“without light there is no architecture” luis kahn Tageslicht zum Sehen Eingangshalle Louvre Bahnhof Liège-Guillemins Lüttich, Santiago Calatrava Tageslicht zur Raumwahrnehmung Museum of Contemporary Art, Barcelona Tageslicht als Architekturdetail Das Licht der Sonne ist eine grundlegende Voraussetzung für jegliches Leben. Es bestimmt unseren Lebensrhythmus und fördert das Wohlbefinden. In der Architektur wird dem natürlichen Tageslicht deshalb ein großer Stellenwert eingeräumt. Transparenz von Konstruktion und Gebäudehülle Bahnhof Lüttich, Calatrava, Transparentes Stahltragwerk mit Glaseindeckung Seattle Public Library Material- und Geometrieoptimierte Tragwerke und transparente/transluzente Haut ergeben ein Hoßes Maß an Tageslichtnutzung Nachteilige Erscheinungen bei Tageslichtnutzung Durch die angestrebte Transparenz von Gebäuden ergeben sich vorallem energetische Probleme. Das durch Fassadenöffnugen eintretende Sonnenlicht erwärmt den Innenraum und führt besonders in den Sommermonaten zu Überhitzungen. Durch verschiedene Beschattungssysteme und Methoden ist es möglich das einfallende Sonnenlicht zu regulieren, Tageslicht zu lenken, Gebäude energetisch aufzuwerten und trotzdem ein gewisses Maß an Transparenz zu erhalten. Beschattungssysteme unterscheiden sich in Material, Wirkungsweiße und Form. Lamellen oder Paneele aus Glas, Metall, oder Holz innenliegend oder aussenliegend starr oder beweglich Screens aus Metall oder Holz als Vorhang vor der Fassade Metallgewebe in Glas eingelassen Textile Beschattung durch transluzente Membrane oder Pneukissen, Seattle Public Library, Rem Kolhaas Streckmetalleinlage im Scheibenwischenraum sorgt für Sonnen-und Blendschutz und gewährleistet weiterhin eine transparente Gebäudehülle Feuer- und Polizeiwache Berlin Sonnenschutz durch Klappbare farbig bedruckte Glaslamellen. Neben Beschattung und Lichtregulierung sind sie auch gestalterische Elemente und prägen das äußere Erscheinungsbild Die unterschiedlichen Systeme der Beschattung haben ihre Vor- und Nachteile: Starre Systeme wie fixierte Lamellen, Gewebe und Screens aus Metall oder Holz können sich dem Sonnenverlauf nicht anpassen und erzielen so nur in bestimmten Zeiten ihre Optimale Wirkung. Materialbezogen verhindern Systeme aus Metall, Holz, oder Textil eine Überhitzung des Raums, jedoch schränken sie Transparenz stark ein. Eine innovative Lösung sollte die Vorteile maximieren und die Nachteile minimieren. Schutz vor Sonnenlicht und Erwärmung des Innenraumes bei gleichzeitiger Transparenz, Flexibilität und ausreichenden Durchlass von diffusem Tageslicht. Solche Tageslichtsysteme existieren bereits, eine spezielles System ist das bewegliche Prismensystem. BEWEGLICHE PRISMENSYSTEME Das Prismen - Prinzip Wenn Licht in einem Winkel von 90° auf die Hypothenuse eines rechtwinkligen Prismas trifft, wird es aufgrund der physikalischen Gesetzmäßigkeit der Totalreflexion zurückgeworfen. Das diffuse Tageslicht dringt hingegen ungehindert in den Raum. Da die Sonne im Tagesbzw. Jahresverlauf ihre Position ändert, werden die Prismen durch elektronische Steuerung der Sonne nachgeführt. Prismensysteme bieten einen optimalen Sonnen- und Blendschutz bei gleichzeitig verlustarmer Tageslichtnutzung bzw. Tageslichtlenkung und die Sicht nach außen ist trotz den geforderten Blendschutzwerten gewährleistet. Die Merkmale: Neben den üblichen Anforderungen an den Sonnenschutz bieten die Prismensysteme eine Reihe weiterer Vorteile. * Tageslicht in die Raumtiefe * Angenehmes, natürliches Raumklima * Gezielte Tageslichtlenkung * Energie Einsparung PRISMENPLATTEN Werkstoff: PMMA (Acrylglas) - niedriger Energiedurchlass (g = 0,15) bei hohem Lichtdurchlass (LT = 0,7) Die Prismen werden in die Acrylglasplatten gefräst. Die Primsenplatten weisen Stärken zwischen 12 und 20 mm auf. In ihren Abmessungen sind sie eingeschränkt. TRAGKONSTRUKTION Tragrohre in Werkstoff 1.4301, INOX (A2) Oberfläche gebürstet Prismenaufnahme in Aluminiumguss, Oberfläche Rohguss altn. pulverbesichtet ANTRIEBE Lamelle stufenlos über ein Hebelgetriebe mit Schubstange und Linearantrieb mit zylindrischem INOX-Gehduse verstellbar BEWEGLICHES PRISMENSYSTEM am Beispiel der RLB Innsbruck, Adamgasse Die Neuorganisation der Schalterhalle erforderte wegen der Tiefe des Raumes ein grundsätzliches Überdenken der Belichtungssituation. Die Einbeziehung der Freiräume und die transparente Glasarchitektur scheinen die Trennung von Innen- und Außenraum aufzuheben Die ausgeführte Tageslichtlenkung hat entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung des Innenraumes und der Fassaden. Prismensonnenschutzanlagen verhindern unerwünschte Sonneneinstrahlung, lassen jedoch diffuses Tageslicht ein, das über eine Spiegeldecke in die Tiefe des Raumes gelenkt wird.