Die Platinfolientechnik

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Die Platinfolientechnik
Geschichte, Indikation,
Herstellung und Passung
Sascha Hein, Willi Geller
3
36. Jahrgang
März 2010
STEP BY STEP
PREP-/NON-PREP VENEERS
Zusammenfassung
Versorgungen mit Veneers nehmen heute einen immer größeren
Stellenwert ein, auch aufgrund
der modernen Kosmetikwelle,
welche die restaurative Zahnmedizin seit nunmehr 20 Jahren
durchläuft. Traditionelle Herstellungsmethoden dieser Restaurationsart beinhalten den Einsatz von
feuerfesten Stumpfmaterialien,
Presskeramiken und neuerdings
der CAD/CAM-Technologie. Eine
noch ältere Methode ist die so
genannte Platinfolientechnik. Der
Beitrag stellt diese handwerklich
geprägte Herstellungsmethode
in Einzelschritten und anhand
von vier Patientenfällen vor und
erläutert ihre Indikationsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen
Optionen.
Indizes
Veneers, Ästhetik, Platinfolientechnik, Schichttechnik, Keramik,
adhäsive Verklebung
Die Platinfolientechnik
Geschichte, Indikation, Herstellung und Passung
Sascha Hein, Willi Geller
Veneers gehören heute mit zu den gängigsten Restaurationsarten, welche die moderne
Zahnmedizin bei entsprechender Indikation zu bieten hat. Besonders mit dem Aufkommen der Presskeramiken zu Beginn der Neunzigerjahre haben die Veneerversorgungen in
Europa an Popularität gewonnen. Die hauchdünnen Verblendschalen sind außerdem ein
zentraler Bestandteil der modernen Kosmetikwelle, welche die restaurative Zahnmedizin
seit nunmehr 20 Jahren durchläuft. Traditionelle Herstellungsmethoden dieser Restaurationsart beinhalten den Einsatz von feuerfesten Stumpfmaterialien, Presskeramiken und
neuerdings der CAD/CAM-Technologie. Eine noch ältere Methode, keramische Verblendschalen herzustellen, ist die so genannte Platinfolientechnik. Diese besonders handwerklich geprägte Herstellungsmethode steht in krassem Kontrast zu der rasanten Entwicklung
computerunterstützter Herstellungstechnologien, welche zurzeit die gesamten Veröffentlichungs- und Vortrags-Arenen überschatten. Es ist von daher also bemerkenswert zu sehen,
wie die Platinfolientechnologie während der letzten sechs Jahre eine wahre Renaissance
in gewissen Kreisen erlebt hat. In Zentraleuropa geht diese Entwicklung maßgeblich auf
das Konto des Züricher Zahntechnikers Willi Geller und der Mitglieder seiner internationalen Oral Design Gruppe. Heute wird die Platinfolientechnik häufig fälschlicherweise als
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Einleitung
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raffinierte Variante der „Könner“ betrachtet und viele Techniker lehnen diese Methode oft
aufgrund einer gewissen Unsicherheit ab.21 Diese bedauerliche Entscheidung trägt dieser
außergewöhnlichen Restaurationsart jedoch nicht Rechnung.
Historischer Überblick Die Kombination vom Keramik und Platinfolie ist so alt wie die moderne Zahnmedizin
selber. Der Detroiter Zahnarzt Dr. Charles H. Land9,14 patentierte diese Vorgehensweise
bereits irgendwann zwischen 1886 und 1888. Land beschreibt in seinen Veröffentlichungen aus dieser Zeit, wie er so genannten Enamelum Fronten (eng. enamel fronts) oder
„Facings“ mithilfe einer am beschliffenen Zahn adaptierten Platinfolienmatrix (Gr. 30)
herstellte. Er hatte außerdem selber eine niedrigschmelzende Keramik entwickelt, mit der
er die adaptierte Platinfolie anschließend selber, mithilfe eines gasbeheizten Ofens, verblendete. Einige Dekaden später, in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts, erfand
der Hollywood-Zahnarzt Dr. Charles Pincus das moderne Veneer.6,15 Dabei handelte es sich
um keramische Verblendschalen, die lediglich vorübergehend mit Haftcreme eingesetzt
wurden, um so manchem Hollywoodstar dieser Zeit eine kurzfristige Verbesserung seiner
oder ihrer oralen Persönlichkeit (engl. Mouth Personality) zu verleihen.
Es dauerte jedoch weitere 50 Jahre, bis Simonsen und Calamia 1983 erstmals Wege aufweisen konnten, wie man einen sicheren und vorhersehbaren Verbund zwischen Keramik
und Komposit erzielt, um so ein permanentes Verbleiben der Restauration am Zahn zu ermöglichen.17 Diese Vorgehensweise wurde noch im selben Jahr von Calamia3 klinisch bestätigt. Horn7 beschrieb ebenfalls 1983 die Herstellung eines Veneers mithilfe der Platinfolientechnik. Es ist jedoch anzunehmen, dass der amerikanische Zahntechniker Daniel
Materdomini aus Kalifornien der eigentliche Erfinder des modernen Platinfolienveneers ist.
Ein weiterer Zahntechniker, der instrumental bei der Weiterentwicklung sowie der Verbreitung der Platinfolientechnik beteiligt war, ist der Amerikaner Pinhas Adar aus Atlanta.1
Einsatz und Indikation Unabhängig von der Herstellungsmethode finden Veneers häufig Anwendung im ästhetischen bzw. kosmetischen Bereich der Zahnmedizin. Die häufig beschriebenen ästhetischen Eigenschaften solcher Restaurationen basieren auf dem ungehinderten Lichttransport sowie dem so konservierten natürlichen Irisieren des Zahns. Derartige Restaurationen
gleichen sich optisch an die Restbezahnung an und minimieren so metamere Effekte, wie
sie von konventionellen Keramikrestaurationen unter Zuhilfenahme von Gerüsten bekannt
sind (Abb. 1a und 1b).
Abb. 1a und 1b Das Irisieren
natürlicher Zähne sichtbar gemacht unter polarisiertem Licht.
Minimalinvasive Feldspatrestaurationen nutzen diese Fähigkeit
des Zahns, da der Lichttransport
fast ungehindert ist. Derartige
Restaurationen gleichen sich
optisch an die Restbezahnung
an und minimieren so metamere Effekte, wie sie von konventionellen Keramikrestaurationen
unter Zuhilfenahme von Gerüsten bekannt sind.
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Die Platinfolientechnik findet überwiegend Einsatz in vier verschiedenen Indikationen:
„ normal- bis minimalinvasive Veneer-Präparationen
„ noninvasive (substanzschonende) Veneers (auch Non-Prep und Kontaktlinsen-Veneers
genannt)
„ Vollkronen mit 360°-Präparationen
„ zur Unterstützung von keramischen Schultern in der VMK-Technik (Maxi-Schultern
nach Geller)
Bei invasiven Veneer-Präparationen handelt es sich um die
ursprünglich gedachte Restaurationsvariante (Abb. 2).
Diese wird heute überwiegend im englischen Sprachraum
angewandt. In Europa und in Asien hingegen werden entweder die Presstechnik oder die Laminattechnik, also die
Herstellung auf feuerfesten Stümpfen, bei dieser Indikation
bevorzugt.
Invasive Veneer-Präparationen
Bei Minimal- bis noninvasive Veneer-Restaurationen handelt es sich um die in Europa sehr
populäre Variante, um kleine bis mittelgroße Lücken präparationslos zu schließen.
Es ist auch möglich, Zähne zu verlängern bzw. nach fazial zu extendieren. Diese Art der
Restauration wird im englischen Sprachraum häufig als Kontaktlinsen-Veneer (Contact
Lense Veneer) bezeichnet. Für diese Indikation kommt lediglich die Platinfolientechnik
infrage.
Minimal- bis noninvasive
Veneer-Restaurationen
Auch hier handelt es sich um eine alte Technologie, die ihren Ursprung in der Jacketkronen-Technik des englischen Zahnarztes Dr. John W. McLean hat.13 Er stellte Mitte der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts eine Technik vor, bei der ein Aluminiumoxidschlicker
auf ein anadaptiertes Platinfolienkäppchen aufgebrannt wurde, um anschließend das so
gewonnene Gerüst keramisch zu verblenden. Keramische Vollkronen können entweder
mithilfe von feuerfester Stumpfmasse, Presskeramik, CAD/CAM oder ebenfalls mit der Platinfolientechnik hergestellt werden. Generell ist anzumerken, dass die Langlebigkeit einer
so hergestellten Restauration nicht primär von den mechanischen Eigenschaften der Gerüstkeramik abhängig ist, sondern von einer erfolgreichen adhäsiven Verklebung.4
Vollkronen mit
360°-Präparationen
Hierbei handelt es sich um eine in der Schweiz populäre Technik, bei der eine anadaptierte Platinfolie mit einer bereits opakerten VMK-Kappe vorübergehend mit Sekundenkleber verklebt wird, um die Schultermasse bei sehr hochgezogenen Schultern während
des Brennens zu unterstützen. Dies resultiert in einer sehr homogen verglasten Schulter
mit guter Passung und gutem Lichttransport. Alternativ kann diese Methode mithilfe der
Überpresstechnik oder der feuerfesten Stumpftechnik ausgeführt werden.16
Zur Unterstützung von
keramischen Schultern
bei der VMK-Technik
Es gibt nur wenig Literatur, welche die Vorgehensweise für die Herstellung eines Platinfolienveneers detailliert beschreibt.1,5,10
Die hier vorgestellte Vorgehensweise beruht zu einem auf dem, was der Autor im Austausch mit Willi Geller (Zürich, Schweiz), Pinhas Adar (Atlanta, USA) und Jason Kim (New
York, USA) erlernen konnte, aber auch auf seinen eigenen Erfahrungen. Vier Patientenfälle
Herstellung
320
Abb. 2 Beim ersten Patientenfall handelt es sich um einen
Fachzahnarzt der Endodontie,
welcher sich bei einem Fahrradunfall die Schneidekanten von
11, 12 und 21 frakturiert hatte.
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Abb. 3 Die zur Herstellung verwendete Platinfolie sollte eine Stärke
von ca. 0,025 mm haben. Eine stumpfe und kantenfreie Präparation
ist für derartige Restaurationen empfehlenswert.
Abb. 4 Das Anfalzen der Folie
gestaltet sich einfacher, wenn
sie zuvor weichgeglüht wurde.
Nach erfolgreicher Adaption
sollte die Folie nochmals über
dem Bunsenbrenner erhitzt
werden, um sie von jeglichem
Fett zu dekontaminieren.
Abb. 5 Neben den Fingern
empfehlen sich zwei Instrumente für das Anfalzen der Folie: ein
Orangenholz oder ein metallisches Instrument.
wurden ausgewählt, um die Indikation, Herstellung sowie die ästhetischen Möglichkeiten
dieser Methode aufzuzeigen.
Platinfolie Die zur Herstellung verwendete Platinfolie sollte eine Stärke von ca. 0,025 mm haben
(z. B. von Jensen, Metzingen, Dead Soft .0005 oder von Wieland, Pforzheim, 0.025 mm).
Für das Zurechtschneiden der Folie bieten manche Hersteller eine Schablone an, welche
mit der Folie mitgeliefert wird. Dies ist besonders am Anfang hilfreich, für eine erfolgreiche Verarbeitung ist sie jedoch nicht zwingend notwendig. Das Zuschneiden erfordert
eine scharfe Nagelschere sowie eine scharfes Skalpell für das Abtrennen des Überschusses
am Stumpf (Abb. 3).
Vor dem Adaptieren Das Anfalzen der Folie gestaltet sich einfacher, wenn sie zuvor weichgeglüht wurde (Abb.
4). Nach erfolgreicher Adaption sollte die Folie nochmals über dem Bunsenbrenner erhitzt werden, um sie von jeglichem Fett zu befreien.1 Eine ältere Empfehlung aus der
Jacketkronen-Ära schlägt vor, zuerst zur Übung eine Zinnfolie zu adaptieren und diese
anschließend wieder auseinanderzufalten, um so die genau benötigte Menge der teuren
Platinfolie zu bestimmen.12
Das Instrumentarium für Neben den Fingern empfehlen sich zwei Instrumente für das Anfalzen der Folie: ein
das Anfalzen Orangenholz oder ein metallisches Instrument. Dem Orangenholz sagt man nach, dass
es schonend ist und es sollte von daher, wenn vorhanden, im Randbereich verwendet
werden. Ansonsten leistet ein metallisches Instrument bei vorsichtigem Umgang ebenfalls
gute Dienste (Abb. 5).
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Abb. 6 a Nachdem ein Stück Folie von angemessener Größe vorbereitet wurde, wird es von fazial an den Stumpf angelegt. b Im zweiten
Arbeitsschritt wird der zentrale Teil der Folie, welcher die Schneidekante überlappt, nach palatinal gedrückt, wodurch zwei Falten mesiound disto-inzisal entstehen. Diese werden mit einer profilierten Pinzette stramm angezogen. c Anschließend werden die beiden Falten
mit einer Nagelschere abgeschnitten und der Rest wird zur Schneidekante hinübergefalzt. d Im Bereich dieser inzisalen Hauptfalten ist
der Randspalt normalerweise am größten, bedingt durch die Materialanhäufung. Er lässt sich jedoch durch das Beschleifen mit einer
Diamantscheibe minimieren. e Nun können die faziale Verblendfläche sowie der Rand von inzisal nach zervikal anadaptiert und der
apikale Überschuss mit einem scharfen Skalpell abgetrennt werden. f und g Vor dem Verblenden werden die beiden Inzisalfalten mit rosa
Plattenwachs versiegelt. Dieses brennt anschließend während des ersten Dentinbrandes rückstandslos aus.
Nachdem ein Stück Folie von angemessener Größe wie beschrieben vorbereitet wurde,
wird es von fazial an den Stumpf angelegt (Abb. 6a). Im zweiten Arbeitsschritt wird der
zentrale Teil der Folie, welcher die Schneidekante überlappt, nach palatinal gedrückt, wodurch zwei Falten mesio- und disto-inzisal entstehen. Diese werden mit einer profilierten
Pinzette stramm angezogen (Abb. 6b) und anschließend beide mit einer Nagelschere
abgeschnitten (Abb. 6c), der Rest wird zur Schneidekante hin übergefalzt. Im Bereich dieser inzisalen Hauptfalten ist der Randspalt normalerweise am größten, bedingt durch die
Materialanhäufung. Er lässt sich jedoch durch das Beschleifen mit einer Diamantscheibe
minimieren (Abb. 6d). Nun können die faziale Verblendfläche sowie der Rand von inzisal
nach zervikal anadaptiert und der apikale Überschuss mit einem scharfen Skalpell abgetrennt werden (Abb. 6e).
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Das Anadaptieren der
Folie
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Vor dem Verblenden Ein besonders neuralgischer Bereich ist die Inzisalfalte bei spitzen Zähnen, wie z. B. Eckzähne oder verkümmerte obere Laterale. Diese sollte gut verschlossen sein, damit die Verblendkeramik nicht dazwischengeraten kann. Dies würde das anschließende Entfernen
der Folie erheblich erschweren. Eine einfache und schnelle Methode, die Inzisalfalte gegen eindringende Keramik zu versiegeln, ist, sie mithilfe von rosa Plattenwachs vor dem
Verblenden zu verschließen. So lassen sich ebenfalls kleine Mikrounterschnitte ausblocken. Alternativ kann man die Falte mit einem Deckgoldes (Aurofilm, Metalor, Redwitz)
über dem Bunsenbrenner verlöten (Abb. 6f und 6g).
Wahl des Keramiksystems Zum Verblenden von Platinfolie eignet sich unabhängig vom WAK generell jedes keramiund Verblenden sche Verblendmaterial. Es können somit Verblendkeramiken für den Einsatz auf Zirkoniumdioxid, Aluminiumoxid bis hin zu allen für die VMK-Technik geeigneten Materialien
verwendet werden. Es sollte jedoch beachtet werden, dass für das anschließende Verkleben eine auf Leuzit basierende und somit ätzbare Keramik bevorzugt werden sollte (z. B.
Creation CC, Creation Willi Geller, Baar, Schweiz). Ansonsten verbleibt zur Sicherung des
Haftverbunds lediglich der Gebrauch eines Silans.
Das Verblenden Das Verblenden erfolgt mit traditionellen InstruErster Brand menten (Abb. 7). Im ersten Schritt ist es meistens
zunächst erforderlich, größere Defekte wie Frakturen mit einem Opakdentin auszublocken, um so
einen Transpaabriss zu vermeiden (Abb. 8a). Anschließend wird die anatomische Form mithilfe von
Transition Dentins (Creation CC) aufgebaut (Abb.
8b). Nach dem Aufschichten des inzisalen Tellers
mithilfe von Schneide- und Transpamassen werden
die Mamelons angelegt (Abb. 8c), gemäß der gesammelten fotografischen Daten. Die faziale Form
wird mithilfe einer Transpa-/Schneidemischung
komplettiert. Um zu gewährleisten, dass die Restauration sich übergangslos einblenden kann, ist es
erforderlich, die Ausdehnung weit über den Defekt
nach labial auszuweiten, am besten mithilfe einer
komplett klaren Transpamasse (UC Creation CC,
Willi Geller) (Abb. 8d). Bei besonders kleinen Restaurationen, z. B. zum Schließen von Lücken, ist Abb. 7 Das Verblenden erfolgt mit traditioes möglich, den kompletten Schichtaufbau sofort nellem Instrumentarium.
mithilfe des ersten Brands auszuführen. Alle Brände werden bei 910 °C ohne Haltezeit und unter Vakuum durchgeführt.
Brechen und Nach dem ersten Brand sowie bei jedem folgenden Brand bis hin zum Glanzbrand muss
Nachadaptieren die Keramik mithilfe eines Glas- oder Achatspatels gebrochen werden, um die Folie nachder Restauration zuadaptieren, da diese in der Brandschrumpfung nachgibt. Dies erfolgt immer auf dem
Stumpf (Abb. 9). Vor dem zweiten Brand werden die Sprünge sporadisch mit Glasurmasse
verschlossen und sofort überschichtet (Abb. 10).
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Abb. 8 a Zuerst wird ein mit Dentin abgemischtes Opakdentin aufgeschichtet, um die Frakturbereiche auszublocken und um so einen
Transpaabriss zu vermeiden. b Anschließend wird die anatomische Form mit Transition Dentine (Creation Willi Geller) aufgebaut. c Nach
dem Aufschichten des inzisalen Tellers mithilfe von Schneide- und Transpamassen werden die Mamelons anhand der gesammelten fotografischen Daten angelegt. d Die faziale Form wird mithilfe einer Transpa-/Schneidemischung komplettiert. Um zu gewährleisten, dass
die Restauration sich übergangslos einblenden kann, ist es erforderlich, die Ausdehnung weit über den Defekt nach labial auszuweiten,
am besten mithilfe einer komplett klaren Transpamasse (UC Creation CC, Creation Willi Geller).
Abb. 9 Nach dem ersten Brand sowie jedem Abb. 10 Vor dem zweiten Brand werden
folgenden Brand bis hin zum Glanzbrand
die Sprünge sporadisch mit Glasurmasse
muss die Keramik mithilfe eines Glas- oder
verschlossen und sofort überschichtet.
Achatspatels gebrochen werden, um die
Folie nachzuadaptieren, da diese bei der
Brandschrumpfung nachgibt. Dies erfolgt
immer auf dem Stumpf.
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Abb. 11 Der zweite Brand beschränkt sich
meist auf kleinere Formkorrekturen mithilfe
einer Schneide-/Transpamischung und erfolgt individuell auf dem jeweiligen Stumpf,
nicht auf dem Modell.
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Abb. 12 und 13 Die Oberflächentextur wird nach üblicher Vorgehensweise durchgeführt.
Abb. 14 Beim Beschleifen der
peripheren Randbereiche geht
man am besten mit einer Diamantscheibe vor, da diese ein
Absplittern der hauchdünnen
Ränder verhindert.
Abb. 15 Die Folie lässt sich anschließend mit einer profilierten
Pinzette und unter Benetzung
von Wasser entfernen. Die
Zugabe von Wasser verringert
die Oberflächenspannung der
Folie und macht das Entfernen
der Folie einfacher.
Zweiter Brand Der zweite Brand beschränkt sich meist auf kleinere Formkorrekturen mithilfe einer Schneide-/Transpamischung und erfolgt individuell auf dem jeweiligen Stumpf, nicht auf dem
Modell (Abb. 11). Auf diese Weise hat man einen besseren dreidimensionalen Überblick
auf die Restauration und kann Formfehler besser erkennen und ggf. korrigieren.
Ausarbeiten und Die Oberflächentextur wird gemäß dem bekannten Vorgehen durchgeführt (Abb. 12 und
Beschleifen 13). Beim Beschleifen der peripheren Randbereiche geht man am besten mit einer Diamantscheibe vor, da diese ein Absplittern der hauchdünnen Ränder verhindert (Abb. 14).
Glanzbrand und Der Glanzbrand erfolgt ebenfalls bei 910 °C ohne Vakuum, nachdem die Restauration
Entfernen der Folie eine letztes Mal gebrochen und die Folie neu anadaptiert wurde. Die Folie lässt sich anschließend mithilfe einer profilierten Pinzette und unter Benetzung von Wasser entfernen.
Die Zugabe von Wasser verringert die Oberflächenspannung der Folie und macht ihr Entfernen einfacher (Abb. 15).
Platinfolien-Restaurationen lassen sich erfahrungsgemäß erheblich dünn auslaufender
gestalten als z. B. Laminat-Veneer-Restaurationen, welche mithilfe von feuerfester Einbettmasse hergestellt wurden. Während die Einbettmasse für eine kontinuierliche Entgasung
in die Verblendkeramik sorgt, was zu Gaseinschlüssen in der Restauration führt, reflektiert
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Abb. 16 Platinfolienrestaurationen lassen sich erfahrungsgemäß
sehr dünn auslaufend gestalten. Die schwere Platinfolie reflektiert
die Hitze gasfrei direkt in die Keramik, was zu einer homogeneren
Verglasung führt und anscheinend eine höhere Festigkeit zur Folge
hat. So lässt sich die Folie selbst bei sehr filigranen Restaurationen
ohne ein Zerbrechen oder Rissbildung entfernen.
Abb. 17a und 17b Es ist empirisch nur schwer vorstellbar, dass eine
Platinfolienrestauration eine klinisch akzeptable Passung aufweisen
kann. Viele Studien konnten jedoch nachweisen, dass dies falsch
ist. Platinfolienrestaurationen können bei korrekter Herstellung in
punkto Passung problemlos mit gepressten, CAD/CAM-gefrästen
sowie Refractoryveneers (feuerfeste Stumpfmasse) konkurrieren
bzw. oft besser sein.
die schwere Platinfolie die Hitze gasfrei direkt in die Keramik, was zu einer homogeneren
Verglasung führt und scheinbar eine höhere Festigkeit zur Folge hat. So lässt sich die Folie
selbst bei sehr filigranen Restaurationen ohne ein Zerbrechen oder eine Rissbildung entfernen (Abb. 16).
Es ist empirisch nur schwer vorstellbar, dass eine Platinfolienrestauration eine klinisch akzeptable Passung aufweisen kann. Dies ist jedoch falsch. Eine Studie von Suh et al. hat
gezeigt, dass die Passung von Platinfolienveneers im Vergleich zu gepressten bzw. gefrästen Veneers in der Regel besser ist.19 Auch im direkten Vergleich mit Veneers, welche
mithilfe von feuerfester Stumpfmasse (Refractory-Technik) hergestellt wurden, kann ein
Platinfolienveneer problemlos in punkto Passung konkurrieren bzw. oft besser sein (Abb.
17a und 17b).18,20,22 Die häufig dokumentierte gute Passung einer Platinfolienrestauration
erklärt sich wahrscheinlich durch die homogene Platzhalterfunktion der Folie. Sämtliche
Mikrounterschnitte oder scharfe Kanten werden ausgeglichen und die Restauration kann
nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Einschubrichtung hergestellt werden. Ein besonderes Aufpassen einer Platinfolienrestauration ist in den meisten Fällen unnötig.
Passung
Es ist empfehlenswert, die approximalen Kontaktpunkte auf einem ungesägten Model
einzustellen, um dem Behandler das Einsetzten zu erleichtern. Derartige Störkontakte sind
bei Platinfolienrestaurationen im Mund nur schwer feststellbar. Nach einer eventuellen
Einprobe werden die Veneers zuerst mit 10 % Fluorwasserstoffsäure für 90 Sekunden angeätzt.11 Während des Ätzens hinterlässt die aufgelöste Glasmatrix retentive Unterschnitte zwischen den Leuzitkristallen. Während des Abspülens mit Wasser wird diese extrem
angeraute Oberfläche sofort durch Keramiküberreste und remineralisierte Salze kontaminiert, was eine typische weißliche Oberfläche hinterlässt.8 Dieses Merkmal wird häufig
Vorbereiten zum
Verkleben
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Abb. 18 Nach einer eventuellen Einprobe werden die Veneers
zuerst mit 10 % Fluorwasserstoffsäure für 90 Sekunden angeätzt.
Nach dem Reinigen mit destilliertem Wasser wird die geätzte Oberfläche mit 37 % Phosphorsäure von den Bindemittelflocken (Flakes)
des Fluorwasserstoffsäuregels gereinigt, da diese den Haftverbund
beim Verkleben erheblich verringern können. Das Silanisieren
erfolgt meist in der Praxis, für den Fall, dass eine zweite Einprobe
erwünscht ist.
Abb. 19 Die geätzten Verneer-Restaurationen vor dem Einsetzen.
a
b
c
Abb. 20a bis 20c Die eingegliederten Platinfolienveneers im Mund.
als gut geätzte Oberfläche fehlinterpretiert. Das manuelle Reinigen mithilfe von 37 %
Phosphorsäure gefolgt von Wasser und Ultraschall ist essenziell, um diese ungewünschten Ätzüberreste zu beseitigen und somit die Mikroretention zu optimieren (Abb. 18 und
19). Das Silanisieren erfolgt meist in der Praxis, für den Fall, dass eine zweite Einprobe
erwünscht ist. Wenn dies geschehen ist, werden die Veneers mit einem lichthärtenden
Zement (Variolink, Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) adhäsiv verklebt (Abb. 20a
bis 20c).
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a
b
Abb. 21a und 21b Eine ästhetisch präzise Restauration verdankt ihre optische Anpassung u. a. einer genauen anatomischen Umsetzung,
basierend auf dem Studium natürlicher Zähne.
Abb. 22 Ein weiterer wichtiger
Faktor ist die Übernahme des
Lumineffekts des natürlichen
Zahns.
Eine ästhetisch präzise Restauration verdankt ihre optische Anpassung zum einen der genauen anatomischen Umsetzung basierend auf dem Studium natürlicher Zähne (Abb. 21a
und 21b) sowie auf der Übernahme des Lumineffekts des natürlichen Zahns (Abb. 22).
Im zweiten Patientenfall sollte ein minimalinvasives Einzelzahnveneer auf einem Stumpf
mit mittlerer Verfärbung angefertigt werden (Abb. 23). Die Folie wurde wie beschrieben
anadaptiert (Abb. 24a). Anschließend musste die Verfärbung ausgeblockt werden, mithilfe einer Mischung aus Opakdentin und Pulveropaker im Verhältnis 3:1 (Abb. 24b).2 Nach
dem Vorbrennen dieser Mischung wurde das Veneer anhand der gesammelten fotografischen Daten auf herkömmliche Weise geschichtet (Abb. 24c) und anschließend gebrannt.
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Spezialanwendungen
Minimalinvasive
Platinveneer-Restauration
bei verfärbter
Zahnhartsubstanz
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Abb. 23 Im zweiten Patientenfall sollte ein minimalinvasives
Einzelzahnveneer auf einem
Stumpf mit mittlerer Verfärbung
angefertigt werden.
b
a
Abb. 24 a Die Folie wurde wie
beschrieben anadaptiert.
b Anschließend musste die Verfärbung ausgeblockt werden,
mithilfe einer Mischung aus
Opakdentin und Pulveropaker
im Verhältnis 3:1. c Nach dem
Vorbrennen dieser Mischung
wurde das Veneer gemäß der
gesammelten fotografischen
Daten auf herkömmliche Weise
geschichtet und anschließend
gebrannt. d Bei der Rekonstruktion von Einzelzahnrestaurationen kommt es auf das
möglichst genaue Nachahmen
der vorhandenen biologischen
Mikrostrukturen an. In diesem
Fall bietet sich die EnvelopeTechnik nach Magne an.
c
d
Bei der Rekonstruktion von Einzelzahnrestaurationen kommt es auf das möglichst genaue
Nachahmen der vorhandenen biologischen Mikrostrukturen an. Diese beinhalten Mamelonkonfigurationen, Imbrikationslinien, Hypoplasien, Schmelzsprünge sowie die Transluzenzverteilung. Um einen authentischen Look zu erzielen, müssen diese Charakteristika
genau nachempfunden werden, was manchmal mithilfe der konventionellen Schichttechnik nicht möglich ist. In diesem Fall bietet sich die Envelope-Technik nach Magne an. Hierbei werden die gewünschten Effekte nach dem ersten Brand in den Kern eingeschliffen
(Abb. 24d), anschließend mit entsprechenden Modifiern und Effektmassen aufgefüllt und
wenn nötig mehrmals bei einer erheblich geringeren Temperatur (790 °C) zwischengebrannt. Um die Vorhersagbarkeit des Effekts noch genauer bestimmen zu können, werden
die Massen mit Prevu Liquid (Synspar, Jeneric Pentron, Kusterdingen) angemischt, welches die farbliche Wirkung bereits vor dem Brennen erkennen lässt (Abb. 25). Die Einzelzahnrestauration lässt sich so langsam und sorgfältig „entwerfen“. Nach dem Entfernen
der Folie ist die opake Zone erkennbar, welche zum Ausblocken der Eigenverfärbung des
Zahns dient (Abb. 26). Die so hergestellte Restauration weist eine verblüffende Übereinstimmung mit dem natürlichen Nachbarzahn auf (Abb. 27a und 27b).
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STEP BY STEP
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Abb. 25 Um die Vorhersagbarkeit des Effekts noch genauer
bestimmen zu können, werden
die Massen mit Prevu Liquid
(Synspar, Jeneric Pentron)
angemischt, welches die farbliche Wirkung bereits vor dem
Brennen erkennen lässt.
Abb. 26 Nach dem Entfernen
der Platinfolie ist deutlich der
Bereich zu erkennen, welcher
die Verfärbung des Zahns ausblocken soll. Eine Mischung aus
Opakdentin und Pulveropaker
(3:1) wurde dafür verwendet.
a
b
Abb. 27a und 27b Mithilfe der Envelope-Technik lässt sich die Einzelzahnrestauration langsam und
sorgfältig „entwerfen“, was meist zu einer verblüffenden Übereinstimmung mit dem natürlichen
Vorbild führt.
In gewissen Fällen ist die Platinfolientechnik auch für verklebte Vollkronen anwendbar.
Dies traf im dritten Patientenfall zu, in welchem ein offener Biss vorlag. Eine weitere Indikation sind untere Frontzahnrestaurationen, bei denen meist kein Platz für ein Gerüst
vorhanden ist, egal aus welchem Material es hergestellt wird. Die Hauptnaht, welche
meist palatinal liegt, wurde mit Deckgold verschlossen. Wenn es erforderlich ist, größere
Mengen an Keramik aufzutragen, empfiehlt es sich, zuerst etwas Keramik vorzulegen und
zu brennen. Dies geschieht bei Vollkronen am besten mit einer Mischung aus Dentin und
Abb. 28 In gewissen Fällen ist die PlatinAbb. 29 Die Platinfolie wurde wie beschriefolientechnik auch für verklebte Vollkronen
ben am Stumpf anadaptiert.
anwendbar. Dies traf im dritten Patientenfall
zu, in welchem einen offener Biss vorlag.
330
Vollkronen
Abb. 30 Wenn es erforderlich ist größere
Mengen an Keramik aufzutragen, empfiehlt
es sich, zuerst etwas Keramik vorzulegen
und zu brennen. Dies geschieht bei Vollkronen am besten mit einer Mischung aus
Dentin und Opakdentin (50:50), um ein
Vergrauen der Restauration zu vermeiden.
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PREP-/NON-PREP VENEERS
Abb. 31 Anschließend konnte die Form vollanatomisch aufgeschichtet werden.
Abb. 32 Es zeigte sich auch bei dieser verklebten Restauration eine
annehmbare optische Anpassung.
Opakdentin (50:50), um ein Vergrauen der Restauration zu vermeiden (Abb. 28 bis 30).
Anschließend konnte die Form vollanatomisch aufgeschichtet werden (Abb. 31). Wie man
erwarten würde, zeigte sich auch bei dieser verklebten Restauration eine annehmbare
optische Anpassung (Abb. 32).
Schließen eines Diastemas Das Schließen eines Diastemas, sei es minimal- oder noninvasiv, ist wahrscheinlich die
klassischste Indikation der Platinfolientechnik. Im vierten und letzten Patientenfall soll eine
noch einfachere und schnellere Variante des Anadaptierens der Folie vorgestellt werden,
welche aus Großbritannien stammt. Hierbei wird die Folie äußert genau mithilfe eines
Silikonvorwalls angepresst. Anschließend sind lediglich geringe Korrekturen erforderlich
(Abb. 33 bis 36b). Ein zu hoch angelegtes Lippenband führte zu einem erheblichen Diastema. Es wurde zuvor mithilfe eines Mock-ups überprüft, ob das Diastema noninvasiv
geschlossen werden konnte, was möglich gewesen wäre, jedoch zu einer unproportional
großen Zahnform geführt hätte. Nach einer Frenektomie wurden die zentralen Schneide-
Abb. 33 Das Schließen eines Diastemas ist
wahrscheinlich die klassischste Indikation
der Platinfolientechnik. Es wurde zuvor
mithilfe eines Mock-ups überprüft, ob das
Diastema noninvasiv geschlossen werden
könnte, dies hätte jedoch zu einer unproportional großen Zahnform geführt.
Abb. 34 und 35 Eine noch einfachere und schnellere Variante des Anadaptierens der
Platinfolie stammt aus Großbritannien und ist im letzten Patientenfall beschrieben. Hierbei
wird die Folie äußert genau mithilfe eines Silikonvorwalls angepresst. Anschließend sind
lediglich geringe Korrekturen erforderlich.
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STEP BY STEP
PREP-/NON-PREP VENEERS
a
b
Abb. 36a und 36b Nach einer Frenektomie wurden die zentralen Schneidezähne leicht beschliffen, nicht nur um die Lücke zu schließen,
sondern auch um die Zähne durch entsprechendes Leistenmanagement kleiner erscheinen zu lassen.
zähne leicht beschliffen, nicht nur um die Lücke zu schließen, sondern auch um die Zähne
durch entsprechendes Leistenmanagement kleiner erscheinen zu lassen (vgl. Abb. 36a
und 36b).
Die Zahntechnik steht am Beginn des Hightech-Zeitalters (Abb. 37). Die Platinfolientechnik ist sehr handwerklich geprägt und steht somit im krassen Kontrast zur gegenwärtigen CAD/CAM-Welle. Die hier gezeigten klinischen Fälle verdeutlichen, dass es trotzdem
immer noch möglich ist, durch handwerkliches Geschick und ohne großen technologischen Aufwand ästhetisch hochwertige Restaurationen anzufertigen. Die dokumentierte
Fazit
Abb. 37 Die Zahntechnik steht
am Beginn des Hightech-Zeitalters. Die Platinfolientechnik
ist sehr handwerklich geprägt
und zeigt, trotz der gegenwärtigen CAD/CAM-Welle, dass es
immer noch möglich ist, durch
handwerkliches Geschick und
ohne großen technologischen
Aufwand ästhetisch hochwertige Restaurationen anzufertigen.
Der NASA gelang die erste
Mondlandung mithilfe der
Technologie der Sechzigerjahre.
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Passgenauigkeit von Platinfolienrestaurationen in Verbindung mit dem geringeren Zeitaufwand bei der Herstellung macht diese Technik zu einer attraktiven Alternative zu konventionellen Herstellungsmethoden. Kein besonderes Modellsystem ist zur Herstellung
erforderlich und das zeitraubende Duplieren und Ausgießen von Stümpfen entfällt total.
Im Gegensatz zur Press- bzw. Refractory-Technik (feuerfeste Stumpfmasse) sind WAKSprünge aufgrund der besonderen Herstellungsart schlichtweg unbekannt. Auch entfällt
der Umgang mit den zum Teil schwer zu verarbeitenden Stumpfmassen (hohe Viskosität, geringe Verarbeitungszeit sowie unvermeidbare kontinuierliche Entgasung). Vier klinische Beispiele haben gezeigt, dass eine Platinfolienrestauration eine optimale Ästhetik
aufweisen kann.
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