DE Verity ADx.book Page 1 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Verity™ ADx XL DR Modell 5357 M/S DR Modell 5356* DC Modell 5256* SR Modell 5157 M/S SR Modell 5156* SC Modell 5056* Herzschrittmacher *mit AutoCapture™ Stimulationssystem Gebrauchsanweisung DE Verity ADx.book Page 2 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Sofern nicht anders angegeben, weist ™ darauf hin, dass ein Name eine Marke des Unternehmens St. Jude Medical, Inc. oder einer seiner Tochtergesellschaften ist, oder dass diese die Lizenzrechte daran halten. ST. JUDE MEDICAL und das aus neun Quadraten bestehende Symbol sind Marken und Servicemarken der St. Jude Medical, Inc. und angeschlossenen Unternehmen. © 2011 St. Jude Medical, Inc. All Rights Reserved. DE Verity ADx.book Page 1 Monday, April 22, 2013 10:08 PM VERITY ™ ADx XL DR Abbildung 1. Verity ADx XL DR Gerätemodell 5356 Beschreibung Verity™ ADx XL sind implantierbare, multiprogrammierbare und frequenzadaptive Herzschrittmacher. In diesem Handbuch sind sechs Verity ADx XL Schrittmacher beschrieben: • Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S • Verity ADx XL DR, Modell 5356 • Verity ADx XL DC, Modell 5256 • Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S • Verity ADx XL SR, Modell 5156 • Verity ADx XL SC, Modell 5056. Alle Modelle sind mit den gleichen automatischen Therapieoptionen, Patienten-Sicherheitsfunktionen sowie umfassenden Diagnosefunktionen und -tests ausgestattet. Dazu gehören u. a.: • AutoCapture™ Stimulationssystem: stellt automatisch die ventrikuläre Impulsamplitude ein und passt diese Einstellung regelmäßig an die beim Patienten gemessene Reizschwelle an1 • Atriales Schutzintervall, mit dem eine konkurrierende atriale Stimulation auf ein Minimum reduziert werden soll2 • Far-Field-Schutzintervall, mit dem die Wahrnehmung von Far-Field-Signalen im Vorhof reduziert werden soll2 • Omnisense™: Beschleunigungsmesser-Aktivitätssensor, der die frequenzadaptive Stimulation steuert3. Darüber hinaus bieten das Programmiergerät Modell 3510/3500 und das Merlin™ Patient Care System (PCS) mit dem Verity ADx XL Herzschrittmacher Folgendes: • Bildschirm-Referenzhandbuch • Datenbankschnittstelle • Kontinuierlicher Echtzeit-Ausdruck von EKGs, IEGMs und Markern (nur beim Programmiergerät Modell 3510 und bei Merlin PCS verfügbar). Die Gerätemodelle 5357 M/S und 5157 M/S sind mit unipolaren Elektroden mit 5-mm- oder 6-mm-Anschlusssteckern kompatibel. Eine Anschlussschraube für jede Elektrode befestigt den Stift im Konnektor. Die Gerätemodelle 5356, 5256, 5156 und 5056 sind mit allen unipolaren und bipolaren IS-1, VS•1 oder 3,2 mm-Elektroden kompatibel. Eine Anschlussschraube für jede Elektrode befestigt den Stift im Konnektor. Alle Modelle können mit dem Programmiergerät Modell 3510/3500 und der Software Modell 3307 Version 4.4 oder höher bzw. mit dem Merlin PCS und einer beliebigen Softwareversion programmiert werden. Detaillierte Informationen zur Programmierung, zum Testen und zur Anzeige der Diagnostikdaten finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 oder am Merlin PCS. Einige der Merkmale der in diesem Handbuch beschriebenen Modelle sind in Tabelle 1 gegenübergestellt. Verity ADx XL Modell Zweikammer 5357 5356 5256 X X X X X Einkammer Frequenzadaptive Stimulation 5157 5156 5056 X X X X X AutoCapture Stimulationssystem X X X X Kompatibel mit allen 3,2-mm-Elektroden X X X X M/S (5/6 mm) Konnektor X X Tabelle 1. Vergleich von Verity ADx XL Schrittmachern 1. Für die Modelle 5357 und 5157 nicht verfügbar. 2. Für Einkammermodelle nicht verfügbar. 3. Für die Modelle 5256 und 5056 nicht verfügbar. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 1 DE Verity ADx.book Page 2 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Hinweis Das AutoCapture Stimulationssystem erfordert eine kompatible ventrikuläre Elektrode mit niedriger Polarisationsspannung. Weitere Informationen erhalten Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drükken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500. Indikationen und Verwendungszweck Die Implantation von Verity™ ADx XL Schrittmachern ist bei folgenden dauerhaften Beschwerden indiziert, wenn diese u. a. mit folgenden Symptomen einhergehen: • Synkope • Präsynkope • Ermüdung • Desorientiertheit • eine beliebige Kombination dieser Symptome. Eine frequenzadaptive Stimulation (nur die Modelle 5357, 5356, 5157, 5156) ist bei Patienten mit chronotroper Inkompetenz4 indiziert sowie bei Patienten, die von einer erhöhten Stimulationsfrequenz bei körperlicher Aktivität profitieren würden. Eine Zweikammerstimulation (nur die Modelle 5357, 5356, 5256) ist indiziert bei Patienten mit: • Sick-Sinus-Syndrom • chronischem symptomatischem AV-Block II° oder III° • wiederholten Adams-Stokes-Anfällen • symptomatischem bifaszikulärem Schenkelblock, wenn eine Tachyarrhythmie und andere Ursachen ausgeschlossen wurden. Eine Vorhofstimulation ist indiziert bei Patienten mit Sinusknotenfunktionsstörungen sowie intakter AV- und intraventrikulärer Überleitung. Eine Ventrikelstimulation ist indiziert bei Patienten mit signifikanter Bradykardie und: • normofrequentem Sinusrhythmus mit nur seltenen Episoden eines AV-Blocks oder Sinusknotenausfalls • chronischem Vorhofflimmern • schwerer Körperbehinderung. Angaben zu den spezifischen Indikationen, die mit den einzelnen Betriebsarten verbunden sind, finden Sie unter Betriebsarten auf Seite 7. In Tabelle 2 ist das Zubehör mit dem jeweiligen Verwendungszweck aufgeführt. Zubehör Verwendungszweck Torque-Tool Zur Befestigung der Elektrodenkonnektoren und Verschlussstopfen im Header. IS-1-Blindstecker Zum Verschließen nicht gebrauchter Elektrodenbuchsen. Tabelle 2. Zubehör und Verwendungszweck Kontraindikationen Unipolare Stimulation und implantierter Kardioverter-Defibrillator (ICD). Eine unipolare Stimulationskonfiguration (die für das AutoCapture™ Stimulationssystems erforderlich ist) ist bei Patienten mit einem ICD kontraindiziert. Frequenzadaptive Stimulation (nur Modelle 5357, 5356, 5157, 5156) kann für Patienten ungeeignet sein, die bei höheren sensorgesteuerten Frequenzen Angina pectoris oder andere Symptome einer myokardialen Dysfunktion zeigen. Eine adäquate maximale Sensorfrequenz sollte auf der Basis der höchsten vom Patienten tolerierten Stimulationsfrequenz gewählt werden. Zweikammerstimulation (nur die Modelle 5357, 5356, 5256) ist, wenn auch nicht kontraindiziert, so doch ungeeignet bei Patienten mit chronischem Vorhofflattern, chronischem Vorhofflimmern oder stummen Vorhöfen. Bei diesen Patienten ist gegenüber der Einkammerstimulation kein Vorteil zu erwarten. Ventrikuläre Demand-Einkammerstimulation ist relativ kontraindiziert bei Patienten mit Schrittmacher-Syndrom oder retrograder AV-Überleitung und solchen, die beim Einsetzen der ventrikulären Stimulation an einem Abfall des arteriellen Blutdrucks leiden. Einkammer-Vorhofstimulation ist relativ kontraindiziert bei Patienten, bei denen eine Beeinträchtigung der AV-Überleitung aufgetreten ist. Angaben zu den spezifischen Kontraindikationen, die mit den einzelnen Betriebsarten verbunden sind, finden Sie unter Betriebsarten auf Seite 7. 4. Chronotrope Inkompetenz ist nicht genau definiert. Ein konservativer Ansatz, der durch die Fachliteratur unterstützt wird, definiert chronotrope Inkompetenz als das Unvermögen, eine herzeigene Frequenz von 70% des altersentsprechenden Herzfrequenz-Maximums oder 120 min-1 während des Belastungstests zu erreichen, je nachdem, welche Frequenz niedriger ist. Das altersentsprechende Herzfrequenzmaximum wird nach der Formel 197 — (0,56 x Alter) berechnet. Gwinn N, Leman R, Kratz J, et al. Chronotropic incompetence: A common and progressive finding in pacemaker patients. American Heart Journal 1992; 123:1216-19. 2 Indikationen und Verwendungszweck DE Verity ADx.book Page 3 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Warnhinweise Zur Vermeidung permanenter Schäden am Schrittmacher sowie an der Kontaktstelle von Elektrode und Gewebe ist Folgendes zu beachten: • Elektrochirurgie. Verwenden Sie keine elektrochirurgischen Geräte in der Nähe eines implantierten Schrittmachers. Wenn eine Elektrokauterisation notwendig ist, benutzen Sie einen bipolaren Kauter oder platzieren die indifferente Elektrode so weit wie möglich vom Schrittmacher entfernt. • Lithotripsie. Der Fokus des Lithotripsie-Strahls darf sich nicht innerhalb eines Abstands von 16 cm vom Schrittmacher befinden. Programmieren Sie vor der Durchführung einer Lithotripsie den Schrittmacher auf Sensor „Aus“, um einen inadäquaten Anstieg der Stimulationsfrequenz zu verhindern. Nach einer Lithotripsie-Exposition sollte eine gründliche Überprüfung der Schrittmacherfunktion mit besonderer Beachtung des Sensors durchgeführt werden. • Therapeutische Bestrahlung. Verwenden Sie keine ionisierende Strahlung in der Nähe eines implantierten Schrittmachers. Durch eine Strahlentherapie kann der elektronische Schaltkreis des Schrittmachers beschädigt werden. • Ultraschallbehandlung. Verwenden Sie keinen therapeutischen Ultraschall innerhalb eines Abstands von sechszehn Zentimetern vom Schrittmacher. Nach jeder der oben aufgeführten Behandlungsmethoden ist eine gründliche Überprüfung der Schrittmacherfunktion durchzuführen. Betriebsart VVI-Backup. Unter seltenen Umständen wird der Schrittmacher auf die Betriebsart „VVI-Backup“ mit den in Tabelle 3 aufgeführten programmierten Einstellungen umgeschaltet. Diese Werte sind nicht programmierbar. Nach der Umschaltung des Schrittmachers auf die Betriebsart „VVI-Backup“ zeigt das Programmiergerät eine Meldung an, die darauf hinweist, dass der Schrittmacher mit den Werten für den VVI-Bakkup-Betrieb arbeitet. Drücken Sie die Taste [Fortsetzen] und befolgen Sie die auf dem Bildschirm angezeigten Anweisungen. In den meisten Fällen können die zuvor programmierten Einstellungen wiederhergestellt werden. Das Programmiergerät führt eine kurze (ca. fünf Minuten dauernde) Routine aus, um die zuvor programmierten Einstellungen wiederherzustellen. Nach Abschluss der Routine wird ein Statusreport erstellt. Dieser Bericht muss an den im Report angegebenen Standort von St. Jude Medical eingesandt werden. Es sollte ein normaler Nachkontroll-Test durchgeführt werden und die wiederhergestellten Parameter sollten überprüft werden. Parameter Wert Betriebsart VVI 67,5 min-1 Grundfrequenz Stimulationskonfiguration Wahrnehmungskonfiguration Impulsamplitude Unipolar Unipolar (Spitze) 4,0 V Minimum Impulsdauer 0,6 ms Refraktärzeit 335 ms Empfindlichkeit 2,0 mV Tabelle 3. VVI-Backup-Einstellungen Indikator für elektiven Austausch (ERI). Bei Erreichen von ERI beträgt die nominale Laufzeit des Schrittmachers noch drei Monate. Wenn der Schrittmacher die Zeichen des Erreichens von ERI zeigt, die auf Seite 18 beschrieben sind, sollte er umgehend ausgetauscht werden. Nachkontrollen des Patienten sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um das Erreichen von ERI vor dem Betriebsende (EOL) des Schrittmachers zu ermitteln. EP-Tests. Bei der Durchführung von EP-Tests können lebensbedrohliche ventrikuläre Tachykardien oder Kammerflimmern auftreten. Deshalb sollte während der Tests zum einen der Patient intensiv überwacht und zum anderen sichergestellt werden, dass ein Defibrillator und Wiederbelebungsgeräte sowie geschultes Personal sofort bereitstehen. EP-Tests sollten ausschließlich von Ärzten durchgeführt werden, die speziell in Tachykardie-Induktions- und Reversionsprotokollen geschult sind. Weitere Informationen zu EP-Tests finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 bzw. am Merlin PCS. Vorsichtsmaßnahmen • Der Schrittmacher ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Sterilisation • Der Inhalt der Verpackung wurde vor dem Versand mit Ethylenoxid sterilisiert. Dieses Gerät ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen und darf nicht resterilisiert werden. • Setzen Sie sich mit St. Jude Medical in Verbindung, wenn die sterile Verpackung beschädigt ist. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 3 DE Verity ADx.book Page 4 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Lagerung und Handhabung • Mechanische Einwirkung. Schrittmacher von St. Jude Medical™ sind robust konstruiert. Sollten Sie jedoch den Verdacht haben, dass der Schrittmacher beschädigt wurde, implantieren Sie ihn nicht, sondern senden ihn an St. Jude Medical zurück. • Temperatur. Der Schrittmacher darf keinen Temperaturen über 50 °C oder unter - 5 °C ausgesetzt werden. Wird der Schrittmacher Temperaturen unter 0 °C ausgesetzt, kann dies zu einer fehlerhaften Anzeige von ERI führen. Wurde der Schrittmacher extremen Temperaturen ausgesetzt, sollte er danach bei Zimmertemperatur aufgewärmt werden. Zeigt der Schrittmacher trotzdem ERI an, muss er an St. Jude Medical eingesandt werden. • Einäscherung. Der Schrittmacher darf nicht eingeäschert werden. Vorbereitung der Implantation • Verpackungsetikett. Lesen Sie vor dem Öffnen der Sterilverpackung sorgfältig das Etikett und überprüfen Sie, ob die Verpackung den gewünschten Schrittmacher enthält. • Funktionsfähigkeit prüfen. Überprüfen Sie vor dem Öffnen der Sterilverpackung, ob der Schrittmacher einwandfrei funktioniert. Fragen Sie ihn dazu in der Verpackung ab. Entfernen Sie den Magneten, halten Sie den Telemetriekopf über die Verpackung und wählen Sie „Abfragen“. Wählen Sie anschließend das Register „Diagnostik + Gemes. Werte“. Die gemessenen Werte sollten eine normale Spannung sowie einen normalen Batteriestatus anzeigen und die programmierten Parameter sollten mit den auf dem Verpackungsetikett angegebenen und in Tabelle 10 auf Seite 20 aufgeführten Versandeinstellungen übereinstimmen. • Unversehrtheit der Verpackung. Stellen Sie sicher, dass die Verpackung nicht geöffnet oder beschädigt wurde. Bei Verdacht auf Beschädigung muss der Schrittmacher an den Hersteller zurückgesandt werden. • Verfallsdatum. Der Schrittmacher darf nach Ablauf des auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatums nicht implantiert werden. Außerhalb des Sterilbereichs Innerhalb des Sterilbereichs Abbildung 2. Öffnen der Sterilverpackung • Öffnen der Verpackung. Wenn die Abfrage des Schrittmachers in der Sterilverpackung darauf hinweist, dass er einwandfrei funktioniert, kann er aus der Verpackung genommen werden. Der äußere Einsatz der Verpackung kann unsteril geöffnet werden. Wenn jedoch der innere Einsatz geöffnet werden soll, muss dies unter voll-sterilen Bedingungen geschehen (siehe Abbildung 2). Tests vor der Implantation • Schrittmacheranalysegerät. Vor der Implantation kann der Schrittmacher mit einem kompatiblen Schrittmacheranalysegerät (Pacing System Analyzer, PSA) mit kalibrierten Empfindlichkeits- und Ausgangseinstellungen getestet werden. Wenn das entsprechende PSA-Kabel mit dem Anschluss des Schrittmachers verbunden ist, sollten die programmierten Parameter mit den auf dem Verpakkungsetikett angegebenen und in Tabelle 10 auf Seite 20 aufgeführten Versandeinstellungen übereinstimmen. • Adapterkabel. Verwenden Sie zum Testen des Schrittmachers nur IS-1-PSA-Adapterkabel. Verwenden Sie bei den Modellen 5357 und 5157 nur 5/6 mm PSA-Adapterkabel. Andere Adapterkabel können die Anschlüsse beschädigen. • Kompatible Stimulationselektroden. Verity™ ADx XL Gerätemodelle 5357 M/S und 5157 M/S sind ausschließlich mit unipolaren Elektroden mit 5-mm- oder 6-mm-Anschlusssteckern kompatibel. Verity ADx XL Gerätemodelle 5356, 5256, 5156 und 5056 sind dagegen mit allen unipolaren und bipolaren IS-1-, VS•1- oder 3,2 mm-Elektroden kompatibel. Stellen Sie vor der Implantation sicher, dass die Elektroden leicht und eng anliegend in den Konnektor des Schrittmachers passen. • Reiz- und Wahrnehmungsschwellen. Die Reiz- und Wahrnehmungsschwellen müssen vor der Implantation des Schrittmachers mit einem Schrittmacheranalysegerät bestimmt werden. Der negative (schwarze) PSA-Anschluss muss an den Teil des Elektrodenanschlusssteckers angeschlossen werden, der der Elektrodenspitze entspricht. Der positive (rote) Anschluss muss bei bipolaren Elektro- 4 Vorsichtsmaßnahmen DE Verity ADx.book Page 5 Monday, April 22, 2013 10:08 PM den an den Teil des Elektrodenanschlusssteckers angeschlossen werden, der dem Elektrodenring entspricht, oder an eine indifferente Elektrode. Weitere Informationen zur Durchführung von Reiz- und Wahrnehmungsschwellentests finden Sie im technischen Handbuch des Schrittmacheranalysegeräts. Implantation • Unipolare Konfigurationen (Modelle 5357 M/S und 5157 M/S). Implantieren Sie den Schrittmacher mit der unbeschichteten Seite nach oben, um die Möglichkeit einer Stimulation der Schrittmachertasche zu senken. • Gehäusemarkierungen. Beachten Sie die Markierungen am Gehäuse des Schrittmachers und stellen Sie sicher, dass die atrialen und die ventrikulären Anschlüsse ordnungsgemäß hergestellt wurden. • Anschlussschraube. Gehen Sie beim Einstellen der Anschlussschraube mit Vorsicht vor, da diese aus dem Konnektor ragen kann, wenn sie mehr als zwei Umdrehungen entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Programmierung • Programmiergerät. Verity™ ADx XL Schrittmacher können mit dem Programmiergerät Modell 3510/3500 und der Software Modell 3307, Version 4.4 oder höher, bzw. mit dem Merlin PCS und einer beliebigen Softwareversion abgefragt und programmiert werden. Eine Auflistung aller programmierbaren Parameter und der für sie verfügbaren Werte finden Sie in Tabelle 12 auf Seite 22. • Einstellen des Elektrodentyps. Bei der Erstabfrage des Schrittmachers fordert Sie das Programmiergerät dazu auf, den Elektrodentyp einzustellen. Da einige Parameter (z. B. die Stimulationskonfiguration) vom Elektrodentyp bestimmt werden, sollten Sie diesen Parameter bei der Implantation des Schrittmachers einstellen. • Not-VVI. Zur Programmierung des Schrittmachers auf die Not-VVI-Einstellungen drücken Sie nur einmal die Taste Not-VVI des Programmiergeräts. Eine Auflistung der Not-VVI-Einstellungen finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 oder dem Merlin PCS. • Die Betriebsarten ODO, OVO und OAO sollten nicht bei Patienten eingesetzt werden, die schon bei einem kurzen Aussetzen der Schrittmacherfunktion Beeinträchtigungen erleiden würden. • Impulsamplitude. Kommt das AutoCapture™ Stimulationssystem nicht zur Anwendung oder wurde die Elektrode in den Vorhof implantiert, muss vor der Programmierung der Impulsamplitude die Reizschwelle bestimmt werden. Die Impulsamplitude sollte so programmiert werden, dass für eine zuverlässige und effektive Langzeitstimulation eine ausreichende Sicherheitsmarge eingehalten wird. Die Reizschwellen müssen regelmäßig überprüft werden. • Einstellen auf hohe Ausgangsamplitude. Eine Programmierung der Einstellungen auf eine hohe Ausgangsamplitude mit einer hohen Grundfrequenz kann zu einem vorzeitigen Erreichen von ERI führen. • Hochlaufschutz. Die Schaltkreise des Schrittmachers verhindern, dass die maximale Stimulationsfrequenz des Schrittmachers von 190 min-1 (± 10 min-1) überschritten wird. • Ventrikuläres AutoCapture (nur die Modelle 5356, 5256, 5156, 5056). Bevor Sie die Funktion Ventrikuläres AutoCapture auf „Ein“ einstellen, müssen Sie durch einen ventrikulären ER-Wahrnehmungstest sicherstellen, dass die Elektrode kompatibel ist. Gefahren durch Umgebungseinflüsse und medizinische Therapien Schrittmacher von St. Jude Medical™ sind mit einer Spezialabschirmung und Filtern ausgestattet, die die unerwünschten Wirkungen elektromagnetischer Interferenzen (EMI) auf den Betrieb des Schrittmachers erheblich reduzieren. Weisen Sie die Patienten bitte darauf hin, starke elektrische Felder oder Magnetfelder zu meiden. Erfolgt beim Vorliegen von elektromagnetischen Interferenzen (EMI) eine Inhibierung oder Umschaltung des Schrittmachers auf asynchronen Betrieb, muss sich der Patient von der Störungsquelle entfernen oder diese ausschalten. Weisen Sie die Patienten darauf hin, dass sie einen Arzt zu Rate ziehen sollten, bevor sie Bereiche betreten, welche die Schrittmacherfunktion beeinträchtigen könnten. Dazu gehören auch Bereiche, die durch ein Warnschild gekennzeichnet sind, das Schrittmacher-Patienten den Zutritt verwehrt. Medizinische Verfahren und Umgebungseinflüsse Schrittmacher-Patienten sollten im Allgemeinen nicht mit Medizingeräten in Kontakt kommen, die Signale hoher elektromagnetischer Feldstärke aussenden wie Diathermiegeräte und elektrochirurgische Geräte. • CT-Untersuchungen. Bei CT-Untersuchungen besteht aufgrund der höheren Strahlendosis und der längeren Bestrahlungsdauer die entfernte Möglichkeit, dass Interferenzen mit implantierten Geräten auftreten. Die potenzielle Interferenz ist vorübergehender Natur und tritt nur auf, solange ein Strahlungssignal vorliegt. Eine kontinuierliche Exposition kann zu einem vorübergehenden Anstieg der Sensorfrequenz führen. Darüber hinaus besteht bei einem Herzschrittmacher die entfernte Möglichkeit eines intermittierenden Oversensings, solange der CT-Strahl direkt über dem implantierten Gerät auftritt. • Externe Defibrillation. Die elektronischen Schaltkreise des Schrittmachers bieten Schutz vor Defibrillationsentladungen. Trotzdem sollten die Plattenelektroden des Defibrillators nicht direkt über dem Schrittmacher oder der Stimulationselektrode platziert werden. Überprüfen Sie nach der Defibrillation die Funktionsfähigkeit des Schrittmachers. • Magnetresonanztomographie (MRI). Vor und nach einer magnetresonanztomographischen Untersuchung eines Patienten muss der Schrittmacher ausführlich geprüft werden. Die extrem starken Magnetfelder, die während der MRT-Untersuchung erzeugt werden, können zu einer temporären Stimulation in einer asynchronen Betriebsart (VOO, DOO oder AOO) führen, wenn die Magnetreaktion nicht auf „Aus“ eingestellt ist. Wenn sich ein Patient einer MRT-Untersuchung unterziehen muss, programmieren Sie den Schrittmacher vor der Untersuchung auf Sensor „Aus“ und Magnetreaktion „Aus“. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 5 DE Verity ADx.book Page 6 Monday, April 22, 2013 10:08 PM • Ionisierende Strahlung. Therapeutische ionisierende Strahlung (z. B. in Linearbeschleunigern und Kobaltgeräten) kann den Schaltkreis des Schrittmachers permanent beschädigen. Die Wirkung der ionisierenden Strahlung ist kumulativ, d.h. die Gefahr einer Beschädigung des Schrittmachers ist direkt proportional zur Gesamtstrahlendosis des Patienten. Wenn ein Patient ionisierender Strahlung ausgesetzt werden muss, so ist der Schrittmacher während der Therapie lokal mit einer Strahlenschutzvorrichtung abzudecken. Wenn Gewebe in unmittelbarer Nähe der Implantationsstelle bestrahlt werden muss, ist es u. U. erforderlich, den Schrittmacher in ein anderes Gebiet zu verlegen. Überprüfen Sie vor und nach der Strahlenexposition die Funktionsfähigkeit des Schrittmachers, um frühzeitig eventuelle Beschädigungen zu erkennen. • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Zur Herabsetzung der Wahrscheinlichkeit einer Störung der Schrittmacherfunktion platzieren Sie die TENS-Elektroden dicht aneinander und so weit wie möglich vom Schrittmacher entfernt. Bevor Sie eine uneingeschränkte Anwendung von TENS in der häuslichen Umgebung oder an einem anderen Ort befürworten, sollten Sie den Patienten in einer überwachten Umgebung auf mögliche Wechselwirkungen untersuchen. • Therapeutische Diathermie. Diathermische Anwendungen sind stets zu vermeiden, auch wenn der Schrittmacher auf „Aus“ programmiert ist, da das unmittelbar an den Elektroden liegende Gewebe dadurch geschädigt bzw. der Schrittmacher permanent beschädigt werden könnte. • Elektrochirurgische Kauterisation kann ventrikuläre Arrhythmien und/oder Kammerflimmern induzieren, zu einem asynchronen Schrittmacherbetrieb führen oder diesen inhibieren. Wenn eine Elektrokauterisation unbedingt erforderlich ist, sollten der Strompfad und die Neutralelektrode so weit wie möglich vom Schrittmacher und den Elektroden entfernt gehalten werden. Durch Einsatz eines bipolaren Kauters können diese Auswirkungen minimiert werden. Nach der Elektrokauterisation muss der Schrittmacher gründlich überprüft werden. Patientenumgebung • Hochspannungsleitungen und -geräte, Lichtbogen- oder Widerstandsschweißgeräte, Induktionsöfen und ähnliche Geräte können starke elektromagnetische Störfelder erzeugen, welche die Funktionsfähigkeit des Schrittmachers beeinträchtigen können. • Nachrichtenübertragungsgeräte wie Mikrowellensender5, lineare Sendeverstärker oder Amateur-Hochleistungssender können ausreichend starke elektromagnetische Interferenzen erzeugen, um den Betrieb des Schrittmachers zu beeinträchtigen. Weisen Sie die Patienten darauf hin, sich von diesen Geräten zu entfernen, damit ein normaler Schrittmacherbetrieb wiederhergestellt werden kann. • Haushaltsgeräte, die sich in einem intakten Zustand befinden und ordnungsgemäß geerdet sind, erzeugen in der Regel keine elektromagnetischen Interferenzen, die stark genug sind, um den Schrittmacherbetrieb zu stören. Elektrovibratoren, Rasierapparate und Handwerkzeuge, die direkt über den Schrittmacher gehalten werden, können den Schrittmacherbetrieb stören. • Twiddler-Syndrom. Warnen Sie die Patienten davor, mit den Händen auf den implantierten Schrittmacher einzuwirken, da dies zu einer Beschädigung oder Dislokation der Elektroden führen kann. • Patientenaktivitäten. Alle Aktivitäten, die eine wiederholte Belastung oder Erschütterung beinhalten (wie z. B. Reiten, Benutzung von Presslufthammern usw.) können die Stimulationsfrequenz erhöhen, wenn der Sensor des Schrittmachers auf „Ein“ programmiert ist. Bitte warnen Sie die Patienten vor solchen Aktivitäten und programmieren Sie die Sensorparameter gemäß diesen Aktivitäten. • Diebstahlsicherungsanlagen. Bestimmte Arten von Diebstahlsicherungssystemen, wie sie z. B. an den Ein- und Ausgängen von Geschäften und Büchereien installiert sind, können die Schrittmacherfunktion nur dann beeinflussen, wenn sich der Patient im Strahlengang des Detektors aufhält. • Symbol für Schrittmacherverbot Weisen Sie die Patienten mit implantiertem Schrittmacher darauf hin, die mit dem Symbol für Schrittmacherverbot gekennzeichneten Bereiche nicht zu betreten. Abbildung 3. Symbol für Schrittmacherverbot • Mobiltelefone Ein St. Jude Medical entwickeltes Schutzfilter, das in den Verity™ ADx XL Schrittmacher eingebaut ist, verhindert, dass von Mobiltelefonen erzeugte elektromagnetische Signale den Schrittmacherbetrieb beeinträchtigen können6. In klinischen Untersuchungen, die vom Hersteller sowie von fünf unabhängigen Organisationen7 durchgeführt wurden, wurde gezeigt, dass Schrittmacher mit diesem Schutzfilter gegen Störungen durch sämtliche bekannte analoge Mobiltelefone bzw. alle in Tabelle 4 aufgeführten digitalen Telefontechnologien geschützt sind. Die Patienten müssen bei der Benutzung von Mobiltelefonen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen beachten. Typ NADC (TDMA 50) U.S. (TDMA 11) Beschreibung North American Digital Communications (Zeitmultiplexzugriff 50 Hz) Zeitmultiplexzugriff 11 Hz Tabelle 4. Getestete Standards digitaler Telefone 5. Haushaltsübliche Mikrowellengeräte haben keinen Einfluss auf die Schrittmacherfunktion. 6. Carrillo R, Williams DB, Traad EA, Schor JS. Electromagnetic filters impeded adverse interference of pacemakers by digital cellular telephones. JACC 1996; 27(2A):15A Abstract 901-22. 7. Center for Devices and Radiological Health, FDA, Rockville MD; Medical Devices Bureau of Health, Ottawa, Ontario, Canada; Mount Sinai Medical Center of Greater Miami, Miami Beach FL; Center for Study of Wireless Electromagnetic Compatibility, University of Oklahoma, Norman OK; Qualcomm, Inc., San Diego, CA. 6 Vorsichtsmaßnahmen DE Verity ADx.book Page 7 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Typ Beschreibung CDMA PCS (GSM 1,9 GHz) Codemultiplexzugriff Personal Communication Systems (GSM 1,9 GHz) Tabelle 4. Getestete Standards digitaler Telefone Der Schrittmacher wurde darüber hinaus gemäß den Anforderungen von AAMI PC69 auf Kompatibilität mit tragbaren, kabellosen Sendern geprüft. Im Rahmen dieser Prüfung wurden die Betriebsfrequenzen (450 Mhz - 3 GHz) und Pulsmodulationsverfahren aller digitalen Mobiltelefone getestet, die sich zur Zeit auf der Welt in Betrieb befinden. Weitere Informationen erhalten Sie oder Ihr Patient beim technischen Kundendienst (Seite 28). Beschreibung • Explantierte Schrittmacher und Elektroden dürfen nicht wiederverwendet werden. • Reinigen Sie explantierte Geräteteile mit einer 1%-igen Natriumhypochloritlösung, spülen Sie diese anschließend mit Wasser ab und lassen Sie sie trocknen. • Senden Sie den explantierten Schrittmacher an den Hersteller zurück. • Explantieren Sie den Schrittmacher vor der Feuerbestattung eines verstorbenen Patienten. • Mit den mitgelieferten Sechskantschlüsseln kann ein zuvor implantierter Schrittmacher von den implantierten Elektroden gelöst werden. Um die Schlüssel zu erhalten, wenden Sie sich an Ihren örtlichen St. Jude Medical-Vertreter. Mögliche Komplikationen Mit dem Einsatz eines Stimulationssystems können folgende mögliche Komplikationen verbunden sein: • Luftembolie • Abstoßungsreaktionen des Körpers • Herztamponade oder -perforation • Bildung fibrotischen Gewebes, lokale Gewebsreaktion • Undurchführbarkeit der Schrittmacherabfrage oder -programmierung aufgrund einer Funktionsstörung des Programmiergeräts • Infektionen • Unterbrechung der gewünschten Schrittmacherfunktion durch elektrische Interferenzen • Verlust der gewünschten Stimulation und/oder Wahrnehmung infolge einer Elektrodendislokation, einer Körperreaktion an der Elektrodenkontaktstelle oder einer Elektrodenfunktionsstörung (Bruch oder Beschädigung der Isolation) • Verlust der normalen Funktionsfähigkeit des Schrittmachers durch Batterieausfall oder Funktionsstörung eines Bauteils • Schrittmachermigration, Taschenerosion oder Hämatom • Stimulation des Musculus pectoralis • Stimulation des Nervus phrenicus oder des Zwerchfells. Zusätzlich zu den oben genannten sind folgende mögliche Komplikationen mit dem Einsatz von frequenzadaptiven Schrittmachern verbunden: • inadäquate, schnelle Stimulationsfrequenzen durch Sensorversagen oder durch die Detektion von anderen Signalen als der Patientenaktivität • Verlust der Aktivitätsreaktion durch Sensorversagen • Palpitationen bei hochfrequenter Stimulation. Betriebsarten Verity™ ADx XL Schrittmacher der Modelle 5357 M/S, 5356 und 5256 sind Zweikammerschrittmacher, die in Abhängigkeit von der zu stimulierenden Kammer auf die folgenden Stimulationsbetriebsarten programmiert werden können. Verity ADx XL Schrittmacher der Modelle 5157 M/S, 5156 und 5056 sind Einkammerschrittmacher, die ausschließlich auf Einkammerbetriebsarten programmiert werden können. Zweikammerbetriebsarten DDD (Zweikammerstimulation, -wahrnehmung und -inhibierung, atriales Tracking) Die DDD-Betriebsart ermöglicht eine Stimulation und Wahrnehmung in beiden Kammern. Eigenaktivität inhibiert die Impulsabgabe in die entsprechende Kammer und intrinsische atriale Ereignisse werden ventrikulär getriggert. Bei fehlender Eigenaktivität werden beide Kammern mit der programmierten Grundfrequenz und dem programmierten AV-Intervall (Abbildung 4) stimuliert. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 7 DE Verity ADx.book Page 8 Monday, April 22, 2013 10:08 PM AR PR PV AV A programmierte Frequenz V Ausblendzeit Refraktärzeit Ausgangssignal Schrittmacher Alertzeit AV/PV-Intervall PVARP wahrgenommenes Ereignis Abbildung 4. DDD-Betriebsart Wird ein intrinsisches atriales Ereignis in der atrialen Alertzeit wahrgenommen, wird die Impulsabgabe in den Vorhof inhibiert und die Zeitsteuerung für das PV-Intervall beginnt. Wird kein intrinsisches atriales Ereignis wahrgenommen, wird nach Ablauf der atrialen Alertzeit ein Impuls in den Vorhof abgegeben und die Zeitsteuerung für das AV-Intervall beginnt. Bei der Vorhofstimulation findet keine Beschleunigung der Frequenz statt, wenn im AV/PV-Intervall trotz inhibierter Impulsabgabe in den Ventrikel ein intrinsisches ventrikuläres Ereignis wahrgenommen wird. Wird kein ventrikuläres Ereignis innerhalb des AV/PV-Intervalls wahrgenommen, läuft dieses ab. Es wird ein ventrikulärer Impuls abgegeben und die Zeitsteuerung des atrialen Erwartungsintervalls (AEI) beginnt. Bei Wahrnehmung einer ventrikulären Eigenaktivität in der ventrikulären Alertzeit wird die Impulsabgabe in den Vorhof und den Ventrikel inhibiert und die Zeitsteuerung für beide Kanäle auf den Beginn der atrialen Alertzeit zurückgesetzt. Hinweis Um das Auftreten einer konkurrierender Vorhofstimulation auf ein Minimum zu reduzieren, sind beim Verity™ ADx XL Schrittmacher mindestens 125 ms des V-A-Intervalls als atriale Alertzeit vorbehalten. Hinweis Im DDDR-Betrieb erfolgt bei Aktivität und bei Frequenzen über der oberen Grenzfrequenz (MTR) eine Anpassung des AA-Intervalls des Schrittmachers an die für jeden Stimulationszyklus sensorindizierte Stimulationsfrequenz. Indikationen. DDD-Stimulation ist bei AV-Überleitungsstörungen mit normaler oder abnormaler Sinusknotenfunktion indiziert. Kontraindikationen. DDD-Stimulation ist beim Vorliegen häufiger oder persistierender atrialer Tachyarrhythmien oder stummen Vorhöfen kontraindiziert. Durch die Programmierung der Funktion „Mode-Switch“ (automatische Betriebsartumschaltung) kann der Schrittmacher jedoch automatisch beim Vorliegen atrialer Tachyarrhythmien auf die DDI-Stimulation umschalten. Eine intakte retrograde Überleitung stellt zwar keine Kontraindikation dar, erfordert jedoch die sorgfältige Programmierung eines adäquaten Wertes für die postventrikuläre atriale Refraktärzeit (PVARP). DDI (Zweikammerstimulation, ventrikuläre Wahrnehmung und Inhibierung, kein atriales Tracking) In der DDI-Betriebsart führt der Schrittmacher eine Stimulation und Wahrnehmung in beiden Kammern durch. Durch Eigenaktivität des Vorhofs in der atrialen Alertzeit wird die Impulsabgabe in den Vorhof inhibiert und somit eine konkurrierende Stimulation des Vorhofs verhindert. Diese Wahrnehmungsfunktion hat keinen Einfluss auf die Zeitsteuerung des Schrittmachers und bei fehlender Eigenaktivität des Ventrikels wird nach Ablauf des programmierten Frequenzintervalls (V-V-Intervalls) ein Impuls in den Ventrikel abgegeben (Abbildung 5). 8 Betriebsarten DE Verity ADx.book Page 9 Monday, April 22, 2013 10:08 PM VES A V programmierte Frequenz Ausblendzeit Refraktärzeit Ausgangsimpuls Schrittmacher Alertzeit AV-Intervall PVARP wahrgenommenes Ereignis Abbildung 5. DDI-Betriebsart Wie in der Betriebsart DVI wird bei fehlender Eigenaktivität eine AV-sequentielle Stimulation mit der programmierten Frequenz durchgeführt. Zusätzlich wird der Schrittmacher durch Eigenaktivität des Ventrikels, die in der ventrikulären Alertzeit des AEI oder im AV-Intervall auftritt, inhibiert und die Zeitsteuerung wird wie zuvor beschrieben zurückgestellt. Hinweis Um das Auftreten einer konkurrierender Vorhofstimulation auf ein Minimum zu reduzieren, sind beim Verity ADx XL Schrittmacher mindestens 125 ms des V-A-Intervalls als atriale Alertzeit vorbehalten. Indikationen. Die DDI-Stimulation ist indiziert in Situationen, die eine Zweikammerstimulation erfordern, in denen die Vermeidung einer konkurrierenden Stimulation des Vorhofs erwünscht ist und ein spezifischer Grund dafür vorliegt, dass atriales Tracking weder erforderlich noch erwünscht ist (wie beispielsweise intermittierende atriale Tachyarrhythmien in der Gegenwart einer intakten AV-Knoten-Überleitung). Kontraindikationen. Die DDI-Stimulation ist kontraindiziert bei hochgradigem AV-Block mit normaler Sinusknotenfunktion, chronischem Vorhofflimmern oder -flattern sowie stummen Vorhöfen. DVI (Zweikammerstimulation, ventrikuläre Wahrnehmung und Inhibierung) In der DVI-Betriebsart findet die Stimulation in beiden Kammern statt, aber die Wahrnehmung nur im Ventrikel. Bei fehlender Eigenaktivität des Ventrikels werden beide Kammern mit der programmierten Grundfrequenz und dem programmierten AV-Intervall stimuliert. Wird im AEI ein ventrikuläres Ereignis erkannt, werden alle Impulsabgaben des Schrittmachers inhibiert und die Zeitsteuerung des AEI wird neu gestartet. Wird kein intrinsisches ventrikuläres Ereignis während des AEI oder des AV-Intervalls wahrgenommen, läuft das AEI ab und es wird ein Impuls in den Vorhof abgegeben (Abbildung 6). A V Ausblendzeit Ausgangsimpuls Schrittmacher Refraktärzeit AV-Intervall Alertzeit wahrgenommenes Ereignis Abbildung 6. DVI-Betriebsart Ein intrinsisches ventrikuläres Ereignis im AEI oder AV-Intervall inhibiert die Impulsangabe in den Ventrikel und stellt die Zeitsteuerung des AEI zurück. Wird im AV-Intervall kein ventrikuläres Ereignis wahrgenommen, läuft dieses ab, woraufhin ein Impuls in den Ventrikel abgegeben wird. Indikationen. DVI-Stimulation ist in Fällen indiziert, in denen eine Zweikammerstimulation erforderlich ist und ein spezifischer Grund dafür vorliegt, dass eine atriale Wahrnehmung nicht erwünscht ist. Kontraindikationen. DVI-Stimulation ist kontraindiziert beim Vorliegen eines konkurrierenden Eigenrhythmus des Vorhofs und bei stummen Vorhöfen. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 9 DE Verity ADx.book Page 10 Monday, April 22, 2013 10:08 PM DOO (asynchrone Zweikammerstimulation) In der DOO-Betriebsart werden unabhängig von der Eigenaktionen beide Kammern mit der programmierten Grundfrequenz und dem programmierten AV-Intervall stimuliert (Abbildung 7). A V programmierte Frequenz programmierte Frequenz Refraktärzeit AV-Intervall Ausgangssignal Schrittmacher Abbildung 7. DOO-Betriebsart Indikationen. Die DOO-Betriebsart ist indiziert, wenn ein Bedarf für Zweikammerstimulation und die Wahrscheinlichkeit signifikanten elektromagnetischen oder elektromyogenen Rauschens besteht, das zu einer inadäquaten Inhibierung oder Triggerung des Schrittmachers führen könnte. Kontraindikationen. Die DOO-Betriebsart ist beim Vorliegen eines kompetitiven Eigenrhythmus des Herzens kontraindiziert. VORSICHT Die DOO(R)-Betriebsart ist hauptsächlich für eine temporäre Anwendung vorgesehen. Eine Langzeitanwendung kann zu konkurrierender Stimulation, einschließlich potentiell gefährlicher Tachyarrhythmien führen. VDD (ventrikuläre Stimulation, Zweikammerwahrnehmung und -inhibierung, atriales Tracking) Die VDD-Betriebsart bietet eine ventrikuläre Stimulation, die mit der Eigenaktivität des Vorhofs synchronisiert ist. Der Schrittmacher kann in beiden Kammern wahrnehmen, aber nur den Ventrikel stimulieren (Abbildung 8). A V programmierte Frequenz Refraktärzeit des Schrittmachers Ausgangssignal Schrittmacher Alertzeit des Schrittmachers PV-Intervall PVARP wahrgenommenes Ereignis Abbildung 8. VDD-Betriebsart Bei fehlender atrialer und ventrikulärer Eigenaktivität stimuliert der Schrittmacher den Ventrikel (VVI-Stimulation). Eine Eigenaktivität des Ventrikels inhibiert den Schrittmacher. Die Betriebsart nimmt bevorzugt P-Wellen wahr, wodurch die atriale Alertphase aufrechterhalten wird, wenn andere Zeitsteuerungen diese ausgeschlossen hätten. Der Schrittmacher hält grundsätzlich ein atriales Alertfenster aufrecht, das der Summe aus PV-Intervall und 25 ms entspricht. Greifen die anderen Zeitsteuerungen in dieses atriale Alertfenster über, wird die PVARP notwendigerweise verkürzt, um dieses aufrechtzuerhalten. Ein wahrgenommenes atriales Ereignis, das im Fenster am Ende des V-V-Intervalls auftritt, leitet ein PV-Intervall ein und verlängert das V-V-Intervall. Auch wenn die VDD-Betriebsart das V-V-Intervall verlängern kann, erhält sie die AV-Synchronität. Dadurch wird es dem Schrittmacher möglich, einen Sinusrhythmus zu triggern, der unter der programmierten Grundfrequenz liegt. Indikationen. AV-Block mit normaler Sinusfunktion. Kontraindikationen. Sinusknotenfunktionsstörungen, chronisches Vorhofflattern oder -flimmern, inadäquate atriale Wahrnehmung oder stumme Vorhöfe 10 Betriebsarten DE Verity ADx.book Page 11 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Einkammerbetriebsarten VVI (ventrikuläre Stimulation, Wahrnehmung und Inhibierung) In der VVI-Betriebsart wird der Ventrikel bei fehlender Eigenaktivität mit der programmierten Frequenz stimuliert. Das Auftreten von Eigenaktivität in der Alertzeit inhibiert die Impulsabgabe und setzt die Zeitsteuerung auf den Beginn der Refraktärzeit zurück (Abbildung 9). programmierte Frequenz Refraktärzeit Ausgangssignal Schrittmacher Alertzeit wahrgenommenes Ereignis Abbildung 9. VVI-Betriebsart Indikationen. VVI-Stimulation ist bei symptomatischer Bradykardie jeglicher Ursache indiziert. Dazu gehören u. a. AV-Block und Sinusknotenfunktionsstörungen sowie die verschiedenen Manifestationen einer Sinusknotenfunktionsstörung, einschließlich Sinusknotenausfall, Sinusbradykardie und Bradykardie-Tachykardie-Syndrom. Kontraindikationen. Die VVI-Stimulation ist beim Vorliegen eines Schrittmacher-Syndroms kontraindiziert. VVT (Ventrikuläre Stimulation, Wahrnehmung und Triggerung) In der VVT-Betriebsart wird der Ventrikel bei fehlender Eigenaktivität des Ventrikels mit der programmierten Frequenz stimuliert. Das Auftreten von ventrikulärer Eigenaktivität in der Alertzeit führt dazu, dass der Schrittmacher synchron zum detektierten ventrikulären Ereignis einen Impuls abgibt (Abbildung 10). programmierte Frequenz Refraktärzeit Ausgangssignal Schrittmacher Alertzeit wahrgenommenes Ereignis Abbildung 10. VVT-Betriebsart Indikationen. VVT-Stimulation ist bei der Untersuchung und Behandlung von Arrhythmien für eine zeitlich begrenzte diagnostische Anwendung geeignet, die durch Triggerung des Schrittmacherimpulses mit Hilfe der Brustwandstimulation durchgeführt wird. Getriggerte Stimulationsbetriebsarten, wie beispielsweise VVT, können zur Vermeidung einer inadäquaten Inhibierung des Schrittmachers durch elektromagnetische oder elektromyogene Interferenzen hilfreich sein. Eine getriggerte Betriebsart stimuliert nach der Detektion derartiger Signale, statt durch diese inhibiert zu werden. Kontraindikationen. VVT-Stimulation ist beim Vorliegen eines Schrittmacher-Syndroms kontraindiziert. VOO (asynchrone ventrikuläre Stimulation) In der VOO-Betriebsart wird der Ventrikel unabhängig vom Eigenrhythmus mit der programmierten Frequenz stimuliert (Abbildung 11). Indikationen. VOO-Stimulation ist bei Patienten indiziert, die eine kontinuierliche ventrikuläre Stimulation benötigen und die signifikantem Rauschen elektromagnetischer oder elektromyogener Art ausgesetzt sind, das den Schrittmacher inadäquat inhibieren könnte. Kontraindikationen. Die VOO-Betriebsart ist beim Vorliegen eines kompetitiven Eigenrhythmus des Herzens und bei Patienten kontraindiziert, bei denen während der ventrikulären Einkammerstimulation ein Schrittmacher-Syndrom auftreten könnte. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 11 DE Verity ADx.book Page 12 Monday, April 22, 2013 10:08 PM programmierte Frequenz Refraktärzeit programmierte Frequenz Ausgangssignal Schrittmacher Abbildung 11. VOO-Betriebsart VORSICHT Die Betriebsart VOO(R) ist hauptsächlich für eine temporäre Anwendung vorgesehen. Eine Langzeitanwendung kann zu konkurrierender Stimulation, einschließlich der Induktion potentiell gefährlicher ventrikulärer Tachyarrhythmien führen. AAI (atriale Stimulation, Wahrnehmung und Inhibierung) In der AAI-Betriebsart wird der Vorhof bei fehlender atrialer Eigenaktivität mit der programmierten Frequenz stimuliert. Das Auftreten einer atrialen Eigenaktivität in der Alertzeit inhibiert die Impulsabgabe und stellt die Zeitsteuerung des Schrittmachers auf den Beginn der Refraktärzeit zurück (Abbildung 12). programmierte Frequenz Refraktärzeit Alertzeit Ausgangssignal Schrittmacher Wahrgenommenes Ereignis Abbildung 12. AAI-Betriebsart Indikationen. AAI-Stimulation ist bei symptomatischer Bradykardie infolge Sinusknotenfunktionsstörung indiziert. Kontraindikationen. AAI-Stimulation ist beim Vorliegen von AV-Überleitungsstörungen, chronischem Vorhofflimmern und Vorhofflattern kontraindiziert. AAT (atriale Stimulation, Wahrnehmung und Triggerung) In der AAT-Betriebsart wird der Vorhof bei fehlender atrialer Eigenaktivität mit der programmierten Frequenz stimuliert. Das Auftreten einer atrialen Eigenaktivität in der Alertzeit führt dazu, dass der Schrittmacher synchron zum erkannten atrialen Ereignis einen Impuls abgibt (Abbildung 13). programmierte Frequenz Refraktärzeit Alertzeit Ausgangssignal Schrittmacher Wahrgenommenes Ereignis Abbildung 13. AAT-Betriebsart Indikationen. AAT-Stimulation ist hauptsächlich zum temporären Einsatz bei der Bewertung von Arrhythmien geeignet, die über die elektrische Brustwandstimulation stattfindet. Getriggerte Stimulationsbetriebsarten, wie beispielsweise AAT, können zur Vermeidung einer inadäquaten Inhibierung des Schrittmachers durch elektromagnetische oder elektromyogene Interferenzen nützlich sein. Eine getriggerte Betriebsart stimuliert nach der Detektion derartiger Signale, statt durch diese inhibiert zu werden. 12 Betriebsarten DE Verity ADx.book Page 13 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Kontraindikationen. Die AAT-Stimulation ist beim Vorliegen von AV-Überleitungsstörungen, Vorhofflimmern und Vorhofflattern kontraindiziert. AOO (asynchrone Vorhofstimulation) Die AOO-Betriebsart bietet Vorhofstimulation, die unabhängig vom Eigenrhythmus mit der programmierten Frequenz abgegeben wird (Abbildung 14). programmierte Frequenz programmierte Frequenz Refraktärzeit Ausgangssignal Schrittmacher Abbildung 14. AOO-Betriebsart Indikationen. AOO ist indiziert, wenn ein Bedarf für eine Vorhofstimulation besteht und beim Vorliegen signifikanten elektromagnetischen oder elektromyogenen Rauschens, das den Schrittmacher inadäquat inhibieren könnte. Kontraindikationen. Die AOO-Betriebsart ist beim Vorliegen eines konkurrierenden Eigenrhythmus und bei AV-Überleitungsstörungen kontraindiziert. VORSICHT Die AOO(R)-Betriebsart ist zur temporären Anwendung vorgesehen. Eine Langzeitanwendung kann zu konkurrierender Stimulation des Vorhofs führen. Betriebsarten ODO, OVO und OAO In diesen Betriebsarten wird die Stimulation ausgeschaltet, während der Schrittmacher die Wahrnehmung der herzeigenen Aktivität aufrechterhält und die Ereignisse im Gerätespeicher gespeichert werden. Diese Betriebsarten sind primär zur temporären diagnostischen Bewertung des Eigenrhythmus geeignet und wenn eine Aufzeichnung der Aktivität8 erforderlich ist. Wenn diese Betriebsarten programmiert sind, zeigt das Programmiergerät Modell 3510/3500 die Marker und Herzfrequenz jedoch nicht an. Diese Betriebsarten sind nicht verfügbar, wenn der Sensor auf „Ein“ oder „Passiv“ programmiert ist. Umgekehrt kann der Sensor nicht auf „Ein“ oder „Passiv“ programmiert werden, wenn eine dieser Betriebsarten programmiert wurde. Wie für alle Betriebsarten gilt, dass bei der Umprogrammierung auf eine andere Betriebsart die Diagnostikdaten gelöscht werden. VORSICHT Die Betriebsarten ODO, OVO oder OAO sollten nicht für schrittmacherabhängige Patienten oder für Patienten eingesetzt werden, die schon bei einem kurzen Aussetzen des Schrittmachers beeinträchtigt werden könnten. Frequenzadaptive Betriebsarten (nur die Modelle 5357, 5356, 5157 und 5156) Die Funktion der frequenzadaptiven Betriebsarten (Sensor „Ein“) besteht darin, die Stimulationsfrequenz in Übereinstimmung mit den programmierten Parametern an Aktivitätsänderungen anzupassen. Die Frequenzanpassung kann in jeder Stimulationsbetriebsart aktiviert werden. Indikationen. Es gelten die gleichen Indikationen wie bei den nicht frequenzadaptiven Betriebsarten, jedoch mit der zusätzlichen Indikation, dass ein Anstieg der Stimulationsfrequenz bei Aktivität erwünscht ist. Kontraindikationen. Es gelten die gleichen Kontraindikationen wie bei den nicht frequenzadaptiven Betriebsarten, jedoch mit der zusätzlichen Kontraindikation, dass Stimulationsfrequenzen oberhalb der programmierten Grundfrequenz nicht gut toleriert werden. 8. Der ODO-Betrieb wird von den Modellen 5157 M/S, 5156 und 5056 nicht unterstützt. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 13 DE Verity ADx.book Page 14 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Richtlinien für die Programmierung Allgemeines Verity™ ADx XL Schrittmacher können mit dem Programmiergerät Modell 3510/3500 und der Software Modell 3307, Version 4.4 oder höher, bzw. mit dem Merlin PCS und einer beliebigen Softwareversion programmiert werden. Detaillierte Informationen zum Programmiergerät finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 bzw. am Merlin PCS. Eine Auflistung aller programmierbaren Parameter und Einstellungen finden Sie in Tabelle 12 auf Seite 22. Verwendung des Magneten Zur Abfrage des Schrittmachers muss der Magnet aus dem Programmierkopf des Programmiergeräts entfernt werden. Durch einen Magneten wird die Telemetrie beeinträchtigt. Temporäre Programmierung Verity™ ADx XL Schrittmacher ermöglichen eine temporäre Programmierung, um Sie beim Stellen der Diagnose und der Behandlung des Patienten zu unterstützen. Sie können Parameter temporär programmieren, um deren Auswirkungen zu bewerten, mit der Möglichkeit, die Einstellung schnell wieder aufzuheben oder diese permanent zu programmieren. Weitere Informationen finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 bzw. am Merlin PCS. Vorprogrammierte Einstellungen Versandeinstellungen Die Parameter des Schrittmachers werden bei der Herstellung des Schrittmachers voreingestellt. Eine Auflistung der Einstellungen ist in Tabelle 10 auf Seite 20 enthalten. Notfalleinstellungen Der Schrittmacher ist mit Standardeinstellungen für eine hohe Ausgangsamplitude ausgestattet, die mit der Not-VVI-Funktion des Programmiergeräts schnell programmiert werden können. Eine Auflistung der Not-VVI-Einstellungen finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drükken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 oder dem Merlin PCS. Hinweis Bei der Programmierung der Not-VVI-Funktion werden die Diagnostikdaten ohne vorherige Warnung aus dem Gerätespeicher gelöscht. Diagnostikdaten, Tests und Funktionen Verity™ ADx XL Schrittmacher erfassen und speichern eine Reihe von Diagnostikdaten, die mit dem Programmiergerät Modell 3510/3500 oder dem Merlin PCS angezeigt und ausgedruckt werden können. Dazu gehören: • Mode-Switch Histogramm (Anzahl je Klasse und Dauer)9 • Zustandshistogramm • Frequenzhistogramm • Langzeitspeicher für ventrikuläres AutoCapture10 • Sensorfrequenz-Histogramm11 • Gemessene Werte: Magnetfrequenz, Impulsamplitude, Strom, Energie und Ladung, Elektrodenimpedanz, Batteriespannung, Batteriestrom und Batterieimpedanz • Voraussichtliche verbleibende Laufzeit des Schrittmachers • Vorherige Nachkontroll-Tests • Zustandsdiagnostik • Datum der letzten Programmierung • Schrittmacherkennung mit Modellbezeichnung und -nummer, Seriennummer des Schrittmachers, Angaben zur Elektrode und Batteriekennung 9. Für die Modelle 5157 M/S, 5156 und 5056 nicht verfügbar. 10. Für die Modelle 5357 M/S und 5157 M/S nicht verfügbar. 11. Für die Modelle 5256 und 5056 nicht verfügbar. 14 Richtlinien für die Programmierung DE Verity ADx.book Page 15 Monday, April 22, 2013 10:08 PM • Gerätespeicher für die Speicherung wichtiger Patientendaten, einschließlich des Implantationsdatums. Verity ADx XL Schrittmacher bieten darüber hinaus Funktionen, mit denen die Nachkontrolle erleichtert werden soll. Dazu gehören: • Automatische Nachkontrolle zum Erfassen aller wichtigen Diagnostik- und Testdaten auf Knopfdruck • Nicht invasive elektrophysiologische Tests (EP-Tests) • Automatische P- und R-Wellen-Messungen • Automatische ventrikuläre AutoCapture Reizschwellentests10 • Automatische E/R-Empfindlichkeitstests10 • Halbautomatische Reiz- und Wahrnehmungsschwellentests • Batterietest zur Ermittlung des Batteriestatus durch das Aufbringen eines Magneten über den Schrittmacher • Gleichzeitige Anzeige von EKGs und intrakardialen Elektrogrammen (IEGMs) mit kommentierenden Markern und Intervallmessungen (Electronic Calipers) • Gleichzeitige Anzeige atrialer und ventrikulärer Marker • Kontinuierlicher EKG-Ausdruck im Normalbetrieb des Programmiergeräts • Temporäre Programmierung aller Parameter für diagnostische Zwecke • RR-Szenario zur leichteren Programmierung des Aktivitätssensors12. Weitere Informationen zu diesen Funktionen finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 bzw. am Merlin PCS. Implantation und Elektrodenanschluss Inhalt der Verpackung Verity™ ADx XL Schrittmacher werden in einer Sterilverpackung mit den folgenden Komponenten geliefert: • Verity ADx XL Schrittmacher • Konnektor-Kit mit folgenden Komponenten: - Weißer Drehmoment-Schraubenschlüssel Nr. 2 • Dokumentation. Elektrodenanschluss Verity™ ADx XL Schrittmacher der Modelle 5357 M/S und 5157 M/S sind ausschließlich mit unipolaren Elektroden mit 5-mm- oder 6-mm-Anschlusssteckern kompatibel. Verity ADx XL Gerätemodelle 5356, 5256, 5156 und 5056 sind dagegen mit allen unipolaren und bipolaren IS-1-, VS•1- oder 3,2-mm-Elektroden kompatibel. Hinweis Der Schrittmacher muss an eine ventrikuläre bipolare Stimulationselektrode mit niedriger Polarisationsspannung angeschlossen werden, damit das AutoCapture™ Stimulationssystem eingesetzt werden kann. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drükken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/35001. 1. Das AutoCapture Stimulationssystem wird von den Modellen 5357 M/S und 5157 M/S nicht unterstützt. Der Schrittmacher-Konnektor hat für jede Elektrode eine einzelne Anschlussschraube. Die Anschlussschraube stellt einen Kontakt mit dem Konnektorstift der Elektrode (Kathode) her und befestigt die Elektrode im Konnektor. Gleichzeitig stellt eine Ringfeder den Kontakt mit dem proximalen Ring (Anode) her. So schließen Sie den Schrittmacher an die Elektroden an: 1. Entfernen Sie Blut und Körperflüssigkeiten von den Anschlusssteckern der implantierten Elektroden. 2. Lösen Sie beide Anschlussschrauben mit dem weißen Drehmoment-Schraubenschlüssel Nr. 2 im Konnektor des Schrittmachers, damit die Anschlussstecker der Stimulationselektrode vollständig eingeführt werden können. VORSICHT Gehen Sie beim Drehen der Anschlussschraube mit Vorsicht vor, da diese aus dem Stecker ragen kann, wenn sie mehr als zwei Umdrehungen entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. 3. Beachten Sie die Markierungen am Gehäuse des Schrittmachers, um sicherzustellen, dass die atriale und die ventrikuläre Verbindung ordnungsgemäß hergestellt wurde. 12. Für die Modelle 5256 und 5056 nicht verfügbar. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 15 DE Verity ADx.book Page 16 Monday, April 22, 2013 10:08 PM 4. Führen Sie den Elektrodenstecker in den Konnektor ein, bis er festsitzt und im Sichtfenster an der gegenüberliegenden Seite des Konnektors zu sehen ist. 5. Führen Sie den weißen Drehmoment-Schraubenschlüssel Nr. 2 durch die seitliche Öffnung des Konnektors in die Anschlussschrauben ein. 6. Drehen Sie den Drehmoment-Schraubenschlüssel so lange im Uhrzeigersinn, bis er klickt. Der Schraubenschlüssel hat eine Drehmomentbegrenzung, die ein zu starkes Anziehen der Anschlussschrauben verhindert. 7. Wiederholen Sie bei Zweikammermodellen die Schritte 4 bis 6 für die zweite Elektrode. 8. Ziehen Sie vorsichtig an den Elektroden, um sicherzustellen, dass sie fest im Gerät sitzen. Sichern Sie den Schrittmacher in der subkutanen Tasche, indem Sie ihn mit dem Nahtloch im Konnektor vernähen, um das Risiko einer Schrittmachermigration zu minimieren. Fragen Sie das Gerät nach der Implantation und dem Vernähen der Tasche ab, und stellen Sie den Parameter Elektrodentyp richtig ein. Die Einstellungen für den Elektrodentyp sind im Referenzhandbuch für Schrittmacher und in der Online-Hilfe beschrieben. Registrierung und Identifizierung Registrierung und Identifizierung Jedem Schrittmacher liegt ein Implantations-Registrierungsformular bei. Es dient zur dauerhaften Aufzeichnung von Informationen, die den implantierten Schrittmacher betreffen. Bitte senden Sie das ausgefüllte Original in dem mitgelieferten vorfrankierten und adressierten Umschlag an den Hersteller. Kopien des Registrierungsformulars sind für das Krankenhaus und den zuständigen Arzt vorhanden. Röntgenologische Kennzeichnung Der Schrittmacher hat eine röntgendichte Kennzeichnung, die auf konventionellem Röntgenfilm sichtbar ist und das Logo von St. Jude Medical™ sowie einen aus zwei Buchstaben bestehenden Modellcode enthält (siehe Abbildungen 15 bis 18). Der Code lautet für alle Verity™ ADx XL Schrittmacher: V V Die Modellnummer jedes Schrittmachers ist im Gerätespeicher abgelegt und wird bei der Abfrage des Schrittmachers automatisch auf dem Programmiergerätbildschirm angezeigt. Abbildung 15. Röntgenaufnahme von Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S Abbildung 16. Röntgenaufnahme von Verity ADx XL DR, Modell 5356 und DC Modell 5256 Abbildung 17. Röntgenaufnahme von Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S 16 Implantation und Elektrodenanschluss DE Verity ADx.book Page 17 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Abbildung 18. Röntgenaufnahme von Verity ADx XL SR, Modell 5156 und SC Modell 5056 Laufzeit des Schrittmachers Die Laufzeit des Schrittmachers hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie z. B. den programmierten Parametern, dem Prozentsatz der stimulierten Zeit oder der internen Impedanz usw. Die voraussichtlichen Laufzeiten in den Tabellen 5 bis 8 beruhen auf den Daten eines beschleunigten Batterietests, der unter definierten Bedingungen durchgeführt wurde. Faktoren wie Änderungen der sensorgesteuerten Stimulationsfrequenz, der Einfluss frequenzbegrenzender Algorithmen, der Gesundheitszustand des Patienten oder der Einfluss einer spezifischen Stimulationstherapie wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Daten beruhen außerdem auf ungefähren Schätzungen der Batterielaufzeit. Der empfohlene Austauschzeitpunkt geht dem Betriebsende (EOL) um eine große Sicherheitsmarge voraus, die unter normalen Umständen nicht weniger als drei Monate beträgt. Die Testdaten wurden mit einer Einstellung von Sensor auf „Passiv“13 und Impulsdauer auf 0,4 ms berechnet. Die Daten in den Tabellen 5 und 7 wurden für die Einstellung Ventrikuläres AutoCapture auf „Ein“ ermittelt14. Implantation bis ERI in Jahren (Mittelwert) ERI bis EOL in Monaten (Mittelwert) 2,5 V Atrium; 1,0 V Ventr., 500 ¬ 12,3 5,0 2,5 V Atrium; 1,0 V Ventr., 750 ¬ 13,4 5,5 2,5 V Atrium; 1,0 V Ventr., 1000 ¬ 14,0 5,8 Stimulation bei 60 min-1 Tabelle 5. Verity ADx XL, Gerätemodelle 5356 und 5256. Voraussichtlicher Zeitraum von der Implantation bis EOL (100% DDD-Stimulation, AutoCapture Ein) Stimulation bei 60 min-1 2,5 V; 500 ¬ im Atrium, 500 ¬ im Ventrikel Implantation bis ERI in Jahren (Mittelwert) ERI bis EOL in Monaten (Mittelwert) 11,1 4,9 3,5 V; 500 ¬ im Atrium, 500 ¬ im Ventrikel 6,9 4,8 2,5 V; 750 ¬ im Atrium, 750 ¬ im Ventrikel 12,4 5,3 3,5 V; 750 ¬ im Atrium, 750 ¬ im Ventrikel 8,4 4,9 2,5 V; 1000 ¬ im Atrium, 1000 ¬ im Ventrikel 13,2 5,7 3,5 V; 1000 ¬ im Atrium, 1000 ¬ im Ventrikel 9,5 4,9 Tabelle 6. Verity ADx XL, Gerätemodelle 5357, 5356 und 5256. Voraussichtlicher Zeitraum von der Implantation bis EOL (100% DDD-Stimulation, AutoCapture Aus) Implantation bis ERI in Jahren (Mittelwert) ERI bis EOL in Monaten (Mittelwert) 1,0 V, 500 ¬ 16,0 6,3 1,0 V, 750 ¬ 16,5 6,6 1,0 V, 1000 ¬ 16,8 6,8 Stimulation bei 60 min-1 Tabelle 7. Verity ADx XL, Gerätemodelle 5156 und 5056. Voraussichtlicher Zeitraum von der Implantation bis EOL (100% VVI-Stimulation, AutoCapture Ein) 13. In den Einstellungen Sensor „Ein“ und Sensor „Passiv“ gibt es keinen Unterschied in der Stromentnahme. 14. Bei Erreichen von ERI wird AutoCapture automatisch deaktiviert und die ventrikuläre Ausgangsleistung auf das Doppelte der ventrikulären Reizschwelle programmiert. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 17 DE Verity ADx.book Page 18 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Stimulation bei 60 min-1 Implantation bis ERI in Jahren (Mittelwert) ERI bis EOL in Monaten (Mittelwert) 14,1 6,0 2,5 V; 500 ¬ 3,5 V; 500 ¬ 10,2 4,9 2,5 V; 750 ¬ 15,0 6,4 3,5 V; 750 ¬ 11,8 5,1 2,5 V; 1000 ¬ 15,6 6,6 3,5 V; 1000 ¬ 12,7 5,5 Tabelle 8. Verity ADx XL, Gerätemodelle 5157, 5156 und 5056. Voraussichtlicher Zeitraum von der Implantation bis EOL (100% VVI-Stimulation, AutoCapture Aus) Indikator für elektiven Austausch Unter dem Indikator für elektiven Austausch (ERI, Elective Replacement Indicator) bzw. dem empfohlenen Austauschzeitpunkt (RRT, Recommended Replacement Time) versteht man den Zeitpunkt, an dem die Batteriespannung die niedrigstmögliche Kapazität erreicht hat, bei der der Schrittmacher noch für eine nominale Dauer von drei Monaten bis zum Ende der Batterielaufzeit ordnungsgemäß arbeitet. Verschiedene Anzeichen weisen darauf hin, dass der Herzschrittmacher ERI erreicht hat: • Die Stimulationsintervalle erhöhen sich um 100 ms gegenüber der Grundfrequenz, um den Stromverbrauch zu reduzieren (die Tabelle 9 zeigt den Unterschied zwischen der programmierten Grundfrequenz und den tatsächlichen Stimulationsfrequenzen bei ERI). • Auf dem Programmiergerät wird die Meldung angezeigt, dass der Schrittmacher ERI erreicht hat. Sie werden dazu aufgefordert, ERI zu löschen oder fortzufahren (siehe Löschen von ERI auf Seite 19). • Die Magnetfrequenz beträgt 86,3 min-1 oder weniger. • Die Batteriespannung verringert sich auf 2,5 V oder weniger. • Der Parameter Sensor wird automatisch auf „Aus“ programmiert15. • Das kürzeste AV/PV-Intervall wird auf 70 ms programmiert16. • Die Funktion Ventrikuläres AutoCapture wird automatisch auf „Aus“ programmiert. (Ventrikuläre Impulsamplitude wird auf das Zweifache des Mittelwerts aus den letzten vier Reizschwellenmessungen, jedoch maximal bis auf 5,0 V zurückgestellt)17. • Folgende Funktionen werden bei ERI deaktiviert: - Ruhefrequenz - Erfassung von Diagnostikdaten18 - EP-Test. Weitere Informationen finden Sie im Referenzhandbuch für Schrittmacher oder durch Drücken der Taste HILFE auf dem Programmiergerät Modell 3510/3500 bzw. am Merlin PCS. VORSICHT • Wird der Schrittmacher für einen längeren Zeitraum auf eine hohe Ausgangsamplitude mit hoher Grundfrequenz programmiert, kann sich der Zeitraum bis zum Erreichen von ERI verkürzen. Eine Programmierung auf niedrigere Frequenzen und Ausgangsamplituden kann zur Wiederherstellung des normalen Batteriestatus führen. • Wenn das Programmiergerät eine ERI-Warnmeldung anzeigt, sollte der Schrittmacher vollständig überprüft werden. Programmierte Frequenz Tatsächliche Frequenz bei ERI 45 41,9 50 46,2 55 50,4 60 54,5 65 58,6 70 62,7 Tabelle 9. Programmierte Stimulationsfrequenz (min-1) als Funktion der tatsächlichen Stimulationsfrequenz (min-1) bei ERI1 15. Für die Modelle 5256 und 5056 nicht verfügbar. 16. Für die Modelle 5157, 5156 und 5056 nicht verfügbar. 17. Für die Modelle 5357 und 5157 nicht verfügbar. 18. Mit Ausnahme der gemessenen durchschnittlichen Batteriespannung und Stromstärke. 18 Indikator für elektiven Austausch DE Verity ADx.book Page 19 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Programmierte Frequenz Tatsächliche Frequenz bei ERI 75 66,7 80 70,6 85 74,4 90 78,3 95 82,0 100 85,7 105 89,4 110 93,0 115 96,5 120 100,0 125 103,4 130 106,8 135 110,2 145 116,8 150 120,0 155 123,2 160 126,3 165 129,4 170 132,5 Tabelle 9. Programmierte Stimulationsfrequenz (min-1) als Funktion der tatsächlichen Stimulationsfrequenz (min-1) bei ERI1 1. Die tatsächliche Frequenz wird bei ERI nicht geändert, wenn die Grundfrequenz auf 30 min-1 eingestellt ist. Löschen von ERI Wenn das Programmiergerät anzeigt, dass der Schrittmacher ERI erreicht hat, stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung: [Fortsetzen] oder [ERI löschen]. Fortsetzen. Wenn diese Möglichkeit gewählt wird, wird der Schrittmacherbetrieb im ERI-Zustand mit eingeschränkter Funktion fortgesetzt. Der Schrittmacher sollte so bald wie möglich ausgetauscht werden. ERI löschen. Diese Option sollte gewählt werden, wenn Sie vermuten, dass ERI zu früh angezeigt wurde. Bei extremer Kälte, bei ungewöhnlich hohen Ausgangsamplituden und Frequenzeinstellungen sowie nach der Exposition durch elektromagnetische Störungen wie z. B. Elektrokauterisation oder Defibrillation kann ERI irrtümlich angezeigt werden. Durch Drücken der Taste [ERI löschen] wird die ERI-Anzeige im Schrittmacherprozessor gelöscht. Falls tatsächlich ERI erreicht wurde, zeigt das Programmiergerät die ERI-Meldung erneut an, wenn der Telemetriekopf vom Schrittmacher entfernt und anschließend wieder aufgelegt wird. Falls irrtümlich ERI angezeigt wurde, verschwindet die Meldung und der Schrittmacher setzt den Normalbetrieb fort. Hinweis Parameter, die bei ERI automatisch programmiert wurden, werden bei Auswahl von [ERI löschen] nicht auf ihre Anfangseinstellungen zurückgestellt. Der Schrittmacher sollte erneut abgefragt und programmiert werden. WARNUNG Bei Erreichen von ERI beträgt die nominale Laufzeit des Schrittmachers noch drei Monate. Wenn der Schrittmacher die Zeichen des Erreichens von ERI zeigt, die auf Seite 38 beschrieben sind, sollte er umgehend ausgetauscht werden. Betriebsende (EOL) Der Schrittmacher hat EOL (das Betriebsende) erreicht, wenn die Impulsamplitude auf 50% des programmierten Werts abfällt. In der Regel geschieht dies, wenn die Spannung auf etwa 2,2 V abgefallen ist. Wenn EOL erreicht ist, zeigt Magnetreaktion/Batterietest eine Magnetfrequenz von maximal 68 min-1 an. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 19 DE Verity ADx.book Page 20 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Technische Daten Versand- und Standardeinstellungen Striche (—) geben an, dass der Parameter in der entsprechenden Konfiguration nicht verfügbar ist. Die Nominaleinstellung entspricht dem Wert, der eingestellt wird, wenn der Parameter das erste Mal oder automatisch programmiert wird. Zweikammerschrittmacher (Modelle 5357 M/S, 5356, 5256) Parameter Betriebsart Grundfrequenz Versandeinstellungen Standardeinstellungen (Nennwerte) DDD DDD 60 min -1 60 min-1 Hysteresefrequenz Aus Aus Suchintervall —— Aus Anzahl Zyklen —— 1 1 Aus Aus Obere Grenzfrequenz (MTR) 110 min-1 110 min-1 Ruhefrequenz AV-Intervall 170 ms 170 ms PV-Intervall 150 ms 150 ms Frequenzabhängigkeit (AV/PV-Intervall) Kürzestes AV/PV-Intervall Aus Aus 70 ms 70 ms V. Refraktärzeit 250 ms 250 ms A. Refraktärzeit (PVARP) 275 ms 275 ms V. AutoCapture2 Aus Aus Konfiguration Sicherheitsimpuls2 —— Bipolar ER-Empfindlichkeit2 —— 49,7 mV V. Impulsamplitude 2,5 V 3,5 V V. Impulsdauer 0,4 ms 0,4 ms V. Empfindlichkeit 2,0 mV 2,0 mV V. Stimulationskonfiguration Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett V. Wahrnehmungskonfig. Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett A. Impulsamplitude A. Impulsdauer 2,5 V 3,5 V 0,4 ms 0,4 ms 0,5 mV3 0,5 mV A. Stimulationskonfiguration Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett A. Wahrnehmungskonfig. Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett Batterietest Batterietest A. Empfindlichkeit Magnetreaktion Autom. Überleitungsadaption / Suche Aus Aus Negative AV/PV-Hysterese / Suche Aus Aus Mode-Switch Atriale Tachykardie-Erkennungsfrequenz AMS Grundfrequenz Postventr. atriales Ausblendintervall (PVAB) V. Sicherheitsstimulation Aus Aus 225 min-1 225 min-1 —— 60 min-14 100 ms 100 ms Ein Ein 12 ms 12 ms VES-Optionen +PVARP nach VES +PVARP nach VES PMT-Optionen Aus Aus PMT-Wahrnehmungsfrequenz —— 110 min-1 V. Ausblendintervall Tabelle 10. Versand- und Standardeinstellungen für Verity ADx XL, Modelle 5357 M/S, 5356 und Schrittmacher 5256 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 21) 20 Technische Daten DE Verity ADx.book Page 21 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Parameter Sensor1 1 Maximale Sensorfrequenz (MSR) Reizschwelle1 Anstiegssteilheit Versandeinstellungen Standardeinstellungen (Nennwerte) Aus Aus 110 min-1 —— 1 Reaktionszeit1 Erholungszeit1 110 min-1 Auto (+ 0,0) —— 8 —— Kurz —— Mittel A. Elektrodentyp Nicht kodiert Keine Änderung V. Elektrodentyp Nicht kodiert Keine Änderung Tabelle 10. Versand- und Standardeinstellungen für Verity ADx XL, Modelle 5357 M/S, 5356 und Schrittmacher 5256 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 21) (Forts.) 1. Für Verity ADx XL DC, Modell 5256, nicht verfügbar. 2. Für Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, nicht verfügbar. 3. Die Versand- und Standardeinstellung für A. Empfindlichkeit beträgt beim Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, 1,0 mV. 4. Solange die AMS-Grundfrequenz nicht auf eine bestimmte Einstellung programmiert ist, ist sie automatisch so programmiert, dass sie der dauerhaft programmierten Grundfrequenz-Einstellung entspricht. Einkammerschrittmacher (Modelle 5157 M/S, 5156, 5056) Parameter Betriebsart Grundfrequenz Versandeinstellungen Standard- bzw. Nominaleinstellungen VVI VVI 60 min-1 60 min-1 Hysteresefrequenz Aus Aus Suchintervall —— Aus Anzahl Zyklen —— 1 Ruhefrequenz1 Aus Aus 325 ms 325 ms Aus Aus Refraktärzeit V. AutoCapture2 Konfiguration Sicherheitsimpuls 2 ER-Empfindlichkeit2 Impulsamplitude Impulsdauer Empfindlichkeit —— Bipolar —— 49,7 mV 2,5 V 3,5 V 0,4 ms 0,4 ms 2,0 mV 2,0 mV Stimulationskonfiguration Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett Wahrnehmungskonfig. Siehe Verpackungsetikett Siehe Verpackungsetikett Batterietest Batterietest Magnetreaktion 1 Aus Aus 110 min-1 110 min-1 Reizschwelle1 —— Auto (+ 0,0) Anstiegssteilheit1 —— 8 Sensor Maximale Sensorfrequenz (MSR)1 1 —— Kurz Erholungszeit1 —— Mittel Elektrodentyp Nicht kodiert Keine Änderung Reaktionszeit Tabelle 11. Versand- und Standardeinstellungen für Verity ADx XL, Modelle 5157 M/S, 5156 und Schrittmacher 5056 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 21) 1. Für Verity ADx XL SC, Modell 5056, nicht verfügbar. 2. Für Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S, nicht verfügbar. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 21 DE Verity ADx.book Page 22 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Programmierbare Parameter, Einstellungen und Toleranzbereiche Zweikammerschrittmacher (Modelle 5357 M/S, 5356, 5256) Parameter Einstellungen 1 Einheit Toleranz AOO(R); AAI (R); AAT(R); OAO; VOO(R); VVI(R); VVT(R); VDD(R); OVO; DOO(R); DVI(R); DDI(R); DDD(R); ODO n. v. n. v. Grundfrequenz 302; 40 – 130 in Schritten von 5; 140 – 170 in Schritten von 10 min-1 + 30/- 8 ms Hysteresefrequenz3 Aus; 30 – 130 in Schritten von 5; 140; 150 min-1 + 25/- 8 ms Suchintervall Aus; 5; 10; 15; 30 min ±4s Anzahl Zyklen 1; 2; 3 Zyclen n. v. Ruhefrequenz4 Aus; 30 – 130 in Schritten von 5; 140; 150 min-1 ± 16 ms -1 ± 16 ms Betriebsart Obere Grenzfrequenz (MTR) 90 – 130 in Schritten von 5; 140 – 180 in Schritten von 10 min AV-Intervall 25; 30 – 200 in Schritten von 10; 225 – 300 in Schritten von 25; 350 ms ± 16 PV-Intervall 25; 30 – 200 in Schritten von 10; 225 – 325 in Schritten von 25 ms + 25/- 8 Frequenzabhängigkeit (AV/PV-Intervall) Aus; Niedrig (1); Mittel (2); Hoch (3) ms/min-1 ± 16 ms Kürzestes AV/PV-Intervall 30 – 50 in Schritten von 5; 60 – 120 in Schritten von 10 ms ± 16 V. Refraktärzeit5 125 – 500 in Schritten von 25 ms ± 16 A. Refraktärzeit (PVARP) 125 – 500 in Schritten von 25 ms ± 16 V. AutoCapture6 Ein; Aus n. v. n. v. 6 Unipolar; Bipolar n. v. n. v. Satz 1: 1,2; 2,3; 4,7; 7,0; 9,4; 11,7; 14,1; 16,4; 18,8; 21,1; 23,5; 25,8; 28,2; 30,5; 32,9; 35,2; 37,6; 39,9; 42,3; 44,6; 47,0; 49,3 mV ± 30% Satz 2: 1,2; 2,3; 3,5; 4,7; 5,9; 7,0; 8,2; 9,4; 10,6; 11,7; 12,9; 14,1; 15,3; 16,4; 17,6; 18,8; 20,0; 21,1; 22,3; 23,5; 24,7 mV ± 30% Satz 3: 1,4; 1,9; 2,3; 2,8; 3,3; 3,8; 4,2; 4,7; 5,2; 5,6; 6,1; 6,6; 7,0; 7,5; 8,0; 8,5; 8,9; 9,4; 9,9 mV ± 30% V. Impulsamplitude 0,0 – 4,0 in Schritten von 0,25; 4,5 – 7,5 in Schritten von 0,5 V ± 30%8 V. Impulsdauer 0,05; 0,1 – 1,5 in Schritten von 0,1 ms ± 0,04 V. Empfindlichkeit9 0,5 – 5,0 in Schritten von 0,5; 6 – 10 in Schritten von 1,0; 12,5 mV ± 30%10 V. Stimulationskonfiguration11 Unipolar (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring) n. v. n. v. V. Wahrnehmungskonfig.12 Unipolar (Spitze) (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring); Unipolar (Ring) (Ring – Gehäuse) n. v. n. v. A. Impulsamplitude 0,0 – 4,0 in Schritten von 0,25; 4,5 – 7,5 in Schritten von 0,5 V ± 30%8 A. Impulsdauer 0,05; 0,1 – 1,5 in Schritten von 0,1 ms ± 0,04 A. Empfindlichkeit9 0,113; 0,213; 0,313; 0,413; 0,5; 0,75; 1,0; 1,25; 1,5; 1,75; 2,0; 2,5; 3,0; 3,5; 4,0; 5,0 mV ± 30%14 A. Stimulationskonfiguration11 Unipolar (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring) n. v. n. v. A. Wahrnehmungskonfiguration12 Unipolar (Spitze) (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring); Unipolar (Ring) (Ring – Gehäuse) n. v. n. v. Konfiguration Sicherheitsimpuls ER-Empfindlichkeit76 Tabelle 12. Programmierbare Parameter, Einstellungen und Toleranzbereiche für Verity ADx XL, Modelle 5357 M/S, 5356 und Schrittmacher 5256 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 23) 22 Technische Daten DE Verity ADx.book Page 23 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Parameter Einstellungen Einheit Toleranz Magnetreaktion Aus; Batterietest n. v. n. v. Autom. Überleitungs-adaption/Suche Aus; + 10 bis + 120 in Schritten von 10 ms ±8 Negative AV/PV-Hysterese/ Suche Aus; - 10 bis - 110 in Schritten von 10 ms ±8 Mode-Switch15 Aus; DDD auf DDI; DDD auf DDIR; DDDR auf DDI; DDDR auf DDIR; VDD auf VVI; VDD auf VVIR; VDDR auf VVI; VDDR auf VVIR n. v. n. v. Atriale Tachykardie-Erkennungsfrequenz 110 – 150 in Schritten von 5; 160 – 200 in Schritten von 10; 225 – 300 in Schritten von 25 min-1 ± 16 ms AMS Grundfrequenz Grundfrequenz + 0 — Grundfrequenz + 35 in Schritten von 516 min-1 ± 16 ms Postventr. atriales Ausblendintervall (PVAB) 60; 70; 80; 85; 95; 100; 110; 115; 125; 130; 140; 150; 155; 165; 170; 180; 185; 195; 200 ms ± 16 V. Sicherheitsstimulation Aus; Ein n. v. n. v. V. Ausblendintervall 12 – 52 in Schritten von 4 ms ±8 VES-Optionen Aus; +PVARP nach VES n. v. n. v. PMT-Optionen Aus; 10 Schläge > PMT; Auto Detekt n. v. n. v. PMT-Wahrnehmungsfrequenz 90 – 150 in Schritten von 5; 160 – 180 in Schritten von 10 min-1 ± 16 ms Ein; Aus; Passiv n. v. n. v. Sensor4 4 -1 Maximale Sensorfrequenz (MSR) 80 – 150 in Schritten von 5; 160 – 180 in Schritten von 10 min Ansprechschwelle4 1 – 7 in Schritten von 0,5; Auto (- 0,5); Auto (+ 0,0); Auto (+ 0,5); Auto (+ 1,0); Auto (+ 1,5); Auto (+ 2,0) n. v. n. v. Anstiegssteilheit4 1 – 16; Auto (- 1); Auto (+ 0); Auto (+ 1); Auto (+ 2); Auto (+ 3) n. v. n. v. Reaktionszeit4 Sehr schnell; Schnell; Mittel; Lang n. v. n. v. Erholungszeit4 Schnell; Mittel; Lang; Sehr lang n. v. n. v. 17 Nicht kodiert; Unipolar; Nur bipolar; Unipolar/bipolar n. v. n. v. V. Elektrodentyp17 Nicht kodiert; Unipolar; Nur bipolar; Unipolar/bipolar n. v. n. v. A. Elektrodentyp ± 16 ms Tabelle 12. Programmierbare Parameter, Einstellungen und Toleranzbereiche für Verity ADx XL, Modelle 5357 M/S, 5356 und Schrittmacher 5256 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 23) (Forts.) 1. Frequenzadaptive Betriebsarten sind beim Verity ADx XL DC Schrittmacher, Modell 5256, nicht verfügbar. 2. Die tatsächliche Stimulationsfrequenz für die Einstellung 30 min-1 beträgt 31 min-1. 3. Die höchste verfügbare Einstellung für Hysteresefrequenz liegt 5 min-1 unter der programmierten Grundfrequenz. 4. Für Verity ADx XL DC, Modell 5256, nicht verfügbar. 5. In den Zweikammerbetriebsarten beträgt die maximale Einstellung für V. Refraktärzeit 325 ms. 6. Für Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, nicht verfügbar. 7. Die für ER-Empfindlichkeit verfügbaren Werte sind abhängig vom gemessenen ER-Signal. Auf der Grundlage des gemessenen ER-Signals können alle drei Wertesätze als Programmieroptionen angezeigt werden. Der Standard ist Satz 1. 8. Die Toleranzen werden gegen Impedanzen von mindestens ¬ gemessen. Für die Einstellung 0,0 V beträgt die Toleranz 0 – 75 mV. 9. Empfindlichkeit bei einem Haversine-Testsignal von 20 ms. 10. Für 0,5 mV beträgt die Toleranz ± 50%. 11. Die Einstellung „Bipolar“ ist für Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, nicht verfügbar. 12. Die Einstellungen „Bipolar“ und „Unipolar-Ring“ sind für Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, nicht verfügbar. 13. Außer in der VDD(R)-Betriebsart sind die Einstellungen 0,1 bis 0,4 mV nicht verfügbar, wenn A. Wahrnehmungskonfig. auf „Unipolar“ eingestellt ist. 14. Für Einstellungen von 0,75 mV und darunter beträgt die Toleranz ± 50%. 15. Frequenzadaptive Einstellungen (z. B. DDI auf DDIR) sind für den Schrittmacher Verity ADx XL DC, Modell 5256, nicht verfügbar. 16. Formeln zur Berechnung der Einstellungen von AMS Grundfrequenz. Die tatsächlichen Einstellungen werden als numerische Frequenzen angegeben. 17. Die Einstellungen „Nur bipolar“ und „Unipolar/bipolar“ sind für Verity ADx XL DR, Modell 5357 M/S, nicht verfügbar. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 23 DE Verity ADx.book Page 24 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Einkammerschrittmacher (Modelle 5157 M/S, 5156, 5056) Parameter Einstellungen Einheit Toleranz Betriebsart1 AOO(R); AAI (R); AAT(R); OAO; VOO(R); VVI(R); VVT(R); OVO n. v. n. v. Grundfrequenz 302; 40 – 130 in Schritten von 5; 140 – 170 in Schritten von 10 min-1 + 30/- 8 ms Hysteresefrequenz3 Aus; 30 – 130 in Schritten von 5; 140; 150 min-1 + 25/- 8 ms Suchintervall Aus; 5; 10; 15; 30 min ±4s Anzahl Zyklen 1; 2; 3 Zyclen n. v. Ruhefrequenz4 Aus; 30 – 130 in Schritten von 5; 140; 150 min-1 ± 16 ms Refraktärzeit 125 – 500 in Schritten von 25 ms ± 16 V. AutoCapture5 Ein; Aus n. v. n. v. Konfiguration Sicherheitsimpuls5 Unipolar; Bipolar n. v. n. v. ER-Empfindlichkeit65 Satz 1: 1,2; 2,3; 4,7; 7,0; 9,4; 11,7; 14,1; 16,4; 18,8; 21,1; 23,5; 25,8; 28,2; 30,5; 32,9; 35,2; 37,6; 39,9; 42,3; 44,6; 47,0; 49,3 mV ± 30% Satz 2: 1,2; 2,3; 3,5; 4,7; 5,9; 7,0; 8,2; 9,4; 10,6; 11,7; 12,9; 14,1; 15,3; 16,4; 17,6; 18,8; 20,0; 21,1; 22,3; 23,5; 24,7 mV ± 30% Satz 3: 1,4; 1,9; 2,3; 2,8; 3,3; 3,8; 4,2; 4,7; 5,2; 5,6; 6,1; 6,6; 7,0; 7,5; 8,0; 8,5; 8,9; 9,4; 9,9 mV ± 30% Impulsamplitude 0,0 – 4,0 in Schritten von 0,25; 4,5 – 7,5 in Schritten von 0,5 V ± 30%7 Impulsdauer 0,05; 0,1 – 1,5 in Schritten von 0,1 ms ± 0,04 0,5 – 5,0 in Schritten von 0,5; 6 – 10 in Schritten von 1,0; 12,5 mV ± 30%9 Stimulationskonfiguration10 Unipolar (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring) n. v. n. v. Wahrnehmungskonfiguration11 Unipolar (Spitze) (Spitze – Gehäuse); Bipolar (Spitze – Ring); Unipolar (Ring) (Ring – Gehäuse) n. v. n. v. Magnetreaktion Aus; Batterietest n. v. n. v. Sensor4 Ein; Aus; Passiv n. v. n. v. Maximale Sensorfrequenz (MSR)4 80 – 150 in Schritten von 5; 160 – 180 in Schritten von 10 min-1 ± 16 ms Ansprechschwelle4 1 – 7 in Schritten von 0,5; Auto (- 0,5); Auto (+ 0,0); Auto (+ 0,5); Auto (+ 1,0); Auto (+ 1,5); Auto (+ 2,0) n. v. n. v. Anstiegssteilheit4 1 – 16; Auto (- 1); Auto (+ 0); Auto (+ 1); Auto (+ 2); Auto (+ 3) n. v. n. v. Empfindlichkeit 8 4 Sehr schnell; Schnell; Mittel; Lang n. v. n. v. Erholungszeit4 Schnell; Mittel; Lang; Sehr lang n. v. n. v. Elektrodentyp12 Nicht kodiert; V. Unipolar; V. Nur bipolar; V. Unipolar/bipolar; A. Unipolar; A. Nur bipolar; A. Unipolar/bipolar n. v. n. v. Reaktionszeit Tabelle 13. Programmierbare Parameter, Einstellungen und Toleranzbereiche für Verity ADx XL, Modelle 5157 M/S, 5156 und Schrittmacher 5056 (siehe Fußnoten der Tabelle auf Seite 23) 1. Frequenzadaptive Betriebsarten sind beim Verity ADx XL SC Schrittmacher, Modell 5056, nicht verfügbar. 2. Die tatsächliche Stimulationsfrequenz für die Einstellung 30 min-1 beträgt 31 min-1. 3. Die höchste verfügbare Einstellung für Hysteresefrequenz liegt 5 min-1 unter der programmierten Grundfrequenz. 4. Für Verity ADx XL SC, Modell 5056, nicht verfügbar. 5. Für Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S, nicht verfügbar. 6. Die für ER-Empfindlichkeit verfügbaren Werte sind abhängig vom gemessenen ER-Signal. Auf der Grundlage des gemessenen ER-Signals können alle drei Wertesätze als Programmieroptionen angezeigt werden. Der Standard ist Satz 1. 7. Die Toleranzen werden gegen Impedanzen von mindestens 500 ¬ gemessen. Für die Einstellung 0,0 V beträgt die Toleranz 0 – 75 mV. 8. Empfindlichkeit bei einem Haversine-Testsignal von 20 ms. 9. Für 0,5 mV beträgt die Toleranz ± 50%. 10. Die Einstellung „Bipolar“ ist für Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S, nicht verfügbar. 11. Die Einstellungen „Bipolar“ und „Unipolar-Ring“ sind für Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S, nicht verfügbar. 12. Die Einstellungen „Nur bipolar“ und „Unipolar/bipolar“ sind für Verity ADx XL SR, Modell 5157 M/S, nicht verfügbar. 24 Technische Daten DE Verity ADx.book Page 25 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Physikalische Angaben Modell 5356 Modell 5256 Modell 5156 Modell 5056 Modell 5357M/S Modell 5157M/S Titan Titan Titan Titan Unbeschichtet Unbeschichtet Parylen Parylen Epoxydharz Epoxydharz Epoxydharz Epoxydharz 44 (H) x 52 (L) x 6 (T) 42,5 (H) x 52 (L) x 6 (T) 45 (H) x 52 (L) x 6 (T) 42 (H) x 52 (L) x 6 (T) 23,5 23 24 23 Gehäusematerial Gehäusebeschichtung Konnektormaterial Abmessugen (mm)1 Gewicht (g)1 Volumen (cm 3) Elektrodenkonnektor 11 10,4 11 11 IS-1-kompatibel2 IS-1-kompatibel2 M/S (5/6 mm) M/S (5/6 mm) Tabelle 14. Physikalische Angaben 1. Nominalwerte 2. Ist mit allen IS-1, VS•1 und 3,2 mm-Elektroden kompatibel. Batterieangaben Beschreibung Alle Verity ADx XL Modelle Stromquelle 1 Lithiumjodid-Zelle Hersteller Wilson Greatbatch Ltd. USA Modell 9438 Spannung bei Betriebsbeginn (BOL) 2,8 V Spannung bei ERI 2,5 V Spannung bei Betriebsende (EOL) 2,2 V Kapazität zwischen BOL und ERI 0,95 Ah Kapazität zwischen ERI und EOL 0,05 Ah Tabelle 15. Batterieangaben Toleranzbereiche für Telemetriemesswerte Messung Toleranz Impulsamplitude (V) ± 10% Impulsstrom (mA) ± 15% Elektrodenimpedanz (¬) ± 15% Batteriestrom (µA) ± 15% Batteriespannung (V) ± 5% Batterieimpedanz (k¬) ± (0,2+ 10%) Tabelle 16. Toleranzbereiche für Telemetriemesswerte Temperaturbeeinflussung Parameter1 Grundfrequenz bei 20 °C bei 43 °C < ± 1% < ± 1% Testfrequenz < ± 1% < ± 1% Impulsdauer < ± 1% < ± 1% Impulsamplitude < ± 1% < ± 1% Empfindlichkeit ± 5% ± 1% Tabelle 17. Maximale Temperaturbeeinflussung ausgewählter Parameter Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 25 DE Verity ADx.book Page 26 Monday, April 22, 2013 10:08 PM 1. Abweichung der Parameter gegenüber 37 °C. Eingangsimpedanz Messung Toleranz Eingangsimpedanz 40 – 75 k¬ Tabelle 18. Eingangsimpedanz Testimpuls-Darstellung 2,0 ms 13 ms Abbildung 19. Testimpuls-Darstellung Testimpuls-Empfindlichkeit Programmierte Nennwerte Positive Signale Min Typisch Max 0,5 0,55 0,57 0,60 1,0 1,05 1,11 1,20 5,0 5,05 5,36 5,75 10,0 10,25 10,81 11,50 Negative Signale 0,5 - 0,70 - 0,64 - 0,60 1,0 - 1,30 - 1,24 - 1,20 5,0 - 6,30 - 5,86 - 5,55 10,0 - 12,70 - 11,78 - 11,10 Tabelle 19. Testimpuls-Empfindlichkeit (mV) –Positive und negative Signale, ventrikulärer Kanal, 37 °C1 1. Die Empfindlichkeitsmessung wurde mit dem in Abbildung 19 dargestellten Testimpuls durchgeführt. Stromverbrauch Bedingungen1 VVI 100% Stimulation 60 min-1 90 min-1 11,4 13,3 VVI inhibiert 6,3 6,3 DDD 100% Stimulation 16,5 21,3 DDD inhibiert 6,9 6,9 Tabelle 20. Stromverbrauch2 (µA) 1. Der Stromverbrauch hängt nicht von der Einstellung für Sensor ab. 26 Technische Daten DE Verity ADx.book Page 27 Monday, April 22, 2013 10:08 PM 2. Bei 37 °C, 3,5 V Impulsamplitude, 0,4 ms Impulsdauer, atrialer und ventrikulärer Last von 500 ¬, BOL, wenn anwendbar. Verlauf der Batterieentladung 3000 2800 2600 2400 Spannung (mV) 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000 0 200 400 600 800 1000 1200 Kapazität (mAhr) Abbildung 20. Verlauf der Batterieentladung von Verity ADx XL19 Eigenschaften des Ausgangsimpulses 6,15 ms +2,0 KONDENSATORWIEDERAUFLADUNG = 5,75 ms IMPULSDAUER = 0,4 ms 200 Ω AUSGANGSIMPULS (Volt) +1,0 500 Ω 1000 Ω 2000 Ω 0 WIEDERAUFLADEIMPULS -1,0 -2,0 IMPULSAMPLITUDE = 4,0 V bei Test-Impulsdauer = 0,05 ms 200 Ω -3,0 = 500 Ω -4,0 0,0 0,05 0,10 0,20 • 4,7 µF = 2,35 ms 0,30 500 Ω 1000 Ω 2000 Ω 0,40 PRIMÄRIMPULS (ms) Abbildung 21. Eigenschaften des Ausgangsimpulses20 Erwartungsintervall der Grundfrequenz Programmierte Grundfrequenz (min-1) Tatsächliche Grundfrequenz (min-1) Toleranz (min-1) Intervall (ms) Toleranz (ms) 30 31,0 ±1 1938 + 30/- 8 40 40,0 ±1 1500 + 30/- 8 45 44,9 ±1 1336 + 30/- 8 50 49,9 ±1 1203 + 30/- 8 55 54,9 ±1 1094 + 30/- 8 60 60,0 ±1 1000 + 30/- 8 Tabelle 21. Erwartungsintervall der Grundfrequenz 19. Es wird von einer Entladung mit einem konstanten Widerstand von 140 k¬ ausgegangen. 20. Die Impulsamplitude wird 50 µs nach der Anstiegsflanke des Pulses gemessen. Die Impulsdauer wird bei 50% der Aufstiegsflanke und der Anstiegsflanke gemessen. Die Definition der Impulsamplitude in diesem Handbuch entspricht nicht der Norm EN50061. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 27 DE Verity ADx.book Page 28 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Programmierte Grundfrequenz (min-1) Tatsächliche Grundfrequenz (min-1) Toleranz (min-1) Intervall (ms) Toleranz (ms) 65 65,1 ±1 922 + 30/- 8 70 69,8 ±1 859 + 30/- 8 75 75,3 ±1 797 + 30/- 8 80 80,0 ±1 750 + 30/- 8 85 85,4 ±1 703 + 30/- 8 90 90,4 ±1 664 + 30/- 8 95 94,8 ±1 633 + 30/- 8 100 99,8 ±1 602 + 30/- 8 105 105,2 ±1 570 + 30/- 8 110 109,7 ±1 547 + 30/- 8 115 114,7 ±1 523 + 30/- 8 120 120,0 ±1 500 + 30/- 8 125 125,9 ±1 477 + 30/- 8 130 130,2 ±1 461 + 30/- 8 140 139,7 ±1 430 + 30/- 8 150 150,6 ±2 398 + 30/- 8 160 160,1 ±2 375 + 30/- 8 170 170,7 ±2 352 + 30/- 8 Tabelle 21. Erwartungsintervall der Grundfrequenz (Forts.) Technischer Kundendienst Die Cardiac Rhythm Management Division von St. Jude Medical bietet einen 24-Stunden-Telefonservice für technische Fragen und Unterstützung: • +1 818 362 6822 • +1 800 722 3774 (gebührenfrei innerhalb von Nordamerika) • + 46 8 474 4147 (Schweden) Weitere Unterstützung erhalten Sie bei Ihrer St. Jude Medical Vertretung. Symbole Auf Schrittmachern von St. Jude Medical werden die folgenden Symbole verwendet. DDDR Atriale und ventrikuläre Stimulation, atriale und ventrikuläre Wahrnehmung, inhibierte Reaktion, frequenzadaptiv. DDD Atriale oder ventrikuläre Stimulation, atriale oder ventrikuläre Wahrnehmung, inhibierte Reaktion, keine Frequenzanpassung. SSIR Atriale oder ventrikuläre Stimulation, atriale oder ventrikuläre Wahrnehmung, inhibierte Reaktion, frequenzadaptiv. SSI Atriale oder ventrikuläre Stimulation, atriale oder ventrikuläre Wahrnehmung, inhibierte Reaktion, keine Frequenzanpassung. Der Elektrodenkonnektor ist mit allen unipolaren und bipolaren IS-1-, VS•1- oder 3,2-mm-Elektroden kompatibel. Ausgerüstet mit dem AutoCapture™ Stimulationssystem. STERILE EO 28 Inhalt steril, mit Ethylenoxid sterilisiert. Technischer Kundendienst DE Verity ADx.book Page 29 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Herstellungsland; BE- Belgien, MY- Malaysia, US- USA BE MY US 0123 Die CE-Kennzeichnung entspricht der Richtlinie 90/385/EEC und 1999/5/EC der Europäischen Gemeinschaft. Hiermit erklärt St. Jude Medical, dass die Schrittmachermodelle mit den wesentlichen Anforderungen und anderen relevanten Bestimmungen in diesen Richtlinien übereinstimmen. Die CE-Kennzeichnung entspricht der Richtlinie 1999/5/EG der Europäischen Gemeinschaft. Das Gerät enthält eine Batterie und ist gemäß der Richtlinie 2006/66/EG des Europäischen Rates gekennzeichnet. Senden Sie das Gerät nach der Explantation an St. Jude Medical zurück oder entsorgen Sie es in Übereinstimmung mit der medizinischen Praxis sowie geltenden Gesetzen und Vorschriften als potenziell biologisch gefährliches Material. Verity™ ADx XL Gebrauchsanweisung 29 DE Verity ADx.book Page 30 Monday, April 22, 2013 10:08 PM 30 Symbole DE Verity ADx.book Page 1 Monday, April 22, 2013 10:08 PM DE Verity ADx.book Page 2 Monday, April 22, 2013 10:08 PM Cardiac Rhythm Management Division Hersteller: St. Jude Medical Cardiac Rhythm Management Division 15900 Valley View Court Sylmar, CA 91342 USA +1 818 362 6822 Autorisierte Vertretung in Europa: St. Jude Medical Coordination Center BVBA The Corporate Village Da Vincilaan 11 Box F1 1935 Zaventem Belgien +32 2 774 68 11 Herstellungsort: St. Jude Medical Puerto Rico LLC Lot A Interior - #2 Rd Km. 67.5 Santana Industrial Park Arecibo, PR 00612 USA Herstellungsort: St. Jude Medical Operations (M) Sdn.Bhd. Plot 102, Lebuhraya Kampung Jawa, Bayan Lepas Industrial Zone 11900 Penang Malaysia sjm.com DE May 2013 Art 50012369/D 0123 2003