20. Wiener Gemeinderat (4) Hauptdebatte: Genehmigung für die Förderung von Lastenfahrrädern GR Mag. Rüdiger Maresch (Grüne) verteidigte die von der Stadtregierung geplante Förderung der Lastenfahrräder und sagte, diese hätten sich bereits unter anderem in der Seestadt Aspern bewährt. Außerdem könnten Lastenräder auch von weniger mobilen Personen verwendet werden. Auf die Forderung seines Vorredners nach mehr „Park & Ride“-Möglichkeiten erwiderte Maresch, dass diese zu teuer seien. Man müsste für 200.000 Autos planen, was die Stadt drei Milliarden Euro kosten würde. Überdies seien in Wien lediglich 30 Prozent aller Park & Ride-Plätze ausgelastet. Abschließend wünschte sich Maresch die Forcierung von 15-Minuten-Takten bei der Schnellbahn. GR Karl Baron (FPÖ) nannte die Pläne der Stadtregierung zur Förderung von Lastenfahrrädern einen „Blödsinn“. Man wolle damit der Bevölkerung weismachen, dass so Verkehrsprobleme gelöst werden könnten. Laut Baron stellten Lastenräder allerdings eine „zusätzliche Belastung“ für den Verkehr dar. Zum Thema E-Mobilität sagte er, Vizebürgermeisterin Vassilakou plane Ladestationen im öffentlichen Raum. Damit widerspreche sie ihrer eigenen Aussage, diese nur dort anzubringen, wo sie keinen öffentlichen Raum besetzten. Durch die Ladestationen würden „tausende Parkplätze verschwinden“. Kritik äußerte Baron auch an den von den Grünen geforderten Umweltzonen. Diese seien „Schikanen“ für LKW-FahrerInnen. GR Siegi Lindenmayr (SPÖ) sagte, Lastenfahrräder würden zu einer Entlastung des innerstädtischen Verkehrs führen. Das Konsumverhalten der WienerInnen würde sich immer mehr dahingehend ändern, dass immer häufiger Waren online bestellt würden. Gebe es die Alternative der Lastenräder nicht, bedeute das für Wien einen Anstieg an LKW-Fahrten und damit einhergehend eine stärkere Umweltbelastung. Die Option, günstig Lastenfahrräder als Transportmittel anzuschaffen, sei außerdem ein Anreiz für moderne Unternehmen, sich in Wien anzusiedeln. GR DI Dr. Stefan Gara (NEOS) bezeichnete die Ansichten von ÖVP und FPÖ zum Thema Verkehrspolitik als „verstaubt“. Wien benötige eine „moderne und urbane“ Logistik. Die Lastenfahrräder seien hier das richtige Mittel, um diese zu erreichen. Außerdem seien sie „schneller, billiger und ökologischer“ als LKWs. Am Beispiel anderer europäischer Städte sei laut Gara erkennbar, dass in Zukunft 30 bis 50 Prozent der gesamten Logistik mittels Lastenfahrrädern bewältigt werden könnten. Der Ausbau der E-Mobilität trage dazu bei, dass Wien zu einem „Innovations-Hotspot“ werde. (Forts.) sep/buj Rückfragehinweis für Medien Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53) Stadtredaktion Diensthabende/r Redakteur/in Telefon: 01 4000 81081