Pilot 3D der GDI NRW Stufe II Kontakt Der Aufbau virtueller Regionen in praktischen Anwendungen steht im Zentrum der 2. Realisierungsstufe des Pilot 3D, einem bundesweiten Verbundprojekt von sechs Teams mit Partnern aus Städten, Wirtschaft und Wissenschaft. Der Pilot 3D ist ein von der Geodateninfrastruktur Nordrhein-Westfalen initiiertes Projekt mit dem Ziel, Standards für die interoperable Übertragung und Visualisierung von 3D-Stadt- und Regionalmodellen zu realisieren. Diese Standards ermöglichen die einfache Integration von 3D-Daten verschiedener Systeme und Anbieter, was insbesondere die wirtschaftliche Mehrfachnutzung dreidimensionaler Geoinformationen voranbringt. Niklas Panzer CeGi Center for Geoinformation GmbH Emil-Figge-Str. 91 44227 Dortmund Telefon +49 (0) 2 31 / 72 54 92 71 Telefax +49 (0) 2 31 / 72 54 92 99 E-Mail [email protected] Web www.cegi.de www.gdi-nrw.org Dieter Becker „Mosaikszenario“ A C C B C C B B „Hierarchieszenario“ Stadt Köln - Stadtplanungsamt Regiomodell / DGM Regiomodell / DGM Sprecher des Pilot 3D Willy-Brandt-Platz 2 50679 Köln Nutzer Anbieter LVermA: LVermA: DGM DGM Internet / Intranet Stadt Stadt A A Stadt Stadt B B Detailmodell Detailmodell C C Telefon +49 (0) 221 / 22 12 39 05 Telefax +49 (0) 221 / 22 12 24 50 E-Mail [email protected] Web www.stadt-koeln.de Teilnehmer 3D-Pilot Stufe II Regionalmodell Level-of-Detail 0 Stadtmodell Level-of-Detail 1-3 Stadtmodell Level-of-Detail 1-3 Stadtmodell Level-of-Detail 3-4 . Der Zugriff auf 3D-Geoinformationen über standardisierte Schnittstellen ermöglicht Anwendungsszenarien, in denen virtuelle 3D-Stadtmodelle benachbarter Regionen wie in einem Mosaik zu einem großflächigen Modell zusammengeschlossen werden können. Auch die Kombination von Modellen hierarchisch abgestufter Auflösungen (Levels of Detail) in einer Anwendung wird dadurch möglich. Damit können sowohl großräumige Planungen und Umweltsimulationen unterstützt als auch vielschichtige Stadtmodelle für Fahrzeug- und Fußgängernavigation, Tourismus, Wirtschaftsförderung und Katastrophenmanagement realisiert werden. In der ersten Phase des Pilot 3D (2003-2004) stand mit der Entwicklung und Umsetzung einer neuen Spezifikation, dem Web 3D Service (W3DS), die interoperable 3DGeovisualisierung im Vordergrund. In der aktuellen Stufe 2 geht es vor allem um den gebiets- und herstellerübergreifenden Austausch von vektorbasierten 3D-Stadt- und Regionalmodellen unter Nutzung bestehender Normen des ISO TC211 und Standards des Open Geospatial Consortiums (OGC). Als Datenaustauschformat kommt die XML-basierte Geography Markup Language (GML3) des OGC zum Einsatz. In dem damit realisierten Anwendungsschema CityGML werden neben der 3D-Geometrie auch Topologie und Sachdaten ohne Informationsverlust übertragen. Die am Pilot 3D beteiligten Projekte stellen eigenständige und unabhängige Anwendungen dar. Das gemeinsame Ziel ist dabei der Datenaustausch der 3D-Modelle zwischen den Projektteams, wobei zunächst digitale Geländemodelle und Gebäudemodelle in zwei unterschiedlichen Detaillierungsgraden berücksichtigt werden die sechs Teilprojekte des Pilot 3D, Stufe II Abb. 1: Brandbekämpfungssimulation Recklinghausen Integration von 3D-Modellen für ausgewählte „Points of Interest“ in den Radroutenplaner NRW mittels GDI-konformem Web3D-Service Partner: Stadt Düsseldorf und Kreis Recklinghausen; Fa. CPA GeoInformation; Institut für Roboterforschung der Uni Dortmund (IRF) Der bereits bestehende W3DS wurde um einen weiteren Service zur Ausgabe von GML3 ergänzt. Die Modelle sind durch weitere semantische Inhalte erweitert. Das IRF wird in das Modell eines historischen Schiffshebewerkes im Kreis Recklinghausen technische Bewegungsabläufe integrieren. Tourismusinformationssystem zur WM2006 / 3D-Modell Achse KölnLeverkusen (Weiterführung des Pilotprojektes Stufe 1) Abb. 2: Düsseldorf, Rathausplatz Partner: Stadt Köln und Stadt Leverkusen; Fa. GraphiX GmbH; Fa. Bayer Industrie Services; Institut für Computergrafik der TU Braunschweig Im Zusammenhang mit der WM 2006 wurde eine 3D-Routenführung zu den Veranstaltungsorten und einzelnen Gebäuden ermöglicht. Auf dem Weg können sehenswerte und historische Gebäude virtuell aufgesucht werden, interaktiv begangen und Informationen dazu abgerufen werden. Flug- und Fahrplanauskünfte sowie ein Online-Ticketverkauf sind eingebunden worden. GML-3 Real-Time City Engine Partner: Stadt Berlin; Fa. 3D Geo GmbH; Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam Abb. 3: Rheinenergy Stadion, Köln Entwicklung und Förderung eines interoperablen 3D-StadtmodellDienstes, der einerseits 3D-Stadtmodelle in CityGML importieren kann und der andererseits 3D-Stadtmodelle in CityGML exportieren kann. GML Import und Export für die 3D Infrastruktur des Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung der freien und Hansestadt Hamburg Partner: Stadt Hamburg; Fa. GIStec GmbH; Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung Darmstadt Im Rahmen eines Vorhabens des LGV ist eine datenbankgestützte Verwaltung, Visualisierung und Datenabgabe von 3D-Modellen der DSGK-3D eingeführt worden. Die existierende Infrastruktur wurde um einen CityGML 3D-WFS Import/Export sowie eine entsprechende WebSchnittstelle gemäß SIG3D Spezifikationen erweitert. Abb. 4: 3D-Stadtmodell Berlin Geo-Stadt-Modell – 3D Partner: Stadt Erkelenz; Geologischer Dienst NRW; Fa. GraphiX Gmbh; Institut für Geologie, Lehrgebiet für Geo-informatik der TU Bergakademie Freiberg Bürgernahe Präsentation eines 3D-Gesamtmodells im Internet, bestehend aus geologischem Untergrund – und korrelierendem Stadtmodell am Beispiel eines Ausschnitts aus dem Stadtgebiet Erkelenz. Etwaige Nutzungskonflikte zwischen unterschiedlichen Interessen wurden in einem Gesamtmodell sichtbar Abb. 5: Digitale Stadtgrundkarte 3D, Hamburg Spezifikation des Austauschformats CityGML Institut für Kartographie und Geoinformation der Universität Bonn Das Austauschformat CityGML bildet die Grundlage für den Datenaustausch zwischen den einzelnen Projekten. Es wurde ein GML3Anwendungsschema realisiert, das auf dem in der SIG 3D entwickelten fachübergreifendem Datenmodell für 3D-Stadtmodelle basiert, und das derzeit auf internationaler Ebene im OGC diskutiert wird. Abbildungsnachweis: Abb. 1: Kreis Recklinghausen, irf, CPA-Geoinformation, Abb. 2: Stadt Düsseldorf, CPA-Geoinformation, Abb. 3: Stadt Köln, graphix Abb. 4: Stadt Berlin, 3d-Geo, Abb. 5: Stadt Hamburg, FHG IGD, Gistec, Abb. 6: TU Freiberg Abb. 6: Kombination von Oberflächen- und geologischen Untergrundmodellen