Energiesparendes Bauen und Sanieren Regenerative Energien im Kreis Wesel 2011 Angenehmes Klima am Flughafen KonradAdenauer in Köln/Bonn durch Kraft-WärmeKälte-Technik Biomasse Heizkraftwerk Dinslaken: Umweltschonende Strom- und Wärmeerzeugung mittels Einsatz des CO 2 neutralen Brennstoffes Holz. Moderne Technik sichert die Trinkwasserversorgung. Die Nanofiltration sorgt für gutes Trinkwasser in Dinslaken. Wärme und Warmwassererwärmung aus Abwärme eines industriellen Produktionsprozesses. Warmbandwalzwerk Beeckerwerth der ThyssenKrupp Steel AG Stadtwerke Dinslaken GmbH und Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH: Innovative Energiepartner mit Verantwortung für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung in Dinslaken „Wir haben die Energie“ lautet das Motto der Stadtwerke Dinslaken und ihrer Tochtergesellschaft Fernwärmeversorgung Niederrhein. Die modernen Dienstleistungsunternehmen garantieren den Menschen und Betrieben in Dinslaken und der Region zuverlässige und faire Versorgung mit Strom, Wärme, Kälte, Gas und Wasser und kundenfreundliche Energiedienstleistungen. Die Unternehmen stehen für gute Produkte, partnerschaftliche Energielösungen, ökologische Verantwortung und Innovationskraft. Mit Energiepartnerschaften zum Erfolg Als Vorortversorger in Dinslaken und Wärme- sowie Kälteversorger in den Kommunen des Kreises Wesel – Voerde, Hünxe, Moers, Neukirchen-Vluyn – kennen die Unternehmen ihre Kunden genau. Mit maßgeschneiderten Angeboten für Industrie, Gewerbe, Verwaltungen und private Haushalte, z.B. Kraft-Wärme-KälteKonzepte, Bereitstellung kostengünstiger Prozessenergie, Bau, Planung, Finanzierung und Betrieb von Energieanlagen auf Contracting-Basis, Energiebedarfsanalysen, Beleuchtungsberatung oder anderen Dienstleistungen, erfüllen die Unternehmen auch individuelle Wünsche. Die Nähe zum Kunden hat hohe Priorität; schneller Service ist garantiert. Die Unternehmen leisten mit innovativen Energiekonzepten einen Beitrag zum Erfolg der in Dinslaken und im Kreis Wesel ansässigen Betriebe. Leistungen aus einer Hand Die Unternehmen erbringen zukunftsorientierte, wirtschaftliche und umweltbewusste Dienstleistungen für die Bürger der Stadt Dinslaken. Erdgas – Energie aus der Natur. Seit über einhundert Jahren beliefern die Stadtwerke Kunden mit Gas. Heute sind über 30 Prozent der Gebäude an das Erdgasnetz angeschlossen. Modernste Gerätetechnologie sorgt bei unseren Kunden dafür, dass Erdgas schadstoffarm verbrennt. Damit schonen wir die Umwelt. Wasser ist Leben – Wasserversorgung ist Vertrauenssache. Schon mehr als hundert Jahre beziehen die Dinslakener ihr Trinkwasser von den Stadtwerken. Das Dinslakener Trinkwasser wird im Wasserwerk in Voerde Löhnen gewonnen, in der Nanofiltrationsanlage aufbereitet und nach Dinslaken transportiert. Mit dem Wasser von sehr guter Qualität werden fast alle Einwohner Dinslakens versorgt. Strom für die Stadt – Verantwortungsvoller Umgang mit Elektrizität – eine Aufgabe, der sich die Stadtwerke seit 1995 stellen. Auch in Zeiten des Wettbewerbs an den Strommärkten bieten die Stadtwerke den Kunden, neben einer sicheren Versorgung, marktgerechte Preise. Im Sinne des rationellen Energieeinsatzes setzt sich das Unternehmen für einen sparsamen Umgang mit Strom in allen Bereichen des täglichen Lebens ein. Fernwärme aus Abwärme – Fernwärmeversorgung in Dinslaken ist eine Erfolgsgeschichte. Die komfortable, sichere und umweltschonende Energie Fernwärme gibt es seit 1962. Über 60 Prozent der Gebäude der Stadt sind heute an das Fernwärmenetz angeschlossen. Vom aktiven Klimaschutz profitiert die gesamte Region Die Fernwärmeversorgung Niederrhein ist größter kommunaler Fernwärmeversorger in Nordrhein-Westfalen mit umweltschonender Abwärme aus industriellen Prozessen. Heizkraftwerke steuern Wärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung bei, wozu in Dinslaken, Moers und Hückelhoven auch der nachwachsende Rohstoff Holz eingesetzt wird. Zu Verbrauchern in 220.000 Wohnungen, öffentlichen Gebäuden, In- dustrie- und Gewerbeobjekten liefert die Gesellschaft Wärme in Form von Raumwärme und zur Wassererwärmung oder Absorptionskälte. Am Niederrhein tragen die Unternehmen damit gemeinsam mit den industriellen Partnern ThyssenKrupp Steel AG, Sachtleben Chemie GmbH, Sasol Solvents GmbH und Evonik Steag GmbH zur Schonung der Energiereserven bei und vermeiden zusätzlichen Schadstoffausstoß, z.B. jährlich rund 200.000 Tonnen CO2. Damit wird ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz in der Region geleistet. Mit Fern- und Nahwärme sowie auf dem Wege des Energiecontracting werden Objekte in 52 deutschen Städten versorgt. Das Förderprogramm der Stadtwerke für umweltschonende Energienutzung trägt zusätzlich zu besseren Umweltbedingungen bei. Die Zukunft hat begonnen Auf die gravierenden Veränderungen des Energiemarktes haben Stadtwerke und Fernwärmeversorgung offensiv mit neuen Strategien und Technologien reagiert. Durch Beteiligungen an und Kooperationen mit Versorgungsunternehmen wurden neue Perspektiven und Spielräume erschlossen, um weiterhin erfolgreich im Wettbewerb um die besten Produkte und günstige Preise bestehen zu können. Mit der Errichtung von Biomasse-Heizkraftwerken auf Basis des CO2 neutralen Brennstoffes Landschaftspflegeholz an den Standorten in Dinslaken, Moers und bei der Fernwärme Tochtergesellschaft Wep, Wärme-, Energie- und Prozesstechnik in Hückelhoven, verfügen die Stadtwerke über mehr Unabhängigkeit am Strom-und Wärmemarkt. Zum Vorteil für Bürger und Umwelt. Eine immer bedeutendere Rolle in der Stadtwerke Unternehmensgruppe nimmt die Stromproduktion aus Sonnenenergie STADTWERKE DINSLAKEN GMBH FERNWÄRMEVERSORGUNG NIEDERRHEIN GMBH Gerhard-Malina-Straße 1 · 46537 Dinslaken Tel.: 02064/605-0 · Fax: 02064/605-129 www.stadtwerke-dinslaken.de in Dinslaken und am linken Niederrhein ein. Die Gesamtleistung aller errichteten Fotovoltaikanlagen beträgt 817 kW peak. Die erzeugte Energie reicht aus um rund 250 Haushalte ganzjährig mit Solarstrom umweltfreundlich zu versorgen. Ein weiterer Vorteil: Durch die Einspeisung von Solarstrom ins Netz werden ca. 351 Tonnen CO2 vermieden. Technologisch herausragend ist auch die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage der Fernwärmeversorgung Niederrhein auf dem Flughafen Köln/Bonn, die für eine sichere Versorgung mit Strom, Wärme und Kälte sorgt. Das Contracting-Projekt zeichnet sich durch hohe Verfügbarkeit und Wirkungsgrade und Rundumservice aus Durch neue Dienstleistungspakete und Energieversorgungskonzepte mit innovativen Technologien, wird der Weg der Unternehmen in die Zukunft konsequent fortgesetzt. Für Badespaß im neuen Sport- und Freizeitbad „DINamare - das stadtwerkebad“ sorgt die Dinslakener Bäder GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Dinslaken. Diese errichtet und betreibt am alten Standort ein modernes Schwimmbad. Die Fertigstellung des 2. Bauabschnittes erfolgt im Sommer 2011. Der Clou: Das Dach der neuen Schwimmhalle und die südliche Außenwand neben den Liegewiesen und Sonnenterrassen lassen sich öffnen. Damit bietet das Hallenbad im Sommer den Charme eines Freibades. Vergnügen am Fortschritt In unserem ServiceCenter, Gerhard-Malina-Str. 1 in Dinslaken beraten qualifizierte Mitarbeiter interessierte Kunden zu allen Fragen des rationellen und umweltbewussten Energieeinsatzes. Vortrags-, Aktions- und Dienstleistungsangebote sowie Förderprogramme für umweltschonende Energienutzung ergänzen unsere Beratungsleistungen. Inhaltsverzeichnis Seite 2 1 Vorwort Seite 3 2 Einleitung Seiten 4 – 6 3 KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. 4 Seiten 8 – 13 Rechtsgrundlagen 4.1 Die Energieeinsparverordnung 2009 4.2 Der Energieausweis 4.3 Ausblick: EnEV 2012 Seiten 14 – 19 5 Besonders energieeffiziente Neubauten 5.1 Niedrigenergiehaus 5.2 KfW-Effizienzhaus 70 5.3 3-Liter-Haus 5.4 KfW-Effizienzhaus 55 5.5 Passivhaus 5.6 Nullheizenergiehaus/Nullenergiehaus 5.7 Plusenergiehaus 5.8 Richtwerte für unterschiedliche Neubaustandards 5.9 Primärenergiegehalt von Baustoffen Seiten 20 – 27 6 Modernisierung im Bestand 6.1 Wärmeschutz im Detail 6.2 Informationsmöglichkeiten für Sanierungswillige 7 Seiten 28 – 39 Effiziente Heizungs- und Lüftungsanlagen 7.1 Heizungspumpen 7.2 Niedertemperaturkessel und Brennwerttechnik 7.3 Warmwasserbereitung 7.4 Hydraulischer Abgleich 7.5 Lüftungsanlagen 7.6 Zu-/Abluftanlagen 7.7 Blockheizkraftwerk 7.8 Der Heizungscheck durch den Fachmann Seiten 40 – 41 8 Ausblick: Gebäudeautomation 9 Seiten 42 – 47 Ökologisches Bauen 9.1 Dämmstoffe 9.2 Lehm – ein moderner Baustoff 9.3 Heimische Hölzer Seiten 48 – 58 10 Regenerative Energien 10.1 Solarthermie 10.2 Photovoltaik 10.3 Windkraft 10.4 Wärmepumpen 10.5 Biomasse 10.6 Ausblick: Heizen mit Biogas, Heizen mit Brennstoffzellentechnik Seiten 58 – 59 11 Denkmalschutz Seiten 60 – 63 12 Fördermöglichkeiten 12.1 Bundes- und Landesförderung 12.2 Förderung kommunaler und regionaler Energieversorger 12.3 Steuerliche Belange bei Handwerkerrechnungen Seite 64 13 Ansprechpartner Seite | 1 1 vorwort Heinz Schweers Vorsitzender des Kompetenz Netzes Energie Kreis Wesel e.V. Bürger, Hauseigentümer, Mieter und Unternehmen: Sie alle stöhnen über unaufhörlich steigende Energiekosten. Und das, obwohl es zahlreiche Informationsangebote zur Energieeinsparung gibt. Gerade deshalb ist es wichtig, Transparenz im Info-Dschungel zu schaffen und die Dinge einfach und verständlich darzustellen, um die Menschen nicht zu verwirren, sondern um ihnen wirklich zu helfen. Und so legt der KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. einen Schwerpunkt seiner Arbeit darauf, Energieeinsparungen zu fördern und regenerative Energien zu nutzen. Gerade hier muss vor einer Investitionsentscheidung sehr sorgfältig geprüft werden, welche Maßnahmen in welcher zeitlichen Reihenfolge und mit welchem Aufwand wirklich sinnvoll und effektiv sind. Einfache Antworten sind dabei leider rar gesät. Auf der Suche nach kompetenter Unterstützung helfen jedoch die Mitglieder des KompetenzNetzes Energie gerne weiter. Ein weiteres Angebot bildet die Broschüre, die Sie gerade in den Händen halten. Für diese machte sich vor allem der Vorstand des KompetenzNetzes stark, um potenziellen Bauherren oder Sanierungswilligen ein breites Spektrum an Möglichkeiten aufzuzeigen. Erlauben Sie mir als erfahrenen Handwerksmeister und ehemaligen Innungsobermeister einen weiteren Tipp: Belassen Sie es nicht bei dieser Lektüre, sondern lassen Sie sich vor Ihrer Entscheidung individuell beraten, um eine individuelle Lösung für Ihre Immobilie und Ihren Geldbeutel zu finden. Wir, die Mitglieder des KompetenzNetzes Energie Kreis Wesel e.V., stehen Ihnen dafür jederzeit zur Verfügung. 2 | Seite 2 EINLEITUNG Der Verein „KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V.“ bietet mit der vorliegenden Broschüre erste Informationen zu den Themen: energiesparendes Bauen und Sanieren regenerative Energien Dabei sprechen wir sowohl Immobilienbesitzer und -vermieter als auch Mieter an, denn Energie ist für jeden und vor allem für private Endnutzer ein wichtiges Thema. Mit Blick auf den Energieverbrauch in privaten Wohngebäuden spielt dabei vor allem das Heizen – mit immerhin rund 80 % des Energieeinsatzes – eine große Rolle. Bei stetig steigenden Energiekosten ist ein bewusster Umgang mit dem Energieeinsatz zum Beispiel mit effizienten Technologien unumgänglich. Der jährliche Heizwärmebedarf moderner Gebäude, die nach der aktuellen Energieeinsparverordnung errichtet werden, liegt bei rund 70 kWh/ m²a (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr). Bei Altbauten liegt der Energieverbrauch deutlich höher, im Mittel bei 220 kWh/m²a, in ganz ungünstigen Fällen sogar bis über 400 kWh/ m²a. Enorm hohe Heizkosten bleiben da nicht aus. In Altbauten kann der Verbrauch mit bewährter Bau- und Heiztechnik auf bis zu 100 kWh/m²a verringert werden. Und zwar durch: eine verbesserte Wärmedämmung der Bauteile (siehe Kapitel 6) und eine erneuerte Heizungsanlage (siehe Kapitel 7) Seite | 3 Solche Maßnahmen sind auch wirtschaftlich interessant, besonders im Hinblick auf zukünftige Energiepreissteigerungen oder anstehende Renovierungsarbeiten. Wenn also beispielsweise der Außenputz zu erneuern ist, wäre es Geldverschwendung, nicht gleichzeitig eine Wärmedämmung aufzubringen. Auch wenn es im ersten Augenblick teurer ist. Und der Verbrauch lässt sich noch stärker reduzieren, und zwar durch den Einbau von Anlagen, die regenerative Energien nutzen (siehe Kapitel 10) und/ oder kontrollierte Lüftungsanlagen, die dem Gebäude Raumabwärme zurückführen (siehe Kapitel 7). Die gesetzlichen Anforderungen an den Wärmeschutz legt Kapitel 4 dieser Broschüre dar. Auf die Besitzer von Einoder Mehrfamilienhäusern kommen früher oder später unterschiedliche Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen zu. Ein guter Zeitpunkt, energieeinsparende Maßnahmen zu berücksichtigen und zugleich die energetische Sanierung kostengünstig durchzuführen. Nutzen Sie beispielsweise das Gerüst für anstehende Fassadenarbeiten auch für die vorgelagerte Außendämmung, oder rüsten Sie Ihre Heizungsanlage komplett um, wenn eine Heizkesselerneuerung notwendig wird. Es gibt 10 gute Gründe, einen Altbau in energetischer Hinsicht zu sanieren, die außerdem für Neubauten sinnvoll sind: 1. Durch Energiesparmaßnahmen senken Sie Ihre Heizkosten und machen sich langfristig unabhängig von Energiepreissteigerungen. 2. Im Verkaufsfall steigt der Wert Ihres Hauses durch den zeitgemäß geringen Energieverbrauch. 3. Sie schützen die Bausubstanz Ihres Hauses vor Feuchtigkeit und Schimmelpilz. 4. Sie schaffen ein angenehmes Wohnklima und hohen Wohnkomfort, insbesondere bei gleichzeitiger Berücksichtigung lärmreduzierender Maßnahmen. 5. Hierdurch können Sie Ihr Haus oder einzelne Wohnungen einfacher dauerhaft vermieten. 6. Sie können die Optik Ihres Hauses durch interessante Profilierungsund Gestaltungsmöglichkeiten von Dämmstoffen aufwerten. 7. Sie leisten mit der energetischen Sanierung Ihres Altbaus einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz. 8. Eine energetische Sanierung lässt sich wesentlich kostengünstiger und mit geringerem Aufwand in ohnehin anstehende Modernisierungsmaßnahmen und Schönheitsreparaturen integrieren, als es bei einer nachträglichen Sanierung möglich wäre. 9. Für die Durchführung der Energiesparmaßnahmen können Sie öffentliche Fördergelder beantragen oder die Angebote der örtlichen Versorger im Kreis Wesel nutzen (Kap.12). 10.Außerdem besteht seit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung (EnEV) auch bei bestehenden Gebäuden eine gewisse Nachrüstungspflicht, die jeder Immobilienbesitzer zu beachten hat – Stichwort „Energieausweis“ (siehe Kapitel 4). Mit der Broschüre bieten wir dem Endverbraucher unterschiedliche Lösungswege auf dem Weg zur Energieeinsparung an. Und auch unsere Internetseite www.kompetenznetzenergie.de vermittelt kompetente Ansprechpartner für alle Energiefragen, informiert über aktuelle Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie Angebote der örtlichen Versorger im Kreis Wesel. 3 KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. Bereits im Jahr 2005 initiierten die Kreishandwerkerschaft des Kreises Wesel und der Kreis Wesel das KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V.. Damit entstand schließlich eine regionale Vernetzungsstelle für Partner aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und begleitenden Institutionen aus den Bereichen Energieeinsparung und -effizienz sowie erneuerbaren Energien im Kreis Wesel am Niederrhein. Zugleich reicht die Vernetzung bis in diverse Landes- und Bundeseinrichtungen. Seit September 2007 organisieren wir uns als eingetragener Verein, mit inzwischen über 80 Mitgliedern. Die Geschäftsstelle liegt bei der EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel EAW – also der Wirtschaftsförderung des Kreises. Das Netzwerk begleitet einerseits von Mitgliedern angeregte Projekte, bündelt aber auch bestehende Aktivitäten im Energie-Bereich. Sprich: Es fungiert als regionale Energie-Kontaktstelle mit eigenen Veranstaltungen. Hinzu gesellen sich Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit rund um Energiethemen und zum Netzwerk, Marketingaktivitäten (wie gemeinsame Messeaktivitäten, Flyer und Broschüren) und nicht zuletzt die Internetseite www.kompetenznetz­energie.de mit einer Anbieterplattform der Mitglieder. Die Ansprache richtet sich dabei vornehmlich an interessierte Endverbraucher, die Informationen zum Energieausweis benötigen oder hilfreiche Unternehmen aus der Region suchen. Zusätzlich liefert der Verein nützliche Informationen über Technik und Kosten, inklusive der öffentlichen Fördermöglichkeiten und regt damit natürlich auch zu Investitionen an. Idealerweise kommen so Unternehmen aus dem Kreis zum Zuge, die meist auch Mitglied im KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. sind. Neben all diesen Themen befasst m-Buildings sich das Netzwerk aber auch mit der Energieeffizienz in Unternehmen und bietet hierzu unterschiedliche Projekte an (Stichwort ÖKOPROFIT – Ökologisches Projekt für Integrierte Umweltschutztechnik). Die Netzwerkziele auf einen Blick: Steigerung der Energieeffizienz Energieeinsparung Förderung erneuerbarer Energieträger Verbesserung des Technologietransfers im Energiesektor Auf- und Ausbau als regionale Energie-Kontaktstelle Daraus resultiert eine sinkende CO2Belastung sowie die Sicherung (neuer) Arbeitsplätze im Kreis Wesel. Das kreisweite Energienetzwerk hält Kontakt zu den bestehenden teilregionalen Netzwerken im Kreis und unterstützt diese, profitiert aber auch von der wechselseitigen Einbindung. Beispielhaft sei hier das Mobile Communication Cluster (MCC) und die Stadt Rheinberg (siehe jeweils Sonderkasten) genannt. m-Living-Assistants m-Analytics m-Agrobusiness Wir fangen da an, wo Kabel aufhören! Mobile Communication Cluster e. V. Tel. 0 2841 99 99 69 27 . Fax 0 2841 99 99 69 69 Mail [email protected] . Web www.mc-cluster.de 4 | Seite Autor: Siegfried Schulze, Mobile Communication Cluster e.V. Anfangen, wo Kabel aufhören! Der MCC wurde 2003 von der wir4Wirtschaftsförderung ins Leben gerufen. Heute dient der Cluster als Innovationsraum, um Trends und neue Technologien über Pilotanwendungen in nationale und europäische Märkte zu überführen. Innerhalb des Clusters hat sich das m-Solutions-Center als Förderprojekt des Landes NRW formiert. In vier Geschäftsbereichen fungiert es als Kooperationsplattform für kleine und mittelständische Anbieter und als Anlaufstelle für Unternehmen oder Einrichtungen, die auf der Suche nach innovativen Informationsund Kommunikationstechnologien und Kooperationspartnern sind: m-Agrobusiness Produktionsprozesse werden automa­ tisiert dokumentiert, Lebensmittel auf Frische und Qualität überwacht. Dezentrale Sensoren, Aktoren und kabellose Datenübertra-gung sichern die Rückverfolgbarkeit oder Transparenz innerhalb der Wertschöpfungskette eines Produktionsprozesses. Gesetzliche Nachweispflichten werden durch funkbasierte Lösungen einfacher und sicherer. Seite | 5 Der Geschäftsbereich m-Agrobusiness ist auf solche Szenarien spezialisiert. Er vernetzt Experten aus dem Automations- und IKT-Umfeld mit Anwendern: vom Agrarbetrieb über Einrichtungen der Umwelttechnik, der Energieerzeugung oder des Naturschutzes. Von der Wasserwirtschaft bis hin zum Nahrungsmittelhandel. m-Analytics Mobile Kommunikation geht weit über „Handy“ hinaus. Funklösungen zielen verstärkt in industrielle Arbeitsumgebungen. Kabellose Informationsübertragung trägt erheblich dazu bei, Abläufe sicherer und effizienter zu gestalten, Personaleinsatz zu optimieren und im Ergebnis Kosten zu senken. Exakt vor diesem Hintergrund bündeln Spezialisten im Geschäftsbereich m-Analytics ihr Fachwissen und entwickeln gemeinsam mobile oder kabellose Kommunikationslösungen rund um das große Thema „Messen, Steuern und Analysieren“. m-Buildings Im Geschäftsbereich m-Buildings werden sensorgestützte Systeme entwickelt, die erkennen, ob ein Raum belegt ist und wie das aktuelle Nutzerverhalten aussieht. Das System schaltet das Licht aus und senkt die Temperatur beim Verlassen eines Raumes, schaltet beim Lüften die Heizung ab, dimmt die Beleuchtung mit zunehmendem Tageslicht, regelt den Sonnenschutz in Verbindung mit der Heizung... Allen Leistungen geht während der Laufzeit des Förderprojektes eine kostenlose Energieeffizienz­-Beratung mitsamt der entsprechenden Klassifizierung der Gebäudeautomation voraus. m-Living-Assistants Ob es darum geht, sich beim Museumsbesuch Informationen über ein Kunstwerk auf das mobile Endgerät senden zu lassen. Oder Wohnung, Haus und Büro als funktionale Einheit zu betrachten und mit neuen Nutzwerten zu verknüpfen. Ob es darum geht, dass die Menschen immer älter werden und die Nachfrage nach senio-rengerechten Wohnungen, in denen es sich weitgehend selbstständig leben lässt, immer weiter steigen wird. Benötigt werden jetzt neue Technologien und Vernetzungsstrategien, mit deren Hilfe das Leben für Jung und Alt einfacher, sicherer und individueller wird. Der Geschäftsbereich m-LivingAssistants bietet innovative, kabellose Informations- und Kommunikationslösungen für alle Lebenslagen. Kontakt Mobile Communication Cluster e.V. Genender Platz 1 47445 Moers Tel.: 0 28 41/ 9 99 96 97 E-Mail: [email protected] Web: www.mc-cluster.de Dr. Haus Flächendeckende Haus-zuHaus-Sanierungsberatungskampagne Rheinberg Autor: Jens Harnack, Stadt Rheinberg Die Stadt Rheinberg hat in Sachen Klimaschutz einen Modellcharakter; nicht nur im Kreis Wesel oder NRWweit, sondern mittlerweile auch bundesweit. Das Thema Gebäudesanierung hat im Rahmen des Klimakonzeptes und der CO2-Bilanzierung einen großen Platz eingenommen, und dennoch sanieren die Bundesbürger nur 0,8 bis 1 Prozent der Häuser energetisch. Um diese Quote auf etwa 3 Prozent zu erhöhen, verfolgt die Kampagne Dr. Haus das Ziel, bis 2020 eine CO2-Minderung von ca. 48.000 t/a zu erreichen, verbunden mit einer regionalen Wertschöpfung von 90 bis 120 Millionen Euro. Zudem lassen sich Energiekosten von ca. 10 Millionen Euro/a einsparen. Das Konzept sieht folgendermaßen aus: Die Stadt beschäftigt acht unabhängige Energieberater auf Honorarbasis. Im Zeitraum November 2009 bis Dezember 2012 führen sie in 18 bis 20 zweiwöchigen Einheiten kostenlose Beratungen durch und informierten so jeweils knapp 200 Wohneigentümer mit jeweils ein bis drei Wohneinheiten. Zu der Energie- beratung, die nach Terminvereinbarung bei den Eigentümern Zuhause stattfindet, bieten die Fachkräfte jeweils ein individuelles Infopaket an. Sie erkennen Schwachstellen und sprechen Empfehlungen für aufeinander abgestimmte Maßnahmen aus – natürlich unter Berücksichtigung des Finanzumfangs und der Prioritäten. Das Ganze ist als neutrale Information gedacht und dient der Sensibilisierung des Themas und ist ausdrücklich kein Produktverkauf. Und weil das Beratungsangebot derart positiv angenommen wurde, soll es in Zukunft ein vergleichbares Angebot auch für den Bereich Geschosswohnungsbau geben. OSE KOSTENL E S I AG N OS E DIA Dr. HAUS Altes Haus fit für die Zukunft. Im Zeitraum November 2009 bis November 2010 wurden acht Einheiten durchgeführt und dabei 384 Eigentümer jeweils zwischen 60 und 90 Minuten beraten. 62 weitere erhielten eine 15-minütige Impulsberatung. Im ersten Quartal 2011 evaluiert die Stadt Rheinberg, welche Sanierungsmaßnahmen aufgrund der Beratungen letztlich auch stattgefunden haben (Invest, Maßnahmen, CO2-Minderung). Bei erkennbarem Erfolg ist eine Fortführung des Angebots bis 2020 vorgesehen. Das Beratungsangebot in Rheinberg ist aktuell das umfangreichste seiner Art in NRW. Weitere Infos unter www.rheinberg.de und unter Telefon 0 28 43 / 1 71- 2 84 und - 4 93. 6 | Seite 4 RECHTSGRUNDLAGEN 4.1 Die Energieeinsparverordnung 2009 Die „Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden“ (Energieeinsparverordnung / EnEV) ersetzt seit dem 1. Februar 2002 zwei bis dahin getrennte Verordnungen für energetische Mindeststandards von Gebäuden – die Wärmeschutz- und die Heizanlagen-Verordnung. Ziel der Trennung: die Erschließung der erheblichen Einsparpotenziale von Wohngebäuden und die Vermeidung unnötiger Kohlendioxid-Emissionen. Die Novellierung der Energieeinsparverordnung 2009 erweiterte die bestehende Verordnung, um den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser in Gebäuden um etwa 30 Prozent zu senken und die Dämmleistung der Gebäudehülle von Neubauten zukünftig um rund 15 Prozent zu erhöhen. Beim Energieausweis gibt es keine tiefgreifenden Änderungen. Darüber hinaus regelt die EnEV weiterhin Mindestanforderungen für Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie die Warmwasserversorgung. Verändern Klimaanlagen beispielsweise die Feuchtigkeit der Raumluft, sind sie mit einer automatischen Regelung zur Be- und Entfeuchtung nachzurüsten. Verstöße gegen Neu- und Altbauverordnungen der EnEV und die Bereitstellung und Verwendung falscher Daten im Energieausweis gelten als Ordnungswidrigkeit. Primärenergiebedarf/ Heizwärmebedarf Die Anforderungen umfassen bereits den Primärenergieverbrauch der Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung und berücksichtigen damit möglichst alle Verlustpotentiale, wie sie von der Energiegewinnung bis zur Nutzung entstehen. So wird zum Beispiel für den Strombedarf einer Heizungsanlage ein Energiemix angesetzt, wie er auch im Kraftwerk zur Stromerzeugung dient. Dabei rücken regenerative Energien in Zukunft immer weiter in den Fokus, um den fremd erzeugten Energiebedarf für ein Gebäude zu senken. Die EnEV begrenzt nun den jährlichen Primärenergiebedarf: In der Berechnung wird zunächst der Heizwärmebedarf für Transmissions- und Lüftungsverluste abzüglich der solaren und inter- nen Gewinne ermittelt und dieser Wert anschließend mit den Aufwandszahlen der verschiedenen Komponenten von Heizungs- und Lüftungsanlagen multipliziert. Die Größe der Anlagenaufwandszahl steht unter dem entscheidenden Einfluss der Wahl des Wärmeerzeugersystems und der eventuell eingesetzten regenerativen Energien bei der Wärmeerzeugung. So hat der Trinkwasserwärmebedarf einen Energiebedarf von 12,5 kWh/m²a (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr), zuzüglich des Strombedarfs für die Hilfsenergie. Mit dem so errechneten Endenergiebedarf ist der Primärenergiekennwert der jeweiligen Energieträger zu multiplizieren, um letztlich den jährlichen Primärenergiebedarf (siehe Abbildung 01) zu ermitteln. Heizwärmebedarf (Nutzwärme) Heizenergiebedarf (Endenergie) Primärenergiebedarf Abb. 01 Vereinfachtes Schema der energetischen Bilanzierung nach EnEV 8 | Seite Anforderungen an Neubauten Die neue EnEV 2009 hat den zulässigen Heizwärmebedarf weiter reduziert. Nunmehr steht er auf 95 Kilowattstunden im Einfamilienhaus, 85 Kilowattstunden im Reihenhaus und 55 Kilo­ wattstunden im Mehrfamilienhaus und verbessert damit den zulässigen Heizwärmebedarf von Neubauten. Als Faustformel gilt: 10 Kilowattstunden verlangen etwa 1 Liter Heizöl, 1 m3 Erdgas oder 2 kg Holz. Die EnEV 2009 legt nicht nur verschärfte Mindeststandards zur Senkung des Energieverbrauchs fest, sondern vergrößert zugleich die architektonische Gestaltungsfreiheit. Dieser gestalterische Entwurf bestimmt auch die Höhe des Energieverbrauchs. Deshalb kommt den Architekten und Ingenieuren der technischen Gebäudeausrüstung eine wesentliche Verantwortung für die energetische Qualität eines Gebäudes zu. Für die Versorgung der Gebäude mit Wärme, Kälte und Strom entwickeln sie integrierte Konzepte, die auf die Erfordernisse der Nutzer abzustimmen sind. Dafür sind die Fachleute aufgefordert, die bauphysikalischen und anlagentechnischen Maßnahmen gemeinsam zu erarbeiten, um den Primärenergieverbrauch zu begrenzen. Innovative Ideen und Kreativität im Neubau werden gefördert, und auch die solaren Wärmegewinne der Fenster und die richtige Ausrichtung des Gebäudes sind wichtige Bestandteile des Energiekonzeptes. Da es die Ener­gieeinsparverordnung ermöglicht, Wärmeschutzmaßnahmen und die Anlagentechnik gemeinsam zu betrachten, lassen sich Kompensationseffekte ebenfalls berücksichtigen. Dies kann Seite | 9 jedoch dazu führen, dass aufgrund besonders effektiver Maßnahmen zum Beispiel in der Anlagentechnik andere Bereiche in ihrer Ausführung benachteiligt werden. Generell sind die Anforderungen des Mindestwärmeschutzes einzuhalten und die besonderen Bestimmungen für die Wärmeversorgung durch Fernwärme, ein Blockheizkraftwerk oder regenerative Energien zu beachten. Für die Zukunft ist es sinnvoll, die Wärmedämmung mindestens an einem KfWEffizienzhaus 70 oder 55 auszurichten (siehe Kapitel 5). Anforderungen an Altbauten Auch für Altbauten hat der Gesetzgeber weitere Nachrüstpflichten eingeführt. Sind wesentliche bauliche Änderungen an der Fassade, den Fenstern oder dem Dach geplant, sind zwei Alternativen zu berücksichtigen: Die einzelnen Bauteile sind zu 30 Prozent wärmeundurchlässiger. Der Jahresenergieverbrauch des Hauses verringert sich nach der Sanierung um 30 Prozent und die Gebäudehülle ist um 15 Prozent besser gedämmt. Für bestehende Gebäude gilt vom Grundsatz her weiterhin das Prinzip des Bestandsschutzes. Ungedämmte begehbare und nicht begehbare Dachböden müssen bis Ende 2011 eine Dämmung erhalten. In beiden Fällen kann der Eigentümer jedoch alternativ auch das Dach nachträglich dämmen lassen. Bis zum 1. Januar 2020 sind außerdem alle vor dem 1. Januar 1990 aufgestellten elektrischen Speicherheizsysteme durch effizientere Heizungen zu ersetzen. Geräte, die ab dem 1. Januar 1990 aufgestellt oder eingebaut wurden, müssen nach spätestens 30 Jahren außer Betrieb genommen werden. Während Neubauten einen Wärmeschutznachweis erfordern, werden bei bestehenden Gebäuden erst dann Anforderungen gestellt, wenn die Fläche eines Bauteils oder einer Fassade um mehr als 10 Prozent verändert wird. Dann nämlich müssen die bedingten Anforderungen an die energetische Qualität eines Bauteils erfüllt werden. Diese Qualität drückt der U-Wert (Maß für den Wärmeverlust, ehemals k-Wert) aus, der den Wärmeverlust durch ein Bauteil beschreibt. Mit dem U-Wert lässt sich die energetische Qualität eines Bauteils oder Werkstoffs bewerten: Je kleiner der Wert, desto besser die Wärmedämmung. Die Erweiterung eines bestehenden Gebäudes um mindestens 30 Kubikmeter ist entsprechend der Anforderungen für Neubauten durchzuführen, ohne die energetische Qualität des Gebäudes zu verschlechtern (§ 8). Eine neue Fassade oder ein neu gedecktes Dach beispielsweise verlangen gleichzeitig einen bestimmten energetischen Standard – und eine ohnehin anstehende Sanierung ermöglicht per se eine besonders wirtschaftliche Wärmedämmung. Bei erstmalig eingebauten, ersetzten und erneuerten Bauteilen müssen – sofern mehr als 10 Prozent einer Bauteilfläche betroffen ist – die bedingten Anforderungen und damit die Mindestanforderungen an den U-Wert er- Mehr Effizienz! 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Wärmeschutz Energieberatung nach BAFA und DENA Haustechnik GmbH a lim KMU- / Energie- & Förderberatung • Gebäudeanalyse • Differenzdruckprüfung • Thermografie • Energetische Dienstleistungen • Energieabrechnung und -management • Baubegleitung • Vorträge Weniger Watt Energiesparer aufgepasst! d w e r k N RW Bei Energieberatung, Altbausanierung, Renovierung und Modernisierung Ihres Hauses sind wir der richtige Partner. Seit 20 Jahren alles aus einer Hand! Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns! Tel.: 02 81 /3 39 09 -0 Fax: 02 81 /3 39 09 -33 [email protected] www.ruehl-haustechnik.de 10 | Seite füllt werden. Das gilt beispielweise für nachträgliche neue Bekleidungen, Verschalungen und/oder Dämmschichten an Außenwänden oder zu erneuernde Fenster. Typische Beispiele sind das Decken eines Daches mit neuen Ziegeln oder das Abschlagen des alten Außenputzes an einer Wand. Inwieweit für die geplanten Maßnahmen Genehmigungen nach dem Baurecht einzuholen sind, sollte Ihr Architekt oder Bauingenieur prüfen. 4.2 Der Energieausweis Gibt es Wohngebäude, die sparsam im Verbrauch sind? Eine Frage, die Sie sich künftig öfter stellen können, denn seit Mitte 2008 – so sieht es die nationale Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie vor – muss man allen an einer Miet- oder Kauf-Immobilie Interessierten den dazugehörigen Energieausweis vorlegen können. Beleuchtung) – nicht nur für den Energieausweis, sondern auch für den öffentlich-rechtlichen Nachweis des Wärmeschutzes im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens für zu errichtende Gebäude. Hinter der EU-Gebäuderichtlinie über die „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ steht die Idee, gut gedämmte und mit modernen Heizungsanlagen ausgestattete Gebäude mit einem Wettbewerbsvorteil auszuzeichnen. Entsprechend schneiden Gebäude mit hohem Energieverbrauch schlecht ab. Somit ist die Grundlage gegeben, den Energieverbrauch als entscheidungsrelevantes Kriterium bei der Wohnungsoder Hauswahl heranzuziehen. Somit objektiviert der Energieausweis und schafft Vergleichbarkeit und Transparenz. Letztlich steht hinter der Richtlinie ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) Bei Nichtwohngebäuden werden neue Berechnungsvorgaben eingeführt (Heizung, Warmwasser, Klima/Lüftung und Seite | 11 51,9 [kg/(m²·a)] Endenergiebedarf 228,4 kWh/(m²·a) 0 50 100 150 200 250 300 350 400 > 400 227,5 kWh/(m²·a) Primärenergiebedarf "Gesamtenergieeffizienz" Nachweis der Einhaltung des § 3 oder § 9 Abs. 1 EnEV 2) Primärenergiebedarf Energetische Qualität der Gebäudehülle Gebäude Ist-Wert kWh/(m2 ·a) Gebäude Ist-Wert HT’ W/(m2 ·K) EnEV-Anforderungswert kWh/(m2 ·a) EnEV-Anforderungs-Wert HT’ W/(m2 ·K) Endenergiebedarf Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m2 ·a) für Heizung Warmwasser Hilfsgeräte 3) 50 ssiv ha us 0 Pa Lüftungskonzept Die Lüftung erfolgt durch: Fensterlüftung Schachtlüftung Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 167,8 12,3 48,3 Vergleichswerte Endenergiebedarf Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme: nach § 5 EnEV vor Baubeginn geprüft Alternative Energieversorgungssysteme werden genutzt für: Heizung Warmwasser Lüftung Kühlung Gesamt in kWh/(m2 ·a) 12,3 100 150 200 250 300 350 400 > 400 au EF H Ne EF ub H au gu en t m erg od etis er nis ch ier t Du W rch oh sc ng hn eb itt M äu F de we H e se ne nt rg lic etis h EF m ch od nic we H e er se ne nis ht nt rg ier lic etis t h m ch od nic er nis ht ier t Sonstige Angaben 16,6 0,0 8,2 151,2 0,0 40,1 Ne ub Energieträger Erdgas H Strom Holz-Pellets M FH Vermietet, verkauft oder verpachtet ein Eigentümer sein Objekt, so muss er unverzüglich einen Energieausweis für den Bestand von Wohn- und Nichtwohngebäuden als Information vorlegen. Energiebedarf CO2-Emissionen1) Der Bedarfsausweis Der bedarfsorientierte Energieausweis beinhaltet eine solide Bestandsaufnahme über Gebäudehülle und Anlagentechnik des betreffenden Gebäudes, gibt Modernisierungstipps und liefert eine Einordnung der Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes. Er beschäftigt sich mit einer Fülle von Detailfragen rund um die Gebäudehülle und die Anlagentechnik. 2 Berechneter Energiebedarf des Gebäudes Die Ausgestaltung des Energieaus­weises ist in Deutschland in der EnEV 2007 festgelegt, die am 1. Oktober 2007 in Kraft getreten ist. Doch bereits in der Vergangenheit mussten Energiebedarfsausweise im Rahmen von Baugenehmigungsverfahren für Neubauten oder bei wesentlichen Änderungen von Gebäuden erstellt werden. die berechtigte Hoffnung, Gebäude­ eigentümer schlecht ausgestatteter Gebäude zu motivieren, energetische Sanierungsmaßnahmen durchführen zu lassen. Der Energieausweis weist die „Gesamtenergieeffizienz“ des Gebäudes auf mehreren Seiten aus, erfasst allgemeine Gebäudedaten und stellt die Ergebnisse der Bewertung übersichtlich zusammen. Den Energieausweis für Bestandsgebäude gibt es in zwei verschiedenen Varianten: bedarfsund verbrauchsorientiert. 4) Erläuterungen zum Berechnungsverfahren Das verwendete Berechnungsverfahren ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Insbesondere wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen Bedarfswerte sind spezifische Werte nach der EnEV pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN). 1) Freiwillige Angabe. 2) Nur in den Fällen des Neubaus und der Modernisierung auszufüllen. 3) Ggf. einschließlich Kühlung. 4) EFH – Einfamilienhäuser, MFH – Mehrfamilienhäuser. Abb. 02 Muster eines bedarfsorientierten Energieausweises (dena/BMVBS) Dazu zählen: Wie gut ist die Gebäudehülle (Wände, Dach, Fenster und Türen) gedämmt? Wie hoch sind die Energieverluste der Heizung bzw. der Warmwassererzeugung? Wie hoch sind die CO -Emissionen? 2 Der Verbrauchsausweis Der verbrauchsorientierte Energieausweis wird auf Grundlage des gemessenen Energieverbrauchs erstellt. Dazu sind unter anderem die Verbrauchsdaten von mindestens drei aufeinander folgenden Abrechnungsperioden erforderlich. Er soll wie der Bedarfsausweis Vergleichswerte und Modernisierungsempfehlungen enthalten. Verbrauchs- oder Bedarfsausweis Welcher Ausweis Verwendung findet, richtet sich nach Größe und Baujahr des Gebäudes. Es gelten folgende Regelungen: nuar 2008 ausgestellt wurden, bleiben ebenfalls zehn Jahre gültig. Der Bedarfsausweis ist in bestimmten Fällen bei der KfW-Förderung vorzulegen, zum Beispiel wenn ein Tilgungszuschuss bei einem Darlehen aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm in Anspruch genommen wird oder bei einer Zuschussvariante. Energieausweis-Austeller und Kosten Ausstellungsberechtigt sind u. a. Hochschulabsolventen in den Bereichen Architektur, Hochbau, Bauingenieurswesen und Physik. Aber auch geprüfte Energieberater im Handwerk, Handwerkmeister verschiedener Gewerbe, ausstellungsberechtigte Techniker, Bauvorlageberechtigte nach Landesbauordnung und „Vor-Ort-Energieberater“. Die umfassenden Rege- Für Wohngebäude mit bis zu vier Wohnungen, die auf der Grundlage der WSVO 1978 oder später errichtet wurden, besteht Wahlfreiheit zwischen dem bedarfs- und verbrauchsorientierten Ausweis. Altbau Für Wohngebäude mit mehr als vier Wohnungen, egal welchen Baujahres, gilt ebenfalls Wahlfreiheit. Verkauf, Neuvermietung, Leasing? Für Wohngebäude mit bis zu vier Wohnungen, für die der Bauantrag vor dem 1. November 1977 gestellt wurde, ist der bedarfsorientierte Ausweis anzuwenden. Sind diese Gebäude durch Modernisierungsmaßnahmen auf dem Stand der WSVO von 1978, besteht wieder Wahlfreiheit. Für Neubauten und wesentliche Umbauten ist ein Energiebedarfsausweis gemäß der gültigen EnEV 2002 Pflicht. Bis zum 31. September 2008 konnten Eigentümer für alle Wohngebäude zwischen dem bedarfs- und verbrauchsorientierten Ausweis wählen. Der Energieausweis ist in der Regel zehn Jahre ab Ausstellungsdatum gültig und kann nicht verlängert werden. Ausweise für Bestandsgebäude, die vor dem 1. Ja- Neubau Nichtwohngebäude? Wohngebäude mit mehr als 4 WE? Bauantrag nach 01.11.1977? Gebaut oder modernisiert nach WSchV 1977? Ausstellung bis 30.09.2008? Abb. 03 Wer braucht welchen Ausweis? (Quelle: Verbraucherzentrale NRW) 12 | Seite lungen zur Ausstellungsberechtigung und die bundesweite Liste der bei der Deutschen Energieagentur registrierten Aussteller stehen auf der Internetseite www.dena-energieausweis. de. Sachverständige aus der Region findet man über die Anbieterplattform auf der Internetseite des KompetenzNetz Energie Kreis Wesel unter www.kompetenznetzenergie.de. Die novellierte Energiesparverordnung enthält keinerlei staatliche Vorgaben bezüglich der Kosten von Energieausweisen. Der Preis ist demnach frei zwischen Aussteller und Auftraggeber zu verhandeln. Dabei sind die Vollständigkeit der vorhandenen Unterlagen und Besonderheiten des Gebäudes zu be- rücksichtigen. Aufgrund des höheren Aufwandes für die Erstellung eines Bedarfsausweises, fallen laut Verbraucherzentrale NRW (Oktober 2010) Kosten ab etwa 150 Euro an. Der Preis hängt wesentlich von der Gebäudegröße und einer Gebäudebegehung durch den Aussteller ab. Da die Erstellung eines Verbrauchsausweises nicht so zeitintensiv ist, kostet er nur etwa 25 Euro. Bei der Wahlfreiheit zwischen bedarfs- und verbrauchsorientiertem Ausweis sollte aber nicht nur der Kostenaspekt berücksichtigt werden, sondern auch die Option einer energetischen Modernisierung. Hier ist der bedarfsorientierte Ausweis – in Verbindung mit einer Energieberatung – ggf. zielführender. 4.3 Ausblick: EnEV 2012 Aktuell wird an der Novellierung der EnEV 2012 gearbeitet. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses lag noch kein endgültiger Zeitpunkt für das Inkrafttreten vor, die abermals verschärften Anforderungen werden unter den Gesichtspunkten der Machbarkeit und der Wirtschaftlichkeit kontrovers diskutiert. Ziel ist es, das Anforderungsniveau – gegenüber der EnEV 2009 – noch einmal um 30 Prozent anzuheben und das Niveau des klimaneutralen Gebäudes bis 2020 zu erreichen. Waren bisher alle Angaben zur Modernisierung freiwillig, besteht ab 2012 die Verpflichtung, konkrete Maßnahmen zur Sanierung beizutragen. Demnach sind ab 2021 alle Neubauten als Niedrigst-Energiegebäude auszuführen, und die Aushangpflicht für Energieausweise bei öffentlich zugänglichen Gebäuden wird auf die Größe ab 500 m2 Nutzfläche gesenkt. Energieausweise müssen bei Verkauf und Vermietung unaufgefordert vorgelegt werden, in Verlaufs- und Vermietungsanzeigen ist ferner eine Energiekennzahl anzugeben. Geplant sind außerdem Qualitätskontrollen für Energieausweise, zudem sollen Heizungsund Klimaanlagen ab 2012 regelmäßig von Fachpersonal überprüft werden. Seite | 13 Heizwärmebedarf fossiler Primärenergiebedarf (Heizung, Warmwasserbereitung, Antriebe) 5 Besonders energieeffiziente Neubauten Gegenwärtig gibt es zahlreiche Bezeichnungen, um die energetische Qualität von Gebäuden hervorzuheben. Schließlich ist der Begriff der „Energieeinsparung“ inzwischen zu einem bedeutenden Werbe-Argument herangewachsen und zudem ausschlaggebend für die staatliche Förderung. Ein konsequent reduzierter Energieverlust führt über die EnEV-Vorgaben hinaus zu definierten Nennungen: Niedrigenergiehaus KfW-Efizienzhaus 70 3-Liter-Haus KfW-Efizienzhaus 55 Passivhaus Nullheizenergiehaus Plusenergiehaus Niedrigenergiehaus Enerigesparhaus 60 3-Liter-Haus Passivhaus Nullheizenergiehaus Abb. 04 Kennwerte (Anhaltswerte) für den Heizwärme- und Primärenergiebedarf verschiedener energiesparender Gebäudemodelle. Die Werte können im Einzelfall auch abweichen, zum Beispiel in Abhängigkeit von der Einbindung regenerativer Energien Merkmale eines Energiesparhauses: Solarenergienutzung aktiv (über Solarmodule) und passiv (über Fenster) sehr guter Wärmeschutz der Außenbauteile (die Dämmung aller Außenbauteile sowie eine luftdichte Bauausführung sind ausschlaggebend für den Heizwärmebedarf, der die laufenden Betriebskosten maßgeblich bestimmt) minimierte geometrische Wärmebrücken (wenig Fassadenvorsprünge, geringe Gebäudegliederung, keine Winkel kleiner als 90°), kompakte Gebäudeform geringe konstruktive Wärmebrücken mittels Dämmelementen am Wandfußpunkt der Kellerdecke/ Bodenplatte, thermisch getrennte Balkonplatten oder selbstständige Stützkonstruktionen vor der Außenwand, Rollladenkasten nur vor der Dämmebene, Blendrahmenüberdeckung an Fenster- und Türanschlüssen durch Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) wind- und luftdichte Konstruktion effiziente und umweltschonende Wärmeerzeugung, reaktionsschnelle Heizungsregelung energiesparende Warmwasserbereitung, möglichst solargestützt kontrollierte Wohnungslüftung, möglichst bedarfsgesteuert intelligente Stromanwendung 14 | Seite 5.1 Niedrigenergiehaus Eine verbindliche und damit einheitliche Definition des Begriffes „Niedrigenergiehaus“ existiert nicht. Bisher gilt die­ se Bezeichnung sowohl für Gebäude, deren Heizwärmebedarf unter 50 kWh/ m²a liegt, und für Gebäude, die den zulässigen Transmissionswärmeverlust nach EnEV um 30 % unterschreiten. Da der Begriff ungeschützt ist, kann im Grunde jedes Objekt als Niedrigenergiehaus bezeichnet werden. Inzwischen existiert jedoch ein Gütezeichen, dass die geforderten Ansprüche daran auszeichnet: Zur Errichtung eines Niedrigenergiehauses – und um so mehr auch der im Weiteren beschriebenen energieeffizienten Gebäude – gehört unbedingt auch die Qualitätskontrolle auf der Baustelle. Eine sorgfältige Dokumentation (Hausakte, Energieausweis etc.) fasst die wichtigsten Daten des Gebäudes zusammen und erleichtert bei Modernisierungsmaßnahmen eine transparente Planung, Konstruktion und den folgenden Ausbau. 5.2 KfW-Effizienzhaus 70 Als KfW-Effizienzhaus 70 (ehemals KfWEnergiesparhaus 60) gelten Häuser mit einer energetischen Mindest­effizienz. Diese richtet sich nach der EnEV, in welcher die Kriterien für den modernen, effizienten Baustandard (KfW Effizienzhaus 100) festgelegt sind. Das KfW Effizienzhaus 70 darf davon nur 70 % der Energie verbrauchen. Diese Kategorisierung hat auch Auswirkungen auf die Förderung durch die KfW. Das KfW-Effizienzhaus 70 ist nun als Mindeststandard zu empfehlen, denn inzwischen ist eine fast neutrale Finanzierung baulicher Mehrkosten aufgrund der Förderung und Seite | 15 Energieeinsparung möglich. Zudem handelt es sich um eine gute, kostenorientierte Baupraxis. Um den KfW-70-Standard zu erreichen, gilt Folgendes: Der Primärenergiebedarf jedes einzelnen Gebäudes darf den Wert 50 kWh/m²a nicht überschreiten. Weiter muss der auf die wärmeübertragende Gebäudehülle bezogene spezifische Transmissionswärmeverlust mindestens 30 % unter dem in der EnEV zugelassenen Höchstwert liegen und der Transmissionswert 15 % unter dem Wert des Referenzgebäudes. Die KfW-Grenzwerte beziehen sich auf den Primärenergiebedarf, der auch die Warmwasserbereitung beinhaltet. Kann der Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden, sinkt der Primärenergiebedarf – gegenüber fossilen Energieträgern – stark ab. Das Angebot von Nah-/Fernwärme ist also aufgrund des geringen Heizenergiebedarfs moderner Gebäude eine besonders effiziente Art der Wärmeversorgung, die sich günstig auf den Primärenergiebedarf auswirkt. Sie spart zudem Raum und Kosten und ermöglicht einen sinnvollen Einsatz von Kraft- Wärme-Kopplung und erneuerbarer Energieträger. 5.3 3-Liter-Haus Das 3-Liter-Haus wird NRW-weit innerhalb einer Solarsiedlung gefördert. Es existiert eine ausführliche Beschreibung der Anforderungen, die sich kurzgefasst sowohl auf die energetische Qualität des Gebäudes als auch die Verwendung solarer Technik beziehen. So darf der auf die beheizte Wohnfläche bezogene Jahresheizwärmebedarf einen Wert von 30 kWh/m²a nicht überschreiten. Auch die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle ist entscheidend und wird mittels eines Drucktests („Blower-Door-Test“) nachgewiesen. Als Grenzwert für den Luftvolumenstrom gilt n50 = 1,0. Kommt solare Technik zum Einsatz, besteht die Wahl zwischen einer solarthermischen Anlage zur 60 %igen Deckung des Warmwasserbedarfs oder einer solaren stromerzeugenden Anlage (Photovoltaik) von mindestens 1 kWp. Für ein gefördertes 3-Liter-Haus ist eine der beiden Maßnahmen zwingend erforderlich. 5.4 KfW-Effizienzhaus 55 Die konsequente Weiterentwicklung des Energiespargedankens führte zum KfW-Effizienzhaus 55 (früher KfW40 Haus nach EnEV 2004). Es benötigt nur 55 % der Wärmeenergie, die ein Neubau in Deutschland maximal verbrauchen darf und wird ebenso gefördert wie das KfW-Effizienzhaus 70 (siehe Kapitel 5.2) – jedoch mit günstigeren Konditionen. Der Transmissionswärmeverlust liegt bei 70 % im Vergleich zum Referenzgebäude. Da es sich um den höchsten von der KfW gesetzten Förderstand handelt, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: 1. Die bauliche Hülle des Gebäudes ist sehr hoch wärmegedämmt (U-Werte maximal 0,25 W/m²k). 2.Fenster und Türen sind dreifach verglast (Energiedurchlassgrad g über 50 %) und nach Süden ausgerichtet (optimierte Orientierung und Gebäudegeometrie). 3. Das Gebäude verfügt über eine primärenergieeffiziente Heizungsanlage. 4.Eine thermische Solaranlage (regenerativer Energieträger) unterstützt die Heizungs- und Wasserversorgung. 5.Luftdichtigkeit mit zentraler Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung bis 80 % 6.wärmebrückenfreie Konstruktion, kompakte Bauweise 7. Das Gebäude verfügt über eine effiziente Gebäude-/Anlagentechnik sowie eine stromsparende Haustechnik. Sowohl der Jahresprimärenergiebedarf als auch der Jahresheizwärmebedarf sind durch einen Sachverständigen nachzuweisen. Der Jahresprimärenergiebedarf darf nicht mehr als 40 kWh pro m² Gebäudenutzfläche betragen, der Jahres-Heizwärmebedarf nicht mehr als 15 kWh pro m² Wohnfläche. Das KfW-Effizienzhaus entspricht somit im Wesentlichen dem Modell des KfW40-Hauses. Als Heizsystem kommen zum Beispiel kombinierte Systeme aus Biomasse (wie Holzpellets, siehe 10.5) und Solarthermie (siehe 10.1), aber auch Wärmepumpen (siehe 10.4) zum Einsatz. Sie sind über einen zentralen Pufferspeicher miteinander verbunden und bedienen sowohl den Warmwasserbedarf als auch das Heizsystem. Für ein freistehendes Einfamilienhaus bedarf es eines höheren Aufwandes zur Umsetzung: Neben einem besonders intensiven Wärmeschutz (zum Beispiel Außenwand 26 cm Dämmstoff), einer hohen Luftdichtheit der Gebäudehülle und minimiertem Wärmebrückenverlust ist außerdem eine Dreischeibenverglasung sowie eine Lüftungsanlage mit 80 % Wärmerückgewinnung bzw. Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung notwendig. 16 | Seite Wir bieten die Realisierung von Broschüren an und stehen für hohe Qualität und konsequente Kundenorientierung. Unsere Leistungen Moleküle – Grundbausteine des Lebens S_g`3G_Jgg9eJPeS_`3GjPBejP7eMJPJL Umfassende Beratung Individuelle Gestaltung durch unsere Grafiker 10-Jahresbericht 1993 – 2003 Kompletter Satz "PM"``MJ3Ge79`ei?IK"G_JB9Pe9`g9G9P`e79_e MJPJLe>j_ejLM9"_O97JpJPe79`ePJk9_`Jg"g`I LMJPJLjO`ej``9M7S_> _S>Ye_YeO97Ye"P`IJMG9MOejMM9_ Scannen und Bearbeiten von Bildern Druck und Weiterverarbeitung Flughafen Erfurt VME ¬¬¬¬¬¬¬¬%RSTSEMESTER)NFO ¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬3TUDIEREN¬AN¬DER (OCHSCHULE¬"REMEN International und mitten in Deutschland Bücher und Broschüren Aktuelle Informationen für )RIVKMIWTEVIRHIW &EYIRYRH7ERMIVIR Öffentliche Verwaltungen Industrie- und Handelskammer Kreishandwerkerschaften Fachhochschulen Universitäten Krankenhäuser und Kliniken Bundeswehr Flughäfen So erreichen Sie uns VBB THISSEN Verleger Buch Broschüre Ltd. Am Waldessaum 2 | 51545 Waldbröl | Telefon 02291 . 8097-00 [email protected] | www.vbb-thissen.eu Seite | 17 5.5 Passivhaus Bei einem Passivhaus ist der Wärmeverlust durch eine kompakte Bauweise, eine wärmebrückenfreie, luftdichte und „supergedämmte“ Gebäudehülle sowie 3-fach-verglaste Fenster mit speziell gedämmten Rahmen äußerst gering. Gleichzeitig lässt sich ein Großteil des Wärmebedarfs durch die solaren Gewinne der Fenster (große Südfenster, minimale Fensterflächen nach Norden) und die Wärmeabgaben von Personen und Geräten decken. Im Ergebnis kann die Beheizung allein durch ein Lüftungssystem, ergänzt um die Wärmerückgewinnung aus der Abluft, erfolgen. Ein Heizungssystem auf Warmwasserbasis – Verteilleitung und Heizkörper oder Fußbodenheizung – ist überflüssig und kann somit einen Teil der Mehrkosten für die außerordentliche Dämmung des Passivhauses ausgleichen. Zahlreiche Untersuchungen belegen eine hohe Zufriedenheit von Passivhaus-Bewohnern, was auf eine hohe Behaglichkeit, Luftqualität und niedrige Energiekosten zurückzuführen ist. Im Passivhaus ist der Wärmebedarf auf ein Minimum von umgerechnet etwa 15 kWh/m²a (1,5 Liter Heizöl/ m²a) reduziert. Der Rest-Wärmebedarf erfolgt in der Regel über eine Erwärmung der Zuluft. Merkmale des Passivhauses: optimierte Orientierung und Gebäudegeometrie Heizwärmebedarf 15 kWh/m²a maximale Heizwärmelast 10 W/m² (zur Vermeidung eines gesonderten Heizsystems) sehr guter Wärmeschutz: U-Werte maximal 0,15 W/m²k dreifach verglaste Fenster Energiedurchlassgrad g 50 % bis 60 % wärmebrückenfreie Konstruktion optimierte Luftdichtigkeit kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung Wärmebereitstellungsgrad 75 % Stromeffizienz pel 0,45 Wh/m³ Primärenergiebedarf für Heizung Brauchwasserbereitung Lüftung und Haushaltsstrom betragen maximal 120 kWh/m²a Die energetische Berechnung erfolgt nach dem Passivhaus-ProjektierungsPaket PHPP (Passivhaus-Institut). Die Mehrkosten gegenüber einer Bauweise nach EnEV belaufen sich derzeit auf etwa 6 % bis 20 %. Bei geschickter Finanzierung und der Unterstützung aus öffentlichen Mitteln lohnt sich dieser Standard absolut, doch darf die Ausführung eines Passivhauses mit seinen hohen planerischen Anforderungen nicht unterschätzt werden. 5.6 Nullheizenergiehaus/ Nullenergiehaus Nullheizenergiehaus Das Nullheizenergiehaus schließt den Einsatz fossiler Brennstoffe für die Beheizung aus (Raumwärme 0 kWh/m²a) und wird ausschließlich mittels Sonnenenergie und interner Wärmegewinne beheizt. Da der Baukörper in der Regel sehr kompakt und hervorragend gedämmt ist, erfordert es in der Winterzeit einen bewussten und disziplinierten Umgang mit der Raumtemperatur. Insbesondere der Wärmeverlust durch Lüften muss möglichst gering gehalten werden. Bisher sind Nullhei- 18 | Seite zenergiehäuser zum Beispiel in Berlin oder in der Passivhaussiedlung Darmstadt-Kranichstein zu finden. Der Aufwand vom Passiv- zum Nullheizenergiehaus ist allerdings sehr hoch und zurzeit nicht wirtschaftlich umsetzbar. Aufgrund anhaltender Forschungen und Entwicklungen ist aber davon auszugehen, dass sich der Bau eines solchen Hauses in Kombination mit Fördermitteln schon bald rechnet. Nullenergiehaus Ein Nullenergiehaus ist energieautark, das bedeutet es bezieht keinerlei Energie (weder Strom noch Wärme) von außen. In Deutschland ist bisher nur ein einziges Nullenergiehaus zu finden – in Freiburg im Breisgau. Es entstand zu Beginn der 1990er Jahre im Rahmen eines Forschungsprojektes. Seine Energiebezugsquellen bestehen aus Solarkollektoren (Wärme) und Photovoltaik (Strom) bzw. im Winter aus einer Brennstoffzelle, die den im Sommer erzeugten Wasserstoff verbrennt. Der hohe wirtschaftliche und technische Aufwand zur Errichtung eines Hauses ohne Energieversorgung von außen, sorgte aber dafür, dass sich energieautarke Häuser bisher nicht durchset- Seite | 19 zen konnten. Zudem stellt die Ökobilanz – also die ökologische Bewertung eines Produktes über die gesamte Lebensdauer von seiner Herstellung bis zur Entsorgung oder Recycling – gegenüber anderen energetischen Standards eine höhere ökologische Belastung dar. 5.7 Plusenergiehaus Mittlerweile bestehen sogar Gebäude, die mehr Energie gewinnen, als sie verbrauchen – die so genannten „Plusenergiehäuser“. Im Jahresmittel erfolgt eine Netto-Energielieferung nach außen. Zur Stromerzeugung ist es mit zahlreichen Solarzellen und Sonnenkollektoren sowie Wärmerückgewinnung und Erdwärmeübertrag ausgestattet. Das aktuellste Beispiel – für standardisierte Anwendungen ist es derzeit noch nicht geeignet – ist das Plusenergiehaus des BMWI und BMVBS. Eine weiterentwickelte Entwurfsidee von Studenten der Technischen Universität Darmstadt reiste von 2009 bis 2010 als Beispiel für nachhaltige Architektur durch Deutschland. 5.8 Richtwerte für unterschiedliche Neubaustandards Die Richtwerte für Neubaustandards lassen sich mittlerweile mit zahlreichen Rechenprogrammen ermitteln, für die es bereits Bewertungen hinsichtlich ihrer Eignung und Leistung gibt. Begrenzte Mittel überlegt einsetzen! Die allermeisten Bauherren verfügen über ein begrenztes finanzielles Budget, das die Möglichkeiten für besondere Detail-Wünsche am Objekt einschränkt – oder zumindest aufschiebt. Prüfen Sie daher sorgfältig, wo Sie eventuell Kosten sparen oder welche Maßnahmen Sie auf später verschieben können. Aber: Machen Sie auf keinen Fall beim Wärmeschutz der Gebäudehülle Abstriche, denn diese lässt sich nachträglich nicht oder nur mit größtem Aufwand optimieren. 5.9 Primärenergiegehalt von Baustoffen Bei der Planung von Wohnungsbauten sollten zunehmend Kriterien der Umweltverträglichkeitsprüfung eine Rolle spielen: Eingesetzte Baustoffe und Materialien sollten demnach bei ihrer Gewinnung, Verarbeitung, Nutzung, Aufarbeitung, Wiedernutzung und Entsorgung möglichst wenig Energie benötigen. Das macht sie umweltverträglich (siehe auch Kapitel 9). Fragen Sie hierzu Ihren Planer oder Architekten sowie das bauausführende Unternehmen um Rat. 6 MODERNISIERUNG IM BESTAND Energieeinsparung in Wohngebäuden Rund dreiviertel der eingesetzten Wohngebäude-Energie investieren deutsche Haushalte ins Heizen. Die reale Höhe dieses Heizvolumens richtet sich an verschiedenen Faktoren aus: Bewohnerverhalten Wärmeschutzstandard des Gebäudes Wirkungsgrad der Heizungsanlage Klimaverhältnissen unser tipp Für zahlreiche Maßnahmen (Modernisierung oder Senkung der Heizwärmekosten) bestehen Förderprogramme (siehe auch Kapitel 12). Nutzen Sie diese. Gebäude, die heutzutage errichtet werden, besitzen nach der EnEV 2009 einen jährlichen Heizwärmebedarf von rund 50 kWh/m²a. Das entspricht einem Verbrauch von etwa fünf Litern Heizöl oder fünf Kubikmetern Erdgas. Bei Altbauten liegt der Energieverbrauch deutlich höher, im Mittel bei rund 220 kWh/m²a, in besonders ungünstigen Fällen sogar bei über 400 kWh/m²a. Hohe Heizkosten (nebst einer unnötig hohen Umweltbelastung) sind die Folge. Dabei lässt sich der Verbrauch bereits mit einer verbesserten Wärmedämmung der Bauteile und einer erneuerten Heizungsanlage auf bis zu 100 kWh/m²a reduzieren. Maßnahmen dieser Art sind besonders unter Berücksichtigung zukünftiger Energiepreissteigerungen von wirtschaftlichem Interesse. Und: Stehen ohnehin Sanierungsarbeiten – beispielsweise mit einem neuen Außenputz – an, ist es im höchsten Maße sinnvoll, zeitgleich eine (neue) Wärmedämmung aufzubringen. Die Mehrkosten relativieren sich in kürzester Zeit. Darüber hinaus lässt sich der Verbrauch noch stärker verringern durch eingebaute Anlagen zur Sonnenenergie-Nutzung durch Wärmerückgewinnungsanlagen 6.1 Wärmeschutz im Detail Energiesparen durch Wärmedämmung Bei bestehenden Wohngebäuden bestimmen vor allem die Transmissionswärmeverluste über die Gebäudeoberflächen (Außenwand, Dach, Fußboden und Fenster) die Höhe des Heizenergieverbrauchs. Je nach Gebäudetyp gehen bis zu 40 % des jährlichen Heizenergieverbrauchs durch die Außenwände verloren. Überdies sorgen ungedämmte Außenwände oftmals für ein unbehagliches Wohnklima (besonders bei tiefen Außentemperaturen), Zugerscheinungen und verbunden mit weiteren Faktoren für Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Raumecken. Mit einer Energiebilanz lässt sich schnell feststellen, über welche Gebäudeteile die meiste Energie verloren geht. Auch hier rechnet sich die Energieberatung vor jeder Sanierung. Sie gibt Aufschluss über den Ist-Zustand des Gebäudes und berechnet mit Hilfe eines Computerprogramms die U-Werte und damit die Verlustanteile der verschiedenen Bauteile. So wird deutlich, wie viel Wärme über einen Quadratmeter des Bauteils bei einer Temperaturdifferenz von einem Grad verloren geht. Dabei gilt: Je kleiner der U-Wert, desto geringer der Wärmeverlust. Bauteile mit identischem U-Wert haben den gleichen Wärmeverlust. Und: Eine ein Meter dicke Betonwand dämmt gerade einmal so gut wie zwei Zentimeter Mineralfaserdämmung. 20 | Seite Abb. 05 Vergleich der Dämmwirkung unterschiedlicher Baustoffe Dämmstoff Leichtbetonsteine Nadelholz Porenziegel Strohlehm Hochlochziegel Klinker Massivbeton 6.1.1 Wärmeschutz der Außenwand Mit einer Thermographieaufnahme lassen sich Wärmeverluste an Fassaden besonders gut veranschaulichen. Ohne weitere Wärmedämmung, leiten sowohl dickes Vollziegelmauerwerk mit 36 cm bis 52 cm Wandstärke als auch „dünnwandige“ Nachkriegsbauten mit 24 cm dickem Mauerwerk, verputzte Hohllochziegel oder Kalksteinwände die Wärme sehr schnell an die Außenluft ab. Dabei zeigt sich, dass bei Altbauten viele Konstruktionen mit typischen Wärmebrücken im Bereich der Deckenauflager, Heizkörpernischen und Fenster- stürze vorhanden sind. Dabei können Energieverluste durch die Außenwand mittels sorgfältiger, nachträglicher Wärmedämmung um mindestens 75 % reduziert werden. Folgende Maßnahmen kommen dafür in Frage: das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) die Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk die hinterlüftete Vorhangfassade die Innendämmung oder der Dämmputz sowie weitere Sonderlösungen Luft-/ Dämmschicht Vormauerziegel Außentemperatur -10°C Ziegel Innenputz Zimmertemperatur +20°C Oberflächentemperatur: U-Wert 1,2 W/m²k U-Wert 0,45 W/m²k ungedämmt +15,3°C gedämmt +18,2°C Abb. 06 Schichtaufbau und Oberflächentemperaturen vor und nach der Verfüllung Seite | 21 Das Wärmedämmverbundsystem kann bei bestehenden Fassaden direkt auf den vorhandenen Außenputz aufgebracht werden. Die Befestigung der Dämmstoffplatten (meistens Hartschaum- oder Mineralfaserplatten) erfolgt mit einem speziellen Klebemörtel, je nach Untergrund werden die Platten zusätzlich verdübelt. Darüber folgt eine Schicht aus Armierungsmörtel und -gewebe. Dieses Verfahren bedarf ausschließlich komplett aufeinander abgestimmter Komponenten eines Herstellers und sollte durch ein Fachunternehmen durchgeführt werden. Idealerweise wird das WDVS aufgebracht, wenn ohnehin Instandhaltungsarbeiten an der Fassade geplant sind, wie zum Beispiel: Putzerneuerung Sanierung von Rissbildungen Betonsanierungen oder Sanierung von Betonwetterschalen (Plattenbauweise) Auch Risse in der Fassade sanieren Sie am sichersten mit einem WDVS. Riss­ auslösende Bewegungen im Mauerwerk lassen sich im Dämmstoff absorbieren. Die Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk Bei der nachträglichen Kerndämmung ist die innerhalb einer zweischaligen Außenwand bestehende Luftschicht mit einem geeignetem Dämmmaterial zu verfüllen. Diese Luftschicht sollte vom Fußpunkt (Sockel) bis zur Traufe eines Gebäudes eine gleichmäßige Dicke von mindestens 5 cm aufweisen. Die Materialien für eine Kerndämmung müssen bauaufsichtlich zugelassen sein, was auch das von der Fachfirma 6.1.2 Wärmedämmung des Daches anzuwendende Verarbeitungsverfahren umfasst. Das Dämmmaterial wird im Einblasverfahren durch kleine Bohrungen von einem Meter Abstand (bei Sichtmauerwerk in den Fugen) in die Luftschicht gefüllt. Auf diese Weise gibt es keine sichtbare Veränderung an der Fassade, eine bauaufsichtliche Genehmigung ist überflüssig. Die hinterlüftete vorgehängte Fassade Sie ist eine weitere Möglichkeit, eine Dämmschicht außen am Gebäude anzubringen. Vorhangfassaden gehören zur traditionellen Bauweise in ländlichen Regionen, wobei häufig Holzschindeln, Schieferplatten und Ziegel als Verkleidung dienen. Eine moderne hinterlüftete Vorhangfassade besteht aus folgenden Komponenten: Unterkonstruktion mit Befestigungsmaterial Dämmschicht Hinterlüftung und der Außenverkleidung (Vorhang) Bekleidung, Unterkonstruktion und Befestigungsmittel müssen in jedem Fall bauaufsichtlich aufeinander abgestimmt sein. Sonderlösung Dämmputz Auch mit Hilfe eines Dämmputzes lassen sich Wärmeverluste reduzieren. Ein Dämmputz ist in der Dicke begrenzt (einlagig bis 6 cm) und dämmt nur halb so gut wie übliche Dämmstoffe, daher ist auf diese Weise keine optimale Wärmedämmung realisierbar. Soll der Dachboden zusätzlich genutzt oder ein bereits bestehender Dachausbau verbessert werden, ist unbedingt eine gute Wärmedämmung zu berücksichtigen. Denn: In fehlerhaft oder provisorisch ausgebauten Dächern zieht es im Winter, dafür ist es im Sommer unerträglich heiß. Beides Zeichen ungenügender Winddichtigkeit und Dämmung. Doch hoher Wohnkomfort setzt eine sachgerechte Dämmung voraus, und damit eine ausreichende Luft- und Winddichtigkeit der Konstruktion. Wann ist eine Dämmung des Daches erforderlich? Im Falle eines Dachausbaus oder einer Dacherneuerung sollte an der Dämmung nicht gespart werden, denn ist das Dach erstmal wieder eingedeckt, ist eine optimale nachträgliche Dämmung nicht mehr möglich. Grundsätzlich gibt es folgende Varianten der Dachdämmung: Zwischensparrendämmung Am weitesten verbreitet ist die Dämmung zwischen den Dachsparren mit Mineralwolle oder einem ökologischen Baustoff (siehe Kapitel 9). Wichtig: Auf der Innenseite ist eine Folie anzubringen, die die Dämmung dicht zum Raum hin abschließt. Diese Schicht verhindert das Eindringen warmer, feuchter Raumluft in die Dämmung, die im Winter kondensieren kann. Bei nachträglicher Dämmung besteht das Problem, dass Sparren mit üblicherweise 12 cm bis 14 cm Stärke nicht ausreichen, um einen optimalen Wärmeschutz zu erreichen. Hier ist es erforderlich, die Sparren entsprechend aufzudoppeln, um ausreichend Dämmstoff einbringen zu können. Damit ist auch eine zusätzlich auf die Innenseite aufgebrachte Lattung möglich, die außerdem als Unterkonstruktion für die Innenverkleidung dient. Dieser zusätzliche Zwischenraum sollte ebenfalls gedämmt werden, um die Wärmebrückenwirkung der Sparren zu minimieren. Aufsparrendämmung Die Dämmung über den Sparren im Altbau ist die meist gewählte Variante bei ausgebauten, einfachen Dächern ohne komplizierte Dachaufbauten. In der Regel kommen dabei aufeinander abgestimmte Systeme eines Herstellers zum Einsatz, mit denen – bis auf die tragende Unterkonstruktion – ein völlig neues Dach entsteht. Wichtig bei der Aufsparrendämmung ist eine ausreichende Winddichtigkeit der Konstruktion. Untersparrendämmung Diese Variante der Dachdämmung bietet sich besonders beim nachträglichen Ausbau des Dachgeschosses an und lässt sich mit allen gängigen Dämmmaterialien durchführen. In jedem Fall ist auf der Raumseite eine Dampfsperre oder -bremse erforderlich. Existiert bereits eine dichte Zwischensparrendämmung, lassen Sie sich von einem Bauphysiker beraten. Kombinierte Dämmung Die verschiedenen genannten Möglichkeiten der Dachdämmung sind natürlich auch miteinander kombinierbar. So etwa wenn bereits eine Dämmung zwischen den Sparren vorhanden ist, aber verbessert werden soll, oder die Sparrenhöhe nicht ausreicht, um einen sinnvollen Wärmeschutz zu verwirklichen. 22 | Seite Flachdach Bei Flachdächern richtet sich die Möglichkeit der zusätzlichen Wärmedämmung danach aus, ob es sich um eine Warm- oder Kaltdachkonstruktion handelt. Die wärmetechnische Verbesserung bestehender Flachdächer ist besonders dann günstig, wenn die Abdichtung erneuert werden muss. 6.1.3 Dämmung der obersten Geschossdecke Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist bei nicht genutzten Spitzböden die einfachste und preiswerteste Dämmmaßnahme – sofern der Raum über der Decke zugänglich ist. Der kalte Dachraum wird dabei vom beheizten Gebäudeteil getrennt. Wählen Sie das Verfahren und den Dämmstoff so, dass das Dämmmaterial überall dicht auf dem Dachboden anliegt, denn sobald es von Kaltluft unterströmt wird, war die Mühe umsonst. Bei plattenförmigen Dämmstoffen ist es empfehlenswert, das Material mehrlagig und versetzt einzubringen. Soll die Fläche begehbar bleiben, ist eine Verlegung des Dämmstoffes zwischen den Holzbohlen mit einer bedeckenden Spanplattenschicht oder Dielenbrettern möglich. Bei nicht begehbaren und sehr unebenen Flächen bietet sich dagegen ein Einblasverfahren mit Zellulose- oder Mineralwolleflocken an, um eine homogene und gut anliegende Dämmschicht zu realisieren. Wird der Spitzboden als Stauraum genutzt, sollte die Dämmung aus druckstabilem Material bestehen und kann in Eigenleistung verlegt werden. Doch ist darauf zu achten, dass es zu keinem Luftaustausch zwischen den Seite | 23 warmen Wohnräumen und dem kühlen Dachboden kommt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Es könnte also zu Kondensation und damit zu Feuchte- bzw. Schimmelschäden kommen. Um dem entgegenzuwirken, sollte bei einer „offenen“ Holzdecke eine luftdichte Bahn verlegt und an den Anschlüssen sorgfältig verklebt werden. Ist die oberste Geschossdecke aus Beton, sind keine luftdichtenden Maßnahmen erforderlich. Achtung Nachrüstpflicht! Bei Wohngebäuden mit höchstens zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung am 01.02.2002 selbst bewohnt hat, gilt nach EnEV Folgendes: Ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken müssen im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 01.02.2002 vom neuen Eigentümer so gedämmt werden, dass der U-Wert der Geschossdecke den Wert 0,20 W/m²K nicht überschreitet. Zum Vergleich: Eine 10 cm dicke Dämmschicht aus Mineralwolle auf einer bestehenden Holzbalkendecke erreicht einen U-Wert von 0,26 W/m²K. In der Regel reicht eine 12 cm dicke Wärmedämmung auf ungedämmten Boden (wie Rohbetondecke oder Kehlbalkenlage) aus, um den vorgeschriebenen Wert zu erreichen. Ist die Dämmung geringer, muss nachgerüstet werden, was vor allem bei Gebäuden mit sehr niedriger Dachneigung der Fall ist. Ein Dachgeschoss, in dem man stehen kann und das daher für einen späteren Ausbau zum Wohnraum geeignet ist, ist von der EnEV ausgenommen, um den Besitzer im Fall eines späteren Ausbaus vor möglichen Doppelkosten zu schützen. 6.1.4 Wärmeschutz am Fenster Fenster sind meist die Bauteile mit dem geringsten Wärmeschutz. Eine Sanierung oder Erneuerung von Fenstern und Türen kann Energieverluste erheblich verringern, die Wohnbehaglichkeit steigern und den Schallschutz deutlich verbessern. Zwei-Scheiben-Wärmeschutzglas reduziert den Wärmeverlust bei einem Ug-Wert von 1,3 W/ m²K um 50 % gegenüber Zwei-ScheibenIsolierglas. Der Wärmedämmwert eines Fensters setzt sich aus der Dämmwirkung der Verglasung (Ug) und des Rahmens (Uf) zusammen. Beim Austausch der Fenster schreibt die EnEV einen Gesamt-U-Wert von 1,3 W/m²K vor. Die Dämmwirkung der Verglasung erfolgt durch eine Edelgasfüllung im Scheibenzwischenraum sowie eine nicht sichtbare Metallbedampfung auf der inneren Glasscheibe. Drei-ScheibenWärmeschutzverglasungen – hauptsächlich zu finden bei Passivhäusern – verbessern die Wirkung zusätzlich. Nach Süden orientierte Fenster können während der Heizperiode außerdem mehr Sonneneinstrahlung „einfangen“, als sie an Energie nach außen verlieren. Ist die Substanz der vorhandenen Rahmen noch gut, kann sich eine Sanierung durchaus lohnen, weil Kosten und Material gespart werden und insbesondere bei denkmalwürdigen Häusern das Erscheinungsbild erhalten bleibt. Tischler- oder Glasfachbetriebe erkennen schnell, ob der Zustand des Rahmens eine Sanierung zulässt. Ein weiterer Hinweis: Nur mit einem sorgfältigen Einbau und einer fachgerechten Abdichtung der Fuge lassen sich die Dämmeigenschaften der Fenster auch voll nutzen. Um eine Bauanschlussfuge dauerhaft vor eindrin- gender Feuchtigkeit zu schützen und den erhöhten Anforderungen an den Wärmeschutz gerecht zu werden, genügt es nicht, die Bauanschlussfuge lediglich außen gegen Wind- und Schlagregen abzudichten. Um die geforderte Luftdichtigkeit zu erfüllen und Feuchtigkeitsschäden zu verhindern, ist auch eine innere Abdichtung der Fuge zwischen Fenstern/ Außentüren und Maueranschluss zwingend erforderlich – Montageschaum ist nicht ausreichend. Fenster neu – Wand feucht? Richtiges und der geänderten Situation angepasstes Lüftungsverhalten verhindert, dass sich abgegebener Wasserdampf an kälteren Bauteilen (äußere Raumecken, kältere Außenwände) niederschlägt und Feuchtschäden und Schimmelpilzbildung verursacht. Dazu ist Stoßlüftung wichtig, zudem darf die Luftzirkulation an Außenwänden nicht durch Möblierung beeinträchtigt werden. Außerdem darf der U-Wert der Verglasung nicht kleiner sein als der U-Wert der Außenwand. Wichtig Bei schlecht gedämmten Außenwänden im Altbau, können neue Fenster die Außenwand zur kältesten Fläche am Haus werden lassen. Deswegen sollte ein Fenstertausch mit einer verbesserten Wärmedämmung verbunden sein, um mögliche Feuchteprobleme an den Außenwänden von vornherein auszuschließen. Durch eine Wärmedämmung von außen lässt sich die Schimmelgefahr grundsätzlich verringern. Sind die Fenster schon vor einigen Jahren erneuert worden, ist der Wärmeschutz -10°C außen -1°C innen Einfachverglasung -10°C außen + 16°C innen Wärmeschutzglas Abb. 07 Temperaturvergleich Abb. 08 Feuchteschäden und die Dichtigkeit der Rollladenkästen meist ebenfalls verbesserungswürdig. Hier gibt es viele Möglichkeiten, zu denen Sie sich ausführlich beraten lassen sollten. Gut gedämmte Rollladenkästen erhöhen außerdem den Wohnkomfort und den Schallschutz. verbleibenden Höhe von Fenster- und Türstürzen. Es besteht auch die Möglichkeit, erst eine verkleidete Unterkonstruktion einzubauen und nachträglich den Hohlraum mit Dämmstoff ausblasen zu lassen. Dieses Verfahren bietet sich bei Kellerdecken mit ungerader oder unebener Unterseite (Kappenoder Gewölbedecken) an. 6.1.5 Dämmung der Kellerdecke Spätestens beim Spielen mit Kleinkindern auf dem Wohnzimmerfußboden, fällt in schlecht gedämmten Gebäuden die Fußkälte auf. Weil die Kellerdecke häufig gar nicht oder nur gering gegenüber dem nicht beheizten Keller gedämmt ist, entstehen relativ niedrige Temperaturen an der Fußbodenoberfläche. Eine Kellerdeckendämmung kann hier Abhilfe schaffen. Die einfachste Art der nachträglichen Wärmedämmung von ebenen Massivdecken ist das Ankleben oder Andübeln von Dämmstoff an der Deckenunterseite. Die Dämmstoffdicke richtet sich mit 8 cm bis 12 cm häufig nach der vorhandenen Raumhöhe im Keller und der Wird eine Kellerdeckendämmung zusammen mit einer Außenwanddämmung durchgeführt, so sollte die Außenwanddämmung bis unter das Kellerdeckenniveau herunter gezogen werden (Perimeterdämmung mit wasserabweisenden Platten), um Wärmebrücken zu vermeiden. Insbesondere bei durchgehenden Kellerdecken aus Beton besteht aufgrund des Wärmebrückeneffekts die Gefahr von Bauschäden und Schimmelbildung. In beheizten Kellern sollten die Außenwände und der Boden gedämmt werden, bei feuchten Kellern ist eine Dämmung von außen (Perimeterdämmung) eine sinnvolle Lösung. 24 | Seite 6.1.6 Was kann gegen Schimmelpilze an Wänden getan werden? Schimmelpilze an Wänden sind grundsätzlich als Warnsignal zu betrachten, denn sie entstehen bei Feuchtigkeit an Decken und Wänden. Mögliche Ursachen sind: verstopfte Regenrinnen undichte Dächer falsches Lüften oder schlecht wärmegedämmte Außenwände Schimmelbildung vermeiden Wenn die Wandoberfläche deutlich kühler als die Raumluft ist, bildet sich insbesondere in Zimmerecken schnell Kondenswasser. Es ist deshalb ratsam, zwei- bis dreimal täglich mit Stoßlüftung (Durchzug) die Raumluft auszutauschen. Kipplüftung kühlt dagegen die Wand zusätzlich aus und verstärkt die Schimmelbildung. Besonders nach dem Einbau dichtschließender Fenster muss das Lüftungsverhalten der verbesserten Dämmung angepasst werden. Eine Faustregel besagt, dass man in einem Haus nur dann wärmeschutzverglaste Fenster einbauen sollte, wenn man gleichzeitig die Wärmedämmung verbessert. Unter Umstän- Abb. 09 Stoßlüftung Seite | 25 den muss diese Dämmung sogar auf einbindende Innenwände und Decken ausgedehnt werden, wenn ein kühler Raum vom Nebenzimmer aus mitgeheizt wird. Große Möbel dürfen nicht an kühlen Außenwänden stehen. Die Luft muss hinter dem Möbelstück zirkulieren können; deshalb ausreichend Abstand halten und unter den Möbeln eine Luftzirkulation sicherstellen. Schimmelbildung bekämpfen Das Umweltbundesamt gibt folgende Hinweise: Um das Wachstum von Schimmel zu stoppen, werden befallene Stellen an den Wänden mit Essigessenz (Essigsäurekonzentrat) oder einem Gemisch aus Alkohol (97 % Ethanol) und Salicylsäure (3 %) abgewischt (in der Apotheke erhältlich). Bei starkem Befall der Wände sind nicht nur Tapeten, sondern auch Putz- und Fugenmörtel zu entfernen. Risse oder Fliesenfugen sind sorgfältig abzudichten. Verschimmelte Teppiche und Teppichböden müssen entfernt werden. Baubiologische Untersuchungen können helfen, gesundheitsbelastende Einflüsse in Gebäuden zu erkennen und zu vermeiden sowie eine möglichst natürliche Lebensgrundlage in unserer allernächsten Umwelt – in den eigenen vier Wänden und am Arbeitsplatz – zu gewährleisten. Der Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB e.V.) ist ein unabhängiges Netzwerk von baubiologischen Sachverständigen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Verbund mit Umweltmedizinern, Juristen und Bausachverständigen ermöglichen durch ganzheitliches Vorgehen auf breiter Basis fundierte Ergebnisse (www.baubiologie.net). 6.2 Informationsmöglichkeiten für Sanierungswillige Beratungsmöglichkeiten sind zahlreich vorhanden, doch sehen sich Energiesparer häufig in einem „Beratungs­ dschungel“ gefangen, der ihren Tatendrang auf eine erste harte Probe stellt. Deshalb finden Sie hier eine Übersicht der Beratungsprogramme und einige Tipps zur Suche nach der für Sie geeigneten Energieberatung. Der Energieausweis ist dabei zukünftig eines der zentralen Informationsinstrumente (siehe 4.2). Doch auch die folgenden Angebote helfen bei der Berechnung des eigenen Energieverbrauchs oder einer bevorstehenden Modernisierung: Neben den angegebenen Adressen informiert die Internetseite des KompetenzNetzEnergie Kreis Wesel e.V. über Anbieter für Beratungsleistungen. Weiterhin bündelt die landeseigene Einrichtung „Energie-Agentur.NRW“ als strategische Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebereich diverse Angebote. Darunter die Gemeinschaftsak­ tion „Mein Haus spart“. Dort erhalten Sanierungswillige alle wichtigen Informationen rund um die energetische Modernisierung ihrer Immobilie. Unter www.mein-haus-spart.de oder bei der EnergieAgentur.NRW erhalten Ratsuchende weitere hilfreiche Informa­ tionen. 6.2.2 Solarcheck Energie 6.2.1 Gebäudecheck Energie Das Bundesland Nordrhein-Westfalen, die EnergieAgentur.NRW und der Westdeutsche Handwerkskammertag führen die Beratungsinitiative „GebäudeCheck Energie“ durch: Für je 77 Euro nehmen von der EnergieAgentur.NRW ausgebildete und ausgewiesene Handwerker energierelevante Daten auf. Anhand einer von der EnergieAgentur. NRW entwickelten Checkliste empfehlen sie daraufhin mögliche Maßnahmen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert diese Beratung mit 52 Euro, so dass der Gebäudeeigentümer lediglich den Differenzbetrag von 25 Euro zahlen muss. Untersucht werden vor 1980 errichtete Gebäude, die über nicht mehr als sechs Wohneinheiten verfügen. Der Gebäudecheck dauert ungefähr eine Stunde. Der Berater erfasst nach einem standardisierten Verfahren die relevanten Daten zur energetischen Gebäudesituation und macht Schwachstellen ausfindig. Dazu wertet er Gebäudedaten (wie Zustand der Heizung und Wärmedämmung) und Verbrauchsdaten mithilfe eines Computersystems aus. Über 1.850 Handwerker besuchten bisher eine Schulung der Energie­Agentur. NRW. Auch in Ihrer Region sind Gebäude-Checker im Einsatz. Um sie ausfindig zu machen, wenden Sie sich einfach an die Hotline der EnergieAgentur unter 0 18 03 / 19 00 00 (9 ct/min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 ct/min.). Das Bundesland Nordrhein-Westfalen, die EnergieAgentur.NRW und der Westdeutsche Handwerkskammertag bieten Hausbesitzern den Service eines „SolarChecks Energie“ an. Die von der EnergieAgentur.NRW ausgebildeten Handwerker nehmen gegen eine Gebühr von 77 Euro alle notwendigen Daten nach einer von der EnergieAgentur.NRW entwickelten Checkliste auf und geben Empfehlungen zur Nutzung der Sonnenenergie. Auch hier steuert das Land NRW 52 Euro aus Fördermitteln bei, so dass der Kunde lediglich den Differenzbetrag von 25 Euro zu entrichten hat. Geprüft werden Wohngebäude, die über nicht mehr als sechs Wohneinheiten verfügen. Die EnergieAgentur hat dazu fast 2.000 Handwerksmeister zu sogenannten „Solar-Checkern“ ausgebildet, um mehrere Ziele zu verfolgen: Sie bieten Hausbesitzern Hilfe, die Solarkollektoren zur Wassererwärmung oder Solarmodule zur Stromerzeugung einsetzen wollen. Zweitens sollen sie Energiespar-Infor­ mationen vermitteln, um sinnvolle Investitionen anzuschieben, die der Auf­ tragslage des Handwerkers, dem Geldbeutel der Investoren und nicht zuletzt dem Klimaschutz zugute kommen. Der Solar-Check Energie setzt dabei ganz gezielt auf die Beratungskompetenz solcher Handwerksbetriebe, die durch die Wartung von Heizungsanlagen, Überwachung von Feuerungsanlagen oder durch Maßnahmen an Gebäude und Dach ohnehin mit den Gebäude­ eigentümern in Kontakt stehen. Weitere Informationen und einen ­O nline-Solarrechner bietet die Internetseite der EnergieAgentur, www.ea-nrw.de, an. Dieser gibt eine erste Auskunft darüber, wie viel Sonne vom eigenen Haus in Strom umgewandelt werden könnte bzw. errechnet, ob der Stromverbrauch ganz oder teilweise mit einer Solaranlage zu decken ist. Wer vorhat, mit Sonnenenergie sein Brauchwasser zu erwärmen, erfährt auch die Größe der benötigten Kollektorfläche und des benötigten Solarspeichers. Und natürlich ist die Internetseite auch bei der Solar-Checker-Suche behilflich. Hier kann online abgeschätzt werden, wie viel Sonne vom eigenen Haus in Strom umgewandelt werden könnte bzw. kann ausgerechnet werden, ob der Stromverbrauch ganz oder teilweise mit einer Solaranlage gedeckt werden könnte. Um warmes Wasser von der Sonne zu erhalten, kann man online auch die Größe der benötigten Kollektorfläche und des benötigte Solarspeichers ermitteln. Zudem bietet die Internetseite auch eine Solar-Checker-Suche an. Telefonisch können weitere Fragen unter der Hotline der EnergieAgentur 0 18 03 /19 00 00 (9 ct/min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 ct/min.) beantwortet werden. Abb. 10 und 11 Beratung vor Ort 26 | Seite 6.2.3 Startberatung Energie Architekten und Ingenieure bieten Bauherren und Hausbesitzern eine ganzheitliche energetische Analyse ihres Gebäudes an. Dafür stellt ein Architekt/Ingenieur die wichtigsten Gebäudedaten fest und ermittelt die energetisch bedeutenden Werte. Zugleich beachtet er alle bauphysikalischen Zusammenhänge und berücksichtigt die gestalterischen, städtebaulichen, baurechtlichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkte. Ein abschließender Bericht gibt schließlich Auskunft darüber, wie Sie Ihr Gebäude wertvoller machen können. Die Beratung ersetzt aber nicht die Planung, sondern weist darauf hin, ob und wie sich eine Gebäude-Modernisierung unter energetischen Gesichtspunkten lohnt. 6.2.4 Angebote der Verbraucherzentrale NRW Im Rahmen der „Start-Beratung Energie“ bieten Architekten und Ingenieure privaten Gebäudeeigentümern für 100 Euro eine Energieberatung an. Auf Initiative der Architektenkammer NRW fördert das Land NRW auch diese Aktion mit 52 Euro. Der private Bauherr trägt also lediglich einen Eigenanteil von 48 Euro. Die Förderung gilt nur für Gebäude, die vor dem 1. Januar 1980 fertig gestellt wurden. Die Verbraucherzentrale NRW berät seit über dreißig Jahren flächendeckend in ganz Nordrhein-Westfalen zum Thema „Energie“. Unabhängig, kompetent und kostengünstig. In allen derzeit 57 Beratungsstellen – so auch in Dinslaken, Moers und Wesel – können Verbraucher zum Einstieg in die teils komplexe Thematik des Energiesparens für nur fünf Euro persönliche Beratungsgespräche sowie kostenlose Vorträge in Anspruch nehmen. In den Beratungsstellen in Wesel und Moers findet darüber hinaus auch eine Rechtsberatung zu Strom- und Gaspreisen statt: Fragen zu Rechnungen, Anbieterwechsel oder Preiserhöhungen werden hier von einer Beratungskraft (7 Euro) oder einem Rechtsanwalt (26 Euro) geklärt. Mit der umfassenden individuellen rechtlichen Hilfe können Verbraucher vielfach Ihre Rechte selbständig durchsetzen. Zurzeit wird in Moers nur die Beratung über einen Rechtsanwalt angeboten. Bilder: Verbraucherzentrale NRW Oftmals ist es zudem ratsam, wenn Energiefachleute sich vor Ort ein Bild machen, denn insbesondere größere Sanierungsvorhaben oder mögliche Energielecks lassen sich nicht via Ferndiagnose aufspüren. Deshalb bietet die Verbraucherzentrale auch im gesamten Ruhrgebiet – und damit auch in jeder Kommune des Kreises Wesel – Energieberatungen im Haus der Verbraucher an: Gegen ein Entgelt von 60 Euro schauen sich die erfahrenen und anbieterunabhängigen Energie- Seite | 27 berater/innen im Gebäude um und geben Auskunft über energetische Modernisierungsmaßnahmen. Eine solche Beratung dauert ca. 1,5 Stunden, bei Bedarf auch länger. Außerdem stehen Ihnen die Energie-Experten der Verbraucherzentrale bei Fragen zum Energieausweis, sommerlichem Hitzeschutz, Nachtspeicheröfen, Feuchte & Schimmel, Fördermöglichkeiten und vielem mehr mit Rat und Tat zur Seite. Nutzen Sie dazu die zentrale Hotline 01 80 / 1 11 5 9 99 (3,9 ct/min. aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkpreise max. 42 ct/min). Die Sanierungsinitiative Ruhrgebiet, – ein Projekt der Verbraucherzentrale NRW – ist montags bis donnerstags von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 14 Uhr erreichbar. Die Energieberatungskräfte stehen während dieser Zeit persönlich (kein Call-Center) zur Verfügung. Sie schätzen die Situation direkt am Telefon ein, suchen das geeignete VorOrt-Beratungsangebot heraus (Energiesparberatung, Feuchtediagnose, Solarstromcheck, Wärmeschutzdiagnose, Gebäude-Energiegutachten) und vereinbaren einen Beratungstermin mit dem Verbraucher. Im Internet bietet die Verbraucherzentrale NRW mit www.altbauwissen.de zudem eine interaktive Sanierungsberatung an. Dabei beantworten Experten Verbraucherfragen in Bezug auf Sanierungsvorhaben. Das Angebot ist derzeit noch kostenlos. Weitere Informationen zu allen Energieberatungsangeboten der Verbraucherzentrale NRW finden Sie unter www. vz-nrw.de/energieberatung. 7 Effiziente Heizungsund Lüftungsanlagen Die Modernisierung einer Heizungsanlage vor Ablauf der technischen Nutzungsdauer ist dann sinnvoll, wenn die Heizungsanlage über fünfzehn Jahre alt ist Feuchteschäden im Schornstein aufgetreten sind die Temperatur im Heizungsraum 20 °C übersteigt der Abgasverlust über 10 % liegt und/ oder der Heizkessel mit konstant hoher Temperatur (90/70 °C) betrieben wird Die neue Heizungsanlage sollte natürlich über eine hohe Energieausnutzung und einen geringen Schadstoffausstoß verfügen. Die Verluste der Heizung Viele alte Heizkessel sind für die zu beheizenden Gebäude faktisch überdimensioniert, was zu hohen Energieverlusten führt. Dieses Problem weitet sich mit zunehmender Wärmedämmung aus, da der Heizbedarf entsprechend sinkt. Hinzu kommt, dass ältere Heizungsanlagen die eingesetzte Energie häufig schlecht ausnutzen und der Jahresnutzungsgrad (Brennstoffausnutzung) unter 70 % liegt. Konstante Kesseltemperaturen und eine (nach heutigen Maßstäben) unzureichende Kesseldämmung führen zu hohen Wärmeverlusten und Betriebskosten. die Warmwasseraufbereitung umgestellt werden. Eine dezentrale Warmwassererzeugung durch strombetriebene Warmwasserspeicher ist unter Kosten- und Umweltgesichtspunkten die ungünstigste Lösung, wohingegen eine Kesselerneuerung oder Heizungsmodernisierung die Vorteile einer modernen Brennwert-Heizungstechnik nutzen kann. Neue Heizungsanlagen arbeiten nicht nur viel effizienter, sie sind aufgrund moderner Steuerungen (witterungsgeführter Betrieb, Temperatur-Nacht-Absenkung) auch wesentlich wirtschaftlicher. Dagegen ist die raumweise Beheizung mit Einzelöfen oder strombetriebenen Nachtspeicherheizungen nicht mehr zeitgemäß. Gleiches gilt für dezentrale Gas-Etagenheizungen. Eine außentemperaturabhängige Regelung sorgt für angemessene Heiztemperaturen, die jedoch – wie alle Systeme – optimal eingestellt sein sollte, da auch hier sonst unnötige Energie verlorengeht. Auch der sogenannte „hydraulische Abgleich“ des Systems durch den Heizungsfachbetrieb sollte spätestens bei dieser Gelegenheit durchgeführt werden – eine Selbstverständlichkeit für den energiebewussten Handwerks-Fachbetrieb. Und: Lassen Sie sich zur optimalen Nutzung von Ihrem Heizungsunternehmen nach dem Einbau der neuen Anlage in die Bedienung einweisen. Ein zentrales System bietet hingegen zahlreiche Vorteile: Die Investitionskosten sind geringer, die Energieausnutzung besser, und es wird auch nur noch ein Gerät gewartet. Mit einer solaren Warmwasserbereitung können außerdem regenerative Energien genutzt werden. Ist also die Zeit für eine neue Heizungsanlage gekommen, sollte man prüfen, ob sich die Umstellung von mehreren dezentralen Wärmeerzeugern auf eine zentrale Anlage lohnt. Alternativ auch der Anschluss an das Fernwärmenetz. Dabei sollte auch Wichtige Hinweise für die Sanierung Ihrer alten Heizungsanlage gibt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV). Sie verlangt eine sogenannte CE-Kennzeichnung für neu eingebaute und in Betrieb genommene Gas- oder Heizölkessel und für die Dämmung zugänglicher Warmwasserleitungen und Armaturen in nicht beheizten Räumen. Vor 1978 eingebaute Heizkessel mussten bis zum 31.12.2008 ausgetauscht werden. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist das erst bei einem Eigentümerwechsel notwendig. 28 | Seite Neubau: klein, flink, sparsam In einem gut gedämmten Neubau kann die Sonneneinstrahlung durch Fenster und innere Wärmequellen (zum Beispiel Abwärme durch Personen, Beleuchtung, Geräte) einen durchaus nennenswerten Wärmeenergie-Beitrag liefern. Damit die unterschiedlichen Gratis-Wärmeangebote im Tagesverlauf optimal genutzt werden, muss die technische Heizregelung präzise und schnell darauf reagieren können und die Wärmezufuhr zum Heizkörper raumweise drosseln, solange die Sonne scheint. Ein träges Heizsystem überheizt die Räume schnell. Da sich effiziente Heizsysteme entscheidend auf den Jahres-Primärenergiebedarf auswirken, ist eine sorgfältige Planung absolut lohnenswert und wird außerdem im Energiebedarfsausweis (seit Februar 2002 Pflicht für Neubauten) dokumentiert. Zunächst ist zu klären, ob eine konventionelle Heiztechnik mit Erdgas- oder Heizölkessel oder ein System mit einer nied- rigen Anlagen-Aufwandszahl (geringer Primärenergiebedarf) geplant werden soll – zum Beispiel mit Brennwerttechnik, Kraft-Wärme-Kopplung, solarer Unterstützung oder Biomasse. Bei einer aufwändigen, hoch effizienten Anlagentechnik ist ein detailliertes Nachweisverfahren zu empfehlen, um die Ergebnisse im Energiebedarfsausweis belegen zu können. Die Leistung der Heizflächen sollte mit Hilfe einer Wärmebedarfsberechnung ermittelt werden, um eine rasche Regelung zu erzielen. Das Gerät sollte über eine hohe Energieausnutzung, d. h. einen hohen Norm-Nutzungsgrad und einen geringen Schadstoffausstoß, also geringe Norm-Emissionsfaktoren verfügen. Und: Beachten Sie, dass auch ein moderner Kessel regelmäßig gewartet werden muss, um einen dauerhaft effizienten Betrieb zu ermöglichen. Prüfen Sie ggf. den Abschluss eines Wartungsvertrages mit Ihrem Heizungsfachbetrieb, denn nur durch eine regelmäßige Wartung werden Mängel sichtbar und mögliche Folgeschäden vermieden. unser tipp 1.Nutzen Sie Fördermittel (siehe auch Kapitel 12). 2.Bevor Sie einen neuen Kessel bestellen, prüfen Sie, ob Wärmeschutzmaßnahmen an Dach, Kellerdecke oder Fassade durchgeführt werden sollten, um den Kessel anschließend vielleicht sogar kleiner dimensionieren zu können. 3.Prüfen Sie außerdem, ob ein fortschrittliches Konzept mit Solarwärmeunterstützung oder ein Klein-Blockheizkraftwerk in Frage kommt. Seite | 29 7.1 Heizungspumpen In (fast) jedem Haus ist eine Heizungspumpe zu finden, doch wird sie in den seltensten Fällen als relevanter Stromverbraucher wahrgenommen. Oder wussten Sie, dass Heizungs- und Warmwasserzirkulationspumpen mit einem Anteil von 10 % bis 15 % am gesamten Stromverbrauch zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt gehören? Da die meisten Pumpen erheblich überdimensioniert sind (im Altbau oft um das Dreifache), birgt die entsprechende Anpassung erhebliches Einsparungspotential. Wenn gleichzeitig die Laufzeit verringert wird, sind ohne bzw. mit nur geringen finanziellen Mitteln Stromeinsparungen bis zu 90 % möglich! Optimierung vorhandener Pumpen Achten Sie darauf, dass Ihre Heizungspumpe im Sommer auch wirklich abgeschaltet ist – dadurch sparen Sie etwa 40 % der Stromkosten. Je nach Kesselregelung kann die Pumpe auch nachts abgeschaltet werden. unser tipp Ist die elektrische Leistung Ihrer Heizungspumpe in Watt größer als die Kesselleistung in Kilowatt (bei kleinen Anlagen maximal das Dreifache), sollten Sie die Betriebsstufe versuchsweise entsprechend niedriger einstellen. Investieren Sie in modernste Technik Wenn eine Anpassung nicht möglich ist, lohnt sich häufig der Einbau einer neuen, kleineren Pumpe, deren erforderliche Leistung durch eine Rohrnetzberechnung ermittelt werden sollte. Inzwischen gibt es auch für Heizungspumpen das von Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten bekannte Effizienzlabel. Achten Sie bei einer Neuanschaffung unbedingt auf Stromsparpumpen der Effizienzklasse A, wie sie inzwischen in verschiedenen Größen für Ein- und Mehrfamilienhäuser auf dem Markt vorhanden sind und einen etwa dreimal so hohen Wirkungsgrad wie Standardpumpen haben. Ihr Einsatz kann – zusammen mit der integrierten stufenlosen Druckanpassung an die wechselnden Betriebsbedingungen – eine Stromeinsparung von bis zu 80 % bewirken. Mehrkosten zahlen sich somit schnell aus. Häufig reichen Betriebszeiten von 15 Minuten je Stunde zu den Hauptbedarfszeiten aus, sodass Warmwasser-Zirkulationspumpen auf jeden Fall mit einer Zeitschaltuhr ausgerüstet sein sollten. Thermostatisch geregelte Zirkulationspumpen bieten optimale Energieeffizienz – bei garantiertem Komfort. 7.2 Niedertemperaturkessel und Brennwerttechnik Wer sich heute einen neuen Heizkessel einbaut, kann sich auf eine äußerst energiesparende und umweltschonend Kesseltechnik verlassen. Die Nutzungsgrade der Heizkessel sind in 15 Jahren von 60 % bis 70 % auf etwa 90 %, beim Brennwertkessel sogar auf über 100 % (bezogen auf den Heizwert) verbessert worden. Gleichzeitig reduzierte sich der Schadstoffausstoß um mehr als 80 %. Eine optimale Nutzung der Niedertemperatur- und Brennwerttechnik ist dann gewährleistet, wenn die Größe der Heizkörper auf diese Heizungssysteme abgestimmt ist. Je größer die Heizflächen sind, desto niedriger kann die Temperatur des Heizwassers sein, und desto geringer sind auch die Verluste. In der Regel sind die Heizkörper in älteren Gebäuden groß genug, um auch bei niedrigeren Wassertemperaturen eine ausreichende Wärme abzugeben. Grundsätzlich gilt: Die beste Technik nützt nur dann etwas, wenn ein Fachmann sie sorgfältig einreguliert. Dazu gehört unbedingt auch ein hydraulischer Abgleich und die korrekte Einstellung der Nennleistung. Niedertemperaturkessel Die Niedertemperaturtechnik regelt die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit zur Außentemperatur. Das Kesselwasser wird demnach nur so weit erwärmt, wie es notwendig ist, um das Haus bei der derzeitig herrschenden Außentemperatur zu beheizen. Entsprechend liegt die Temperatur bei etwa 75 °C an den kältesten und bei 45 °C an kühlen bzw. milden Tagen. Eine Nachtabschaltung reduziert zudem die Bereitschaftsverluste. Brennwertkessel Sie bilden derzeit den aktuellen Stand der Heizkesseltechnik ab. Als Weiterentwicklung der Niedertemperaturkessel erzielen Brennwertkessel deutlich geringere Schadstoffemissionen und eine bis zu 11 % bessere Brennstoffausnutzung. Dies ist möglich, indem die Kondensationswärme des Wasserdampfes im Abgas genutzt wird. Gas liefert hierbei bessere Ergebnisse als Öl, da bei der Verbrennung schlicht mehr Wasserdampf entsteht. 7.3 Warmwasserbereitung Etwa ein Achtel des Energieverbrauchs wendet ein Haushalt für die Warmwasserbereitung auf. Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von rund 125 Liter pro Person und Tag ist immerhin ein Viertel davon warmes Wasser. Der dadurch benötigte Energiebedarf ist abhängig vom vorhandenen Warmwassersystem, zudem können die Jahresnutzungsgrade stark schwanken (zwischen 25 % und 85 %). Bei älteren Öl- und Gaszentralheizungen mit integrierter Warmwasserbereitung liegt die Kesselwassertemperatur ständig zwischen 70 °C und 90 °C, um jederzeit warmes Wasser liefern zu können. Besonders im Sommer nutzen diese Anlagen die Brennstoffe aufgrund der hohen Abstrahlverluste jedoch sehr schlecht aus. Deshalb wurde früher oft die Abkopplung der Warmwasserbereitung von der Heizung empfohlen. Moderne Niedertemperatur- und Brenn­wertkessel verfügen auch bei der Warm­was­ser­bereitung im Sommer über einen guten Nutzungsgrad. Zu empfehlen ist deshalb eine zentrale Warmwasserbereitung mit einem Warmwasserspeicher, indirekt beheizt durch einen gas- oder ölbetriebenen Kessel. Bei der Wahl des Warmwasserspeichers ist zu überlegen, ob die sofortige Installation oder eine eventuell spätere Nachrüstung mit einer Solaranlage oder sogar eine solarthermische Unterstützung der Heizungsanlage sinnvoll ist. Bei der zentralen Versorgung sind neben den Heizungsrohren auch die Warmwasserleitungen gut zu dämmen und damit die Nachrüstpflichten gemäß der EnEV in jedem Fall einzuhalten (siehe auch Kapitel 4). In vielen Häusern sorgen verlegte Zirkulationsleitungen dafür, an jeder Zapfstelle möglichst schnell warmes Wasser zu bekommen, was allerdings zu Wärmeverlusten und einem erhöhten Bedarf an Pumpenstrom führt. Sind Leitungswege kürzer als zehn Meter, sollte darauf verzichtet werden. Zirkulationsleitungen sind ebenfalls vorschriftsmäßig zu dämmen und die Pumpleistung dem Bedarf anzupassen. Zudem schreibt die Energieeinsparverordnung die Steuerung über eine Zeitschaltuhr vor. Weitere Einsparpotenziale sind über den Anschluss von Wasch- und Spülmaschinen möglich – dies setzt jedoch eine vorherige Prüfung der Geräteeignung voraus. 30 | Seite Von der Handwerkskammer Düsseldorf öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk Jochen Wegewitz Fackelstraße 2, 47475 Kamp-Lintfort Telefon 02842/94696, Telefax 02842/94697 [email protected] TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG PLANUNGSBÜRO kW [email protected], www.plb-kw.de Iris Koch + Jochen Wegewitz GbR Postanschrift: Fackelstraße 2 47475 Kamp-Lintfort Büro: Dorfstraße 66 47475 Kamp-Lintfort Telefon 02842/94696 Telefax 02842/94697 Seite | 31 Eling Breer Architekten Hölsken Ticheloven Keramagstraße 16a 46483 Wesel Telefon (0281) 962539-0 Telefax (0281) 962539-23 [email protected] www.Eling-Architekten.de • Moderne Raumgestaltung • Fassadengestaltung • Bodenbelagsarbeiten • Verglasung • Betonsanierung • Wärmedämm-Verbundsysteme [email protected] www.sturm-malerbetrieb.de 47495 Rheinberg • Kamper Straße 13 • Tel. 0 28 43 - 92 80 0 Niederlassung: 46476 Wesel • Tel. 02 81- 2 20 14 32 | Seite 7.4 Hydraulischer Abgleich Wärmeerzeuger – Rohrnetz – Heizflächen Das Rohrnetz bildet das Bindeglied zwischen Wärmeerzeuger und Heizflächen: Bei einer üblichen Pumpenwarmwasserheizung sorgt eine Umwälzpumpe für die Zirkulation des Heizwassers vom Wärmeerzeuger zu den Heizflächen und zurück. Damit dieses System aus Heizkörper oder Fußbodenheizung und Heizkessel energetisch optimal arbeitet, müssen sämtliche Heizflächen auf jedes Gebäude individuell dimensioniert und mit ausreichend und korrekt temperiertem Heizwasser durchströmt werden. Passiert dies nicht, bleibt der betroffene Raum zu kühl. Zuviel und/oder zu heißes umgewälztes Heizwasser hingegen führt zu mangelhaftem Regelungsverhalten, Strömungsgeräuschen, schlechterer Brennwertnutzung und hohem Stromverbrauch. Da Wasser sich grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes sucht, werden Heizkörper nahe der Heizkessel und Umwälzpumpe stärker durchströmt, als entfernter gelegene Verbrauchsstellen, die folglich zu wenig Wärme abgeben. Einfluss von Wärmeschutzmaßnahmen Die energetische Modernisierung verändert die Auslegung der Heizflächen gegenüber der ursprünglichen Planung erheblich. Ausgetauschte Fenster und gedämmte Dächer, Kellerdecken und Außenwände vermindern die Heizlast des gesamten Gebäudes – und auch der Wohnräume untereinander. Da die Heizkörper in der Regel nicht erneuert werden, kommt es zwischen einzelnen Räumen zu großen Unterschieden in den gewünschten Temperaturen und Durchflussmengen. Ein hydraulischer Abgleich kann jedoch den erforderlichen Heizwasserdurchfluss für jeden einzelnen Verbraucher zur präzisen Einregulierung der Heizwassermengen sicherstellen. Als Grundlage dient eine Rohrnetzberechnung mit den Heizlasten der einzelnen Räume. Bei kleineren Wohngebäuden kann in der Regel auch ein versiertes Heizungsbauunternehmen die Heizlast anhand der Heizkörper und der baulichen Gegebenheiten ausreichend genau abschätzen. Aus der Heizlast errechnet sich der maximale Heizwasserdurchfluss, der mit Hilfe eines voreinstellbaren Thermostatventils jedem Heizkörper zugewiesen wird. Bei größeren Heizungsanlagen helfen zusätzliche Strangregulierventile bei der Einregulierung. Der hydraulische Abgleich hält neben der Wassermenge außerdem den Differenzdruck gering Seite | 33 und möglichst konstant. Um bei unterschiedlichen Heizlasten (Herbst/Winter/ Frühjahr) optimale hydraulische Verhältnisse zu erreichen, ist der Einbau einer selbstregelnden Pumpe notwendig. Weitere Voraussetzung ist die korrekt eingestellte Heizkurve. Der hydraulische Abgleich entspricht dem Stand der Technik, wird von der VOB Teil C in DIN 18380 verlangt und ist auch in DIN EN 12828 enthalten. Weiter erfüllt er die Voraussetzung für eine Förderung der Heizungsmodernisierung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Kosten und Nutzen Die Kosten des hydraulischen Abgleichs für ein Wohngebäude liegen zwischen 2 und 7 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Sie setzen sich im Wesentlichen aus dem Einbau voreinstellbarer Thermostatventile, einer geregelten Umwälzpumpe, Volumenstromberechnung und Einregulierung zusammen. Diesen Kosten stehen Brenneinsparungen durch niedrigere Verteilungs- und Stillstandsverluste sowie einer effektiveren Brennwertnutzung gegenüber, in deren Folge behagliche Raumtemperaturen, geringer Brennstoff- und Stromverbrauch sowie geringe Strömungsgeräusche zu nennen sind. Genauer: Durch den Einbau einer hocheffizienten Umwälzpumpe verringert sich der Stromverbrauch um bis zu 80 %. Die Amortisationszeit für einen hydraulischen Abgleich liegt daher meist unter zehn Jahren. 7.5.1 Wohnungsbe- und -entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung 7.5 Lüftungsanlagen Autor: Jürgen Bonin, Umwelt & Technik Aufgrund einer zunehmend dichten Bauweise sowie nachträglichen Dämmund Renovierungsmaßnahmen im Gebäudebestand wird das richtige Lüften immer wichtiger – nur so ist eine Schimmelpilzbildung vermeidbar. Das Fensterlüften per Hand ist dabei häufig eher eine Zufallslüftung. Aber auch einfache Abluftanlagen zur Feuchteabführung sind keine optimale Lösung, da mit der warmen Luft zwangsläufig Energie verlorengeht und die zuströmende kalte Luft wieder erwärmt werden muss. Das kostet unnötige Energie. Frischluft + - 0°C Fortluft +9°C Abluft +20°C Zuluft +13°C Bewährt haben sich Lösungen wie kontrollierte Wohnungsbe- und -entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese bestehen aus Wärmerückgewinnungsgeräten und einem Luftkanalsystem. Für den Einsatz von Wärmerückgewinnungsgeräten sprechen folgende Argumente: minimale Lüftungswärmeverluste und damit eingesparte Energie dauerhaft hygienische Grundluftwechsel garantiert eine anhaltend gute Raumluftqualität optimale Raumluftfeuchte schützt vor Feuchte- und Schimmelschäden geringe Schadstoffkonzentration der Raumluft steigert den Wohnkomfort geringere Lärmbelästigung in Verkehrszonen durch geschlossene Fenster Filter im Lüftungsgerät mindern den Staubanteil aus der Außenluft mögliche Pollenfilter für Allergiker Die Funktion eines Wärmerückgewinnungsgerätes: Die Abluft wird aus den Wohn- und Nutzräumen abgesaugt und dem Wärmerückgewinnungsgerät über Lüftungskanäle zugeführt. Anschließend entzieht ein Kreuzwärmetauscher der Abluft die Wärme, die der kalten Frischluft über einen Wärmetauscher zugeführt wird und als Zuluft über Lüftungskanäle wieder in die Wohnräume gelangt. Den Wohnräumen wird dabei ausschließlich frische erwärmte Außenluft zugeführt. Eine Vermischung der Luftströme und eine damit mögliche Geruchsübertragung ist zu vermeiden. Abb. 13 Abluftanlage mit AußenwandLuftdurchlass (ALD) Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb sind: eine dichte Ausführung der Gebäudehülle Ventilatoren mit geringem Stromverbrauch (Gleichstrommotoren) regelmäßige Wartung/Filterwechsel Wärmetauscher mit Wärmerückgewinnung über 90 % sorgfältige Dimensionierung und sorgfältiger Einbau Bei einfachen Lüftungsanlagen sollte die Antriebsleistung für eine Wohnung unter 30 Watt und für ein Einfamilienhaus unter 50 Watt liegen (Jahresstromverbrauch max. 20 kWh). Bei Anlagen mit Wärmetauscher sollte die Antriebsleistung beim Einfamilienhaus max. 100 Watt betragen (Jahresstromverbrauch max. 450 kWh). Lüftungsanlagen in Mehrfamilienhäusern erfordern eine gründliche Planung. Das Verhältnis von Stromeinsatz und wiedergewonnener Heizwärme sollte in jedem Fall mindestens bei 1:5 liegen. Abb. 12 Wärmetauscher 34 | Seite Bei Lüftungsanlagen unterscheidet man zwischen zentralen und dezentralen Wärmerückgewinnungsgeräten. Neubauten werden in der Regel mit zentralen Wärmerückgewinnungsgeräten ausgestattet, die Luftführung erfolgt dann über ein Luftkanalsystem. Im Gebäudebestand (Altbau), ist für einzelne Räume der Einbau kleiner dezentraler Lüftungsgeräte in die Wand möglich. 7.5.2 Lüftungskanäle Eine Lüftungsanlage ist nur so gut wie ihr Luftkanalsystem. Dabei sind folgende Aspekte von Bedeutung: ausreichende Dimensionierung der Lüftungskanäle Ausführung der Lüftungskanäle aus Metall Sind die Lüftungskanäle zu klein dimensioniert, führt dies zu erheblichen Druckverlusten und damit zu einem erhöhten Stromverbrauch, im Extremfall sogar zu lästigen Geräuschbildungen. Gleiches gilt für zu klein dimensionierte Tellerventile oder Auslassöffnungen, die auch Zugerscheinungen mit sich bringen können. Lüftungskanäle sollten aufgrund hygienischer und brandschutztechnischer Gründe aus Metall bestehen, da sich Kunststoffkanäle elektrostatisch aufladen und Staub und andere Partikel ansammeln. Auch Kunststofftellerventile müssen häufiger gereinigt werden als solche aus Metall, um Grauschleier (Staub) zu entfernen. Um ungewollte Geräuschübertragungen zu vermeiden sollten Telefonieschalldämpfer nicht nur zwischen den Räumen eingebaut werden, sondern auch vom Lüftungsgerät zu den Räumen selbst. Wartung Für eine unkomplizierte Wartung sollten die Lüftungsgeräte über herausnehmbare Filter und Wärmetauscher verfügen. Erdregister Kontrollierte Wohnungsbe- und -entlüftungsanlagen können auch mit einem Erdregister versehen werden: Im Winter vorgewärmte Luft verbessert den Wirkungsgrad der Lüftungsanlage und erspart ein Heizregister, das bei Anlagen ohne Erdregister erforderlich ist, um ein Vereisen des Wärmetauschers zu vermeiden. Im Sommer besteht die Möglichkeit, gekühlte Frischluft über ei- Abb. 14 Lüftungskanäle Seite | 35 nen Sommerbypass in die Wohn- und Schlafräume einzubringen. Die Rohre für das Erdregister sollten nach Tichelmann, statt nur mit einem langen Rohr verlegt werden. Projektierung Bei der Planung einer Lüftungsanlage sind unbedingt die Luftwechselraten der einzelnen Räume einzuhalten. Das entsprechende Lüftungsgerät ergibt sich entsprechend aus der Summe der Luftvolumenströme. Alle Räume, in denen Feuchtigkeit oder Gerüche entstehen (Bäder, Küchen, Hauswirtschafts- und Saunaräume, etc.), müssen ans Abluftkanalsystem angeschlossen werden. Eine Dunstabzugshaube ist davon ausgenommen, um dort Verunreinigungen durch Fette zu vermeiden. Wohn- und Schlafräume sowie Kinderzimmer sollten mit frischer Zuluft, Räume wie Treppenhäuser, Dielen, etc. wahlweise mit Zuoder Abluft versorgt werden, was sicherstellt, dass die Volumenströme der Zu- und Abluft in etwa gleich sind. Bei offenen Feuerstellen muss sichergestellt werden, dass kein Unterdruck entsteht. Ein entsprechend geprüfter Druckwächter kontrolliert die Lüftungsanlage und Dunstabzugshaube. Abb. 15 Herausziehen des Wärmetauschers zum Reinigen 7.7 Blockheizkraftwerk Autor: Jochen Steneberg, SenerTec Center Heek GmbH Wie Sie den Marktwert Ihres Hauses von heute auf morgen bis zu 20 % steigern können. Der Dachs. Die Kraft-Wärme-Kopplung. [email protected] [email protected] www.senertec.de www.senertec.de Links außen platzieren Der Gesamtenergiebedarf (Primärenergie) eines Gebäudes setzt sich aus dem Wärme- und Strombedarf sowie aus den mit der Energiebereitstellung verbundenen Energieverlusten zusammen. Üblicherweise decken eingesetzte Heizkessel den Wärmebedarf, wobei unterschiedlich große Verluste auftreten können. Den Strombedarf hingegen deckt die Stromerzeugung in KraftwerAlles ken, was in der Regel mit großen Versprist,icht dafür. lusten verbunden da der VerbrauWärme cher nur etwa Der 34 Dachs % dererzeugt im Kraftwerk und dreimal so viel Strom, eingesetzten Primärenergie in Form wie ein komfortables Wohnvon Strom nutzen haus kann. braucht.Die Den verbleiÜberbenden 66 % gelangen als Abwärme schuss verkaufen Sie an Ihr EVU, ersparen –der Umwelt – also ohne jede Nutzung wieder in bis zu 30 Tonnen CO2 im die Umwelt. Nur dort, wo Fernwärme Jahr und haben wertsteigernaus Kraftwerksabwärme wird, de Bestnotengenutzt im Energiepass. sieht die Verlustbilanz für die Umwelt Fordern Sie diebei Dachs besser aus. Umi diese Verluste der Info-Broschüre an. Energiebereitstellung und insbesondere der Stromerzeugung deutlich zu reduzieren, sollte daher der Strom dort hergestellt werden, wo er benötigt wird: in den Gebäuden. werbeobjekte, Verwaltungs- und Bürogebäude, größere Mehrfamilienhäuser oder zur gemeinsamen Versorgung mehrerer Einzelhäuser zu empfehlen. Die eingesetzte Technik ist mittlerweile sehr ausgereift, und speziell geschulte Unternehmen übernehmen die Installation und Pflege. Die kleinsten am Markt erhältlichen Anlagen verfügen über eine elektrische Leistung von etwa 5 kW, doch sind auch BHKW mit einer elektrischen Leistung bis zu 50 kW möglich. 7.7.2 Mikro-BHKW Der Begriff Mikro-BHKW-Anlage bezeichnet solche Anlagen, die entsprechend ihrer elektrischen (etwa 1 kW) und thermischen (etwa 6 kW) Leistung noch einmal deutlich kleiner sind als Mini-BHKW-Anlagen. Sie sind meist mit einem Zusatzbrenner als Gasbrennwertgerät ausgestattet, was eine zusätzliche Wärmeleistung bis zu 18 kW ermöglicht. Aufgrund dessen eignen sie sich besonders für das klassische Einfamilienhaus, können aber ebenso gut in Zwei- bis Drei-Familienhäusern oder bei Heizungssanierungen eingesetzt werden. Ihre geringe elektrische Lei7.7.1 Mini-BHKW Carl-Zeiss-Straße 18 stung und die Möglichkeit der Modu97424 Schweinfurt lation gewährleisten, dass die erzeugte Tel.: 09721/651-0 Dazu dienen eingesetzte KleinblockFax: 09721/651-272 D2 elektrische Energie zum größten Teil Format 43 x 130 mm heizkraftwerke (BHKW) bestehend aus selbst genutzt werden kann. Daraus erRechtsund außeneinem platzieren einem Verbrennungsmotor gibt sich ein hoher wirtschaftlicher NutGenerator. Der Motor kann mit Erdzen. In Mikro-KWK-Anlagen kommen gas, Flüssiggas oder Heizöl betrieben meist Stirling-Motoren zum Einsatz. werden, wobei ein angeschlossener Generator seine Kraft anschließend Stichwort „KWK-Gesetz“ in Strom umwandelt. Die Wärme des Seit dem 01.04.2002 fördert die Bunwassergekühlten Motors wird so für die desregierung über das Kraft-WärmeTemperierung der Räume genutzt und/ Kopplungs-Gesetz (KWK-Gesetz) die oder zur Warmwasseraufbereitung. Der gekoppelte Form der EnergiebereitEnergiebedarf reduziert sich wesentlich stellung im BHKW. Seit der Novellie– ein wertvoller Beitrag zum Umweltrung 2009 erhalten die Betreiber neuschutz. Ein BHKW ist besonders für Geer Anlagen bis zu 50 kW elektrisch 36 | Seite 7.8 Der Heizungscheck durch den Fachmann Genormte Vorgehensweise bei der Bewertung Niemand möchte sein Geld – im wortwörtlichen Sinne – verheizen. Genau deshalb wünscht sich jeder Hausbesitzer eine möglichst wirtschaftlich arbeitende Heizungsanlage. Abb. 16 Blockheizkraftwerk 10 Jahre lang Zuschlagszahlungen von 5,11 Cent für jede in BHKW-Anlagen erzeugte KWh elektrischer Energie. Außerdem sind alle Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ab einem Nutzungsgrad von 70 % vollständig von der Mineralölsteuer befreit – ein enormer Preisvorteil gegenüber der herkömmlichen Wärmeerzeugung. Die Bewertung des Ist-Zustands einer Heizung erfolgt über Meisterbetriebe der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik, Wie Siedie sich Heizkessel, Rohre und Heizkörper bzw. -flächen ganz genau den Marktwert ansehen. Sie arbeiten nach klar struktuIhres rierten Hauses Vorgaben entsprechend der DIN EN 15378. Dieses von heute aufgenormte Inspektionsverfahren stellt dabei eine objektive morgen Bewertung sicher, da genau vorgegebis 20 % benzu ist, was bewertet wird und welche Mängel wiekönnen. ins Gewicht fallen. Jeder steigern Makel bedeutet Minuspunkte, und je Der Dachs.deren Zahl am Ende ist, desto höher Die Kraft-Wärme-Kopplung. schlechter steht es um die Anlage. Insgesamt 100 Minuspunkte kann der Finanzierung Fachmann vergeben. Eine Anlage mit Für die Finanzierung von BHKW-Andieser Punktezahl arbeitet äußerst inlagen gibt es eine Fülle von Möglicheffizient und verbrennt buchstäblich keiten, besonders interessant sind die bares Geld. Eine Anlage mit weniger der Kreditanstalt für Wiederaufbau als zehn Minuspunkten arbeitet [email protected] (KfW). Näheres zu den verschiedenen D2 gen www.senertec.de optimal. Die Punkteregelung gibt Format 43 x 130 mm Finanzierungsformen finden Sie auf den Aufschluss über einen bestehenden Seiten „Fördermöglichkeiten“ (­siehe Links außen platzieren Handlungsbedarf und zeigt außerdem auch Kapitel 12). auf, wie dringlich dieser ist. Hier liegt das Potenzial, um den Betrieb einer Heizungsanlage wirtschaftlich zu optimieren Seite | 37 Alles spricht dafür. Der Dachs erzeugt Wärme und dreimal so viel Strom, wie ein komfortables Wohnhaus braucht. Den Überschuss verkaufen Sie an Ihr EVU, ersparen der Umwelt bis zu 30 Tonnen CO2 im Jahr und haben wertsteigernde Bestnoten im Energiepass. i Fordern Sie die Dachs Info-Broschüre an. SenerTec Center Heek 18 GmbH Carl-Zeiss-Straße Benzstr.10 | 48619 Heek 97424 Schweinfurt Telefon 25 68/93 30 13 Tel.: 009721/651-0 Fax 009721/651-272 25 68/93 30 15 Fax: Rechts außen platzieren 20+50 20 % Heizkosten und 50 % Stromkosten sparen.* Wie das erste Dezentrale Pumpensystem Wilo-Geniax die Wohlfühlrevolution startet. Wilo-Geniax: genial dezentral. Manche Revolutionen kommen, ohne dass man etwas davon spürt. Außer beim Blick auf die Heiz- und die Stromabrechnung. Wie das Dezentrale Pumpensystem Wilo-Geniax. Es bringt Wohnräume schnell, exakt und genau zum richtigen Zeitpunkt auf Wunschtemperatur. So bietet Geniax auf geniale Weise höchsten Heizkomfort und spart gleichzeitig Energie. Entdecken auch Sie die Vorteile von Wilo-Geniax für sich und Ihre Kunden. Mehr Innovation unter www.geniax.de * Vom TÜV Rheinland bestätigt, Zertifikat einsehbar unter www.wilo.de/Rechtliches 38 | Seite Für ein mit „Wilo-Geniax“ ausgestattetes Einfamilienhaus wurden 20 % Heizenergieeinsparung und 50 % Strom­einsparung im Vergleich zu einem identischen Haus mit hydraulisch abgeglichener konventioneller Heizung durch eine Langzeit-Vergleichsmessung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) im Praxistest bestätigt und vom TÜV Rheinland offiziell zertifiziert (Zertifikat einsehbar unter www.wilo.de/Rechtliches). Dezentrales Pumpensystem „Wilo-Geniax“ Das Dezentrale Pumpensystem „WiloGeniax“ des Dortmunder Pumpenherstellers WILO SE setzt im Heizungsbereich auf mehrere Miniaturpumpen an den Heizflächen bzw. Heizkreisen anstelle der Thermostatventile. Die herkömmliche „Angebotsheizung“ mit einer zentralen Heizungspumpe wird hier durch eine „Bedarfsheizung“ abgelöst. Gepumpt wird nur, wenn Wärme benötigt wird. „Wilo-Geniax“ ermöglicht Einsparpotenziale von 20 % Heizenergieeinsparung und 50 % Stromeinsparung für ein mit dem Dezentralen Pumpensystem ausgestattetes Einfamilienhaus im Vergleich zu einem identischen, hydraulisch abgeglichenen Haus. Diese Einsparpotentiale wurden durch eine Langzeit-Vergleichsmessung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) im Praxistest bestätigt und vom TÜV Rheinland offiziell zertifiziert (Zertifikat einsehbar unter www.wilo. de/Rechtliches). Weitere Informationen: Mit dem „SysManager“ lassen sich alle wichtigen Regelungs­ funktionen des Dezentralen Pumpensystems bequem vom PC aus steuern. Bilder: WILO SE, Dortmund Über die konventionelle Nutzung in Heizungsanlagen hinaus kann das Dezentrale Pumpensystem in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einer Fußbodenheizung auch zur einfachen ungeregelten Kühlung eingesetzt werden. Durch diese neue Anwendungsvariante lässt sich der Nutzerkomfort noch einmal deutlich steigern. Eine flexible Bedienung und Regelung von „Wilo-Geniax“ erlaubt die PC-Software „SysManager“. Sie ist als umfassende Benutzerschnittstelle konzipiert und erlaubt beispielsweise Facility Managern größerer Liegenschaften, per Computer vom eigenen Schreibtisch aus – auch über Fernaufschaltung – auf das gesamte Dezentrale Pumpensystem im Objekt zuzugreifen und hierüber die Steuerung des Heizungssystems zu übernehmen. WILO SE Nortkirchenstraße 100 D-44263 Dortmund www.wilo.de Mit dem neuen „SysManager“ können individuelle Einstellungen für jeden Raum, jede Raumgruppe oder auch das gesamte Objekt vorgenommen werden, dabei lassen sich unterschiedliche Heizvorgaben wie Zeit- und Temperaturprofile programmieren. Dem Fachhandwerk bietet der „SysManager“ die Möglichkeit einer detaillierten Fehleranalyse: Erweiterte Diagnosefunktionen umfassen nicht nur die Darstellung von Trendkurven zur Analyse von raumweisen Temperaturverläufen, Pumpendrehzahlen und Systemzuständen im laufenden Betrieb, sondern erlauben eine sehr detaillierte Analyse von Problemen in der gesamten Heizungsanlage. So lassen sich beispielsweise hydraulische Fehler in der Wärmeverteilung lokalisieren, die einen störungsfreien Heizungsbetrieb gewährleisten. Das Wärmeverteilsystem wird durch „Wilo-Geniax“ deutlich „transparenter“. Tel.: +49 (0) 2 31 / 41 02-0 Fax: +49 (0) 2 31 / 41 02-7575 E-Mail: [email protected] www.geniax.de Maßnahmen bereits während der Ausschreibung von Bau- und Sanierungsprojekten vorbereitet und später umgesetzt werden. 8 Ausblick: Gebäudeautomation Autor: Siegfried Schulze, Mobile Communication Cluster e.V. Die Energieeinsparung in Gebäuden ist – neben der vielzitierten Außendämmung und der Erneuerung von Heizungsanlagen – auch mithilfe einer sogenannten Gebäudeautomation möglich. Die Einsparpotenziale einer solchen Gebäudeautomation sind mitunter derart hoch, dass sich ihre Kosten in kurzer Zeit amortisieren. Die Teildisziplin „Raumautomation“ reduziert die Energieverschwendung da, wo die Energie im Gebäude benötigt wird: Beleuchtung Beheizung und Belüftung von Räumen (wie zum Beispiel in Büros von Verwaltungsgebäuden) Schul-Klassenräume Hotel-Gästezimmer Privatbereich Der Geschäftsbereich m-Buildings des Mobile Communication Cluster e.V. www.mc-cluster.de (siehe auch Kapitel 4) hat daher ein Weißbuch zum Thema Gebäudeautomation vorgelegt, das Entscheidungsträgern Hilfestellung bei der Gebäudeautomation als wirkungsvollem und gleichwohl wirtschaftlichem Werkzeug zur Energiesparung bietet. Leitgedanke ist dabei nicht die theoretische Auseinandersetzung mit Technologien und Regelstrategien. Es wird vielmehr gezeigt, was es bewirkt, wenn Das Weißbuch bietet Basisinformationen über jene Technologien, mit denen eine moderne und wirtschaftliche Gebäudeautomation heute möglich ist. Dazu gehört auch die Integration drahtloser Kommunikationselemente. Was sie bewirken, kann man mit Einzelbeispielen aus den Disziplinen „Verwaltungsgebäude“, „Schule“ und „Hotel“ abschätzen. Kurzdarstellungen einiger erfolgreicher und veröffentlichter Projekte aus diesen drei genannten Bereichen runden den Erfahrungshintergrund des Weißbuches ab. Erforderlich ist dazu eine individuelle, sorgfältige und vorausschauende Planung der Gebäude- und Raumautomation. Obwohl jedes Projekt – dank unterschiedlicher Rahmenbedingungen – besondere Herangehensweisen verlangt, lassen sich aus Sicht der Gebäudeautomation dennoch einige allgemein gültige Empfehlungen aussprechen: Bei Primäranlagen sollten kontinuierlich von außen verstellbare Aggregate eingesetzt werden. Es sollte möglichst frühzeitig eine Entscheidung für ein offenes Netzwerkprotokoll getroffen werden, auch wenn Kommunikationsstrecken erst in einer späteren Phase eingerichtet werden. Für eine (spätere) Einbindung in Automationssysteme sollten Schnittstellen für das ausgewählte Netzwerk zur Verfügung stehen bzw. nachrüstbar sein. Die Programmierung in einer genormten Sprache nach DIN EN 61131-3 erlaubt spätere Erweiterungen ggf. auch ohne den Erst-Errichter und erlaubt Wettbewerb unter potenziellen Anbietern. Die Ausrüstung ohnehin neu zu beschaffender Fenster mit Fensterkontakten erhöht deren Preis nur unwesentlich. Bei der Beleuchtung sollte von vornherein eine kontinuierlich verstellbare Helligkeit zumindest vorbereitet werden. Beschattungseinrichtungen sollten mit Elektroantrieben versehen werden. Leerrohre bzw. vorsorgliche Verlegung der Busleitung sollten parallel zu den Stromleitungen erfolgen. Im Rahmen einer Sanierung sollte bei der Ausstattung von Bürogebäuden mit Gebäudeautomation darauf geachtet werden, dass die Topologie des Automationsnetzwerkes der dort geforderten Flexibilität der Raumaufteilung folgt. Eine einmal vorhandene Vernetzung erschließt darüber hinaus die Möglichkeit, diesen Funktionen mit wenig Aufwand weitere hinzuzufügen, die den Nutzwert des Gebäudes weiter steigern. Mit dem Handy Energiekosten senken! Sensorgestützte Systeme erkennen, ob ein Raum belegt ist und wie das aktuelle Nutzerverhalten aussieht. Das System schaltet beim Verlassen eines Raumes das Licht aus und senkt die Raumtemperatur, schaltet beim Lüften die Heizung ab, dimmt die Beleuchtung mit zunehmendem Tageslicht und regelt den Sonnenschutz in Verbindung mit der Heizung. Dies alles ist zeitgemäße Raumautomation. Sie rückt immer stärker in den Fokus von Fachplanern, Bauherren, Betreibern und Investoren. Das intelligente Verknüpfen von Beleuchtung, Heizung und Kühlung, Sonnenschutz und Lüftung reduziert den Energiebedarf von Gebäuden oft um bis zu fünfzig Prozent. Und zwar sowohl bei 40 | Seite Neu- als auch bei Altbauten. unser tipp Im Geschäftsbereich m-Buildings des Mobile Communication Cluster – MCC – entwickeln spezialisierte Unternehmen der Region mobile und drahtlose Gebäudetechnik-Lösungen. So zum Beispiel ein mobiles Tool für Fachleute, die Energieberatung in Nicht-Wohngebäuden anbieten – vom Betriebsleiter in einem Stahlwerk bis hin zum Fachplaner. „Inspiriert vom gegenwärtigen Smartphone -Trend und der wachsenden Beliebtheit von Apps haben wir eine Anwendung entwickelt, mit der Fachleute vor Ort die vorhandenen Merkmale der Gebäudeautomation erfassen und dokumentieren können. Alle Funktionen in einem Gebäude, bei denen es um Beleuchtung, Kühlung, Heizung oder Lüftung geht, lassen sich direkt eingeben“, erklärt Jan Spelsberg, Leiter des MCC-Geschäftsbereiches m-Buildings. Die gewonnenen Informationen lassen sich dann auf einem eigens installierten Webserver online auswerten. Bei der Datenverarbeitung folgen die funktionalen Anforderungen der DIN EN15232 für Nicht-Wohngebäude. Die Ergebnisse liefern ein genaues Bild für mögliche Sanierungsmaßnahmen, die – wie immer – dazu beitragen, Energiekosten zu senken und Ressourcen zu schonen. Ist- und Sollzustände werden nach den genormten Effizienzklassen A bis D klassifiziert und so anschaulich visualisiert. Zur Dokumentation gehören auch Aussagen über konkrete Energie- und ­Kosteneinsparungen für das untersuchte Gebäude. Für Personen ohne Smartphone bietet der MCC auch eine Webapplikation an, die den akkreditierten Beratern und Mitgliedern kostenlos zur Verfügung steht. Darüber hinaus soll es das Seite | 41 Je häufiger man aktualisiert, desto genauer sind die Ergebnisse: Ein Mitgliedsunternehmen des MCC Reicht die Abschlagzahlung aus? bietet nach dem Motto „Es gibt für Welche Verbraucher schlagen alles eine App“ auch ein iPhonebesonders zu Buche? Programm für Privathaushalte an. Wie hoch ist mein Verbrauch am So entwickelte die Weseler ISIS-IC GmbH eine App namens „my-enerTag? In der Woche? Im Monat? gy“, mit der man die Übersicht über Strom-, Gas- oder Ölverbrauch be- „my-energy“ ist kostenlos im Apphält und Kosten- und Energiefresser Store erhältlich, die Voll-Version mit entlarven kann. erweiterten Funktionen kostet normalerweise 1,59 Euro. Der MCC Hierzu muss man zunächst den ak- schenkt den Lesern dieser Broschütuellen Zählerstand eingeben, der re diese Voll-Version! Einfach einen von der App dann entsprechend Gutschein-Code per Mail anfordern ausgewertet wird. ([email protected]) und „my-energy pro“ herunterladen. Programm auch in Lizenz geben, damit Berater es auch unter eigenem Namen nutzen können. Die Anwendung dient als Rüstzeug für die vom MCC kostenlos angebotenen Impulsberatungen. „Unsere Beratungen werden ausschließlich von akkreditierten Fachleuten durchgeführt, sodass wir solide und fundierte Ergebnisse auf dem Wissenstand der Technik gewährleisten. Wir freuen uns über jedes, an einer Beratung interessierte Unternehmen und über jeden weiteren Fachmann, der als Berater für den MCC tätig werden möchte. Dies gilt besonders für unser Angebot im Geschäftsbereich m-Buildings. Schließlich stellt der Gebäudesektor in Deutschland mit über 40 Prozent des Primärenergiebedarfs den größten CO2-Verursacher dar. Wenn wir hier etwas gegensteuern und dabei die regionale Wirtschaft ankurbeln können, ist das schon viel wert“, resümiert der MCC-Vorstandsvorsitzende Dirk Unsenos. Kontakt Sind Sie neugierig auf die Leistungen des MCC geworden? Wünschen Sie eine kostenlose Impulsberatung? Möchten Sie Vereinsmitglied werden oder sich als Berater akkreditieren lassen? Einfach anrufen oder eine E-Mail senden: Mobile Communication Cluster e.V. Tel.: 0 28 41/ 99 99 69 27 E-Mail: [email protected] Web: www.mc-cluster.de 9 ökologisches Bauen Ökologisch orientiertes Bauen fordert für den gesamten Gebäude-Lebenszyklus – also von der Erstellung über die Nutzung und Erneuerung bis zur Beseitigung – einen minimierten Energie- und Ressourcenverbrauch sowie eine möglichst geringe Umweltbelastung. Charakteristisch für diese Art des Bauens sind folgende Handlungsgrundsätze: minimierter Ressourcenverbrauch bei der Erstellung, Nutzung und Beseitigung eines Gebäudes Luft-, Boden- und Wasserverunreinigungen sowie Abwärme, Abfälle und Lärmentwicklung vermeiden oder gering halten sparsamer und sinnvoller Umgang mit Energie und Wasser umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Baustoffe einsetzen Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt Der Markt bietet eine verwirrende Vielfalt unterschiedlicher ökologischer und konventioneller Dämmstoffe – und doch gibt es nicht DEN perfekten, in allen Anwendungsbereichen optimal geeigneten Dämmstoff. Die Gegenüberstellung der einzelnen Materialeigenschaften hilft jedoch bei der Orientierung und Entscheidung, bevor der Neubau oder die Renovierung beginnt. Die Auswahl des geeigneten Dämmstoffes unterliegt verschiedenen Kriterien: Abb. 17 Zellstoffflocken Wärmeleitfähigkeit Wasserdampf-Diffusionswiderstand Materialpreis und -stärke Energiebedarf zur Herstellung Umweltbelastung bei der Herstellung Vorsichtsmaßnahmen beim Einbau Verfügbarkeit der Rohstoffe Wiederverwertbarkeit (zusätzlich: Deponier- und Kompostierfähigkeit) Transportaufwand Eignung für Anwendungsbereiche 9.1 Dämmstoffe Zelluloseflocken werden aus Altpapier durch mechanische Zerkleinerung hergestellt, wobei die Flocken durch ein bestimmtes Mahlverfahren ihre dreidimensionale Struktur erhalten. Zur Verbesserung des Brandschutzes und als Schutz vor Schimmel werden außerdem ca. 12 % bis 20 % gesundheitlich unbedenkliche Borsalze zugegeben. Zellulosedämmstoff ist wiederverwertbar, aber nicht kompostierbar oder deponierfähig. Zur Dämmung wird die Zellulose in die Dämmschalung eingeblasen. Eine Methode, bei der geeignete Atemschutzgeräte und Sicherheitsvorkehrungen vor der starken Staubentwicklung schützen. An dieser Stelle ist der Rat einer Fachfirma sinnvoll. Abb. 18 Korkplatte Zellulose verfügt über sehr gute Dämm­ eigenschaften, ist preiswert, ökologisch empfehlenswert und eignet sich besonders für den Leichtbau (zum Beispiel Holzbau). Kork – wird aus der im Mittelmeerraum beheimateten Korkeiche gewonnen. Kork ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, jedoch nur begrenzt verfügbar und erfordert lange Transportwege. Er ist verrottungs- und fäulnisresistent und wird entweder als Schrot in Schalungen geschüttet oder zu Dämmplatten gepresst. So ist er in expandierter Form, ohne künstliche Bindemittel oder Imprägnierung erhältlich. Mit natureigenen Harzen gebunden, gilt expandierter Kork als sehr umweltfreundliches und gesundheitlich unbedenkliches Dämmmaterial. Lediglich eingebrachte Bindemittel bergen möglicherweise gesundheitliche Risiken, da Formaldehyd- und Bitumendämpfe entweichen können. Die Dämmeigenschaften ähneln denen von Zellulose, wobei Kork vergleichsweise teuer ist. Zu empfehlen sind Produkte mit dem Kork-Logo. 42 | Seite üübbeerr Zukunftsorientiert in Zukunftsorientiert hre 0 4 Heizungs- und Badgestaltung! 40Ja Jahtire v nnoova in tiv va in Heizungs- und in Badgestaltung! Overhoff GmbH & Co. KG Solar- und Elektrotechnik - Photovoltaikanlagen - thermische Solaranlagen - Wärmepumpen Ursulastraße 34 46537 Dinslaken Telefon 02064 . 429319 Telefax 02064 . 429320 www.prosolar-nrw.de Ihr Meisterbetrieb für Overhoff – Erneuerbare Energien GmbH & Co KG– Blockheizkraftwerke 46487 Wesel-Ginderich Poll 2 – Wärmepumpen Meisterbetrieb für Ihre Tel. 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BHG Ihr Partner in Energiefragen - - - - - - Seite | 43 Flüssiggas Flüssiggasbehälter Wartung und TÜV-Prüfungen an Flüssiggasbehältern Photovoltaik Blockheizkraftwerke (BHKW) Gasbetriebene Wärmepumpen BHG Agrarhandelsgesellschaft mbh & Co KG An den Höfen 15 46569 Hünxe Tel. Nr. 0 20 64-3 31 10 Fax. 0 20 64-3 58 36 e-mail: [email protected] Schafwolle existiert in Form von Dämmfilz, Matte, Trittschall-Dämmplatte oder Stopfwolle. Sie bietet – als Abdichtung beim Fenster- und Türeinbau – eine geeignete Alternative gegenüber den nach wie vor verwendeten PU-Schäumen. Die Produkte bestehen zu 100 % aus Schafwolle und benötigen daher einen zusätzlichen Schutz vor Schädlingsbefall und gegen Entflammen. Dafür eignen sich Borax, Mitin oder abermals Borsalze, die in den benötigten Dosen vollkommen unbedenklich sind. Wolle kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, muss sie aber auch wieder abgeben können. Deswegen gilt: raumseitig so dampfbremsend, außenseitig so diffusionsoffen wie möglich planen. Aufgrund einer leichten Verarbeitung und hoher Flexibilität eignet sich die Wolle sehr gut für Holzkonstruktionen. Sie ist überdies äußerst umweltfreundlich, kann wiederverwendet, aber nur ohne Borsalzimprägnierung kompostiert werden. Nachteil: Sie ist relativ teuer. Imprägnierung mit Silikon oder Bitumen sinnvoll, dann aber ist der Einsatz in Innenräumen nicht zu empfehlen, da sich im Brandfall giftige Gase freisetzen können. Ohne Imprägnierung ist die reine Schüttung dagegen unbedenklich. Zudem ist Blähperlit nicht brennbar, ungezieferbeständig, es verrottet nicht, hat eine gute Dämmwirkung und ist sehr umweltfreundlich. Holzfaserdämmplatten auch Weich­ faserplatten genannt – werden aus gepressten heimischen Nadelholzabfällen hergestellt. Ihre besondere Festigkeit ist mechanisch begründet und entsteht durch das Verfilzen der feinen Holzfasern sowie holzeigene Naturharze als Bindemittel. Eine Beschichtung aus Bitumen oder anderen wasserabweisenden Stoffen sorgt für einen „diffusionsoffenen Regenschutz“ und damit auch für einen gewissen Feuchteschutz. Holzfaserdämmplatten sind beliebte Dachdämm- und Ausbauplatten, werden aber auch gerne im Fußbodenbereich zur gleichzeitigen Trittschalldämmung eingesetzt. Ihre Herstellung erfordert jedoch eine große Energiemenge. Ökologisch unbedenklich sind diese Produkte nur dann, wenn die für die Herstellung benötigte Energie ebenfalls aus Holz oder vergleichbaren Abfällen gewonnen wird. Somit muss im Einzelfall verglichen werden, welches Produkt die besten ökologischen Eigenschaften besitzt. Kokosfasern werden aus der Fruchthülle von Kokosnüssen gewonnen. Pflanzeneigene Gerbstoffe sorgen vor dem Verrotten für eine hohe Beständigkeit. Aus Brandschutzgründen ist die Imprägnierung mit den als unbedenklich deklarierten Borsalzen oder Ammoniumsulfat notwendig. Mitunter setzt man auch Bitumen zur Imprägnierung ein. Dennoch gilt allein nicht-bitumengetränktes Material als umweltfreundlich, ist aber mit hohen Transportwegen verbunden und verlangt eine aufwändigere Verarbeitung. Kokosfasern sind als Filz, Matte oder Platte erhältlich. Aufgrund ihrer guten Wärme- und Schalldämmeigenschaften, kommen sie insbesondere im Fußbodenbereich häufig zum Einsatz. Weiterer Pluspunkt: Das Material ist diffusionsoffen. Blähperlit auch als Naturglas bezeichnet – wird aus vulkanischem Perlitgestein gewonnen. Kurz erhitzt, sorgen eingeschlossene Gase dafür, dass sich die kleinen Körner auf ein etwa 20-faches ihres Volumens aufblähen. Diese werden anschließend in waagerechte Hohlräume geschüttet, welche gut abgedichtet sein müssen, um zu verhindern, dass das Gestein hindurchrieselt. Blähperlit nimmt leicht Feuchtigkeit auf. Für bestimmte Anwendungsbereiche ist demnach eine Abb. 19 Schafwolle Abb. 20 Kokosfasern 44 | Seite Schaumglas wird unter relativ hohem Energieaufwand aus einer Glasschmelze (u.a. aus Altglas) hergestellt. Unter Zugabe von Kohlenstoff entsteht Gas, das die Schmelze zum Schäumen bringt. Schaumglas ist praktisch dampfdicht und nimmt keine Feuchtigkeit auf. Zu Platten oder Halbschalen zugeschnitten eignet sich das feuchtebeständige Material besonders im Außenbereich für Wände mit Kontakt zum Erdreich. Dabei bildet Schaumglas die einzige Alternative zu den sonst üblichen Kunststoffdämmplatten. Das Material ist druckstabil, unbrennbar und schädlingssicher, wird jedoch bei der Montage mit Bitumen oder Klebern befestigt und ist daher weder wiederverwertbar noch recyclingfähig. Holzwolleleichtbauplatten ­werden unter Bindemittelzusatz aus langfaseri­ gen Holzspänen (einem Nebenprodukt der Forstwirtschaft) hergestellt. Als Bindemittel eignen sich entweder Zement oder Magnesit, mit deren Hilfe die Späne zu Platten gepresst werden. Ihre Dämmwirkung ist relativ gering, so dass sie vermehrt als Schalung für Schüttdämmstoffe oder Verbundplatten verbunden mit konventionellen Dämmstoffen wie Mineralwolle oder Polystyrol dienen. Aufgrund ihrer schalldämmenden Wirkung sind sie außerdem als leichte Trennwände einsetzbar. Holzwolleleichtbauplatten verfügen im Gegensatz zur konventionellen Wärmedämmung über ein hohes Maß an Wärmespeichervermögen und sorgen damit für ein angenehmes Raumklima. Die Gewinnung mineralischer Bindemittel stellt allerdings eine Umweltbelastung dar, und auch die Verbrennung oder Deponierung ist nicht möglich bzw. mindestens problematisch. Seite | 45 Material Brandschutzklasse Wärmeleitfähigkeit Lambda (W/mK) Rohdichte (kg/m³) U-Wert bei 10 cm (W/m²K) Flachs B2 0,035 – 0,045 20 – 100 0,35 – 0,45 Hanf B2 0,040 – 0,060 20 – 45 0,40 – 0,60 Holzfaserplatte B1/B2 0,040 – 0,060 150 – 180 0,40 – 0,60 Zelluloseplatten B2 0,040 70 – 100 0,40 Zelluloseflocken B2 0,045 30 – 80 0,40 HolzwolleLeichtbauplatte B2 0,090 360 – 460 0,90 Roggenschüttung B2 0,048 105 – 115 0,45 – 0,50 Schafwolle B2 0,035 – 0,045 20 – 80 0,40 – 0,45 Schilf B2 0,055 – 0,075 180 0,55 – 0,70 Stroh B2 0,090 – 0,130 340 0,50 Korkschrot Korkplatte B2 B2 0,045 – 0,050 0,045 50 – 150 100 – 130 0,45 – 0,50 0,45 Blähperlit A1 0,050 70 – 100 0,50 Glasschaumschotter A1 0,091 225 0,80 Zum Vergleich PUR B1/B2 0,020 – 0,035 15 – 100 0,20 – 0,35 XPS B1 0,030 – 0,035 20 – 60 0,30 – 0,35 0,040 0,055 90 23 0,30 – 0,45 0,30 – 0,45 Steinwolle Glaswolle A1/A2/B1 A1/A2/B1 EPS B1 0,040 15, 20, 30 0,35 – 0,40 Schaumglas A1 0,040 – 0,055 110 – 165 0,40 – 0,55 Brandschutzklassen A B1 B2 B3 nicht entflammbar schwer entflammbar normal entflammbar leicht entflammbar Abkürzungen PUR XPS EPS Polyurethan-Hartschaum Extrudierter PolystyrolHartschaum Polystyrol-Partikelschaum Tab. 01 Dämmstoffe im Vergleich Doch sind die Platten gut wiederverwertbar, gesundheitlich völlig unbedenklich und hervorragend für den Selbstbau geeignet. Flachsfaser-Dämmstoffe gehören zu den dämmfähigsten nachwachsenden Rohstoffen. Ergänzende Borsalze und/oder Ammoniumphosphate bieten Schutz vor Feuer, Wasser und Schädlingen. Um die Elastizität zu erhöhen, mischen einige Hersteller Textilfasern aus Polymeren oder Kartoffelstärke bei, die die hohe Verarbeitungsgüte nicht einschränken. Flachs findet ganz klassisch zur Wärmedämmung in Wänden und im Dachstuhl Verwendung, eignet sich aber ebenso gut zur Schalldämmung in Akustikdecken. Darüber hinaus erfüllt es weitere Anforderungen: vom nachwachsenden Rohstoff über eine umweltverträgliche Produktion bis hin zu bauphysikalischen Kriterien. 9.2 Lehm – ein moderner Baustoff Hanf ist die einstige Kulturpflanze Europas. Seit Jahrhunderten zur Herstellung von Papier, Kleidung, Tauen und als Baustoff verwendet, dient Hanf heutzutage auch als Dämmstoff mit ausgezeichneter Wärmedämmung. Gleichzeitig ist Hanf robust, feuchtigkeitsbeständig und dank seiner natürlichen Inhaltsstoffe resistent gegen Schädlingsbefall. Und: Hanf ist ein echter Umweltschützer. Die Pflanze gilt zum einen als Bodenverbesserer, zum anderen ist ihr Anbau ohne den Einsatz von Pestiziden möglich. Aufgrund der Züchtung eines reinen „Nutzhanfes“ ist auch das Risiko des Drogenmissbrauchs eliminiert. Um ihn als Flies anbieten zu können, werden allerdings Stützfasern aus Polyester mitverarbeitet, was seine Kompostierbarkeit einschränkt. Der spezielle Thermohanf ist ebenfalls für ein breites Anwendungsfeld geeignet, verfügt über gute schalldämmende Eigenschaften und ist einfach zu verarbeiten. Lehm war in allen Kulturen ein beliebter und häufig verwendeter Baustoff. Im Europa des 20. Jahrhunderts konnte die klassische Lehmbauweise jedoch nur noch nach den Kriegen eine kurze Renaissance feiern. Dem gegenüber existiert heute wieder eine bemerkenswerte Anzahl von Unternehmen, die historische und moderne Lehmbautechniken beherrschen. Materialbeschreibung Lehm ist ein Naturprodukt, das sich aus Ton, Schluff (Feinstsand) und Sand zusammensetzt, wobei der Ton als Bindemittel die übrigen Bestandteile miteinander „verklebt“. Das passiert jedoch nicht gleichmäßig, so dass zwischen fettem/ bindigem und magerem Lehm unterschieden wird. Für die Wärmedämmung ist Lehm zwar gänzlich ungeeignet, dafür ist er ein hervorragender Wärmespeicher. In zeitgemäßer Adaption bildet diese Eigenschaft eine besonders hohe energetische Wirkung bei großflächiger Verglasung und passiver Sonnenenergienutzung. Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit – Lehm nimmt relativ schnell Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Perfekt für ein gesundes Raumklima. Lehm speichert Wärme – Ähnlich wie andere schwere Baustoffe, speichert Lehm Wärme und trägt auf diese Weise zur Energieeinsparung bei passiver Sonnenenergienutzung bei. Lehm ist wiederverwendbar – Der ungebrannte, trockene Lehm muss für den erneuten Einsatz lediglich zerkleinert und mit Wasser angefeuchtet werden. Öko-Bilanz – Lehm benötigt bei der Aufbereitung, Verarbeitung und beim Transport nur etwa ein Prozent der Energie, die für die Herstellung von Mauer­ziegeln oder Stahlbeton notwendig ist. Lehm kann niemals als Bauschutt die Umwelt belasten, da er komplett recycelbar ist. Die folgenden Konstruktionen haben ihre Wiederentdeckung der ästhetischen und architektonischen Ausdruckskraft zu verdanken. Glasschaumschotter wird aus gemahlenem, recyceltem Altglas hergestellt und ist zu 100 % ein natürlicher und umweltfreundlicher Baustoff. Der Glasschaumschotter wird in einem Brennofen mit einem Zuschlag aufgeschäumt, wodurch sich seine Zellen geschlossenporig und hermetisch gegeneinander trennen. Trotz der so entstehenden hohen Wärmedämmwerte ist dieser Baustoff leicht und auch unter einer Bodenplatte als lastabtragende Dämmung problemlos einsetzbar. Abb. 21 Lehmputz Abb. 22 Stampflehmwand 46 | Seite Lehmbaumaterialien Lehmputze sind offenporig und lebendig strukturiert, können naturbelassen oder mit natürlichen Farben behandelt werden und sind als Grob- und Feinputze erhältlich. Farbige Lehmedelputze sind optisch derart ansprechend, dass ein Anstrich überflüssig ist. Um Lehmsteinwände – besonders für Innenwände geeignet – zu errichten, werden ungebrannte Steine und Lehmmörtel in üblicher Mauerwerks-Technik zusammengefügt. Diese Steine finden auch bei der Ausfachung von Fachwerk Verwendung. Die älteste Methode der Lehmverarbeitung ist die Stampflehm- oder Pisé-Bauweise, vielfach eingesetzt für tragende Wände und Böden. Der Lehm wird dabei nicht aufbereitet, erdfeucht in die Schalung eingebracht und lagenweise verdichtet 9.3 Heimische Hölzer Was bieten heimische Hölzer? Holz ist ein beliebter Baustoff, da er einfach zu bearbeiten ist, gute bauphysikalische Eigenschaften besitzt und für ein angenehmes Raumklima sorgt. Dabei sind heimische Hölzer aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung importierten Hölzern vorzuziehen, wenn sie die erforderliche Holzqualität für den gewünschten Einsatzzweck erfüllen. Ihr Kauf reduziert den Transportaufwand und damit auch den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen. Doch damit nicht genug: Holz stärkt die Wirtschaft vor Ort, trägt zur Pflege des Waldes und seiner wichtigen Wasserspeicherund Erholungsfunktion bei und wirkt sich positiv auf die regionale Erhaltung der Artenvielfalt und Klimagestaltung aus. Für fast jeden Bauzweck sind einheimische Hölzer einsetzbar. Hier eine Auswahl von Anwendungsbeispielen und Baumarten: Parkett und Fußböden – Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Esche, Fichte, Lärche Möbel und Haushaltswaren – Alle heimischen Hölzer Leisten und Heimwerkerbedarf – Ahorn, Buche, Fichte, Kiefer Gartenmöbel, Pfosten und Zäune – Eiche, Kiefer, Lärche, Robinie Fenster, Türen, Wintergärten – Buche, Douglasie, Eiche, Esche, Fichte, Kiefer Wandverkleidungen und Profilbretter– Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Fichte, Kiefer, Kirschbaum Sauna – Pappel Besonders empfehlenswert sind Holzfenster aus heimischer und nachhaltiger Forstwirtschaft. Sie zeigen die günstigste Ökobilanz von der Herstellung bis hin zur Entsorgung, müssen jedoch im Gegensatz zu Kunststoffund Aluminiumfenstern regelmäßig gepflegt werden. Dadurch verlängert sich die durchschnittliche Lebensdauer von Holzfenstern von 40 auf 80 Jahre. Rahmen aus Kiefer, Fichte, Lärche oder Douglasie sind besonders geeignet und mit umweltfreundlichen Lasuren behandelt auch äußerst langlebig. Seite | 47 Beim Neubau erfüllt eine Solaranlage besondere Vorteile: 10 regenerative Energien 10.1 Solarthermie Technisch ausgereift: Solarkollektoranlagen Die solare Warmwasserbereitung bietet Haushalten eine gute Möglichkeit, erneuerbare Energien einzusetzen. Wirtschaftlich optimal geplante und gut ausgeführte Sonnenkollektor-Anlagen können 50 % bis 70 % des jährlichen Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung abdecken bzw. weitgehend ergänzen (zum Beispiel in der Zeit von April bis September). Neben diesen jahreszeitlich bedingten Einsparungsspitzen sind aber auch die Dachausrichtung und der Warmwasserbedarf der Bewohner ausschlaggebend für das mögliche Einsparpotenzial. Wenn die Sonnenenergie witterungsbedingt nicht mehr ausreicht, um den Warmwasserbedarf vollständig abzudecken, wärmen die Kollektoren das Wasser immer noch vor (zum Beispiel von 12 °C auf 30 °C), damit der Heizkessel anschließend nur die geringere Differenz bis zur Zieltemperatur leisten muss. Alle Systemkomponenten – besonders die Kollektorfläche und das Speichervolumen – müssen daher sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, um eine maximale Energieersparnis zu erreichen. Der Mehraufwand für die Montage ist verhältnismäßig gering. Heizung und Rohrverlegung können optimal geplant werden. Kollektoren können gut in die Planung integriert werden und/oder Dachpfannen, Dachüberstände oder Balkongeländer ersetzen. Schon eine Kollektorfläche von vier bis sechs Quadratmetern kann den Warmwasserbedarf einer fünfköpfigen Familie bis zu 70 % aus Sonnenenergie decken – bei einer Zusatzinvestition von 3.000 bis 5.000 Euro. Der Solaranlagen-Betreiber macht sich auf diese Weise unabhängiger von künftigen Energiepreissteigerungen. Eine größere Kollektorfläche, kombiniert mit einem passenden Solarspeicher, kann außerdem die Raumheizung unterstützen. Hochentwickelte Regel- und Speichersysteme machen eine zusätzliche Öloder Gasheizung über weite Teile des Jahres überflüssig, denn moderne Solaranlagen arbeiten heute auch bei bedecktem Himmel erstaunlich effektiv. Nur während der kalten Jahreszeit reichen sie allein nicht aus, wodurch die Kombination einer Solarkollektoranlage mit einer Brennwertheizung eine ökologisch sinnvolle Konstellation darstellt: Vollständig regenerativ und nahezu CO²-frei bewähren sich zunehmend auch Sonnenkollektor-Systeme kombiniert mit Holzkesseln. Verschiedene regionale bis bundesweite Fördermöglichkeiten verbessern die Wirtschaftlichkeit im Einzelfall zusätzlich. 10.2 Photovoltaik Was ist eine Photovoltaik-Anlage? Die direkte Stromerzeugung am Halbleiter mit Hilfe von Licht (photoelektrischer Effekt) ist bereits seit 1839 bekannt. Diesen Effekt nutzen die aus Silizium bestehenden Solarzellen, wie sie in der Raumfahrt seit Jahrzehnten zum Einsatz kommen. Weniger spektakulär, aber doch weit verbreitet, sind auch solarbetriebene Taschenrechner und Armbanduhren. Und mittlerweile haben es auch Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern zur Serienreife geschafft, so dass jeder Hausbesitzer seinen eigenen Sonnenstrom erzeugen und nutzen kann. Wahlweise kann dieser Strom auch zur allgemeinen Versorgung in das Netz eingespeist werden, und durch die öffentlichen Förderungen des „Erneuerbare-EnergienGesetz“ (EEG) werden Solarstromanlagen zudem wirtschaftlich immer interessanter. Das EEG wurde Anfang 2000 von der Bundesregierung verabschiedet und regelt seitdem die Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energien, der ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Demnach ist das Versorgungsunternehmen sogar zur Abnahme des Stroms verpflichtet. Wer den Solarstrom im eigenen Haus verbraucht, spart also lediglich die Strombezugskosten vom Versorger – es ist daher durchaus ratsam, den erzeugten Strom komplett einzuspeisen. Welchen Ertrag bringt eine Photovoltaik-Anlage? Als Faustformel gilt: Eine Fläche von zehn Quadratmetern eignet sich für Solarzellen mit einer Leistung von etwa 1 kW peak und bringt Kosten von ca. 7.500 Euro mit sich. Installation 48 | Seite und Betrieb werden neben der oben beschriebenen Einspeisevergütung manchmal auch mit einem Zuschuss von den Gemeinden oder örtlichen Energieversorgern unterstützt. Die photovoltaische Stromerzeugung hat folgende Vorteile: Emissionen: Beim Betrieb entstehen weder Lärm noch Abgase. Lebensdauer: Es gibt keine beweglichen Teile, daher ist die Lebensdauer sehr hoch – für Solarmodule werden Garantiezeiten von 20 Jahren und mehr gewährt. Umweltverträglichkeit: Betrieb und Entsorgung von Silizium-Solarzellen sind ökologisch vollkommen unproblematisch. Ressourcen: Silizium ist das zweithäufigste Element der Erdrinde, daher ist der Rohstoff nahezu unbegrenzt verfügbar. Solarprojekte Kreis Wesel Auch zukünftig gibt es Möglichkeiten, seinen eigenen Strom im Kreis Wesel als Solarstrom zu produzieren: Entweder mit einer eigenen Solaranlage, einer Anlage auf einem gemieteten Dach oder beteiligt an einer Bürgeranlage, ebenfalls auf einer gemieteten Dachfläche installiert. Dort produziert die Anlage meist sogar mehr Sonnenstrom als auf dem eigenen Dach, da es sich um speziell für diese Zwecke ausgewählte Dächer handelt, auf denen die Solarmodule in optimaler Südausrichtung angebracht sind. Mehrere Bürger finanzieren die Anlagen, teilen sich aber auch die Erträge. Interessant ist dieses Verfahren für alle, die selbst kein (geeignetes) Dach für eine Solaranlage besitzen, aber auch nicht anonym in einen Fonds einzahlen wollen. Sie sollten bei ihrer Kommune nach innovativen Konzepten für Bürgersolaranlagen fragen – und regen auf diese Weise vielleicht sogar weiteres Engagement an. Kollektor Brauchwasserspeicher Warmwasser Wärmetauscher (Zusatzheizung) TemperaturDifferenz-Regler Heizkessel Umwälzpumpe Ausdehnungsgefäß 10. 3 Windkraft Windkraftnutzung – dieser Begriff assoziiert nicht selten das Bild riesiger Offshore-Anlagen, die im Meer vor einer Küste stehen und dort die optimalen Windverhältnisse zur Energiegewinnung nutzen. Doch neuere Techniken bieten mittlerweile sogar privaten ImmobilienBesitzern wirtschaftlich interessante und natürlich deutlich kleinere Lösungen an. So ist in der Schweiz bereits seit 2008 ein patentiertes kleines 1 KW-Windkraftsystem auf dem Markt. Die Kosten sollen bei rund 3.000 Euro pro Anlage liegen. Einzigartig an diesem System ist die Konstruktion, bei der ein im Profil einer Tragfläche geformter Ring den Propeller umschließt. Er lenkt den Luftstrom, beschleunigt ihn dabei, sorgt hinter der Turbine für einen Unterdruck und soll so durch Verringerung der Turbulenzen auch lästige Geräuschentwicklungen verhindern. Dank des umgekehrten Prinzips eines Flugzeugtriebwerks leistet die Anlage laut Hersteller das 2,5-fache einer offenen Anlage mit gleichem Rotordurchmesser. Ab einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 6 Metern pro Sekunde sei die Anlage wirtschaftlich, wenn der Strom vorrangig im Haus verbraucht und nur der Überschuss nach EEG verkauft werde. In Deutschland ist zudem kein Bauantrag notwendig, wenn die Anlage eine Bauhöhe von 14 Metern nicht überschreitet. Weiterer Vorteil: Auch nachträglich an das Gebäude angebracht, stellt die Statik kein Problem dar, da die Windlast geringer als die einer Satellitenschüssel ist. Kaltwasser Wärmetauscher (solar) Seite | 49 Abb. 23 Sonnenkollektor-Anlage die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und -senke möglichst gering sein. Das optimiert den Wirkungsgrad. Eine möglichst niedrige Heiztemperatur ist mit einer Flächenheizung (meist Fußbodenheizung) möglich. 10.4 Wärmepumpen Autor: Jürgen Bonin, Umwelt & Technik Warum heißt die Wärmepumpe „Wärmepumpe“? Ganz einfach: Weil sie „Wärme“ von einem tieferen auf ein höheres Temperaturniveau „pumpt.“ Das bedeutet jedoch auch: Je mehr die Wärmepumpe pumpen muss, desto höher ist der Stromverbrauch. Eine Wärmepumpenanlage besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: Wärmequelle, Wärmepumpe und Wärmenutzung – auch Wärmesenke genannt. Als Quelle dienen Wasser, Erdwärme, Luft oder andere. Um die Umweltwärme nutzen zu können, wird die Temperatur aus der Wärmequelle auf ein höheres Temperaturniveau gepumpt, das zum Heizen und/oder der Warmwasserbereitung dient. Um möglichst wenig pumpen zu müssen, sollte Der COP – ein Maß für den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe Der genormte COP (Coefficient of performance, DIN EN 14511-2) gibt den Wirkungsgrad wieder. Es handelt sich dabei um eine Leistungsziffer, die das Verhältnis der abgegebenen Wärmeleistung zur elektrisch aufgenommenen Leistung unter Normbedingungen angibt. Eine Wärmepumpe benötigt mit einer Leistung von 10kW bei einem COP = 4 eine elektrische Leistung von 2,5kW. Beim COP bezieht sich die erste Angabe auf die Wärmequelle, die zweite auf die Wärmesenke. Beispiel: COP B0W35: Das „B“ steht für brine (engl.: Sole) mit einer Soletemperatur von 0°C. Das „W“ steht für water (engl.: Wasser) mit einer Temperatur von 35°C, die der Vorlauftemperatur aus der Wärmepumpe entspricht. Antriebsmotor M Verdichter ca. 20 % Verdampfer 10°C 7°C Wärmequelle, z.B. Grundwassser ca. 80 % 100 % Expansionsventil Verflüssiger 35°C 30°C Wärmeabgabe, z.B. Fußbodenheizung Das Prinzip der Wärmepumpe Die Wärmepumpe arbeitet nach demselben Prinzip wie ein Kühlschrank, der Wärme aus dem Innenraum pumpt und sie an ein Kühlgitter abgibt. In dem Kältekreislauf befindet sich ein Gas (Kältemittel), das sich beim Verdichten erwärmt – vergleichbar mit dem Aufpumpen eines Fahrrades: Die komprimierte Luft erwärmt die Luftpumpe im Bereich des Ventils. Der Verdichter wird von einem Elektromotor angetrieben und komprimiert das Gas auf deutlich höhere Drücke, so dass entsprechend hohe Temperaturen erzielt werden. Je höher die Temperaturdifferenz, desto höher die Kompression – und desto mehr Strom benötigt der Elektromotor. Das heiße Gas strömt nun in den Verflüssiger, einem Wärmeüberträger (Plattenwärmetauscher), ändert dabei seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig und überträgt große Energiemengen. Anschließend strömt das Kältemittel durch das Expansionsventil. Es entspannt von einem hohen Druck auf einen niedrigen und kühlt dabei stark ab – auch unter 0°C. Das ist derselbe Effekt wie entweichendes Gas beim Nachfüllen eines Gasfeuerzeuges. Dieses kalte Gas nimmt nun im Verdampfer (ebenfalls ein Wärmeüberträger) viel Energie aus der Umwelt auf. Die größten Energiemengen werden bei den Änderungen der Aggregatzustände, d.h. beim Verdampfen oder Verflüssigen, übertragen. Stellen Sie mal etwas Wasser auf den Herd und stoppen die Zeit, bis es kocht und dann bis es verdampft ist: Das Verdampfen dauert deutlich länger. Abb. 24 Funktionsweise einer Wärmepumpe 50 | Seite Dipl.-Ing (TH) Jürgen Bonin Peldenhofweg 4 46509 Xanten Tel.: 02801 / 70 65-60 Umwelt & Technik Wärmepumpen, Solaranlagen, Photovoltaikanlagen, Klimaanlagen, Elektroinstallation Wasseraufbereitung Wärmepumpen + Solar Lufttechnik mit Wärmerückgewinnung Elektrotechnik www.umweltundtechnik.de Sandweg 19 - 47495 Rheinberg - Mobil 01 75.246 8524 - www.wpetec.de Günter Langen Elektrotechnik Meisterbetrieb für Elektroinstallationen Netzwerke Neuanlagen Sanierungen Beleuchtungsanlagen Shopbeleuchtung Industriemontagen Zusätzlich: Sat-Anlagen und Multimedia Anschlüsse (Kabel-TV) D ipl .-I ng . R einhard L anger VDI/VDE I ngenieurbüro L anger Emscherstraße 12 N 46535 Dinslaken Tel.: 02064 / 733641 Fax: 02064 / 40857 ner Ihr Part Fragen in allen um. s Eigent m u d n ru Schulstr. 195 47475 Kamp-Lintfort Tel. 0 28 42 64 88 Fax. 0 28 42 71 94 88 [email protected] www.elektriker-langen.de Weygoldstraße 3 47441 Moers Weygoldstraße Telefon 0 28 413 / 90 80 40 47441 Telefax Moers 0 28 41 / 90 80 429 Telefon 0 28 41 / 90 80 40 [email protected] Telefax 0 28 41 / 90 80 429 www.hug-moers.de [email protected] www.hug-moers.de Jetzt profitieren! Rund um Ihr schönes Zuhause... Leuchtstraße 54 47475 Kamp-Lintfort Telefon 0 28 42 / 4 18 44 Telefax 0 28 42 / 4 24 13 Rheinberger Str. 361 47475 Kamp-Lintfort Telefon 0 28 42 / 92 18 80 Telefax 0 28 42 / 92 18 81 www.buhl-gmbh.de Seite | 51 52 | Seite Abb. 25 Wasser-Wasser-Wärmepumpe Wärmequelle Wasser – Wasser-Wasser-Wärmepumpen Bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe dient das Grundwasser als Wärmequelle. Eine Pumpe befördert es aus einem Förderbrunnen heraus, so dass es die Wärmepumpe durchströmt. Dabei kühlt das Wasser aus und wird dann über einen Schluckbrunnen wieder dem Grundwasser zugeführt. Eine konstante Temperatur des Grundwassers von etwa 10°C kommt dem Wirkungsgrad besonders zugute. In der Regel gilt: COP W10/W35: ca. 5,3. Vorteil des Schluckbrunnens: Er kann im Sommer auch zur Gartenbewässerung genutzt werden. Die Planung dieser Wärmepumpenanlagen erfordert eine besondere Sorgfalt, insbesondere hinsichtlich der Wasserqualität: Eisen- oder manganhaltige Wässer sind ungeeignet. Um zu prüfen, ob die Aggressivität des Grundwassers zu hoch ist, ist eine vorhergehende umfassende Wasseranalyse erforderlich. Abb. 26 Sole-Wasser-Erdwärmepumpe mit Erdsonden Abb. 27 Sole-Wasser-Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren Wärmequelle Erde – Sole-Wasser-Wärmepumpen Hierbei unterscheidet man zwischen Sole-Wasser-Wärmepumpenanlagen mit Erdsonden oder Erdkollektoren, die beide als sehr betriebssicher gelten: Die Erdsonden/Erdkollektoren bilden mit ihren Anbindeleitungen und der Wärmepumpe einen geschlossenen SoleKreislauf. Die Sole besteht in der Regel aus einem Wasser-Glykol-Gemisch mit entsprechendem Frostschutz. Bodens. Hierzu bietet der Geologische Dienst NRW unter www.gd.nrw.de mit der Rubrik „Ist mein Grundstück für Erdwärmenutzung geeignet?“ eine erste Orientierung sowie grundstücksgenaue Recherchemöglichkeiten. Diese Erstinformation ist kostenlos. Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden entziehen dem Erdreich die benötigte Wärme. Dabei ist davon auszugehen, dass sich ab einer Tiefe von etwa 10 m die natürlichen Einflüsse (Sonne, Regenwasser) nicht mehr wesentlich auf die Erdtemperatur auswirken. Die zu bohrenden Erdsonden richten sich nach der Heizleistung der Wärmepumpe und der Entzugleistung des Seite | 53 Bei zu geringer Dimensionierung sinken Sole- und Erdtemperatur und mit ihnen auch der Wirkungsgrad. Im Extremfall führt eine zu geringe Auslegung zur Bodenvereisung, die Wärmepumpe fällt aus. Die Erstellung von Erdsonden ist aufwändig und mit hohen Kosten verbunden, bietet aber auch eine hohe Betriebssicherheit. Da die Sonden genehmigungspflichtig sind, muss der Brunnenbauer eine Zertifizierung nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 120 nachweisen. Erdkollektoren werden waagerecht und etwa 1,2 m bis 1,5 m tief und somit erdnah installiert. Das verlangt entsprechend große Grundstücksflächen, die oftmals nicht zur Verfügung stehen. Ist die Kollektorfläche aber zu klein, sinken auch hier Sole- und Erdtemperatur sowie der Wirkungsgrad. Bei der Auslegung von Erdkollektoren sind die bodenspezifische Entzugsleistung und die dazugehörigen Verlegeabstände zu beachten. Falsch verlegt kann der Boden vereisen und unerwünschte Erhebungen an der Erdoberfläche hervorrufen. Abb. 28 Erdbohrung Für Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden und Erdkollektoren liegt der genormte COP S0/W35 bei etwa bei 4,3. Wärmequelle Luft – Luft-Wasser-Wärmepumpen Umgebungsluft ist überall in beliebigen Mengen vorhanden und kann demnach problemlos als Wärmequelle genutzt werden. Kostenloser Standortcheck Unter www.gd.nrw.de bietet der Geologische Dienst Nord­ rhein-Westfalen mit der Rubrik „Ist mein Grundstück für Erdwärmenutzung geeignet?“ eine erste Orientierung mit einer grundstücksgenauen Recherchemöglichkeit. Die Erstinformation ist kostenlos. Luft-Wasser-Wärmepumpen entziehen der Luft (in der Regel Außenluft) die benötigte Wärme. Das Problem: Beim größten Wärmebedarf – nämlich im Winter – sinkt mit den Temperaturen auch der Wirkungsgrad. Hersteller geben COPs mit einer Lufttemperatur von 7°C an, es sollten jedoch mindestens zwei Bezugstemperaturen angegeben werden. Die genormten COPs sind COP A2/W35 ca. 3,5, COP A7/W35 ca. 3,8 und COP A-7/W35 ca. 3. Das „A“ steht für Air (engl. Luft). Da sich die Leistung mit abnehmender Außentemperatur verringert, laufen die meisten Luft-WasserWärmepumpen bivalent: Wird der Bivalenzpunkt unterschritten, schaltet sich ein zusätzlicher Elektroheizstab ein. Aber Vorsicht: Ist der Bivalenzpunkt zu knapp gewählt, führt das zu entsprechend höheren Stromkosten. Luft-Wasser-Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen: Zum einen für die Außenaufstellung, sowie auch für die Innenaufstellung und auch Splitt-Wärmepumpen sind möglich. Bei dieser Variante ist der Verdampfer außen aufgestellt und die übrige Wärmepumpentechnik im Haus untergebracht. Eine Kältemittel führende Leitung verbindet beide Komponenten miteinander. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund des höheren technischen Aufwandes etwas teurer als Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Dafür entfallen jedoch die Kosten für die Wärmequellen-Erschließung. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich. Luft-Luft-Wärmepumpen Diese Wärmepumpen sind vorzugsweise in hochgedämmten Häusern/Passivhäusern zu finden. Sie erfordern eine ausgeklügelte Lüftungstechnik, bei der eine kleine Wärmepumpe der Fortluft Wärme entzieht und sie anschließend wieder an die Zuluft abgibt. Lohnt sich eine Wärmepumpe? Mit Inkrafttreten der neuen EnEV (Energieeinsparverordnung) ist eine Wärmepumpe für Neubauten auf jeden Fall zu empfehlen, da seit 2009 der Einsatz von regenerativen Energien (oder alternativen Maßnahmen) vorgeschrieben ist. Zu jeder herkömmlichen Heizungsanlage ist demnach eine entsprechende Solaranlage zu installieren oder es werden zusätzliche Dämmmaßnahmen notwendig, was die Kosten deutlich in die Höhe treibt. Das verkürzt die Amortisationszeit einer Wärmepumpenanlage deutlich, zumal diese durch erhöhte Dämmaßnahmen zusätzlich günstiger 54 | Seite wird. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Erdsonden. Berücksichtigt man bei Ölheizungen die Öltanks und den dafür erforderlichen Raum, amortisiert sich eine Wärmepumpe quasi sofort. Gleiches gilt für eine Pelletheizung. Kompakt- oder Einzelanlagen Der Markt bietet zunehmend mehr Kompaktwärmepumpen an: Wärmepumpen und Warmwasserspeicher sind hierbei in einem platzsparenden Gehäuse untergebracht. Das ermöglicht dem Hersteller ein gewisses Zusatzgeschäft und erleichtert dem Handwerker zugleich die Installation, wodurch sich auch die Einbaukosten senken lassen. Häufig wird bei Kompaktanlagen auch auf den Pufferspeicher verzichtet, was allerdings ein häufigeres Takten der Wärmepumpe und damit einen höheren Verschleiß nach sich zieht. Das konventionelle Gegenstück dazu bilden Wärmepumpenanlagen aus Einzelkomponenten: also die eigentliche Wärmepumpe, der separate Warmwasserspeicher und der Pufferspeicher. Hier ist der Installationsaufwand zwar höher, vereinfacht aber später die Ersatzteilbeschaffung und Reparatur. Heizen und Kühlen mit einer Wärmepumpe Jede Wärmepumpe verfügt über eine „kalte“ und eine „warme“ Seite. Die kalte Seite kann im Sommer zur Kühlung genutzt werden, wobei man zwischen der freien und reversiblen Kühlung unterscheidet: Die „freie Kühlung“ nutzt das kalte Grundwasser oder die kühle Sole aus Erdsonden. Die Wärmepumpe arbeitet währenddessen nicht. Bei Wärmepumpen mit Erdkollektoren oder Luft-Wärmepumpen ist eine Küh- Seite | 55 lung nur mit einem reversiblen (umgekehrten) Betrieb der Wärmepumpe möglich, wodurch entsprechend höhere Kosten entstehen. Boilerwärmepumpen Hierbei handelt es sich im Regelfall um kleine Luft-Wasserwärmepumpen, die auf einen Boiler (Warmwasserspeicher) installiert werden. Sie entnehmen ihre Energie aus der Abwärme der Heizungskeller-Luft, um das Wasser im Boiler zu erhitzen. Dieser Vorgang ist auch mit warmer Gebäudeabluft möglich. Planung und Wartung Wenn Sie sich für den Einsatz einer Wärmepumpe entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall erfahrene Unternehmen zu Rate ziehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die versprochenen Betriebsergebnisse und der Umweltvorteil gegenüber herkömmlichen Heizungsanlagen (Öl oder Gas) nicht zum Tragen kommen. Wärmepumpenanlagen verlangen grundsätzlich einen sorgfältig durchgeführten hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage. von mehr als 3 kg entsprechend der ChemKlimaschutzV (Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung), ist seit Juni 2008 eine jährliche Überprüfung durch einen Kältetechniker erforderlich. Für entsprechende Planungshinweise und -empfehlungen erschien 2009 im BEUTH-Verlag ein äußerst umfangreiches und informatives „Handbuch Wärmepumpen“ (www.beuth.de: Suchbegriff: „Handbuch Wärmepumpen“). Antragsgenehmigung Vor dem Errichten der Brunnen, bzw. dem Einbau von Erdsonden oder Erdkollektoren ist eine wasserrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Wasserbehörde oder beim Umweltamt zu beantragen. Sofern absehbar ist, dass die Bohrungen für die Erdsonden tiefer als 100 m abgeteuft werden, obliegt dem zuständigen Bergamt eine weitere Beurteilung der Bohrung. Luft-Wärmepumpen benötigen keine Genehmigung. Demgegenüber entfällt die klassische Wartung der Heizungsanlagen – so wie der Kühlschrank auch nicht ausdrücklich gewartet werden muss. Daher ist für den Warmwasserspeicher auch eine wartungsfreie Fremdstromanode anstelle der klassischen Magnesiumopferanode ratsam. Der prüfende Blick eines Fachmannes auf die Wärmepumpenanlage sollte dennoch gelegentlich erfolgen. Bei allen Wärmepumpen – insbesondere aber bei Luft-Splitt-Wärmepumpen – gilt: Bei einer Kältemittelmenge Abb. 29 Wärmepumpe innen 10.5 Biomasse Unter Biomasse sind zahlreiche biogene Stoffe zusammengefasst, die zur energetischen Verwertung geeignet sind. Im Gebäudebereich sind die beiden gängigen Einsatzstoffe Holzpellets oder Holzhackschnitzel. 10.5.1 Holzpellets Das vollständig regenerative Heizen mit Holzpellets erfüllt alle Eigenschaften, die man von einem modernen Heizsystem erwartet: Bequem wie eine Gasoder Ölheizung. Sicher und umweltgerecht aufgrund des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Brennstoffen – und als nachwachsender Brennstoff von der Ökosteuer befreit. Da es sich um ein landwirtschaftliches Produkt handelt, liegt der Mehrwertsteueranteil bei nur 7 %, somit unterliegen seine Kosten weder der Preispolitik der Ölkonzerne noch der verteuerten Ökosteuer und anderer Abgaben. Pellets sind äußerst sparsam im Verbrauch und nahezu restlos verbrennbar. Lediglich ein- bis zweimal pro Jahr muss die Asche auf dem Kompost entsorgt werden. Der Heizwert eines Kilogramms Pellets liegt bei rund 5 kWh, somit beträgt der Jahresbedarf eines durchschnittlichen Haushalts etwa 5,8 Tonnen bzw. 9,3 Kubikmeter, was in etwa der Größe eines herkömmlichen Öllagerraumes entspricht. Der Preis pro Tonne liegt seit Januar 2011 bei etwa 250 Euro (Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V.) bzw. 5,1 Cent pro Ki- Heizen mit Holzpellets erfolgt schwefelfrei und CO2-neutral. Die Holzverbrennung setzt nur so viel CO2 frei, wie der Umwelt zuvor vom wachsenden Holz entzogen worden ist. Kombiniert mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung gestaltet sich der Einsatz von Holzpellets als zukunftsweisendes und -sicheres Heizsystem. Die Pellets sind gerade einmal 6 mm dick, nur halb so lang wie ein Streichholz und bestehen aus Resten der Säge­industrie ohne zusätzliche chemische Bindemittel. Eine Förderschnecke transportiert den Rohstoff automatisch in den Brenner, dessen moderne Regeltechnik Menge und Geschwindigkeit steuert. Holzpellets sind immer verfügbar – im Gegensatz zu fossilen lowattstunde. Transport und Lieferung des Heizstoffes erfolgt völlig risikolos in Tankwagen, bevor er vor Ort problemlos mit einer Pumpe in den Pellets-Lagerraum geblasen wird. Weiterer Vorteil: Automatische Pellets-Heizsysteme werden vom Staat im Rahmen der Klimaschutzpolitik gefördert. Nähere Informationen hierzu bietet die Internet­ seite www.aktion-holzpellets.de der EnergieAgentur. Welche Heizsysteme gibt es? Zur Pellets-Verbrennung wurden spezielle Pelletsheizkessel entwickelt, die als Einzelraumöfen und Zentralheizungen erhältlich sind. Sie kommen überwiegend im Leistungsbereich bis 50 kW zum Einsatz. Es gibt aber auch größere Holzkessel mit einer Leistung von mehreren 100 kW. Feinstaub Pelletsanlagen emittieren Feinstaub. Durchschnittlich liegen die Werte zwischen 15 mg/m³ und 20 mg/m³ – und damit um den Faktor 10 besser als bei alten Holzheizungen. Die besten Pellets­heizungen emittieren sogar nur 5 mg/m³ Gesamtstaub und nähern sich damit den Werten einer Gas- und Ölfeuerung. Automatisch beschickte Pelletsanlagen produzieren die geringsten Staubwerte. Kleinere Oberflächen als bei Holzscheiten und automatisierte Zufuhr machen die Verbrennung störungsfrei (VDI Nachrichten, Düsseldorf, 20.01.2006). Dennoch sollten Sie auf zertifizierte Hersteller von Pelletsöfen sowie auf genormte Pellets achten. Abb. 30 Holzpellets 56 | Seite Anzeige: Format: Farbe: Gebäudetechnik Tenbusch 190 x 42 mm 1/6 Seite 4-farbig Euroskala „Planung, Konzeption und Ausführung der gesamten Gebäudetechnik im Niedrigenergie oder Passivhaus – energieeffizient, gewerkübergreifend, innovativ“ Zertifizierte Passivhausplanung [ Effiziente Wärmepumpentechnik ICE 24h SERV Otto-Lilienthal-Straße 25 · 46539 Dinslaken Tel.: 02064 - 42 79-0 · Tel.: 02064 - 42 79-10 E-Mail: [email protected] · www.tenbusch.net Gebäudeautomation & Bussysteme [ Kontrollierte Wohnraumlüftung Wärmerückgewinnung [ Flächenheizsysteme [ Klimatisierung Statik • Konstruktion • Energieberatung Dipl.-Ing. Gerd Bongartz staatl. anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz Klosterstraße 24 | 47665 Sonsbeck Telefon 02838 / 776310 Telefax 02838 / 776311 [email protected] Seite | 57 ge ma Ihr Energieberater am Niederrhein so Energiesparberatung nach BAFA KfW-Nachweise Schimmelpilzberatung Energieausweise Baubegleitung EN ERG I EB ER AT U N G Marc Gerlitzki • 47665 Sonsbeck w w w. m a g e s o . d e Te l . 0 2 8 3 8 - 5 6 2 0 1 0 0 10.6 Ausblick: Heizen mit Biogas, Heizen mit Brennstoffzellentechnik 10.5.2 Holzhackschnitzel Holzhackschnitzel sind nichts anderes als zerkleinertes Holz (Hackgut). Jedes naturbelassene Holz kann demnach zu Hackschnitzeln verarbeitet werden: Waldholz, Sägerestholz, Holz aus der Ver- und Bearbeitung, Energieholz aus schnell wachsenden Baumarten, Landschaftspflegeholz und Restholz. Die Vorteile der Holzhackschnitzel im Vergleich zum Scheit- und Stückholz liegen vor allem in seiner Schüttfähigkeit, was die Verfeuerung in vollautomatischen Heizungsanlagen ermöglicht. Die Qualität hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab: Wassergehalt: ein hoher Feuchtigkeitsgehalt hat einen geringeren Heizwert zur Folge Rindenanteil: ein hoher Rindenanteil führt bei der Verbrennung zu einem höheren Aschevorkommen Schüttdichte: die Schüttraumdichte gibt das Gewicht je Schütt­ raummeter wieder und bestimmt letztendlich den Heizwert: Derzeit liegen die Kosten bei etwa 42 Euro pro Schüttraummeter (Srm) bzw. 4,9 Cent pro kWh Eine Förderung von Holzhackschnitzelheizungen ist möglich (siehe Kapitel 12). Hier erhalten Sie einen kurzen Ausblick auf die zukünftigen Möglichkeiten alternativer Energienutzung, wie sie technisch heute bereits möglich ist. Zurzeit werden Techniken und Wirtschaftlichkeit noch weiter verbessert. Heizen mit Biogas Die Beschreibung einer Biogasanlage sprengt an dieser Stelle den Rahmen. Da sie jedoch nicht für den privaten Hausgebrauch geeignet ist, erhalten Sie hier „lediglich“ einen ersten Einblick: Grundsätzlich werden deutschlandweit immer mehr Anlagen geplant und gebaut. Sie sorgen dafür, dass das hergestellte Biogas in ein bestehendes Erdgasnetz eingespeist wird, um es so allen Kunden des Versorgers zur Verfügung zu stellen. Auch der Kreis Wesel verfügt bereits über Anlagen, die diese Technik nutzen. Brennstoffzellentechnik Zahlreiche Hersteller von Kesselanlagen sind gegenwärtig bemüht, stationäre Geräte für den Hausbereich zu entwickeln. Derzeit gibt es jedoch noch keine serienmäßigen Anlagen, die über das Teststadium hinaus entwickelt sind. Grobe Schätzungen erwarten deren Marktreife in frühestens 8 bis 10 Jahren. 11 denkmalschutz Denkmalschutz und Energieeinsparung sind nicht immer einfach zu vereinbaren: Liebevoll gestaltete Außenfassaden mit ihren reichhaltigen Details können, dürfen und wollen nicht einfach mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt werden. Und auch Fachwerkhäuser verlieren mit verdeckendem Außenputz oder Schieferplatten ihren ursprünglichen Charme. Da stellt sich die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, um den Energieverbrauch denkmalgeschützter Gebäude zu senken? Innendämmung Bei der Innendämmung kommt eine an der Wand befestigte Tragkonstruktion (z.B. Holzständer oder C-Profile) zum Einsatz, in die sich der Dämmstoff einbringen lässt. Bei der Innenverkleidung besteht die Wahl zwischen Profilbrettern, Holzwerkstoff-, Gipsfaser- oder Gipskartonplatten. Je nach Material und Außenwandaufbau ist aus Feuchteschutzgründen zwischen Dämmstoff und raumseitiger Verkleidung eine Dampfbremse (beispielsweise PE-Folie) erforderlich, alternativ ist eine Innendämmung aber auch mit großflächigen Verbundplatten realisierbar. Verbundplatten sind werkseitig mit Dämmstoff beklebte Gipskarton- oder Gipsfaserplatten – wahlweise mit oder ohne integrierte Dampfbremse. Die Innendämmung wird vielfach mit FolgeBauschäden in Verbindung gebracht, obwohl die Ursache hierfür nicht in der Dämmmaßnahme selbst liegt, sondern in der unsachgemäßen Ausführung. Von daher ist ein luftdichter Anschluss der Innendämmung an Fußboden, De- 58 | Seite cke, Innenwänden und Fenstern unbedingt erforderlich, andernfalls kann feuchte Raumluft hinter die Dämmung dringen, auskondensieren und zu Feuchteschäden führen. Ein diffiziles Gewerk, das sorgfältig ausgeführt hervorragende Dämmwirkungen erlaubt und bei unsachgemäßer Selbstmontage mitunter hohe Kosten nach sich zieht. Es ist also grundsätzlich ratsam, hier einen Fachbetrieb zu beauftragen. Wärmebrücken Wärmebrücken sind weitgehend zu vermeiden. Die Gefahr von Schimmelbildung ist an Fensterlaibungen besonders hoch, deswegen müssen diese mindestens 2 cm dick gedämmt werden. Eine Unterbrechung der Wärmedämmung (konstruktive Wärmebrücken) ist an der Kontaktstelle von Außenwand zu Innenwänden bzw. Geschossdecken unvermeidbar. Um Kondensatausfall und Schimmelbildung trotzdem zu vermeiden, ist es ratsam, die Innenbauteile mit einer zusätzlichen, etwa 50 cm breiten Dämmung (Verzögerungsstreifen) zu versehen. Wärmebrücken der Unterkonstruktion lassen sich zum Beispiel durch eine kreuzweise angebrachte Traglattung oder einen Dämmstoffstreifen zwischen Traglattung und Wand reduzieren. Seite | 59 Fachwerkdämmung In Fachwerkwänden sind Fugen zwischen Holz und Gefachen nicht zu vermeiden. Dadurch kann jedoch Regen in die Wandkonstruktion eindringen, was nur eine besonders sorgfältig ausgeführte Sanierungsmaßnahme verhindert. Um die Fachwerkansicht zu erhalten, bietet sich die Kombination von Innendämmung mit einer nachträglich durchgeführten Gefache-Dämmung an. Dabei ist sicherzustellen, dass die Innendämmung das Trocknen der Fachwerkwand nicht unzulässig verschlechtert. Am besten ziehen Sie dazu einen Experten zu Rate. Sind diese Voraussetzungen gegeben, ist auch bei Fachwerk oder Mischbauweisen ein sehr guter Wärmeschutz realisierbar. Weitere Dämmmaßnahmen Gute Erfolge erzielt eine Dämmung der obersten Geschoss- und der Kellerdecke (siehe auch Kapitel 6.1). Heizung Hier gilt die allgemeine Empfehlung: Greifen Sie auf die beste und effizienteste Heizungsanlage zurück. Ob eine Unterstützung durch Solarkollektoren oder Photovoltaik möglich ist, muss im Einzelfall abgeklärt werden. Grundsätzlich verboten sind sie bei denkmalgeschützten Gebäuden jedoch nicht. Unser Tipp Bei denkmalgeschützten Gebäuden sollten Sie sich vorab informieren, welche Sanierungsmöglichkeiten bestehen. Eine behutsame Vorgehensweise erhält den Charakter des Gebäudes und ist in der Regel auch mit einer akzeptablen energetischen Sanierung zu vereinbaren. 12 fördermöglichkeiten 12.1 Bundes- und Landesförderungen Energiesparmaßnahmen im Gebäudebestand werden derzeit vor allem mit Mitteln des Bundes und des Landes NRW gefördert, wobei die Fördermittel des Bundes in der Regel als zinsgünstige Förderkredite oder als Zuschüsse von der KfW Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben werden. Entsprechende Anträge sind direkt bei der KfW zu beantragen. Die Hausbank des Gebäudeeigentümers wickelt die Kreditvergabe ab. Informationen über die derzeit gültigen Förderprogramme bietet die KfW im Internet (www.kfw.de) oder unter der Telefonnummer 01 80 / 1 33 55 77 (*3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunk maximal 42 Cent/Minute). Darüber hinaus fördert auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Energieberatungen und die Nutzung regenerativer Energien. Die Förderbeantragung und Bewilligung ist vor Durchführung der Maßnahmen erforderlich – eine Ausnahme bildet dabei die Basisförderung aus dem Bundesprogramm „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“. Eine Kumulierung von Zuschüssen und Darlehen ist in den meisten Fällen ebenfalls möglich, wohingegen Zuschüsse nicht kombinierbar sind. Bei den Programmen „Energieeffizient Bauen“ oder „Energieeffizient Sanieren“ sind die Darlehens-Zinssätze in der Regel niedriger als bei den Modernisierungsprogrammen. Der Tilgungszuschuss bildet einen zusätzlichen Bonus: Je geringer der Energieverbrauch am Ende ist, desto höher der Tilgungszuschuss. Da sich die Zinsen mehrmals jährlich und die Zuschüsse alljährlich ändern, wird an dieser Stelle auf Details verzichtet. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Anträge teilweise bis spätestens zum 31.10. oder 30.11. des jeweiligen Jahres gestellt werden müssen. Die Einspeisevergütung bei Photovoltaik und KWK erfolgt durch den örtlichen Netzbetreiber. Fördermöglichkeiten im Energiebereich sind zahlreich vorhanden. Im weiteren Verlauf erhalten Sie einen Überblick über die gängigen Programme sowie über reguläre Besonderheiten im Kreis Wesel. Wohnwirtschaftliche Programme der KfW Bankengruppe. Wohnwirtschaftliche Programme der KfW Bankengruppe Energieeffizient Sanieren Dieses Programm dient der zinsgünstigen, langfristigen Finanzierung von Investitionen zur Energieeinsparung in Wohngebäuden durch einen Kredit oder Zuschuss. Hierbei muss ein Bauantrag bzw. die Bauanzeige für das zu sanierende Gebäude vor dem 01.01.1995 gestellt worden sein. In der Programmvariante KfW-Effizienzhaus werden alle energetischen Maßnahmen gefördert, die zum angestrebten KfW-Effizienzhaus-Standard führen. Für Einzelmaßnahmen (z.B. Wärmedämmung der Gebäudehülle, Erneuerung der Fenster, Austausch der Heizung, Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung) oder Maßnahmekombinationen, steht die Programmvariante „Einzelmaßnahmen“ zur Verfügung. Beide Varianten können auch zur Finanzierung eines frisch energetisch sanierten Wohngebäudes oder für Eigentumswohnungen genutzt werden. Wir empfehlen, sich vor der Sanierung von einem Sachverständigen beraten zu lassen. Energieeffizient Sanieren Kredit (Programmnummern 151, 152) Für die energetische Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus (151) erhalten Sanierende einen langfristigen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit. Zusätzlich werden ihre Anstrengungen mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 12,5 % des Zusagebetrages belohnt. Für einzelne Maßnahmen oder Maßnahmekombinationen (152) erhalten sie einen langfristigen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Energieeffizient Sanieren Investitionszuschuss (Programmnummer 430) Auch für Privatpersonen, die keinen Förderkredit zur Finanzierung aufnehmen möchten, steht eine Zuschussvariante zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentümer von Eigentumswohnungen in Wohnei- 60 | Seite gentumsgemeinschaften. Die Anträge werden direkt bei der KfW gestellt. Der Zuschuss für den erreichten KfWEffizienzhaus-Standard beträgt bis zu 17,5 % der förderfähigen Kosten (maximal 13.125 Euro pro Wohneinheit). Bei durchgeführten Einzelmaßnahmen beträgt der Zuschuss 5 % der förderfähigen Investitionskosten (maximal 2.500 Euro pro Wohneinheit). Energieeffizient Sanieren­ Sonder­förderung (Programmnummer 431) Erfolgt eine qualifizierte Baubegleitung während der Sanierung, kann ein Zuschuss in Höhe von 50 % Ihrer Kosten (bis zu 2.000 Euro pro Vorhaben) gewährt werden. Ihren Antrag stellen Sie nach dem Umbau direkt bei der KfW – spätestens 3 Monate nach Abschluss der Sanierung (Datum der Rechnungsstellung). Wohnraum Modernisieren Programmnummer 141 Hierbei fördert die KfW nahezu alle Investitionen zur Instandsetzung und Modernisierung von Wohngebäuden – bei Mehrfamilienhäusern auch des Wohnumfeldes. Für die Modernisierungsmaßnahmen oder für den Kauf frisch modernisierter Gebäude und Eigentumswohnungen erhalten Sie einen langfristigen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Altersgerecht Umbauen Die KfW finanziert durch einen zinsgünstigen Kredit oder einen Zuschuss auch den Erwerb bzw. den barrierereduzierenden Umbau von Wohnungen und Wohngebäuden. Hier einige Beispiele der 17 möglichen Förderbausteine: Erschließungssysteme, Stellplätze, Gebäudezugang, Aufzugsanlagen, Seite | 61 Rampen, Anpassung der Raumgeometrie, Erschließung bestehender Freisitze, Umbau von Sanitärräumen. Die Maßnahmen sind einzeln oder als Maßnahmenkombination realisierbar. Altersgerecht Umbauen Kredit (Programmnummer 155) Für den Kauf oder die barrierereduzierenden Umbaumaßnahmen erhalten Sie einen langfristigen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Altersgerecht Umbauen Zuschuss (455) Für Privatpersonen, die für eine Finanzierung keinen Förderkredit aufnehmen möchten, steht auch hier eine Zuschussvariante zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentümer von Eigentumswohnungen in Wohneigentumsgemeinschaften. Die Anträge werden direkt bei der KfW gestellt. Der Zuschuss beträgt 5 % der förderfähigen Investitionskosten (maximal 2.500 Euro pro Wohneinheit). Energieeffizient Bauen (Programmnummer 153) Dieses Programm zielt auf den sinkenden Energieverbrauch bei neu errichteten Wohngebäuden. Erreicht Ihr Niedrigenergiehaus beim Energiebedarf den Standard eines KfW-Effizienzhaus 70, 55 oder 40 bzw. den eines Passivhauses, erhalten Sie als Bonus zu den günstigen Zinsen einen Tilgungszuschuss. Das entspricht zur 100 %-igen Finanzierung der Baukosten (ohne Grundstückskosten) einem langfristigen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Je nach erreichtem KfW-Effizienzhaus-Standard werden Ihre Anstrengungen mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von bis zu 10 % des Zusagebetrages belohnt. Definition KfW-Effizienzhaus Der Begriff Effizienzhaus ist ein Qualitätszeichen, das von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der KfW entwickelt wurde. Die Zahl hinter dem Begriff KfWEffizienzhaus gibt an, wie hoch der Jahresprimärenergiebedarf (Qp) in Relation (%) zu einem vergleichbaren Neubau nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) sein darf. Ein KfW-Effizienzhaus 85 hat beispielsweise höchstens 85 % des Jahresprimärenergiebedarfs des entsprechenden Referenzgebäudes. Je kleiner die Zahl, desto niedriger und besser das Energieniveau. Daneben ist auch der Wert des spezifischen Transmissionswärmeverlustes (HT‘) des Gebäudes relevant. Beim KfW-Effizienzhaus 85 darf er z.B. höchstens 100 % eines entsprechenden Referenzgebäudes betragen. Weitere Informationen zu diesen und weiteren Förderprogrammen der KfW sowie die tagesaktuellen Konditionen sind unter www.kfw.de abrufbar. Interessenten können sich persönlich montags bis freitags von 8:00 Uhr bis 17:30 Uhr auch telefonisch unter 01 80 / 1 33 55 77 (*3,9 Cent/ Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunk maximal 42 Cent/Minute) beraten und Informationsmaterial zusenden lassen. 12.2 Förderung kommunaler und regionaler Energieversorger Auch die örtlichen und regionalen Versorger im Kreis Wesel bieten Unterstützungsmöglichkeiten, zu denen die folgende Tabelle einen Überblick bietet. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei den angegebenen Ansprechpartnern. Versorger Kontakt Telefon/Internet Förderung Energie Wasser Niederrhein GmbH, Moers Herr Gradiser 0 28 41/ 10 41 30 www.enni.de Umstellung Heizung auf Erdgas: bis 777 € Solarkollektoranlage: 500 € Zuschuss Gasversorgung Hünxe GmbH, Hünxe Herr Cornelissen 02 03 / 5 40 - 2 16 www.ngw.de Einbau einer Erdgas-Brennwertheizung: 100 € Einbau einer Solarthermieanlage: 100 € Einbau eines Erdgas-Mini-Blockheizkraftwerkes: 555 € Niederrheinische Gas- und Wasserwerke GmbH, Duisburg Herr Cornelissen 02 03 / 5 40 - 2 16 www.ngw.de Einbau einer Erdgas-Brennwertheizung: 100 € Einbau einer Solarthermieanlage: 100 € Einbau eines Erdgas-Mini-Blockheizkraftwerkes: 555 € RWE Rhein Ruhr AG, Essen Service Telefon 01 80 / 1 23 40 20 www.rwe.com Umstellung Heizung auf Wärmepumpe: bis 1.000 € Zuschuss Neubauten: 250 € Umstellung Heizung auf Erdgas: bis zu 1.000 € bei mehr als 11 Wohneinheiten Neubauten: 250 € Stadtwerke Dinslaken GmbH, Dinslaken Herr Schütz 0 20 64 / 60 51 57 www.stadtwerkedinslaken.de Einbau Sonnenkollektoren: 150 € Einbau Wärmepumpe: 500 € Kauf eines Kühl- und Gefriergerätes der Energie-Effizienzklasse A++: 50 € Anschaffung Erdgasfahrzeug: Freimenge von 500 kg Erdgas Stadtwerke Wesel GmbH, Wesel Herr Fest 02 81/ 9 66 02 65 www.stadtwerkewesel.de Heizungsumstellung auf Erdgas: 350 € Bei Mehrfamilienhäusern je Wohneinheit 70 € Einbau Erdgas-Haushaltsgeräte: 100 € Erdgassteckdose: 25 € Einbau Solarkollektoranlage: 200 € Einbau eines Erdgas-Blockheizkraftwerkes: 200 € Beim Kauf eines Erdgasfahrzeuges: Tankgutschein von 250 kg Abschluss eines Heizungswartungsvertrages: Treueprämie von 50 € 62 | Seite 12.3 Steuerbonus für Handwerkerleistungen Kredite bzw. Zuschüsse verschiedenster Institutionen für technische Anlagen, energetische Sanierungen etc. sind zahlreich vorhanden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Handwerkerleistungen (Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, Renovierungen) zur Finanzierung steuerlich abzusetzen. Möglich macht dies § 35a Abs.2, Satz 2 des Einkommenssteuergesetzes. Dieser Steuerbonus steht sowohl Eigentümern als auch Mietern zur Verfügung, die diesen für Arbeiten im selbstgenutzten Eigenheim oder in der Eigentumswohnung bzw. in der privaten Wohnung nutzen können. Seite | 63 Der Bonus gilt unter anderem für Arbeiten an Innen- und Außenwänden Arbeiten an Dach, Fassade, Garage u.ä. Reparatur, Streichen und Lackieren von Fenstern und Türen Reparatur oder Austausch von Bodenbelägen wie Parkett oder Fliesen Reparatur, Wartung oder Austausch von Heizungsanlagen, Elektro-, Gas- und Wasserinstallation Modernisierung und Austausch einer Einbauküche Modernisierung des Badezimmers Reparatur und Wartung von Gegenständen im Haushalt (z.B. Waschmaschine, Geschirrspüler, Herd, Fernseher, Personalcomputer) Gartengestaltung Pflasterarbeiten auf dem Wohnungsgrundstück Kontrollaufwendungen (z.B. Gebühr für den Schornsteinfeger, Blitzschutzanlagen) Leistungen für Hausanschlüsse (z.B. Kabel für Strom oder Fernsehen), Aufwendungen für Zuleitungen zum Haus oder zur Wohnung 20 % der vom Handwerker ausgewiesenen Arbeitskosten einschl. Mehrwertsteuer sind von der Lohn- bzw. Einkommensteuer abziehbar. Der Höchstwert liegt bei 1.200 Euro, d.h. 20 % von maximal 6.000 Euro Arbeitskosten pro Jahr. Die Handwerkerrechnungen sind mit der jährlichen Einkommensteuererklärung bzw. dem Lohnsteuerjahresausgleich einzureichen. Das Finanzamt berechnet dann die Steuerschuld jeweils für das Vorjahr unter Abzug des Steuerbonus, erkennt jedoch nur Rechnungen mit ausgewiesener Mehrwertsteuer an. Die Rechnung muss die anteiligen Arbeitskosten gesondert von den Materialkosten jeweils mit der Mehrwertsteuer ausweisen. Der Kunde hat die Rechnung zu überweisen und einen Überweisungsbeleg von der Bank/Sparkasse vorzulegen. Barzahlung ist von der Förderung ausgeschlossen. Keinen Bonus gibt es, wenn die Kosten als Betriebsausgaben, Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Herausgeber Gestaltung und Druck KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. Geschäftsstelle Redaktion: Sonja Choyka* c/o EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel – Der Landrat – Reeser Landstraße 41 46483 Wesel VBB THISSEN Verleger Buch Broschüre Ltd. www.vbb-thissen.eu *externe Autoren sind gesondert gekennzeichnet April 2011 Nachdruck, Übersetzung, Reproduktion jeglicher Art oder Übertragung in irgendeiner Weise ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und Verlages gestattet. Bildnachweis: aboutpixel.de S. istockphoto.com S. dreamstime.com S. S. S. fotolia.de S. photocase S. S. sxc.hu S. S. 19 2 /15 13/16 18 links 52 © Roberto Marinello 16 18 rechtes Bild 43 linkes Bild 30 43 rechtes Bild 13 Ansprechpartner Ansprechpartner für Energie im Kreis Wesel Allgemeine Erstberatungsmöglichkeiten KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V. Geschäftsstelle c/o EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel – Der Landrat – Frau Sonja Choyka Reeser Landstraße 41 46483 Wesel Telefon 02 81/ 2 07- 49 62 [email protected] www.kompetenznetzenergie.de KfW Bankengruppe Palmengartenstraße 5-9 60325 Frankfurt am Main Telefon:0 69 / 74 31 - 0 Telefax: 0 69 / 74 31 - 29 44 [email protected] www.kfw.de Bauberatung Kreis Wesel Kreis Wesel – Der Landrat – Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt Herr Manfred Kropp Reeser Landstraße 31 46483 Wesel Telefon 02 81/ 2 07- 26 28 [email protected] www.kreis-wesel.de EnergieAgentur.NRW Kasinostraße 19–21 42103 Wuppertal Telefon 02 02 / 2 45 52 - 0 www.energieagentur.nrw.de Architektenkammer NRW Frau Michaela Zimmermann Zollhof 1 40221 Düsseldorf Telefon 02 11 / 49 67 19 [email protected] www.aknw.de Ingenieurkammer NRW Herr Dennis Grikschas Carlsplatz 21 40213 Düsseldorf Telefon 02 11 / 13 06 70 [email protected] www.ikbaunrw.de Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Dinslaken Duisburger Straße 21 46535 Dinslaken Telefon 0 20 64 / 1 53 79 Telefax 0 20 64 / 7 15 31 [email protected] www.vz-nrw.de Beratungsstelle Moers Kirchstraße 42 47441 Moers Telefon 0 28 41/ 2 22 01 Telefax 0 28 41 / 17 79 70 [email protected] www.vz-nrw.de/moers Beratungsstelle Wesel Wilhelmstraße 5 – 7 46483 Wesel Telefon 02 81/ 2 56 07 Telefax 02 81/ 33 19 18 [email protected] www.vz-nrw.de/wesel Verbraucherzentrale NRW Energieberatung Ruhr West Dipl.-Ing. Günter Thomas / Dipl.-Ing. Martina Zbick Helmholzstraße 26 46045 Oberhausen Telefon 01 80 / 1 11 59 99 [email protected] www.vz-nrw.de/energieberatung 64 | Seite Die Welt ist voller Energien. Wir haben die passende Heiztechnik. August Brötje GmbH · 26180 Rastede Telefon 04402 80-0 · www.broetje.de $=B:HOW9RO(QHUJLHB[BFLQGG RWE Deutschland WIR SORGEN FÜR SPANNUNG – MIT SICHERHEIT! UNSER EINSATZ FÜR EINE ZUVERLÄSSIGE ENERGIEVERSORGUNG VOR ORT. Verlassen Sie sich darauf: Unsere Mitarbeiter sorgen dafür, dass am Ende alles gut ausgeht beziehungsweise bei Ihnen zu Hause gut angeht. Denn für Ihre sichere Energieversorgung sind wir jederzeit und überall im Einsatz. www.vorweggehen.com