Persönlich erstellt für: Andreas Kleefeld (5052514) 9 DIENSTAG, 18. APRIL 2017 Coburg Stadt Wie die FDP zu den Sperrzeiten im Steinweg steht COBURG STADT, SEITE 11 CoKeriki Ausprobieren! R umeiern, wenn es um eine entscheidende Antwort geht, ist ja nichts Neues. Politiker reden nur selten Tacheles, der Verkäufer kennt die Ausreden, der Partner lenkt auf ein anderes Thema, lediglich die Kinder sagen, was sie denken. Rumeiern im ganz wörtlichen Sinne kann man jetzt nach Ostern mit all den übrig gebliebenen hartgekochten Eiern. Wenn die schon ein wenig aufgeplatzt sind – kein Problem. Kommt gerade recht. Die Technik ist einfach: Mit dem Löffel die Schale aufschlagen, so dass kleine Risse entstehen. Dann die Eier in Gläser mit Rote-Beete-Saft, Sojasoße oder Safran-Boullion legen. Zwei Tage abwarten – und sich dann überraschen lassen… nel Kurz notiert Schlägerei – Zeugen gesucht Coburg — Eine Anzeige wegen Körperverletzung musste die Coburger Polizei am frühen Ostermontag aufnehmen. Gegen 2.30 Uhr wurden vier Gäste einer im Steinweg gelegenen Diskothek von einer aus mehreren Männern bestehenden Personengruppe angegriffen und durch Schläge leicht verletzt. Auslöser für diese Attacke soll ein Streit zwischen einer 23-Jährigen und einem jungen Mann aus dieser Gruppe gewesen sein. Als der Freund der 23Jährigen zu Hilfe kam, wurde von einem der Täter mit einer Getränkeflasche auf ihn eingeschlagen. Die Auseinandersetzung eskalierte schließlich und verlagerte sich nach draußen auf die Straße. Beim Eintreffen der Polizei konnten nur noch vier Geschädigte angetroffen werden, die Tätergruppe war geflohen. Dem Vernehmen nach soll es sich bei den Tätern um Südosteuropäer gehandelt haben. Die Polizei sucht nun Zeugen der Schlägerei, Hinweise werden unter Telefon 09561/645-209 entgegen genommen. (Mehr auf Seite 10.) Festnahme im Justizgebäude in Coburg Coburg — Mit seiner Festnahme endete für einen 40-jährigen Prozessbeobachter in der vergangenen Woche der Besuch einer Gerichtsverhandlung gegen einen sogenannten Reichsbürger beim Landgericht Coburg. Der aus Österreich stammende Zuschauer musste, wie alle anderen auch, vor Betreten des Gebäudes seinen Ausweis vorzeigen. Im Rahmen der fahndungsmäßigen Überprüfung stellte sich dabei heraus, dass gegen den Mann neben zwei Aufenthaltsermittlungen ausländischer Behörden auch ein internationaler Haftbefehl aus Bosnien-Herzegowina vorlag. Gesucht wurde der Österreicher, der ebenfalls bekennender Reichsbürger ist, nach Auskunft des Bundeskriminalamtes wegen Betäubungsmittelverstößen. Auf Grund des bestehenden Haftbefehls kam der Mann in eine Justizvollzugsanstalt. Im weiteren Verlauf müssen die zuständigen Justizbehörden jetzt über seine Auslieferung entscheiden. red „Gutes Bier trinken ist keine Kunst.“ Darauf stoßen an (von links): Lutherdarsteller Martin Neubauer, Dekan Stefan Kirchberger, Oberbürgermeister Norbert Tessmer und Dekan Andreas Kleefeld. Fotos: Christoph Winter Déjà-vu nach 487 Jahren Die Stadt Coburg und das evangelische Dekanat inszenieren am Karsamstag den Einzug von Martin Luther. Auf seinen Spuren geht es vom Spitaltor zum Markt- und Schlossplatz. REFORMATIONSJUBILÄUM VON UNSEREM MITARBEITER CHRISTOPH WINTER Coburg — Auf den Tag genau nach 487 Jahren zog der Reformator Dr. Martin Luther wieder in Coburg ein. Am Karfreitag des Jahres 1530, am 15. April, reiten 70 Edelleute, sieben Ritter, 120 Reisende und Soldaten durch das Coburger Spitaltor. Darunter sind Martin Luther sowie die Theologen Philipp Melanchthon und Justus Jonas. 487 Jahre oder 177 875 Tage später, am 15. April des Jahres 2017, hat Martin Luther in Gestalt von Darsteller Martin Neubauer die Hauptrolle. „Wir haben in Coburg gebetet und gebangt, während die Brüder in Augsburg um den rechten Glauben kämpften“, so lässt Martin Neubauer „Martin Luther“ sagen. Der Reformator stand damals unter Reichsacht und konnte daher nicht mit nach Augsburg reisen. 172 Tage verbringt Luther auf der Veste Coburg, damals auf sicherem kursächsischem Boden. Zu viel der Ehre Dem Menschen Luther werde bei dem Empfang am Spitaltor zu viel Ehre zuteil, so Martin Neubauer zu den zahlreichen Zuhörern. „Ich armer stinkender Madensack bin für niemanden gekreuzigt worden.“ Ein Christ sei wie eine Röhre, durch die Wasser fließe. Durch ihn wolle Gott als sein Werkzeug wohltun. Vor dem Haus Nummer 17 in der Spitalgasse erinnerte Martin Luther „an den Kastner Paul Bader und seine Frau Barbara“. Diese versorgten den Reformator während seines Aufenthaltes in Coburg. Ihr Haus in der Spitalgasse 17 diente als Deckadresse für ein- und ausgehende Post. Oberbürgermeister Norbert Tessmer bezeichnete bei seiner Begrüßung des Reformators die Morizkirche und die Veste Coburg als „bedeutendste Lutherstätten in den alten Bundesländern“. Vor 487 Jahre sei Luther wahrscheinlich mit etwas Angst in Coburg eingezogen, stand er seinerzeit unter Reichsacht. „Heute können Sie den Besuch in unserer Stadt wesentlich entspannter genießen“, so Tessmer. Der evangelische Dekan Stefan Kirchberger erinnerte an die Erläuterungen der Wittenberger Thesen durch Luther: „Dies ist nicht das Werk eines einzigen Menschen, sondern der ganzen Welt, ja Gottes allein.“ Luther selbst habe sich, so Kirchberger, als Vorreformator verstanden. Nur Gott allein gebühre die Bezeichnung „Reformator“. Kirchbergers Amts- und Dekankollege Andreas Kleefeld sagte, in den vergangenen 500 Jahren habe sich die Stadt Coburg stark verändert. Hier lebten Menschen aus 100 Nationen, mit unterschiedlichen Religionen und Konfessionen. Reformation bedeutet heute, „das Miteinander suchen und den Dialog finden“. Einen Zwischenstopp auf dem Weg zum Schlossplatz legte der Tross auch in der Herrngasse ein. Dort hatte Luther Unterkunft gefunden, dort prosteten sich OB Tessmer, die Dekane Kirchberger und Kleefeld sowie Lutherdarsteller Martin Neubauer zu. Was Sünde ist „Essen und trinken sind keine Sünde, aber fressen und saufen, das ist eine Sünde“, zitierte Neubau sein historisches Vorbild. Und weiter: „Gutes Bier trinken ist keine Kunst, aber schlechtes Bier trinken ist eine Kunst“, war ein Schlaglicht auf die Ansichten vor 500 Jahren. „Wer ist Luther und was will er mit seinen Reformation?“, lautete die Frage, die OB Norbert Tessmer und die Dekane Stephan Kirchberger und Roland Huth auf der Bühne des Reformationstrucks auf dem Schlossplatz diskutierten. Weitere Fotos… … vom Einzug Luthers finden Sie auf unserer Internetseite. Auch das „Volk“ begrüßte Martin Luther originalgetreu. „Coburg ist zur Lutherstadt geworden“ Coburg — Bei einem Stadtempfang im Rathaus haben die Stadt und die evangelische Kirche den Besuch Martin Luthers vor 487 Jahren in Coburg gewürdigt. Als „lutherisches Kernland“ bezeichnete Oberbürgermeister Norbert Tessmer die Vestestadt. Die Menschen müssten „ lernen, ihre Freiheit hoch zu schätzen“, zitierte Regionalbischöfin Dorothea Greiner den Reformator. Sie würdigte, dass Coburg in den vergangenen Jahren zur Lutherstadt geworden ist. Das sei vor etwa sechs Jahren noch ganz anders gewesen. Die Fahrtroute des Luthertrucks vernetzt nach ihren Worten nicht nur lutherische Städte, sondern auch reformatorische. Einen akustischen Beitrag für die Materialien des Reformationstrucks übergab Pfarrer Dieter Stößlein. Menschen, die Coburg geprägt haben und heute prägen, sind zu hören. So kommen im historischen Teil der Coburger Reformator Balthasar Düring, Herzog Johann Casimir oder Johann Grosch, der Seelsorger Luthers auf der Veste, zu Wort. Aktuelle Stimmen sind unter anderem Landesbischof Heinrich Bedford Strom, Geistliche beider Konfessionen und Politiker. Die Beiträge sind im Internet unter r2017.org online zu hören. cw HOHER SACHSCHADEN Beide Autos völlig demoliert Coburg — Zwei völlig demolierte Pkw, eine leichtverletzte Person sowie 25 000 Euro Sachschaden sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich am Sonntagabend an der Kreuzung Ketschendorfer Straße/Postweg ereignete. Beim Abbiegen vom Postweg in die Ketschendorfer Straße übersah der 43-jährige Lenker eines VW Caddy den vorfahrtsberechtigten BMW einer 21- Jährigen und beide Fahrzeuge stießen im Kreuzungsbereich zusammen. Durch die Wucht des Zusammenstoßes drehte sich der Caddy und kam in einem Gartenzaun zum Stehen. Die Beifahrerin des Unfallverursachers wurde bei dem Zusammenstoß leicht verletzt und musste ambulant im Klinikum Coburg behandelt werden. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. pi Eine Beifahrerin wurde leicht verletzt. Die Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Foto: Michael Stelzner