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Beatrix Zobl
Beatrix Zobl
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PROJEKTE UND ARBEITEN (AUSWAHL)
KUNSTPROJEKTE
52 Ansichten vom öffentlichen Leben in der Obersteiermark
Kunst und Fotografie-Projekt, 2010–2013
Visuelle Untersuchung des öffentlichen Lebens in der Obersteiermark in Form eines
Wochenkalenders für 2013. Dieser misst sich mit seiner populären Kollegenschaft
(Feuerwehr-, Raika-, Rauchfangkehrer-, Parteien-, etc. Kalender).
Der Wochenkalender 2013 fokussiert das öffentliche Leben in der Obersteiermark, will Öffentlichkeiten
sichtbar und damit auch verhandelbar machen: Wahlwerbung, jugendliches Partyleben, Internet Kommunikation, religiöse Demonstrationen, Begräbnisse, Landfestrauferein... Der Kalender beinhaltet 52 Fotografien
des täglichen Lebens, betrachtet dessen Entstehen und Fließen, untersucht Übergänge von Privatheit und
Öffentlichkeit – und ist vor allem ein alltäglich verwendbares Produkt.
www.zoblschneider.net/uploads/media/KALENDER_ANSICHT.pdf
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CIA / Community in Arbeit
Intervention im öffentlichen/sozialen Raum, Sandleiten/Ottakring, Wien
September–November 2012, Publikation 2013
Kooperation von Zobl Schneider und Forba (Sozialwissenschaftlichtes Institut)
CIA / Community in Arbeit ist eine Intervention im öffentlichen/sozialen Raum zum Thema „Arbeiten an der
Gemeinschaft“. In einem gemeinsamen Vorgehen mit künstlerischen und wissenschaftlichen Zugängen und
Darstellungsformaten (Fotografie, Grafik, Text, Interview, Diskussion) wurde in den Monaten September bis
November 2012 das Themenfeld „Community Work“ in Wien Sandleiten (Ottakring) bearbeitet. Unter Einbindung von Akteuren vor Ort tragen die Recherchen, Interviews und deren künstlerische Umsetzung dazu
bei, eine Reflexion über verschiedenste Aspekte von Community-Arbeit in Sandleiten anzuregen.
Ort der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung sind die Gemeindebauten in Sandleiten im Wiener Bezirk
Ottakring und ihre unmittelbare Umgebung.
Den Sandleitenhof wählten wir aufgrund seiner avancierten Planung als „Stadt in der Stadt“ und dem –
auch architektonisch und räumlich sichtbaren Bekenntnis zu Vergemeinschaftung mit einem gehaltvollen
öffentlichen Leben. Indes sind heute die Plätze menschenleer und die großzügigen Freiflächen werden nur
wenig genützt. Der Sandleitenhof spiegelt die Transformation vom physisch präsenten öffentlichen Leben zur
Verlagerung von Öffentlichkeit in unterschiedlichste Mikro-Communities. Die wenigen sichtbaren Gemeinschaftsinitativen von Ort binden nur einen kleinen Teil der BewohnerInnen ein.
Ergebnisse von „CIA – Community in Arbeit“ wurden laufend in Plakatform gebracht und vor Ort sichtbar
gemacht. Zusätzlich konnten BewohnerInnen und Interessierte Anmerkungen, Anregungen, Hinweise und
Wünsche formulieren. Dafür standen eigene, unbedruckte Plakate zur Verfügung, der diskursive Abend
„World Café“ (interdisziplinäre Methode zur Generierung von kollektivem Wissen) diente dem Kennenlernen,
dem Austausch und dem Formulieren von Zielen.
www.zoblschneider.net/artwork/cia-community-in-arbeit/plakate.html
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DECONSTRUCT – Empowerment als Verhandlungsraum
in Kunst, Wissenschaft und Arbeit
Ausstellung, Sala Terrena der Universität für Angewandte Kunst, Wien, 2012
Im Rahmen des Projekts „Empowerment in artistic and social scientific work practices“
Gemeinsame Ausstellung der Universität für Angewandte Kunst (mit Barbara Putz-Plecko, Elizabeth McGlynn
und Studierenden), Forba, Thomas Schneider (NANK), Kurt Neuhold (Der grüne Kreis), Zobl Schneider.
„Empowerment“ war das Thema, das wir im Rahmen der Ausstellungs- und Veranstaltungswoche in
unserem, von SozialwissenschaftlerInnen und KünstlerInnen geschaffenen Verhandlungsraum zu
dekonstruieren versuchten.
In der Ausstellung und den Abendveranstaltungen wurden die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten einer künstlerischen, sozialwissenschaftlichen, pädagogischen und manchmal aktivistischen
Auseinandersetzung mit dem Begriff Empowerment dokumentiert; die Unterschiedlichkeit der Arbeiten,
die zahlreichen Video- und Fotodokumente, die seriellen Arbeiten – sogar in den unterschiedlichen Sujets
der Einladungen spiegelten sich unser offener Arbeitsprozess und die vielschichtige Annäherung an
den Begriff.
Empowerment ist zwar ein Schlüsselwort in der aktuellen Förderantragssprache, doch beim Wort genommen, hat Empowerment mit Macht, mit Aktivierung zu tun; dafür bedarf es eines offenen prozessualen
Raumes und der Analyse der Machtverhältnisse, des Bedarfs der Zielgruppe und der Verfügbarkeit von Ressourcen.
Als Dekonstruktionsbeispiele dienten uns realisierte Kunstprojekte und Forschungen aus der Arbeitswelt,
Community Work, Kunstprojekte im sozialen Raum, StudentInnenprojekte u.a.m.
www.wwtf.at/projects/research_projects/details/index.php?PKEY=1053_DE_O
www.deconstruct.at/
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SYSTEMS OF DESIRE: Arbeiten
Projektzyklus zum Thema „Arbeiten“, seit 2006
Die mehrjährige künstlerischen Forschung zum Thema Arbeiten und den Auswirkungen
von Systemen auf das Arbeitsleben besteht bisher aus folgenden Projektteilen:
2006 „SoD_Lead Me!“
Multimediale Installation, Palais Auersperg, Wien
2007–2009 „Company: Arbeiten in Berndorf“
Forschung und Intervention in der metallverarbeitenden Industrie, Berndorf, Niederösterreich
2009 „Company: Arbeiten in Berndorf“
Ausstellung am Werksgelände, Berndorf, Niederösterreich
2011 „Working“
Installation zum Ars Electronica Festival „Repair – sind wir noch zu retten“, Linz
2011 „Tauschgeschäft, Ein Spektakel aus dem Krupp'schen Kosmos“
Revue mit Schauspiel, Bildern und Musik im Stadttheater Berndorf, Uraufführung im Rahmen
des Industrieviertelfestivals. In Kooperation mit Ed Hauswirth, Rupert Lehofer und Seppo Gründler.
2013/2014, derzeit in Arbeit
Publikation „COMPANY. Fotografien und Fragmente über das Arbeiten“ (Arbeitstitel)
Geplantes Erscheinungsdatum: September 2014
Seit 2006 beschäftigen wir uns mit dem Thema „Arbeiten“, indem wir recherchieren, fotografieren, filmen,
intervenieren und mit Personen aus verschiedensten Felder kommunizieren und Austausch pflegen. Für das
Projekt „Systems of Desire: Arbeiten“ erhielten wir 2010 den Theodor-Körner-Preis. An „Arbeiten“ interessiert
uns einerseits die ganz persönliche, individuelle Ebene, die Frage nach der Lust am Arbeiten / Arbeiten als
Handeln und andererseits die strukturelle Ebene der Wirtschafts- und Arbeitswelt, in der wir leben. Uns geht
es darum, herauszufiltern, wo wir heute mit unseren Vorstellungen und Wunschen an das Arbeiten stehen,
wie sich Arbeiten vollzieht und sich aufteilt. Generell scheint „Arbeiten“ in einer Krise zu stecken. Um es mit
einem abgewandelten Bob Dylan-Zitat zu umschreiben: „Something is happening here and we don’t know
what it is“. Es geht uns um das (Spannungs-)Verhältnis zwischen der individuellen Lust am Arbeiten/Handeln/
Gestalten und der dominanten ökonomischen Struktur, die hinter (oder vor) unserem Leben steht und es
formatiert. Diese beiden Ebenen möchten wir fotografisch, filmisch und textlich sichtbar und somit auch
verhandelbar machen. Unsere Arbeit ist eine Reflexion, die ein Angebot zur Selbstreflexion beinhaltet.
Welche Bilder uber Arbeiten sind vorhanden, welche sind uberhaupt (noch) vorstellbar? Und welche
hätten Aussicht auf Realisierung? Dabei dient „Arbeiten“ als Thema, das es möglich macht, über menschliches Handeln im allgemeinen zu reflektieren.
Zwei Beispiele aus dem Projektzyklus:
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COMPANY. Arbeiten in Berndorf
Dialogische Intervention und Ausstellung am Industriegelände, 2007–2009
Im bisher größten und intensivsten Teil unseres Projekts „Systems of Desire: Arbeiten“ konfrontierten
wir unsere Vorstellungen vom Arbeiten mit denen in einem metallverarbeitenden Industriebetrieb. Das
Konzept „Firma als Keimzelle des Kapitalismus“ schien vielversprechend fur eine künstlerische Arbeit,
die konkrete und direkte Auseinandersetzung mit Systemkritik zu verbinden sucht. Die industrielle Produktion
steht am Beginn der fordistischen Arbeitsteilung und war ein lohnendes Forschungsfeld am vermeintlich
anderen Ende dieser historischen Phase. In diesem Projektteil produzierten wir in Auseinandersetzung mit
Beschäftigten auf den verschiedenen Ebenen (Management, Planung, Technik, Produktion, Vertrieb...) zahlreiche Fotografien, Videos und Tonspuren. Wir gewannen neue Eindrucke, machten neue Erfahrungen und
erhofften das auch umgekehrt fur die Beschäftigten in der Firma. Dabei ging es auch um die Konfrontation
zwischen zwei meist streng getrennte Welten: der des Wirtschaftslebens und der der Kunst und Geisteswissenschaft. Die MitarbeiterInnen der untersuchten Firma und auch alle anderen eingebundenen DialogpartnerInnen waren und sind nicht Objekt unserer Untersuchung sondern wurden und werden eingeladen,
mit uns einen Diskurs uber Strukturen zu führen und diesen damit auch mitzugestalten.
Tauschgeschäft. Ein Spektakel aus dem Krupp'schen Kosmos
Revue, Stadttheater Berndorf, 2011 (Uraufführung)
Tauschgeschäft ist eine Kooperation mit den „Umherschweifenden Produzenten", Eduard Hauswirth
und Rupert Lehofer (Theater im Bahnhof) und dem Komponisten und Musiker Seppo Gründler
Gemeinsam arbeiteten wir uns entlang der Einsichten und Ergebnisse aus dem zweijährigem Kunstprojekt
COMPANY. Arbeiten in Berndorf, in und durch den Mythos Krupp und seiner Nachfolger und trieben die
Arbeit am Thema „Arbeiten“ wieder ein Stuück voran. ArbeiterInnen, Angestellte, ManagerInnen, WissenschafterInnen und KunstlerInnen lieferten überraschende Beiträge fur die „spektakuläre Revue“ mit Schauspiel, Bildern und Musik. Themen des Abends waren die alltägliche Arbeitswelt im Industriebereich, die
historische Sensation der Entstehung des Krupp'schen Kosmos sowie die permanente Krise des Kapitalismus.
Als Schauplatz und Bühne von Tauschgeschäft fungierte das berühmte Stadttheater Berndorf, das seinerzeit
im Beisein von Kaiser Franz Joseph höchstpersönlich als „Erstes österreichisches Arbeitertheater“
eröffnet wurde. Bilder von Arbeitenden und Arbeitsplätzen, Videoszenen, Sounds aus Werkhallen
und Büros plus Live-Musik ließen die ursprüngliche Bestimmung des baulich und kulturgeschichtlich
bedeutsamen Theaters wieder aufleben.
Die Revue forderte zur Reflexion des Status Quo heraus und inszenierte das Abwägen und Kräftemessen
der unterschiedlichen Interessen an der Arbeit als sinnliche Erfahrung: Ein Tauschgeschäft zwischen der
industriellen Arbeitswelt, dem Kunstfeld, dem historischen Erbe, zwischen uns, den Beteiligten und dem
Publikum.
www.zoblschneider.net/artwork/systems-of-desire-working.html
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Auswahl aus (Presse)Berichten über „Systems of Desire: Arbeiten“
Forschungsbericht Vorba 2012 „COMPANY. Arbeiten in Berndorf des KünstlerInnen-Duos Beatrix Zobl
und Wolfgang Schneider“ in: Hubert Eichmann / Bernhard Saupe: „Andere aktivieren?“ Fallstudien zu
kunst-externen Wirkungen von sozial und / oder politisch engagierter Kunst.
DER STANDARD (Print), 17. Mai 2011, „Arbeit, Bildung, Friede“, über die Revue „Tauschgeschäft.
Ein Spektakel aus dem Krupp'schen Kosmos" von Anne Katrin Fessler.
Online: http://derstandard.at/1304552152107/Arbeit-Bildung-und-Friede
Radiokolleg “Kunst als Forschung” von Armin Medosch, 13.-16. Dezember 2010, Ö1, (im Beitrag am
15. Dezember) http://oe1.orf.at/programm/261758
KUNSTFORUM INTERNATIONAL, Band 201, „Wirtschaft und Kunst“, März/April 2010, Text von Monika
Mokre, Seite 50–57 http://www.kunstforum.de/inhaltsverzeichnis3.asp?session=&band=201&artikel=
DIE PRESSE (Print): Spectrum am 1./2. Mai 2009, Text von Harald Klauhs DIE PRESSE Online:
http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/475504/index.do?from=suche.intern.portal
DER STANDARD (Print): Kulturseite am 29. April 2009, Text von Anne Kathrin Fessler DER STANDARD
Online: http://derstandard.at/?url=/?id=1240550211407
Ö1 Online: http://oe1.orf.at/highlights/136629.html Ö1 (Radio): Leporello vom 21. April 2009, Bericht von
Anna Soucek
KULTURRISSE, Heft 2, 2009, Text von Monika Mokre und Elisabeth Mayerhofer KULTURRISSE
Online: http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1251290502/1251376488
In ORF 2 „AVVISO“ am 18. Mai 2009 wurden unsere Arbeiten aus COMPANY. Arbeiten in Berndorf in
unserem Atelier in Wien gezeigt.
In ORF 2 am 1. Mai 2009 wurde in der ZiB um 13.00 Uhr ein Bericht über das Kunstprojekt gesendet.
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Ausstellungsansichten „Systems of Desire: Arbeiten“
Erste Reihe links: "COMPANY. Arbeiten in Berndorf", Installation im Besprechungszimmer, 2009
Erste Reihe rechts und zweite Reihe links: "COMPANY Arbeiten in Berndorf", Installation in Kantine, 2009
Zweite Reihe rechts: "COMPANY Arbeiten in Berndorf", Ansicht der Foto-Projektions in der Werkhalle, 2009
Dritte Reihe links: "COMPANY. Arbeiten in Berndorf", Ansicht der Installation "Blue Box", 2009
Dritte Reihe rechts: "Tauschgeschäft", Premierenansicht der Revue, 2011
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KURATORISCHE ARBEITEN
UMAGO # 1 – Destabilized Ground:
New Photography from Hungary
Gründung der Organisation UMAGO und erste Ausstellung, 2012
Destabilized Ground: New Photography from Hungary ist die erste Ausstellung einer neugeschaffenen Organisation: UMAGO geht es um gesellschaftlich relevante Fotografie sowie um
Vernetzung, Selbstorganisation und Unterstützung von FotografInnen und mit Fotografie
arbeitenden KünstlerInnen.
Im Zentrum der Show standen Arbeiten der ebenso verblüffenden wie überzeugenden FotografInnen
Krisztina Erdei (geb. 1976), Agnes Eva Molnár (geb. 1980) und Peter Puklus (geb. 1980).
Destabilized Ground steht für jene Melange aus Krisenhaftigkeit, Unsicherheit und Angst, die auch in
Europa zum bestimmenden Lebensgefühl der letzten Dekade wurde. Die hier präsentierten Fotografien
vermitteln nicht unmittelbar die ökonomischen und politischen Zustände unseres Nachbarlandes,
sondern zeigen Stimmungslagen einer neuen Generation, die oft mit beißendem Witz auf die allgemeine
Verunsicherung reagiert.
Im wunderbaren Wirtshaus Adlerhof trafen die Fotos auf die den Raum bestimmende Fußballleidenschaft
des aus Ungarn stammenden Wirtes Herr Stefan und verwandelten den Gastraum in eine Site Specific
Installation. In Wiens U-Bahnstationen, Straßenbahnen und Bussen wurden die Arbeiten in Kooperation
mit Infoscreen einem breiten Publikum vorgestellt.
Die Erabeitung der UMAGO Grafik und CI entstand in Kooperation mit Caterina Krüger.
www.umago.net
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Blickwechsel – Welterbe Semmeringbahn, Vision 2029
Künstlerisches Konzept beauftragt vom offiziellen „Visionenbeirat“, 2012
Präsentation für die Neu-Positionierung des UNESCO Welterbes Semmeringbahn unter Bezugnahme auf
die geographische und soziale Umgebung dieses technischen Meisterwerks aus dem 19. Jahrhundert.
Destabilized Ground
Konzepterstellung für das Festival SOHO in Ottakring und Umstellung auf
biennalen Rhytmus, 2011 und 2012
Künstlerisches Konzept und Kuratorium des Themas „Destabilized Ground“, für das wir 2012 den
Bank Austria Kunstpreis erhielten. Programmerstellung für die „Werkzeug-Gespräche“ und Kuratorium
der „Special Guests" aus Taiwan und Tschechien/Finnland“
www.sohoinottakring.at
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ÜBER UNSERE ARBEIT
Text von Beatrix Zobl und Wolfgang Schneider, der während der Arbeit an den
gemeinsamen Projekten entstanden ist.
Kunst im sozialen Raum, Kunst im öffentlichen Raum, öffentliche Kunst – das sind Bezeichnungen, die wir auf unsere Arbeit beziehen, wenn auch keines dieser Label unser künstlerisches
Vorhaben ganz zutreffend beschreiben kann. Der Kern unserer Arbeit ist der Versuch, Kunst als
ein „Instrument“ für das tägliche Leben einzusetzen, als eine Möglichkeit des täglichen LebenVerstehen-Wollens. Der öffentliche Charakter von Kunst kann Kommunikation an nicht vorgesehenen Stellen ermöglichen und kann temporäre Kommunikationsräume zwischen Gruppen herstellen, die im Alltag wenig miteinander zu tun haben. Diese Möglichkeiten sehen wir in der
üblichen Kunstausübung in Museen, Galerien, Versteigerungen etc. aber nicht genügend genützt,
da die Kunstinstitutionen im Allgemeinen (häufig als elitär empfundene) Einrichtungen des
Establishments sind. Wollen wir uns mit Personen auseinandersetzen, die nicht zum üblichen
Vernissagen Publikum zählen, müssen wir Interesse für ihre Lebenszusammenhänge zeigen. Mit
einem Wort vertreten wir eine nicht-elitäre Auffassung was die Orte und AnsprechpartnerInnen
und das Recht unmittelbar mitzureden betrifft.
Sehr wohl sind aber die Wahl der Mittel, die theoretischen Überlegungen und die Kenntnis der
Geschichte dieser Kunstströmungen elitär – in einem ganz ähnlichen Sinn, wie komplexe Spielregeln im Sport (etwa die Abseitsregel im Fußball oder das Zählsystem im Tennis) elitär sind.
Kunstrichtungen, die sich aus den vorgesehenen Räumen wagen, sind aber außerhalb des
„White Cube“ mit dem komplexen und unkalkulierbaren Terrain des sozialen Raums konfrontiert.
Das bedeutet neue Spielregeln für Kunst, die nie absolut, sondern immer nur relational festzumachen sind. Um diese Thematik ging es auch in dem von uns 2005 veranstalteten internationalen
Symposium „Dual Commitment“.
www.dualcommitment.net
Der titelgebende Begriff lässt sich auch als Leitthema unserer eigenen Arbeit verstehen: als
Versuch zwei unterschiedliche Felder mit unserer Arbeit zu erreichen. Das Kunstfeld und andere
soziale Realitäten, wie zum Beispiel in unserem Projekt „COMPANY. Arbeiten in Berndorf“ den
Arbeitsalltag in einem Industriebetrieb.
www.zoblschneider.net
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KURZBIOGRAFIE
BEATRIX ZOBL
*1970 in Salzburg, ist Künstlerin und lebt in Wien. Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft, interdisziplinärer Universitätslehrgang Museums- und Ausstellungsdidaktik an
der Universität Wien.
Seit 1996 freischaffende Künstlerin im Bereich „Kunst im öffentlichen / sozialen Raum“.
Zobls bevorzugten Medien sind Fotografie, Video, und Installation, deren Sujets und Inszenierungen bewegen sich zwischen Dokumentation und Performance. Beatrix Zobls Hauptinteresse gilt
dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, der Frage nach sozialem Anpassungsdruck und
Normierung im Verhältnis zu selbstbestimmten und selbstgestalteten Lebenszusammenhängen.
Für Zobl ist Kunst ein besonderes Mittel für Erkenntnisprozesse, das betrifft den künstlerischen
Prozess selbst, wie auch die Bilder und Arbeiten, die dabei entstehen.
Überzeugt davon, dass künstlerische Arbeit am spannendsten ist, wenn sie sich auf nichtinstitutionelle Kontexte bezieht, bevorzugt die Künstlerin Arbeitsumgebungen außerhalb des
„klassischen“ Kunstkontextes und der damit verbundenen institutionellen Beschränkungen.
Der Stadtraum als sozialer Verdichtungsraum ist für Beatrix Zobl exemplarischer Ort gesellschaftlicher Aushandlungen; mit der Rolle von Kunst in urbanen Zusammenhängen beschäftigt sie sich
seit Beginn ihres künstlerischen Arbeitens.
In inter- und transdisziplinären Projekten kooperiert Zobl mit anderen KünstlerInnen,
WissenschafterInnen und Personen mit unterschiedlichen Hintergründen.
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KUNSTPROJEKTE (AUSWAHL)
Aktuelle Projekte
2012–2013 CIA / Community in Arbeit
Kooperation zwischen Zobl Schneider und Forba (Sozialwissenschaftlichtes Institut).
CIA / Community in Arbeit ist eine Intervention im öffentlichen/sozialen Raum zum Thema
„Arbeiten an der Gemeinschaft“ in Sandleiten, Ottakring (Wien).
Für CIA benutzten wir verschiedene Arbeits- und Darstellungsformate (Fotografie, Grafik,
Text, Interview, Diskussion) in einer gemeinsamen Annäherung.
www.zoblschneider.net/de/artwork/cia-community-in-arbeit.html
2011–2013 Ansichten vom öffentlichen Leben in der Obersteiermark
Kunst und Fotografie-Projekt in Kalenderform
Der Wochenkalender 2013 fokussiert das öffentliche Leben in der Obersteiermark, will Öffentlichkeiten sichtbar und damit auch verhandelbar machen: Wahlwerbung, jugendliches Partyleben,
Internet Kommunikation, religiöse Demonstrationen, Begräbnisse, Landfestrauferein...
Der Kalender beinhaltet 52 Fotografien des täglichen Lebens, betrachtet dessen Entstehen und
Fließen, untersucht Übergänge von Privatheit und Öffentlichkeit – und ist vor allem ein alltäglich
verwendbares Produkt.
www.zoblschneider.net/logbook/52-ansichten-vom-oeffentlichen-leben-in-der-obersteiermark.html
KUNSTPROJEKTE NACH ZYKLEN
Systems of Desire: Arbeiten
(fortlaufend) künstlerische Forschung zum Thema Arbeiten und zu den Auswirkungen von Systemen
auf das individuelle Arbeitsleben
2011 TAUSCHGESCHÄFT. Ein Spektakel aus dem Krupp’schen Kosmos
Revue mit Schauspiel, Bildern und Musik im Stadttheater Berndorf, Industrieviertelfestival 2011
Kooperation mit den Umherschweifenden Produzenten, Ed Hauswirth, Rupert Lehofer
(Theater im Bahnhof) und Seppo Gründler (Komponist und Musiker)
2010 Working. Installation bei der Ars Electronica „Repair – sind wie noch zu retten“, Linz
2007–2009 COMPANY. Arbeiten in Berndorf, künstlerische Forschung und Intervention,
2009 COMPANY. Arbeiten in Berndorf, Ausstellung am Werksgelände, Berndorf, Niederösterreich
2006 SoD_Lead Me, Installation, Palais Auersperg, Wien, Österreich
2004 Ausstellung, Kunstraum Oberwelt, Stuttgart, Deutschland (Prolog)
2000–2006: „Die Legende vom Künstler“
Das transdisziplinäre Kunstprojekt über die Rolle von KünstlerInnen besteht aus Dialogischen Interventionen,
Installationen, Fotos, Videos, Performances, Vorträgen und Texten.
2006 Vortrag und Text, NGBK, Berlin
2005 Vortrag und Intervention, IKM – Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft, Wien
2004 Performance und Vortrag, ZIM – Zwanshaals in Motion, Rotterdam, NL
2004 Performance und Vortrag, School of the Art Institute of Chicago, USA
2003 Performance, International Symposium „when the project leaves the gallery...–
Potentiale künstlerischen Handelns im sozialen Raum “, Universität für angewandte Kunst, Wien
2002 fünf Schaltungen in der Tageszeitung „Der Standard”, museum in progress, Wien
2001 Dialogische Intervention und Ausstellung, Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst
und Galerie 5020, Salzburg
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1996–2000: trans wien: Kunst im öffentlichen/sozialen Raum-Projekte
am Wiener Westgürtel
mit der KünstlerInnengruppe trans wien (gemeinsam mit Moni K. Huber, Manfred Steiner und
Wolfgang Schneider), Auswahl:
2000 Installation des Projektraums „wienstation“ in Kooperation mit Architekt Peter Rogl,
finanziert mit Mitteln des EU-Projekts Urban Wien – Gürtel Plus“, Wien
1997 station 4: carina, Kunst im sozialen Raum Projekt, Wien
KURATIEREN, KONZEPTARBEIT, CONSULTING
2009–2013 Soho in Ottakring
Künstlerisches Konzept, Organisation der Reihe „Special Guests“ und Co-Organisation des
Kunstprojekts und -Festivals im öffentlichen/urbanen Raum, Wien
www.sohoinottakring.at
2012 UMAGO #1 „Destabilized Ground: New Photography from Hungary“
UMAGO geht es um gesellschaftlich relevante Fotografie sowie um Vernetzung, Selbstorganisation
und Unterstützung von FotografInnen und mit Fotografie arbeitenden KünstlerInnen.
Im Zentrum der ersten Show standen Arbeiten der ebenso verblüffenden wie überzeugenden FotografInnen Krisztina Erdei (geb. 1976), Agnes Eva Molnár (geb. 1980) und Peter Puklus (geb. 1980).
„Destabilized Ground" steht für jene Melange aus Krisenhaftigkeit, Unsicherheit und Angst, die auch
in Europa zum bestimmenden Lebensgefühl der letzten Dekade wurde. Die hier präsentierten Fotografien vermitteln nicht unmittelbar die ökonomischen und politischen Zustände unseres Nachbarlandes, sondern zeigen Stimmungslagen einer neuen Generation, die oft mit beißendem Witz auf
die allgemeine Verunsicherung der letzten Dekade reagiert.
www.umago.net
2010 Land in Sicht. Sechs Ermutigungen zur Lage der Region
Künstlerisches Konzept und Organisation des interdisziplinären Formats aus Gespräch, Livemusik,
Film, Diskussion und gastronomischen Einlagen für die Regionale 10 in Liezen, Steiermark,
gemeinsam mit Ernst Huber
www.regionale10.at/cms/beitrag/11241015/45160996/
2008 Out of the Cube. Kunst im öffentlichen Raum Wien
Konzept, Planung und Organisation des Symposiums in Kooperation mit Fokus,
Forschungsgesellschaft für kulturökonomische und kulturpolitische Studien, Wien
www.fokus.or.at/fileadmin/fokus/user/downloads/Out_of_the_cube.pdf
2005 Dual Commitment. Current Examples of Public Art Projects in the USA
Konzept und Organisation für das transdisziplinäre internationale Symposium
www.dualcommitment.net/
2003–2004 Artworks
Consulting für das EU-Projekt über Künstlerische Dienstleistungen im Dritten Sektor
www.equal-artworks.at
PREISE, STIPENDIEN
2012 Bank Austria Kunstpreis (für „Unsicheres Terrain/Destabilized Ground”, Soho in Ottakring 2012)
2011 Theodor Körner Preis (für „Systems of Desire: Arbeiten“)
2007 Glen Arbor studio residency by the Glen Arbor Art Association, Michigan, USA
2005/2006 Budapest Stipendium von der Kulturabteilung Land Salzburg
2004 Chicago studio residency von bka-Kunstsektion
2002 Preis für innovative Sonderprojekte in den neuen Medien von Land Salzburg, Kunstabteilung
2000 Projektwerkstatt-Preis (mit trans wien) von O.K Zentrum für zeitgenössischen Kunst, Linz
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