Zootiere sprechen Englisch ... Theaterprojekt der Marienschule Euskirchen »It's not your turn« schallt es etwas verärgert von der Bühne, »Sie sind nicht an der Reihe«. So weist der Richter den Anwesenden zurecht, der sich ungefragt zu Wort gemeldet hat. EUSKIRCHEN (Lv). Denn schließlich geht es um eine ernste Angelegenheit: Ein Streit über den Sinn von Zoos wird hier verhandelt. Dass das Ganze in englischer Sprache sprichwörtlich »über die Bühne geht«, obwohl sich der »Gerichtssaal« in der Aula der Marienschule befindet, liegt daran, dass die Flying Fish Theatre Company am Werke ist. Mit zwei britischen Schauspielerinnen der Tourneetruppe mit Sitz in Krefeld hat die Klasse 5c der Marienschule ein Theaterprojekt verwirklicht. Diese Klasse ist eine der beiden ersten im bilingualen Zweig der Schule. Die Schüler haben bereits jetzt sieben Stunden Englisch in der Woche - und das merkt man. Englische Wortfetzen klingen durch den Raum und die Vokabeln, nach der die Englischlehrerin der 5c,Angelika Diefenthal, gefragt wird, werden sofort angewendet. Der ganztägige Workshop begann mit Improvisationsübungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler englische Begriffe darstellen sollten. Dann wurde in Zweiergruppen überlegt, wie sich ein bestimmtes Tier verhält und bewegt und ein Dialog der Tiere, selbstverständlich in Englisch, vorgeführt. Diese Vorübungen bereiteten auf eine Gerichtsszene vor, die klären sollte, welche Bedeutung Zoos für Tiere haben. Dazu mussten stichfeste Argumente überlegt werden, die man den Richter mit seinem Wortschatz auch erklären kann. Doch mit kleinen Übersetzungshilfen konnten die Schüler, also die Tiere, ihre Meinung ausformulieren. Angelika Diefenthal, die auf die Theatergruppe aufmerksam geworden war und sie engagiert hatte, ist sichtlich zufrieden mit dem Verlauf des Workshops. Die Motivation der Klasse ist sie schon gewohnt und so wundert es nicht, dass ihre Schüler die fremdsprachliche Herausforderung mit Begeisterung annehmen. Auch die Projektleiterinnen sind zufrieden. »Die Schauspielerinnen sind hin und weg von den Englischkenntnissen der Klasse«, so Angelika Diefenthal.