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Datum 19. August 2017
11. August 2017 / Radio / Kultur
Titel
«BuchZeichen»: Eine Sardelle pro Tag, mehr gab es nicht
Ausstrahlungsdatum
Sonntag, 13. August 2017, 14.06 Uhr, Radio SRF 1
Text
Im Italien der 50er-Jahre wandern Hunderttausende von Süden nach Norden auf der
Suche nach Arbeit. Darunter sind viele Kinder, die alleine unterwegs sind. Sie suchen
vor allem im Industriegürtel rund um Mailand eine Bleibe. Oft nicht älter als neun Jahre
alt, werden sie als billige Arbeitskräfte missbraucht. Der Mailänder Autor Marco Bolzano
greift dieses Thema im Roman «Das Leben wartet nicht» auf und schlägt den Bogen zu
Flüchtlingskindern von heute.
Kinder alleine unterwegs
Eine Sardelle pro Tag. Mehr gab es nicht. Das war die harte Realität des sizilianischen
Knaben Ninetto. «Pelleossa», Haut und Knochen, ist sein Spitzname. Mit neun Jahren hat
Ninetto genug Hunger gelitten. Er fährt alleine nach Mailand, um dort sein Glück zu suchen.
Dort wohnt er mit anderen Kindern in alten Palazzi und schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten
durch, bis er im Alter von 15 Jahren eine Stelle in einer Autofabrik findet. Das war in den
50er-Jahren. Heute ist Ninetto ein alter Mann. Doch Flüchtlingskinder von heute erinnern ihn
an damals. Und die Erinnerungen sind schmerzhaft.
Der Traum von einem besseren Leben
Der italienische Lehrer und Schriftsteller Marco Balzano ist betroffen, wenn er auf den
Strassen Mailands Flüchtlingskinder sieht. Vor allem, wenn sie sich alleine auf die gefährliche
Reise nach Europa gemacht haben. Diese Kinder erinnern ihn an ein Kapitel in der Geschichte
Italiens, das vergessen gegangen ist. Noch in den 50er- und 60er-Jahren sind Tausende
Kinder ohne Eltern von Süditalien in den industrialisierten Norden gewandert, auf der Suche
nach Arbeit. Für seinen Roman hat Marco Balzano die heute «alten Kinder» besucht und ihren
Geschichten zugehört.
URL der Sendung
http://srf.ch/buchzeichen
Seite 1/2
Link Newsroom
http://www.srf.ch/medien/news/buchzeichen-eine-sardelle-pro-tag-mehr-gab-es-nicht/
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