334 © Schattauer 2011 Übersichtsbeitrag Kinderrheumatologie Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register Lehren aus wechselnden Patientenpopulationen G. Horneff1; I. Foeldvari2; K. Minden3; G. Ganser4; J.-P. Haas5; A. Hospach6; H.-I. Huppertz7 1Kinderrheumazentrum Sankt Augustin, Asklepios Klinik, Sankt Augustin; 2Hamburger Zentrum für pädiatrische Rheumatologie, Hamburg; 3Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte; 4St. Josef-Stift Sendenhorst; 5Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen; 6Olgahospital, Stuttgart; 7Prof.-Hess-Kinderklinik, Bremen Schlüsselwörter Juvenile idiopathische Arthritis, TNF-Inhibitoren, JIA-Etanercept-Register, Therapiewirksamkeit, Therapieverträglichkeit Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der TNF-Inhibitoren in die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat sich die Prognose für viele Patienten erheblich verbessert. Ziele und Methoden: Daten des deutschen JIA-Etanercept-Registers wurden in Jahreskohorten von 2000–2010 bzgl. Patientencharakteristika, Vorbehandlung, Begleittherapie und Krankheitsaktivität analysiert. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand der PedACR30/50/70-Kriterien und Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission analysiert. Sicherheitsbewertungen erfolgten auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Ergebnisse: Von 2000 bis 2010 wurden 1335 mit Etanercept behandelte JIA-Patienten in das Register aufgenommen. Am häufigsten erhielten Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis Etanercept. In den frühen Jahreskohorten lag der Anteil von Patienten mit einer systemischen JIA bei 26 %, zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf 17 % an. Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Anti- Korrespondenzadresse Prof. Dr. Gerd Horneff Asklepios Klinik Sankt Augustin Zentrum für Neonatologie und Allgemeine Pädiatrie Arnold-Janssen-Str. 29, 53575 Sankt Augustin Tel.: 0 22 41/249 200, Fax: 0 22 41/249 203 E-Mail: [email protected] rheumatika (Mittel 3,4) einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Diese Anzahl reduzierte sich über die Jahre auf 1,3/Patient. In der initialen Patientenkohorte wurden Kortikosteroide bei 83 %, Methotrexat bei 95 % und andere DMARDs bei 45 % der Patienten begleitend eingesetzt. Diese Begleitmedikation verminderte sich bei der Patientenkohorte mit Behandlungsbeginn in 2010 auf 27 %, 67 % und zehn Prozent. Die mittlere Krankheitsdauer vor Behandlungsbeginn nahm von 6,1 Jahren (Median 4,5 Jahre) auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) ab. Der Anteil der Patienten mit einem PedACR70-Score nach Abschluss der ersten zwölf Behandlungsmonate stieg von 57 % auf 74 % an. Eine inaktive Erkrankung innerhalb eines Jahres wurde bei 24 % der initialen Patientenkohorte dokumentiert, während sich diese Rate im Beobachtungsverlauf auf 54 % erhöhte. Die Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse im ersten Jahr der Behandlung war konstant, während die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse von 0,13/Patient auf 0,02/Patient sank. Fazit: Bei JIA-Patienten wird eine Therapie mit Etanercept zunehmend früher begonnen. Es erfolgen weniger Vorbehandlungen und es werden weniger Medikamente begleitend eingesetzt. Dabei zeigt sich eine verbesserte Verträglichkeit mit weniger ernsthaften Nebenwirkungen und eine höhere Effektivität. 10 years experience in the German JIA Etanercept Registry – lessons from changing patient populations arthritis + rheuma 2011; 31: 334–342 Keywords Juvenile idiopathische Arthritis, TNF-inhibitors, German JIA Etanercept registry, drug efficacy, drug safety Summary Background: Within the last decade treatment of JIA with etanercept has become a valuable option changing outcome perspective for patients with previously refractory arthritis. Objectives and methods: To report on a broad population of JIA patients documented in the German Registry with analysis of pretreatment, concomitant treatment and disease activity parameters and outcome. Efficacy was assessed using the PedACR30/50 and 70 criteria and the proposed criteria for inactive disease and remission on medication. Safety assessments were based on adverse events reports. Results: Since 2000 1335 JIA patients have been enrolled in the German JIA Etanercept registry. At start of the registry 26 % of patients belonged to the soJIA category, this quote decreased to 2 %, while the quote of patients with enthesitis-related arthritis increased from 2 % to 17 %. While initially patients had been pretreated with numerous antirheumatic agents, including cytotoxic agents, pre-treatment markedly decreased from a mean of 3.4 to 1.3 DMARDs/patient. There was a marked reduction of concomitant treatment as well. Concomitant treatment initially consisted of corticosteroids in 83 %, methotrexate in 95 % and other DMARDs in 45 % of patients, while in patients starting treatment in 2010 these numbers decreased to 27 %, 67 % and 10 %, respectively. Moreover, the disease duration before treatment arthritis + rheuma 5/2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 336 Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register decreased from 6.1 to 3.4 (mean) years (median 4.5 to 1.9 years). In consequence of these changes, the number of patients reaching a PedACR70 response after the first 12 months of treatment increased from 57 % to 74 % of patients. Inactive disease within one year was documented initially in 24 % of patients while this rate increased to 53 %. While the total number of adverse events in the first year of treatment remained unchanged, the rate of serious adverse events decreased from 0.13/pat. to 0.02/pat. Conclusion: These data indicate that patients starting etanercept within recent years had been treated earlier with etanercept, received less pre-treatment and less concomitant treatment with corticosteroids as well as DMARDs. In contrast they had a better outcome regarding the number of patients reaching a PedACR70 and “inactive disease” after 1 year of treatment. They also experienced less serious adverse events. During a 10 year period an earlier start and a better pre selection of patients led to an improved outcome. Die Diagnose juvenile idiopathische Arthritis (JIA) umfasst eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit dem gemeinsamen Merkmal einer chronischen Arthritis von zumindest sechs Wochen Dauer bei Kindern und Jugendlichen bis zum vollendeten 16. Lebensjahr unklarer Ätiologie (24). Mit einer Inzidenz von zehn bis 20 Neuerkrankungen und einer Prävalenz von 50 bis 100/100 000 Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist die JIA die häufigste chronische systemische Autoimmunerkrankung im Kindesalter. Es erkranken Kinder aller Altersstufen, wobei eine JIA im ersten Lebensjahr selten ist. In einzelnen Unterformen überwiegen Mädchen deutlich. Die ILAR-Subklassifikation unterscheidet nach Ablauf der ersten sechs Erkrankungsmonate: Seropositive Polyarthritis, seronegative Polyarthritis, Oligoarthritis (im Verlauf weiter oligoartikulär = persistierende Ologoarthritis oder polyartikulär = extended Oligoarthritis), Enthesitis-assoziierte Arthritis, Psoriasisarthritis, systemische Arthritis oder nicht klassifizierbare Arthritis. Unterschiede zwischen den JIA-Kategorien bestehen in der Verteilung und Anzahl betroffener Gelenke, den extraartikulären Manifestationen und der Prognose. Untersuchungen zeigen, dass 22 bis 41 Prozent der Kinder mit oligoartikulärem, ca. 50 Prozent der Kinder mit polyartikulärem und 27 bis 48 Prozent der Kinder mit systemischem Beginn persistierend aktive Arthritiden über einen Zeitraum von über zehn Jahren aufweisen (22). Dies wird durch eine entsprechend inverse Remissionsrate reflektiert (3, 25). Das therapeutische Arsenal in der Kinderrheumatologie hat sich in den vergangenen zehn Jahren erheblich erweitert und erlaubt, Ziele der Behandlung der juvenilen Arthritis neu zu formulieren: 1. Remission, 2. normales Wachstum und normale Entwicklung, 3. normale Lebensqualität und 4. nebenwirkungsfreie Therapie (14). Die Wahl der initialen Therapie der JIA erfolgt anhand von Beschwerdebild und der Aktivität der Erkrankung und wird durch den JIA-Subtyp und die Zulassungssituation stratifiziert. Für die initiale Therapie stehen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und intraartikuläre Kortikosteroide zur Verfügung. Bei therapierefraktären Verläufen und insbesondere bei einer Polyarthritis ist der Leitlinie entsprechend eine zügige Basistherapie indiziert (8). Methotrexat gilt aufgrund von drei randomisierten kontrollierten Studien derzeit als „Goldstandard“ und ist in dieser Indikation zugelassen (5, 28, 34). Für gegenüber Methotrexat therapierefraktäre Erkrankungen und bei Unverträglichkeit besteht eine Indikation für den Einsatz von Biologika. Die beiden TNF-Antagonisten Etanercept und Adalimumab sind nach erfolgreichen Doppelblindstudien derzeit für den Einsatz bei Kindern und Jugendlichen zugelassen (18, 19). Etanercept erwies sich in einer placebokontrollierten Studie über sieben Monate mit 69 Kindern im Alter von vier bis 17 Jahren mit einer zuvor therapierefraktären polyartikulären Verlaufsform als effektiv (18). Die Erfahrung in der Langzeittherapie dieser Patienten über vier Jahre mit kontinuierlicher Behandlung an 58 von 69 Patien- ten der Pilotstudie zeigte eine hohe Adhärenz, 94 Prozent der Patienten zeigten eine Besserung von 30 Prozent, 78 Prozent der Patienten zeigten eine Besserung von 70 Prozent der ACR-JRA-Kriterien. Dreiundsechzig Prozent der Patienten erreichten eine klinische Remission unter Therapie (20). Die Ergebnisse der offenen Langzeitstudie unterstreichen die anhaltende und gute Wirksamkeit der Therapie der polyartikulären JIA mit Etanercept. Die Rate an unerwünschten Ereignissen und ernsthaften Infektionen war niedrig. Die Effektivität bleibt offenbar auch über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren erhalten (21). Mehr als 50 Prozent der Patienten erreichen ein Ansprechen nach den PedACR70 %-Kriterien. Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Studie werden durch die bereits veröffentlichten Daten aus dem deutschen JIA-Register für Kinder- und Jugendliche bestätigt (7, 9). Bei Patienten mit einer systemischen Arthritis (Still-Syndrom) wurde die Therapie allerdings signifikant häufiger wegen mangelhafter Wirksamkeit beendet als bei Patienten mit einer Polyarthritis. Die gemeldeten Nebenwirkungen, z. B. Lokalreaktionen, waren überwiegend mild und passager. Auf Infektionserkrankungen und auf das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (z. B. demyelinisierende Erkrankungen, Uveitis), bzw. deren Demaskierung (Morbus Crohn) ist zu achten. Auch das Auftreten von malignen Neuerkrankungen wurde berichtet (5, 9). Das Therapieziel der „Remission“, das Erreichen einer „inaktiven Erkrankung“, wird nach zweijähriger Therapie bei der Hälfte der Patienten erreicht (23). Eine „inaktive Erkrankung“ wird häufiger erreicht bei initial geringerer Aktivität der Erkrankung, bei früherem Therapiebeginn und bei Kombination von Etanercept mit Methotrexat, es wird seltener erreicht bei systemischer Arthritis und Rheumafaktorpositiver Polyarthritis. Etanercept wird in einer Dosis von 0,4 mg/kg, maximal 25 mg, zweimal pro Woche subkutan appliziert. In den USA ist eine Wochendosis von 0,8 mg/kg in ein oder zwei Injektionen zugelassen. In zwei Arbeiten wurden JIA-Patienten vorgestellt, bei denen primär eine einmalige Applikation pro Woche (once-weekly) erfolgte. Bei arthritis + rheuma 5/2011 © Schattauer 2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register Patienten, die auf eine once-weekly-Applikation umgestellt wurden, zeigte sich kein Wirkverlust (16, 26) und auch in einer systematischen Phase-IV-Studie wurden die Sicherheit und Wirksamkeit der einmal wöchentlichen Applikation von Etanercept in einer Dosis von 0,8 mg/kg, maximal 50 mg, untersucht (8). Therapieempfehlungen der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie stehen zur Verfügung (11). Die Zielsetzung der vorgelegten Arbeit ist die Darstellung der Anwendung von Etanercept in der Praxis, wobei sich über einen Zeitraum von zehn Jahren bedeutsame Veränderungen ergaben. Diese spiegeln auch die Lerneffekte bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer JIA wider. Methoden Um die Langzeitwirksamkeit und -verträglichkeit der Therapie mit Etanercept zu untersuchen, wurde von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie in Deutschland ein Register (BiKer=Biologika in der Kinderrheumatologie) eingerichtet. Hierdurch wurde es möglich, größere Fallzahlen in einer tatsächlichen klinischen Behandlungssituation zu untersuchen und die künstliche Beeinflussung durch in Studien notwendige Ein- und Ausschlusskriterien und damit Verhinderung der Untersuchung von Patienten mit Komorbiditäten und Komedikationen zu vermeiden. Dokumentiert werden demografische Daten, Diagnose, Nebendiagnosen, Vorbehandlung, Begleittherapie, Komplikationen, Nebenwirkungen (inklusive Adverse Event Evaluierung, Follow up und Kodierung nach MedRA) und Therapieabbrüche. Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgt anhand der PedACR30/50- und -70-Kriterien für Therapiestudien bei der JIA. Diese beinhalten: 1. die globale Arzteinschätzung zur Krankheitsaktivität (10 cm Visuelle Analogskala), 2. die globale Patienteneinschätzung zum allgemeinen Wohlbefinden (10 cm Visuelle Analogskala), 3. die Anzahl aktiver Gelenke definiert als Gelenke mit Schwellung oder Bewe- Abb. 1 Rekrutierungszahlen pro Jahr. Dem leichten Rückgang in 2002 liegt ein Versorgungsengpass zugrunde. Ab 2008 steht mit Adalimumab ein alternativer TNF-Inhibitor zur Verfügung. gungseinschränkung und Schmerz oder mit beidem, 4. die Anzahl funktionell eingeschränkter Gelenke, 5. einen Funktionsscore (Childhood Health Assessment Questionaire [CHAQ]) und 6. die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Ein klinisches Ansprechen auf die Behandlung ist definiert als Besserung von ≥ 30 % in nach Ablauf der ersten sechs Erkrankungsmonate ≥ 3 der 6 genannten Kriterien ohne Verschlechterung um ≥ 30 % in mehr als einem Kriterium (5). Zudem wurden die vorgeschlagenen Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission zur Analyse verwendet (36). Das Vorliegen einer inaktiven Erkrankung ist hier definiert als das gleichzeitige Vorliegen des Fehlens von aktiven Gelenken, einem Wert von < 1 auf einer 10 cm VAS zur Einschätzung der globalen Krankheitsaktivität durch den Arzt und einer normalen BSG (< 20 mm/h) und einem normalen CRP (< 6 mg/l). Die Sicherheitsbewertung erfolgte auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Als ernsthafte unerwünschte Ereignisse (serious adverse events) wurden unerwünschte Ereignisse klassifiziert, die fatal oder lebensbedrohlich waren, zu bleibenden signifikanten Behinderungen führen, die stationäre Aufnahme erforderten oder diese verlängerten oder zu kongenitalen Anomalien führen. cept-Register aufgenommen, bei denen eine Therapie mit Etanercept begonnen wurde. Die jährliche Rekrutierungsrate stieg von 88 Patienten im ersten Jahr bis zu 174 Patienten im Jahr 2007 an (씰Abb. 1). Der Rückgang der Rekrutierung in 2002 ergab sich aufgrund einer produktionsbedingt verringerten Verfügbarkeit von Etanercept. Seit 2008 ist für Jugendliche mit dem Anti-TNF-Antikörper Adalimumab eine therapeutische Alternative verfügbar. Patientencharakteristika und die Verteilung der JIA-Kategorien zeigt der 씰Kasten auf Seite 339. Die größte Patientengruppe nimmt stets die seronegative Polyarthritis ein. Im Verlauf von zehn Jahren zeigten sich bedeutsame Unterschiede bei der Subklassenverteilung der JIA-Patienten (씰Abb. 2). Zu Beginn der Registrierung wurden auch Patienten mit einer systemischen JIA mit 26 Prozent der Patienten sehr häufig aufgenommen. Ihr Anteil ging auf zuletzt nur noch zwei bis fünf Prozent zurück, während der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf bis zu 17 Prozent anstieg. Die mittlere Dauer der Erkrankung vor Behandlungsbeginn betrug initial 6,1 Jahre (Median 4,5 Jahre) und ging auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) im Jahr 2010 zurück (씰Abb. 3). Während zunächst nur 17 Prozent der initialen Patientenkohorte während der ersten zwei Jahre Krankheitsjahre Etanercept erhielten, stieg diese Quote auf 53 Prozent im Jahr 2010. Ergebnisse Patienten Vorbehandlung Bis zum 31. Dezember 2010 wurden 1355 JIA-Patienten in das deutsche JIA-Etaner- Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Antirheumatika © Schattauer 2011 arthritis + rheuma 5/2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 337 338 Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register Auch der Anteil der Patienten mit klinischer Remission, definiert als „inaktive Erkrankung“ nach einer Therapiedauer von zwölf Monaten, stieg von zunächst 24 Prozent in der Patientenkohorte, die 2001mit einer Etanercept-Therapie begann, auf 54 Prozent in der Patientenkohorte, die 2009 mit einer Etanercept-Therapie startete (씰Abb. 5). Verträglichkeit Abb. 2 Verteilung der JIA-Kategorien in den Jahren 2000 bis 2010. Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis nehmen in allen Jahreskohorten den größten Anteil ein. Der Anteil an neu rekrutierten Patienten mit systemischer Arthritis zeigt einen deutlichen Abfall; unklass. = unklassifizierbare JIA, PsA = Psoriasisarthritis, EAA = Enthesitis-assoziierte Arthritis, extOA = extended Oligoarthritis, perOA = persisitierende Oligoarthritis, RF + PA = seropositive Polyarthritis, RF-PA = seronegative Polyarthritis, SoJIA = systemisch beginnende JIA Abb. 3 Krankheitsdauer vor Therapiebeginn. Die mittlere Krankheitsdauer vor Therapiebeginn sank von 6,1 (Median 4,5) auf 3,4 (Median 1,9) Jahre. einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Im Mittel erhielten sie 3,4 Vorbehandlungen (bis zu neun DMARDs bei einem einzelnen Patienten). Die Anzahl der Vorbehandlungen verminderte sich bis zum Jahr 2010 auf 1,3 DMARDs/Patient deutlich (씰Abb. 4a). Auch die initiale Begleitmedikation wurde über einen Zeitraum von zehn Jahren deutlich vermindert. Die Begleitmedikation bestand im Zeitraum von 2001 bis 2003 aus Kortikosteroiden bei 83 Prozent, Methotrexat bei 95 Prozent und anderen DMARDs bei 45 Prozent der Patienten (bis zu drei DMARDs bei einem einzelnen Patienten), während sich diese Begleitmedikation bei Patienten mit Behandlungsbeginn im Jahr 2010 auf 27 Pro- zent, 67 Prozent und zehn Prozent verminderte (씰Abb. 4b). Die Verträglichkeit wurde anhand der Meldungen unerwünschter Ereignisse erfasst. Insgesamt wurden 603 unerwünschte Ereignisse (Adverse Events, AE) und 111 ernsthafte unerwünschte Ereignisse (Serious Adverse Events, SAE) erfasst. Im ersten Behandlungsjahr wurden insgesamt 338 AEs und 42 SAEs erfasst, einer Rate von 0,2 AE/Patientenjahr und 0,04 SAE/ Patientenjahr entsprechend. In der Kohorte aus dem ersten Rekrutierungsjahr wurden 0,25 AE/Patient und 0,13 SAE/Patient dokumentiert. Während die Rate aller dokumentierter AE stabil blieb, sank die Rate von SAE während des ersten Behandlungsjahres in den folgenden Jahreskohorten deutlich ab auf 0,01 SAE/Patient in der zuletzt aufgenommenen Patientenkohorte. Ein Therapieende wurde bei 513 (40,8 %) der Patienten gemeldet. Bei 167 (13,3 %) wurde die Therapie vor Ende des ersten Behandlungsjahres beendet. Der Hauptgrund für ein Therapieende im ersten Behandlungsjahr war mangelhafte Wirksamkeit bei 93 (7,4 %), Unverträglichkeit bei 47 (3,7 %) und Remission der Erkrankung bei 23 Patienten (1,8 %). Effektivität Diskussion Über den gesamten Zeitraum konnte eine hohe Effektivität der Therapie mit Etanercept dokumentiert werden, wobei sich ein signifikantes Ansprechen auf die Therapie innerhalb weniger Monate zeigte und der Anteil von Patienten, die die PedACRKriterien erfüllten, über das erste Therapiejahr stetig zunahm. Eine hohe Effektivität ist bereits nach zwölf Behandlungsmonaten erreicht (씰Abb. 5). Im deutschen Etanerceptregister konnte eine große Zahl von Behandlungen von Patienten mit einer JIA dokumentiert werden. Bei Therapie der JIA mit Etanercept zeigt ein hoher Anteil der Patienten ein Ansprechen nach den PedACR-Kriterien. Dabei ist das Erreichen eines PedACR70-Scores ein Indikator für eine erhebliche Verbesserung der Krankheitsaktivität. Die Patientenkohorte, die in den letzten Jahren in das Etanercept-Register arthritis + rheuma 5/2011 © Schattauer 2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register Patientencharakteristika ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Geschlecht weiblich, n (%): 895 (66) Alter bei Therapiebeginn mit Etanercept (Median): 12,3 ± 5,4 J. (12,9) Krankheitsdauer bis Therapiebeginn mit Etanercept (Median): 4,8 ± 4,0 J. (3,6) mittlere Anzahl aktiver Gelenke (Median): 8,5 ± 9,4 (5) mittlere Anzahl schmerzhafter Gelenke (Median): 8,0 ± 9,7 (5) mittlere Dauer der Morgensteifigkeit (Median): 62 ± 88 min (30 min) mittlerer CHAQ-Score (Median): 0,8 ± 1,9 (0,6) Schmerz VAS 100 mm = maximal (Median): 44 ± 29 (45) Globale Einschätzung Eltern 100 mm = maximal (Median): 51± 28 (51) Globale Aktivität Arzt 100 mm = maximal (Median): 58 ± 27 (60) JIA-Kategorien, n; Anteil – RF-Polyarthritis: 425; 31,8 % – ext. Oligoarthritis: 235; 17,6 % – Enthesitis-assoziierte Arthritis: 186; 13,9 % – RF+ Polyarthritis: 137; 10,3 % – systemische Arthritis: 125; 9,4 % – Psoriasisarthritis: 95; 7,1 % – persistierende Oligoarthritis: 84; 6,3 % – undifferenzierte JIA: 48; 3,6 % aufgenommen wurde, unterscheidet sich deutlich von den Patientenkohorten, die in den ersten Jahren mit Etanercept behandelt wurden. Patienten der frühen Jahre hatten eine weitaus breitere Vorbehandlung mit zahlreichen Basistherapeutika erhalten. Für zahlreiche dieser Therapeutika, einschließlich Cyclosporin A und Azathioprin, fehlen sowohl Zulassung und Wirksamkeitsnachweis, für andere ein Wirksamkeitsnachweis (Goldsalze, AntimalariaMittel) oder die Zulassung (Leflunomid) zum Einsatz bei der JIA. Ein Teil der Kinder wurde zudem gegenüber Alkylanzien exponiert, wobei die Langzeitrisiken einen Einsatz im Kindesalter infrage stellen. Mit der Einführung von Methotrexat und den TNF-Inhibitoren Etanercept und Adalimumab stehen nunmehr zugelassene und geprüft wirksame Substanzen zur The- Abb. 4 Vorbehandlung (a) und initiale Begleittherapie (b); NSAR = nichtsteroidale Antirheumatika, Cyclo/Chlor = Cyclophosphamid/Chlorambucil, ivIG = intravenöse Immunglobuline, MTX = Methotrexat, HCL = Hydroxychloroquin, CSA = Cyclosporin A a) b) Abb. 5 Klinisches Ansprechen nach PedACR70-Kriterien (5) und nach modifizierten Kriterien für das Vorliegen einer Remission (36) und „inaktive Erkrankung“ nach Therapie mit Etanercept über zwölf Monate. Der Anteil von Patienten, die nach zwölf Therapiemonaten ein PedACR 70 erreichen, stieg von 57 % auf 74 % an und der Anteil von Patienten, die nach zwölfmonatiger Therapie eine inaktive Erkrankung erreichten, stieg von 24 % auf 54 %. rapie der polyartikuären JIA zur Verfügung. Demzufolge wurden bei Patienten dieser Subtypen in den vergangenen Jahren deutlich weniger Vorbehandlungen und weniger so genannte „off label“-Therapien durchgeführt. Die deutlich geringere Vorbehandlung mit nicht zugelassenen Substanzen bei der im Register verfolgten Pa- tientenkohorte zeigt ein höhere Akzeptanz der Zulassungssituation und höhere Adhärenz an bestehende Leitlinien (6). Auch die mit Beginn von Etanercept fortgeführte begleitende Therapie hat sich deutlich verändert. Der Anteil von Patienten, bei denen eine zusätzliche Therapie mit Kortikosteroiden, mit Methotrexat oder mit ande- © Schattauer 2011 arthritis + rheuma 5/2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 339 340 Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register ren Basistherapeutika durchgeführt wurde, hat sich über den Zeitraum von zehn Jahren deutlich vermindert. In den Patientenkohorten der ersten Jahre wurde eine Monotherapie mit Etanercept nur selten begonnen. Über 90 Prozent der Patienten erhielten eine begleitende Therapie mit Methotrexat. Dieser Anteil zeigte in den späteren Patientenkohorten einen deutlichen Rückgang, aber weiterhin erhalten zwei von drei Patienten initial eine Kombinationstherapie aus Etanercept und Methotrexat, obwohl Etanercept in Monotherapie geprüft und zugelassen wurde (20). Eine vorausgehende Therapie mit Methotrexat ist der Zulassung folgend eine Voraussetzung für einen Therapiebeginn mit Etanercept. Offenbar wird seitens der behandelnden Ärzte überwiegend entschieden, die Therapie mit Methotrexat zu belassen und Etanercept additiv zu verwenden. Dies ist bemerkenswert, weil in der zur Zulassung führenden Studie ausschließlich eine Monotherapie mit Etanercept erfolgte. Interessanterweise erfolgte bei sechs Prozent der Patienten keine Vorbehandlung mit Methotrexat. Auch der Anteil der Patienten, bei denen zu Therapiebeginn mit Etanercept eine Therapie mit Kortikosteroiden belassen wurde, zeigte im Vergleich zu früheren Kohorten in den späteren Kohorten einen deutlichen Rückgang. Zuletzt erhielten nur 27 Prozent der Patienten bei Beginn der Etanercept-Therapie auch Kortikosteroide. Jahr Patienten AE gesamt Patienten, die in den späteren Jahren in die Überwachung aufgenommen wurden, hatten zusammenfassend eine geringere Vortherapie und eine verminderte Begleittherapie als Patienten, die in den früheren Jahren in die Überwachung aufgenommen wurden. Obwohl begleitend zur neu begonnenen Therapie mit Etanercept deutlich weniger Medikamente verabreicht wurden, zeigten Patienten der späteren Kohorten ein deutlich besseres Ansprechen nach den PedACR-Kriterien und erreichten häufiger ein PedACR70-Score und eine „inaktive Erkrankung“. Obwohl diese Patienten seltener eine begleitende Therapie, insbesondere mit Kortikosteroiden und mit Methotrexat erhielten, war häufiger ein Therapieerfolg dokumentierbar, so dass sich prinzipiell die Frage einer Wirksamkeitssteigerung bei der Kombinationstherapie der polyartikulären JIA stellt. Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis des Erwachsenen ist die Überlegenheit einer Kombinationstherapie aus TNF-Inhibitoren und Methotrexat bei der JIA bislang nicht in Studien untersucht. JIA-Patienten der späteren Rekrutierungskohorten werden deutlich früher im Krankheitsverlauf mit dem TNF-Inhibitor Etanercept behandelt. Die durchschnittliche Krankheitsdauer bis zum Therapiebeginn ging von 6,2 auf 3,4 Jahre zurück. Bei den Patientenkohorten der ersten Jahre waren nur sehr wenige während der ersten AE im 1. Jahr Rate AE/1. Jahr beiden Erkrankungsjahre mit Etanercept behandelt worden. Der Anteil nimmt zu – zuletzt wurde die Hälfte der Patienten während der ersten beiden Erkrankungsjahre mit dem TNF-Inhibitor Etanercept behandelt. Der Anteil von Patienten, die bereits in den ersten beiden Erkrankungsjahren eine Therapie mit Etanercept erhielten, stieg von 17 Prozent auf 53 Prozent an. Dabei konnte gezeigt werden, dass ein Therapiebeginn in den ersten beiden Erkrankungsjahren die Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer „inaktiven Erkrankung“ bzw. einer Remission unter Therapie signifikant erhöht (23). Die Gesamtzahl von Meldungen unerwünschter Ereignisse unterscheidet sich z. B. im ersten Überwachungsjahr in den Jahreskohorten zwischen 2001 und 2010 nicht. Dies gibt einen Hinweis auf eine gleich bleibende Vigilanz der betreuenden Ärzte und spricht gegen ein „underreporting“. Die Anzahl von Meldungen ernsthafter unerwünschter Ereignisse ist zwischen den Kohorten, die früher mit Etanercept behandelt wurden, und solchen Kohorten der späteren Jahre aber verschieden. Zu letzterer Kohorte wurden deutlich weniger ernsthafte unerwünschte Ereignisse gemeldet. Als ursächlich für diesen Rückgang könnten die oben beschriebenen Effekte einzeln oder in Addition diskutiert werden. Eine geringere Erkrankungsdauer bis zum Therapiebeginn, eine geringere Vorbehandlung mit Verzicht auf zytotoxische SAE gesamt SAE im 1. Jahr Rate SAE/1. Jahr 2000 88 65 34 0,39 25 11 0,13 2001 100 55 28 0,28 19 8 0,08 2002 77 28 10 0,13 10 3 0,04 2003 112 44 19 0,17 14 3 0,03 2004 129 33 22 0,17 3 1 0,01 2005 126 82 43 0,34 15 5 0,04 2006 149 83 46 0,31 9 6 0,04 2007 175 96 48 0,27 7 1 0,01 2008 142 51 31 0,22 8 3 0,02 2009 129 33 24 0,19 0 0 0,00 2010 108 33 33 0,31 1 1 0,01 1335 603 338 0,25 111 42 0,03 Summe arthritis + rheuma 5/2011 Tab. 1 Unerwünschte Ereignisse in den Jahren 2000–2010 © Schattauer 2011 Downloaded from www.arthritis-und-rheuma-online.de on 2017-08-19 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Kinderrheumatologie G. Horneff et al.: Zehn Jahre Erfahrung im deutschen JIA-Etanercept-Register Substanzen oder eine geringere Begleittherapie mit Verzicht auf den Einsatz von Kortikosteroiden und Basistherapeutika in Kombinationstherapie könnte zu einer verbesserten Verträglichkeit beigetragen haben. Fälle von Malignomen bei Kindern und Jugendlichen, die eine Therapie mit TNFInhibitoren erhalten haben, führten zu einer Warnmeldung der FDA (Food and Drug Administration), wobei ein Zusammenhang des Auftretens von Malignomen mit der immunsuppressiven Begleittherapie nicht ausgeschlossen wurde. Mit dem Register verfügt die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) über ein Instrument zur Überwachung dieser speziellen Fragestellung (12). In Zukunft soll diese Überwachung auf die Anwendung aller für die JIA zugelassenen Biologika ausgeweitet werden. Zusammenfassend zeigte die Beobachtung eines größeren Kollektivs von JIAPatienten einen Wandel in den Therapiegewohnheiten. JIA-Patienten werden heute zunehmend früher im Krankheitsverlauf mit Etanercept behandelt. Die Patienten erhalten weniger so genannte „off label“-Medikationen, sie erhalten seltener eine begleitende Therapie mit Kortikosteroiden und mit Methotrexat. Trotzdem zeigen die Patienten der späteren Kohorten ein besseres Ansprechen auf die Therapie und eine bessere Verträglichkeit. Während eines zehnjährigen Zeitraums haben ein früherer Therapiebeginn, eine weniger intensive Vorbehandlung und eine bessere Vorauswahl der Patienten in einem verbesserten Therapieergebnis geführt. Danksagung Die Autoren danken den an der Dokumentation beteiligten Ärztinnen und Ärzten sowie Studienassistenten (Namen soweit bekannt): Berger, Michael Borte, Bruck, Jürgen Brunner, Holger Deisel, Annette Ebert, Stefan Ehl, Isa Feddersen, Dirk Föll, Regina Gaissmaier, Hermann Girschick, Nadja Güttler, Sven Hardt, Sandra Hansmann, Georg Heubner, Marie-Danielle Holtbecker, Huck, Regina Hühn, Christian Huemer, Markus Hufnagel, Tilmann Kallinich, Rolf Keitzer, Hans-Otto Kettner, Martin Kirschstein, Ariane Klein, Kornbrust, Hans Kössel, Angelika Kropp, Jasmin Kümmerle-Deschner, Rolf Küster, Hans-Jürgen Laws, Thomas Linde, Harald Mangge, Hartmut Michels, Thomas Müller, Dagmar Möbius, Christina Mokross, Jens Möller, Thomas Müller, Uli Neudorf, Tim Niehues, Antje Nimtz-Talaska, Nils Onken, Jürgen Quietzsch, Matthias Richter, Peter Ripperger, Betina Rogalski, Andrea Rothmeier, Michaela Sailer-Höck, Svea Sallmann, Heinrike Schmeling, Otto Schofer, Philipp Schoof, Anja Schramm, Tobias Schwarz, Claudia Stollbrink, Annette Stücklin, Claudia Terschlüse-Knabe, Angelika Thon, Rolf Trauzeddel, Nikolay Tzaribachev, Andreas Urban, Regina Weigand, Elisabeth Weissbarth-Riedel, Frank Weller, Helmut Wittkowski, Olaf Zimmermann. Interessenkonflikt Der Autor gibt an, finanzielle Unterstützung und Honorare von Abbott, BristolMyers Squibb, Chugai/Roche, Novartis, Nycomed und Pfizer (Wyeth) erhalten zu haben. Literatur 1. Armbrust W, Kamphuis SS, Wolfs TW et al. Tuberculosis in a nine-year-old girl treated with infliximab for systemic juvenile idiopathic arthritis. Rheumatology 2004; 43: 527–529. 2. Biester S, Deuter C, Michels H et al. Adalimumab in the Therapy of Uveitis in Childhood. Br J Ophthalmol 2007; 91: 319–324. Epub 2006 Oct 11. 3. Flato B, Aasland A, Vinje O, Forre O. Outcome and predictive factors in juvenile rheumatoid arthritis and juvenile spondylarthropathy. J Rheumatol 1998; 25: 366–375. 4. Gerloni V, Pontikaki I, Gattinara M et al. Efficacy of repeated intravenous infusions of an anti-tumor necrosis factor alpha monoclonal antibody, infliximab, in persistently active, refractory juvenile idiopathic arthritis: results of an open-label prospective study. Arthritis Rheum 2005; 52: 548–553. 5. 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