Aktuelles aus Forschung & Technik 1/2017 Sehr geehrte Damen und Herren, der Newsletter "Aktuelles aus Forschung & Technik" informiert umfassend über Ergebnisse aus der Abteilung "Forschung und Technik im DVS". Aktuelle Nachrichten, neue DVS-Regelwerke, eine Übersicht über zukünftige Forschungsprojekte, Termine von Sitzungen und Veranstaltungen und vieles mehr wird Sie auf dem neuesten Stand halten. Möchten Sie "Aktuelles aus Forschung & Technik" nicht beziehen, so senden Sie einfach eine E-Mail an [email protected] mit dem Betreff "abbestellen". Inhalt Highlights - EWM-Award 2017: Forschungsarbeit bis zum 31. Mai einreichen - Weichlöten 2017: Bis 21. Februar Sonderkonditionen nutzen - IEBW 2017: Voranmeldung läuft bis zum 1. März Aktuelles aus der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 5 "Sonderschweißverfahren" - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 6 "Strahlverfahren" - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 7 "Löten" - Intensives 6. Fügetechnische Gemeinschaftskolloquium Aktuelles aus dem Ausschuss für Technik (AfT) im DVS - Neue DVS-Merkblätter und -Richtlinien: -- Merkblatt DVS 0905 "Industrielle Anwendung des Kerbspannungskonzeptes für den Ermüdungsfestigkeitsnachweis von Schweißverbindungen" -- Merkblatt DVS 0973-2 "Handlungsempfehlung für effiziente Nahtvorbereitungen bei Nutzung moderner MSG-Prozessregelvarianten" -- Merkblatt DVS 0221 "Gasversorgungsanlagen für Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren – Empfehlungen für Prüffristen und die Gefährdungsbeurteilung" -- Merkblatt DVS 2811 "Prüfverfahren für Drahtbondverbindungen" - Neue DVS-Merkblätter und -Richtlinien kurz vorgestellt: -- Merkblatt DVS 1205 "Gefahrstoffe bei Laserbearbeitung von Kunststoffen – Bewertung des Gefährdungspotenzials der Emissionen – Handlungsempfehlungen zur Minimierung der Exposition" -- Richtlinie DVS 1801 "Anforderungen an Betriebe und Personal für das nasse Unterwasserschweißen – Herstellerqualifikation" -- Richtlinie DVS 1820 "Zerstörungsfreie Prüfung von Offshore – Windenergieanlagen" -- Richtlinie DVS 3205 "Schutz vor Röntgenstrahlen an Elektronenstrahlmaschinen zur Materialbearbeitung" Termine Highlights - EWM-Award: Forschungsarbeit bis zum 31. Mai einreichen Das Unternehmen EWM AG hat zusammen mit dem DVS den EWM-Award "Physics of Welding" zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern zum fünften Mal ausgelobt. Gesucht werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die zu einem deutlich vertieften Verständnis von Prozessen der Schweißtechnik führen. Interessierte Nachwuchswissenschaftler aus Hochschulinstituten, Forschungsinstituten oder Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten können ihre Forschungs- oder Entwicklungsarbeiten, die sich auf Prozesse des Schweißens mit Lichtbogen-, Laserstrahl-, Elektronenstrahl- oder auf kombinierte Schweißverfahren (Hybridschweißverfahren) beziehen, bis zum 31. Mai 2017 einreichen. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 30.000 Euro. Logo des EWM-Awards "Physics of Welding" 2017. Der EWM-Award wird im Rahmen der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN im September in Düsseldorf überreicht. Das überzeugende Konzept kann über das OnlineBewerbungsformular unter www.ewm-group.com/award eingereicht werden oder Sie schicken Ihre Arbeit an das Sekretariat des DVS-Hauptgeschäftsführers Dr.-Ing. Roland Boecking, E-Mail: [email protected]. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.dvs-ev.de/ewm-award Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Rockhard Zsehra, Tel.: 0211 1591-123, E-Mail: [email protected] - Weichlöten 2017: Bis 21. Februar Sonderkonditionen nutzen "Ist Korrosion vermeidbar?" Dieser Frage gehen Experten und Interessierte bei der 5. DVS-Tagung Weichlöten 2017 am 7. März im Richard-Küch-Forum in Hanau nach. Die Veranstaltung ist ein bekannter Treffpunkt für Fachleute der Elektronikfertigung aus Forschung und Praxis. Noch bis zum 21. Februar können Sie die Sonderkonditionen bei der Anmeldung nutzen. Die Frage nach der Korrosion ist für die Zuverlässigkeit und Lebensdauer elektronischer Baugruppen entscheidend. Dabei wird die Korrosion durch Faktoren beeinflusst wie beispielsweise Flussmittel, Lotpasten oder Metallisierungen. Quelle: Uni Rostock – Projekt Thermoflux Als Veranstalter zeichnen der DVS und die Fachgesellschaft Löten im DVS verantwortlich. Weitere Unterstützung erhalten sie vom Arbeitskreis Korrosionsschutz in der Elektronik und Mikrosystemtechnik der GfKORR – Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. Weitere Information und das Anmeldeformular finden Sie unter: www.dvs-ev.de/weichloeten2017 Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Michael M. Weinreich, Tel.: 0211 1591-279, E-Mail: [email protected] - IEBW 2017: Voranmeldung läuft bis zum 1. März Vom 21. bis 22. März 2017 trifft sich die Fachwelt des Elektronenstrahlschweißens in Aachen. Auf der 4th IEBW International Electron Beam Welding Conference kommen Fachleute aus aller Welt zusammen, um sich über die aktuellen Erkenntnisse zu informieren und diskutieren. Bis zum 1. März läuft noch die Voranmeldung. Quelle: Forschungszentrum Jülich GmbH, Germany Im Rhythmus von zwei Jahren wird die IEBW abwechselnd von der American Welding Society (AWS) und dem DVS veranstaltet. Dieses Mal wird die Veranstaltung auch von der Japan Welding Society unterstützt. Information und Anmeldung finden Sie unter: www.dvs-ev.de/iebw2017 Ansprechpartner: Marvin Keinert, M.Sc., Tel.: 0211 1591-188, E-Mail: [email protected] Aktuelles aus der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS Die folgenden Projektskizzen repräsentieren aktuelle Themen, die in der Forschungsvereinigung des DVS zur Umsetzung in Forschungsprojekte geplant sind. Wenn die Fördergelder für die Realisierung der Projekte bewilligt sind, können sich DVS-Mitglieder auch aktiv in diesen Projekten engagieren. Gerne können Sie hierzu bereits heute Kontakt zu den jeweiligen Forschungsstellen oder der Forschungsvereinigung aufnehmen. - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 5 "Sonderschweißverfahren" Der Fachausschuss 5 behandelt sowohl Fügeverfahren, die teilweise schon etabliert sind und ein hohes Potenzial für neue Anwendungsfelder aufweisen, als auch neue innovative Technologiekonzepte, bei denen eine wirtschaftliche Anwendbarkeit erkennbar ist oder bereits industriell relevante Nischen existieren. Ansprechpartner: Ass. jur. Marcus Kubanek, Tel.: 0211 1591-120, E-Mail: [email protected] Erarbeitung von Bewertungsstrategien für ultraschallgeschweißte AluminiumlitzenVerbindungen unter Berücksichtigung der Schwingungswirkrichtung Problem: In der Elektroindustrie werden immer Al-Litzen aufgrund des erheblich geringeren Gewichts und geringerer Kosten im Vergleich zu CuLitzen eingesetzt. Dabei steht insbesondere die Qualität der Kompaktierung der Litzen im Fokus. Der Einfluss der Schwingungswirkrichtung auf die Kompaktierung der Al-Litzen ist bisher nicht bekannt. Derzeit existieren keine fundierten Kenntnisse und einheitlichen Vorgaben, welche Kompaktierung der Litzen erforderlich ist, um ein stabiles Langzeitverhalten der Verbindung unter Aspekten der Praxisbedingungen in Fahrzeugen zu erreichen. Lösung: Ziel des Vorhabens ist es, die Mechanismen, Bedeutung und zentralen Einflussgrößen des Kompaktierungsprozesses beim Ultraschallschweißen von Al-LitzenVerbindungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse des Projektes verhelfen den Anwendern Kosten zu reduzieren, Zeiten bei der Prozessentwicklung einzusparen sowie das Fertigungsrisiko zu minimieren und damit eine geringere Ausschussrate zu erzielen. Informationen: Forschungsstelle 1 (federführend): Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Fertigungstechnik (IFt) Prof. Dr.-Ing. habil. Jean Pierre Bergmann Projektleiterin: M.Sc. Anna Regensburg Tel.: 03677 693866 E-Mail: [email protected] Forschungsstelle 2: Technische Universität Chemnitz, Professur Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde (PVW) Prof. Dr.-Ing. Guntram Wagner Systemidentifikation und Monitoring von Metall-Ultraschallschweißprozessen – SIMUSS Problem: Das Ultraschallschweißen (USS) von NEMetallen ist industriell weit verbreitet. Fragen werfen die geringe Prozessfähigkeit und eine fehlende ZfP-Methode für eine 100%-Prüfung auf. Aktuelle industrielle Prozesssteuerungsund Überwachungsstrategien sind unzureichend; zudem gibt es kaum ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis zum USS. Lösung: Ziel des Projektantrages ist deshalb die Entwicklung und Validierung eines MonitoringVerfahrens für das Metall-Ultraschallschweißen zur Prozessanalyse und Qualitätsüberwachung. Von diesem neuen Verfahren werden sowohl Anwender als auch Anlagenhersteller profitieren. Dies trägt außerdem zu einer weiteren Verbreitung des USS-Prozesses bei, indem durch verbesserte Überwachungs- und Steuerungsmöglichkeiten die Prozessfähigkeit steigt und neue Anwendungsgebiete im Bereich der Konstruktion, Produktion und Automatisierungstechnik durch die Anwenderunternehmen erschlossen werden können. Informationen: Forschungsstelle 1 (federführend): ISF, Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik, RWTH Aachen Prof. Dr.-Ing. Uwe Reisgen Projektleiter: Dipl.-Ing. Alexander Schiebahn Tel.: 0241 80-97233 E-Mail: [email protected] Forschungsstelle 2: IGM, Institut für Getriebetechnik und Maschinendynamik, RWTH Aachen Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Burkhard Corves Zusammenhang von Aufhärtung und Dauerfestigkeit beim Rotationsreibschweißen Problem: Beim Rotationsreibschweißen besteht in der industriellen Anwendung die Erfahrung, dass bei diesen Verbindungen höhere Härten entstehen können als bei Schmelzschweißverfahren. Hierzu bestehen derzeit keine Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen, die dies belegen. Richtlinien für das Schmelzschweißen sind nicht auf das Rotationsreibschweißen (RRS) anwendbar. Lösung: Ziel ist es, nachzuweisen, dass eine Dauerfestigkeit der rotationsreibgeschweißten Verbindung trotz Aufhärtung möglich ist. Hierzu sind im Projekt die Durchführung von Dauerschwingversuchen zur Bestimmung einer Obergrenze für die Aufhärtung sowie die Schaffung einer Datenbasis zum Einfluss der Prozessparameter auf die Dauerfestigkeit vorgesehen. Darüber hinaus werden die festigkeitssteigernden Prozessgrößen anhand eines bestehenden FE-Modells untersucht. Informationen: Forschungsstelle 1 (federführend): Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) – Technische Universität München Prof. Dr.-Ing. Michael F. Zäh Projektleiter: Dipl.-Ing. Alexander Fuchs Tel.: 089 289-15505 E-Mail: [email protected] Forschungsstelle 2: Lehrstuhl für Metallbau –TU München Prof. Dr.-Ing. Martin Mensinger - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 6 "Strahlverfahren" Die Aufgabe des Fachausschusses 6 ist es, neue bzw. weiterentwickelte Strahlschweißprozesse unter anwendungstechnischen Aspekten zu beurteilen und Prozessinnovationen durch unterstützende Forschung beschleunigt in kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu transferieren. Ansprechpartner: Marvin Keinert, M.Sc., Tel.: 0211 1591-188, E-Mail: [email protected] Prosit – Prozessabhängige Lasersicherheitstechnik Problem: Viele Unternehmen verwenden Laseranlagen und haben keine rechtsverbindliche Auskunft über die sicherheitstechnisch notwendige Auslegung. Somit werden die Laseranlagen mit einem teilweise zu hohen Sicherheitsstandard ausgestattet, der häufig bis zu 30% der Anschaffungskosten einer solchen Anlage ausmacht. Diese Kosten sollen durch eine anwendungsgerechte Auslegung reduziert werden. Lösung: Mit Hilfe der bereits gesammelten Erfahrungen und neuer Messungen soll eine rechtsverbindliche Handlungsempfehlung für Anwender erstellt werden. Diese Handlungsempfehlung soll in Abstimmung mit der AG V 9.2 "Laserstrahlschweißen und verwandte Verfahren" und den entsprechenden Berufsgenossenschaften erstellt und veröffentlicht werden. Informationen: Forschungsstelle 1 (federführend): Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb), TU München Prof. Dr.-Ing. Michael Zäh Projektleiter: Florian Lugauer Tel.: 089 289155-54 E-Mail: [email protected] Forschungsstelle 2: Bayerisches Laserzentrum GmbH, Erlangen Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt - Projektskizzen aus dem Fachausschuss 7 "Löten" Der Fachausschuss 7 ist die Expertenplattform zur Identifizierung des Forschungsbedarfs, zur Definition und Begleitung von löttechnischen Forschungsprojekten, deren Bewertung sowie der Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Michael M. Weinreich, Tel.: 0211 1591-279, E-Mail: [email protected] Entwicklung von Kupfer-AluminiumVerbundloten zur in situ-Bildung von CuAlLotlegierungen beim Ofenlöten von CrNiStählen Untersuchung des Einflusses von Prozessführung und Gasqualität bei Induktionslötprozessen mit chromhaltigen Lotwerkstoffen Problem: Konventionelle Cu-Lote für CrNi-Stähle zeigen eine geringe Korrosions- und Verzunderungsbeständigkeit gemessen am Grundwerkstoff (CrNi-Stähle). Dahingegen zeigen CuAl-Legierungen bei geringen Rohstoffkosten eine hohe Korrosions- und Verzunderungsbeständigkeit (bis 800°C) und eine hohe Warmfestigkeit. Das Aluminium verhindert aber ein prozesssicheres Löten im Schutzgasofen. Ein Einsatzgebiet als Lot ist bisher nur das Lichtbogenlöten. Problem: Chromhaltige Lotwerkstoffe auf Nickel- oder Eisenbasis haben sich zum Fügen 3dimensionaler Strukturen aus korrosionsbeständigem Stahl etabliert. Um auch an Strukturen, die aufgrund ihrer Größe ortsgebunden oder nicht ofentauglich sind, Lötverbindungen mit chromhaltigen Lotwerkstoffen realisieren zu können, ist es erforderlich, ein selektives Erwärmungsverfahren zu etablieren, bei dem ein lokales Erwärmen der Fügestelle unter Schutzgasatmosphäre erreicht wird. In der Regel stellt mindestens einer der Fügepartner ein rohrförmiges, dünnwandiges Bauteil dar. Lösung: Da ein Bedarf an kostengünstigen, Cubasierten Loten mit verbesserter Korrosionsund Verzunderungsbeständigkeit und guter Verarbeitbarkeit beim Ofenlöten besteht, sollen Verbundlote aus den Legierungselementen Cu und Al zur in situ-Erzeugung der CuAlLotlegierung während des Ofenlötprozesses entwickelt werden. Informationen: Leibniz Universität Hannover, Institut für Werkstoffkunde Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier Projektleiter: Dr. rer. nat. Ulrich Holländer Tel.: 02302 661-653 E-Mail: [email protected], [email protected] Lösung: Ein selektives Erwärmungsverfahren, das sich gut mit einer hochwirksamen Schutzbegasung kombinieren lässt, ist die induktive Erwärmung. Die hohe Leistungsdichte des Verfahrens, gepaart mit den daraus resultierenden extrem kurzen Prozesszeiten, machen es zu einem der wirtschaftlichsten, industriell nutzbaren Lötverfahren. Die sehr kurze Prozesszeit führt ferner dazu, dass thermisch sensible Grundwerkstoffe, bei denen ein längerer Wärmeeintrag zu einer Änderung der Mikrostruktur führen kann, gelötet werden können, ohne dass eine Verschlechterung der technologischen Eigenschaften befürchtet werden muss. Dies ist insbesondere beim Hochtemperarturlöten von Stählen oder Nickelbasiswerkstoffen von Vorteil. Informationen: TU Chemnitz, Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik Prof. Dr.-Ing. Guntram Wagner Projektleiter: Dipl.-Ing. Thomas Uhlig Tel.: 0371 531-32543 E-Mail: [email protected] - Intensives 6. Fügetechnische Gemeinschaftskolloquium Am 7. und 8. Dezember 2016 fand das 6. Kolloquium "Gemeinsame Forschung in der Mechanischen Fügetechnik" in der Hochschule München mit über 110 Teilnehmern statt. Ausrichter und Veranstalter waren auch in diesem Jahr die Forschungsvereinigung des DVS, die Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V (FOSTA) und die Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e. V. (EFB) – alle drei Mitgliedsvereinigungen der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. Eingeladen hatte die SLV München, eine Niederlassung der GSI mbH. Die Veranstalter des Kolloquiums, v.l.n.r.: Dr.-Ing. Norbert Wellmann (EFB), Dipl.-Ing. Rainer Salomon (FOSTA), Ass. jur. Marcus Kubanek (Forschungsvereinigung im DVS), Robert Huintges (AiF) und Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck (Forschungsvereinigung im DVS). Quelle: EFB Das Vortragsprogramm bot am ersten Tag als Überblick vier Beiträge aus der industriellen Fertigung. Der thematische Bogen spannte sich vom mechanischen Fügen bei der Mischbauweise im modernen Fassaden- und Fensterbau über die die Integration und Entwicklung von Füge- und Montagesystemtechnologien in Turn-Key-Anlagen der Hochleistungsautomation bis hin zur Darstellung des Zukunftsprojektes "Industrie 4.0". Das mechanische Fügen im Schienenfahrzeugbau bildete den letzten Vortrag als Einstieg der Veranstaltung. Anschließend wurden im Rahmen des Schwerpunktthemas "Bemessung, Simulation und Modellierung“ Ergebnisse aus Projekten der industriellen Gemeinschaftsforschung der AiF und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) präsentiert. Der zweite Veranstaltungstag war dem Thema "Mischbau" gewidmet. In zwei Vortragssektionen zeigten die Forschungsstellen, welche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen das mechanische Fügen zum Beispiel von höchstfesten Stählen in Mischbaustrukturen und von FVK mit Stahl darstellt. Das Gemeinschaftskolloquium ist eine in der Fachwelt des mechanischen Fügens etablierte Expertenplattform und erste Adresse für alle, die sich über den neuesten Stand der Entwicklungen informieren möchten. Die AiF hat das Fügetechnische Gemeinschaftskolloquium früh in die Reihe der Forschungsallianzen aufgenommen und ihm das Label "Anwenderforum Forschungsnetzwerk Mittelstand" vergeben. Das 7. Gemeinschaftskolloquium wird am 12. und 13. Dezember 2017 in Dresden stattfinden. Ansprechpartner: Ass. jur. Marcus Kubanek, Tel.: 0211 1591-181, E-Mail: [email protected] Aktuelles aus dem Ausschuss für Technik (AfT) im DVS - Neue DVS-Merkblätter und -Richtlinien: -- Merkblatt DVS 0905 "Industrielle Anwendung des Kerbspannungskonzeptes für den Ermüdungsfestigkeitsnachweis von Schweißverbindungen" (Ausgabe 2017-02) Mit diesem Leitfaden für die Auslegung von Schweißnähten werden umfassende Vorgaben für den Ermüdungsfestigkeitsnachweis von Schweißkonstruktionen mit dem Kerbspannungskonzept bereitgestellt. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, alle in der Praxis auftretenden schmelzgeschweißten oder widerstandsgeschweißten Konstruktionen aus Stahl- und Aluminiumlegierungen bewerten zu können. Beispiel: Bolzenschweißung mit Verteilung der ersten Hauptspannung Quelle Merkblatt DVS 0905 Das Kerbspannungskonzept ist dann eine wichtige Grundlage für die generelle rechnerinterne Auswertung von numerischen Festigkeitsberechnungen und Finite-ElementeBerechnungen. Dies betrifft insbesondere abnahmepflichtige Schweißkonstruktionen, wie beispielsweise im Stahl- und Brückenbau sowie im Fahrzeug-, Behälter- und Kranbau. Durch die örtliche Erfassung der Beanspruchungen in der Schweißnaht wird die Ermüdungsfestigkeit von Schweißverbindungen vielfach genauer bewertet, womit eine wirtschaftlichere und zugleich sicherere Auslegung erfolgen kann. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Rockhard Zsehra, Tel.: 0211 1591-123, E-Mail: [email protected] -- Merkblatt DVS 0973-2 "Handlungsempfehlung für effiziente Nahtvorbereitungen bei Nutzung moderne MSG-Prozessregelvarianten" Dem Hersteller von verschiedenen Gewerken wie Stahl, Brücken und Schiffbau soll mit dem Merkblatt DVS 0973-2 eine Handlungsempfehlung für die Nahtvorbereitung in Anlehnung an die DIN EN ISO 9692-1 – die die im DVS-Merkblatt 0973 beschriebenen geregelten MSG-Lichtbogenprozesse anwendet – an die Hand gegeben werden, Verschiedenste Untersuchungen von Stromquellenherstellern, neutralen Instituten und Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten (SLV) haben gezeigt, dass von den, in der DIN EN ISO 9692-1 beschriebenen, Nahtvorbereitungen abgewichen werden kann. Von besonderem Vorteil ist dabei das wesentlich geringere Nahtvolumen, was zu wirtschaftlichen Vorteilen führt. Das Merkblatt wird momentan im Ausschuss für Technik des DVS erarbeitet. Die Veröffentlichung ist zur Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN im September 2017 geplant. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Rockhard Zsehra, Tel.: 0211 1591-123, EMail: [email protected] Vor der Zentrierung Quelle: DWT GmbH -- Merkblatt DVS 0221 "Gasversorgungsanlagen für Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren – Empfehlungen für Prüffristen und die Gefährdungsbeurteilung" (Ausgabe 2017-02, ersetzt Ausgabe 2011-11) Dem Betreiber von zentralen Gasversorgungsanlagen soll durch das Merkblatt DVS 0221 Unterstützung und Hilfestellung bei der Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) in die betriebliche Praxis gegeben werden (siehe auch TRBS 1111 "Gefährdungsbeurteilung und sicherheitstechnische Bewertung"). Das Merkblatt gibt Hinweise zu Prüffristen und Hilfestellung bei der Einstufung von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen bezüglich der Prüfanforderungen. Die Prüffristen hat der Arbeitgeber/Betreiber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung festzulegen. Die in Anhang 2 in den Tabellen 1 bis 3 dieses Merkblattes angegebenen Prüffristen sind Vorgaben bzw. Empfehlungen, basierend auf Regelwerken bzw. Erfahrungen mit normaler Betriebsweise. In jedem Fall sind bei der Festlegung der Prüffristen auch die Angaben des Herstellers zu berücksichtigen. Die neue Fassung des Merkblattes berücksichtigt die Anforderungen der Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV): 2015. Das Merkblatt DVS 0221 gilt für Versorgungseinrichtungen für technische Gase beim Schweißen, Schneiden und bei verwandten Verfahren: Hochdruckbereich inklusive Druckregelstationen, Versorgungsrohrleitungen und Entnahmestellen. Ausgenommen sind die Gasspeicher wie Druckgasflasche, Bündel, Standtank einschließlich Verdampfer und Gasmischer. Ferner bezieht sich das Merkblatt auf folgende Gasarten im gasförmigen Zustand: inerte Gase, z. B. Argon, Kohlendioxid, Stickstoff, Gasgemische, z. B. Schweißschutzgase, Sauerstoff, Acetylen, Propan, Butan und deren Gemische, Wasserstoff, Ethen, Formiergase. Weiterhin gilt dieses Merkblatt für die Einstufung von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen bezüglich der Prüfungen vor Inbetriebnahme und wiederkehrender Prüfungen. Es bezieht sich nicht auf die Zonen-Einteilung in explosionsgefährdeten Bereichen. Es wird darauf hingewiesen, dass das Explosionsschutzdokument nach § 6 Abs. 9 GefStoffV vor Inbetriebnahme einer Gasanlage für brennbare Gase erstellt werden muss. Die Prüfung von Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen auf Explosionssicherheit ist gemäß Anhang 2, Abschnitt 3, Nr. 4 der BetrSichV vor Inbetriebnahme durchzuführen. Anmerkung zu den Technischen Regeln: Die technischen Regeln der TRB, TRG, TRR und TRAC sind zum 1. Januar 2013 außer Kraft getreten. Als Ersatz für die zurückgezogenen Regelwerke bzw. als inhaltlich neue Regelwerke finden die Technischen Regeln für Betriebssicherheit bzw. die Technischen Regeln für Gefahrstoffe Anwendung. Sofern in diesen neuen Regeln keine entgegenstehenden Regelungen getroffen werden, können die Inhalte der zurückgezogenen Regeln noch als Wissensbasis verwendet werden. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Michael M. Weinreich, Tel.: 0211 1591-279, E-Mail: [email protected] -- Merkblatt DVS 2811 "Prüfverfahren für Drahtbondverbindungen" (Ausgabe 2017-02, ersetzt Ausgabe 1996-08) Ziel des Merkblattes DVS 2811 ist es, die gebräuchlichsten mechanischen und visuellen Prüfverfahren für Drahtbondverbindungen zu charakterisieren und eine einheitliche Anwendung zu definieren. Schon das Merkblatt DVS 2811 in der Version von August 1996 hob sich bei seiner Veröffentlichung deutlich von mittlerweile fortgeschriebenen, aber kaum veränderten internationalen Standards (MIL-Std-883, ASTM International) durch schärfere Beurteilungskriterien (z. B. minimal zulässige Pullkräfte) ab, kam dadurch auch über die Landesgrenzen hinweg zur industriellen Anwendung und wurde gar eine Art Vorlage für industriespezifische Qualifikationsmaßnahmen. Nun haben sich aber über die Jahre hinweg nicht nur die zu verarbeitenden Drahtmaterialien (neu: AuLegierungen, Cu, Ag) verändert, sondern die vollautomatisch bondbaren Drahtdurchmesser wurden auch immer kleiner (≤ 17,5 μm). Ferner war der Test von Dickdraht- oder -bändchenbondverbindungen bisher nicht Bestandteil. In der Neuauflage des Merkblattes DVS 2811 werden neben einer reinen Beschreibung der Prüfverfahren inklusive der für die Prüfungen wichtigen Apparaturen und Werkzeuge vor allem Richtwerte und Beispiele für die Prüfergebnisse bzw. -charakteristika dargestellt, die alle gängigen Bondverfahren, Materialien und Tests umfassen und so dem gerade in den letzten Jahren vollzogenen Technologiefortschritt und Qualitätsverständnis beim Drahtbonden Rechnung tragen. Damit erhält der Anwender das "Rüstzeug", die Ergebnisse seiner Prüfungen zu bewerten, mit anderen gegebenenfalls zu vergleichen und entsprechende Schlussfolgerungen abzuleiten. Nicht zuletzt kann somit auch der Zulieferer von Bondhalbzeugen seine Produkte im Rahmen von Bemusterungen oder Vergleichsuntersuchungen zuordnen. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Michael M. Weinreich, Tel.: 0211 1591-279, E-Mail: [email protected] - Neue DVS-Merkblätter und -Richtlinien kurz vorgestellt: -- Merkblatt DVS 1205 "Gefahrstoffe bei Laserbearbeitung von Kunststoffen – Bewertung des Gefährdungspotenzials der Emissionen – Handlungsempfehlungen zur Minimierung der Exposition" (Ausgabe 2017-01) Das DVS-Merkblatt gibt Informationen zur Gefährdungsbeurteilung von Laserarbeitsplätzen zur Bearbeitung von Kunststoffen, die geschnitten, abgetragen oder gefügt werden. Unter dem Aspekt der Gefahrstoffentstehung werden prozessbedingte Emissionen von partikel- und gasförmigen Stoffen und Exposition durch das Dokument erläutert. Diese Informationen sollen dazu beitragen, beruflich bedingte Erkrankungen zu vermeiden. Dabei stehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen im Mittelpunkt, die den erforderlichen messtechnischen Aufwand als zusätzlichen Aufwand tragen müssten. -- Richtlinie DVS 1801 "Anforderungen an Betriebe und Personal für das nasse Unterwasserschweißen – Herstellerqualifikation" (Ausgabe 2017-01, ersetzt Ausgabe 2010-06) Diese Richtlinie bietet eine Übersicht über schweißtechnische Anforderungen an Betriebe, die an entsprechenden Bauwerken nasse Unterwasserschweißarbeiten ausführen. Sie richtet sich an alle, die mit der Ausschreibung, Planung, Durchführung und Prüfung von Unterwasserschweißarbeiten zu tun haben. Die Richtlinie dient der Qualitätssicherung aller Schweißarbeiten, die in nasser Umgebung an Neubauten und bei Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden und enthält schweißtechnische Anforderungen an die betrieblichen Voraussetzungen hinsichtlich Personal, Einrichtungen und Geräte. -- Richtlinie DVS 1820 "Zerstörungsfreie Prüfung von Offshore-Windenergieanlagen" (Ausgabe 2017-01) Die DVS-Richtlinie beschreibt die Anwendungen der zerstörungsfreien Prüfverfahren für den Industriesektor Offshore-Windenergieanlagen. Anhand der Richtlinie sollen Methoden, Geräte, Verfahren usw. für die planmäßige Inspektion im Unterwasserbereich unter Berücksichtigung des Standes der Technik und von Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und UmweltmanagementVorschriften (HSE) erfolgen. Dieses Dokument gilt für zerstörungsfreie Prüfungen für den Industriesektor Offshore-Windenergieanlagen und für Bauteile von Gründungsstrukturen bis zur Schnittstelle Gründung/Turm. -- Richtlinie DVS 3205 "Schutz vor Röntgenstrahlen an Elektronenstrahlmaschinen zur Materialbearbeitung" (Ausgabe 2017-01, geprüfte Neuauflage der Ausgabe 2010-05) Die DVS-Richtlinie informiert über Maßnahmen zum Schutz vor Röntgenstrahlen an Elektronenstrahlmaschinen zur Materialbearbeitung insbesondere zum Schweißen, Bohren, Härten und Umschmelzen metallischer Werkstoffe. Außerdem weist die Richtlinie auf die Verantwortung, Ausbildung und den Schutz des Bedien-, Wartungs- und Instandsetzungspersonals hin. Grundlagen der Ausführungen sind die Röntgenverordnung (RöV) vom 30. April 2003 und die Richtlinie über die im Strahlenschutz erforderliche Fachkunde (Fachkunde-Richtlinie Technik) des Bundesministeriums für Umwelt aus dem Jahr 2003. Die Richtlinie DVS 3205 stellt eine Zusammenfassung der für EBBearbeitungsmaschinen relevanten Bestimmungen dar und enthält keine über diese Unterlagen hinausgehenden Festlegungen. - Termine 09.-12.02.2017 07.03.2017 21.-22.03.2017 16.-17.05.2017 Schon vormerken: 07.-09.06.2017 20.-22.06.2017 26.-29.09.2017 WIN EURASIA MetalWorking, Istanbul/Türkei 5. DVS-Tagung Weichlöten 2017 – Ist Korrosion vermeidbar? Hanau 4th IEBW International Electron Beam Welding Conference, Aachen 5th International Congress and Exhibition on Aluminium Heat Exchanger Technologies for HVAC&R, Düsseldorf ITSC 2017 – International Thermal Spray Conference & Exposition, Düsseldorf Rapid.Tech & FabCon 3.D, Erfurt DVS CONGRESS 2017, Düsseldorf - Große Schweißtechnische Tagung (GST) - DVS-Studentenkongress - Termine der Forschungsvereinigung des DVS - Termine des Ausschusses für Technik (AfT) im DVS Mit diesem Newsletter erhalten Sie aktuelle Informationen aus dem Ausschuss für Technik (AfT) im DVS sowie aus der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck Geschäftsführer Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS Geschäftsführer Ausschuss für Technik (AfT) im DVS E-Mail: [email protected] Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS Impressum Ausschuss für Technik (AfT) im DVS Impressum Wenn Sie diesen Newsletter zukünftig nicht mehr erhalten oder Ihre Adresse aktualisieren möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail an [email protected]. 12346