bauen forschen innovation entwickeln

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SKIN
NOV.11
forschen
Parametrisches Design
bauen
SeARCH | Enrico Mussini
Simone Testi | Sonnenschutz
Selbstreinigende Fassade
innovation
Vogelschutzglas
entwickeln
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Metall | Hagelschutz
Beton- und Faserzementplatten
Fassadendämmung
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Zweischalige Fassade
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aush
SKIN NOV.11 | 01
editorial
INdIvIdualISteN am werK
individuelle lösungen sind gefragt. in der Wirtschaftswelt ebenso wie bei den Kreativen – und natürlich auch
in der architektur. Und wer die Fähigkeit besitzt kreative
arbeitsprozesse mit neuen Technologien zu verknüpfen
und dabei gleichzeitig auch noch individuell anpassbare
Strukturen für eine multifunktionale Nutzung schafft,
der hat die Nase vorn – so wie der Tiroler architekturexport Gernot Riether. Seine Pavillons für das French
Quarter in New Orleans sind im wesentlichen knapp 400
Variationen ein und derselben „Ur“-Zelle, wie Riether
selbst seine flexibel anpassbare leichtbaukonstruktion
definiert. Diese ermöglicht es auf jedwede Umgebungsbedingung präzis zu reagieren. Das american institute
of architects (aia) vermochte er damit auf jeden Fall
zu überzeugen und gewann den vom aia ausgelobten
Wettbewerb zur Schaffung von qualitätsvollen städtischen Räumen für die durch Hurrikan Katrina leidgeprüfte bevölkerung von New Orleans. SKiN-Redakteur
Dominique Platz ging den individuellen Geometrien von
Riether auf die Spur und befasste sich unter anderem
mit ganz banalen Fragestellungen, wie zum beispiel der
praktischen Realisierbarkeit allzu außergewöhnlicher
entwurfsfabrikationen.
Nicht minder individuell zeigen sich die architekturprojekte des niederländischen architekturbüros SeaRCH.
Die große typologische Vielfalt ist Markenzeichen und
ausdruck ihres architekturverständnisses gleichermaßen. Selten hat das büro zweimal dasselbe Konzept
realisiert – jedes Projekt besitzt seine eigenständige
erscheinung und ausstrahlung. lesen Sie mehr dazu ab
Seite 10 dieser ausgabe.
individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten auch
Glasfassaden, selbst wenn in der aktuellen ausgabe nicht
der künstlerische anspruch hinter den Fassadenmustern steht, sondern eher der Naturschutzgedanke. Über
wirkungsvolle und nutzlose Glas-applikationen zum
Vogelschutz lesen Sie den beitrag unserer Gastautorin
Veronika Janýrová.
eine informative lektüre wünscht ihnen
Tom Cervinka
forschen
Parametrisches Design Individuelle Geometrie
02
bauen
Hot Shots
SeARCH
Selbstreinigende
Fassade
Enrico Mussini,
Simone Testi
Sonnenschutz
08
Ganz schön oberflächlich
Architektonisches
Sprachengewirr
Blitzsauber
10
20
Öko, logisch!
22
Sonnenschutz in die
Fassade integriert
26
innovation
Vogelschutzglas
Glasfassade: Achtung Falle!
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entwickeln
Metall
Hagelschutz
Beton- und
Faserzementplatten
Fassadendämmung
Vorgehängte
hinterlüftete Fassade
Zweischalige Fassade
Das neue Gesicht des Stahls
Stärkstem Hagel trotzen
Spezialfall: Fassade
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Sportlich gestaltet
Schutzhülle mit
Gestaltungsfülle
Positive Ökobilianz
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top on the job
Marktübersicht
Die wichtigsten Hersteller
auf einen Blick
38
check out
Licht-Partitur am Einkaufstempel
40
TiTelblaTT: aia Pavillon – Gernot Riether
IMPRESSUM
Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124, Telefon (01) 546 64-342,
Chefredakteur: Dipl.-Ing. Tom Cervinka, Fachredaktion: Dipl.-Ing. Thomas Prlic, Redaktion: Bakk. phil. Dominique Platz, Anzeigenberatung: Mag. Silvia
Osterkorn, Grafisches Konzept: Alois Schwaighofer, section.d Wien, Grafik: Simon Jappel, Auflage: 12.500 Stück, Herstellung: SAMSON Druck GMBH, A-5581
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02 | Parametrisches Design
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SKIN NOV.11 | 03
forschen
INdIvIduelle GeometrIe
Das american institute of architects (aia) versteht sich unter anderem als Plattform
für experimentelle architektur. Um das French Quarter, historischer Stadtteil und
Hauptgeschäftsviertel von New Orleans, aufzuwerten, rief das aia einen Wettbewerb ins
leben, den der österreichische architekt Gernot Riether mit einer leichtbaukonstruktion aus
umweltfreundlichem Kunststoff gewann.
TExT DOMiNiQUe PlaTZ FoToS GeRNOT RieTHeR
O
b Dublin, Den Haag, Reikjavík oder New
York, der österreichische Architekt Gernot Riether hat schon immer viel im Ausland
zu tun gehabt. Seit 2006 ist der Tiroler an
der Georgia Tech, dem Georgia Institute of
Technology, tätig und leitet dort das sogenannte „Digital Design Build Studio“. In
diesem erforscht er gemeinsam mit seinem
Team, wie digitale Entwurfs- und Fabrikationsmethoden neue Bautechniken für
umweltfreundliche Materialien ermöglichen.
Als das AIA Architekten und Künstler dazu
aufrief, die einzigartigen städtischen Orte
innerhalb des French Quarter, die geheimnisvollen, tief innerhalb der städtischen
Blöcke liegenden Hinterhöfe, wo sonst Jazzklänge aus unwägbar wirkenden Geschäftslokalen hervortreten, architektonisch aufzuwerten, sah Riether die Möglichkeit, seine
Forschung mit neuen umweltfreundlichen
Materialien in der Architektur umzusetzen.
Zugegeben, diese fremdartig anmutenden
Pavillons provozieren, stehen im Kontrast
zur örtlichen Architektur. Gleichzeitig
reagieren sie durch eine spezielle, parametrische Entwurfsmethode aber auf örtliche
Gegebenheiten und lösen somit die vom AIA
gestellte Aufgabe, experimentelle Architektur mittels exemplarischer Installationen,
vor allem durch die Verwendung neuer
Materialien, Methoden, Technologien und
Interaktivitäten einzubinden. Somit sollte
die Innenstadt von New Orleans in neue
Zielpunkte, Zielorte, Zieladressen und Treffpunkte verwandelt werden, die für Besucher
und Einheimische gleichermaßen attraktiv
und erschlossen sind. Als eine Art Gegenüberstellung von zeitgemäßem Design und
historischem Kontext sei der Wettbewerb zu
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verstehen gewesen, heißt es vonseiten des
AIA, das dem Gewinner die Möglichkeit bot,
das eingereichte Projekt vor Ort zu realisieren. Alt und Neu sollten beim Siegerprojekt
im Dialog stehen, damit einhergehend eine
neue Qualität von städtischem Raum für die
durch Hurrikan Katrina leidgeplagte Bevölkerung von New Orleans zur Verfügung
stellen. Das infrastrukturell zwar gebeutelte,
aber gleichsam kulturell reichhaltige Gefüge
der Stadt New Orleans stellt also eine spannende Bühne für Neuerungen zur Verfügung,
die architektonische, künstlerische und
kulturelle Ideen und Lösungen zur Strukturanpassung sehr begrüßt.
dIe Idee
Schon fast prototypisch für die Wettbewerbskriterien zeigt der Pavillon von Riether
und seinem Team mit seiner organischen
Zellstruktur, wie man aus biologisch hergestellten Kunststoffen eine neue Art selbsttragende Leichtkonstruktion umsetzen kann.
„Wir sprechen hier von einem Exoskellett,
das Gebäudehülle und Konstruktion in
einem System vereint“, sagt Gernot Riether, „ein System, das aus äußerst flexiblen
Zellen oder Modulen zusammengesetzt ist,
wobei sich jedes Modul für unterschiedliche
Umgebungen adaptieren lässt und auf unterschiedliche Arten programmiert werden
kann sowie damit einhergehend vielerlei
Funktionen in sich vereint – ein System
also, dass sich an einen bestimmten Ort
anpassen kann“. Der Standort New Orleans
stellte Platz für 16 bis 20 Quadratmeter
große Pavillons zur Verfügung. „Die Pavillons
bestehen aus 256 bis 400 Variationen einer
einzelnen ‚Ur‘-Zelle“, sagt Gernot Riether:
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04 | Parametrisches Design
Kosmisches Vorbild: die
Wurmlochstruktur der
einzelteile.
Jede Zelle besteht aus unterschiedlichen Sets, das Material ist stets dasselbe: PeTG.
„Zur Erstellung haben wir mit drei unterschiedlichen Softwarepaketen gearbeitet. Wichtig war dabei die Kombination
zwischen parametrischem, modularem Denken und den
Informationen der Umgebung. Diese Auskünfte haben wir
gesammelt und mittels Programmiersprache oder Script in
ein Regelsystem verwandelt. Das Ergebnis ist die gebaute
Interaktion zwischen all diesen Einblicken.“ Die Geometrie
jeder Zelle reagiert dabei individuell auf die Bedingungen
des jeweiligen Ortes. Orientierung, Lichteinfall, Aussicht
sowie programmatische Erfordernisse wie Sitzflächen, Regenwasserbehälter oder aber Pflanzentröge waren weitere
wichtige Parameter, die es zu integrieren galt.
dIe umSetzuNG
Riethers Ziel war es, eine kostengünstige und umweltfreundliche Herstellungsmethode zu entwickeln. Dazu
war es zunächst wichtig, ein flexibles Formwerkzeug zu
kreieren, das sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt, die unterschiedlich kombiniert werden können. Somit
erlaubt das System, mit besagtem Formwerkzeug bis zu 400
verschiedene Zellvariationen zu produzieren. „Diese Herstellungstechnik – genannt ‚Thermoformen‘ – ist ein Verfahren,
das im konventionellen Sinne der Massenproduktion dient,
und für die Entwicklung einer flexiblen Form manipuliert
wurde, um schließlich individuelle Teile herzustellen“,
erklärt Riether die Grundzüge industriellen, parametrischen Entwerfens. Diese Art der Zellgestaltung ermöglicht
es, auf jedwede Umgebungsbedingung präzis zu reagieren.
Zum Einsatz kam dabei ein Kunststoff mit Namen PETG –
ein glykol-modifiziertes Polyethylen-Terephthalat. Diese
zunächst sehr artifiziell anmutende Produktbezeichnung
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weist aber bei genauerer Betrachtung einen biologischen
Background auf. Denn neben recyceltem Plastik wird das
PETG auch aus Zuckerrohr produziert. Für Riether ist dieser Umstand eine weitere Möglichkeit, auf die spezifischen
Ortsbedingungen zuzugreifen: „Die Zuckerrohrpflanze wird
in Louisiana, dem Bundesstaat, in dem New Orleans liegt,
seit 200 Jahren kultiviert und ist in der Kultur des Staates
tief verwurzelt. Für die Umwelt bedeutet die Verwendung
von Bio-PETG also einen negativen CO2-Footprint.“ Der
Planer verweist in diesem Zusammenhang auf die „Dow
Chemicals“, einer der weltweit größten Produzenten von
Kunststoffen. Dort hat man errechnet, dass für die Produktion von einem halben Kilogramm PETG aus Zuckerrohr etwa
ein Kilogramm CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird.
Das enorme Potenzial von PETG aus Zuckerrohr für die
Umwelt liegt also auf der Hand. Riether ist überzeugt, dass
sich Kunststoffe zu einem der wichtigsten Baustoffe des 21.
Jahrhunderts entwickeln werden. Diesen Gedanken versucht
er bei seinem Schaffen stets im Hinterkopf zu behalten.
dIe KoNStruKtIoN
Seien es biologisch hergestellte Kunststoffe oder recycletes,
fossil hergestelltes Plastik, diese Materialien in den Baustoffekreislauf zurückzuführen steht ganz oben auf der
Agenda von Gernot Riether und dem Digital Design Build
Studio – etwa bei Leichtkonstruktionen. Das beste Beispiel
dafür ist der AIA-Pavillon, bei dem jede Zelle aus verschiedenen Sets unterschiedlicher Attribute besteht. Die endgültige Gesamtform und die räumlichen Qualitäten des Pavillons entstehen schlicht aus der Interaktion der Zellen einer
multifunktionalen Gebäudehülle und deren Vernetzung.
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forschen
Die Faltungen der einzelnen
Zellen ergeben im Gesamten
ein komplexes geodätisches
System.
Durch und durch organisch:
es galt auch, Regenwasserbehälter sowie Pflanzentröge
zu integrieren.
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06 | Parametrisches Design
bewässerte Pflanzen in der PeTG-Fassade.
architekt und erschaffer Gernot Riether in seinem Pavillon.
Die Pavillons illuminieren die Hinterhöfe von New Orleans bei Nacht. Parametrisches Puzzle: Der aufbau – eine logistische Herausforderung.
„Die Faltungen der einzelnen Zellen ergeben im Gesamten
ein komplexes geodätisches System. Die Oberflächen wurden lokal durch Schlauchporen verbunden. Diese Konstruktion versetzt die Oberfläche in Spannung“, erklärt Riether.
Dadurch konnte Material eingespart und gleichzeitig das
System stabilisiert werden. Eine zusätzliche Rolle spielte
die Eigenschaft der Verformbarkeit von Plastik. Denn so
konnte ein Hybridsystem geschaffen werden, das die sonst
separierten architektonischen Systeme von Tragkonstruktion und Hülle in einem einzigen Materialsystem verbindet. „Durch diese neuartige Konstruktion, gepaart mit der
daraus resultierenden architektonischen Sprache, stellt das
Projekt einen wichtigen Schritt dar, um das bisher existierende Image von Kunststoff als umweltschädigendes Material in das eines – wenn biologisch hergestellt – umweltfreundlichen und nachhaltigen Materials zu verwandeln“,
so Riether. Ein weiterer Vorteil des Plastiks – nämlich die
Leichtigkeit – bleibt dem Baustoff darüber hinaus erhalten.
Ein durchschnittlicher Pavillon dieser Art wiegt nämlich lediglich bis zu 120 Kilogramm. Und der Aufbau? „Es ist eine
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Sache, aus diesen zweidimensional gefertigten Kunststoffplatten die dreidimensionalen Paneele herzustellen, eine
andere Sache ist aber, sie auch aufzubauen. Beinahe genauso spannend wie die Herstellung des Pavillons ist doch die
Frage, wie man das Material zusammensetzt“, weist Riether
auf ein gar nicht unerhebliches, logistisches Problem hin.
Denn nach der Fertigung mussten die einzelnen Module naturgemäß nummeriert und montiert werden. In der
richtigen Reihenfolge – versteht sich. Und da die Oberflächenspannung für die Leichtkonstruktion entscheidend war,
handelte es sich um keine triviale Aufgabe: „Die Reihenfolge
wurde von den verschiedenen Intensitäten der Oberflächenspannung, die wir über eine Simulation errechneten,
festgelegt. Die einzige Möglichkeit, den Pavillon aufzubauen
war, mit Zellen anzufangen, zwischen denen am meisten
Oberflächenspannung besteht; die letzten Zellen waren ergo
jene mit der geringsten Oberflächenspannung.“ Eine knifflige Aufgabe, die Riethers Team letztlich mit Auszeichnung
löste. „Aber so ist das beim parametrischen Designen“, sagt
er: „Es ist wie ein großes Puzzle – nur eben dreidimensional.
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bauen
08 | Hot Shots
GaNz SchöN oBerflächlIch
Gebäudehüllen sind heute stylisch, zukunftsweisend, sexy und so weiter. Zum optischen aspekt gesellen sich in der Regel aber auch noch funktionelle Parameter, die vielfältigste eigenschaften besitzen.
Sei es die Multimediafassade, die mit abertausenden leDs die Stadt von Welt bespielt, oder etwa die
Glashaut, die sich mit wechselnden Farben quasi organisch in ihre Umwelt integriert, in der architektur ist die Oberfläche manchmal wichtiger als die inneren Werte.
GroSSer aPfel hell erleuchtet
am Times Square in New York City pulsieren broadway und business, Nachtleben
und Neonreklamen im Takt einer Stadt, die nie schläft. Nur 500 Meter entfernt von diesem mit Spannung aufgeladenen Ort liegt einer der am stärksten
frequentierten busbahnhöfe der Welt, der Port authority bus Terminal. Seine
dominante Metallgitterfassade brachte ihm den Ruf als eines der zehn hässlichsten Gebäude der Welt ein. Kürzlich erhielt zumindest die außenhaut des
Terminals mit der weltgrößten, transparenten Medienfassade ein neues Gesicht.
„Mediamesh“, eine blickdurchlässige Werbe- und Kommunikationsplattform aus
edelstahlgewebe mit integrierten leD-Profilen, wertet die Fassade optisch auf
und macht sie zum leuchtenden Wahrzeichen neuer Digital-Signage-lösungen
– ganz nach dem bekannten big-apple-Schema. Die 552 Quadratmeter große Fotos: Osbjørn Jacobsen, Henning larsen architects
Mediamesh-installation ist als eckfassade aus jeweils acht Paneelen konzipiert.
Jedes dieser Paneele ist 10,8 Meter hoch und 3,22 Meter breit. Die rechtwinklige
Montage der beiden Werbeflächen lässt die botschaften um die ecke herum
laufen. Dank der Weitläufigkeit des Standortes ist eine bildauflösung möglich,
die auch aus 80 Meter entfernung nichts von ihrer brillanz verliert. Mehr als vier
Millionen Pixel, im abstand von vertikal fünf und horizontal 4,25 Zentimetern
angeordnet, gewährleisten volle Tageslichttauglichkeit und Videofähigkeit des
großformatigen Displays. www.gkd.de
Fotos: GKD / David Joseph
SIlBerNer welleNSchleIer
BlIcKwINKel
veräNdert
im Mai dieses Jahres fand in
der in der „Harpa“, Reykjavíks
neuem Konzert- und Konferenzzentrum, das erste Konzert
statt. Nach den Plänen des
dänischen architekturbüros
Henning larsen und den isländischen batteríid architects errichtet, befindet sich
der skulpturale bau im alten Hafen direkt an der Grenze zwischen land und Wasser. er besteht aus zwei großen quaderförmigen Volumen mit schrägen Kanten,
die leicht zueinander versetzt angeordnet sind. Umhüllt wird das Konzerthaus
von einer Fassade aus Glas und Stahl. Der Künstler Ólafur elíasson entwickelte
zusammen mit den architekten eine wabenartige Struktur, deren Glaselemente
mit einem Spiel aus wechselnden Farben auf Tageslicht und Wetter reagieren
sollen. Das auch als „Farbeffektglas“ bekannte Material verändert je nach Sonneneinstrahlung oder betrachtungswinkel seine Farbe und verleiht dem Gebäude
ein glitzernd-schillerndes Äußeres. Während sich die Gebäudekubatur an der
schroff abfallenden Felsenküste orientiert, nimmt die Gestaltung der Fassade die
typischen basaltformen der isländischen Vulkanlandschaft auf. So setzte elíasson
die zur Stadt orientierte Südseite des baus aus mehr als 1.000 zwölfseitigen Glasmodulen zusammen, die in einen Stahlrahmen eingefasst sind. Da die gläserne
außenhaut des Konzerthauses das Tageslicht und die charakteristischen Wettererscheinungen wiedergeben soll, wurde an verschiedenen Stellen dichroitisches
Glas mit Farbeffektbeschichtung sowie unterschiedlich reflektierenden Schichten
verwendet. Dieses Farbeffektglas lässt bestimmte Wellenbereiche des lichts durch,
andere werden reflektiert, sodass sich je nach Witterung und blickwinkel die
Farbe des Glases ändert. Architektur: www.henninglarsen.com
Die Zentrale der Verbund aG ist eine von 1952 bis 1954 von Carl appel im ersten
Wiener Gemeindebezirk um einen zentralen innenhof errichtete blockrandbebauung, die an drei Seiten an öffentliche Verkehrsflächen grenzt. Der bau ist als
ensemble aus zwei baukörpern ausgebildet, wobei ein Körper zum Hof hin und
der zweite zur Freyung hin ausgerichtet ist. Formal ist das Gebäude ein Rückgriff
auf die architektur der Zwischenkriegszeit, deren Fassadengestaltung nun das
ende ihrer funktionalen lebensdauer erreicht hat. Den für die Neugestaltung
dieser Flächen ausgeschriebenen architekturwettbewerb konnte das Wiener
büro Solid architecture für sich entscheiden. Die aufteilung der Fassade in zwei
Schichten ermöglicht es, die bestehende Fassade als innere Schicht einfach und
ohne große eingriffe zu sanieren. eine zweite, vorgesetzte Schicht legt sich wie
Kürzlich wurde der neue „Geein silberner Wellenschleier vor die Fassade und gibt gleichzeitig den blick auf
neral aviation“-Terminal am
das Dahinterliegende frei. Der gesamte Wellenschleier ist mit einem einzigen, sich
Flughafen Schiphol-Ost, dem
wiederholenden Fassadenelement gestaltet, das in verschiedenen Maßstäben aninternationalen Verkehrsflughagebracht wird. Dieses Fassadenelement besteht aus wellenförmig gebogenen und
fen von amsterdam, eröffnet, wo
zueinander versetzten edelstahlformrohren mit rechteckigem Querschnitt, die von
jährlich rund 4.500 businessFoto: Schiphol amsterdam airport
einem Rahmen gehalten werden. Die innere ebene der Fassade übernimmt alle
Jet-Flüge abgewickelt werden.
physikalischen aufgaben der Gebäudeaußenhülle wie Wärme-, Schall-, Sonnen- Um auch weiterhin den hohen anforderungen der business-Jet-Passagiere – etwa
und blendschutz. Architektur: www.solidarchitecture.at königlicher Familien, Staatsoberhäupter oder Prominenter – gerecht zu werden,
planten die amsterdamer VMX architects besondere Parameter wie hohe Privatsphäre oder den direkten Zugang zum Flugzeug ohne lästige Warteschlangen ein.
Dieser sogenannte Drive-Through, eine magentafarbene auskragung, schützt die
Passagiere vor Regen, Wind und Kameras. Zusätzliche Privatsphäre bietet die
Form des Gebäudes, indem sie auf der abflugseite den blick auf die Fluggäste
beschränkt, während großformatige Glasflächen auf der büroseite die Fassade
nach außen optisch öffnen und sich mit silbernen alu-Profilen abwechseln. Die
Gebäudehülle verfügt zudem über eine zusätzliche isolation, Tageslichterkennung
für die beleuchtung und einige andere energiesparende Features. Architektur:
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010 | SeARCH
archIteKtoNIScheS
SPracheNGewIrr
bjarne Mastenbroek zeigte schon bei seinen frühen Projekten wie dem Posbank Pavillion im Nationalpark Veluwe Zoom aus den Jahren 1998 bis 2002 und der niederländischen botschaft in addis abeba
aus den Jahren 1998 bis 2005, die er noch als Partner der de architectengroep entwarf, ein großes
interesse an vielfältiger Fassadengestaltung und an der Verschneidung von Natur und architektur.
TExT MiCHael KOlleR
vIelfalt
Realisierung der geforderten Funktionen innerhalb des zur
Verfügung stehenden Budgets und des Ortes ermöglicht, das
die technischen Ansprüche erfüllt und den Charakter seiner
Benutzung widerspiegelt, sieht er seine Hauptaufgabe als
Architekt. Ist dieses Konzept einmal gefunden, entwickeln
sich die Fassaden, die Materialien und Details von selbst.
Ein großes Problem unserer Zeit ist laut Bjarne Mastenbroek, dass die zeitgenössische Architektur an ihren mehr
oder weniger interessanten Fassaden gemessen wird. Um
die wirkliche Bedeutung der Gebäudefassade zu veranschaulichen, vergleicht sie Mastenbroek mit der menschlichen Haut, die eine Vielzahl von Schutzfunktionen geDie Projekte von SeARCH lassen sich grob in drei Katego- genüber der Sonne, dem Wind, dem Regen oder Bakterien
übernimmt, ohne die ein Mensch nicht überleben könnte.
rien einteilen:
Die Gebäudehülle stellt für ihn die Beziehung zwischen dem
• Mit der Landschaft verschmelzende und zum Teil ikonoInnen und Außen her, reguliert die Temperatur des Gebäugrafische Gebäude wie die Villa Vals oder das Alpenlodgedes und muss daher auch atmen können.
Hotel in der Schweiz.
Die Fassaden entwickelt Bjarne Mastenbroek in erster
• Kostengünstige und effiziente Gebäude wie die SynagoLinie aus der inneren Struktur des Gebäudes heraus. So
ge der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Amsterdam oder
versuchte er auch bei der Villa KBWW in Utrecht, die er
das SWG-Schulgebäude (Samenwerkingsgebouw) für das
in Zusammenarbeit mit MVRDV und de architectengroep
Da-Vinci- und das Stedelijk-Dalton-College in Dordrecht,
entwarf, die mäandernden Wände und Böden an der Fassade
die sich durch eine sehr funktionelle innere Organisation
ablesbar zu machen. Auch bei der Villa Vals sind die Fenauszeichnen.
sterpositionen und -proportionen eine direkte Konsequenz
• Komplexe Gebäudeformen wie das Museumsensemble in
Enschede oder das Konferenzzentrum in Hillerød, die durch der inneren Raumanordnung. Diese Art des Entwerfens
führt zu sehr dynamischen und vielfältigen Fassaden, die
das Arbeiten im Bestand und das vielschichtige Raumprodurch die unterschiedliche Materialverwendung zusätzlich
gramm entstehen.
bereichert werden.
Beim aktuellen Städtebauprojekt Kop van Kessel-Lo in
SEARCH
Leuven, das SeARCH zusammen mit den belgischen Kollebjarne Mastenbroek, der Gründer
gen von AR-TE entwickelt, geht es hingegen primär um den
und Direktor von SeaRCH, einem
Aufbau eines leistungsfähigen und funktionierenden Infrainnovativen architektur- und
Städtebaubüro in amsterdam,
strukturnetzwerks, kombiniert mit einer großen Park- und
wurde 1964 geboren. Nach dem
Fahrradgarage, zwei Hotels mit Konferenzräumlichkeiten
Diplom an der Technischen
und rund 30.000 Quadratmeter Büro-, Restaurant-, WohnUniversität Delft 1989 und einem
auslandsaufenthalt in barcelona
und Geschäftsflächen.
Die Architekturprojekte von SeARCH zeichnen sich durch
eine große typologische Vielfalt aus. Selten hat das Büro
zweimal dasselbe Konzept realisiert. Die unterschiedlichen
Örtlichkeiten und die wechselnden Programme und Auftraggeber verleihen jedem Projekt eine eigenständige Erscheinung und Ausstrahlung. Branding und die bewusste Wiederholung einer klar definierten Designlinie liegen SeARCH
fern. Vielfältigkeit in der Architektur ist für SeARCH der
Reichtum unserer Zeit, je vielfältiger die Architektursprachen sind, desto besser.
SKIN
Für die Umsetzung eines guten Projekts ist es für Bjarne
Mastenbroek wichtig, die richtige Position des Bauwerks zu
finden und eine Beziehung zu seiner Umgebung herzustellen. Es geht ihm darum, eine Dramaturgie bezüglich seiner
Lage, seiner Erschließung, der Bewegungsmöglichkeiten
im Inneren und der visuellen und physischen Beziehung
zwischen dem Innen und dem Außen zu entwerfen. Um
Letztere zu erreichen, setzt er auf einen hohen Grad an
Transparenz. Im Finden eines Gebäudekonzepts, das die
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arbeitete er bis 2002 mit de architectengroep in amsterdam zusammen. SeaRCH plant Projekte
an der Schittstelle zwischen architektur, Stadt und landschaft.
eines der aktuellsten Gebäude,
die Villa Vals (in Zusammenarbeit
bjarne Mastenbroek.
Foto: Maarten Corbijn
mit Christian Müller), wurde mit
dem Wallpaper Design award
2011 ausgezeichnet. 2007 erhielten bjarne Mastenbroek und Dick
van Gameren den aga Khan award für die niederländische botschaft in addis abeba, Äthiopien.
www.search.nl
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bauen
vIlla valS
Vals, Schweiz
Nur einen Steinwurf von der Therme Zumthors entfernt, fügt sich die
von Bjarne Mastenbroek und Christian Müller entworfene Villa Vals
ebenso harmonisch in die gebirgige
Schweizer Landschaft des Tessins
ein wie seine berühmte Nachbarin.
Das Gebäude ist so in den Hang geschnitten, dass es den Ausblick von
der Therme nicht beeinträchtigt und
Foto: iwan baan
Rendering
trotzdem einen großartigen Ausblick auf das gegenüberliegende Bergpanorama des schmalen Tales erlaubt. Diese
Zurückgenommenheit, die Schaffung einer Privatspähre
durch einen ovalen, in den Boden eingelassenen Zylinder
und die Transformation des existierenden Heuschobers in
einen Eingang führten dazu, dass die lokale Baubehörde das
Projekt genehmigte und voll unterstützte.
Nur hanggaufwärts ist von dem zu mietenden Ferienhaus
die Patiofassade aus gebrochenem lokalem Stein sichtbar.
Die Fassade – sie folgt dem Gefälle des Hanges und sinkt
bis auf Sitzhöhe ab – ist von wärmeisolierenden Fenstern
aus Dreifachverglasung unterschiedlicher Proportionen und
Positionen durchbrochen. Sie lassen die Verschachtelung der
Innenräume erahnen. Das Gebäude besteht aus drei Ebenen,
die über eine an der Rückseite, entlang der Stützmauer geführten Treppe erreichbar sind. Diese Treppe verbindet das
Erdgeschoß mit den weiteren Schlafräumen auf den anderen
Ebenen. Jedes der Schlafzimmer hat einen eigenen Waschbereich, der durch Höhenversprünge vom Schlafplatz getrennt
ist. Durch die unterschiedlichen Deckenhöhen entsteht ein
großer Reichtum an Raumerlebnissen. Der geschützte Patio
mit einem Wassertrog und einer Badewanne verlängert den
Wohnraum ins Freie.
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Der eigentliche Zugang in das Wohnhaus erfolgt über den
renovierten Heustadel, in dem die Architekten die Zwischendecke, den Fußboden und die Verbindungstreppe neu,
und zwar aus Beton gegossen haben. Von dort aus gelangt
man durch einen Tunnel, in den durch Lichtschlitze in der
Decke Tageslicht ins Wohnzimmer bzw. in den Patio eindringt. Beton dominiert das Innere des Gebäudes und dient
gleichzeitig als neutraler Hintergrund für die Innenraumgestaltung. Die gezielte Verwendung von Eichenpaneelen und
-türen dient ebenso wie die Farbigkeit des Mobiliars, das
von verschiedenen niederländischen Designern entworfen
wurde, als wärmender Kontrapunkt. Dieser Farbkontrast
ebenso wie der Wechsel zwischen den dunklen, in der Tiefe
liegenden Ecken und den hellen, am Patio liegenden Räumen erinnert immer wieder daran, dass man sich eigentlich
in einer Höhle im Hang befindet.
Die Architekten installierten neben der natürlichen Isolierung durch das Erdreich auch mechanische Systeme wie
eine Grundwasserwärmepumpe, einen Wärmetauscher und
eine Fußbodenheizung, um die Villa energetisch weitestgehend unabhängig zu machen.
VILLA VALS
Vals, Schweiz
Auftraggeber
Architektur
Projektteam
Innenarchitektur
Statik
Bauphysik
Elektroplanung
Ausführung
Grundstücksfläche
Wohnfläche
Planungsbeginn
Baubeginn
Fertigstellung
privat
SeaRCH mit CMa
b. Mastenbroek, C. Müller, i. Hameleers,
l. Toebosch, T. Gilissen, l. Á. Rodríguez,
a. Schmitz, M. Palej, D. abraha, M. Wesselmann, b. Kazmierski, D. Strebicki.
b. Mastenbroek, C. Müller, J. van Mechelen
(Studio JVM), M. Ketting & T. eyck
alex Kilchmann, Schluein
lippuner eMT aG, Grabs
Comet GmbH, Vals
Kurt Schnyder bauunternehmung, Vals
1.345 m²
285 m²
2005
2005
2009
www.villavals.ch
07.11.2011 16:46:27
012 | SeARCH
Foto: iwan baan
KoNfereNzzeNtrum favrholm
für Novo NordISK
plant room
in Hillerød, Dänemark
kitchen
Der aus dem 14. Jahrhundert stammende, restaurierte Bauernhof in Hillerød im Norden von Kopenhagen ist für Novo
Nordisk – den weltweit größten Insulinproduzenten – von
entscheidender, symbolischer Bedeutung: Hier wurde zum
ersten Mal in der Geschichte Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Kühen extrahiert.
Der Komplex beherbergt ein Konferenzzentrum mit einem
Auditorium, Büroräumlichkeiten, Restaurants, Sport- und
Fitnesseinrichtungen sowie Gästezimmer. Ziel war es, eine
neue, dynamische und interaktive Einrichtung zu schaffen,
die sowohl den Angestellten des nahegelegenen Forschungsund Entwicklungszentrums als auch den geladenen Gästen
und Sprechern aus der ganzen Welt zur Verfügung stehen
sollte.
SeARCH sahen Favrholm in ihren ersten Konzeptskizzen
als Bauernhof mit Kühen, die während der warmen Sommermonate grasend über das Anwesen wanderten oder
am Wasser stehend tranken und sich während der langen
Wintermonate in den Ställen, geschützt vor den kalten
Winden, aneinanderdrückten. Aus diesem Bild entwickelten
die Architekten eine abstrakte Silhouette der Kuh. Die
Ohren der Kuh – oder auch eine Reminiszenz an Baumblätter – als Symbole fürs Zuhören und das Leben wurden über
das Grundstück verteilt und bilden so einen ganz bewusst
gesetzten Kontrapunkt zur streng orthogonalen Ausrichtung
des historischen Gebäudes.
Der Haupteingang wurde im bestehenden Gebäude
belassen, und die Erweiterungen wurden zum Teil eingegraben, um den Blick auf die monumentale Anlage nicht zu
beeinträchtigen. Um die neuen Gebäudeteile optimal in den
existierenden Komplex zu integrieren, arbeitete SeARCH intensiv mit dem dänischen Denkmalschutz (KUAS) zusammen.
Durch das Eingraben in den Grund steht das Projekt in einer
starken Symbiose mit der Natur und seiner Umgebung.
SK_0211.korr.indd 12
storage spaces
sanitary rooms
Die Konferenzräume haben kuhorhenförmige oder blattartige Grundrisse, wobei sie sich voneinander in ihrer
genauen Form, Größe und materiellen Ausarbeitung unterscheiden. Dennoch gehören sie klar zu einer gemeinsamen
Familie. Sie befinden sich in der Böschung und öffnen den
Blick auf eine weite Landschaft und den Teich. Die Art und
Weise, den Raum zu betreten, die Anordnung der Fenster
und die Verwendung spezifischer Materialien unterstreichen ihre Einzigartigkeit. An der westlichen Spitze des Konferenzzentrums lösen sich die Räume langsam vom Hügel.
An diesem Punkt überblickt man den Hillerød-Komplex in
seiner ruralen Einbettung. Mit dem neugebauten Auditorium, von den einst an derselbe Stelle stehenden Stallungen
inspiriert, stellt der Entwurf den originalen, orthogonalen
Grundriss des Innenhofs wieder her. Qualitativ hochwertige
Installationen und Umweltmaßnahmen machen es zu einem
nachhaltigen Gebäude mit einem sehr guten Raumklima
und geringem Energieverbrauch.
07.11.2011 16:46:29
SKIN NOV.11 | 013
bauen
Rendering
plant room
rooms
auditorium
längsschnitt
Querschnitt
KonFEREnZZEnTRUM FAVRHoLM FüR noVo noRDISK
Hillerød, Dänemark
Auftraggeber
Architektur
Projektteam
Statik
Installationen
Akustik
Ausführung
Novo Nordisk
SeaRCH
b. Mastenbroek, K. Hanf, R. Wieringa,
P. Stavert, G. Holdijk, l. a. Rodríguez,
e. Demyttenaere, D. Gianotten
Moe & brødsgaard, Kopenhagen
Moe & brødsgaard, Kopenhagen
Gade Mortensen, Kopenhagen
Pihl a/s, Kopenhagen
Bruttofläche
nettofläche
Brutto-Rauminhalt
netto-Rauminhalt
10.000 m²
8.500 m²
48.000 m³
34.000 m³
Planungsbeginn
Baubeginn
Fertigstellung
2008
2009
2011
SK_0211.korr.indd 13
07.11.2011 16:46:30
014 | SeARCH
Rendering
Rendering
ansicht
alPeNlodGe hotel
Schweiz
Die Villa Vals erhielt eine breite mediale Aufmerksamkeit.
So kam es auch, dass der Besitzer eines exklusiven Schweizer Berghotels auf das Projekt und die Arbeit von SeARCH
aufmerksam wurde und ebendiese zur Bearbeitung seines
Projekts kontaktierte. Oberhalb der Baumgrenze, an einem
Hang der Schweizer Alpen gelegen, wollte der Auftraggeber
eine Hotelerweiterung, die sich ebensogut in die existierende Landschaft integrieren sollte wie die Villa Vals. Nach
mehreren unglücklichen Versuchen seitens eines anderen
Architekten machte sich das Team von SeARCH an die
Arbeit, um eine ideale Lösung zu finden. Dem Auftraggeber war es wichtig, dass das Hotel trotz seiner besonderen
Lage, hoch über dem existierenden historischen Ort, Zimmer
aller Preisklassen und unterschiedlicher Standards anbieten kann. So sollte das Gebäude eine klare und anpassungsfähige Struktur besitzen, um sowohl Mehrbettzimmer für
Alpinisten als auch Luxussuiten für wohlhabendere Gäste
unterbringen zu können.
Schon zu Beginn der Studien stellte sich heraus, dass das
Konzept der Villa Vals nicht einfach multiplizierbar war. Ein
derartiger Versuch hätte nicht nur zur völligen Zerstörung
des Hangs geführt, sondern auch die räumlichen, technischen und wirtschaftlichen Anforderungen nicht erfüllt.
Viele der ersten Studien endeten in einer terrassenförmigen
Anordnung einer Vielzahl von Baukörpern. Das Grundstück
besitzt an der vorgesehenen Stelle eine leichte Senke, die zur
Idee führte, ein großes Bauvolumen, aber in Richtung des
Hangverlaufs, also um 90 Grad gedreht, zu implementieren.
Eine derartige Organisation des Baukörpers besitzt mehrere Vorteile: eine ideale Orientierung zur Sonne und zum
unangetasteten Bergpanorama, eine visuelle Abkehrung vom
bestehenden Ort, eine völlige Integration in die Topografie
des Hangs, die zum Verschwinden des Bauwerks führt, eine
Minimierung des Erdaushubs mit der Möglichkeit, ihn vor
SK_0211.korr.indd 14
Ort zur Dachbegrünung und damit zur Isolierung des Gebäudes wiederzuverwerten, und nicht zuletzt die Gestaltung
eines einzigartigen, ikonografischen Gebäudes.
Ab dem Zeitpunkt, da sich der Auftraggeber mit SeARCH
auf eine derartige Anordnung des Gebäudevolumens geeinigt hatte, begann die Ausarbeitung des Projekts und der
Versuch, die Möglichkeiten des Gebäudes maximal auszuschöpfen. So entstand auch die Idee, einen nahegelegenen
Kuhstall und Heuschober, der ebenfalls zum Besitz des Auftraggebers gehört, in das neue Gebäude zu integrieren – ein
Konzept, das man von traditionellen Bauernhöfen her kennt,
das die Architekten allerdings in einer zeitgenössischen
Version vorstellten.
Der Kuhstall und der Heuboden, die sich auf der Rückseite des Hotels zum Großteil unterirdisch im Zwischenraum
zwischen Gebäude und natürlichem Hang befinden sollen,
werden dadurch nicht nur zur Touristenattraktion, sondern
erhalten eine wesentliche energetische Funktion: Die Abwärme kann zur Heizung der Apartments verwendet werden.
ALPEnLoDGE HoTEL
Schweiz
Auftraggeber
Architektur
Projektteam
privat
SeaRCH mit CMa
bjarne Mastenbroek, Christian Müller,
Uda Visser, Marijn Mees
Statik
Pieters bouwtechniek, Utrecht
Energieberatung
Deerns, Rijswijk
Haustechnik
Deerns, Rijswijk
Raumprogramm
3 luxussuiten (+/– 250 m2), 7 Suiten
(+/– 75 m²), 13 (Doppel-)Zimmer
(+/– 40 m²), 10 einzel- und 5 Doppelzimmer (Motel), Wellness und Spa, lobby,
Mehrzweckraum, Kuhstall und Käserei
geplanter Baubeginn
2013
geplante Fertigstellung 2014
07.11.2011 16:46:31
SKIN NOV.11 | 015
Foto: iwan baan
bauen
ansicht
SyNaGoGe der lIBeraleN JüdIScheN
GemeINde
Amsterdam
Der Amsterdamer Architekturpreis (de Gouden A.A.P) wird
Architekten und ihren Auftraggebern für die Realisierung
eines außergewöhnlichen Projekts aus dem Vorjahr zuerkannt. 2011 empfahl die Jury einvernehmlich, den Preis der
Synagoge der Liberalen Jüdischen Gemeinde Amsterdam
(LJG Amsterdam) von SeARCH zu verleihen.
Im Jurybericht heißt es, dass das Betreten des Gebäudes
als eine Reise zum Licht erlebt werden kann. Sie beginnt in
der eleganten Eingangshalle und setzt sich über eine breite
Treppe zum Empfangsbereich im ersten Obergeschoß fort,
bevor sie an ihrem Hochpunkt, der Synagoge, endet. Letztere ist ein hoher und zugleich kompakter Raum, der durch
die großen Fenster mit Licht durchflutet wird und dessen
auffallend steile Balkone die nötige Intimität erzeugen. In
diesem großzügigen Raum dominiert das Holz die Betonelemente und bringt damit den Ort symbolisch zum Atmen.
Der Neubau wurde durch die Unzulänglichkeit und Veralterung des ursprünglichen Gebäudes für die stark wachsende jüdische Gemeinde notwendig. Das Gebäude liegt auf
einer kleinen Insel im Süden Amsterdams in unmittelbarer
Nähe des bekannten Friedhofs Zorgvlied. Die bereits vor
Baubeginn existierende Brücke führt heute zum Eingang im
Erdgeschoß.
Auf diesem Niveau befinden sich vermietbare Räume,
ein großer Festsaal mit einer dazugehörenden Küche und
das Mikwe, das jüdische Tauchbad, das zur Reinigung von
ritueller Unreinheit durch Ablution dient. Eine breite Treppe
führt zum Empfangsbereich im ersten Stock, der mit dem
Sitzungssaal und der Bibliothek verbunden ist. Vom Empfangsbereich aus betritt der Besucher den Gebetsraum der
Synagoge durch eine vergoldete Tür – ein Geschenk aller am
Bau beteiligten Partner –, die von Ziegeln der alten Synagoge in der Jacob Soetendorpstraat eingerahmt wird. Im
zweiten und dritten Obergeschoß befinden sich Büro- und
Unterrichtsräume sowie die Zugänge zu den zwei Balkonen.
SK_0211.korr.indd 15
Das Gebäude besitzt ein neutrales rechteckiges Volumen,
das sowohl das Grundstück als auch das Budget optimal
nützt. Das Zentrum, der Hauptraum der Synagoge, entstand
durch die Aushöhlung des Gebäudevolumens. Zu beiden Seiten dieses Raums befinden sich zwei jeweils zweistöckige
und sich gegenüberliegende, steile Balkone, die die Form
des siebenarmigen Leuchters, der Menora, in Erinnerung
rufen. Dieses älteste und wichtigste Symbol des Judentums,
das für Moses Entdeckung des brennenden Dornbuschs auf
dem Sinai steht, zeichnet sich auch durch die großen Glaselemente an der Fassade ab. Das Ziegelmuster der Fassade
hat die Form des Davidsterns und umhüllt das Gebäude wie
ein Gewand. Die kleineren Ziegel der Nordfassade bilden
einen hebräischen Text. Die Ziegel sind der Matze, dem
ungesäuerten Fladenbrot, das bei der Flucht aus Ägypten
mitgenommen wurde, sehr ähnlich.
SYnAGoGE DER LIBERALEn JüDISCHEn GEMEInDE
amsterdam, Niederlande
Auftraggeber
Architektur
Projektteam
Statik
Installationen
Akustik
Ausführung
Bruttofläche
nettofläche
Brutto-Rauminhalt
netto-Rauminhalt
Planungsbeginn
Baubeginn
Fertigstellung
liberaal Joodse Gemeente amsterdam
SeaRCH
b. Mastenbroek, U. Visser, R. Wieringa,
T. Gilissen, l. Toebosch, S. Tropea, T. van
Schaick, W. lanckriet, M. l. Mejlholm,
l. Á. Rodríguez, P. C. dos Santos, a.
Schmitz
Van Rossum Raadgevende ingenieurs
amsterdam bv, amsterdam
ingenieursbüro linssen bv, amsterdam
adviesbureau Peutz & associes bv, Mook
bouwbedrijf M.J. de Nijs & Zn. b.V.,
Warmerhuizen
3.490 m²
2.900 m²
16.811 m³
13.000 m³
2005
2008
2010
07.11.2011 16:46:33
016 | SeARCH
Foto: Joost Guntenaar
cremer muSeum
Enschede
Beim Projekt Cremer Museum handelt es sich um die Renovierung, Restaurierung und den Ausbau des Balengebouws
zu einem Museum für die Arbeiten des Schriftstellers und
Künstlers Jan Cremer.
Das Balengebäude war Teil des Komplexes der N. V. Katoenspinnerij Bamshoeve. Die Baumwollspinnerei war von
1896 bis zum Beginn der 1980er-Jahre in Roombeek zwischen dem Lasondersingel, der Eisenbahnlinie, dem Schurinksweg und der H.B. Blijdensteinstraße angesiedelt. Die
Fabriksgebäude wurden nach dem Konkurs der Firma durch
Künstler und kleine Unternehmer genützt. Während des
Brandes der benachbarten Feuerwerksfabrik brannte auch
der Großteil der Baumwollspinnerei ab. Das Balengebäude
ist das einzige Gebäude, das noch an die alte Fabrik erinnert und heute unter Denkmalschutz steht.
Sowohl die ursprüngliche Geschoßhöhen von 2,25 Meter
als auch die Deckenkonstruktionen des vierstöckigen Gebäudes waren für eine museale Nutzung nicht ausreichend.
Um die Struktur des Gebäudes so weit wie möglich zu
erhalten, wurde der Umbau des Gebäudes mit dem Aushub
des Bodens im Erdgeschoß begonnen, um so eine lichte
Raumhöhe von vier Meter zu gewinnen. Zu diesem Zweck
wurden die existierenden Betonfundamente durch eine neue
Kellerwanne ersetzt, die nicht nur die durch den Umbau neu
auftretenden Lasten aufnimmt, sondern auch als Hilfskonstruktion zum gleichmäßigen Heben des 23 Meter hohen,
SK_0211.korr.indd 16
und rund 240 Tonnen schweren, vormaligen Wasserturms
dient. Das erste Obergeschoß dient als Installationsniveau,
wodurch die Decken nicht erhöht werden müssen. Die Decke
des ursprünglichen zweiten Obergeschoßes wird erhöht,
indem das Gebäude in der Mitte durchgeschnitten wird und
der obere, rund 840 Tonnen schwere Gebäudeteil computergesteuert um 2,5 Meter gehoben wird. Der so entstandene
Zwischenraum wird mit einem auskragenden Vorbau und einer Glasfassade geschlossen. Das somit stark erhöhte zweite Obergeschoß schafft zusätzliche Ausstellungsräumlichkeiten, Platz für ein Restaurant und erlaubt das Einbringen
zusätzlichen Tageslichts. Dieser verglaste Gebäudeteil
wird das Bauwerk zusammen mit den ebenfalls verglasten
Stiegenaufgängen wie ein Tintenfisch umarmen und dem
Museum ein unverkennbares Design verleihen. Nicht zuletzt
wird die Decke des obersten Geschoßes angehoben.
An das bestehende Gebäude wird auch ein neues Volumen
angebaut. Die Fassade des Neubauteils soll mit Betonelementen in der Farbe des bestehenden Klinkerziegelmauerwerks ausgeführt werden. In diese Fassadenelemente wird
das Umschlagbild des ersten Buches von Jan Cremer „Ik,
Jan Cremer” abgebildet werden. Durch das Entwerfen einer
3-D-Version des ursprüngliche Fotos erhalten die Elemente
ein Relief. So entsteht ein Spiel zwischen dem neoklassizistischen Relief des ursprünglichen Gebäudes und dem Relief
der neuen Fassadenelemente.
07.11.2011 16:46:34
SKIN NOV.11 | 017
bauen
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Rendering
CREMER MUSEUM
enschede, Niederlande
Auftraggeber
Architektur
Projektarchitekten
Statik
Installationen
Bauphysik
Ausführung
Bruttofläche
nettofläche
Brutto-Rauminhalt
netto-Rauminhalt
Planungsbeginn
Fertigstellung
SK_0211.korr.indd 17
Wohnbaugenossenschaft De Woonplaats
SeaRCH in Zusammenarbeit mit Rem
Koolhaas
b. Mastenbroek, R. Koolhaas, U. Visser,
D. Gianotten, W. de Haan, P. van
Oppenraaij, T. Gilissen, R. Wieringa,
N. Martens, G. van der Klei, a. Jacobs
Pieters bouwtechniek, Utrecht
ingenieursbüro Knipscheer, Soest
Schoonderbeek en Partners advies, ede
Paul Hardonk bouw, Deventer und
vijzelen bresser funderings- en
vijzeltechniek, ‘s-Gravendeel
3.209 m²
2.781 m²
12.770 m³
5.495 m³
2008
2012
Hoesch Bausysteme
Wir denken Stahl weiter
07.11.2011 16:46:43
018 | SeARCH
Fotos: Christian Richters
muSeumSKomPlex eNSchede
Enschede
Die ehemalige Rozendaal Textilfabrik, im Zentrum des
durch eine Explosion in der Feuerwerkfabrik im Mai 2000
zerstörten Roombeek-Viertels gelegen, wurde in einen
Kulturcluster verwandelt, der ein Textilmuseum, ein Naturwissenschaftliches Museum und ein Museum zur Entstehungsgeschichte Twentes umfasst. Durch die Explosion
wurde eine große Zahl der industriellen Kulturgüter der
Stadt so stark zerstört, dass beinahe alle geschichtlichen
Spuren der Textilindustrie der Stadt verschwunden waren.
Obwohl weder die alte Fabrikshalle noch irgendein anderes
der übriggebliebenen Gebäude aus architektonischer oder
denkmalschützerischer Sicht eine Konservierung rechtfertigte, entschied man sich für deren Restaurierung.
Das Resultat ist ein Komplex, der aus zwei Teilen besteht:
der früheren, renovierten Verpackungshalle, die die beiden
Museen beherbergt, und dem neuen Gebäude hinter der alten Fabriksmauer, in dem sich unter anderem das Eingangsfoyer und die temporären Ausstellungsräume befinden.
Die beiden Teile sind voneinander durch eine öffentliche
„Kulturstraße“ getrennt, von der aus alle Teile des Clusters
zugänglich sind. Das neue Gebäude ist mit dem alten oberirdisch durch eine Fußgängerbrücke und unterirdisch durch
einen Gang verbunden. Die beiden bilden einen Looping,
der die Überdachung der Straße und damit die Schaffung
nicht nutzbarer Oberflächen überflüssig machte. In der
Kulturstraße befinden sich auch die Eingänge zu den Wohnhäusern, auf deren Fassaden die Porträts der Rozendaaler
Textilbarone eingearbeitet sind; jede der Reihenhauswohnung endet mit einer hohen und schmalen Fassade hinter
der alten Fabriksmauer. Auf dieser Seite befinden sich auch
die kompakten ebenerdigen Terrassen. Die neuen Apart-
SK_0211.korr.indd 18
ansicht
ments befinden sich in einem geschwungenen Backsteingebäude, das eines der alten, restaurierten Fabriksgebäude,
in dem das CBK (Centre of Visual Arts) untergebracht ist,
umarmt. Das das Kulturzentrum definierende Element ist
der Turm, der über den Komplex hinausragt und dessen
der vollverglasten Fassade vorgehängte Metallgitter an die
Textilproduktion erinnern sollen. Ebenso entstanden die
sägezahnartigen Sheddächer, von denen sich das höchste
in die Fußgängerbrücke verwandelt, aus der Form der
restaurierten Fabriksmauer. Im Turm befinden sich alle
Verwaltungsräumlichkeiten sowie ein öffentlich zugängliches Observatorium im obersten Geschoß. Die ehemaligen
Fabriksgebäude, die Fußgängerbrücke und die Sheddächer
bilden zusammen mit den unregelmäßig geformten Zubauten ein Puzzle, das von den alten Fabriksfassaden wie
durch ein Bühnenbild zusammengehalten wird. Auf diese
Weise ist es SeARCH gelungen, die industrielle Vergangenheit dieses Ortes wachzuhalten.
07.11.2011 16:46:45
SKIN NOV.11 | 019
isocell SKIN 90_255:Layout 1
bauen
19:55 Uhr
02.11.2011
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Mit Sicherheit
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Rendering
MUSEUMSKoMPLEx EnSCHEDE
enschede, Niederlande
Auftraggeber
Architektur
Projektteam
Statik
Installationen
Ausführung
Kostenmanagement
Ausstellungsdesign
Projektmanagement
Planungsbeginn
Fertigstellung
SK_0211.korr.indd 19
Gemeinde enschede, DMO
SeaRCH
b. Mastenbroek, U. Visser, a. bogerman,
F. Wallmüller, R. Wieringa, T. Gilissen,
T. van Schaick, N. Vos, G. Peters, a. lam,
a. Schmitz, M. Carriço, F. Colop,
M. Drobnik, N. Vos, W. lanckriet,
b. van Diepen
Pieters bouwtechniek, Utrecht
ingenieursbüro Knipscheer, Soest
Heijmans ibC, arnhem;
Van den belt bouw, Twello
PRC Kostenmanagement, Oosterbeek
Opera Ontwerpers, amsterdam
Hans Verheijdt, DHV, Rotterdam
2003
2008
Ein ungedämmtes Dach über ausgebautem
Wohnraum, die Abdichtung der Bauanschlussfuge,
die Anbindung von Dampfbremsen an Ziegel
und Beton, ein überputzbares Klebeband usw.
Sie haben die Anforderung - wir haben die
Zellulosedämmung und das Luftdichtheitssystem.
W W W. I S O C E L L . A T
07.11.2011 16:46:47
020 | Selbstreinigende Fassade
im niederländischen Roermond sorgt Hydrotect dafür, dass die Fliesenfassade eines einkaufszentrums der Supermarktkette albert Heijn
nachhaltig von Schmutz verschont bleibt.
BlItzSauBer
Fenster putzen? Neue Fassade? Schlechte luft? alles Schnee von gestern. Geht alles von allein.
Und das ist kein Witz.
TExT baRbaRa JaHN FoToS TOTO eUROPe
E
s klingt wie ein Märchen. Ist aber keines. Es gibt
tatsächlich Oberflächen, die sich selbst sauber halten
und dadurch auch noch saubere Luft erzeugen. Wie das
geht? Das Zauberwort heißt „Hydrotect“, und das wiederum
wurde von Toto, Japans führendem Hersteller von Badezimmerkeramik und -ausstattung, entwickelt. Es handelt sich
dabei um eine funktionale Oberflächenveredelung, die sich
auf alle glatten Oberflächen aufbringen lässt, egal ob es
sich um Beton, Glas, Keramik oder Kunststoff dreht. Sauber
bleiben sie alle.
SoNNIGe auSSIchteN
Nun, dass die Idee ausgerechnet einem Badkeramikhersteller kam, ist nicht weiter verwunderlich. Schon einige haben
sich darüber den Kopf zerbrochen, nur leider immer auf
das Bad beschränkt. Toto hat über den Tellerrand geblickt
und das Prinzip auf Gebäudefassaden und Glasfronten
ausgedehnt. Schon seit den 1990er-Jahren wurde von den
Entwicklungsingenieuren bei Toto an der Superhydrophilie
durch Fotokatalyse gearbeitet. Das Patent wurde schon an
mehreren tausend Gebäuden erprobt – von Ein- und Mehr-
SK_0211.korr.indd 20
familienhäusern über öffentliche Einrichtungen bis hin zu
Fabriken und Einkaufszentren. Wie man sieht, mit größtem
Erfolg. Es ist die Lichtempfindlichkeit von Titandioxid, die
sich Hydrotect zu Nutze macht. Das Titandioxid wird in
Form winziger Partikel in die Deckschicht eingebettet. Wenn
diese vom Sonnenlicht erreicht werden, wird Sauerstoff aus
der Umgebungsluft chemisch aktiviert, der wiederum organische Stoffe und auch andere Schadstoffe zersetzt, ohne
dabei die Oberfläche selbst anzugreifen.
foto-GeN
Ein Wunderding also. Und das gleich mit mehreren positiven Auswirkungen. Da wäre zum einen einmal der Selbstreinigungseffekt. Wasser perlt als Film ab und nimmt Staub,
Schmutz und ölige Substanzen einfach mit – rückstandsfrei,
versteht sich. Gereinigt wird darüber hinaus auch die Luft.
Und das funktioniert so: Die Fotokatalyse wandelt Schadstoffe aus der Luft, zum Beispiel Stickoxide, in Reaktionsprodukte wie Kohlendioxid, Wasser und Nitrate um. Eine
äußerst effiziente Methode, denn sie ist so effektiv, dass ein
mit Hydrotect veredeltes Einfamilienhaus mit einer Außen-
07.11.2011 16:46:48
SKIN NOV.11 | 021
bauen
Wassertropfen zerfließen an der mit Hydrotect beschichteten Oberfläche zu einem hauchdünnen Wasserfilm, der Staub und Schmutzpartikel bindet. Durch diese Superhydrophilie sind mit Hydrotect
behandelte außenflächen selbstreinigend.
auch viele ein- und Mehrfamilienhäuser sind mit Hydrotect ausge- Die Fotokatalyse wandelt Schadstoffe aus der luft, etwa Stickoxide,
rüstet: hier ein Haus in der Präfektur Kanagawa, Japan.
in Reaktionsprodukte wie Kohlendioxid, Wasser und Nitrate um.
fläche von 150 Quadratmetern genau so viel Luft wie 1.000
Quadratmeter Waldfläche reinigt. Oder anders gerechnet:
1.000 Quadratmeter Hydrotect-Fassadenfläche reinigen die
Luft so wirksam wie 70 mittelgroße Laubbäume. Das Fazit:
Bisher hat Toto so schon eine Waldfläche von 130 Millionen
Quadratmetern ersetzt. „Hydrotect fördert damit nachhaltig
grünes Bauen und reduziert die Industrie- und Autoabgase“,
erklärt Jörg Söllner, Business Development Manager Hydrotect bei Toto Europe. Der Hersteller engagiert sich daher
auch als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB).
für Immer JuNG
Ein weiterer Punkt in diesem unglaublichen „Immer-wiederneu-geboren-Werden“ ist die biozide Wirkung von Hydrotect. Während der Fotokatalyse durch Licht entsteht aktivierter Sauerstoff, der an der Oberfläche anhaftende Algen,
Moose und Mikroben einfach zersetzt. Dabei baut sich dieser antibakterielle Effekt von Hydrotect im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, deren Wirkung auf der Beimischung
bestimmter Zusätze basiert und mit der Zeit verpufft, immer
wieder auf. Dieses Prinzip ist so überzeugend, dass man
sich entschied, die Glasfassade des Flughafengebäudes im
japanischen Kitakyushu mit Hydrotect gegen Schmutz zu
schützen. Auch der japanische Automobilhersteller Toyota ließ die gesamte Fassade mit Hydrotect als wichtigen
Baustein zur Realisierung seiner „nachhaltigen Fabrik“ in
Aichi behandeln. Und im niederländischen Roermond sorgt
Hydrotect dafür, dass die Fliesenfassade eines Einkaufs-
SK_0211.korr.indd 21
zentrums der Supermarktkette Albert Heijn nachhaltig von
Schmutz verschont bleibt. „Hohen Komfort und eine gesunde, ökologische Wohnumgebung wünschen sich heute alle
Bauherren. Diese Anforderungen lassen sich mit Hydrotect
auch bei der Gebäudefassade realisieren“, sagt Jörg Söllner
und verweist damit darauf, dass ökologisches Denken in der
Architektur beinahe keine Grenzen mehr kennt.
aN alleS Gedacht
Vertrieben wird Hydrotect in Form eines kompletten Oberflächenbeschichtungssystems, das von geprüften Fachleuten
auf alle glatten Oberflächen aufgetragen wird. Zuerst wird
eine Grundierung auf die gereinigte Oberfläche aufgetragen.
Dann folgt die Farbschicht mit einer Dicke von 40 bis 50
µm. Beide Schichten werden entweder mit einer Rolle oder
mittels Spray appliziert. Zuletzt sorgt die gerade einmal 0,3
bis 1 µm dicke, ebenfalls mittels Spray aufgetragene Klarbeschichtung für den fotokatalytischen Effekt. Die Beschichtung besteht bis in die oberste Schicht aus organischen und
anorganischen Komponenten, damit die fotokatalytische
Schicht dauerhaft haftet. Das Bindemittel zwischen beiden
Schichten hat Toto übrigens ebenfalls selbst entwickelt.
Man hat eben nichts dem Zufall überlassen.
ToTo EURoPE GMBH
armelerstraße 20, D-46242 bottrop
Tel.: +49/2041/246-0, Fax: +49/2041/246-111
e-Mail: [email protected]
internet: http://de.toto.com
07.11.2011 16:46:49
022 | Enrico Mussini, Simone Testi
öKo, loGISch!
Kleinteilig, aber homogen, in mattem Schwarz, aber strahlend präsentiert sich das neue Headquarter
von Ceramiche Refin, ein Unternehmen, das mit diesem Outfit kein Geheimnis um seine Firmenphilosophie macht.
TExT baRbaRa JaHN FoToS CeRaMiCHe ReFiN
bei der ausstattung der Firmenzentrale zeigt sich das engagement von Ceramiche Refin für praktizierten Umweltschutz in vielen Details.
SK_0211.korr.indd 22
07.11.2011 16:46:50
SKIN NOV.11 | 023
bauen
E
igentlich ist es nichts Außergewöhnliches, wenn sich
Gebäude komplett in keramisches Material hüllen.
Diesen Trend hat man bereits oft in den Siebzigerjahren zu
sehen bekommen. Nur damals war alles noch ganz anders,
und vor allem sieht man das heute unter einem völlig neuen
Aspekt: nämlich unter dem der Ökologie. Soeben ist die
Cersaie 2011 in Bologna über die Bühne gegangen, wo das
interessierte Publikum erfahren konnte, wie es steht um die
Erzeugung keramischer Produkte und vor allem wie und
was sie für eine bessere Welt beitragen können. Keramische
Fliesen gehören zu den letzten wahren Naturschönheiten,
hergestellt aus Ton und Wasser. Die einfache Reinigung,
meist nur mit Wasser, die abweisende Oberfläche mit
fest verschlossenen Poren, niemals übelriechend, und die
hundertprozentige Rückführung in den Wiederverwertungskreislauf sprechen hundertprozentig für sie. Na dann …
SchmucKe BlättcheN
Ein Unternehmen stellt selbst solche Naturwunder her.
Ceramiche Refin, weltweit operierender Hersteller hochwertiger Design-Keramikfliesen und seit 1962 auf internationalen Märkten tätig, bietet eine breite Produktpalette, die
unter ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten ausschließlich in Italien entworfen und produziert wird. 2005 hat
Refin aus diesem Grund eine eigene Forschungswerkstatt,
das Kreativstudio DTS alias DesignTaleStudio, ins Leben
gerufen. Mit diesem innovativen und einzigartigen Projekt
entstand ein „Laboratorium“, an dem das Zusammenspiel
von Handwerk und Kunst, Innovation und Experimentierfreudigkeit täglich aufs Neue unter Beweis gestellt wird –
mit herausragenden Ergebnissen. Beheimatet ist Ceramiche
Refin im italienischen Casalgrande, wo es seit kurzem noch
klarer und deutlicher das nach außen trägt, was produziert
wird. Die Firmenzentrale wurde um 1.000 Quadratmeter
Bürofläche und um 16.000 Quadratmeter Produktionsfläche
erweitert und bekam darüber hinaus von den Architekten
Enrico Mussini und Simone Testi auch noch ein neues Gesicht. Architekt Duccio Grassi entwarf dazu die neu gestaltete Ausstellungshalle, die in die Zentrale integriert ist. Der
neue Sitz des Unternehmens ist nach den Kriterien eines
streng ökologisch ausgerichteten Gesamtkonzepts ausgelegt
worden. Vor allem im Neubau wurden für die zentralen Organisations- und Verwaltungsbereiche umfangreiche Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs umgesetzt.
Die tragende Struktur besteht aus Stahlbetonelementen
mit einem massiven Betonsockel. Darauf baut die Holzbalkenkonstruktion auf, die an manchen Stellen sichtbar
zutage tritt, beispielsweise in Form von Kassettendecken.
Die hinterlüftete Fassade erzielt Bestwerte, sowohl bei der
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024 | Enrico Mussini, Simone Testi
Wärmedämmung als auch bei der Ausnutzung des Energiesparpotenzials für Heizung und Kühlung.
huNGer auf zuKuNft
Wie sagte bereits Mario Botta anlässlich der Cersaie 2009,
der für die Gestaltung des offiziellen Messe-Posters beauftragt wurde: „Architektur ist die Schwerkraft, die Form
SchöNer Schutz
Bei der Ausstattung der Firmenzentrale zeigt sich das Enga- und die Materie, die den Menschen und dem Leben einen
gement von Ceramiche Refin für praktizierten Umweltschutz Platz bieten. Die Keramik wird von Mutter Erde hervorgein vielen Details. Die 60 mal 120 Zentimeter großen verwen- bracht. Mit diesem Bild wollte ich daran erinnern, woher
deten Keramikplatten stammen aus der Kollektion Eco-Lea- wir eigentlich kommen, woraus wir gemacht sind, wo wir
der und sind in der Farbgebung „Ink“ gestaltet. Das Tolle da- leben. Und auch, wohin wir uns bewegen: Die Zukunft ist
schon da.“ Die Zukunft in Hinblick auf Design, Innovation
ran: Mehr als 40 Prozent der verwendeten Fliesen bestehen
und Umweltfreundlichkeit sind die Eckpunkte der Firmenaus recycelten Materialien. Der gesamte Gebäudekomplex
entspricht damit in vollem Umfang den für die Zertifizierung philosophie. Ziel ist es aber auch, das Leitmotiv aller Unternehmensaktivitäten, die von dem Bestreben geprägt sind,
von umweltverträglichen Gebäuden geltenden Richtlinien.
einen durchgängigen Einklang von Ästhetik, Kreativität,
Die Dämmung der Gebäudehülle besteht aus einer Kombination aus Holz und organischen Zellstoffen. Im Winter wie Tradition und Technologie herzustellen, nach außen sichtbar zu machen. Das ist mit diesem Projekt auch meisterhaft
im Sommer können durch die gute Isolationswirkung sehr
gelungen.
hohe Wärmedämmwerte erzielt werden. So sind zum Beispiel 0,21 W/m2K möglich, wenn eine durchgängige Kühldauer von zehn Stunden pro Tag zugrunde gelegt wird. Für
CERAMICHE REFIn
die Abdeckung kommen reflektierende Aluminiumbahnen
S. lorenzo
zum Einsatz, unter denen sich ein Luftpolster befindet.
Gesamtfläche:
2.813 m²
Die Dachisolierung besteht aus Holzfaserpaneelen, deren
Ausstellungsfläche:
400 m²
Wärmedurchgangskoeffizient 0,21 W/m2K bei einem TagesProjektbeginn:
Juli 2008
kühlvolumen von mehr als elf Stunden beträgt. Mit dieser
Projektende:
September 2010
3,5 Mio. euro
Leistung wird über das ganze Jahr hinweg der geringstmög- Investitionsvolumen:
Planung/Architekt:
enrico Mussini, Simone Testi
liche Energieaufwand sichergestellt. Bei Dunkelheit betont
Bauunternehmen:
edilprampolini
und ins rechte Licht gesetzt wird die gesamte Anlage durch
Dämmung/Verschalung/
Vibro-bloc
eine Außenbeleuchtung, die ausschließlich aus LED-Lampen Holzkonstruktion:
aliva
besteht, deren Stromverbrauch lediglich 2.250 W beträgt. Sie Fassaden:
Fenster und Bandfassaden: Uniform
tauchen die Ruhezonen zwischen den Gebäuden, die Verbin- Trennwände und Möbel:
Faram
Heizung/Klima/Wasser:
Sici impianti
dungswege und natürlich auch die Firmenzentrale selbst
Stromanlagen:
R.b. impianti
in warmes Licht. Der gesamte Strombedarf wird von einer
leistungsstarken Fotovoltaikanlage abgedeckt, die auf dem
komplett neu eingedeckten Dach des Material- und Warenla- CERAMICHE REFIn S.P.A
Via G. ambrosoli, angolo via S. lorenzo
gers installiert wurde, das in unmittelbarer Nähe des Büroi-42013 Casalgrande (Re)
Tel.: +39 0522 99 04 99
komplexes angesiedelt ist. Ihre Kontaktfläche mit der Kraft
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des Sonnenlichts erstreckt sich über 2.300 Quadratmeter.
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Collection Asymmetrical ( 2010 )
Mit der Weltneuheit CRYSTAL CONCRETE eröffnen sich bisher ungeahnte
Möglichkeiten der kreativen Gestaltung von Innen- und Außenbereichen.
Die harmonische Verbindung von Beton und Kristall bildet die Grundlage
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026 | Sonnenschutz
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SKIN NOV.11 | 027
bauen
SoNNeNSchutz IN
dIe faSSade INteGrIert
Semitransparente lösungen an der Gebäudehülle können helfen, die Nutzungsmöglichkeiten zu
erweitern. außerdem zeigt das beispiel eines Wiener Schulbaus, wie es sich gleichzeitig sanieren
und modernisieren lässt.
TExT/FoToS PeTeR MaTZaNeTZ
D
er Verwalter der ehemals staatlichen Immobilien für
Sanierungsarbeiten gab für seine Gebäude vergangenes
Jahr 222,7 Millionen Euro aus. Diese Zahl lässt sich aus
dem veröffentlichten Geschäftsbericht der Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., kurz BIG, erfahren. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wo und vor allem wie man jene Summe investiert
hat. In der Spengergasse im fünften Wiener Gemeindebezirk
ist eine der traditionsreichsten Höheren Technischen Bundeslehranstalten des Landes untergebracht. An mehreren
Ecken wurde und wird das Großgebäude, das einen ganzen
Block in Anspruch nimmt, für die neuen Erfordernisse adaptiert. Ein Teil der Schule, der bereits seiner neuen Bestimmung übergeben wurde, ist der neu errichtete Bauteil C an
der Ecke zur Siebenbrunnengasse.
radIKale erNeueruNG
Mit seiner Alu-Profilfassade setzt sich der Baukörper rein
optisch vom alten Schulgebäude, das einmal ein Militärgebäude der k. u. k. Armee war, merklich ab. Dass dieser offensichtliche Stilbruch den Betrachter nicht in geschmackliche Verwirrungszustände versetzt, ist in erster Linie dem
Zustand zu verdanken, dass solide Architektur eben zeitlos
ist. Architekt Otmar Hasler hat für die zwei straßenseitigen
Fronten eine metallische Fassade entworfen. Diese ist trotz
ihrer Andersartigkeit in Struktur und Textur unter anderem
aus folgenden Gründen kein stilistischer Affront gegenüber
dem Althergebrachten: Die Regelmäßigkeit der eingesetzten
Lamellen sind praktisch ebenso in Reih und Glied wie die
Fenster der alten Gebäudefront, und an Prägnanz steht das
Metallische zumindest visuell dem alten Ziegelgebäude an
nichts nach. Dies ist natürlich Interpretationssache und
wird vom Planer nicht als Intention angeben.
vom KleINeN zum GroSSeN Gedacht
Es war allerdings schon seine Absicht, den ehemals stark
gebundenen Baublock etwas zu zergliedern. „Der Blockrand
ist nun als ein abgesetzter Solitär zu verstehen, der nur mit
Brücken an den Bestand angebunden wurde“, meint Hasler.
Das Erdgeschoß wurde vom Gehsteig abgesetzt, wodurch
die Turnsäle im Untergeschoß natürlich belichtet werden
können. Die doppelte Glasfassade mit weitem Zwischenabstand sorgt auch für Ruhe in den Laborräumen im Erdge-
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schoß sowie für Distanz zum Straßengeschehen. Die abgesetzten Glasfronten lassen dezente Sichtbeziehungen zu,
wodurch die Arbeitsplätze dahinter nicht isoliert sind. „Wir
konnten dadurch auch vermeiden, dass straßenseitig eine
tote Erdgeschoßzone entsteht“, streicht Hasler hervor.
dIe BeweGlIche faSSade
Die eigentliche Sensation bei dem Gebäude ist zweifellos
aber die Gestaltung der Außenhaut. Vom ersten bis über
das vorletzte Obergeschoß ziehen sich die geschoßweise
gegliederten, vertikal angebrachten Alu-Profil-Lammellen.
Der Kunstgriff dabei liegt in der wechselnden Funktion
der gleichen Profile: einmal als Sonnen- und dann wieder
als Witterungsschutz, je nach Position. Solcherart gab man
dem Bau einen homogenen und unverwechselbaren Charakter. Dass die Stückkosten der eigens entworfenen Profile
dadurch gesenkt wurden, war sicher kein Nachteil. „Ich
wollte auch die Nutzung hinter der Fassade für Passanten
nicht eindeutig lesbar machen“, erklärt Hasler. Dies trifft
auch auf das Dachgeschoß zu, das hinter der hochgezogenen
Lammellenattika versteckt ist. Die Hauptintention der Verwendung der Profilfassade war es natürlich, die nach Süden
und Westen orientierten Klassenräume vor Überhitzung und
Blendungen bestmöglich zu schützen.
aBGeStImmte lamelleN-ferNSteueruNG
Die hydraulische Lammellenjustierung vor den Fenstern
erfolgt via EDV-Programm, welches die Ausrichtung auf
Jahres- und Tageszeit möglichst optimal abstimmt. Je nach
Bedarf kann freilich in den Steuerungsmodus manuell eingegriffen werden. Die Fenster sind nach innen ganz normal
zu öffnen, daher ist die Reinigung derselben unproblematisch. Die Alu-Profile sind an den sonstigen Fassadenteilen starr. So soll ein optimaler Witterungsschutz für die
dahinterliegenden Gebäudeteile erzielt werden. Hofseitig
sind alle Mauern einfach verputzt. Jene bescheidenere
Lösung hilft einerseits, die kostenintensivere und aufwändige Lösung an der Außenseite umzusetzen. Andererseits
wird der Campus dadurch für die Nutzer durch das innere
Erscheinungsbild wieder zu einer homogenen Einheit. Insofern wurde mit den Mitteln des Auftraggebers BIG nicht
schlecht hausgehalten.
07.11.2011 16:46:56
028 | Vogelschutzglas
GlaSfaSSade: achtuNG falle!
Glasfassaden erfreuen sich in der zeitgenössischen architektur großer beliebtheit. Viel Sonne, viel
licht, helle innenräume und leicht zu reinigende Fassaden sprechen für den großflächigen einsatz
von Glas im bereich der Gebäudehülle. Für die Tierwelt, im Speziellen Vögel, ist diese entwicklung
weniger erfreulich. Jährlich sterben alleine in Österreich hunderttausende Vögel bei Kollisionen mit
Glasscheiben. Die industrie bietet mittlerweile zahlreiche Produkte zum Vogelschutz an, aber nur wenige wurden im Hinblick auf ihre Wirksamkeit auch wissenschaftlich untersucht. Die Wiener Umweltanwaltschaft bietet seit kurzem einen Überblick geprüfter Muster.
TExT VeRONiKa JaNýROVÁ
„M
ancher gibt sich viele Müh‘ mit dem lieben Federvieh“, wusste schon Wilhelm Busch in einer seiner
bekanntesten Erzählungen „Max und Moritz“ zu berichten.
In übertragenem Sinne gilt das auch für Martin Rössler von
der Biologischen Station Hohenau-Ringelsdorf und Wilfried
Doppler von der Wiener Umweltanwaltschaft (WUA). Die
beiden Vogelschützer sind Autoren des Informationsfolders
„Vogelanprall an Glasflächen – geprüfte Muster“, der über
die Homepage der Wiener Umweltanwaltschaft heruntergeladen werden kann. Nach der Zerstörung des Lebensraumes
sind Glasflächen mit freier Durchsicht, wie Lärmschutzwände, Verbindungsgänge, Wintergärten oder Hochhausfassaden, die zweithäufigste anthropogene Todesursache
bei Vögeln. Neben den Feldversuchen von Daniel Klem in
den USA gelten die Versuchsreihen der Biologischen Station
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Hohenau-Ringelsdorf als die umfassendsten und methodisch am besten gesicherten empirischen Testreihen zur
Bewertung der Wirksamkeit von Glasmarkierungen. In den
Jahren 2006 bis 2010 wurden knapp 40 Prototypen von Markierungen auf ihre Eignung und Wirksamkeit zur Vermeidung von Vogelanprall an Glasscheiben untersucht.
Die Notwendigkeit für die nun vorliegende „Mustersammlung“ sehen die Studienautoren in der Tatsache begründet, dass viele Hersteller den Begriff „Vogelschutzglas“
eher beliebig verwenden. Aber nur selten entsprechen die
angebotenen Lösungen auch den Anforderungen eines wirkungsvollen, flächendeckenden Schutzes. Deshalb wurde in
Österreich ein erster Schritt zu einer normativen Regelung
gesetzt. Damit die Verwendung von Glas in der Architektur
sowie in der Freiraumgestaltung nicht zu einer weiteren
07.11.2011 16:46:57
SKIN NOV.11 | 029
innovation
Gut gemeint aber praktisch wirkungslos: Statische GreifvogelTödliche Falle: Wenn sich in Glasflächen bäume, Sträucher oder der
silhouetten auf Glasflächen eignen sich nicht zum Schutz vor
Himmel spiegeln, werden sie nicht als Hindernis wahrgenommen.
Vogelanprall. Greifvögel müssen sich in der typischen art und Weise Fotos: photos.com
bewegen, um von ihrer potentiellen beute auch als Gefahr erkannt
zu werden.
Verschlechterung des Lebensraumes für Vögel führt, sollen
Kollisionen so gut wie möglich verhindert werden. Daher
bedarf es eines Nachweises über die Wirksamkeit von sogenanntem „Vogelschutzglas“. Mit Oktober 2010 wurde die
ON-Regel 191040 „Vogelschutzglas“ in Kraft gesetzt, welche
die Prüfung der Wirksamkeit von Glasmarkierungen zum Inhalt hat. Die auf dem Themengebiet führenden Ornithologen
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich
im Rahmen des Regelwerks auf strenge Kriterien geeinigt:
Nur wenn in der detailliert beschriebenen Versuchsanordnung 90 von 100 Vöglen das jeweilige Hindernis erkennen,
darf die Bezeichnung „Vogelschutzglas gemäß ONR 101040“
geführt werden.
Die Untersuchung der Wirkung laut ON Regel beruht auf
einem Wahlversuch. Dafür werden am Ende eines Flugtunnels zwei Glasscheiben nebeneinander angebracht, eine
mit dem zu testenden Muster und eine nicht markierte
Referenzscheibe. Wenn sich weniger als zehn Prozent der
„Testpiloten“ für die markierte Scheibe entscheiden, darf
das jweilige Muster die Bezeichnung „Vogelschutzglas“
entsprechend der ONR tragen. Der Grenzweit wurde von
den Ornithologen festgelegt. (Anm. der Redaktion: Ein
feines Netz verhindert im Rahmen des Versuchs, dass die
eingesetzten Testvögel tatsächlich mit dem Kopf gegen die
Scheibe knallen.)
chungen der Umweltanwaltschaft zeigen, dass Vögel nur
vollflächig markierte Glasscheiben als Hindernis erkennen.
So kann beispielsweise schon mit geringen Mitteln die
Aufprallhäufigkeit von Vögeln signifikant reduziert werden.
Beispielsweise können schon zwei Millimeter breite Streifen in einem Abstand von 30 Millimetern den Anprall eines
Vogels verhindern. Auch kontrastreiche Punkt- und Gittermuster haben sich in den Versuchen bewährt. Dabei dürfen
unabhängig vom Muster die freien Stellen nicht größer als
zehn bis 15 Zentimeter sein, um nicht den Eindruck einer
MP09 | Graz, A
wIrKuNGSvoller Schutz
Leider ebenso wirkungslos wie gut gemeint sind beispielsweise auf die Glasfläche applizierte Silhouetten von Greifvögeln. Schon der bekannte österreichische Zoologe Konrad
Lorenz hat den Nachweis erbracht, dass eine Greifvogelsilhouette alleine keine Wirkung zeigt. Dieser muss sich in der
für ihn typischen Art bewegen, um von seiner Beute auch
als Feind erkannt zu werden. Aus diesem Grund lösen zweidimensionale statische Vogelaufkleber bei anderen Vögeln
auch kein Fluchtverhalten aus und sind somit komplett
wirkungslos. Das beweist unter anderem die Tatsache, dass
auch an entsprechend beklebten Glasflächen genauso viele
Vögel aufprallen wie an freien.
Wirksame Schutzmaßnahmen sind Markierungen, die
über die gesamte Glasfläche verteilt sind. Die Untersu-
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07.11.2011 16:46:58
030 | Vogelschutzglas
Hochwirksames Vogelschutzglas:
9 % bedeckte Fläche, vertikale Punktreihen,
Siebdruck schwarz und orange, 8 Millimeter
Punktdurchmesser, 10 Zentimeter Kantenabstand zwischen den Punktreihen. anflüge:
2,4 % Musterschutz: eckelt 4bird V3066
Vogelschutzglas „Glasdekor 50“: 50 Prozent
bedeckte Fläche, unregelmäßig breite, nicht
geradkantige linien (Klebefolie Oracal
etches Glass Cal 8510, matt, lichtdurchlässig), 1 bis 8 Zentimeter breite, 6,5 Zentimeter
maximaler abstand.
Durchflugsmöglichkeit zu erwecken. Nicht nur als Sonnenschutz wirksam verhindern auch Außenjalousien aus
Metall- oder Holzlamellen mit einem maximalen Lamellenabstand von 10 bis 15 Zentimetern den Aufprall von Vögeln
an der Fassade.
Grundsätzlich gilt, dass die Wirksamkeit der Markierung
nicht immer im direkten Zusammenhang mit dem Anteil der
bedeckten Fläche steht. Der Deckungsgrad alleine – sprich:
der Anteil, der mit einer Markierung bedeckten Fläche – ist
nicht das wichtigste Kriterium. Im Handel gibt es Vogelschutzgläser mit nur fünf Prozent bedeckter Fläche und
wenig wirksame Markierungen mit 25 Prozent Deckungsgrad. In den unterschiedlichen Versuchen der Biologischen
Station Hohenau-Ringelsdorf haben sich andere Parameter
als wichtiger herausgestellt. So können zum Beispiel auch
Materialunterschiede einen wesentlichen Einfluss auf die
Wirksamkeit der Markierung haben: Weißer Siebdruck
schnitt im Rahmen der Untersuchungen in der Regel wesentlich schlechter ab als weiße Folien oder Klebebänder.
Einfluss auf das Ergebnis haben auch die Beschaffenheit
der Oberfläche und die Lichtdurchlässigkeit.
KleINe urSache – GroSSe wIrKuNG
Die Untersuchungen haben ergeben, dass ähnliche Muster
oft ganz unterschiedliche Wirkung haben und dass kleine
Veränderungen großen Einfluss auf die Wirksamkeit der
Markierung haben können. So erweisen sich beispielsweise
vertikale Markierungen generell wirkungsvoller als horizontal verlaufende. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die
Streifen nicht zu schmal sind und ein ausreichender Kontrast mit dem Hintergrund vorhanden ist. Auch der Abstand
der vertikalen Streifen hat einen wesentlichen Einfluss. So
wird beispielsweise im Bereich zwischen zehn bis 15 Zentimetern die Wirkung mit zunehmendem Streifenabstand
merklich geringer. Bei horizontalem Streifenmuster müssen
wesentlich geringere Abstände eingehalten werden als bei
vertikalen, um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Nicht weniger bedeutsam ist die Breite der Streifen
selbst. Der direkte Vergleich hat gezeigt, dass fünf Millimeter Streifenbreite ebenso wirkungsvoll sind wie beispielsweise 20 Zentimeter breite. Außer über die Verminderung
der Streifenbreite lässt sich die bedeckte Fläche auf vielfältige Weise reduzieren, wie über eine Auflösung der Strei-
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Vogelschutzglas weiß: 50 % bedeckte
Fläche, vertikale Streifen, 13 mm breite,
13 mm Kantenabstand, Siebdruck weiß,
Musterschutz: eckelt litex 507a.
Foto: WUa
fen in eine Streifenraster, wodurch die Wirksamkeit nicht
zwangsweise herabgesetzt wird. Können sich Vögel von
beiden Seiten einer Glasscheibe nähern, wie zum Beispiel
bei Lärmschutzwänden, dann ist es notwendig auch die
Markierung beidseitig anzubringen. Spiegelungen können
die rückseitige Markierung eventuell überlagern.
Wer seine Glasscheiben nicht ganz so dicht bedruckt oder
beklebt haben will, kann auch auf semitransparente Markierungen zurückgreifen. Mit einer Erhöhung der bedeckten
Fläche lassen sich auch hiermit durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Vorsicht ist hingegen generell bei
der Farbe Weiß angeraten. Weiß reflektiert die spektralen
Anteile des Lichts, was den Kontrast und die Erkennbarkeit
für Vögel herabsetzt. Bei Siebdrucken kann zusätzlich die
geringe Sättigung, raue Oberflächen oder die Transparenz
den Kontrast negativ beeinflussen. Weiße und transparente
Markierungen sollten deshalb nur mit Einschränkungen
verwendet werden. Gute Resultate wurden hingegen mit
Farben und chromatischen Kontrasten erzielt. Orange und
rote Markierungen erzielten dabei die besten Ergebnisse.
Auch UV-Markierungen wurden in der Biologischen Station
Hohenau-Ringelsdorf untersucht – eine Veröffentlichung der
Versuchsergebnisse liegt allerdings noch nicht vor.
WIRKSAMKEIT Von MARKIERUnGEn
Kategorien
Die in der ONR 191040 geprüften Markierungen werden in vier
Kategorien unterteilt.
Die erste umfasst Vogelschutzglas, die anderen erlauben aber dennoch eine einstufung weniger wirksamer Maßnahmen.
Kategorie
Wirksamkeit
a
hoch wirksam – „Vogelschutz“
im Sinne ONR 191040
bedingt geeignet
wenig geeignet
unwirksam
b
C
D
Anflüge in der
Prüfanlage in %
unter 10
10 bis 20
20 bis 45
über 45
Mehr informationen zur Vermeidung von Vogelanprall und zu
geprüften Mustern:
www.wua-wien.at > Tierschutz > Vogelanprall an Glasflächen
www.vogelglas.info
www.auring.at
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032 | Metall | Hagelschutz
daS Neue GeSIcht deS StahlS
Ville Verdi. Fotos: Hoesch
„matt-de-luxe“: Wenig Glanz ist schön.
„matt-de-luxe“ heißt eine neue Oberfläche, die Hoesch Bausysteme jetzt speziell
für ihr erfolgreiches Fassadensystem
Hoesch Planeel Siding anbietet. Der Vorzug der neuen Beschichtung: Die mattierende Effektlackierung eliminiert nahezu
alle Reflexionen und strahlt einfallendes
Licht gleichmäßig diffus zurück. So wird
die Ebenheit der Wandelemente optisch
verstärkt und deren hochwertiger Charakter noch einmal unterstrichen. Damit Von jeher werden Farben kombiniert.
Jetzt passen sie zusammen!
qualifiziert sich die Systemlösung für
vorgehängte, hinterlüftete Fassaden einmal mehr auch für
dabei sind Dämmstärken bis hin zum Passivhausstandard
den anspruchsvollen Büro-, Gewerbe- und Wohnungsbau.
integrierbar. Die zwischen 200 und 400 Millimeter breiten
Jüngstes Beispiel: die Ville Verdi, ein Vorzeigeprojekt des
Elemente können mit bis zu acht Meter Länge horizontal,
sozialen Wohnungsbaus mit Landmark-Charakter in Wien,
vertikal oder diagonal verlegt werden, sodass Architekten
wo die Effektbeschichtung „matt-de-luxe“ großformatig
und Planer absolute Gestaltungsfreiheit genießen. Zueingesetzt wurde.
sätzlich lassen sich die Fassaden mit unterschiedlichen
Die „matt-de-luxe“-Kollektion stammt von den OberDeckbreiten, Schattenfugen, gelochten Elementen sowie
flächenspezialisten der ThyssenKrupp Steel Europe AG,
verschiedenen Farbkombinationen der Wandelemente indider Muttergesellschaft von Hoesch Bausysteme Austria.
vidualisieren.
Der Stahlhersteller nimmt eine führende Position bei der
Wer Wert auf eine hochwertig ebene Optik bei gleichEntwicklung neuer Stahloberflächen ein und betreibt eines zeitig rascher Montage legt, wählt als Unterkonstruktion
der leistungsfähigsten Oberflächen-Entwicklungszentren
für die Hoesch-Planeel-Siding-Fassade die dazupassende
in Europa. Die Beschichtung ist langlebig, resistent gegen
Hoesch-Systemleiste, auf der sich die Wandelemente verSchmutz und beständig gegen UV-Strahlen. Für dauerhaften deckt, durchdringungsfrei und zwängungsfrei befestigen
Korrosionsschutz sorgt eine Zink-Aluminium-Legierung, mit lassen. Den hochwertigen Charakter der Fassade sichern
der das Stahlblech vor dem Lackieren mit „matt-de-luxe“
außerdem speziell gestaltete Lösungen für Gebäudeecken
beschichtet wird. Die Effektbeschichtung gibt es in neun
und auf das System abgestimmte Elemente für Attiken. Auf
harmonisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, die sich Wunsch werden die Elemente für eine radiale Verlegung
untereinander auch an ein und derselben Fassade frei kom- auch stirnseitig ohne Kopfkantung geliefert.
binieren lassen.
Hoesch Planeel Siding bietet besonders wirtschaftlich
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verlegbare, relativ schmale Flächenbauteile, die sich für den ThyssenKrupp Steel europe aG
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ANZ
SKIN NOV.11 | 033
entwickeln
StärKStem haGel trotzeN
E
xtreme Wettersituationen werden auch in unseren
Breitengraden zunehmen und für manche kleinere oder
größere Schäden verantwortlich zeichnen. Um Bauherren,
Baufachleuten und nicht zuletzt auch den Versicherungen
klare Fakten zu liefern, wurde das Fassadensystem „Formboard top pine“ der Bruag aus Güttingen in der Schweiz
ausgiebigen Hageltests unterworfen. Das Ergebnis: In allen
maßgebenden Kriterien erfüllt die Formboard top pineHolzwerkstoffplatte die höchsten Anforderungen.
der teSt
Um Hagelwiderstand nach VKF zu bestimmen, wird die
Fassade gekühlt und dann in einem Winkel von 45 Grad mit
verschieden großen Eiskugeln beschossen. In der Kategorie
fünf wird mit Hagelkörnen von 50 Millimetern Durchmessern und einem kinetischen Energiewert von 27.0 Joule
geschossen. Wo vieles zerbersten oder ganz klare Einschlagstellen aufzeigen würde, bleibt die Formboard Fassade
unbeschädigt. Keine mechanischen oder optischen Schäden
wurden beim Test erkennbar. Ein Umstand, der die Prüfer
der Flüeler Polymer Consulting (Outsourcing-Betrieb der
EMPA) etwas überraschte. Denn im Regelfall, so sagen sie,
überstehen scheinbar „stärkere“ Fassaden diese Tests nicht
unbeschadet. Nun darf sich die Formboard Fassade jedenfalls als „hagelgeprüft“ bezeichnen – ausgezeichnet mit der
Bestnote HW5 (Hagelwiderstand).
HW5-geprüft: die Formboard top pine-Holzwerkstoffplatte von
bruag. Foto: bruag
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034 | Beton- und Faserzementplatten | Fassadendämmung
SPezIalfall:
faSSade
beim bau des büro- und Geschäftsgebäudes „Main Point Karlin“ in Prag spielten für bauherren und
architekten sowohl Funktionalität als auch Design eine übergeordnete Rolle. Um die Fassade nach
den entwürfen der DaM architekten umsetzen zu können, war einiges an Kopf- und entwicklungsarbeit bei Rieder notwendig. Nun schmücken 2.650 geformte „fibreC“-elemente das bauwerk.
D
ie älteste Prager Vorstadt Karlín ist heute eine der
aufstrebenden Stadtteile der tschechischen Hauptstadt.
Das vor zehn Jahren durch das Jahrhundertwasser stark in
Mitleidenschaft gezogene Viertel ist längst eine beliebte Gegend für Bürokomplexe und moderne Business-Hotels. Main
Point Karlin fügt sich in dieses Umfeld perfekt ein. Die Form
des Gebäudes ermöglicht einen neuen Zugang zur Flächennutzung. Die fließenden Glasflächen erlauben es, gleichmäßig hochwertige Büroflächen im gesamten Bau zu schaffen.
Ein strikt durchdachtes Konzept macht den Komplex zu
Die sattelförmigen Teile bestehen aus gebogenen fibreC-Platten aus
Glasfaserbeton. Fotos: Rieder
Die insgesamt 2.650 fibreC-betonelemente von Rieder Smart
elements wurden in einem eigens entwickelten Herstellungsverfahren produziert.
einem Ort, an dem Wohlfühlen und Funktionalität großgeschrieben werden. Ein Garten zum Entspannen auf dem
Dach, ein Tageslichtatrium für eine bessere Beleuchtung der
Büroflächen und ein speziell entwickeltes Heiz- und Kühlsystem sind nur ein Auszug aus den vielen Details, die diesen
Ort zu einem magischen Gebäude machen. Das Lichtsystem
machte große Glasflächen notwendig, dennoch wollte man
keine homogene Glasoberfläche für die Fassade. Die Form
des Gebäudes und die fließenden Glasflächen sollten durch
farbige Gestaltungselemente ergänzt werden. Die insgesamt
2.650 fibreC-Betonelemente von Rieder Smart Elements wurden in einem eigens entwickelten Herstellungsverfahren produziert und von einer Partnerfirma in Tschechien montiert.
wichtig. Ein verlässliches Design, das auch in zehn oder
zwanzig Jahren sowohl alle technischen als auch optischen
Ansprüche erfüllt, wurde sowohl von Bauherren als auch
Die sattelförmigen Teile bestehen aus gebogenen fibreCPlanern gefordert. Rieder lieferte für das Projekt Main Point
Platten aus Glasfaserbeton. Um die von den Architekten
geforderte Krümmung der Elemente zu erreichen, wurde die Karlin nicht nur die geformten fibreC-Elemente für die
Fassade. Rieder Beton Jihlava, ebenfalls ein Unternehmen
Rezeptur der Matrix der Platten verändert. Ein technisch
der Rieder Gruppe, lieferte die Stahlbetonelemente für den
ausgeklügeltes Befestigungssystem und die hochwertigen
konstruktiven Aufbau des Gebäudes.
Materialeigenschaften machten fibreC letztendlich zum
Partner für diese Aufgabe. Neben den optischen Ansprüchen
sollten die Materialien für den Außenbereich und vor allem RIEDER SMART ELEMEnTS GMBH
Mühlenweg 22, a-5751 Maishofen
für die Fassade wichtige technische Anforderungen erfüllen. Tel.: (0 65 42) 69 08 44, Fax: (0 65 42) 69 08 55
Nicht die Optik für den Augenblick war für die Architekten e-mail: [email protected], internet: www.rieder.cc
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entwickeln
SPortlIch GeStaltet
Das Olympiadorf wird nach den Spielen 2012 als Wohnanlage für die innsbrucker
bevölkerung dienen. Fotos: Sto
2012 finden die ersten Olympischen Jugend-Winterspiele
in Innsbruck statt. Das eigens dafür errichtete Olympiadorf
wird nach den Spielen als Wohnanlage für die Innsbrucker
Bevölkerung dienen. Für Fassadendämmung und Wandbeschichtung kamen Produkte von Sto zum Einsatz.
Ein Gebäudekomplex im Passivhausstandard lässt sich
ohne professionelle Dämmung nicht realisieren. Beim
Olympiadorf in Innsbruck kamen insgesamt 11.300 Quadratmeter des Fassadendämmsystems „StoTherm Vario“ mit
der Dämmplatte „Top31 flex“ zum Einsatz. Die expandierte
Polystyrol-Hartschaumplatte verbindet zwei Vorteile: Die
verbesserte Wärmeleitzahl WLG 031 garantiert bei minimaler Dämmstärke sehr gute Dämmwerte, wobei die Dämmplatte um rund 25 Prozent dünner als andere Standardlösungen ist. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung gibt es
noch zwei weitere Zutaten, die für das Gelingen unabdingbar sind: kompetente Beratung und Service durch ein Team,
das jederzeit und flexibel auf die hohen Anforderungen
eingeht“, heißt es vonseiten Stos. Das Unternehmen war für
die technische Beratung bei der Realisierung des Projekts
zuständig und mit Kompetenz und Beratungsstärke immer
an Ort und Stelle: ein Plus an Know-how, das ein so großes
und innovatives Projekt überhaupt erst möglich machte.
In den 13 Gebäudewürfeln mit insgesamt 444 Wohneinheiten werden im kommenden Jahr 1.600 Athletinnen und
Athleten aus mehr als 50 Ländern für die Dauer der Spiele
eine Unterkunft auf hohem Niveau finden. Im Anschluss an
das sportliche Großereignis werden die Wohneinheiten der
Innsbrucker Bevölkerung übergeben: ein Vorzeigeprojekt
für ganz Tirol. „Eine Wohnanlage im Passivhausstandard
mit derart hohen Qualitätsanforderungen lässt sich nur mit
Partnern realisieren, die Bestleistungen erbringen. Sto war
mit einer ganzen Reihe von professionellen Produkten und
Know-how zur Stelle“, heißt es vonseiten des Anbieters.
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Mit der Dämmplatte Top31 flex sorgt Sto für die
perfekte Fassadendämmung.
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036 | Vorgehängte hinterlüftete Fassade | Zweischalige Fassade
Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Fotos: Senova
Schutzhülle mIt GeStaltuNGSfülle
D
ie Fassade eines Gebäudes ist nicht nur seine Schutzhülle, sondern auch sein Aushängeschild. Vorgehängte
hinterlüftete Fassaden bieten in diesen Bereichen beides.
Architekten und Planer schätzen neben der funktionalen
Sicherheit vor allem die gestalterischen Möglichkeiten
dieses Systems. Ob Form, Format oder Farbe – die Werkstoffkombinationen, die VHF bieten, sind quasi unbegrenzt
realisierbar. Anton Kogler, Vorstandsvorsitzender des Österreichischen Fachverbandes für hinterlüftete vorgehängte
Fassaden (ÖFHF), nennt folgende Vorteile dieses Fassadentyps:
der Einsatz von geprüften Materialien sind daher das Um
und Auf“, sagt Christian Kröll, Geschäftsleitung für Vertrieb
bei Senova Kunststoffe GmbH & Co. KG, dem Spezialisten
für Planung und Vertrieb von Fassadenbekleidung.
Mit dem System der VHF kann je nach Gebäudeklasse jede gewünschte Brandschutzklasse erreicht werden.
Normen und Richtlinien dienen hier als Wegweiser: Der
Österreichische Fachverband für hinterlüftete vorgehängte
Fassaden (ÖFHF), hat sich als fachliche und strategische
Beratungsstelle etabliert. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe
beschäftigt sich kontinuierlich mit dem Thema Brandschutz. Regelwerke für die Brandschutzanforderungen
sind in den OIB-Richtlinien 2, 2.1 und 2.2 geregelt. Es gibt
Aus technischer Sicht
außerdem ein Normenwerk für die VHF, speziell die ÖNorm
Die klare bauphysikalische Funktionstrennung der einzelnen Schichten, gutes schalltechnisches Verhalten, guter Wit- B 3806. Für alle Baustoffkombinationen sind entsprechende
terungsschutz, Schutz gegen Kälte, aber auch gegen Wärme, Prüfnachweise zu führen; auch für nichtbrennbare WerkFeuchte- und Tauwasserschutz, vielfältige Gestaltungsmög- stoffe (ÖNorm B 3800-5).
lichkeit der Bekleidung.
Senova bietet Kompetenz und Gestaltungsvielfalt aus
einer Hand
Aus ökonomischer Sicht
Kostensicherheit, Langlebigkeit, geringe Folgekosten, lange Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade erfreut sich immer größerer Beliebtheit und birgt ein vielversprechendes
Instandsetzungsintervalle, langfristiger Werterhalt, witterungsunabhängige Ausführungsabläufe, gute Demontierbar- Wachstumspotenzial. Nicht nur die Langlebigkeit und
Wirtschaftlichkeit überzeugen, es ist auch die unerschöpfkeit und sortengetrenntes Recycling.
liche Gestaltungsfreiheit für Architekten, die diese Art
der Fassade zunehmend attraktiv macht. Schon heute die
Aus ökologischer Sicht
Anforderungen von morgen zu berücksichtigen und FassaMinimierung des Kohlendioxidausstoßes durch die messden zu ermöglichen, die den Ansprüchen an Nachhaltigkeit,
bare Reduzierung von Heizenergie.
Energieeffizienz und Komfort entsprechen – das ist eine der
Zielsetzungen, welche uns stetig begleiten wird.
Wegweiser für Brandschutz bei VHF
Besondere Systeme erfordern spezielle Richtlinien. So ist
SEnoVA KUnSTSToFFE GESMBH & Co KG
das Thema Brandschutz bei VHF ein sehr komplexes – und
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eines, das immer wichtiger wird. „Entsprechendes ExperTel.: (0 65 63) 20 02 00, Fax: (0 65 63) 200 20 77
tenwissen bei der Planung und Umsetzung von VHF sowie
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mweltverträglichkeit, Ökobilanz, Ressourcenschonung,
Energieeffizienz, GreenBuilding oder ganzheitliche Gebäudeplanung sind längst Begriffe, die wie selbstverständlich zum Vokabular der Gegenwartsarchitektur gehören.
Aber welchen Beitrag kann eine Fassade als bestimmendes
Gestaltungs- und Funktionselement eines Bürogebäudes
durch seine Materialität und Funktion zur CO2-Reduzierung
leisten? Solarlux hat das für seine neue Fassadenlösung, die
sogenannte „Co2mfort-Fassade“, in Bezug auf die funktionalen und ökologischen Eigenschaften untersucht und mit
einer Doppelfassade und einer einschaligen Glasfassade
vergleichen lassen. Die Frage der Studie lautete: Ob und wie
viel CO2 kann durch den Einsatz der Solarlux-Co2mfortFassade gegenüber anderen Fassadensystemen eingespart
werden? Ergebnis: Während sowohl die Doppel- als auch die
einschalige Fassade in der Verwendung auf ihre Funktion
als Raumabschluss- bzw. starres Fassadenelement begrenzt
sind, bietet das Konzept der Co2mfort-Fassade funktionale
Erweiterungen. Die zweischalige Co2mfort-Fassade besteht aus einer Primärfassade mit Holzrahmenflügeln und
Isolierscheibenverglasung und einer Sekundärfassade, die
einfach verglast und durch horizontale Aluminiumschienen
eingefasst ist. Sowohl die Primär- als auch die Sekundärebene der Fassade ist vollständig zu öffnen, wodurch ein
hohes Komfortniveau durch die flexiblen Öffnungs- und
Belüftungsvarianten entsteht. Der Zwischenraum wirkt bei
geschlossenen Ebenen als thermische Pufferzone und reduziert im Winter den Wärmeverlust über die Außenhaut und
damit die Energiemenge zur Beheizung des Innenraums.
Durch die Begehbarkeit des Fassadenzwischenraums ist
die Fassade durch die drehbaren Flügelelemente von innen
zu reinigen, wodurch auf eine aufwändige Außenreinigung
verzichtet werden kann. Die Solarlux-Co2mfort-Fassade
vereint hohe Funktionalität mit geringem Umwelteinfluss.
Sie verbindet hohen Anspruch an die Innenraumqualität mit
umweltschonenden Aspekten bei der Herstellung und beim
Gebäudebetrieb.
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038 | Marktübersicht
toP oN the JoB
Die wichtigsten Hersteller aus dem Fassadenbereich auf einen blick
dach
BRAMAC DACHSYSTEME InTERnATIonAL GES.M.B.H.,
Bramacstraße 9, A-3380 Pöchlarn, Tel.: (0 27 57) 40 10-0,
Fax: (0 27 57) 40 10-60, E-Mail: [email protected],
Internet: www.bramac.at
CoRUS BAUSYSTEME GMBH, Bruckner Büro Center, Honauerstr. 2,
A-4020 Linz, Tel.: (07 32) 78 61 14, Fax: (07 32) 78 61 15, E-Mail:
[email protected], Internet: www.kalzip.com
PREFA ALUMInIUMPRoDUKTE GES. M. B. H., Werkstraße 1,
A-3182 Marktl/Lilienfeld, Tel.: (0 27 62) 502-0,
E-Mail: [email protected], Internet: www.prefarch.at
RATHSCHECK SCHIEFER UnD DACH-SYSTEME, St.-BarbaraStraße 3, D-56707 Mayen-Katzenberg, Tel.: (00 49 26 51) 955-0,
Fax: (00 49 26 51) 955-100, E-Mail: [email protected],
Internet: www.rathscheck.de, www.schiefer.de
RoTo DACH- UnD SoLARTECHnoLoGIE, Fabrikstraße 3, A-3381
Golling, Tel.: (0 278 57) 213 13, E-Mail: [email protected], Internet: www.roto-frank.com
faSSadeNSySteme
DoLZER & PARTnER oG, Beutlmayrweg 3, A-4020 Linz,
Tel.: (07 32) 68 03 91, E-Mail: [email protected],
Internet: www.dolzer.at
GEVELTECHnIEK, Locht 126a, NL-5504 RP Veldhoven, Tel.: (040) 230
74 74, Fax: (040) 253 82 85, E-Mail: [email protected],
Internet: www.hurks-geveltechniek.nl, www.bloomframe.nl
feNSterProfIle/feNSter uNd türeN
VELUx ÖSTERREICH GMBH, Veluxstraße 1, A-2120 Wolkersdorf,
Tel.: (0 22 45) 32 35-0, E-Mail: [email protected],
Internet: www.velux.com
GlaS
ConCEnTA HoLDInG GMBH, Im Südpark 205, A-4030 Linz
Tel.: (07 32) 32 11 15, Fax: (07 32) 32 11 15-100,
E-Mail: [email protected], Internet: www.concenta.at
TonDACH GLEInSTäTTEn AG, A-8443 Gleinstätten, Tel.: (0 34 57)
22 18, Fax: (034 57) 22 18-22, E-Mail: [email protected],
Internet: www.tondach.at
ECKELT GLAS GMBH, Resthofstraße 18, A-4400 Steyr,
Tel.: (0 72 52) 894-0, Fax: (0 7252) 894-24,
E-Mail: [email protected], Internet: www.eckelt.at
faSSade
EConTRoL-GLAS GMBH & Co. KG, Otto-Erbert-Str. 8,
D-08527 Plauen, Tel.: (00 49 37 41) 148 20-0,
Fax: (00 49 37 41) 148 20-150, E-Mail:[email protected],
Internet: www.econtrol-glas.de
BauProduKte
ARGETon GMBH, Oldenburger Allee 26, D-30659 Hannover,
Tel.: (00 49 511) 61 07 08 20, Fax: (00 49 511) 61 44 03,
E-Mail: [email protected], Internet: www.argeton.com
BAUMIT BAUSToFFE GES. M. B. H., Rettenbach 143,
A-4820 Bad Ischl, Tel.: (0 61 32) 273 01-0, Fax: (0 61 32) 271 64,
E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com
KnAPP GMBH ÖSTERREICH, Peter-Mitterhofer-Straße 4,
A-3300 Amstetten, Tel.: (0 74 72) 61 282-0, Fax: (0 74 72) 64 201,
Internet: www.knapp-verbinder.com
EURoGLAS GMBH, Dammühlenweg 60, D-39340 Haldensleben,
Tel.: (00 49 39 04) 638-0, Fax: (00 49 39 04) 638-100, E-Mail:
[email protected], Internet: www.euroglas.com
GLAS MARTE GMBH, Brachsenweg 39, A-6900 Bregenz,
Tel.: (0 55 74) 67 22-0, Fax: (0 55 74) 67 22-55,
E-Mail: [email protected], Internet: www.glasmarte.at
InTERPAnE ISoLIERGLASGESELLSCHAFT M. B. H. & Co. KG,
Heidegasse 45, A-7111 Parndorf, Tel.: (0 21 66) 23 25-0,
Fax: (0 21 66) 23 25-30, E-Mail: [email protected],
Internet: www.interpane.net
BetoN + zemeNtfaSerPlatteN
JoH. SPRInZ GMBH & Co. KG, Lagerstraße 13, D-88287 GrünkrautGullen, Tel.: (00 49 751) 379-0, Fax: (00 49 751) 379-44,
E-Mail: [email protected], Internet: www.glas-sprinz.de
ETERnIT WERKE LUDWIG HATSCHEK AG, Eternitstraße 34,
A-4840 Vöcklabruck, Tel.: (0 76 72) 707-0, Fax: (0 76 72) 751 92,
E-Mail: [email protected], Internet: www.eternit.at
oKALUx GMBH, Am Jöspershecklein 1, D-97828 Marktheidenfeld,
Tel.: (00 49 93 91) 900-0, Fax: (00 49 93 91) 900-100,
E-Mail: [email protected], Internet: www.okalux.com
RIEDER SMART ELEMEnTS GMBH, Mühlenweg 22,
SAInT GoBAIn oBERLAnD AG, Division Bauglas,
A-5751 Maishofen, Tel.: (0 65 42) 690-151, Fax: (0 65 42) 690-329,
Siemensstraße 1, D-56422 Wirges, Tel.: (00 49 260) 26 81-0,
E-Mail: [email protected], Internet: www.rieder.cc
Fax: (00 49 260) 26 81-425, E-Mail: info.solaris-glasstein@
saint-gobain.com, Internet: www.solaris-glasstein.de
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AUSTRoTHERM GMBH, Friedrich-Schmid-Straße 165,
A-2754 Wopfing, Tel.: (0 26 33) 401, Fax: (0 26 33) 401-270,
E-Mail: [email protected], Internet: www.austrotherm.com
CoMPACFoAM GMBH, Porzellangasse 22/1/11,
A-1090 Wien, Tel.: (07 20) 89 00 92, Fax: (07 20) 89 00 92-50
Internet: www.compacfoam.com
ISoCELL VERTRIEBS GMBH, Bahnhofstraße 36, 5202 Neumarkt am
Wallersee, Tel.: (062 16) 41 08-0, Fax: (062 16) 79 79,
E-Mail: [email protected], Internet: www.isocell.at
WoPFInGER BAUSToFFInDUSTRIE GMBH, Wopfing 156,
2754 Waldegg , Tel.: (0 26 33) 400-0, Fax: (0 26 33) 400-266,
E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com
SCHoTT AUSTRIA GMBH, Brünner Straße 73, A-1210 Wien,
Tel.: (01) 290 17 56, Fax: (01) 290 17 56-20, E-Mail:
[email protected], Internet: www.schott.com/austria
SoLARLUx ALUMInIUM SYSTEME GMBH, Gewerbepark 9–11,
D-49143 Bissendorf, Tel.: (00 49 54 02) 400-0, Fax: (00 49 54 02)
400-200, E-Mail: [email protected], Internet: www.solarlux.de
STEInDL GLAS GMBH, Gries 303, A-6361 Itter,
Tel.: (0 53 35) 39 00, Fax: (0 53 35) 39 00-35, E-Mail:
[email protected], Internet: www.steindlglas.com
VETRoTECH SAInT-GoBAIn InT. AG, Siegfried-Marcus-Straße 1,
A-4403 Steyr, Tel.: (0 72 52) 90 90 90, Fax: (0 72 52) 90 90 99,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.vetrotech.at
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InITIATIVE MASSIVHoLZPLATTE, Schwarzenbergplatz 4,
A-1037 Wien, Tel.: (01) 712 26 01-0, Fax: (01) 713 03 09,
Internet: www.massivholzplatte.com
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SKIN NOV.11 | 039
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ÖSTERREICHISCHER HoLZLEIMBAUVERBAnD, Schwarzenbergplatz 4, A-1037 Wien, Tel.: (01) 712 26 01-25, Fax: (01) 713 03 09,
E-Mail: [email protected], Internet: www.holzleimbau.at
ALCoA ALUMInIUM DEUTSCHLAnD InC., Stenglingser Weg 65–78,
D-58642 Iserlohn, Tel.: (00 49 23 74) 93 62 52,
E-Mail: [email protected], Internet: www.alcoa.com
KeramIKfaSSadeN
ALUKÖnIGSTAHL GMBH, Goldschlagstraße 87–89, A-1150 Wien,
Tel.: (01) 981 30-0, Fax: (01) 981 30-64, E-Mail:
[email protected], Internet: www.alukoenigstahl.com
ARGETon GMBH, Oldenburger Allee 26, D-30659 Hannover,
Tel.: (00 49 511) 61 07 08 20, Fax: (00 49 511) 61 44 03,
E-Mail: [email protected], Internet: www.argeton.com
CREATon AG, Dillinger Straße 60, D-86637 Wertingen,
Tel.: (00 49 82 72) 86-0, Fax: (00 49 82 72) 86-500,
E-Mail: [email protected], Internet: www.creaton.de
DEUTSCHE STEInZEUG AG AGRoB BUCHTAL, Veltliner
Straße 1/21, A-2353 Guntramsdorf, Tel.: (06 64) 307 66 86,
Fax: (0 22 36) 54 85 14, Internet: www.deutsche-steinzeug.de
VILLERoY & BoCH AUSTRIA GMBH, Plainfeld 166,
A-5322 Salzburg, Tel.: (0 62 29) 26 78-0, Fax: (0 62 29) 26 93,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.villeroy-boch.com
WIEnERBERGER ZIEGELInDUSTRIE GMBH, Hauptstraße 2,
A-2332 Hennersdorf, Tel.: (01) 605 03-0, Fax: (01) 605 03-99,
Internet: www.wienerberger.at
KleBeBäNder/KleBStoffe
3M ÖSTERREICH GMBH, Brunner Feldstraße 63,
A-2380 Perchtoldsdorf, Tel.: (01) 86 686-0, Fax: (01) 86 686-242,
www.3M.com/at
KlIma/SoNNeNSchutz
BUnDESVERBAnD SonnEnSCHUTZTECHnIK, Lärchenstr. 49a,
A-6063 Rum, Kontakt: Ing. Johann Gerstmann,
Tel.: 0664 340 95 32, Fax: 0664 349 15 63,
E-Mail: [email protected], Internet: www.bvst.at
CoLT InTERnATIonAL GMBH, Winetzhammerstraße 12, A-4030
Linz, Tel.: (0 732) 37 07 70-0, Fax: (0 732) 37 07 70-40,
E-Mail: [email protected], Internet: www.colt-info.de
ELERo GMBH, Linsenhofer Straße 59-63, D-72660 Beuren,
Tel.: (00 43 70 25) 13-338, Fax: (00 43 70 25) 13-196,
E-Mail: [email protected], Internet: www.elero.com
HAWA AG, Untere Fischbachstraße 4, CH-8932 Mettmennstetten,
Tel.: (00 411) 767 91 91, Fax: (00 411) 767 91 78,
E-Mail: [email protected], Internet: www.hawa.ch
KuNStStoff/comPactPlatteN
BAYER SHEET EURoPE GMBH, Otto-Hesse-Straße 19/T9,
D-64293 Darmstadt, Tel.: (00 49 61 51) 13 03-0, Fax:
(00 49 61 51) 13 03-500, E-Mail: [email protected],
Internet: www.bayersheeteurope.com
FUnDERMAx GMBH, Klagenfurter Straße 87–89,
A-9300 St. Veit/Glan, Tel.: (0) 5 94 94, Fax: (0) 5 94 94-42 00,
E-Mail: [email protected], Internet: www.fundermax.at
InTERLUx HIRSCH GMBH, Handelszentrum Hörsching,
Industriezeile 2, A-4063 Hörsching, Tel.: (0 72 29) 730 21-0,
Fax: (0 72 29) 730 21-29, E-Mail: [email protected],
Internet: www.interlux.at
ISoMAx DEKoRATIVE LAMInATE AG, Industriezentrum NÖ Süd,
A-2355 Wiener Neudorf, Tel.: (0 22 36) 906 05-0,
Fax: (0 22 36) 906 05-221, E-Mail: [email protected],
Internet: www.maxontop.com
SEnoVA KUnSTSToFFE GESMBH & Co KG, Gewerbestraße 12,
A-5723 Uttendorf, Tel.: (0 65 63) 20 02 00,
Fax: (0 65 63) 200 20 77, E-Mail: [email protected],
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AFI ALUMInIUM FEnSTER InSTITUT, Johnstraße 4, A-1150 Wien,
Tel.: (01) 983 42 05, Fax: (01) 983 42 06,
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ARCELoR MITTAL ConSTRUCTIon AUSTRIA GMBH,
Lothringerstraße 2, A-4501 Neuhofen a. d. Krems,
Tel.: (0 72 27) 52 25, Fax: (0 72 27) 52 31,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.arcelormittal-construction.at
BATTISTI GESELLSCHAFT MBH, Industriestraße 11, A-6832 Sulz,
Tel.: (0 55 22) 790 40-0, Fax: (0 55 22) 790 40-15,
E-Mail: [email protected], Internet: www.battisti.com
GIRA InTERnATIonAL, Gölsentalstraße 48, 3161 St. Veit/Gölsen,
Tel.: (027 63) 33 21, 0676 909 09 50, Fax: (027 63) 29 73,
E-Mail: [email protected], Internet: www.gkd.at
HAIRonVILLE AUSTRIA, Lothringenstraße 2, A-4501 Neuhofen
a. d. Krems, Tel.: (0 72 27) 5225, Fax: (0 72 27) 5231,
E-Mail: [email protected], Internet: www.haironville.at
HoESCH BAUSYSTEME GMBH, Tenschertstraße 3, A-1230 Wien,
Tel.: (01) 615 46 40, Fax: (01) 615 46 30,
E-Mail: [email protected], Internet: www.hoesch.at
HUECK+RICHTER ALUMInIUM GMBH, Rossakgasse 8,
A-1230 Wien, Tel.: (01) 667 15 29-0, Fax: (01) 667 15 29-141 /
Blätterstraße 9–11, A-2751 Steinabrückl, Tel.: (0 26 22) 431 10-0,
Fax: (0 26 22) 431 10-43, E-Mail: [email protected],
Internet: www.hueckrichter.at
HYDRo BUILDInG SYSTEMS GMBH, Wallerseestraße 49,
A-5201 Seekirchen, Tel.: (0 62 12) 20 00-0,
Fax: (0 62 12) 20 23 6, Internet: www.hydro.com
METRA AUSTRIA GMBH, Gewerbestraße 21 / Industriegebiet
Hagenbrunn, A-2201 Gerasdorf, Tel.: (0 22 46) 283 30-0,
Fax: (0 22 46) 283 30-18, E-Mail: [email protected],
Internet: www.metra.at
M-SYSTEMS GMBH, Alpstraße 17, A-6890 Lustenau, Tel.: (0 55 77)
825 00, Fax: (0 55 77) 825 00-4, E-Mail: [email protected],
Internet: www.m-systems.at
REnSon n. V., Maalbeekstraat 10, B-8790 Waregem,
Tel.: (00 32 56) 62 71 11, Fax: (00 32 56) 60 28 51,
E-Mail: [email protected], Internet: www.renson.eu
REYnAERS GMBH, Liebermannstraße F05 402, A-2345 Brunn am
Gebirge, Tel.: (0 22 36) 37 83 80, Fax: (0 22 36) 283 80 - 13,
E-Mail: [email protected]; Internet: www.reynaers.at
RHEInZInK AUSTRIA GMBH, Industriestraße 23, A-3130 Herzogenburg, Tel.: (0 27 82) 852 47-0, Fax: (0 27 82) 851 91,
E-Mail: [email protected], Internet: www.rheinzink.at
WIConA, Wallerseestraße 49, A-5201 Seekirchen, Tel.: (0 62 12) 20 00,
Fax: (0 62 12) 20 236, Internet: www.wicona.at
Putze
SAInT-GoBAIn WEBER „TERRAnoVA“ GMBH, Gleichentheilgasse 6, A-1230 Wien, Tel.: (01) 661 50-0, Fax: (01) 661 50-8,
E-Mail: [email protected], Internet: www.terranova.at
STo GES. M. B. H., Richtstraße 47, A-9500 Villach,
Tel.: (0 42 42) 331 33-0, Fax: (0 42 42) 343 47,
E-Mail: [email protected], Internet: www.sto.at
SYnTHESA CHEMIE GMBH, Dirnbergstraße 29–31, A-4320 Perg,
Tel.: (0 72 62) 560-0, Fax: (0 72 62) 560-520,
E-Mail: [email protected], Internet: www.synthesa.at
SIeBdrucK
STAInER SCHRIFTEn & SIEBDRUCKE GMBH, Gewerbegebiet 205,
A-5092 St. Martin/Lofer, Tel.: (0 65 88) 84 40-35,
Fax: (0 65 88) 80 40, E-Mail: [email protected],
Internet: www.material-emotion.com
07.11.2011 16:47:10
040 | Check Out
Das kürzlich fertiggestellte Galleria Centercity im koreanischen Cheonan präsentiert sich als ebenso außergewöhnliches wie bildhaftes
beispiel dafür, wie Fassaden zu interaktiven elementen im städtischen Kontext werden können. architektur von UN Studio.
lIcht-PartItur am eINKaufStemPel
TExT VeRONiKa JaNýROVÁ FoTo KiM YONG-KWaN
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it einer Fläche von rund 12.600 Quadratmetern und
mit mehr als 22.000 LED-Lichtpunkten verfügt das
Galleria-Centercity-Einkaufszentrum im koreanischen
Cheonan über eine der größten Medienfassaden der Welt.
Mittels dynamischer Lichtinszenierung wird die Fassade
allabendlich zum Leben erweckt. „Um das Kaufhaus als
lebendigen Raum zu gestalten, bedurfte es sowohl innerlich
als auch äußerlich einer einmaligen Gestaltungsidee, die Besucher anzieht, zum Verweilen einlädt und zum Wiederkommen animiert“, erklärt der niederländische Architekt Ben
van Berkel von UN Studio. Die medial bespielbare Fassade
setzt diesen gestalterischen Ansatz ideal um: Weiche Farbund Lichtverläufe in sanften, wellenförmigen Bewegungen
zaubern eine faszinierende Bewegung auf die großflächigen
Gebäudepartien. Die Hochleistungs-LED-Strahler stammen
vom Vorarlberger Leuchtenspezialist Zumtobel. Sie wurden
speziell für das Galleria entwickelt und sind so konzipiert,
dass sie beinahe unsichtbar in die Fassade integriert sind.
Für die Bespielung entwickelte UN Studio eine eigene computerbasierende Animation, die zusätzlich in das Licht-
SK_0211.korr.indd 40
design integriert wurde. Die einzelnen LED-Spots können
dabei individuell programmiert werden und transferieren
die Animation detailgetreu auf die Gebäudehülle, womit
lebendig wirkende Bilder ebenso wie Schriftzüge oder Botschaften erzeugt werden können.
Für die Fassade, die diese endlose Partitur aus Licht und
Bewegung ermöglicht, entwickelten die Architekten eine
spezielle Konstruktion aus asymmetrisch übereinandergelagerten Aluminiumprofilen, wodurch dieser außergewöhnliche Moiré-Effekt entsteht. Die hintere Lamellenschicht
besteht aus einem Aluminiumpaneel, die vordere aus maßgeschneiderten Aluminiumdreiecksprofilen, die zusätzlich
mit gehärtetem Glas versehen sind – ein Detail, das für die
besondere Lichtwirkung von großer Bedeutung ist. Die RGBLED-Strahler sind in diese äußeren Profile integriert. Von
dort wird das Licht auf die innere Fassadenschicht projiziert und auf die Gebäudefläche reflektiert. Damit ergibt
sich eine indirekte, absolut entblendete Reflexion, die die
grundsätzlich stark fokussierten LED-Lichtpunkte in großflächige Bildpunkte umsetzt.
07.11.2011 16:47:11
Aushangpflichtige Gesetze
Das Standardwerk für jedes Unternehmen
In jeder Arbeitsstätte ist ein Abdruck dieser Gesetze
sowie der auf Grund dieser Gesetze erlassenen
Verordnungen soweit sie für die Arbeitsstätte
anzuwenden sind für die Arbeitnehmer zur Einsicht
aufzulegen.
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Das Kennzeichnungssystem der anzuwendenden
Verordnungen zum ASchG ermöglicht das
rasche Auffinden des aktuellen Textes der
letztgültigen Verordnungen.
Das Auflegen der „Aushangpflichtigen
Gesetze“ schützt den Arbeitgeber vor
Nachteilen infolge Nichtinformation der
Arbeitnehmer über die für sie geltenden
Vorschriften bei allfälligen Arbeitsunfällen bzw.
arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen.
Aushangpflichtig
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Gesetze
ArbeitnehmerInne
nschutzgesetz
mit Kennzeichnun
der anzuwendend gssystem
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