C lses n=424 ) Anzahl der Blüten von Ophry's apifera.je Pflanle a, Ophr.r- s ins e ctffb ra. Ein elneuter Nachweis an diesern Fundort gelang nicht. In anderen Vorkommen der Bienen-Rtrgwurz int Orlatal sind den Auto- schen Raum (Baden-Württemberg) ist ihr Vorkommen schon länger bekannt (HEnn\4 \N),r 1970. 1,r8,+1. Außc|dem trirt :ie tm un- teren Werratal ab Creuzburg bis nach Nord- hessen und Südniedersachsen sporadisch auf (KÜlreEr-. brief]. Min. 1995). ohne l: s e kannt (Für-len 1964). Aus dem süddeut- 1994 n=207 n Abh. enia c onop ren bisher keine abnormen Lippenzeichnunund -bildungen auf.eef-allen. -een Leider finden sich in del Litel'atur wenig Hinweise zu aktuellen Funden von OpÄ4's apifertt-Unterarten oder Varietäten in Thüringen. So ist die Varietät botteronii aus dern Mittlerer-r Saaletal in der Umgebung von Jerra seit Er-rde der 19-50iger Jahre be- Exemplare 160 124 tl in In der älteren Fachliteratr.rr scheint es keine Angaben über diese Varietät zu geben (2. B. [Jntersur:hLtng.sgel:;iet in uus,qewühlten Jahren. Scuur-zE 1894). ANDREA GstrrmeR u. Dmtnlcu Tuttrs: Sti otrr .\\ DER Über die Klassifizierung der Varietäten gibt BIE\E\R\G\\ Ruppsnr (in FüI-r-pn 1964) faßt die VarietäIen fribttrgensls FnEvuolo und botterortii Cnoo,qr zur Unterart jttrctno zusammen. ZnanrRr'ra.sN (in Für-lpn 1964) verleiht letzterer sogar Artrang Ophr,t,s jurana (RwpERT) ZIN.{M. und stellt dazu die drei Formen- r::1 kreise var. gerhardii Znu'rw.. var. fribLrrgensis FREyHoLD und var. botteronii Cuooar. Die Varietät botteronii wird bei anderen Autoren (DueERREX 1955) zur Unterart von OPlrn's 120 100 werden als Varietäten der Stammform 60 0 Abb. 1; 3. von Ophrys upifera Wartburgkreis. - Uhlstädt Thüringen. Uhlstädt A., & L. NnscuE (1994): Beobachtungen über Bestandszahlen und so-qenanntes BAUN4cARTL. herzynisches Vorpostenareal besitzt (vgl. .1986b). Kxr,pp Häufigkeiten von Orchideen am Beispiel der Bienen-Ragwurz und anderer Orchi- Für fachliche Unterstützun-s möchten wir den Herren Dr. W. HrtrntcH (Jena) und H. Kür'tpEl -i (Fambach t herzlich danken. deenarten. 14:13-48 - Naturschtttz Nordhessen H. Betspiele.fiir clcts Btühverhalten mttrkierter PJlttnzerL der Bienen'Rag' un Lnrersuchturgsgebiet von 1990 bis 1997. 1 2 3 4 5 6 a .:. a a * 7 8 I 10 11 12 13 14 a a a a o a 1992 * t a o * * a , * .3. {. a * {. blühende Pflanze nicht blühende Pflanze Beobachtung unsicher Pflan<-.e im Llnlersuchungsgebiet i|1 ousger\tiihlten a 1 993 a 1994 1 995 {. + * a f .!. €. .:. O * * Blütenpflanzen Ostdeutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anha1t, Sachsen, Thtiringen). - Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm Bl-,crr, H., A. Gnuet & H. ScHur-z (1983): Verbreitung und Gefährdung der Orchideen Hessens. - 2. Aufl. Frankfurt BocrH.a.crBn, K. (1996): Beobachtungen zur Popuiationsentwicklung und zum B1ühverhalten der Bienen-Ragwurz. Ber. Arbeitskreis Heim. Orchideen 12: a Durennex, A. (1955): Orchid6es d'Europe. - Paris FplorrraNN, A., R. FELouaNN & V. 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Iundierte Artenschutz- und Pflegekonzepte 1 n= 424 Laubblätter Möglichst langfristi-ue Unterslrchungen zur Populationsstruktur und -d1'namik von Orchideenarten sind dringend erforderlich. wenn Gefährdun-{sursachen erkannt sowie 990 n= 207 20 Intblgedessen erscheint es uns am sinnvollsten, der Auffassung von Ruppenr (in Fut-r-En 196,1) zu folgen. 1 n= 63 40 t bi lden beide Varietäten .fribtL r g e n s i s ttnd botteronii Übergangsformen oder sie kommen zusammen an einem Standort vo1. Küvppl (briefl. Mitt. 1995) beobachtete diese Erscheinung sogar an einer Pflanze. Of Nr, n= 181 80 Ophr,-s upiferct aufgetaßt (NelsoN 1962). tur- --|-A1990 - {-- B 1991 "--.-- c 1994 _--i-D1995 140 aptt'eru, bzw. botteronii tnd .ft'iburgensis Tub. 97 tlrl Onlera.L Exemplare es bis heute keine einheitliche Meinun-s. res Vorkommensgebietes ein L RZ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt - Rudolstadt (Thüringen). F. (1964): Ophrys apfera Huds. var. friburgensls Freyhold und var. 0olteronii (Chod.) 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