Unsere Architektur soll kräftig und eigenständig sein. Sie muss einen Charakter besitzen und darf dabei auch polarisieren. Man kann sie lieben oder man kann sie hassen, doch sie soll einen nicht kalt lassen. Als postidealistische Kinder der 68erGeneration kennen wir die eine grosse Wahrheit nicht mehr. Vielmehr finden wir in den Frakturen der Realität jene Gründe, in denen wir Architektur verankern. Das ist die Radikalität, die wir aus Venturis ‘both-and’-Prinzip gezogen haben. ‘Sowohl als auch’ darf dabei nicht mit Beliebigkeit oder Unentschlossenheit verwechselt werden. Vielmehr verbirgt sich dahinter die schwierige Anerkenntnis der Gleichwertigkeit der Werte sowie die Sehnsucht nach einer Architektur, die dem Dogma abschwört und sich der Freiheit des Möglichen öffnet. 1 Das Büro EM2N von Mathias Müller (*1966) und Daniel Niggli (*1970), mit Sitz in Zürich und Berlin, beschäftigt 70 Mitarbeitende mit Bau- und Wettbewerbsprojekten im In- und Ausland. Nebst diversen Auszeichnungen, unter anderem ‘bestarchitects’, ‘Umsicht-Regards-Sguardi’, der ‘Auszeichnung Guter Bauten’ der Stadt Zürich, der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, erhielten sie den ‘Swiss Art Award’ in Architektur. Mathias Müller und Daniel Niggli waren Gastdozenten an der EPF Lausanne und an der ETH Zürich. Daniel Niggli war Mitglied der Baukollegien in Berlin (2008–12) und Zürich (2010–14). Zu ihren bedeutenden, kürzlich realisierten Bauprojekten gehören das Toni-Areal in Zürich (2014), die Erweiterung der Serviceanlage Herdern (2013), das Keystone Bürogebäude in Prag (2012) und ‘Im Viadukt’ – die Umnutzung der Viaduktbögen in Zürich (2010). In Planung befindet sich derzeit, nebst weiteren Projekten, der Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt (seit 2015). Im Bau befinden sich unter anderem das Schweizerische Filmarchiv in Penthaz (seit 2007), die Wohnüberbauung Riedpark in Zug (seit 2008), die Hochschule Luzern – Design & Kunst in Emmenbrücke (seit 2015) sowie das Sportzentrum Heuried, Eissporthalle in Zürich (seit 2015). Biografien P Kontakt Zürich Partner Associates EM2N | Mathias Müller | Daniel Niggli Architekten AG | ETH | SIA | BSA Josefstrasse 92 CH – 8005 Zürich T + 41 44 215 60 10 F + 41 44 215 60 11 [email protected] http://www.em2n.ch Kontakt Berlin EM2N Berlin GmbH Mathias Müller | Daniel Niggli Mathias Müller, Dipl. Arch ETH SIA BSA Seit 2015 2009 –2011 2005 2004 Seit 1997 1996 1990 –1996 1987 –1989 1980 –1986 1966 –1980 1966 EM2N Berlin GmbH, Berlin Gastdozent ETH Zürich Gastdozent EPF Lausanne Swiss Art Award in Architektur EM2N Architekten ETH / SIA Thesis Prof. Adrian Meyer / Prof. Marcel Meili, ETH Zürich Architekturstudium an der ETH Zürich Studium in Olympia, WA, USA aufgewachsen in Zürich aufgewachsen in Nürnberg, Deutschland geboren in Zürich, Schweiz Daniel Niggli, Dipl. Arch ETH SIA BSA Seit 2015 2010 –2014 2008 –2012 2009 –2011 2005 2004 Seit 1997 1996 1993 1990 –1996 1970 –1990 1970 EM2N Berlin GmbH, Berlin Mitglied Baukollegium Zürich Mitglied Baukollegium Berlin Gastdozent ETH Zürich Gastdozent EPF Lausanne Swiss Art Award in Architektur EM2N Architekten ETH / SIA Thesis Prof. Adrian Meyer / Prof. Marcel Meili, ETH Zürich Austauschstudent Rhode Island School of Design, Providence, RI, USA Architekturstudium an der ETH Zürich aufgewachsen in Trimbach, Schweiz geboren in Olten, Schweiz Björn Rimner (*1978), Dipl. Ing. Arch. Seit 2013 2006 Associate bei EM2N, Zürich Eintritt EM2N, Zürich Gerry Schwyter (*1975), Dipl. Arch. FH Seit 2008 2006 Associate bei EM2N, Zürich Eintritt EM2N, Zürich Bernd Druffel (*1972), Dipl. Ing. Arch. FH Seit 2006 2002 Associate bei EM2N, Zürich Eintritt EM2N, Zurich Verena Lindenmayer Falckensteinstraße 48 D–10997 Berlin T + 49 30 61 62 30 30 F + 49 30 61 62 30 32 [email protected] http://www.em2n.de Presseanfragen T + 41 44 215 60 38 [email protected] Verena Lindenmayer (*1975), Dipl. Ing. Arch. Seit 2015 2003 –2012 Associate bei EM2N Berlin GmbH Projektleitung EM2N, Zürich Fabian Hörmann (*1978), Dipl. Ing. Arch. FH Seit 2009 2004 Associate bei EM2N, Zürich Eintritt EM2N, Zürich Christof Zollinger (*1973), Arch. HTL Seit 2005 1999 Associate bei EM2N, Zürich Eintritt EM2N, Zürich 2 Naturhistorisches Museum Basel & Staatsarchiv Basel-Stadt, Schweiz Gesamtsanierung UBS Hauptsitz, Zürich, Schweiz Wohnhaus Briesestrasse Neukölln, Berlin, Deutschland Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014 / 2015 (1. Preis), in Planung Grösse 35’500 m2 Kosten – Auftraggeber Kanton Basel-Stadt Auftrag Studienauftrag Daten Studienauftrag 2013 (1. Preis), in Bearbeitung Grösse 40’600 m2 Kosten – Auftraggeber UBS AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2015 (1. Preis), in Planung Grösse 10’000 m2 Kosten – Auftraggeber STADT UND LAND WohnbautenGesellschaft mbH Ein einzigartiger Informationsspeicher, der zukünftig Wissen über Natur und Kultur in sich vereint, bildet in Form eines gestaffelten Längsbaus mit einer hohen schmalen Turmscheibe ein städtebauliches Zeichen für beide Institutionen. Das Prinzip von Fügung und Schichtung dient als Leitmotiv, welches von aussen erkennbar ist und sich in der inneren Raumstruktur fortsetzt. Eine grosszügig dimensionierte Eingangshalle stärkt den gemeinsamen Auftritt, dennoch ist die Frage nach den individuellen Identitäten von zentraler Bedeutung: Die klare Erkennbarkeit der beiden Nutzungen entsteht über die eindeutige räumliche Zuordnung innerhalb des Gesamtgefüges. Ziel der Gesamtsanierung des historischen Hauptsitzes ist es, einen zeitgemässen Rahmen zu schaffen, die Hauptsitzfunktion zu verdeutlichen und die verschiedenen Funktionen innerhalb des Hauses klar voneinander abzugrenzen und in Szene zu setzen. Ausgangspunkt für das Projekt ist die bestehende Architektur mit der prägenden Fassade und den eindrücklichen historischen Räumen. Die neuen Eingriffe orientieren sich am Bestand und ergänzen ihn mit modernen Elementen, sodass ein neues Ganzes entsteht. Das offen zugängliche Erdgeschoss als Schnittstellenraum übernimmt dabei die zentrale Rolle für die Integration in das Stadtgewebe. Die aus mehreren Teilen zusammengesetzte Gebäudefigur verdichtet das Grundstück, schmiegt sich der Brandwand des bestehenden Gebäudes an und schafft mit dem zentralen Innenhof einen qualitätvollen Aussenraum. Der grosszügige Innenhof wird zum sozialen Zentrum der Wohnanlage. Die zum Hof hin ausgerichteten Laubengänge bieten das Potential für eine Aneignung durch die Hausgemeinschaft. Jeder Gebäudeteil reagiert auf seine spezifische Lage im Gefüge. Innerhalb dieses flexiblen ‘Regals’ entstehen 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen, Ateliers und Grosswohnungen mit zusätzlichen Gemeinschaftsflächen. Ausgewählte Projekte in chronologischer Reihenfolge 3 Sportzentrum Heuried, Eissporthalle, Zürich, Schweiz Wohnbebauung Greencity – Baufeld A, Zürich, Schweiz Hochschule Luzern – Design & Kunst, Emmenbrücke, Schweiz Wohnbebauung Riedpark, Zug, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2011–2012 (1. Preis), Planungsphase 2012–2017, im Bau Grösse 9’187 m2 Kosten CHF 77.7 Mio. Auftraggeber Stadt Zürich Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2011–2012 (1. Preis), in Planung Grösse 12’000 m2 Kosten – Auftraggeber Losinger Marazzi AG Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2013, Planungsphase 2013 –2015, im Bau Grösse 13’000 m2 Kosten CHF 24 Mio. Auftraggeber Viscosistadt AG Die lang gezogene Parzelle A bildet den Auftakt zum neuen Stadtquartier ‘Greencity Zürich’ und ist durch die angrenzende Strasse und Bahn massgeblich beeinflusst. Wir entwickelten dafür ein schmales längliches Gebäude mit identitätsstiftendem, expressivem Charakter. Dies führt zu grösstenteils ost-west orientierten Wohnungen, die alle über eine ‘Strasse in der Luft’ an den Gemeinschaftsraum und den gemeinsamen Dachgarten angeschlossen sind. Durch seine Rasterfassade wird der lange Baukörper zusammengefasst und in seiner Skulpturalität betont. Das Erdgeschoss mit der gewerblichen Nutzung nimmt die Robustheit der Strasse und Bahnlinie auf und ist als Betonsockel ausgebildet. Auf dem ehemaligen Industrieareal der Monosuisse in Emmenbrücke entsteht in naher Zukunft die Viscosistadt. Als erste Massnahme wird ‘Gebäude 745’ zum neuen Standort der Hochschule für Design und Kunst umgenutzt. Der Haupteingang erfolgt von Osten her, das Hochregallager auf der Westseite wird rückgebaut, um die Fassade zu öffnen und eine Verbindung zur flussseitigen Parkanlage zu schaffen. Das offene Erdgeschoss stärkt die Anbindung des Hochschulgebäudes zum Park. Es dient als Begegnungszone zwischen Öffentlichkeit und Schule und spielt eine zentrale Rolle in der zukünftigen Entwicklung und Belebung des gesamten Areals. Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2006 (1. Preis), Planungsphase 2007–2016, Bauphase 2008 –2011 (1. Etappe), 2011–2014 (2. Etappe), im Bau (3. Etappe) Grösse 35’900 m2 Kosten CHF 100 Mio. Auftraggeber Seewarte Zentralschweiz AG Ein grosses Dach gibt dem Sportzentrum Heuried zukünftig eine Adresse und einen Rahmen. Darunter differenzieren sich die Nutzungen aus. Das Volumen des Gebäudes spiegelt die Grösse des Raumprogramms wider. Das schwebende Dach und die vertikalisierte Tektonik der Fassade verleihen der Gesamterscheinung dennoch eine Leichtigkeit. Zum Freibad hin wird das Gebäude räumlich. Es öffnet sich über die Terrasse und die grosszügige Treppenanlage zur Liegewiese. Im Inneren wird die Architektur von der Klarheit und Grosszügigkeit der Räume und Raumbeziehungen getragen. Insgesamt knüpft sie bewusst an die Tradition der Zürcher Badeanstalten an. Das neue Quartier nimmt die Massstäblichkeit der Umgebung auf, ein grosser Mäander schafft klare Aussenräume. Abwechselnd als harte Wohnhöfe und als grüne Gartenhöfe gestaltet, verleihen diese der Siedlung einen urbanen Charakter. Es entsteht ein neues Stadtviertel mit einer starken Prägung. Die zackenförmige Fassade versetzt das Gebäude in Schwingungen und weicht das strenge Gegenüber auf. Während die Fassaden zum Erschliessungshof eher kubisch gehalten sind, öffnen sich die Wohnungen über grosszügige Balkone. Insgesamt vier Haustypen nehmen unterschiedliche Grundrisstypen auf. 4 Erweiterung Gutenberg-Museum Mainz, Mainz, Deutschland Cinémathèque suisse, Penthaz, Schweiz AmRietpark – Baufeld C, Schlieren, Schweiz Betriebs- und Produktionsgebäude Medela, Perlen, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2015 / 2016 (Anerkennung) Grösse 7’000 m2 Kosten – Auftraggeber Stadt Mainz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2007 (1. Preis), Planungsphase 2007–2010, Bauphase 2010 –2012 (1. Etappe), 2013 –2015 (2. Etappe), im Bau Grösse 13’254 m2 Kosten CHF 49.5 Mio. Auftraggeber Bundesamt für Bauten und Logistik BBL Auftrag Studienauftrag Daten Studienauftrag 2008 (1. T.), Studienauftrag 2010 (2. T.), Planungsphase 2010 –2013, Bauphase 2012–2015 Grösse 39’150 m2 Kosten – Auftraggeber Halter Entwicklungen, Priora AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2013 (1. Preis), Planungsphase 2013–2015 Grösse 41’280 m2 Kosten – Auftraggeber Avair AG Auf dem Areal der ehemaligen Färberei sollte ein Gebäude für das zentrale Baufeld C entwickelt werden. Eine geknickte, reliefartige Fassade, die kräftige Farbgestaltung und grosszügige Glasflächen betonen diese Zentrumsfunktion. Das Fassadenraster wird zum Flechtwerk sich verzahnender, breiter Bänder in unterschiedlichen Grüntönen. Im Erdgeschoss des Gebäudes erzeugen Grossverteiler und eine Kinderkrippe Öffentlichkeit. Ein Bambushain belebt den grosszügigen Innenhof im ersten Obergeschoss und überrascht als starke landschaftliche Setzung. Jeder Gebäudeteil weist eine spezielle, der Lage entsprechende Wohnungstypologie auf. Der Masterplan ordnet sich in die von Parallelität geprägte Morphologie des Ortes ein. Alle Funktionen werden in parallelen Streifen angeordnet. Aus Rücksicht auf die heterogene Umgebung rückt das Betriebsgebäude als grösstes Volumen in die Arealmitte. Die Grundorganisation und Struktur bietet optimale innerbetriebliche Wegbeziehungen und Flexibilität hinsichtlich wechselnder Produktionsabläufe. Der Bau ist durchweg als Skelettbauweise in Beton konzipiert. Die äussere Erscheinung ist bewusst schlicht gehalten. Die Verwendung von transluzenten Materialien verleiht dem Gebäude Tiefe und erzeugt einen Ausdruck, der zwischen massiv und ephemer changiert. Mit der Erweiterung sollen die einzelnen Bauteile des Gutenberg-Museums zu einem kompakten Stadtbaustein mit klarer, prägnanter Adresse zusammengefügt werden. Bereits in der 1. Etappe wird mit dem neuen Eckgebäude ein prominentes Zeichen für das Museum realisiert. Hier kommt auch der neue Eingang zu liegen. In der 2. Etappe wird der Schellbau integriert. Ein neuer Zwischenbau fügt sich wie ein Passstück zwischen den Römischen Kaiser und den Schellbau. Damit wird der überdachte Innenhof zum räumlichen Zentrum des neuen Museums. Die Fassade nimmt wesentliche Elemente des Bestands auf und übersetzt sie in ein zeitgenössisches Bild. Die Struktur der bestehenden, linear aneinandergereihten Bauten wird bei der Erweiterung des nationalen Filmarchivs durch neue Zufügungen und Überformungen in eine komposite Form von parallelen, unterschiedlich langen Körpern überführt. Das eigentliche Archiv ist unterirdisch konzipiert, dem optimalen Schutz der kulturell wertvollen Artefakte verpflichtet. Es entsteht eine Disposition, welche auf die Weite der angrenzenden Ackerlandschaft reagiert und der Institution eine klare Adresse verschafft. Die Hülle aus rostendem Stahl ummantelt die gesamte Anlage und bindet bestehende und neue Teile zusammen. 5 Erweiterung Bauhaus-Archiv / Museum f. Gestaltung, Berlin, Deutschland Campus Biel / Bienne, Biel, Schweiz Wohnhaus Zollhaus, Zürich, Schweiz Stapferhaus Lenzburg, Haus der Gegenwart, Lenzburg, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2015 (5. Preis) Grösse 6’700 m2 Kosten – Auftraggeber Land Berlin, vertreten durch Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; BauhausArchiv / Museum für Gestaltung Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2015 Grösse 16‘000 m2 Kosten – Auftraggeber Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014–2015 (6. Preis) Grösse 15’000 m2 Kosten – Auftraggeber Genossenschaft Kalkbreite, Stadt Zürich Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014 –2015 (2. Preis) Grösse 4’600 m2 Kosten – Auftraggeber Stiftung Stapferhaus Lenzburg Sechs Baukörper werden so aneinander geschoben und in der Höhe gestaffelt, dass eine ausgewogene Komposition entsteht. Die städtebauliche Figur oszilliert zwischen Einzelbaukörper und konglomeratem Volumen. Um den Campus zum Leben zu erwecken braucht es Orte und Räume der Gemeinschaft. Diese Orte haben unterschiedliche Qualitäten und bilden zugleich Schnittstellen nach aussen. Die verschiedenen Gebäudeteile sind über die Eingangshalle und drei Haupterschliessungskerne, die sich zunehmend verästeln, verbunden. Es entsteht eine feingliedrige, quasi urbane Erschliessung – das konglomerate Haus wird zur Stadt mit Plätzen, Strassen und Gassen. Damit das dreiteilige Gebäudeensemble zum Gehäuse einer kollektiven Lebensform werden kann, braucht es Orte für die Gemeinschaft. Eine Differenzierung der programmatischen, räumlichen und atmosphärischen Qualitäten geht mit dem stufenweisen Übergang von öffentlich zu halbprivat zur individuellen Privatsphäre jedes einzelnen Bewohners einher. Die kollektiven Orte werden dabei mit einer kräftigen Erschliessungsfigur zusammengebunden. Das Wohnexperiment ist als kräftiges aber neutrales und damit flexibles Rohbauregal ausgebildet. Das Resultat ist eine rohe, direkte Ästhetik, die der Aneignung durch die Nutzer offen steht. Der Erweiterungsbau setzt sich aus drei differenzierten Bausteinen zusammen, die im Zusammenspiel mit der spezifischen Figur des Gropiusbaus ein durchlässiges Gesamtensemble schaffen. Die öffentlichen Nutzungen werden neu in zwei transparenten Raumgefässen angeordnet, die von filigranen, weit auskragenden Dächern überdeckt werden: neben dem Eingangsgebäude liegt seitlich abgedreht und zum attraktiven Freiraum des Herkulesufers hin ausrichtet das Café. Der dritte Baukörper orientiert sich in seiner Volumetrie und Gebäudehöhe am strassenbegleitenden Trakt des Bestands. Das neue Haus der Gegenwart soll ein Pionierbau werden, mit hoher Flexibilität, Funktionalität und Offenheit. Der Neubau muss darüber hinaus dem exponierten Standort am Bahnhof gerecht werden, ein Gesicht zur Öffentlichkeit herstellen. Der kompakte und einfach gehaltene Baukörper mit der konkav geknickten Giebelwand bleibt volumetrisch erkennbar, verändert aber mit jeder neuen Ausstellung seine Fassade. Es handelt sich um einen eigentlichen Industriebau aus Holz, ein Material, das sich im Innenraum mit einfachsten Mitteln bearbeiten lässt und sich so radikal dem Zugriff der Ausstellungsmacher zur Verfügung stellt. 6 Campus RTS, Ecublens, Schweiz Zwicky-Areal, Baufeld A6-A9, Wallisellen, Schweiz Toni-Areal, Zürich, Schweiz Tanzhaus Zürich und Schweizer Textilfachschule, Zürich, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014 Grösse 18’000 m2 Kosten – Auftraggeber Radio Télévision Suisse RTS Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014 (2. Preis) Grösse 16’000 m2 Kosten – Auftraggeber Halter AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2014 (2. Preis) Grösse 2’086 m2 Kosten – Auftraggeber Stadt Zürich Als integraler Bestandteil des Hochschulcampus lässt sich das neue Gebäude mehrdeutig lesen: als Vermittlerin einerseits und objekthafter Solitär andererseits. Durch die beiden parallelen Schnitte wird das Volumen so manipuliert, dass alle Seiten in eine Beziehung zu ihrem Kontext treten. Wir möchten ein ausdrucksstarkes Gerüst, innerhalb dessen Änderungen flexibel umsetzbar sind. Auf drei Geschossen befinden sich die Redaktionen mit Studios, der Administration und Gastronomie. Die radikal offene Raumlandschaft besteht aus Arbeitsplattformen, die so übereinander geschichtet sind, dass ein terrassierter Innenraum entsteht. Gleichzeitig soll der Sitz der RTS einen hohen Grad an Öffentlichkeit erzeugen. Die ehemalige Textilfabrik bildet die urbane Keimzelle für die städtebauliche Entwicklung eines neuen Stadtquartiers. Aus der industriellen Logik des Bestands heraus entwickeln wir eine Setzung aus drei einfachen Baukörpern, welche durch ihre räumliche und atmosphärische Wirkung den Ort stärken und das Neue im Alten verankern. Für das Studentische Wohnen und das Wohnen im Alter werden kollektive Typologien mit gemeinschaftlichen Aussen- und Erschliessungsräumen vorgeschlagen. Ein fünfgeschossiger Hoftyp als kollektives Studentenwohnhaus und zwei skulpturale Längsbauten für das Wohnen im Alter orientieren sich in Form und Massstab an den bestehenden Industriebauten. Auftrag Studienauftrag Daten Studienauftrag 2005 (1. Preis), Planungsphase 2005 –2011, Bauphase 2008 –2014 Grösse 125’000 m2 Kosten CHF 547 Mio. Auftraggeber Allreal Toni AG, vertreten durch Allreal Generalunternehmung AG Aus einer ehemaligen Milchverarbeitungsfabrik soll eine Plattform für Bildung und Kultur entstehen. Der Entwurf schlägt vor, der Grösse des Projekts mit einer Art innerem Urbanismus zu begegnen. Die bestehende Rampenanlage wird als vertikaler Boulevard gelesen und zur Haupterschliessung umfunktioniert. Es entstehen innere Adressen, welche die einzelnen Nutzungen wie Häuser in der Stadt verorten. Um für die Benutzer einen offenen Handlungsrahmen zu schaffen, arbeiten wir mit verschiedenen Genauigkeiten, Massstäben und Tonarten. Das Haus als Stadt, die Stadt als Haus. Wie ein Passstück fügt sich der Neubau des Tanzhauses in die bestehende Anlage ein. Das Ensemble von Flussufer, Terrasse und Tanzhaus wird mit zwei kleinmassstäblichen Pavillons zurückhaltend ergänzt und räumlich verdichtet. Der Eingangspavillon mit Café gewährleistet die Auffindbarkeit und Adressierung und dient gleichermassen als Aufenthaltsort und Treffpunkt. Die Räume der Textilfachschule befinden sich im südlichen Gebäudebereich. Im Kontext des vormals industriell geprägten Standortes und der zentralen städtischen Freiraumachse des Limmatraums bauen wir mit einfach verständlichen architektonischen Mitteln weiter: Mauer, Treppe, Terrasse und Pavillon. 7 Umnutzung Hammergut, Cham, Schweiz Hauptstützpunkt Zugerland Verkehrsbetriebe, Zug, Schweiz Lindt Chocolate Competence Center, Kilchberg, Schweiz Erweiterung Serviceanlage Herdern, Zürich, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2015 (1. Preis), Planungsphase 2009 –2013, Bauphase 2011–2014 Grösse 7’000 m2 Kosten CHF 27 Mio. Auftraggeber Seewarte Zentralschweiz AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2013 Grösse 21’000 m2 Kosten – Auftraggeber Kanton Zug, Zugerland Verkehrsbetriebe Auftrag Studienauftrag Daten Studienauftrag 2013 –2014 Grösse 34’800 m2 Kosten – Auftraggeber Lindt Chocolate Competence Foundation Auftrag Honorarofferte mit Skizzenqualifikation Daten Auftrag 2009, Planungsphase 2009 – 2010, Bauphase 2012 – 2013 Grösse 13’000 m2 Kosten CHF 70 Mio. Auftraggeber SBB Immobilien Der Gutsbetrieb Hammer ist ein kräftiges, über 150 Jahre gewachsenes Ensemble. Die kraftvolle orthogonale Grundstruktur bildete stets die Basis für das erfolgreiche Integrieren neuer Bauten. Hier setzt auch die heutige Umnutzung an. Es wird ein atmosphärisch verdichtetes Ensemble angestrebt, in dem alte und neue Bauten gleichberechtigt miteinander koexistieren können. Alle Neubauten verfügen je über eigenständige Grundrisstypologien und ergänzen damit das bestehende heterogene Gefüge. Die Altbauten werden mit zurückhaltenden Eingriffen umgenutzt. Eine lebendige Mischung aus Wohnen und Arbeiten bleibt weiterhin Markenzeichen des Gutsbetriebs. Mit dem neuen Stützpunkt setzt der Kanton ein Zeichen zur Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Wir schlagen innerhalb des engen Handlungsrahmens ein innovatives Gebäudekonzept vor. Die zwei Untergeschosse stossen bis an die Grundstücksgrenzen und dienen der Parkierung der Fahrzeuge. Das sieben Meter hohe Erdgeschoss wird durch vier Kerne gegliedert, wodurch sich drei Werkhallen ergeben. Über diesem Betonsockel schwebt ein doppelgeschossiges, allseitig auskragenden Gebäudevolumen mit Büroflächen. Diese öffnen sich zu den aussen liegenden Klimagärten hin. Als durchlässige und atmende Aussenschicht bilden sie die Fassade des Gebäudes. Das Stammhaus der traditionsreichen Schokoladenfabrik soll erweitert und für Besucher in seiner Geschichte und Tradition erlebbar werden. Dies wird nur dann glaubwürdig, wenn man das bestehende Ensemble zu einem neuen Ganzen ergänzt. Wir versuchen die Erweiterung aus dem Bestand baulich umzusetzen, indem wir eine spannungsvolle Komposition aus vier differenzierten Gebäudeteilen in die Topografie einfügen. Die jeweilige Grundstruktur der unterschiedlich grossen und hohen Bausteine reagiert auf die jeweils vorgesehene Nutzung. Entsprechend ihrer Funktion ist die Fassade ausdrucksstärker oder zurückhaltender ausgebildet. Die neue Serviceanlage in Zürich-Herdern wird zukünftig ermöglichen, bis zu 400 Meter lange Züge zu unterhalten. Dank der zentralen Lage in der Nähe des sich schnell entwickelnden Stadtteils Zürich West und durch die visuelle Wirkung seiner schieren Länge erlangt das Gebäude zudem städtebauliche Bedeutung. Bereits bei Wettbewerbsbeginn waren viele Entscheidungen hinsichtlich des Entwurfs vordefiniert. Das Team wurde von Ingenieuren geleitet und die Aufgabe des Architekten beschränkte sich darauf, dem ‘Monster’ ein Gesicht zu geben, sprich eine Fassade zu konzipieren, die mehr sein sollte als nur eine technische Verkleidung. 8 Hochschule Luzern – Departement Musik, Kriens, Schweiz Hauptsitz Roshen Confectionery Corporation, Kiev, Ukraine Wohnhaus Neufrankengasse, Zürich, Schweiz Hauptsitz Sedorama AG, Schönbühl, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2013 Grösse 9’000 m2 Kosten – Auftraggeber Luzerner Pensionskasse Auftrag Direktauftrag Daten Studie 2012, Planungsphase 2012–2013 Grösse 8’000 m2 Kosten – Auftraggeber Architectural Bureau Zotov & Co Ltd., Kiev Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2008 (1. Preis), Planungsphase 2009 –2011, Bauphase 2011–2013 Grösse 5’800 m2 Kosten CHF 28.9 Mio. Auftraggeber SBB Immobilien Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2011, Planungsphase 2011–2013, Bauphase 2012–2013 Grösse 1’970 m2 Kosten CHF 5.2 Mio. Auftraggeber Sedorama-Immobilien AG Der vorgefundenen losen räumlichen Disposition grossmassstäblicher Solitäre an der Peripherie der Stadt Luzern wird mit dem Neubau der Hochschule Musik eine extreme innere Verdichtung gegenübergestellt, die einen maximalen räumlichen und atmosphärischen Kontrast zwischen Innen und Aussen aufbaut und den Ort programmatisch auflädt. Die reliefartige Verkleidung spiegelnder Chromstahlkassetten schmückt die Schule mit einem festlichen Kleid. Dem formalen Gestus der äusseren Form des Bauvolumens, wird im Innern ein maximal verdichtetes zweites Haus eingeschrieben. Das innere und das äussere Haus stehen in einem ständigen Austausch miteinander. Die zukünftige Roshen-Fabrik soll mehr als eine reine Produktionsstätte werden, nämlich ein öffentlicher Ort. Unser Projekt entwickelt sich aus der industriellen Typologie und der Reichhaltigkeit des Bestands. Gleichzeitig soll der Hauptsitz eine neue Ära der Firmengeschichte signalisieren. Wir arbeiten daher mit industriellen Typologien, welche wir zu einer neuartigen Prototypologie weiterentwickeln. Zwei kontrastierende Archetypen, die Industriehalle mit grossen Spannweiten und der vertikale Turm, werden adaptiert, um letztendlich spezifisch für das Roshen-Areal in Kiev zu sein. Das Projekt entwickelt sich aus seiner spannungsvollen Lage zwischen zwei Extremen: dem innerstädtischen Kreis 4 und der weiten Brache des Gleisraums. Die geschichtete Struktur des Gebäudes reagiert auf die äusseren Rahmenbedingungen. Schlafzimmer und Loggien orientieren sich nach Süden zum ruhigen Hof. Mittig liegen Eingangshallen, Nasszellen und Ankleiden. Wohn- und Essbereiche profitieren von der Weite des Gleisfelds. Der architektonische Ausdruck inszeniert die innere Struktur. Gegen das weite Gleisfeld durchsetzen grosse Fensteröffnungen das Fassadenbild. Zum intimeren Hof hin entsteht eine ruhige und regelmässige Lochfassade. Die Firma Sedorama wagt mit dem Bau eines Schweizer Hauptsitzes direkt an der A1 den Schritt auf die grosse Bühne. Das Gebäude verortet sich an einer spannenden Schnittstelle zwischen einer utilitären Zweckarchitektur und der Funktion als Hauptsitz und Eyecatcher. Der beidseitig leicht konkave Baukörper wendet sich den vorbeifahrenden Autos zu und spannt zum Parkplatz hin einen Ankunftsraum auf. Das Innere überrascht mit dem Raumprinzip einer geschosshoch gestaffelten Kaskade. Sämtliche Oberflächen werden roh belassen oder weiss gestrichen. Dieser kräftige, neutrale Hintergrund bildet die Bühne für die spannungsvolle Inszenierung der Produkte. 9 V-Zug Areal, Zug, Schweiz Wohnhaus Rue Rebière, Paris, Frankreich Ozeanium Zoo Basel, Basel, Schweiz Eishockey und Volleyball Arena ZSC & Volero, Zürich, Schweiz Auftrag Studienauftrag Daten Studienauftrag 2013 Grösse 80’000 m2 Kosten – Auftraggeber Zug Estates AG Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2006, Planungsphase 2006 –2010, Bauphase 2010 –2012 Grösse 1’500 m2 Kosten CHF 3.3 Mio. Auftraggeber Paris Habitat OPH Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2012 Grösse 13’000 m2 Kosten – Auftraggeber Zoologischer Garten Basel AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2012 (4. Preis) Grösse 73’600 m2 Kosten – Auftraggeber Stadt Zürich Auf der Suche nach Beispielen für die Zukunft der Europäischen Stadt landen wir bei umgenutzten Industriegebieten. Bei hoher Dichte mischen sie häufig verschiedene Funktionen. Die morphologischen und typologischen Erkenntnisse aus diesen Arealen entwickelten wir zu einem städtebaulichen Ansatz den wir ‘Stadtfabrik’ nennen. Das V-Zug Areal bietet die Chance, eine solche Stadtfabrik zu realisieren. Auf engem Raum verknüpfen sich Industrie, Technologiecluster und Dienstleistungsnutzung mit Wohnen und einem Quartierzentrum. Das Areal wird zukünftig zur Stadt in der Stadt, ähnlich einem innerstädtischen universitären Campus. Im Rahmen einer Aufwertung in Porte Pouchet wurden 18 Baufelder verteilt. Wir interessierten uns bei den spitzwinklingen Parzellen 17 und 18 nicht nur für das Bauvolumen, welches durch den Grundstückzuschnitt sehr expressiv ausfallen würde, sondern ebenso stark für die Räume zwischen den Baukörpern. Durch Einschnitte und Anfügung wurden die Gebäudekörper kristallin ausgeformt und umschliessen so einen begrünten Zugangshof. Die einzigen unregulierten Flächen, die Balkone, haben wir expressiv überhöht. In Anspielung an Adolf Loos’ Projekt für Josephine Bakers Haus von 1928 ist die Fassade gestreift. Den Effekt erreichen wir mit Streckmetall. Die dynamische Volumetrie des neuen Ozeaniums nimmt Mass an der Topografie des geschwungenen Birsigtals. Die Gebäudeform reagiert auf die Schnittstellenposition. Mit der doppelten Auskragung zur Stadt hin wird ein Empfangsraum geschaffen, gegen die Birsig verwandelt sich das Haus in eine Terrassenlandschaft. Aufgrund seiner Komposition aus gestapelten Körpern steht das Haus auf einem minimierten Fussabdruck. Alles was sich real unter Wasser abspielt, ist analog in den Aquarien im Untergrund zu finden. Damit wird ein Kontrast zu den oberirdischen Ausstellungsräumen und Aussenterrassen gesucht, wo sich Tierarten befinden, die im Wasser und an Land leben. Das Stadion reiht sich selbstverständlich aber selbstbewusst in die Reihe der grossen Volumen von Gewerbebauten ein. Ein robuster Betonsockel verankert es zwischen Gleisfeld, Autobahn und Schrebergärten. Der Eingangsbereich wird aus einer Ecke des Sockels ausgeschnitten. Über einen grossen Aufgang gelangt man direkt auf die öffentliche Stadtterrasse. Die Hauptbestandteile Eishockeytrainingshalle, Volleyballarena und Eishockeyarena werden in der Gebäudegrossform zusammengebunden. Ein Schleier aus perforiertem und gefaltetem Chromstahl verleiht dem grossen Volumen eine gewisse Durchlässigkeit und vereinheitlicht die Nutzungen. 10 Wohnprojekt Affoltern, Zürich, Schweiz Keystone Bürogebäude, Prag, Tschechien Europaallee – Baufeld F, Zürich, Schweiz Projekt Mongolische Schule, Ordos, Innere Mongolei, China Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2005 (1. Preis), Planungsphase 2005 –2010, Bauphase 2008 –2012 Grösse 29’967 m2 Kosten CHF 64.7 Mio. Auftraggeber Baugenossenschaft Frohheim Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2007, Planungsphase 2008 –2010, Bauphase 2010 –2012 Grösse 11’600 m2 Kosten CHF 24 Mio. Auftraggeber Real Estate Karlín Group a.s. Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2012 (2. Preis) Grösse 35’000 m2 Kosten – Auftraggeber SBB Immobilien Development AG Auftrag eingeladener Wettbewerb Daten Wettbewerb 2008 (1. Preis), Planungsphase 2008 –2010, Bauphase 2010 –2012 Grösse 99’000 m2 Kosten CHF 60 Mio. Auftraggeber Stadt Ordos Das Hauptmerkmal Affolterns ist die durchgrünte, lockere Siedlungsstruktur. Innerhalb dieses homogenen Gefüges bildet die Wehntalerstrasse das Rückgrat, an das sich die wichtigsten Zentrumsfunktionen anlagern. Die Erneuerung der Siedlung Frohheim dient als Chance, ein weiteres Subzentrum zu schaffen. Die Überbauuung orientiert sich an der bestehenden Körnigkeit und Massstäblichkeit und legt sich als Passstück optimal in den Kontext. Die wechselnden Auskragungen erzeugen ein individuelles Moment und verzahnen die Baukörper untereinander. Innerhalb der Wohnungen bleiben die Grundrisse flexibel und können sich zukünftigen Bedürfnissen anpassen. Das Keystone Bürogebäude liegt an einer Art Torsituation im sich schnell wandelnden Prager Quartier Karlín. Das Erdgeschoss mit Ladengeschäften und Show-Räumen ist überhoch. In den Obergeschossen befinden sich Büroflächen. Die äussere Erscheinung des Gebäudes nimmt geometrische Themen des tschechischen Kubismus von Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Das volumetrische Konzept der Fassade erzeugt ein ambivalent lesbares Netz verschieden gerichteter Formen. Die zweischichtige Fassade schafft nicht nur eine skulpturale Aussenhaut, sondern verbessert auch die Bauphysik der Fenster in Bezug auf die thermische und akustische Isolation. Die Europaallee ist geprägt von grossmassstäblichen städtischen Blöcken mit mehreren Hochpunkten. Unser Projekt nimmt die Traufkanten und Höhenstaffelungen der umliegenden Projekte auf und verschränkt die städtebaulichen Teile mit drei Hochpunkten zu einem Ganzen. Das neue Haus soll dabei in der Stadt stehen und klare Adressen schaffen. Sein eigenständiges Erscheinungsbild ist geprägt von einem fein tarierten netzartigen Gewebe aus verschiedenfarbigen Gläsern, wodurch ein lebendiges grafisches Spiel entsteht. Der gewünschte grosse Wohnanteil und der Zuschnitt des Grundstücks bieten optimale Voraussetzungen für einen diversifizierten Wohnungsmix. Am Rand der neuen Stadt Ordos soll eine Schule für rund 3000 Schüler entstehen. Wir sehen dieses Projekt als eine kleine Stadt in der Stadt. Mit der Kombination von flach verdichteten, gewebeartigen peripheren Bereichen und hoch aufragenden, übergeordneten Gebäuden im Zentrum nimmt die Anlage traditionelle Themen des chinesischen Städtebaus auf. Durch Plätze wird die Schule in mehrere Quartiere geteilt. Jede Schule und jeder Wohnbereich ist typologisch differenziert, um optimale Wohnund Lernbedingungen zu schaffen. Die innere Raumfigur öffnet die Schule zur Stadt und lädt die Bewohner dazu ein, sich das Gelände als öffentlichen Raum anzueignen. 11 Erweiterung Bündner Kunstmuseum, Chur, Schweiz Musée Cantonale des Beaux-Arts MCBA, Lausanne, Schweiz Viscosistadt, Emmenbrücke, Schweiz Wohnhaus Im Forster, Zürich, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2012 (2. Preis) Grösse 3’461 m2 Kosten – Auftraggeber Kanton Graubünden Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2011 (4. Preis) Grösse 12’500 m2 Kosten – Auftraggeber Kanton Waadt Auftrag Studienauftrag Daten Auftrag 2011 (1. Preis), laufend Grösse 90’000 m2 Kosten – Auftraggeber Viscosistadt AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2004 (1. Preis), Planungsphase 2007–2010, Bauphase 2009 –2011 Grösse 5’952 m2 Kosten – Auftraggeber privat Die bestehende Villa Planta soll bei der Erweiterung ihre prägende Stellung behalten. Der Neubau behauptet sich ebenso als eigenständig und ist darüber hinaus mit seiner übereck eingeschnittenen Gebäudeform als neuer Eingang lesbar. Seine dramatisch überhöhte Silhouette verdeutlicht, dass es sich nicht nur um einen Zubau handelt. Die rückspringenden Hohlformen der volumetrischen Einschnitte erzeugen eine starke skulpturale Aussage, welche dazu einlädt näher zu kommen und einen Bezug zum reaktivierten historischen Hauptzugang des Grundstücks schafft. Gleichzeitig hält sich die gestaffelte Form des Baukörpers im sensiblen Kontext volumetrische zurück. Das neue Museum liegt an einem der zentralsten Orte von Lausanne. Es verbindet sich mit der Place de la Gare zu einer grossen Geländeterrasse. Eine derartige Nähe von kulturellem und infrastrukturellem Zentrum birgt grosse Chancen. Der ‘Espace projet’ wird damit zum Schnittstellenraum – er ist gleichzeitig Eingang, Ausstellungsfläche und öffentlicher Raum. Die bestehende Halle mit ihrer kraftvollen räumlichen Grunddisposition bildet den Ausgangspunkt für einen Neubau. Dieser liegt als Haus auf dem Haus. Die Formkraft des Neubaus ist nicht ohne die des Alten denkbar. Vergangenheit und Zukunft schreiben sich als Sockel und doch eigenständig erscheinend ein. Emmen, in wenigen Jahrzehnten vom Bauerndorf zur Stadt angewachsen, ist nach wie vor Agglomeration ohne Altstadt oder Zentrum. Die Umnutzung des MonosuisseAreals an der Emme bietet die Chance, dem Ort im Nachhinein ein Zentrum zu geben. Das Industriekonglomerat, eine Stadt in der Stadt, besticht durch die Qualität des Baubestands. Unterschiedlichen Volumina, Fassaden und Typologien erzeugt urban geprägte, differenzierte Stadträume. Das Projekt fusst auf vier Grundthesen: 1. Programmatisch aktivieren und vernetzen, 2. Stadt an den Fluss bringen, 3. Urbane Qualität auf dem Areal verstärken, 4. Vielfalt des Bestands ausbauen. In die Parkanlage ‘Im Forster’ werden 5 Baufelder so gesetzt, dass der Park bestmöglich erhalten wird. Das Baufeld ‘Gärtnerei’ liegt in einer stimmungsvollen Lichtung, geprägt vom hohen Baumbestand im Süden und der filterartigen Bepflanzung gegen den ehemaligen Tennisplatz. Der L-förmige Bau schafft einen strassenseitigen Ankunftsraum, sowie einen parkseitigen Gartenraum, welcher allen Wohnungen Weite und Offenheit garantiert. Das in weissem Holz verkleidete Haus steht auf einem Sichtbetonsockel. Innerhalb des Baukörpers entstehen unterschiedliche Wohnungen, je nach Lage zwei- oder dreiseitig orientiert, oder mit Überhöhen im Attikabereich. 12 Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Muttenz, Schweiz Kultur- und Kongresszentrum, Thun, Schweiz Schulanlage Blumenfeld, Zürich, Schweiz Umnutzung Viaduktbögen, Zürich, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2011 (Anerkennung) Grösse 34‘250 m2 Kosten – Auftraggeber Kanton Basel-Landschaft Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2005 (1. Preis), Planungsphase 2005 –2009, Bauphase 2009 –2011 Grösse 6’400 m2 Kosten CHF 24 Mio. Auftraggeber Stadt Thun Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2011 (3. Preis) Grösse 10‘051 m2 Kosten – Auftraggeber Stadt Zürich Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2004 (1. Preis), Planungsphase 2005 –2008, Bauphase 2005 –2010 Grösse 9’008 m2 Kosten CHF 35.3 Mio. Auftraggeber Stiftung PWG Mit dem Begriff ‘Campus’ assoziiert man urbane Orte an denen sich Forschung, Lernen, Kultur und Wohnen zu einer vibrierenden Mischung verdichten. Wir lesen demnach das Gebäude selbst als eine kleine Stadt, als vertikal verdichteten Campus, gegliedert wiederum in einzeln identifizierbare ‘Quartiere’. Ein System von inneren Plätzen, Strassen und Gassen verleiht jeder Nutzung eine klare Adresse. Die ‘Häuser’ die an der inneren Raumsequenz stehen entwickeln innere Fassaden, der Campus wird durchlässig. Durch das Einschneiden von Höfen entstehen verschiedene Raumtiefen, in denen sich die verschiedenen Programme einnisten. Der Ausbau des Thuner Stadtsaals zu einem Kultur- und Kongresszentrum stellte zwei grosse Herausforderungen. Es waren dies die einschränkenden Rahmenbedingungen und die Frage nach dem architektonischen Umgang mit der Bausubstanz aus den 1980er Jahren. Die Platzverhältnisse an diesem Ort – einem Wohngebiet mit heterogenen Bautypologien unterschiedlicher Körnigkeit – sind eng. Aufgrund der finanziellen Mittel reduzierten wir die baulichen Eingriffe in den Bestand auf ein Minimum. Ihm stellten wir den neuen, nutzungsneutralen Saal zur Seite. Neues und bestehendes Foyer verbinden sich und formen eine lebhaft modulierte Raumfigur. Schulhäuser spielen wichtige Rollen als Quartierzentren und als städtebauliche Fixpunkte. Mit ihrer Terrassierung wird diese Anlage zur grossmassstäblichen Setzung und strahlt auf ihr Umfeld aus. Über Wegbeziehungen vernetzt sich die neue Schule nach allen Seiten ins Quartier. Die zentrale Treppenhalle dient dabei als bildhafter Vernetzungsknoten. Es geht darum, Gebäude zu bauen, die sich langfristig bewähren. Das Gebäude ist daher explizit als ‘Regal’ gedacht: Eine Stützen-Platten-Struktur mit hohen Geschosshöhen und grosser Gebäudetiefe bildet ein flexibles räumliches System. So kann sich das Haus langfristig neuen Schulkonzepten und Bedürfnissen anpassen. Das ursprünglich als Bahntrasse genutzte Viadukt soll als linearer Park Teil einer Kultur-, Arbeits- und Freizeitmeile werden. Dies löst zwei städtebauliche Impulse aus: Aus einer räumlichen Barriere wird eine vernetzende Struktur und die angrenzenden Aussenräume werden aufgewertet. Das Viadukt wird zur grossmassstäblichen Vernetzungsmaschine und zum linearen Haus. Diese Ambivalenz sehen wir als grundlegende Qualität und nehmen sie zum architektonischen Leitmotiv. Die charakteristische Zyklopenmauer bildet dabei das zentrale atmosphärische Element. Die neuen Strukturen nehmen sich bewusst zurück und inszenieren die bestehenden Bögen. 13 Hotel City Garden, Zug, Schweiz Umbau Rosenberg, Winterthur, Schweiz Umnutzung Habsburgstrasse, Zürich, Schweiz Aufwertung Bahnhof Hardbrücke, Zürich, Schweiz Auftrag Studienauftrag Daten Auftrag 2008, Planungsphase 2008 –2009, Bauphase 2009 Grösse 4’368 m2 Kosten CHF 18 Mio. Auftraggeber MZ-Immobilien AG Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2008, Planungsphase 2008 –2009, Bauphase 2009 –2010 Grösse 1’280 m2 Kosten CHF 3.2 Mio. Auftraggeber DN2M Projektentwicklung AG Auftrag Studienauftrag Daten Auftrag 2007, Planung 2007–2010, Bauphase 2009 –2010 Grösse 5’800 m2 Kosten CHF 20 Mio. Auftraggeber Beat Odinga AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2004 (1. Preis), Bauphase 2005 –2007 Grösse 5’650 m2 Kosten CHF 3.35 Mio. Auftraggeber Stadt Zürich Die Aufgabe war der Bau eines temporären Vier-SterneHotels auf einem Grundstück, das in 15 Jahren für ein Strassenbauprojekt vorgesehen ist. Wir entwickelten das Projekt aus dem seriellen Charakter von Hotelbauten. Die übliche Aneinanderreihung von Zimmern wird durch die Ausdrehung des Moduls in einen expressiven Baukörper verwandelt. Die plastische Fassade findet ihr Gegenstück in der inneren Gangfigur, der Baukörper erhält einen Kopf und ein Ende. Die idyllische Lage zwischen Bäumen führte zur Idee einer spiegelnden Fassade aus poliertem Chromstahl. Der Baukörper spiegelt die umliegende Natur und verwandelt den Ort in ein Kaleidoskop aus Bau und Natur. Ein im Jahr 1961 erstellter Supermarkt wurde zu fünf architektonisch anspruchsvollen Hallenhäusern umgebaut. Die ursprüngliche Kubatur des Supermarkts wurde beibehalten und um ein Attikageschoss erweitert. Die bestehende Bausubstanz blieb im Wesentlichen erhalten. Aus dem ehemaligen Verkaufsraum mit einer Raumhöhe von vier Metern entstanden die Küchen-, Ess- und Wohnbereiche. Rund um die Wohnhallen entwickelt sich ein komplexes Raumgefüge mit Splitlevelniveau und individuellem Zugang zum Dach. Wohnungsinterne Sichtbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Geschossen erzeugen eine einzigartige Wohnsituation. Der Umbau profitiert von der Sperrigkeit des Bestands. Dank den grossen Raumhöhen gelingt es, Bautiefen bis zu 24 Metern zu belichten und grosszügige Räume zu schaffen. Die bestehende Treppenanlage wurde durch eine zweite zu einer kollektiven Raumfigur ergänzt, welche durch ihre spezifische Form innere Adressen schafft. Zwischen Fassade und Erschliessung entstand ein 3D-Puzzle aus verschränkten Geschoss- und Maisonettewohnungen. Jede Wohnung reagiert spezifisch auf ihre Lage im Haus. Der Künstler Jörg Niederberger inszeniert die innere Erschliessungsfigur mit einer farbigen Fassung. Das Gebäude erfüllt den Minergie P-Standard. Mit punktuellen Eingriffen versuchten wir, dem Bahnhof eine neue Identität zu geben, die Orientierung im Bahnhof zu erleichtern und den Vorbereich attraktiver zu machen. Auf zwei Ebenen wurde der Bahnhof mit grossen Leuchtpaneelen als weithin sichtbare Doppelzeichen im Stadtgefüge verankert. Die Räume im Innern der Station wurden ‘aufgeräumt’. Sie erhielten eine klare visuelle Erscheinung, welche die Räume ordnet und die Orientierung gewährleistet. Die Farbgestaltung und Signaletik lehnten sich dabei an das Erscheinungsbild der SBB an. Der Platz vor der Eingangsrampe unter der Hardbrücke wurde zur grosszügigen Bahnhofshalle umformuliert. 14 Friedhofgebäude, Erlenbach, Schweiz Rivergardens Z3, Prag, Tschechien Theater 11, Zürich, Schweiz Erweiterung Funkwiesenstrasse, Zürich, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2007 (2. Preis) Grösse 150 m2 Kosten – Auftraggeber Gemeinde Erlenbach Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2005 (1. Preis), Planung 2005 – Grösse 12’500 m2 Kosten CHF 16.6 Mio. Auftraggeber Real Estate Karlín Group a. s. Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2003 (1. Preis), Planungsphase 2003 –2005, Bauphase 2005 –2006 Grösse 9’188 m2 Kosten CHF 27.2 Mio. Auftraggeber MCH Messe Zürich AG Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2003, Bauphase 2007–2009 Grösse 30 m2 (Erweiterung) Koste – Auftraggeber privat Bei dem Friedhofgebäude in Erlenbach teilten wir das Raumprogramm auf zwei Eingriffe auf. Eine raumhaltige Mauer nimmt die Funktionen auf, die dem Unterhalt des Friedhofs dienen. Das eigentliche Aufbahrungsgebäude wird dagegen frei in den Friedhof gesetzt. Es besteht aus mehreren Einzelbauten, die sich aneinander anlehnen. Es entsteht eine Architektur, in der die einzelnen Elemente aufeinander verweisen und sich gegenseitig bedingen. Der Weg der Trauernden führt vom stirnseitig zum See offenen, gedeckten Vorplatz über den geschlossenen Besucherraum bis hin zum intimen, in sich ruhenden Aufbahrungsraum. Das Baufeld liegt an bevorzugter Lage in Prag, zwischen einem grosszügigen Innenhof und dem Ufer der Moldau. Ziel ist, die charakteristische Lage auszunützen und möglichst vielen Wohnungen einen Blick auf die Flusslandschaft zu ermöglichen. Die vorgeschriebene Attika interpretieren wir nicht als rückgestaffeltes, sondern als aufgelöstes Geschoss. Durch einen halbgeschossigen Versatz entsteht eine Schnittfigur, welche die Fassaden prägt und eine sägezahnartige Silhouette erzeugt. Die Struktur des Hauses wird so direkt zur Fassade. Diese ist aus grossformatigen Betonfertigteilen gefügt, die eine skulptural-plastische Wirkung erzeugen. Die Sanierung des Theaters erforderte 700 zusätzliche Sitze und mehr Foyerflächen. Diese Vorgaben und der limitierte Budgetrahmen bildeten die Ausgangslage für die radikale Transformation des Bestandes in ein zeitgemässes Musical-Theater. Unser Projekt ‘kannibalisiert’ bestehende Bauteile wie das Untergeschoss und den Bühnenturm. Das neue Volumen reagiert differenziert auf die unterschiedlichen Massstäblichkeiten des Kontextes. Die Fassade aus gefalzten Lochblechen erinnert tagsüber an Industriebauten. Nachts beginnen die hinter der durchscheinenden Membran liegenden Fenster zu leuchten und verwandeln den Bau in eine festliche Laterne. Der Bauherr kam mit dem Wunsch, den grosszügigen Gartenanteil auf seinem Grundstück besser zu nutzen. Wir planten einen Gartenpavillon als Erweiterung des Wohnraumes, dessen Dach als Terrasse begehbar ist. Der Sitzplatz, das Pflanzbeet und das Wasserbecken ergeben zusammen mit dem Kleinbau ein eigenständiges, kräftiges Ensemble. Wir reduzierten deshalb bewusst die Materialisierung. Für die gewinkelten Glasflächen entwickelten wir spezifische Details. In den unterschiedlichen Glas- und Wasserflächen spiegeln sich das Haus, die Bäume, die Jahreszeiten. Der Pavillon löst sich manchmal im wechselseitigen Dialog mit seiner Umgebung nahezu auf. 15 Erweiterung Haus Gross, Greifensee, Schweiz Staatsarchiv Kanton Basel-Landschaft, Liestal, Schweiz Hardau-Schulen, Zürich, Schweiz Quartierzentrum Aussersihl, Zürich, Schweiz Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2003, Planungsphase 2003 –2004, Bauphase 2004 –2008 (zwei Phasen) Grösse 67 m2 (Neubau), 127 m2 (Umbau) Kosten – Auftraggeber privat Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2000 (1. Preis), Planungsphase 2001–2007, Baupahse 2005 –2007 Grösse 4’705 m2 Kosten CHF 15.4 Mio. Auftraggeber Kanton Basel-Landschaft Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 2002 (1. Preis), Planungsphase 2002 –2004, Bauphase 2004 –2005 Grösse 2’476 m2 (Berufswahl), 2’334 m2 (Primar) Kosten CHF 15.7 Mio. (Bw.), CHF 14.6 Mio. (Pr.) Auftraggeber Stadt Zürich Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 1999 (1. Preis), Planungsphase 2002–2003, Bauphase 2003 –2004 Grösse 866 m2 Kosten CHF 3.0 Mio. Auftraggeber Stadt Zürich Der Flächenbedarf der eingeschossigen Reihenhaussiedlung aus den 1960er Jahren erscheint heutzutage verschwenderisch. Da unterirdische Bauten nicht zur Ausnützung zählen, schlugen wir ein unterirdisches Patio-Haus als eigentliches ‘Zweithaus’ vor. Während zwei Höfe scharf in den Garten geschnitten sind, lagern sich zwei neue Zimmer und ein Bad an den bestehenden Keller an. Aus dem Hobbyraum entstand ein drittes Zimmer. Ein ehemaliger Kriechkeller wurde zum Heimkino. Durch den Flächengewinn wurde die Aufhebung von zwei Zimmern im Erdgeschoss möglich. Erst jetzt reagiert das Haus auch auf seine privilegierte Lage als Kopfbau der Reihe. Durch den Standort des bestehenden Staatsarchivs, abgeschnitten von der Stadtmitte durch die Bahn, kommt der öffentliche Charakter der Institution kaum zum Ausdruck. Die Forderung nach einer Verdoppelung des Raumprogramms verstanden wir als Chance, das bestehende Gebäude in eine kräftige und selbstbewusste Form zu überführen. Wir schlugen eine Aufstockung des Archivtraktes vor. Durch die Anordnung des öffentlichen Bereichs im zweiten Obergeschoss wird der Besucherbereich aus der Enge der Topografie herausgehoben. Über den Bahndamm hinweg tritt er als gläserne Attika mit dem gegenüberliegenden Stadtteil von Liestal in Beziehung. Zwei benachbarte Schulen von Otto Glaus aus den 1960er und den 1980er Jahren waren zu erweitern. Das Nebenund Ineinander ganz verschiedener Stadtfragmente macht den Perimeter zu einem schwierigen, aber spannenden Stück Stadt, geprägt durch starke Gegensätze. Wir versuchten, diesen Ort nicht zu beschönigen, sondern weiterzudenken. In einer städtebaulichen Umkehrung wird das Geviert geöffnet und mit einem mäandrierenden, öffentlichen Parkraum vernetzt. Mit jeweils spezifischen Massnahmen wurden die bestehenden baulichen Fragmente ergänzt, in ihrer räumlichen Präsenz gestärkt und an den neuen Aussenraum angebunden. Nach einer Kostenreduktion von 45% wurde die Fläche lediglich um 25% reduziert, was fortan bedeutete: Strategischer Minimalismus! Ein punktuell veredelter Rohbau bietet nun Raum für vielfältige Aktivitäten. Das Gebäude integriert sich in den Park, über seine Form und über die Fassade. Kalksandsteine waren das günstigste Baumaterial, mit einem radikalen Farbeinsatz ‘töteten’ wir das etwas datierte Material, sodass nur Form und Farbe übrig blieben. Ausgehend vom Bild der Baumrinde wurde die Fassade perforiert und tätowiert. Es entstand eine Haut, die über das Bild einer Lochfassade hinausgeht, Tiefe erzeugt und das Haus mit der Umgebung in Beziehung setzt. 16 Wohnüberbauung Hegianwandweg, Zürich, Schweiz Ferienhaus, Flumserberg, Schweiz Auftrag Wettbewerb Daten Wettbewerb 1998 (1. Preis), Planungsphase 2000 –2002, Baupahse 2002–2003 Grösse 14’404 m2 Kosten CHF 32.8 Mio. Auftraggeber Familiengenossenschaft Zürich Auftrag Direktauftrag Daten Auftrag 2002, Bauphase 2003 Grösse 183 m2 Kosten – Auftraggeber privat Gemeinschaftlichkeit begreifen wir eher als Möglichkeit denn als Zwang. Sie findet ihre räumliche Entsprechung in der mit grosser Sorgfalt bearbeiteten Sequenz von öffentlichen zu privaten Räumen. Schnittstellenräume wie Hauseingangshallen, Wohnungsentrees und Balkone werden deshalb atmosphärisch und programmatisch verdichtet. In einer Zeit der Beschleunigung und Zersplitterung von Lebensstilen ist Flexibilität kein Luxus, sondern wird zur unverzichtbaren Anforderung. Wir arbeiten an einer Architektur, die räumliche Qualitäten festschreibt und zugleich offen ist für individuelle Aneignung und programmatische Veränderungen. Die meisten Ferienhäuser sehen identisch aus und selten wird in der Planung auf den Charakter des Orts eingegangen. Unser Entwurf reagiert auf die wunderschöne Lage neben einer Alpwiese, indem er sich in die Höhe reckt, um auf allen Seiten die spektakuläre Aussicht einzufangen. Durch seinen Knick passt sich der Baukörper der Kurve des Hangverlaufs an. Äusserlich variiert das Haus das omnipräsente Thema des Chalets mit seiner dunklen Holzschalung und kleinen Fensteröffnungen zum Bild eines Chaletturms mit riesigen Panoramafenstern. Als Antithese zum Wohnen in abgeschlossenen Zimmern entwickelten wir unseren Entwurf als Ein-Raum-Haus. 17