WOBAU report Architekturpreise Farbe – Struktur – Oberfläche 2016 | 2. Preis Holzwohnbau Seestadt Aspern, Wien Berger + Parkkinen Architekten und Querkraft Architekten, Wien / Foto: Hertha Hurnaus, Wien Ausgabe 23 | 2017 Fokus-Thema: Modulares Bauen – eine Übersicht CAPAROL ICONS Hanf im Wohnungsbau Architekturpreis 2016 High-End-Farben, die Geschichten erzählen Natürliche Dämmung Die Gewinner: Waldhütte, in Nürnberg Wohnbau und Antivilla WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 NO 61 SURF`S UP Kühler Meerblau-Ton. Neben Weiß-Tönen bekommt er eine skandinavische Note. „Surf’s up“ ist Slang für den perfekten Wellengang zum Surfen. Kalifornien exportierte in den 50ern seine Surfkultur von Bondi Beach bis Puerto Escondido. Hang loose! 02 Editorial Mehr als die Summe der einzelnen Elemente Mit dem Thema „Modulares Bauen“ werden viele Hoffnungen verknüpft, was bezahlbaren und schnell realisierbaren Wohnraum betrifft. Einerseits. Andererseits kursieren aber auch viele eher zwiegespaltene Meinungen dazu. Doch wie viel Potenzial steckt wirklich in modularen Bauweisen? Wo liegen die Grenzen? Dem wollen wir in unserem aktuellen Fokusartikel einmal nachgehen – und schauen uns dabei auch gleich noch einige andere Facetten dieses spannenden Themas an. Ein Problem, das vielen Bauherren und -firmen momentan auf der Seele (und der Baustelle) liegt, greift diesmal unser Gastkommentator Dr. Helge Kramberger vom Dr. RobertMurjahn-Institut auf: die Frage, wie sich die Entsorgungsproblematik von HBCD-haltigem Dämmmaterial in den Griff kriegen lässt. Besonders schön wird es bei unserer aktuellen Produkt-Neuvorstellung: Mit den CAPAROL ICONS präsentieren wir Ihnen eine völlig neue Farbgattung. Eine außerordentlich hohe Pigment-Konzentration ermöglicht brillante Ergebnisse im High-End-Bereich – so ein ex­ klusives Farbsortiment hat es in dieser Form bisher von Caparol noch nicht gegeben. Wie sieht die Zukunft der Dämmung aus? Eine Antwort darauf könnte ein Teil der Gartenstadt Nürnberg liefern. Hier wurden sechs denkmalgeschützte Häuser mit Hanf gedämmt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – die energetische Bilanz auch. Darüber hinaus präsentieren wir einen historischen Straßenzug in neuem Glanz, zeigen, wie ein auffallend farbenfrohes Wohngebäude eine ganze Gegend aufwertet, und präsentieren die Gewinner des „Architekturpreises Farbe – Struktur – Oberfläche 2016“. Dabei wünschen wir Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr! Falk Böhm DAW Objektmanagement 03 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Inhaltsverzeichnis Fokus-Thema: Modulares Bauen 06 Stück für Stück Richtung Zukunft? Ansichtssache: Übers Ziel hinausgeschossen 26 Kommentar von Dr. Helge Kramberger CAPAROL ICONS 28 High-End-Farben, die Geschichten erzählen Eine echte grüne Pionierleistung 32 Hanfdämmung in der Gartenstadt Nürnberg eG Schlanke Fassadendämmung mit Vorbildcharakter Ein Neubau in Frankenthal mit innovativer S 024-Dämmung 04 34 Inhalt Architekturpreise Farbe – Struktur – Oberfläche 2016 / 1. Preis: Tegia da vaut, Domat/Ems / Architekt: Gion A. Caminada, Vrin-Cons / Foto: Ralph Feiner, Malans Leuchtende Farben für eine junge Zielgruppe 36 Auffallend gut aussehender Wohnraum in Darmstadt Stilvolle Fassade in neuem Glanz 38 Ein historischer Häuserzug kommt energetisch auf den neuesten Stand Architekturpreis 2016 40 Drei spektakuläre Gewinner, vier Belobigungen WOBAU aktuell 44 Marken-Award für Alpina, bildschöne Schalldämpfer, Ankündigung BAU 2017 WOBAU Referenzen 47 Alle Referenzen auf einen Blick 05 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Modulares Bauen – Stück für Stück zur Architektur von morgen? Von modularen Bauweisen versprechen sich nicht wenige eine Menge Vorteile. Sei es in puncto schneller und günstiger Wohnraum, gestalterischer Freiheit oder ganz allgemein als das „nächste große Ding“ unserer zukünftigen Wohn- und Arbeitslandschaften. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist diese Bauweise konventionellen Formen der Gebäudekonstruktion tatsächlich haushoch überlegen? Wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. Von Peter Zimmer Systeme aus Einzelelementen Das Thema „Modulares Bauen“ ist seit Es kann sich ebenso um konstruktive wie menten fanden. Standardisierte Einzelbau- auch um raumhaltige Elemente, zum Bei- teile waren die Grundlage für den Beginn spiel Nasszellen oder ganze Wohneinhei- modularer Bauweisen. Diese Einzelteile ten, handeln, solange diese ,fertig‘ auf die waren identisch oder wiesen eine ähnliche Baustelle kommen.“ Form auf, wie beim Ziegel deutlich zu jeher elementar mit dem großen Baukasten der Architekturgeschichte verknüpft. In der Ausgabe 28-29.2016 der Zeitschrift „Bauwelt“ findet sich folgende grundlegende erkennen. Frühe Bauten aus Beton, Holz Seit dem Altertum belegt Definition dazu: „Abgeleitet vom lateini- oder Metall waren ebenfalls mit einzelnen, identischen Elementen gebaut, die im Zusammenspiel die Gesamtkonstruktion ergaben. Beim Mauerwerksbau war die schen modulus (Maß, Maßstab) bezeichnet Im Grunde existiert diese Bauform schon modulgerechte Konstruktion mit Ziegel- der Begriff modular zunächst nichts weiter immer. Zumindest so lange, wie es Archi- steinen über Jahrhunderte hinweg State als die Zugehörigkeit zu einem Maß- tektur gibt. Mit modularen Bauweisen of the Art. Erst als der moderne Betonbau oder Proportionssystem. Im allgemeinen ließen sich bereits in frühen zivilisatori- in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Sprachgebrauch bezeichnet ein ,Modul‘ schen Epochen Bauwerke schnell und seinen Siegeszug antrat, wurde diese von – im übertragenen wie im konkreten Sinne effizient errichten, modifizieren und wieder alters her bewährte Maßordnung in die – einen Baustein eines größeren Systems. abbauen. Beispiel hierfür sind etwa die aus zweite Reihe verdrängt. Beide Lesarten lassen in Bezug auf das Steinquadern zusammengesetzten sumeri- Bauen viele Interpretationsmöglichkeiten schen Tempelbauten oder auch Unterkünf- Als eines der ersten Beispiele der Moder- hinsichtlich Größe, Komplexität und Art te, mit denen nomadisch lebende Völker ne für größere, in modularer Bauweise dieser Bausteine zu. an wechselnden Orten Schutz vor den Ele- errichtete Objekte kann sicherlich der 06 Modulares Bauen Bunte Vielfalt: Modulare Bauweisen eröffnen heute der Kreativität mehr Spielraum als je zuvor. 07 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Überragend: Modulare Bauweisen stellen an vielen Orten die einzige Möglichkeit dar, schnell den benötigten Wohnraum zu schaffen, da sie reduziertes Wohnen und Schlafen neben- und übereinander in großer Zahl ermöglichen. Projekt: Zhejiang Gate, Hangzhou (China) / Rendering/Zeichnung: LAVA, Berlin. 08 Modulares Bauen Dieses 13 Stockwerke umfassende, außergewöhnlich eigenständige Gebäude beherbergt in den ersten beiden Etagen konven- Bis zu 70 % Kostenersparnis beim Eigenheim tionelle Büroräume. Darüber sind auf 9 beziehungsweise 11 Stockwerken rund um Das System einer modularen Bauweise zwei Erschließungskerne 140 Wohnmodule basiert also ganz allgemein auf einzelnen Londoner „Chrystal Palace“ angesehen montiert. Auch wenn bislang noch kein Komponenten, die zu einem kompletten werden. Er wurde von dem britischen Gebrauch davon gemacht wurde, so war Ganzen zusammengefügt werden. Dieses Architekten Joseph Paxton im viktoriani- doch ursprünglich geplant, die standardi- Konstruktionsprinzip bringt ein paar schen Baustil für die erste Weltausstellung sierten Module industriell vorgefertigt in wesentliche Vorteile mit sich. Da wären in London entworfen und von Charles Fox großer Stückzahl auf den Markt zu brin- zum einen die Kosten. Wie sich leicht 1851 realisiert. Bis zum Jahr 1936 stand gen. Der Nakagin Capsule Tower gilt als nachvollziehen lässt, bewirkt eine serielle er an der Stelle des heutigen Stadtviertels ein Beispiel für die Formgebung der Meta- Fertigung größerer Stückzahlen einzelner „Crystal Palace“, das nach ihm benannt bolisten, eines japanischen Architekturstils, Bauteile rasch eine Senkung der Kosten. So wurde. Dieses spektakuläre Ausstellungs- auf den später noch genauer eingegangen lassen sich beispielsweise die Kosten eines gebäude bestand aus einer Eisenkonst- wird. In diesem Zusammenhang eben- privaten Eigenheims um bis zu 70 % ge- ruktion und Glassegmenten und erinnerte falls interessant ist das „Kunststoffhaus genüber einem in herkömmlicher Bauweise in hohem Maß an die Architektur von fg2000“ aus dem Jahr 1968 des Designers errichteten Wohnhaus reduzieren (laut der Gewächshäusern. Der gesamte Bau wies Wolfgang Feierbach. Grundlegend für Sendung „Bauen 2020 – modularer Woh- eine Grundfläche von ungefähr 615 mal dessen Entwicklung war das Interesse Fei- nungsbau“ des Bayerischen Rundfunks 150 Metern auf und konnte aufgrund der erbachs an dem damals neuen Werkstoff vom 26.11.2015). Modellbauweise in nur 17 Wochen errich- GFK (Glasfaserverstärktes Polyesterharz) tet werden – eine revolutionäre, weil (nicht sowie die Idee der Gestaltung neuer, visio­ Damit können für ein Eigenheim Preise nur damals) unerhört kurze Zeitspanne. närer Wohnmodule. Dieses Haus besteht realisiert werden, die für eine viel grö- Ein Meisterwerk der späten Moderne stellt aus Wand- und Deckenmodulen, die zu ßere Zielgruppe als bisher bezahlbar Kish Kurokawas Capsule Tower in Tokio einem vollständigen Wohnhaus zusammen- sind – setzte sich modulares Bauen auf aus dem Jahr 1972 dar. gesetzt werden – innerhalb eines Tages. breiterer Ebene als bisher durch, könnte 09 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Attraktive Zwischenlösung: Mit ca. 5 Jahren Nutzungsdauer verschönert der PUMA City Store in Boston des Architekturbüros LOT-EK, New York, eine Baustellenbrache bis zur Baugenehmigung. Foto: Danny Bright man in diesem Zusammenhang auch von trotz einzelner Änderungen bleibt das „Modulares Bauen entwickelte sich aus einer Demokratisierung des Eigenheims System als Ganzes funktionsfähig. Ein standardisierten, schnellen und preisgüns- sprechen. Doch nicht nur der signifikant ebenfalls nicht zu unterschätzender Vor- tigen Gebäuden hin zu experimentellen, niedrigere Komplettpreis spricht dafür. Im teil ist, dass Modulhäuser ohne größere innovativen und komplexen Architekturen, modularen Wohnungsbau lässt sich auch Umstände an beliebige Flächen angepasst die mit Hilfe digitaler Entwurfsmechanis- der Preis für jedes einzelne Modul berech- werden können. So zeigen Projekte aus den men den Weg in die Zukunft bereiten.“ nen. Dieser Umstand zieht eine wesentlich Alpen, dass eine modulare Architektur aus höhere Kostentransparenz nach sich als im vorgefertigten Einzelteilen, die sich leicht Und das in auffallend kurzer Zeit: Eine Fer- konventionellen Wohnungsbau, bei dem transportieren und ohne großen Aufwand tigungszeit von 90 Tagen für einzelne Mo- zudem oft zu Ungunsten des Bauherrn am Einsatzort montieren lassen, das Bauen dule ist heute eine durchaus gängige Zeit- nachkalkuliert werden muss. in unzugänglicheren Gebieten überhaupt spanne für ein modulares Gebäude. Denkt erst möglich macht. Und selbst bei einem man an die Bauzeiten der bislang gängigen Ein weiterer, wichtiger Punkt ist die Flexi- Umzug bieten Modulhäuser Vorteile: Ein Verfahren, so werden hier sehr schnell bilität eines in modularer Bauweise errich- passendes Grundstück am neuen Standort erhebliche Zeitvorteile sichtbar. Zumal die teten Bauwerks. Ein privates Eigenheim vorausgesetzt, können Modulhäuser tat- Montage der Einzelteile vor Ort teilweise beispielsweise lässt sich beliebig erweitern sächlich an den neuen Wohnort mitgenom- in 48 Stunden erfolgen kann, ebenso die und sich verändernden Lebensumständen men werden. Demontage, etwa bei einem Umzug. Da die anpassen. Wird ein Kind geboren, lässt es Qualitätskontrolle größtenteils bereits im sich vergrößern. Ziehen die Kinder aus, Bei der Gestaltung eines Modulhauses er- Werk erfolgen kann, werden Bauarbeiten kann es problemlos wieder zurückgebaut öffnen sich darüber hinaus ebenfalls völlig somit nur noch zu einem Montagevorgang. werden. Auch lassen sich nach Belieben neue Möglichkeiten. Da diese losgelöst von Denkt man dieses Szenario einmal weiter, so Hobbyräume, zusätzliche Garagen oder bislang üblichen Bauformen sind, können ergeben sich weitere interessante Aspekte: Arbeitsräume anbauen. Da sich einzelne modular gefertigte Bauwerke in hohem Ganze Fabriken könnten zum Beispiel in Module in der Regel problemlos austau- Maß individuell gestaltet werden, wie das sehr überschaubaren Zeiträumen je nach schen lassen, können alte oder defekte Ele- bereits erwähnte „Kunststoffhaus fg2000“ Bedarf in der Nähe großer Baustellen errich- mente leicht gegen neue ausgetauscht wer- zeigt. Mit den heutigen Möglichkeiten der tet werden. So blieben die Transportwege den, Wartung und Instandhaltung werden Formenentwicklung am Computer wird der jeweils benötigten Elemente respektive zu einem Kinderspiel. Gut zu wissen: Die dieser Prozess noch zusätzlich erleichtert. Materialien kurz und – ein Faktor, über Funktion des Gesamt-Bauwerks wird von Das AFA ARCHITEKTUR MAGAZIN den in letzter Zeit gerade in Bezug auf die defekten Modulen nicht beeinträchtigt, schreibt dazu in seiner Ausgabe 4/12: unternehmerische Standortplanung häufig 10 Modulares Bauen Zeitgemäße Flexibilität: Der PUMA City Store wurde aus Containern errichtet und lässt sich problemlos und zeitsparend abbauen und transportieren. Foto: Danny Bright gesprochen wird – die Wertschöpfung ver- dar. So hat beispielsweise das Architektur- und hilfreich erwiesen. Dass solche Lösun- bliebe in der Region. Apropos: Gerade auf büro LAVA („Laboratory for Visionary gen auch aus Holz denkbar sind, berichtete größeren Baustellen stellt die Anlieferung Architecture“) in Boston für den deutschen der Tagesspiegel, ebenfalls in seiner Ausgabe bereits fix und fertiger Module, die direkt Sportartikelhersteller PUMA einen City vom 31.01.2016. In dem Artikel wird erör- verbaut werden können, eine erhebliche Store aus mehreren Containern auf einer tert, dass Gerd Landsberg vom Deutschen Erleichterung dar. Oftmals müssen diese bis dahin ungenutzten Fläche in der Stadt Städte- und Gemeindebund von einem Teile heute noch vor Ort erst hergestellt errichtet. In diesem konkreten Fall sprechen Projekt berichtete, das die Stadt Konz in werden. Auch in deutschen Ballungszentren die Verantwortlichen von einer generellen Rheinland-Pfalz angestoßen hat: „Zusam- ist laut der Ausgabe des „Tagesspiegels“ Nutzungsdauer von drei Perioden von je- men mit dem Städtebund wurde dort der vom 31.01.2016 „mit dem seriellen Bauen weils fünf Jahren, da man in der Regel von Prototyp für eine zweistöckige Flüchtlings- (...) die Hoffnung verbunden, an Tempo einer Wartezeit bei ungenutzten Bauflächen unterkunft in Holzbauweise entwickelt. ,Sie zuzulegen und preiswerter zu bauen.“ Das von etwa fünf Jahren ausgeht – diese Zeit- ist so konstruiert, dass jeder Schreiner sie erscheint bei dem aktuell geschätzten Bedarf spanne hat sich in der Vergangenheit immer mit einem durchschnittlichen Maschinen- von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, wieder als realistisch erwiesen. Nach fünf park fertigen kann‘, erklärt Agneta Psczolla davon allein mindestens 20.000 in Berlin, Jahren können die verwendeten Contai- vom Städtebund. Für eine Gebühr von auch absolut wünschenswert. ner abgebaut und an einem anderen Ort 650 Euro könne jede Gemeinde die Pläne unkompliziert und schnell wieder aufge- bekommen. Der Preis des Gebäudes beträgt Dass sich durch die modulare Bauweise baut werden. Die Amortisationszeit für die rund 1500 Euro pro Quadratmeter ohne auch durchaus interessante Zwischenlö- Investitionskosten liegt hier bei ebenfalls Grundstück und Erschließung. Allerdings sungen ergeben können, ist vor allem in etwa fünf Jahren, so dass ab der zweiten seien Vorurteile wie ,Holz hält ja nicht‘ in Bezug auf aktuelle Entwicklungen in vielen Nutzungsperiode ein Gewinn erzielt werden der Bevölkerung schwer zu brechen, sagte größeren Städten interessant. Zum Beispiel kann. Schöner Nebeneffekt: Das Stadtbild bei brachliegenden Baugrundstücken: Da bleibt lebendig, der Anblick jahrelanger sich hier die Dauer bis zum tatsächlichen öder Flächen wird vermieden, das Wohlbe- Baubeginn durch zeitraubende Genehmi- finden und die Identifikation mit der Stadt gungsverfahren mitunter etliche Jahre als Wohnort steigen. Auch und gerade in hinziehen kann, stellen flexible und in Bezug auf die immer noch aktuelle Flücht- kürzester Zeit auf- und wieder abbauba- lingsdebatte in Deutschland haben sich re Gebäude-Einheiten eine sinnstiftende Konzepte in modularer Bauweise schon an Nutzungsmöglichkeit derartiger Brachen vielen Standorten als äußerst praktikabel 11 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 12 Modulares Bauen 12m Single modules 250 = 7290 sqm Learning Cup Corner 87,5 qm 131,2 qm Ball Room Cineroom 87,5 qm 87,5 qm 9m Double modules 138 = 3018 qm 9m Single modules 32 = 700 qm Fitness Box Gardening 87,5 qm Workshop 87,5 qm Soccer Box Laundry 58,3 qm 58,3 qm Car Sharing 43,7 qm Modulares temporäres Bauen: Hotelbau aus fertigen, wiederverwendbaren Containern für eine zeitlich flexible Nutzung. Projekt: Modular Square Rendering/Zeichnung: LAVA, Berlin. Corridor 895 qm Stairs 238 qm 13 Landsberg. Für Typengebäude wie das aus Konz liegt im Idealfall eine Typenbaugenehmigung vor, die den Bauprozess noch Was hat sich geändert? einmal beschleunigt.“ Darüber hinaus lassen sich hinsichtlich eines allgemeinen Modulares Bauen heute unterscheidet sich Qualitätsniveaus ebenfalls Vorteile erken- grundlegend von vergleichbaren Bauwei- nen. So führt bereits im Entwurfsstadium sen früherer Tage – und hat doch auch eines Modulhauses ein überdurchschnitt- wiederum einiges mit ihnen gemeinsam. lich hohes Maß an planerischer Disziplin So lässt sich, wie eingangs erwähnt, eine zu qualitativen Vorteilen gegenüber übergeordnete Herangehensweise erken- herkömmlichen Bauweisen. Die Standar- nen, die allen Ausprägungen gemein ist: disierung ihrerseits liefert nun die Voraus- Einzelne Komponenten als Teile eines setzung dafür, dass dieses Qualitätsniveau Großen und Ganzen werden vorab separat ausgebaut oder sogar noch weiter angeho- gefertigt und anschließend bereits fertig ben wird – im Gegensatz zu konventionel- angeliefert. Ob in historischen Feldbrand- len Bauweisen, bei denen Architekten im ziegeleien, vorindustriellen Schachtöfen, Grunde genommen immer nur singuläre archaischen Tempelbauten oder unserem „Prototypen“ entwickeln. Dazu Julia Gill guten alten Fachwerkhaus – stets wurden in der Ausgabe 28-29.2016 der Zeitschrift hierfür einzelne Module zu einem fertigen „Bauwelt“: „Der Begriff Standardisie- Gebäude zusammengesetzt. Das ist im rung bezeichnet die Vereinheitlichung von Grunde bis heute nicht anders, wenn auch Erzeugnissen oder Fertigungsweisen. Im natürlich Planung, Gestaltungsmöglich- Wohnungsbau umfasst dies nicht nur die keiten und die Art der Umsetzung durch Vorfertigung, sondern auch den Einsatz ge- die Einführung des Computers so gut wie normter Bauelemente und -materialien. In nichts mehr mit den genannten Formen der Planung bezeichnet Standardisierung modularer Bauweisen zu tun haben. die Erarbeitung von Typengrundrissen und Der wohl größte Unterschied liegt in dem Regeldetails. Ziel ist einerseits Zeit- und Umstand, dass in der Regel früher bau­ Kostenersparnis, andererseits die Sicherung­ gleiche Elemente zu einem System zusam- eines anerkannten oder angestrebten mengefügt wurden, während heutzutage Qualitätsniveaus, eines Standards, dessen komplexe Objekte aus individuell gefertig- Verbreitung wiederum durch Standardisie- ten und in der Form variierenden Elemen- rung vorangetrieben wird.“ ten realisiert werden können. Dazu wiederum das AFA ARCHITEKTUR MAGAZIN in seiner Ausgabe 4/12: „Im Vergleich zu früheren modularen Bauweisen, in der es vor allem um Vereinfachung des Bauprozesses, dem Interesse an Materialität oder aber der Fortschrittseuphorie der 60er und 70er Jahre ging, versucht sich modulares Bauen heute experimentell und visionär. Auch das übergeordnete Denken in einem größeren, stadtplanerischen Kontext erscheint mithilfe unterschiedlicher, flexibler und veränderbarer Module lohnenswert und zukunftsweisend. Modulares Bauen entwickelte sich aus Modulares Bauen Dynamisch: Der 66 Meter hohe Westside Tower im Frankfurter Europaviertel ist das derzeit höchste Gebäude mit WDVS in der Mainmetropole. Die Fassade gewinnt eine hohe Eigenständigkeit mit ihrer spezifischen Rasterung durch modulare Bauelemente. 15 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 standardisierten, schnellen und preisgüns- Doch für ,Architekturteilchen‘ haben die tigen Gebäuden hin zu experimentellen, Macher, für das Thema nur konsequent, innovativen und komplexen Architekturen, ein eigenes Baukastensystem entwickelt. die mit Hilfe digitaler Entwurfsmechanis- Daraus lassen sich die unterschiedlichsten men den Weg in die Zukunft bereiten.“ Aus kristallinen Strukturen herstellen. Natür- diesem Grund sitzen heute immer öfter lich sind das keine zufälligen Formationen, auch keine Bauingenieure mehr vor dem sondern solche, die sich an der Geometrie Computer, sondern Mathematiker, was den sogenannter Kugelpackungen orientieren: stetig komplexer werdenden geometrischen Hochglänzend weiße Polygone führen die Beschreibungen geschuldet ist, die solche Besucher durch das offene Treppenhaus. Architekturen und ihre einzelnen Module Auf dem Weg in das zweite Obergeschoss nach sich ziehen. Auch entstehen heute mit belegen sie mit Beispielen aus allen Epochen ,Sparkler‘ etwa, der an den Hochschulen Hilfe von digitalen Entwurfsprozessen und der Siedlungsgeschichte, dass das Bauen Detmold und Trier entwickelt wurde, oder robotergesteuerten Herstellungsverfahren mit Modulen keineswegs neu ist, sondern der BUGA-Pavillon ,Treehugger‘ (Bauwelt Architekturen, die sich meist mit einem strukturimmanent. Fünf Zeitschienen zeigen 23.11). Das neue Wahrzeichen von Sevilla, speziellen Thema auseinandersetzen, wie die Entwicklung modularen Bauens mit der ,Metropol Parasol‘ von Jürgen Mayer etwa Nachhaltigkeit oder Flexibilität. Holz, Stein, Beton, Metall und Kunststoff H. (Bauwelt 18.11), steht als 1:100-Modell – vom Fachwerkhaus bis zur Platte. Immer im MAKK. Für jeden seiner 2700 Knoten Einen spannenden und überaus umfassen- wieder sind Kölner Beispiele darunter. Fast fanden die Architekten die richtigen La- den Überblick über die Entwicklung des zu erwarten war O.M. Ungers’ Wohn- und schen und Winkel in dem in Bayern herge- ­modularen Bauens lieferte das Museum für Bürohaus als Beispiel für Ziegel; etwas über- stellten Baukasten. Hier siegte – Modul sei Angewandte Kunst in Köln im Jahr 2012 raschend, aber schlüssig: Zwei Fialen des Dank – die Ordnung über das Chaos.“ mit seiner Ausstellung „Architekturteilchen“. Doms werden als Architekturteilchen be- Und das sowohl inhaltlich als auch auf zeichnet und sind in die Zeitschiene ,Stein‘ formaler Ebene. In ihrer Ausgabe 24 | 2012 eingereiht. schreibt die Zeitschrift Bauwelt unter der Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, menschenwürdige Unterkünfte, einzigartige Erscheinungsformen Überschrift „Alles modul?“ hierzu: „Von Mit dem Einsatz digitaler Planungs- und Wohnräume-effizient-wie-Kartons-Stapeln Fertigungstechnologien werden bei allen bis Seltsame-amorphe-Objekte-nach-enor- Werkstoffen zunehmend komplexere Geo- mer-Rechenleistung-Konstruieren, mit Hilfe metrien möglich. Deren einzelne Module von Modulen können Architekten offenbar können auch völlig unterschiedlich geformt alles. Folgerichtig bildet ,Architekturteilchen sein; vergleichsweise kostengünstig lässt – Modulares Bauen im digitalen Zeitalter‘ sich so auch ornamental bauen, wie ein Neben den bereits erwähnten Beispielen den Höhepunkt des sogenannten Architek- gewundenes ,Zweiraumwand-Modul‘ finden sich rund um den Globus immer turjahrs 2012 im Museum für Angewandte veranschaulicht. In der großen Halle im wieder Beispiele für modulares Bauen, auf Kunst Köln (MAKK). Chronologisch und Erdgeschoss stehen zahlreiche Modelle von die es sich in diesem Zusammenhang ein nach Werkstoffen gegliedert, gibt die Aus- Projekten, die im historischen Abriss zuvor wenig näher einzugehen lohnt. stellung einen umfassenden Überblick. Und teilweise bereits Erwähnung fanden, etwa ausgehend vom aktuellen Stand digitaler die 1928 von Brosowsky Friedrich Zollinger • So wie das neugebaute Rathaus in Rot- Planungs- und Fertigungsmethoden lädt sie entworfenen Dachlamellen oder das von terdam, das „Timmerhuis“, das als einer dazu ein, für die Zukunft weiter zu spinnen, Konrad Wachsmann und Walter Gropius der letzten Bausteine des Wiederaufbaus womit heute noch experimentiert wird. in den 40er Jahren in den USA entwickelte von Rotterdam gilt. Dort war die Innen- Die Kölner Architektin Aysin Ipekçi hat die ,Packaged House System‘. Andere Arbeiten, stadt nach der Bombardierung durch die Schau in Zusammenarbeit mit dem MAKK, zumeist aus unserem digitalen Zeitalter, die deutsche Luftwaffe im zweiten Weltkrieg dem BDA Köln und dem Haus der Architek- schon ihre Form, aber noch nicht unbedingt nahezu vollständig zerstört worden. Da tur Köln kuratiert. Rechteckige Schautafeln ihre Bestimmung gefunden haben, laden das bestehende „Stadstimmerhuis“ aus und quaderförmige Podeste – das ist der zum spekulativen Blick in die Zukunft ein: dem Jahr 1953 zu klein geworden war, modulare Ausstellungsarchitektur-Standard. der im Maßstab 1:1 gezeigte Pavillon konzipierte das vor Ort in Rotterdam 16 Modulares Bauen X-travagant: Das Systemhaus „Living X“ der Stuttgarter Architekten GAS-Sahner zeigt eindrucksvoll, dass sich durch modulare Bauweisen auch abseits vom klassischen Fertigbau hochwertige Architektur realisieren lässt, so wie hier mit modular gefertigten Fassadenteilen. 17 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Zweckmäßig: In der Vergangenheit stand beim klassischen, modularen Fertigteilbau oft der Wunsch nach möglichst viel Wohnraum an oberster Stelle. ansässige international renommierte für einen Wohnungsbau in Den Haag- Erschließungstrakt und Versorgungskanäle Architektenbüro Office for Metropolitan Moerwijk eine Fassade, die im Werk festgelegt. Die restliche Aufteilung ist frei Architecture (OMA) um den bekannten vorgefertigt wurde. Die Fensterrahmen wählbar, denn die Lasten werden über die Architekten Rem Koolhaas einen Neubau bestehen aus Aluminium und sind wie die Hülle getragen. Damit bietet der „Bremer als sogenannten Mixed-Use-Komplex: Das Abdeckbleche in einem zurückhaltenden Punkt“ zunächst offene Grundrisse, die bedeutet, dass sowohl die Stadtverwaltung Goldton ausgeführt. Die Zielsetzung war sich für unterschiedliche Wohnformen eig- als auch andere Nutzungskonzepte wie hier, das Gebäude eine gewisse Noblesse nen. Um auf die Nachfrage nach verschie- Wohn- und Einkaufsbereiche darin Platz ausstrahlen zu lassen. Damit wurde elegant denen Wohnungsgrundrissen an verschiede- finden sollten. Dazu entwickelte OMA ein widerlegt, dass sozialer Wohnungsbau nen Standorten reagieren zu können, ohne modulares Gebäude, das in zwei unregel- nicht viel kosten darf und auch genau so die Tragwerkskonstruktion zu verändern, mäßige Türme aufgeschichtet sein sollte. In aussehen soll. wurde ein Baukasten von Wohnungsty- der Umsetzung verbindet die knapp zwölf pologien entwickelt. Durch die serielle Meter hohe Eingangshalle das Gebäude • Bereits in Ausgabe 21 | 2015 wurde das Bauweise und den Einsatz vorgefertigter mit der Coolsingel-Fußgängerzone und Modell „Bremer Punkt“ des Architekturbü- Bauteile verringert sich der Planungsauf- dem zentralen Laurens-Quartier und ros LIN Finn Geipel Giulia Andi aus Berlin wand deutlich – mit einem positiven Effekt dient gleichzeitig als öffentlicher Platz vorgestellt. Dieses modulare „Baukasten- hinsichtlich der Baukosten und damit der und Verteiler zu den nichtöffentlichen system“ besteht überwiegend aus vorge- Miethöhe. Und es wertet schon allein rein Obergeschossen. Sie bildet als Treffpunkt fertigten Bauteilen, die zu vordefinierten optisch mit seinem frischen Erscheinungs- für Beamte, Flaneure und Bewohner das Grundrissen unterschiedlicher Größe und bild das ganze Quartier auf. Gebäudezentrum. Im Erdgeschoss des Organisation zusammengefügt werden. Neubaus befinden sich ein Café und das Somit lässt dieses System Spielraum für • Welche bisweilen extravaganten Formen Museum für Stadtgeschichte; im Altbau vielfältige Lösungen an unterschiedlichen modulares Bauen annehmen kann, zeigt sind zu den Straßen gerichtete Shops ange- Standorten. Mit dem Bau des „Bremer „Living X“ der Stuttgarter Architekten ordnet. Für die Wohnbereiche entwickelte Punkts“ werden barrierefreie Zwei- und GAS-Sahner. Living X ist ein Systemhaus, OMA unterschiedliche Appartementhül- Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 45 und das vor allem auf die Bedürfnisse der sen, die von den Bewohnern individuell 60 Quadratmetern geschaffen. Das Ange- jüngeren Generation zugeschnitten ist und ausgebaut werden können. bot richtet sich vor allem an Singles und flexibel mit variablen Innenräumen und kleinere Haushalte. Das Besondere an die- Grundrissen aufgebaut wird. In Anlehnung • Das ebenfalls in Holland ansässige sem Modell: In der Rahmenkonstruktion an diesen Gebäudetypus entwickelten Architekturbüro Kempe Thill entwarf sind die Zwangspunkte wie Außenhülle, GAS-Sahner ein einzigartiges Wohnge- 18 Modulares Bauen Formale Ästhetik: Durch die Einführung digitaler Planungs-Tools eröffnen sich für zeitgemäße modulare Städtebaukonzepte völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. 3D-Visualisierung: Archlab. bäude. Architektonisch lehnt es sich an • Dass mit modularen Baukonzepten auch gedichtet. Die für heutige Maßstäbe recht die Bautradition der deutschen Moderne auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte reagiert kompakt gehaltenen Räume lassen sich an. Es ist funktional und von schlichter werden kann, wurde weiter oben bereits durch herausnehmbare Wände vergrößern, klassischer Eleganz. Die insgesamt 180 angesprochen. So wurde im schwäbischen so dass die Wohnungsgröße variabel bleibt. m2 Wohnfläche umfassenden Räume Winnenden im September 2016 eine Die Wohnanlage besitzt keine Keller und sind loftartig offen gehalten; eine einzige Flüchtlingsunterkunft in Modulbauweise keine Treppenhäuser. In den zweiten Stock Zwischenwand trennt das Gäste-WC ab. für 200 Menschen errichtet. Dafür hat gelangt man über Außentreppen. Kom- Mithin ist das Gebäude so gestaltet, dass der bekannte deutsche Bauingenieur und plettiert wird die Anlage mit sogenannten trotz der Offenheit der Räume weder die Architekt Werner Sobek gemeinsam mit „Gemeinschaftsmodulen“, in denen zum Terrassen noch die Badbereiche von außen Klaus Fischer, dem Inhaber der Fischerwer- Beispiel die Waschküche untergebracht einsehbar sind. Erschlossen wird das loft- ke, die Serie 700 entwickelt, ein modulares wird. Werner Sobek über die Flüchtlings- artige Haus über eine geländerlose Treppe, Bausystem für preisgünstigen Wohnraum. unterkunft: „Die Stadt wollte definitiv die sich als Aufgang über zwei Geschosse Die Wände der Unterkunft bestehen aus keine Containerbauweise haben, weil die zieht. Das Äußere des Gebäudes wurde aus verschiedenen Schichten. Sie werden wie von ihrer ästhetischen Erscheinungsform dem Inneren entwickelt, so dass Archi- Fertighäuser von Holzständern gehalten. und von der Art von Siedlungsbild, das tektur und Innenraumgestaltung perfekt Dadurch wird – im Gegensatz zu den man damit erzeugt, eigentlich nur eine aufeinander abgestimmt sind und eine äs- vielerorts üblichen Raumcontainern – eine Nicht-Akzeptanz seitens der Benutzer her- thetische Einheit bilden. Das in Anlehnung hohe Dämmung erreicht, die die Anfor- vorruft. Die Stadt wollte etwas schaffen, in an Living X entstandene Haus verbindet derung an die Energieeinsparverordnung dem sich die Flüchtlinge wohlfühlen und mit seinem unkonventionellen Baukon- erfüllt. Brand- und Schallschutzverord- weiterentwickeln können und wo später zept in gekonnter Art ein Fertigteilhaus nungen werden ebenfalls eingehalten. Laut neue Bewohner gerne nachziehen wollen, mit einem sehr individuellen Haus. Dabei Werner Sobek sind alle verwendeten Mate- seien es Studierende, junge Familien oder wirkt der klassische Bauhausstil durch den rialien ressourcenschonend und rezyklier- ältere Leute. Also etwas, was man mit den offenen und loftartigen Charakter zeitlos bar. Beton kommt nur dort zum Einsatz, bisherigen Flüchtlingsbauten, wie man sie und modern zugleich. wo es sich nicht umgehen lässt. Die beton- landauf, landab kennt, nicht haben kann. freien Wände und Decken bestehen aus Wir bauen dort 39 Einheiten der Serie mehreren Holzplatten, einer Folie und ei- 700 auf.“ Doch Werner Sobek plant noch ner Dämmung aus Hanf- und Holzfasern. mehr – er möchte mit der Serie preisgüns- Die Fenster sind mit Gummilippen anstelle tigen und schnell realisierbaren Wohnraum eines toxischen Polyurethanschaums ab- überall auf der Welt schaffen: „Das Ener- 19 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 giekonzept kann man bei diesen Häu- gawa in der Präfektur Miyagi. Aufgrund könnte in vielen Katastrophengebieten ein- sern individuell auswählen. Wir planen der bergigen Geländesituation in diesem gesetzt werden – und sogar als langfristige diese Häuser in Argentinien, Australien, Gebiet entschied sich der Architekt dafür, Wohnlösung dienen. Deutschland, Südosteuropa und Russland die Gebäude mehrstöckig zu errichten – so – und je nachdem, ob wir in einem heißen, konnte er die begrenzt vorhandenen ebenen • Ein eindrucksvolles Beispiel für modula- feuchten, trockenen oder kalten Klima Freiflächen optimal nutzen. Nach der Suche res Bauen überragt seit 2011 die Altstadt sind, ob wir heizen und kühlen, nur heizen nach einem geeigneten Standort wurden von Sevilla in Spanien. Das gigantische oder nur kühlen müssen, haben wir na- schließlich im Baseballstadion in neun zwei- „Metropol Parasol“ ist eine aus über 3000 türlich eine unterschiedliche Wärmedäm- bis dreistöckigen Gebäudekomplexen 189 vorfabrizierten Einzelelementen errichtete mung anzubringen, eine unterschiedliche Familien untergebracht. Die unterschiedlich Holzkonstruktion, unter der sich auf meh- Wärmespeicherkapazität zu schaffen usw. großen Wohneinheiten bieten auf 19,8 m2 reren Ebenen ein Museum, Restaurants und Die Technik wird modular in das Haus Platz für ein bis zwei Personen, auf 29,7 m Bars befinden. Entworfen wurde das 5000 eingebaut. Wenn wir einen Fernheizungs- für drei bis vier Personen und auf 39,6 m2 Quadratmeter umfassende Projekt von anschluss haben, dann gibt es eben keine für mehr als vier Personen. Wie das Muster dem deutschen Architekten Jürgen Mayer eigene Therme. Ganz einfach. Die modula- auf einem Schachbrett sind die Container H. Eine recht plastische Beschreibung dazu ren Einbauten der Haustechnik werden im aufeinandergestapelt. Daraus ergeben sich findet sich auf www.baunetz.de: „(...) Um sogenannten Cargo-Raum untergebracht, Hohlräume, zum Beispiel für Wohnzimmer. die Parasoles überhaupt bauen zu können, in dem gleichzeitig noch Ablageflächen für Küche, Bad und Schlafzimmer befinden wurden die riesigen Sonnenschirme in die Bewohner zur Verfügung stehen.“ sich jeweils im Inneren der Container. Platz ein orthogonales Raster von 1,5 mal 1,5 2 für die Bewohner entstand durch vorgefer- Metern aufgelöst – karierte Schatten fliegen • Ebenfalls mit humanitärem Hintergrund, tigte Einbauschränke. Sämtliche Fensterein- über den Platz. Nicht aus Stahl, sondern jedoch geprägt von einer völlig anderen bauten und Zimmermannsarbeiten wurden aus Holz wurde die dreidimensionale Herangehensweise, wurden in Japan Not- „off-site“ direkt nach der Produktion der Netzgeometrie auf einem Betonfundament unterkünfte für Erdbebenopfer errichtet. Container durchgeführt. errichtet. Mit Abmessungen von etwa 150 Das Material hier: gebrauchte Seecontainer. Meter Länge, 75 Meter Breite und bis zu Entwickelt wurden sie von dem für seine 28 Meter Höhe zählt das Bauwerk heute humanitären Projekte bekannten japani- Zusätzlich wurden eine Bibliothek für als die weltweit größte Holzkonstruktion. schen Architekten Shigeru Ban in Ona- Kinder, ein Supermarkt und ein Ge- Rund 3000 Kubikmeter finnische Fich- meinschaftszentrum errichtet. Weitere te wurden in den sechs Stielen und dem Besonderheiten: Die Notunterkünfte sind Dachensemble verbaut. Um die Parasoles erdbebensicher konstruiert und lassen sich vor Witterungseinflüssen zu schützen, binnen weniger Wochen errichten. Diese wurden alle Konstruktionselemente mit Art modularer „Wohnraum-Soforthilfe“ einer Schicht aus cremefarbenem Polyur­ AH Aktiv-Haus Siedlung in Winnenden / Werner Sobek, Stuttgart: Diese Flüchtlingsunterkunft in Modulbauweise bietet Platz für 200 Menschen. 20 Modulares Bauen ethan überzogen – deshalb wirkt die riesige Gitterstruktur auch wie aus einem Guss. Die Riesenschirme bringen Sevilla natürlich nicht nur Schatten, sondern auch weitere attraktive Nutzungen: Im Untergeschoss ist ein archäologisches Museum untergebracht, auf der Ebene über dem Platz befindet sich eine Markthalle, darüber ein Restaurant, während auf der vierten Ebene ein 400 Meter langer Panorama-Rundgang auf der Dachstruktur weite Blicke über die Dächer der Altstadt Sevillas bietet. Alle Ebenen sind durch einen Steg miteinander verbunden, der sich unter den einzelnen Schirmen hindurchschlängelt. Mit der Platzgestaltung in Sevilla haben Jürgen Mayer H. Architekten AH Aktiv-Haus Siedlung in Winnenden Werner Sobek, Stuttgart: Beispielhafte Innenansicht eines Moduls mit kompletter Wohneinheit. eine riesige urbane Skulptur entwickelt, die völlig neue Räume einer gewachsenen Stadt ins Licht der Öffentlichkeit treten. Einer Massengesellschaften leben und arbeiten. definiert. Vielleicht kann man sogar von der ursprünglichen zentralen Gedanken Der Name leitet sich ab vom englischen einer neuen Typologie der Platzgestaltung war, organische Lebenszyklen, vergleichbar metabolism (= Stoffwechsel) und sollte als sprechen, einem vertikalen Platz mit einer mit denen von Geburt und Wachstum, auf Symbol stehen für den essenziellen Aus- Wolkenpromenade, der einen bewussten Städtebau und Architektur zu übertra- tausch von Material und Energie zwischen Kontrast zur Altstadt bildet. Es ist eine die- gen. Ermöglicht werden sollte dies durch Organismus und Außenwelt, ein Prozess, ser Visionen, die heute technisch realisierbar flexible, erweiterbare Großstrukturen wie in dem regelmäßig Altes durch Neues sind. (...)“ Stamm und Äste eines Baumes, indem ersetzt wird. Zwar blieben die stadtpla- Baumodule (vergleichbar mit den Blättern) nerischen Ideen der Metabolisten weitest- • Eine interessante Strömung oder Grup- dynamisch ausgetauscht werden können. gehend Theorie, einige Gebäude wurden pierung stellen in diesem Zusammenhang In entsprechenden Beispielentwürfen jedoch umgesetzt. Zu den bekanntesten die bereits weiter oben erwähnten Metabo- wurden Verkehrsinfrastruktur wie Bahnen, zählen das Yamanashi Press and Broadcas- listen aus Japan dar. Unter diesem Namen Straßen oder Aufzüge als Lebensadern ter Centre in Kofu, der Shizuoka Press and versammeln sich Architekten, Designer in diese Strukturen integriert. In diesen Broadcasting Tower in Tokio, der Nakagin und Stadtplaner, die zum ersten Mal 1960 „urbanen Organismen“ sollten nach den Capsule Tower und die mehrstöckige Hill- auf der World Design Conference in Tokio Vorstellungen der Metabolisten zukünftige side Terrace in Tokio. AH Aktiv-Haus Siedlung in Winnenden / Werner Sobek, Stuttgart: Alle verwendeten Materialien sind ressourcenschonend und rezyklierbar. 21 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Eindrucksvoll: Der „Metropol Parasol“ in der Altstadt von Sevilla wurde 2011 errichtet und gilt als eine der größten Holzkonstruktionen weltweit. Foto: Nikkol Rot, Holcim. 22 Noch radikaler (und in noch größerem Maßstab) ging zum einen Le Corbusier vor: Sein Plan Voisin war ein städtebaulicher Entwurf, Viele Vorteile – aber nicht nur den Le Corbusier im Jahr 1922 entwickelte. Dieser Plan sah vor, große Teile des alten Bei allen Vorteilen, die sich durch modu- Pariser Zentrums am rechten Seineufer abzu- lare Bauweisen ergeben, gibt es doch auch reißen und durch 18 locker und regelmäßig einige Ansatzpunkte für eine kritische angeordnete 60-stöckige Hochhäuser mit Betrachtung. Am augenscheinlichsten ist kreuzförmigem Grundriss zu ersetzen. An der Aspekt, den wohl die meisten Men- die Stelle der gewachsenen Irregularitäten schen damit verbinden (und der auch traditioneller europäischer Städte wollte Le flächenmäßig am deutlichsten sichtbar ist): Corbusier so sein Modell einer „zeitgenössi- die berüchtigten Großbauten und Platten- schen Stadt“ setzen, in der Wohnraum und bausiedlungen der 1960er bis -80er Jahre. Funktion an erster Stelle stehen. Aufgrund Demgegenüber steht heute die Vielzahl der seiner architektonischen Radikalität und Lösungen, die sich durch die veränderten Rücksichtslosigkeit gegenüber dem histori- technischen Entwicklungsmöglichkeiten schen Bestand wurde und wird dieser Plan bieten. Eine gesichtslose, graue Einheits- bis heute äußerst kontrovers und kritisch architektur, in der sich die Bewohner wie diskutiert. Er übte großen Einfluss auf die ur- in einer „Schuhschachtel“ fühlen, dürfte banistischen Konzeptionen der 1960er- und heute wohl kein Wohnungsbauunterneh- 1970er Jahre aus, wurde gleichzeitig aber als men mehr anstreben. Dementsprechend Musterbeispiel einer lediglich nach Schemata hat auch die heutige, zeitgemäße Form mo­ ausgerichteten und unmenschlichen Raster- dularer Bauweisen so gut wie nichts mehr architektur abgelehnt. mit den unansehnlichen „Platten“ der Vergangenheit zu tun – bis auf die Tatsa­ Zum anderen entwickelte der Architekt und che vielleicht, dass das eine wie das andere Stadtplaner Ludwig Hilberseimer, ebenfalls auf seriellen Fertigungsprinzipien basiert. beeinflusst von Corbusiers Plan Voisin, im In diesen Kontext passt die unter Archi- Jahr 1924 sein Projekt „Hochhausstadt“. tekten verbreitete Sorge, dass mit einer Darin sind eine „Geschäftsstadt“ und eine modularen Planung ihre architektonische „Wohnstadt“ für drei Millionen Einwohner Freiheit eingeschränkt wird. Hierzu Bern- vertikal übereinander gestapelt. Das Ganze hard Unseld, Partner und Geschäftsführer basierte in erster Linie auf der Idee, lange bei dem Bauberatungsunternehmen Drees Fahrten von und zur Arbeit zu vermei- und Sommer: „Dies ist unbegründet. So den. Die sterilen Straßenschluchten in den bekommen die Planer auch komplexe perspektivischen Darstellungen der „Hoch- Gebäude mit schwierigen Geometrien hausstadt“ prägten das Bild von Ludwig systematisch in den Griff. Schuhschachteln Hilberseimer als dogmatischer Funktionalist gehören der Vergangenheit an. Stattdessen nachhaltig. werden die Vorteile von Gebäudebaukästen auf individuelle, leicht veränderbare Gebäudeentwürfe übertragen.“ Auch die Zeitschrift Bauwelt geht in ihrer Ausgabe 28.-29.16 auf einen negativen Aspekt des modularen Bauens ein bzw. dem dieser Bauweise zugrundeliegenden Prinzip der Standardisierung: „Ein originär mit Standardisierung verknüpftes Problem WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Formale Frische: Die futuristisch anmutende Jugendherberge in Bayreuth, ebenfalls entworfen von LAVA, zeigt deutlich, dass eine stringente modulare Struktur nicht zwangsläufig zu monotonen Ergebnissen führen muss. Projekt: Jugendherberge, Bayreuth / Rendering/Zeichnung: LAVA, Berlin. 24 Modulares Bauen ist die mangelnde Anpassungsfähigkeit Die primären Vorteile modularer Bauwei- der Systeme an Ort und Nutzer. Hieraus sen dürften somit eher bei der Zeiterspar- erwächst die Gefahr gestalterischer und nis liegen, da solche Gebäude deutlich funktionaler Monotonie – insbesondere, schneller bezugsfertig sind. da sich die Investition in die Entwicklung erst über die Menge amortisiert.“ Und natürlich hat modulares Bauen auch Grenzen. Diese liegen zu einem Großteil in Fazit Die Übertragung von Prinzipien der Mass baukonstruktiven und verkehrstechnischen Customization, also der Individualisie- Belangen begründet – Module müssen Bei allem Für und Wider im Hinblick auf rung industriell gefertigter Produkte unter transportiert werden, und dies ist schon modulares Bauen überwiegen die Vortei- Beibehaltung serieller Produktion, eröffnet rein physikalisch betrachtet eben nur bis le gegenüber den Nachteilen doch recht gewisse Spielräume, erfolgt jedoch in der zu einer gewissen Grenze möglich. Die deutlich. Neben der kürzeren Bauzeit sind Regel nicht kostenneutral. Sie führt zudem Schwertransporte müssen sich auf dem vor- das vor allem die geringeren Kosten und die meist zu gestalterisch eher konventionellen handenen Straßennetz, Verkehrsbauwerken höhere Qualität einer standardisierten Her- Ergebnissen, da sich die „Kundenwün- sowie Tunnelanlagen und Brücken bewe- stellungsweise. Aber auch die Flexibilität sche“ naturgemäß am bereits etablierten gen. Die Folge: Die maximalen Abmessun- modularer Wohnbauten kann bei sich än- ,Geschmack‘ orientieren.“ Ein anderer gen der einzelnen Module betragen zurzeit dernden Lebenssituationen viele Pluspunkte Kritikpunkt: Die Praxis hat gezeigt, dass ca. 6 m in der Breite, 4 m in der Höhe sowie sammeln. Dazu kommen die Vorteile von die Vorfertigung von Bauteilen die Kosten ca. 20 m in der Länge. Dazu kommt, dass Zwischennutzungs-Konzepten, die haupt- nicht unbedingt in dem Maße senkt, wie momentan aus wirtschaftlichen Gründen sächlich im urbanen Raum sinnstiftende es bisweilen propagiert wird. Das leuchtet die maximale Stapelung bei sechs Vollge- Lösungsmöglichkeiten bieten und zudem bei näherer Betrachtung ein, schließlich schossen (bei einer maximalen Geschosshö- das Stadtbild spürbar aufwerten. Weiterhin ergeben sich durch vorgefertigte Teile, die he von 4 m) liegt. Auch lassen sich beispiels- sind modulare Konzepte eine gute Möglich- oftmals gegenüber den reinen Baumateri- weise Flughäfen oder Bahnhöfe (noch?) keit, schnell und in großer Zahl Wohnraum alien bei konventionellen Bauweisen ein nicht modular konstruieren, allenfalls in für diejenigen zur Verfügung zu stellen, die deutlich größeres Volumen aufweisen, Teilbereichen. Doch auch das ist möglicher- es am dringendsten brauchen – sei es für etwas höhere Transportkosten. weise nur eine Frage der Zeit. Flüchtlinge oder andere Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Auch schränken modulare Bauweisen die architektonische Freiheit in keiner Weise ein. Hier scheint eher das Gegenteil richtig zu sein: Durch solche Bauweisen ergeben sich zum Teil völlig neue Möglichkeiten der Gebäudegestaltung. Wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, lassen sich in modularer Bauweise konstruierte Gebäude vielerorts als durchaus visionäre Bereicherung der vorhandenen Baulandschaft bezeichnen. Natürlich ist auch das modulare Bauen nicht der Weisheit letzter Schluss, und es ist in manchen Bereichen anderen Bauformen eben nicht „haushoch überlegen“, wie man es manchmal liest, aber es stellt in der Summe der Vorteile einen ausgesprochen attraktiven Weg für die Architektur der Zukunft. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. • 25 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Ansichtssache: Übers Ziel hinausgeschossen Kommentar von Dr. Helge Kramberger Seit dem 30.9.2016 ist das bis 2015 in Dämmplat- Dabei waren ausgemusterte Dämmplatten in vielen ten verwendete Flammschutzmittel Hexabromcyc- Heizkraftwerken bislang nicht unwillkommen. lododecan (HBCD) aufgrund einer geänderten Ab- Zwar bestehen die Platten zu > 95% aus Luft, aber fallverzeichnisverordnung als POP-Stoff eingestuft der Kunststoffanteil von ca. 3% hat einen Brenn- – als langlebiger organischer Schadstoff. Und hat wert, der mit Erdöl vergleichbar ist. Demgegenüber diese Neuregelung bisher etwas gebracht? Aber ja: stellen ab sofort getrennt gesammelte Polystyrol- volle Baustellen und Entsorgungs-Engpässe, wohin Monochargen die Betreiber vor Probleme, da es man auch blickt. sich um hochkalorischen Abfall handelt, der, wird er konzentriert verbrannt, die Öfen beschädigen Zum Hintergrund: Diese Neuregelung geht zurück kann, da er schlicht zu heiß wird. Die aktuelle auf die EU-Verordnung 2016/460 vom 30. März Gesetzgebung legt fest, dass für die Verbrennung 2016 zur Änderung der Anhänge IV und V der von HBCD-haltigem Polystyrolabfall eine spezielle POP-Verordnung. Eigentlich sollte diese EU- Genehmigung erforderlich ist. Da etwa in Hessen Verordnung vom Bundesrat lediglich in deutsches bisher nur ein Viertel aller Müllverbrennungsan- Recht umgewandelt werden. Mit ihrer derzeiti- lagen über eine solche Genehmigung verfügen (in gen pauschalen Einstufung von HBCD-haltigem ganz Norddeutschland gibt es bis zum jetzigen Dämmmaterial geht die Bundesregierung jedoch Zeitpunkt keine einzige Anlage für die Verbrennung deutlich über das von der Europäischen Union ge- HBCD-haltiger Dämmstoffabfälle), entstehen so forderte Maß hinaus. Plötzlich werden alle Dämm- teils ganz erhebliche Entsorgungsengpässe. Wem ist stoffe, die HBCD enthalten, zu gefährlichem Abfall damit gedient? Der Umwelt wohl kaum. und müssen nach der Abfallschlüsselnummer 26 17 06 03 entsorgt werden. Die Auswirkungen können Darum meinen wir: Dieses Gesetz muss praxistaug- aktuell auf vielen Baustellen beobachtet werden: lich gemacht werden! Oder, wie es Axel Gedaschko, Dort stapeln sich die Abfälle aus geschäumten Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- Bauprodukten, die eigentlich unproblematisch und Immobilienunternehmen e.V., in einem Brief an entsorgt werden könnten. Da nach Gewerbeabfall- die zuständige Bundesministerin Frau Dr. Barbara verordnung weiterhin ein Vermischungsverbot für Hendricks formulierte: „Wir bitten Sie hiermit gefährliche Abfälle besteht, muss HBCD-haltiges dringend, auf die Länder zuzugehen und einheitliche, Polystyrol vom übrigen Baumischabfall getrennt praxistaugliche Regeln bei der Polystyrolentsorgung gesammelt und entsorgt werden, geschätzt ca. einzufordern. Wir schlagen vor, generell in einem 60.000 Tonnen jährlich. Konkret gestaltet sich die praxisrelevanten Umfang Polystyrol auch mit HBCD getrennte Erfassung von Polystyrol durch Anhaf- im Baumischabfall zuzulassen, ohne dass der Misch­ tung jedoch sehr aufwändig. Dadurch sind sowohl abfall zu gefährlichem Abfall wird. Wir benötigen im Bereich der Neubauten als auch bei der Sanie- dringend eine Beschleunigung von Zulassungsverfah- rung von Bestandsobjekten die Abläufe derzeit ren (...), so dass schnell deutlich mehr Verbrennungs- massiv gestört. anlagen für die Verbrennung von HBCD-haltigem Ansichtssache Polystyrol zur Verfügung stehen (...).“ Dem können 2. Zulässige Mischungsanteile erhöhen: wir uns nur anschließen. Nicht umsonst hat die Abfälle nach Abfallschlüssel „17 09 03 sonsti- DAW SE in der Vergangenheit mehrfach in Dis- ge Bau- und Abbruchabfälle (einschl. gemischte kussionen darauf hingewiesen, dass eine derartige Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten“, sollten Neuregelung nicht funktionieren wird. Sie führt bis zu Mischungsanteilen von 20 Volumenprozent eindeutig ins Leere – bzw. ins Volle, siehe oben. von HBCD-haltigem Dämmstoff im Gemisch als Dazu verlangen Müllverbrenner inzwischen nicht gefährlicher Abfall der Entsorgung zugeführt wer- selten Preise von bis zu 7.000 Euro pro Tonne für den dürfen. Abfälle nach Abfallschlüssel „17 09 04 die Entsorgung HBCD-haltiger Dämmstoffabfälle. gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme In normalen Hausmüllverbrennungsanlagen schät- derjenigen, die unter 17 09 01, 17 09 02 und zen die Betreiber die Entsorgungskosten auf ca. 17 09 03 fallen“, sollten bis zu Mischungsantei- 1.600 bis 2.000 Euro pro Tonne – das 15-Fache der len von 10 Volumenprozent von HBCD-haltigem üblichen Preise für die Verbrennung gemischten Dämmstoff im Gemisch als nicht gefährlicher Bauabfalls. (Quelle: EUWID, Ausgabe 39.2016 Abfall der Entsorgung zugeführt werden dürfen. vom 27.09.2016) 3. Vorbehandlung für bestimmte Abfälle: Die Monochargen, die mit dem Abfallschlüssel Einen konkreten Drei-Punkte-Plan schlägt deshalb „17 06 03 anderes Dämmmaterial, das aus der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe ent- Wasser- und Rohstoffwirtschaft vor: hält“ erfasst werden, müssten zum Transport kompaktiert und vor der Aufgabe in die Verbrennung 1. Anlagengenehmigung erleichtern: dann geshreddert werden. Somit könnte das Ma- Nach dem Vorbild von Niedersachsen sollten, terial in einigen Verbrennungsanlagen in Deutsch- sofern die jeweilige Abfallverbrennungsanlage die land in den Bunkern untergemischt werden. technischen Voraussetzungen erfüllt und schon einzelne gefährliche Abfälle verbrennen darf, die Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Aktuell wird Länder ein Anzeigeverfahren nach § 15 Bundesim- noch an einer einvernehmlichen Lösung mit dem missionsschutzgesetz (BImSchG) anbieten, statt die Bundesministerium und den zuständigen Länderbe- bürokratisch aufwändige Änderungsgenehmigung hörden gearbeitet. So, wie es aussieht, kann es nur der Anlage zu fordern. besser werden. Dr. Helge Kramberger Dr. Helge Kramberger ist Geschäftsführer der Dr. Robert-Murjahn-Institut GmbH (RMI) in OberRamstadt. Als unabhängiges Forschungsinstitut soll das RMI eine Brücke schlagen zwischen Industrie, Grundlagenforschung, Markt und Öffentlichkeit. Zu den Kernkompetenzen zählen Analysen von Inhaltsstoffen und Emissionen aus Beschichtungen und Fassadensystemen. Dr. Helge Kramberger wurde 1969 in Salzburg geboren, promovierte in Darmstadt und ist Mitarbeiter der DAW SE seit 2004. Er ist u.a. in europäischen Normungsgremien aktiv, z.B. als Vorsitzender von CEN/TC 139 „Paints and Varnishes“ und Mitglied von CEN/TC 351/WG2 „Emissions into indoor air“. Daneben ist er bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) beteiligt an der Weiterentwicklung der Kriterien zur Bewertung nachhaltiger Gebäude. 27 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 High-End-Farben, die Geschichten erzählen Für Menschen, die das Besondere auch in der individuellen Wohnraumgestaltung suchen, bietet Caparol jetzt etwas Neues: CAPAROL ICONS – Farben wie Samt und Seide, jede einzelne eine Hommage an die Zeit. Sie enthalten reine, edle Pigmente in bis zu doppelt so hoher Konzentration wie üblich und ermöglichen eine Farbbrillanz und Farbtiefe, die ihresgleichen suchen. Mit der neuen, exklusiven Serie CAPAROL ICONS präsentiert Caparol eine Farbkollektion, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat: Die 120 eleganten Farbtöne interpretieren ikonische Hervorragende Verarbeitung, frei von Schadstoffen Momente unserer Farbkultur für moder- Kolorierungen reflektieren eine wissenschaftliche Studie über die Farbkultur der letzten sechs Dekaden. Die einzelnen Nuancen sind inspiriert von Farbikonen aus den Bereichen Design, Kunst, Mode und Musik. ne, anspruchsvolle Innenraumgestaltung. Das prestigeträchtige Sortiment wird ab- Mit ihrer gleichermaßen verspielten wie gerundet durch ein farblich exakt auf die luxuriösen Ästhetik verleihen sie jedem Farbtöne abgestimmtes Grundiersystem Raum ein einzigartiges Flair. Das Sorti- für optimale Verarbeitungseigenschaften ment dieser innovativen Premiumquali- und Farbbrillanz. Die Rezepturen für tät besteht aus umwelt- und gesundheits- CAPAROL ICONS wurden in mehrjähri- Manche Farbtöne beziehen sich auf prä- freundlichen Innenfarben und -lacken ger Entwicklungsarbeit völlig neu formu- gende Ereignisse der Zeitgeschichte wie in 120 attraktiven, neuen Farbtönen. liert, die Farbtöne alle einzeln selektiert der sanfte Grauton „Sea of Tranquility“, Sie sind in jeweils zwei Glanzgraden und kreiert. Die Produkte ermöglichen benannt nach dem Mondkrater, auf dem erhältlich: in edlem Matt Finish oder glatte, nahezu strukturfreie, elegante Apollo 11 1969 landete. Andere, wie etwa in strapazierfähigerem Silk Finish. Drei Oberflächen mit außergewöhnlicher „Tribute to Vinyl“, eine Hommage an die Farbtöne der Innenfarben sind in exklu- Farbbrillanz – bei gleichzeitig hervor- schwarze, knisternde Schallplatte, beziehen sivem Metallic Finish erhältlich. ragender Verarbeitung und Freiheit von sich auf Alltagsgegenstände, mit denen Schadstoffen. Die 120 Nuancen wurden Menschen emotional verbunden sind. Jeder Farbton ein eigenes Lebensgefühl von dem CAPAROL ICONS Team beste- 28 hend aus Farbdesignern, Trendforschern Zu jedem Farbton gibt es eine Geschichte. und Innenarchitekten zu einer einzigarti- Die Farbtöne der Lacke sind dabei jeweils gen Kollektion kuratiert. Sämtliche 120 genau auf die der Innenfarbe abgestimmt – CAPAROL ICONS Würdiger Rahmen: Die Präsentation der CAPAROL ICONS im Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Minimalismus. ideal für die anspruchsvolle Wohnraumge- Die Zielgruppe verfügt häufig über ein Ei- staltung. Caparol spricht mit dem neuen genheim, ist design-, kultur- und marken- Premiumkonzept CAPAROL ICONS eine affin und überwiegend weiblich. Sie nutzt Privatkunden-Zielgruppe mit höchsten Farbe als Ausdruck der Persönlichkeit Ansprüchen an, die die Ästhetik matter und legt dabei Wert auf höchste Qualität Oberflächen mit hoher Farbbrillanz sucht und Umweltfreundlichkeit. Sowie auf eine Leuchtendes, brillantes Lapisla- und schätzt. Und die sich bei der Beratung Marke, die Status und Stilsicherheit ver- zuli-Blau mit besonders hohem und Ausführung auf Innenarchitekten und spricht: wie CAPAROL ICONS – Beloved Pigmentanteil. Inspiriert vom Profi-Handwerker verlässt. Paint. • Blau der Europaflagge und der NO 60 ODE TO JOY Europahymne „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie, die Ausdruck von Freiheit, Frieden und Solidarität ist. In den 00ern wurden zwölf Staaten in die EU aufgenommen. Ein Farbton von insgesamt 120 verschiedenen: NO 60 ODE TO JOY. 29 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 URSPRUNG DER CAPAROL ICONS FARBKOLLEKTION IST EINE WISSENSCHAFTLICHE STUDIE ÜBER FARBKULTUR DER LETZTEN 60 JAHRE Das CAPAROL ICONS Team hat ba- durch – kraftvoll und laut, wie in einem sierend auf den Kult-Farben der letzten Pop-Art-Kunstwerk. London wird in sechs Dekaden 120 modern interpre- den Swinging Sixties das Epizentrum tierte, zeitlose Farbnuancen kreiert der Revolte gegen das Establishment. und so zu einer einzigartigen Kollek- Auch die Farben emanzipieren sich und Die Ökologie-Bewegung bringt die tion kuratiert: 120 Farbikonen. Diese werden klar und stark, als Zitat des Natur und Nachhaltigkeit in das Be- haben durch die Verbindung zu einem Bauhaus-Stils. wusstsein der Menschen und die damit assoziierten natürlichen Farben in die ikonischen Phänomen die Kraft, ein bestimmtes Lebensgefühl zu verkörpern und erneut lebendig werden zu lassen. Der wissenschaftliche Anspruch war 1990er Ein neues Bewusstsein 1970er Freiheit und Gemütlichkeit Kleiderschränke und Wohnungen: Zarte Grüntöne und warmes Beige lösen die kalkulierte Nüchternheit in Design und Architektur ab. Es entsteht ein neuer Ausgangspunkt unserer Idee, Farbikonen zu schaffen; die Selektion der einzelnen Discofieber und psychedelische Muster Purismus, der sich helle, dezente Farben Farbnuancen wurde von unserer ästheti- erobern die Welt. Die Hippiebewegung wünscht. Die Materialien Holz, Natur- schen Maxime an Farbeleganz definiert. proklamiert freie Liebe und bewusst- faser und Sichtbeton werden mit einem seinserweiternde Substanzen – ein neuer Maximum an hellen, harmonischen Individualismus clasht mit dem in den Nudetönen kombiniert. 1950er Sehnsucht nach Unschuld 60ern erlernten Gemeinschaftsgefühl des Kommunitarismus: Berühmt sein, lautet die Devise, und sei es nur für 15 Minu- 2000er Das neue Jahrtausend Der Wunsch nach Neuanfang spiegelt ten. Parallel führen wirtschaftliche und sich in einem Trend zu hellen, pudrigen politische Unsicherheit zur Rückbesin- Farbtönen wider. Eine rosarote Brille nung auf das Zuhause. Diese Mischung Die Globalisierung und das Internet färbt die Welt in helle, sanfte Pastelltö- aus Geborgenheit und Extremen zeigt bringen Informationsdimensionen und ne, die den zarten Optimismus symbo- sich in den Kombinationen von erdi- Kulturen sowie deren Farben näher. lisieren. Amerika wird zur Leitkultur gen Braun-Grün-Tönen mit knalligem Social Media, Apps und Computer- bei Interieurs, Autos und Musik. Das Violett-Orange. animationen prägen eine neue visuelle Ästhetik voller starker Akzente mit Zeitalter der Raumfahrt bricht an – neue Galaxien locken mit irisierenden Farben. 1960er Die neue Lust am Leben 1980er Eine synthetische Welt viel Blau. Man kann die Abkehr vom Trend-Diktat in der Eklektik der Farben spüren: Das Stilempfinden verlangt nach individuellen Tönen als Statement von Mauern fallen. Neue Technologien wie internationalem Lifestyle. Opulente Videospiele, Synthesizer und erste Mo- Bildwelten und Fetischkultur liefern Das Wirtschaftswunder verleiht Men- biltelefone generieren eine künstliche, berauschend intensive elegante Farben. schen und Farben mehr Selbstbewusst- unbunte Welt aus kühlen Farben von Gleichzeitig entwickelt sich ein Trend sein. Der Rock ’n’ Roll, Drang nach Neon, Metallic und Grau. Die Designer zum Understatement und Traditionsbe- Veränderung und die sexuelle Befreiung und Grafiteros zeigen harte Kontraste bei wusstsein, was sich in einer Vorliebe für sind allgegenwärtig. Die kreative Unruhe Farben und grafischen Mustern. Ein neues edle klassische Töne zeigt. der Jugendkultur prägt den Lebens- androgynes Selbstverständnis wird auf stil. Provozierende Farben setzen sich den Straßen der Metropolen zelebriert. 30 CAPAROL ICONS 1950er Sehnsucht nach Unschuld 1950er Sehnsucht nach Unschuld 1950er Sehnsucht nachnach Unschuld 1950er Unschuld 1950er Sehnsucht Sehnsucht Sehnsucht nach nach Unschuld Unschuld NO 02 NO 17 NO 18 NO 35 NO 36 NO 37 NO 43 NO 48 NO 51 NO 52 NO 56 NO 02 NO 02 NO NO 02 02 NO 17 NO 17 NO NO 17 17 NO 18 NO 18 NO NO 18 18 NO 35 NO 35 NO NO 35 35 NO 36 NO 36 NO NO 36 36 NO 37 NO 37 NO NO 37 37 NO 43 NO 43 NO NO 43 43 NO 48 NO 48 NO NO 48 48 NO 51 NO 51 NO NO 51 51 NO 52 NO 52 NO NO 52 52 NO 56 NO 56 NO NO 56 56 NO 58 NO 61 NO 66 NO 67 NO 71 NO 73 NO 74 NO 91 NO 92 NO 106 NO 107 NO 58 NO 58 NO NO 58 58 NO 61 NO 61 NO NO 61 61 NO 66 NO 66 NO NO 66 66 NO 67 NO 67 NO NO 67 67 NO 71 NO 71 NO NO 71 71 NO 73 NO 73 NO NO 73 73 NO 74 NO 74 NO NO 74 74 NO 91 NO 91 NO NO 91 91 NO 92 NO 92 NO NO 92 92 NO 106 NO 106 NO NO 106 106 NO 107 NO 107 NO NO 107 107 NO 05 NO 09 NO 12 NO 13 NO 31 NO 38 NO 41 NO 44 NO 45 NO 47 NO 54 NO 05 NO 05 NO NO 05 05 NO 09 NO 09 NO NO 09 09 NO 12 NO 12 NO NO 12 12 NO 13 NO 13 NO NO 13 13 NO 31 NO 31 NO NO 31 31 NO 38 NO 38 NO NO 38 38 NO 41 NO 41 NO NO 41 41 NO 44 NO 44 NO NO 44 44 NO 45 NO 45 NO NO 45 45 NO 47 NO 47 NO NO 47 47 NO 54 NO 54 NO NO 54 54 NO 57 NO 80 NO 98 NO 99 NO 103 NO 108 NO 109 NO 113 NO 114 NO 57 NO 57 NO NO 57 57 NO 80 NO 80 NO NO 80 80 NO 98 NO 98 NO NO 98 98 NO 99 NO 99 NO NO 99 99 NO 103 NO 103 NO NO 103 103 NO 108 NO 108 NO NO 108 108 NO 109 NO 109 NO NO 109 109 NO 113 NO 113 NO NO 113 113 NO 114 NO 114 NO NO 114 114 NO 07 NO 08 NO 14 NO 19 NO 20 NO 27 NO 29 NO 34 NO 79 NO 81 NO 83 NO 07 NO 07 NO NO 07 07 NO 08 NO 08 NO NO 08 08 NO 14 NO 14 NO NO 14 14 NO 19 NO 19 NO NO 19 19 NO 20 NO 20 NO NO 20 20 NO 27 NO 27 NO NO 27 27 NO 29 NO 29 NO NO 29 29 NO 34 NO 34 NO NO 34 34 NO 79 NO 79 NO NO 79 79 NO 81 NO 81 NO NO 81 81 NO 83 NO 83 NO NO 83 83 NO 85 NO 89 NO 97 NO 100 NO 105 NO 110 NO 70 NO 85 NO 85 NO NO 85 85 NO 89 NO 89 NO NO 89 89 NO 97 NO 97 NO NO 97 97 NO 100 NO 100 NO NO 100 100 NO 105 NO 105 NO NO 105 105 NO 110 NO 110 NO NO 110 110 NO 70 NO 70 NO NO 70 70 1960er Die neue Lust am Leben 1960er Die neue LustLust am Leben 1960er neue am Leben 1960er Die neue Lust am Leben 1960er Die Die neue Lust Die neue Lust am am Leben Leben 1970er Freiheit und Gemütlichkeit 1970er Freiheit und Gemütlichkeit 1970er Freiheit und Gemütlichkeit 1970er und Gemütlichkeit 1970er Freiheit Freiheit Freiheit und und Gemütlichkeit Gemütlichkeit 1980er 1980er 1980er Eine synthetische Welt 1980er synthetische 1980er Eine Eine synthetische Welt Welt Eine synthetische Welt Eine Eine synthetische synthetische Welt Welt NO 06 NO 10 NO 11 NO 15 NO 16 NO 22 NO 23 NO 46 NO 49 NO 53 NO 62 NO 06 NO 06 NO NO 06 06 NO 10 NO 10 NO NO 10 10 NO 11 NO 11 NO NO 11 11 NO 15 NO 15 NO NO 15 15 NO 16 NO 16 NO NO 16 16 NO 22 NO 22 NO NO 22 22 NO 23 NO 23 NO NO 23 23 NO 46 NO 46 NO NO 46 46 NO 49 NO 49 NO NO 49 49 NO 53 NO 53 NO NO 53 53 NO 62 NO 62 NO NO 62 62 NO 63 NO 65 NO 68 NO 69 NO 72 NO 76 NO 93 NO 115 NO 63 NO 63 NO NO 63 63 NO 65 NO 65 NO NO 65 65 NO 68 NO 68 NO NO 68 68 NO 69 NO 69 NO NO 69 69 NO 72 NO 72 NO NO 72 72 NO 76 NO 76 NO NO 76 76 NO 93 NO 93 NO NO 93 93 NO 115 NO 115 NO NO 115 115 NO 32 NO 75 NO 77 NO 78 NO 82 NO 84 NO 86 NO 77 NO 77 NO NO 77 77 NO 78 NO 78 NO NO 78 78 NO 82 NO 82 NO NO 82 82 NO 84 NO 84 NO NO 84 84 NO 86 NO 86 NO NO 86 86 1990er Ein Ein neues Bewusstsein 1990er neues Bewusstsein 1990er 1990er 1990er NO 04 Ein neues Bewusstsein Ein neues Bewusstsein Ein Ein neues neues Bewusstsein Bewusstsein NO 25 NO 28 NO 30 NO 04 NO 04 NO NO 04 04 NO 25 NO 25 NO NO 25 25 NO 28 NO 28 NO NO 28 28 NO 30 NO 30 NO NO 30 30 NO 32 NO 32 NO NO 32 32 NO 75 NO 75 NO NO 75 75 NO 87 NO 90 NO 94 NO 95 NO 96 NO 101 NO 104 NO 87 NO 87 NO NO 87 87 NO 90 NO 90 NO NO 90 90 NO 94 NO 94 NO NO 94 94 NO 95 NO 95 NO NO 95 95 NO 96 NO 96 NO NO 96 96 NO 101 NO 101 NO NO 101 101 NO 104 NO 104 NO NO 104 104 2000er Dasneue neue Jahrtausend 2000er Das Jahrtausend 2000er Das neue Jahrtausend 2000er neue Jahrtausend 2000er Das Das Das neue neue Jahrtausend Jahrtausend NO 01 NO 03 NO 21 NO 24 NO 26 NO 33 NO 39 NO 40 NO 42 NO 50 NO 55 NO 01 NO 01 NO NO 01 01 NO 03 NO 03 NO NO 03 03 NO 21 NO 21 NO NO 21 21 NO 24 NO 24 NO NO 24 24 NO 26 NO 26 NO NO 26 26 NO 33 NO 33 NO NO 33 33 NO 39 NO 39 NO NO 39 39 NO 40 NO 40 NO NO 40 40 NO 42 NO 42 NO NO 42 42 NO 50 NO 50 NO NO 50 50 NO 55 NO 55 NO NO 55 55 NO 59 NO 60 NO 64 NO 88 NO 102 NO 111 NO 112 NO 116 NO 117 NO 118 NO 119 NO 120 NO 59 NO 59 NO NO 59 59 NO 60 NO 60 NO NO 60 60 NO 64 NO 64 NO NO 64 64 NO 88 NO 88 NO NO 88 88 NO 102 NO 102 NO NO 102 102 NO 111 NO 111 NO NO 111 111 NO 112 NO 112 NO NO 112 112 NO 116 NO 116 NO NO 116 116 NO 117 NO 117 NO NO 117 117 NO 118 NO 118 NO NO 118 118 NO 119 NO 119 NO NO 119 119 NO 120 NO 120 NO NO 120 120 31 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Eine echte grüne Pionierleistung Zurück zur Natur – so könnte man die Entscheidung nennen, einen Teil der Gartenstadt Nürnberg mit Hanf zu dämmen. Kaum ein Material passt inhaltlich und gebäudetechnisch so gut wie dieses zur Gartenstadt. Ein Beispiel, das hoffentlich noch viele Nachahmer finden wird. Gleich einen ganzen Straßenzug hat die traditionsreiche Wohnbaugenossenschaft Gartenstadt Nürnberg eG Hanf für sechs denkmalgeschützte Häuser im Sommer 2015 mit neu entwickelten mit ThermoSan-Fassadenfarbe NQG zweimal gestrichen wurden. Die Entscheidung, Hanf als Fassadendämmstoff einzusetzen, entspricht der Naturver- Dämmplatten aus natürlichen Hanf- Den Anfang machten sechs in Reihe ge- bundenheit der Gartenstädter. Sie halten fasern ummanteln und mineralisch baute Wohnhäuser im „Hirschensuhl“; die Philosophie der historischen Gar- verputzen lassen. Sie ist damit das erste sie stammen aus dem Jahr 1926 und tenstadtbewegung lebendig und machen wohnungswirtschaftliche Unternehmen stehen unter Ensembleschutz. Die Häuser sie in ihren Quartieren für jedermann in Deutschland, das das innovative erhielten auf einer Fläche von 436 m² erkennbar. Was den besonderen Charme Fassadendämmsystem Capatect Natur+ Außenwand 100 mm dicke Hanfdämm- des Wohnens in der Gartenstadt aus- zur energetischen Sanierung ihrer Be- platten, die mit einem mineralischen macht, ist weit mehr als der kleine Gar- standsgebäude einsetzt. Dickputz beschichtet und im Anschluss ten hinterm Haus. Schön nachhaltig: Die Wohnhäuser der Gartenstadt Nürnberg, energetisch auf den neuesten Stand gebracht mit Hanffaserdämmplatten von Caparol. 32 Eine echte grüne Pionierleistung Nach historischen Befunden: Die Farbgebung des Putzes, der in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt auf die Hanffaserplatten aufgebracht wurde. Eine besondere Anziehungskraft geht auch von der Architektur der Gebäude aus, die in Nürnberg auf den originären Vom Feuchtbiotop zur Arbeitersiedlung Planungen von Prof. Richard Riemer- gen führte und hygienische Missstände nach sich zog. Umso bedeutsamer wurde alsbald das soziale Grundanliegen der Gartenstadtbewegung, deren Ursprung in schmid beruht. Von ihm übernahm ab Mit der im 19. und beginnenden 20. England liegt. Auch in industrialisierten 1912 das Architekturbüro Lehr & Leu- Jahrhundert voranschreitenden Industri- deutschen Großstädten fasste sie Fuß, bert die gestalterische Federführung in alisierung ging eine beispiellose Urbani- allen voran Dresden und Nürnberg. der Gartenstadt; nach Entwürfen von sierung einher: Alles drängte in die Stadt, Ihre Anhänger verfolgten das Ziel, ein Architekt Hans Lehr sind dort unter man musste wohnen, wo es Arbeit gab. lebenswertes, gesundes Wohnumfeld mit anderem die Häuser im „Hirschensuhl“ Folglich wuchs der Wohnraumbedarf genügend Grünflächen zu schaffen. entstanden. besonders in der näheren Umgebung von Fabrikanlagen, die damals – heute un- Schon in den 1920er Jahren hat ihr die Einst war der Hirschensuhl ein Feucht- vorstellbar – bevorzugt im Stadtzentrum integrierte Landschafts- und Bebauungs- biotop, in dessen Wasserlachen und errichtet wurden. Mehr und mehr Grün- planung im In- und Ausland große Auf- Schlammpfützen sich Hirsche und ande- flächen mussten der Bebauung weichen; merksamkeit beschert und im Nürnber- res Wild aus den umgebenden Wäldern die Wohnungsnot blieb nichtsdestotrotz ger Stadtteil Gartenstadt den bis heute suhlten. Doch das ist lange her. ein Dauerzustand, der zu Überbelegun- geltenden Ensembleschutz ermöglicht. • 33 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Schlanke Fassadendämmung mit Vorbildcharakter Ein Neubau bekommt eine Fassade mit S 024-Dämmung, die viele Anforderungen erfüllt: Optimale Wärmedämmung, zeitgemäßes Aussehen und dank der besonders effizienten schlanken Dämmplatte mehr Wohnraum – und somit mehr Wirtschaftlichkeit. Seit 1982 dämmt der Maler-Fachbetrieb Dämmung zulasten des Wohnraumes Das Gesamtsystem erfüllt die Anforderun- Wind aus Frankenthal Fassaden und geht. „Geringere Wandstärken bedeuten gen an schwerentflammbare Außenwand- verfügt auf diesem Gebiet über einen hier direkt mehr Wohnraum bei gleicher bekleidungen. Daraus folgend benötigt das entsprechenden Erfahrungsschatz. Als oder besserer Wärmedämmung“, erklärt System keine konstruktiven Brandschutz- Bauherren und Eigentümer eines neuen Michael Wind. Unterm Strich ist die dünne maßnahmen. Das macht die Arbeit an der Wohn- und Geschäftshauses am Heimat- Platte somit wirtschaftlicher, denn der Fassade schneller und einfacher. ort des Unternehmens entschieden sich Gewinn an Wohnfläche kann für einen Malermeister Gerd Wind und sein Sohn, zusätzlichen Verkaufserlös sorgen. „Die Diplom-Kaufmann Michael Wind, dafür, geringe Plattenstärke ist auch aus gestalte- ein Referenzobjekt für eine vorbildliche rischen Gründen eine gute Wahl“, ergänzt Dämmung zu schaffen. An dem Gebäude Architekt Oliver Junglas vom Caparol mit vier Vollgeschossen und einem aufge- Objektmanagement. So können Fenster mit „Der Wandaufbau erfolgt wie bei anderen setzten Staffelgeschoss kam auf rund 1.000 normalen Laibungstiefen eingebaut werden WDV-Systemen auch“, erläutert Junglas. „Die Quadratmetern die besonders effiziente und es entstehen keine „Schießscharten“. Dämmplatte wird geklebt und gedübelt. Auf Capatect Dalmatiner-Dämmplatte S 024 Äußerlich gleicht die Platte der bekannten eine Armierungsschicht folgte der Putzauftrag von Caparol zum Einsatz. und bewährten Dalmatiner-Platte mit ihrer mit ThermoSan-Fassadenputz NQG.“ Um charakteristischen grau-weißen Sprenke- den massiven Baukörper zu gliedern, wurde lung. Doch die S 024 ist eine Sandwich- ein Farbkonzept umgesetzt, das vom Capa- konstruktion. Unter dem Polystyrolmantel rol FarbDesignStudio in enger Abstimmung verbirgt sich ein hochverdichteter Poly- mit den Bauherren entwickelt wurde. Im No- Auch aus gestalterischer Sicht eine gute Wahl Keine Extrawürste bei der Verarbeitung urethankern, der für eine um 30 Prozent vember 2015 wurde das neue Gebäude von Diese Platte ist bei gleichem Wärmedurch- höhere Dämmleistung als bei herkömmli- den ersten Mietern bezogen. „Lage, Gestal- lasswiderstand dünner als herkömmliche chen Platten sorgt. Als Malermeister sieht tung und die geringen Heizkosten dank her- Produkte und ermöglicht hohe Dämmwer- Gerd Wind auch die praktischen Vorteile vorragender Dämmung sorgen für eine hohe te bei vergleichsweise schmalen Dämm- bei der Verarbeitung. „Dank der Hülle aus Wohnqualität“, freuen sich die Bauherren. stärken. Von Vorteil ist das vor allem bei Polystyrol lässt sie sich wie jede herkömm- Sie selbst nutzen die Räume im Erdgeschoss sehr enger Bebauung, wo jeder Zentimeter lich Platte verarbeiten.“ als Büro für ihren Malerbetrieb. • 34 Schlanke Fassadendämmung mit Vorbildcharakter Schlanker ist besser: Dank der S 024-Dämmung lassen sich energetisch hochmoderne Außenfassaden mit auffallend flachen Laibungen realisieren. 35 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Leuchtende Farben für eine junge Zielgruppe Um bestehenden Wohnraum für Studierende attraktiver zu machen, entschied sich die Vonovia AG in Darmstadt für eine ungewöhnliche Farbkombination. Das Ergebnis fällt auf – und macht Laune. Die vor gut einem Jahr modernisierte farben ausgewählt, die vor allem junge fabrik.“ Inzwischen muss er zugeben, dass und farblich akzentuierte Häuserzeile im Leute ansprechen. Das setzt professi- die farbenfrohe Wohnzeile der optische Darmstädter Haardtring ist ein echtes onelle Kenntnisse voraus, da derselbe Star im Haardtring ist und die Nachbar- Caparol-Vorzeigeobjekt. Sogar an Nebel- Farbton je nach Umgebung ganz anders gebäude richtiggehend langweilig aus- tagen fällt sie durch ihre Farbkombina- wirken kann. Darum arbeiten bei der sehen lässt. tion auf. Sie besteht aus insgesamt sieben Fassadengestaltung Farbdesigner, Archi- Komponenten, wobei sich die Haupttöne tekten, Innenarchitekten, Multimedia- Wegen ihrer leichten Veralgung wurde die im roten bis rotvioletten Bereich bewegen. spezialisten und Malermeister zusam- Häuserfassade zunächst mit Capatox be- Die Gestaltung stammt vom Caparol men. Für den Haardtring gab es nur handelt. Der Anstrich erfolgte mit der Sili- FarbDesignStudio in Ober-Ramstadt. Das zwei Vorgaben: Keine Graue-Maus-Far- conharzfarbe Muresko von Caparol, weil Gebäude eignet sich nach Einschätzung ben und etwas Außergewöhnliches soll sie die größte Farbtonvielfalt bietet. Für der Vonovia AG gut für Studenten. es sein, das farbgestalterisch den Nerv die rund 4.000 Quadratmeter Wandfläche der Zeit im Wohnungsbausektor trifft. wurden etwa 2.000 Liter Farbe benötigt. Studierende sind gerngesehene Mieter Schließlich wurde eine klassisch strukturierte Fassadenaufteilung ausgewählt Wie kommt dieses Farbkonzept nun bei und entwurfsgetreu umgesetzt. „Nicht den Mietern im Haardtring an? Sie haben alle haben so viel Farbenmut“, sagt dem zuständige Regionalleiter der Vono- Sie gelten als verlässliche Mietergruppe. DAW-Mitarbeiter Günter auf der Land- via AG, Robert Wagner, zwar keine direk- Denn wenn sie nach wenigen Jahren aus- wehr, der beratend zur Seite stand. te Rückmeldung gegeben, aber er ist mit ziehen, stehen schon ihre Kommilitonen als Nachmieter auf der Schwelle. Die Wohnanlage war schon in den 90er Jahren modernisiert und wärmegedämmt der indirekten hochzufrieden. „Die Mieter- Aus anfänglicher Skepsis wurde echte Begeisterung worden. Vor einem Jahr wurden zusätz- fluktuation ist deutlich heruntergegangen. Und wenn doch ein Kunde auszieht, interessieren sich besonders Studenten für die Wohnung.“ Stolz fügt er hinzu, lich Balkone angebaut, Außenanlagen Während der Entwurfsphase kamen dem dass die deutschlandweite Konkurrenz verschönert, Begegnungsflächen hinter DAW-Mitarbeiter jedoch Bedenken: die Farbkonzepte der Vonovia-Gebäude den Gebäuden geschaffen und Fassaden- „Das wird ja aussehen wie eine Bonbon- bereits kopiere. • 36 Leuchtende Farben für eine junge Zielgruppe Optimale Entscheidungshilfe für den Bauherrn: Fotorealistische Darstellung der farbenfrohen Fassadengestaltung. Ein echter Hingucker: Die leuchtende Fassade springt im Vorbeifahren förmlich ins Auge und wertet das gesamte Umfeld auf. 37 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Stilvolle Fassade in neuem Glanz Ein Häuserzug in Bremen aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Das stellte alle Beteiligten vor eine ganz besondere Herausforderung – die mit Bravour gemeistert wurde. Die „Eisenbahn Spar- und Bauverein auszahlen. Beleg dafür ist die Realisie- Bremen eG“ gibt es seit mehr als 120 rung des aktuellen Großprojektes Ut- Jahren. Als ESPABAU ist die eingetrage- bremer Ring zwischen Innsbrucker und ne Genossenschaft heute in der Hanse- Hemmstraße, das hohe Anforderungen stadt ein Markenzeichen geworden. Jahr an die beteiligten Gewerke stellt. der attraktiven Wohnanlagen. Erklärtes Ziel aller Instandhaltung, Sanierung Die Handwerker nahmen insbesondere den figürlichen Schmuck in ihre Obhut. für Jahr investiert die Genossenschaft Millionenbeträge in Pflege und Erhalt Zahlreiche filigrane Details Gedämmte Stilfassade und weitere Neuerungen Die mit dekorativem Strukturputz versehene Capatect Wärmedämmung erhielt einen Anstrich mit AmphiSilan in grauem Grundton und roten Absetzungen, der und Modernisierung: den Mitgliedern auf Dauer Wohnraum bei angemessener So werden die Wohnbauten nicht nur den architektonischen Intentionen folgt. Miete in hoher Wohnqualität zur Verfü- mit einer wärmedämmenden Hülle, Um das ursprüngliche Erscheinungsbild gung zu stellen. „Wir sanieren die Häu- sondern auch mit neuen Fenstern, Türen zu wahren, wurden die vorhandenen De- ser vom Keller bis zum Dach“, berichtet und Heizungsanlagen ausgestattet. Zur korelemente durch Capapor-Dekorprofile der Technische Leiter Günther Warners. energetischen Sanierung kommt der ersetzt. Getreu der Strategie, Wohnraum Das langfristige Instandhaltungs- und Ausbau der Dachgeschosse zu komfor- auf den neuesten technischen Stand zu Sanierungsprogramm der ESPABAU tablen Wohnungen. Wegen der Vielfalt bringen, um die Umlage der Moderni- reicht bis ins nächste Jahrzehnt hinein des dort anzutreffenden Schmuckwerkes sierungskosten mit der Reduzierung der und wird Schritt für Schritt umgesetzt. verlangt auch die Fassadengestaltung „zweiten“ Miete mindestens ausgleichen Den Anfang machte die ESPABAU in größte Sorgfalt und Behutsamkeit. Der zu können, erfasst die Wärmedämmung Alt-Findorff mit Straßenzügen aus den in den 1930er Jahren gebaute Häuserzug auch Dach und Kellerdecke. 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. imponiert nicht nur durch seine geome- Ihr unverwechselbares Gesicht zu be- trische Exaktheit, sondern insbesondere Dass sich die Investition lohnt, bestäti- wahren, stellte Planer und Verarbeiter durch eine Vielzahl architektonischer gen die Stadtwerke, die einen deutlich vor eine schwierige Aufgabe. Die hier „Kunstgriffe“. In die Vorbereitung bezog gesunkenen Gasverbrauch registrieren, gewonnenen Erfahrungen sollten sich die ESPABAU deshalb von vornherein und spüren auch die Mieter an den ge- im weiteren Verlauf der Baumaßnahmen Industrie und Handwerker ein. ringeren Heizkosten. • 38 Stilvolle Fassade in neuem Glanz Viele schöne Details: Der frisch renovierte Häuserzug in Bremen aus den 1930er Jahren. 39 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Spektakuläre Konzepte, eindrucksvolle Feier: der Architekturpreis 2016 Insgesamt sieben Bauprojekte wurden im Rahmen des „Architekturpreises Farbe – Struktur – Oberfläche 2016“ ausgezeichnet – mit einer rundum gelungenen Veranstaltung, die es in sich hatte Die Naxos-Halle in Frankfurt stand vorgefundenen Ressourcen sinnhaft zu am 14. September ganz im Zeichen des nutzen. Arno Lederer rückte mit einer Erster Preis: Kleinod aus Tannenholz „Caparol Architekturpreises Farbe – „Märchenerzählung“ das Spannungsfeld Struktur – Oberfläche 2016“. Rund 500 Kultur versus Technologie und Regularien Architekten, Planer und Honoratioren in den Fokus. Caparol Firmeninhaber Die Schweiz zeigt, dass architektonische der Stadt waren gekommen, um der Dr. Ralf Murjahn verwies darauf, dass Qualität auch in ländlicheren Räumen ih- Preisverleihung beizuwohnen und die beispielsweise Fassadenprodukte heut- ren Platz hat. Beispielsweise im graubünd- Preisträger zu ehren. Die Industriehal- zutage auch materielle Authentizität nerischen Domat/Ems unweit von Chur, le bot dabei eine würdige Kulisse und und Ästhetik mit funktionalen Aufgaben wo seit 2013 die „Tegia da vaut, Domat“ stand mit ihrem historischen Charme und nachhaltigen Ressourcenkonzepten (rätoromanisch für Waldhütte) steht. Sie des vorigen Jahrhunderts im schönen verbinden müssen. Daher setze Caparol befindet sich mitten im Wald, besteht Kontrast zu den neuen Ideen im Umgang neben der Reinhaltung der Luft von komplett aus regionalem Tannenholz und mit Farbe, Struktur und Oberfläche. Schadstoffen verstärkt auf die Vermei- dient als Bildungsort – für Waldberufe, dung von potenziell allergenen Inhalts- für Schulklassen, Vereine, Initiativen. Die stoffen und auf klimaschonende bzw. „sehr präzise und handwerkliche Detail- -neutrale Produktkonzepte. lierung der Oberflächen aus Tannenholz“ International renommierte Gastredner rühmt denn auch die Jury – und verlieh Ganz allgemein zog sich das Thema dem Kleinod den ersten Preis. Zu den Höhepunkten der Preisverlei- Nachhaltigkeit wie ein roter Faden hung zählten die Gastvorträge von durch die Preisverleihung. Es war selbst Professor Brian Cody (Energy Design in der Ausgestaltung der Räumlichkeit Cody Consulting, AT-Graz) und Profes- mit Tischen aus Hanfdämmplatten sor Arno Lederer (Lederer Ragnarsdóttir erkennbar, die auf Europaletten gepackt Oei, Stuttgart). Brian Cody zeigte, wie am nächsten Tag zur Fassadendämmung individuell und vielschichtig Nachhal- oder zur Verbesserung der Akustik tigkeit interpretiert werden kann. Es im Innenraum auf Baustellen geliefert Seit 2004 zeichnet Caparol mit dem „Archi- gehe darum, bei jedem Gebäude die wurden. tekturpreis Farbe – Struktur – Oberfläche“ 40 Bauten sollen die Sinne ansprechen und wichtige Impulse liefern Architekturpreis 2016 1. Preis: Tegia da vaut, Domat/Ems / Architekt: Gion A. Caminada, Vrin-Cons / Foto: Ralph Feiner, Malans 41 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 2. Preis: Holzwohnbau Seestadt Aspern, Wien / Berger + Parkkinen Architekten und Querkraft Architekten, Wien / Foto: Hertha Hurnaus, Wien 3. Preis: „Antivilla“, Potsdam-Krampnitz / Brandlhuber + Emde, Burlon Architektengesellschaft mbH, Berlin / Foto: Erica Overmeer 42 Architekturpreis 2016 Bauten aus, die beispielhaft möglichst viele Sinne ansprechen. Zugleich geht es um Konzepte, die Impulse im Sinne der Nachhaltigkeit, Vielfalt und Zukunftsfähigkeit liefern. Die Jurierung erfolgt stets in einem mehrstufigen Verfahren, zunächst benennen zwölf Nominierungsjuroren Projekte, die die Intentionen des Preises widerspiegeln. 83 Arbeiten waren es aktuell, die so den Weg zur eigentlichen Bewertungsjury fanden. Nach mehreren Auswahlrunden und Diskussionen der sieben Experten blieben sieben Projekte – drei Preise und vier „Lobende Erwähnungen“. Caparol Passender Hintergrund: die Preisträger der letzten Jahre. Foto: Moritz Bernoully Architecture Photography lobt den Preis traditionell zusammen mit busiers, was „die intuitive Orientierung, den Fachzeitschriften AIT sowie xia aus. besonders für Kinder und ältere Bewoh- Und verzichtet dabei bewusst auf die Bin- ner“ unterstützt, urteilt die Jury. Vier Belobigungen dung an Produkte aus dem Hause DAW. Zweiter Preis: Wohnbau aus Holz Dritter Preis: Die Antivilla Peter Haimerl aus München realisierte das Monolith-artige Konzerthaus in Blaibach. Ebenfalls ganz eigenständig präsentiert sich der Erweiterungsbau des Sprengelmu- Kaum ein Projekt dürfte so polarisieren wie seums in Hannover. Bei dem Einfamilien- Für den neuen Wiener Stadtteil Aspern kon- die „Antivilla“ in Potsdam-Krampnitz. Das haus S+A in Castasegna (Ruinelli Associtai zipierte das Wiener Architekturbüro Berger Berliner Architekturbüro Brandlhuber + AG, Soglio) wird die schlanke Bauform + Parkinnen eine komplette Wohnanlage. Emde, Burlon hat hier die Außenhülle in von extrem rauem Putz kontrastiert. Die Jury lobt neben der städtebaulichen ihrer Rohheit belassen, ja noch verstärkt: Qualität vor allem den Umgang mit Ma­­- Neue Öffnungen werden roh aus der Wand Weiterhin erhielt die Leipziger Trinitatisge- terialien und Farben. So bestehen die geschlagen und betont. Das Konzept baut meinde 70 Jahre nach der Zerstörung ihrer Außenwände aus heimischer Lärche, was das Gebäude nach innen weiter, der dabei Kirche endlich eine neue Probsteikirche. einen interessanten Kontrast zu den rohen entstandene Raum ist prinzipiell vollkom- Die Kirche St. Trinitatis (Schulz & Schulz Betonelementen der Loggien und Balkone men offen. „Selten wird ein Haus derart Architekten, Leipzig) zeigt eine Fassade schafft. Die Treppenhäuser präsentieren konsequent in seine Bestandteile zerlegt (...) aus rotem Porphyr in Kontrast zum nüch- sich in Bunttönen aus der Palette Le Cor- wie bei diesem Projekt“, so die Jury. tern gehaltenen Kirchenraum. • Würdiger Rahmen: DAW SE-CEO Dr. Ralf Murjahn bei seiner Rede in der Naxos-Halle in Frankfurt/Main. Foto: Moritz Bernoully Architecture Photography 43 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 Prominent ausgezeichnet: Alpina erhält Marken-Award 2016 Der Marken-Award, der jährlich von dender Bedeutung sind. Mit der neuen an Interior-Design an, wodurch eine für der „absatzwirtschaft – Zeitschrift für Premium-Reihe „Feine Farben“ gelingt die Baumarktbranche völlig neue Ziel- Marketing“ und dem Deutschen Mar- Alpina eine solche strategische Marken- gruppe erreicht wird. Die Jury würdigt ketingverband verliehen wird, ist der Dehnung überzeugend. Das innovative die ganzheitlich überzeugende Strategie, begehrteste Preis für Markenführung in Sortiment spricht insbesondere weibli- mit der Alpina sein Produktsortiment Deutschland. Eine hochkarätige Exper- che Kunden mit einem hohen Interesse ausbaut. • tenjury zeichnete Alpina in der Kategorie „Beste Marken-Dehnung“ für die strategische Einführung des neuen Produktsortiments „Feine Farben“ aus. Der Preis wurde am 15.03.2016 im Düsseldorfer Capitol Theater überreicht, entgegengenommen haben ihn Herr Dr. Ralf Murjahn und Herr Martin Rösler. Die Laudatio hielt Torhüterlegende Oliver Kahn. Ausschlaggebend für den Sieg in der Kategorie „Beste MarkenDehnung“ ist der Ausbau einer Marke durch die Erschließung neuer Marktsegmente und Zielgruppen, die für die Weiterentwicklung der Marke von entschei- Preisgekrönt: Gemeinsam mit Laudator Oliver Kahn freuen sich CEO Ralf Murjahn und Alpina-Marketingleiter Martin Rösler über die Auszeichnung. Steht kurz vor der Vollendung: Die neue DAW SE Firmenzentrale alle Anforderungen für das Vorzertifikat in Silber der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zu erfüllen. Dreifachverglaste Fenster mit Sonnenschutzbedampfung, Kühlsegel und Bauteilaktivierung tragen zur Temperaturregulierung bei. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade besteht aus über 2000 Formteilen. Im Gebäude selbst sorgt das vom firmeneigenen FarbDesignStudio entwickelte Farbkonzept für Überraschungsmomente. Ein rotes Möbelband leitet Besucher durch den öffentlichen Gebäudeteil. Die Nachhaltiges Vorzeigeprojekt: Die neue DAW SE Firmenzentrale erfüllt höchste ökologische Standards. Cafeteria in der vierten Etage bietet einen Rundblick auf das Firmengelände Im März 2017 soll die neue, sechsge- Beispiel für Nachhaltigkeit und höchs- und den nahen Odenwald. Ein begrüntes schossige DAW-Zentrale in Ober- te ökologische Standards. Rund 60 Dach und ein Vorgarten mit heimischen Ramstadt in Betrieb genommen werden. Kriterien mussten bei der Planung und Pflanzen runden den Gesamteindruck ei- Schon jetzt gilt sie als herausragendes Ausführung eingehalten werden, um nes ökologischen Vorzeigeobjektes ab. • 44 WOBAU aktuell Klangverbesserer: Akustikbilder dämpfen Schall in Barockbau Wie in den meisten historischen Gebäuden ist auch im ehemaligen Dikasterialgebäude in Koblenz die Akustik ein Problem. Die Räume in dem Barockbau sind hoch, mit offenen Kreuzgewölbedecken, großen Fenstern und Marmorböden. An den schallharten Oberflächen kommt es zu Nachhall, so auch im Besprechungsund Aufenthaltsraum des Landesbetriebs LBB. Die Kommunikation in dem großen Raum war beeinträchtigt. Aufgrund des historischen Kreuzgewölbes konnten nur die Wände und nicht die Decken mit Absorbern belegt werden. Die Aufgabe: Gestaltung mit Funktion zur Verbesserung der Raumakustik zu verbinden. Die Akustikbilder „CapaCoustic Picture“ bestehen aus einer schallabsorbierenden Hanffaserplatte, eingefasst Echte Schalldämpfer: Die Akustikbilder „CapaCoustic Picture“ nehmen den Schall auf, den die schallharten Oberflächen im historischen Dikasterialgebäude in Koblenz reflektieren. in einen Aluminiumrahmen und bespannt mit einem akustisch transparenten der Decke abgehängt oder als Raumteiler dorff, Franz Georg von Schönborn und Gewebe. Der Stoff lässt sich mit einem eingesetzt werden. Balthasar Neumann sind als berühmte beliebigen Foto bedrucken – bis 3 m Baumeister und Landesfürsten eng mit Höhe in beliebiger Breite. Die Akustik- Im Besprechungsraum des LBB hängen dem barocken Verwaltungsgebäude ver- bilder können zur Verbesserung der nun die gerahmten Bilder dreier ehr- bunden. Die Drucke ziehen die Blicke auf Raumakustik sowohl an der Wand würdiger Herren im Format 1.200 x sich und sie haben die Akustik spürbar verklebt oder abgehängt als auch an 2.400 mm: Johann Philipp von Walder- verbessert. • CAPAROL Wissensforum 2017 Es bleibt spannend: Auch 2017 findet wieder das CAPAROL Wissensforum statt. Freuen Sie sich auf vielseitige Themen, erfahrene Referenten und einen hohen Praxisbezug! Alle Termine, Orte und die Anmeldung demnächst unter: www.caparol.de/wissensforum 45 WOBAU report Ausgabe 23 | 2017 April, April: Caparol legalisiert Hanf Ein Aprilscherz, über 800.000 Klicks: Hanf Gelungen: Der bekannte Nachrichtensprecher Marc Bator trug die scheinbar echte Meldung vor, dass Caparol den Gebrauch von Hanf legalisieren wolle. findet sich in immer mehr Haushalten, hieß es in einer Fake-Nachrichtensendung von Caparol. Darum soll die Nutzung jetzt endgültig legalisiert werden. Für Caparol ist Hanf schon jetzt zukunftsweisend, wenn es um ökologische Dämmstoffe geht. Mehr dazu gab es am 1. April in einer Sondersendung mit Nachrichtensprecher Marc Bator, zu sehen unter www.hanf-daemmt-gruener. de/ oder Caparol.de/hanf-legal. Übrigens: Auch auf der BAU 2017 wird Hanfdämmung ein großes Thema sein. • Vereinte Innovationskraft: Vier starke DAW-Marken auf der BAU 2017 250 qm Ausstellungsfläche auf zwei Ebenen: Der Messestand basiert auf einer Weiterentwicklung des erfolgreichen „Rough and recycled“-Konzepts. „nachhaltig. inspirierend.“ Unter diesem Capatect Natur+ mit Hanffaserdämm- Bei alsecco steht das erweiterte Programm Motto präsentieren Caparol, alsecco, platte, das neue Maßstäbe in puncto der widerstandsfähigen und wertbeständi- DISBON und Lithodecor auf der BAU Nachhaltigkeit setzt, sowie die innovative gen Fassadendämmsysteme im Blickpunkt. 2017 innovative Beschichtungssysteme für Produktlinie CapaGeo mit Bindemitteln Als Fassadendämmsystem ohne algizide Fassaden, Wände, Decken und Böden. Im aus 100 % nachwachsenden Rohstof- und fungizide Wirkstoffe präsentiert Fokus der vier DAW-Marken in Halle A6 fen. Beim Fassadenschutz präsentiert alsecco die Systemlösung Alprotect Aero auf dem Stand 421: der aktuelle Stand der Caparol mit NQG³ den neuesten Stand Free. DISBON präsentiert sein vielfältiges Technik, nachhaltige Produktinnova­tionen der Technik. Damit haben Algen und Produktportfolio mit Beschichtungen und die neuesten Trends bei Fassaden- Pilze kaum Chancen und eine langfristige und Sanierungslösungen für den Indus- und Raumgestaltung. Der Messestand Farbtonbeständigkeit ist gewährleistet. trie- und Gewerbebau. Komplettiert wird basiert auf dem erfolgreichen „Rough Außergewöhnlich sind die neuen Caparol das umfangreiche Programm durch and recycled-Konzept“ von 2015. Vorge- Farbtrends für Innenräume 2017, die auf Lithodecor, das vorgehängte, hinterlüftete stellt werden das Fassadendämmsystem der BAU erstmals präsentiert werden. Fassadensysteme präsentiert. • 46 Referenzobjekte WOBAU Referenzobjekte Seite 11: Bauherr: Architekt: Produkte: 3D: Berlin Jäger & Pachowiak Unternehmensgruppe, Berlin Fuchshuber Architekten, Leipzig WDV-System mit Klinkerriemchen und Mineral-Leichtputz Archlab, Dresden Seite 12, 13: Bauherr: Architekt: Produkte: Fotos: Frankfurt Revitalis Erste Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg msm meyer schmitz-morkamer, Frankfurt (LP 1–4), MPP Meding Plan + Projekt GmbH, Hamburg (LP 5–9) WDVS CARBON EXTRA mit Capapor-Fassadenprofilen Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Claus Graubner Seite 28, 29: Bauherr: Produkte: Fotos: Nürnberg Gartenstadt Nürnberg eG, Nürnberg Capatect System Natur+ Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek Seite 31: Bauherr: Architekt: Gestaltung: Produkte: Fotos: Frankenthal Wind GmbH, Frankenthal Architekturbüro Boxheimer + Ohmer, Großkarlbach Caparol FarbDesignStudio WDV-System mit Capatect Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024 Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Claus Graubner Seite 33: Bauherr: Gestaltung: Produkte: Fotos: Darmstadt Vonovia AG, Darmstadt Caparol FarbDesignStudio Siliconharz-Fassadenfarbe Muresko SilaCryl ® Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Blitzwerk Seite 35: Bauherr: Produkte: Fotos: Bremen ESPABAU Eisenbahn Spar- und Bauverein Bremen eG WDVS PRO mineralisch mit Capapor-Fassadenprofilen und Meldorfer Flachverblendern Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek Seite 41: Bauherr: Produkte: Fotos: Koblenz Landesbetrieb LBB Rheinland-Pfalz, Niederlassung Koblenz CapaCoustic Picture aus Hanffasern Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek 47 Impressum WOBAU report Informationen für Wohnungsbauunternehmen und Planer Herausgeber: DAW SE Redaktion: Falk Böhm DAW SE Telefon: 0 61 54 / 71- 71 528 Roßdörfer Straße 50 E-Mail: [email protected] 64372 Ober-Ramstadt CK · DG · 01/17 · 922383 Redaktionsanschrift: Oliver Junglas