Das folgende Folienskript dient als Grundlage für die Vorlesung BWL 1B Marketing von Prof. Dr. Andreas Diedrich im SS 2012. Sitzung: Begriffliche Grundlagen (Einführung) Nutzen Sie bitte zur Vorbereitung bzw. zur Nachbereitung der Vorlesung auch die auf der Website von Prof. Dr. Andreas Diedrich bereitgestellten Übungsmaterialen und Video-Mitschnitte. http://wirtschaft.fh-duesseldorf.de/personen/professorenschaft/diedrich/downloads/ Modul: Betriebswirtschaftslehre Veranstaltung: BWL 1B Themenbereich: Überblick über den Veranstaltungsteil BWL 1B - Marketing Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Wirtschaft Dozent: Prof. Dr. Andreas Diedrich Veranstaltungsübersicht Einordnung in den Studienverlauf des Bachelorstudiums Wie ist die Veranstaltung BWL 1 B Marketing im Studienverlauf des Bachelorstudiums einzuordnen? Welche Lehrinhalte aus früheren Veranstaltungen werden in der Veranstaltung BWL 1B Marketing aufgegriffen oder vorausgesetzt? 2 BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Veranstaltungsübersicht Einordnung in den Studienverlauf des Bachelorstudiums 1. Sem. BWL 1 A Grundlagen Betrieblicher Umsatzprozess Kinetische Werte operative/strategische Planung Organisation Personal Materialwirtschaft/Produktion 3 2. Sem. BWL 1 B Marketing Marketingziele Marketingplanung Strategie Marketingorganisation … erste Semesterhälfte Finanzierung/Finanzmanagement zweite Semesterhälfte BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Veranstaltungsübersicht Einordnung in den Studienverlauf des Bachelorstudiums Wie ist die Veranstaltung BWL 1 B Marketing im Studienverlauf des Bachelorstudiums einzuordnen? In welchen weiteren Veranstaltungen des Bachelorstudiums wird auf die Inhalte der Veranstaltung BWL 1B Marketing Bezug genommen? 4 BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Veranstaltungsübersicht Specialization Modules Core Moduls Einordnung in den Studienverlauf des Bachelorstudiums 5 1. Sem. 2. Sem. BWL 1A BWL 1B 3./4. Sem. 3./4. Sem. 3./4. Sem. 5./6. Sem. 5./6. Sem. BWL 2 Marketingmanagement Marketinginstruemnte Kommunikationswirtschaft BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Veranstaltungsübersicht Durchführung der Lehrveranstaltung und Selbststudium Präsenzveranstaltung (Live im Hörsaal) BWL 1 B Teil 1 Marketing vorlesungsergänz ende SelbstlernVideos (Internet) Selbststudium ergänzendes Literaturstudium Webinar (LivePräsenzveranstaltung im Netz) 6 vorlesungsbegleitende Folien (Folienskript) interaktive Lernkontrollen (Downloads) BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Veranstaltungsübersicht Literaturhinweise (1) vorlesungsbegleitende Gesamtdarstellung: Scharf, Andreas; Schubert, Bernd; Hehn, Patrick: Marketing – Einführung in Theorie und Praxis, Stuttgart 2009 (4. Auflage) Veranstaltungsübersicht Literaturhinweise (2) Literatur für das vorlesungsbegleitende Selbststudium (Basisdarstellung einzelner Themenbereiche) Wöhe, Günter Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, München 2010 Vierter Abschnitt: Der Absatz S. 381 – 518 Jung, Hans Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, München 2010 Kapitel F: Absatz und Marketing S. 551 - 708 Veranstaltungsübersicht Literaturhinweise (3) Literatur für das vertiefende Selbststudium Becker, Jochen Marketing-Konzeption. Grundlagen des ziel-strategischen und operativen Marketing-Managements, München 2009 Bruhn, Manfred Marketing - Grundlagen für Studium und Praxis, Wiesbaden 2010 Homburg, Christian; Krohmer, Harley Marketingmanagement Wiesbaden 2009 Kotler, Philip; Lane Keller, Kevin ; Blieme, Friedhelm Marketing-Management - Strategien für wertschaffendes Handeln München 2007 Veranstaltungsübersicht Veranstaltungsinhalte Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen des Marketing Grundlagen des Marketingmanagement (Planung, Organisation, Controlling) Konsumentenverhalten Marktforschung/Marketingforschung Marketingkonzeption (Ziele und Strategien, Marketingmix) Marketingmix (Politikbereiche) Produktpolitik Preispolitik Kommunikationspolitik Distributionspolitik 10 BWL 1B Übersicht über die Lehrveranstaltung - Marketing © Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Modul: Betriebswirtschaftslehre/Quantitative Methoden Veranstaltung: BWL 1B – Marketing Themenbereich: Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen des Marketing Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Wirtschaft Dozent: Prof. Dr. Andreas Diedrich Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen Detail- Gliederungsübersicht (Sitzung 1) 1 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen des Marketing 1.1 Grundbegriffe - Bedürfnis, Bedarf, Nachfrage - Markt, relevanter Markt - Marketing - Produkt - ganzheitliche Markt- und Umweltorientierung 1.2 Unternehmerische Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt - Produktionsorientierung - Produktorientierung - Verkaufsorientierung - Marketingorientierung 1.3 Produktspezifische Besonderheiten des Marketing - Konsumgütermarketing - Investitionsgütermarketing - Dienstleistungsmarketing - Handelsmarketing - Non-Profit-/Social-Marketing 12 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Bedürfnis – Bedarf - Nachfrage Mangelgefühl eines Menschen und den damit verbunden Wunsch diesen Mangel zu beseitigen. Bedürfnis Bedarf Am Markt wirksam werdender Bedarf. 13 Derjenige Teil der Bedürfnisse, den ein Individuum mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mittel befriedigen kann und will. (Mit Kaufkraft ausgestatteten Bedürfnisse) Nachfrage BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Konsequenzen für das Marketing Wünsche (materielle/immaterielle, individuelle/kollektive) Bedürnisse Güterangebot Sach- und Dienstleistungen NachKaufkraft frage 14 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Konsequenzen für das Marketing • Menschliche Bedürfnisse und Wünsche sind der Ausgangspunkt des Marketing. Sie müssen im Rahmen der Marktforschung identifiziert und konkretisiert werden (Bedürfnis als psychologische/vorökonomische Größe). • Menschliche Bedürfnisse sind grundsätzlich unbegrenzt. D.h. nicht alle Bedürfnisse können mit den verfügbaren Mitteln (Budget, Kaufkraft) vom Individuum befriedigt werden (Knappheitsphänomen). • Nicht jedes Bedürfnis führt zu einem Bedarf. Menschen setzen Prioritäten bei der Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Die Bedürfnisse der Menschen verändern sich im Zeitverlauf und in Abhängigkeit der jeweiligen Lebens-/Umfeldsituation (vgl. Überlegungen zur Bedürfnispyramide nach Maslow). • Unternehmen müssen daher ihre Leistungsangebote/Aktivitäten an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten (Kundenorientierung). • Veränderte Bedürfnisse (Bedürfnisprioritäten) bedingen eine Anpassung/Weiterentwicklung des Leistungsangebotes (Produkte, Services, etc.). Ob ein Produkt zu Befriedigung des Bedarfs geeignet erscheint, entscheidet der Konsument vor dem Hintergrund des erwarteten Nutzen. • Unternehmen benötigen Informationen, Ressourcen und Fähigkeiten (Kompetenzen), um bedarfsgerechte Leistungsangebote erstellen zu können. 15 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Konsequenzen für das Marketing • Bedürfnisse werden verspürt • Bedürfnisse werden bewertet/sortiert • Verfügbare Kaufkraft wird den Bedürnisse zugeordnet • mögliche Produkte/Leistungen werden in Hinblick auf ihren Nutzen ausgewählt • Es kommt zur konkreten Kaufhandlung Nachfrage • Bedürfnisse der Konsumenten werden erforscht (Marktforschung) • Unternehmerische Fähigkeiten (Kompetenzen) und Ressourcen (Mittel) werden genutzt, um bedarfsgerechte Leistungen zu entwickeln und herzustellen. • Unternehmen bieten die Produkte an, die den vermuteten Bedarf der Kunden decken können. Leistungsangebot Markt 16 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Markt und relevanter Markt • Auf Märkten treffen Angebot und Nachfrage nach bestimmten Gütern aufeinander. (Faktormärkte (Beschaffungsmärkte), Gütermärkte (Absatzmärkte), Arbeitsmärkte, Finanzmärkte, etc. • Auf Märkten treten Nachfrager und Anbieter in Austauschbeziehungen, die Interaktionen führen zur Bildung eines Marktpreises (Ausgleich von Angebot und Nachfrage). • Zur Beurteilung der Marktsituation ist es für Unternehmen wichtig zu wissen, wer die Mitanbieter (Wettbewerber) auf dem Markt sind und wie sich die Nachfragesituation (Anzahl der Nachfrager, Bedarf und Kaufkraft der Nachfrager) darstellt. • Unternehmen müssen daher den Markt auf dem sie agieren wollen abgrenzen, um ihren relevanten Markt zu bestimmen. • Will ein Unternehmen seinen relevanten Markt bestimmen, ist eine Marktabgrenzung in sachlicher, räumlicher und zeitlicher Hinsicht vorzunehmen. Das Unternehmen muss festzulegen, wer konkret zu den Anbietern und Nachfragern der vom Unternehmen angebotenen Gütern zählen soll. Diese Marktabgrenzung erfolgt in der Praxis nach Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten und unterliegt in Grenzen einer gewissen Willkür (subjektive Sichtweise). 17 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Markt und relevanter Markt – regionale Marktabgrenzung Hamburg Bremen • Die räumliche Marktabgrenzung bezieht sich auf das (Markt-)Gebiet in dem das Produkt angeboten werden soll. Rostock Berlin Hannover Düsseldorf Magdeburg Erfurt - lokaler Markt Düsseldorf - regionaler Markt Rheinland/NRW - nationaler Markt Deutschland - internationaler Märkt z.B. Benelux, DACH - globaler Markt Dresden Frankfurt Mainz Nürnberg Stuttgart 18 München Internationalisierung in die DACH-Märkte (Deutschland, Österreich, Schweiz) BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Markt und relevanter Markt – zeitliche Marktabgrenzung • Die zeitliche Marktabgrenzung beschäftigt sich mit die Frage, wie lange die aktuell gültigen Angebotsund Nachfragebedingungen Gültigkeit/Wirksamkeit behalten. • Das Unternehmen muss sich überlegen wann die Wettbewerbssituation/Nachfragesituation sich verändern wird und wie sich dies auf die im Zeitverlauf absetzbare Menge auswirken wird. - zeitliche Reichweite des Produktabsatzes bei Saisonartikeln - zeitliche Reichweite des Produktabsatzes bei stark modischen Produkten - zeitliche Reichweite des Produktabsatzes in Abhängigkeit des Produktlebenszyklus sowie des Innovationsverhaltens der Wettbewerber 19 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Markt und relevanter Markt – sachliche Abgrenzung Bedürfnis kleiner Hunger/Zwischenmahlzeit eigenes Produktangebot • Die sachliche Marktabgrenzung beschäftigt sich mit die Frage, mit welchen anderen Produkten das angebotene Produkt im Wettbewerb steht . - direkter Wettbewerb – gleiche Produkte anderer Anbieter - indiekter/Substitutionswettbewerb – andere Produkte mit vergleichbaren Eigenschaften zur Bedürfnisbefriedigung direktes Wettbewerbsangebot indirektes WettbeWerbsangebot (Substitutionswettbewerb) 20 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Veränderung von Kundenbedürfnissen: Beispiel Geburtstagskuchen „Der Geburtstagskuchen im Wandel der Zeit!“ Aufgabenstellung: a) Erläutern Sie anhand der folgenden Folie den Wandel der Kundenbedürfnisse in Zeitverlauf und nennen Sie mögliche Ursachen/Einflussgrößen für diese Entwicklung. b) Welche Nutzenkriterien werden für die Konsumenten in der jeweiligen Situation entscheidend gewesen sein? c) Zeigen Sie auf, wie die Unternehmen auf diesen Wandel der Kundenbedürfnisse marketingpolitisch (produktpolitisch) reagiert haben. 21 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Veränderung von Kundenbedürfnissen: Beispiel Geburtstagskuchen Platzhaltertext selbst backen Backmischung Tiefkühltorte Geburtstagsevent 22 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Marketing als Begriff und als Denkhaltung 23 • Was bedeutet im Kontext der Begriffe Bedürfnis, Bedarf, Nachfrage sowie im Zusammenspeil von Leistungsangebot und –nachfrage der Begriff „Marketing“ (Definition)? • Wie hat sich der Bedeutungsinhalt des Marketingbegriff im Laufe der Zeit entwickelt und welche unterschiedlichen Denkhaltungen sind mit dem Marketingbegriff verbunden? BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.1 Grundbegriffe Marketing heißt … ... Vermarktung von Gütern und Dienstleistungen Fazit • Aktivitäten und Prozesse, die mit dem Absatz oder der Vermarktung von Gütern und Dienstleistungen und den Transaktionen zwischen Produzenten und Abnehmern zu tun haben. 24 ... systematische Marktbearbeitung Gezielter und systematischer Einsatz der Marktbearbeitungsinstrumente (Preis, Werbung, etc.) auf der Basis von durch Marktforschung gewonnenen Informationen über den Markt, die Konkurrenz, das Verhalten der Konsumenten und die Wirkung der Marktbearbeitungsinstrumente. ... absatzorientierte Unternehmensführung Unternehmensführungskonzept, das alle Aktivitäten des Unternehmens systematisch und effizienter als die Konkurrenz an den Bedürfnissen der Abnehmer ausrichtet, um dadurch die Erreichung der Unternehmensziele zu gewährleisten. Marketing als Philosophie einer marktorientierten Führung des gesamten Unternehmens, in welchem der Absatzmarkt den Ausgangspunkt aller strategischen und taktischen Planungen bildet. (Kotler, u.a.: Grundlagen des Marketing, München 2007, S. 110) BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmerische Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt ganzheitliche Markt und Umweltorientierung Produktionsorientierung Marketing Denkhaltungen Marketingsorientierung Produktorientierung Verkaufsorientierung 25 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmersiche Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt 1 Produktionsorientierung Blickwinkel: - eigenes Unternehmen Basisüberlegung: - Verfügbarkeit der Produkte, Preis der Produkte Marketingaufgabe: - Auf-/Ausbau der Produktionskapazitäten Verbesserung der Fertigungsverfahren - Senkung der Herstellkosten Fazit/Maxime: 26 - Der Absatz der Produkte wird als letzte, nicht als wichtigste Phase des betrieblichen Transformationsprozesses verstanden. - Der Absatzbereich muss verkaufen, was die Produktion herstellt. BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmersiche Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt Produktorientierung 2 Blickwinkel: - eigenes Unternehmen und Konsument Basisüberlegung: - Konsument fordert immer neue, bessere Produkte - Der Absatzerfolg steigt mit der Anzahl der anbotenen Produkte (Innovationen, Variationen) Marketingaufgabe: - Entwicklung besserer Produkte - Verkürzung der Entwicklungsgeschwindigkeit - starke Produktdifferenzierung Fazit/Maxime: 27 - Produktentwicklung orientiert sich (noch) an der technischen Machbarkeit, nicht an den Bedürfnissen der potenziellen Kunden. BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmersiche Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt Verkaufsorientierung 3 Blickwinkel: - eigenes Unternehmen und Konsument Basisüberlegung: - aggressives Vermarkten von Überangeboten Marketingaufgabe: - Konsumenten vom eigenen Angebot überzeugen, ggf. überreden - Erschließung und Nutzung alternativer Ansprachekanäle (Multikanalvertrieb) - Dominanz der Werbung/Kommunikation Fazit/Maxime: 28 - Ausrichtung des Unternehmensstrukturen und Systemen (z.B. Provisionen, Vergütung) auf den (kurzfristigen) Absatzerfolg BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmersiche Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt Marketingorientierung 4 Blickwinkel: - Konsumenten und Wettbewerber Basisüberlegung: - Das Unternehmen stellt nicht Güter her und sucht dann nach Käufern, sondern geht von den Wünschen der Käufern aus (Marktforschung), um bestimmen zu können, welche Leistungen es anbietet. - Beachtung des Wettbewerbs Marketingaufgabe: - Ermittlung der Kundenwünsche - Produktvorschläge aus den Kundenbedürfnissen ableiten - Marktsegmentierung - Optimierung des Instrumenteneinsatzes (Marketing-Mix) Fazit/Maxime: 29 - Gleichzeitige Ausrichtung am Markt (Wettbewerb und den Kundenbedürfnissen BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Denkhaltungen des Marketing – unternehmersiche Grundeinstellungen gegenüber dem Absatzmarkt 5 Ganzheitliche Markt- und Umweltorientierung Blickwinkel: - eigenes Unternehmen, Kunde, Wettbewerb, Gesellschaft, Umwelt Basisüberlegung: - langfristige Unternehmenssicherung durch Gestaltung eines nachhaltigen Anreiz-BeitragsGleichgewichts zwischen allen Stakeholdern Marketingaufgabe: - Antizipation von Markttrends und gesellschaftlichen Reaktionen bezüglich des Marktauftritts bzw. des gesamten Verhaltens des Unternehmens Fazit/Maxime: 30 - Marketing als ganzheitliches Management von markt-/umweltgerichteten Beziehungen BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Beziehungsgefüge der ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung Öffentlichkeit PublicMarketing Unternehmen Lieferanten BeschaffungsMarketing internes Marketing Mitarbeiter absatzmittlergerichtetes Marketing endkäufergerichtetes Marketing Absatzmittler Endkäufer (wettbewerbsgerichtetes Marketing) Wettbewerber 31 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Quelle: Scharf u.a. Exkurs Gesellschaftliche Trends und ihre Bedeutung für das Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung polarisierte Gesellschaft – polarisierte Konsumenten Die Polarisierung zw. den gesellschaftlichen Gruppen wird weiter zunehmen. (gespaltene Gesellschaft) Quelle: modifiziert nach FMG 32 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Exkurs Gesellschaftliche Trends und ihre Bedeutung für das Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung Regionalisierung und Rückzug aus der Fläche (Urbanisierung) 2019 sind qualifizierte Dienstleistungen nur noch in Zenten verfügbar. Ein flächendeckendes Angebot ist nur noch elektronisch vorhanden. Quelle: modifiziert nach FMG 33 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Exkurs Gesellschaftliche Trends und ihre Bedeutung für das Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung hybride Konsumenten In 2019 wählen die Kunden Standardprodukte allein nach dem Preis, bei individuellen Leistungen primär nach der Kompetenzvermutung des Anbieters. Quelle: modifiziert nach FMG 34 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Exkurs Gesellschaftliche Trends und ihre Bedeutung für das Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung Lohas weiterhin auf dem Vormarsch In 2019 pflegen ein Drittel der Menschen ab 14 Jahren den Lebensstil der Lohas. (Lifestle of health and Sustainability) Quelle: modifiziert nach FMG 35 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft Exkurs Gesellschaftliche Trends und ihre Bedeutung für das Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung Komplexitätsreduktion durch ganzheitliche Services und Güterangebote In 2019 nehmen die Kunden weniger, aber dafür qualifiziertere (Lebens-)Beratung in Anspruch, verlangen ganzheitliche Lösungen und klare Empfehlungen. Quelle: modifiziert nach FMG 36 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Aufgaben des Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung marktbezogene Aufgaben unternehmensbezogene Aufgaben gesellschaftsbezogene Aufgaben marktbezogene Aufgaben: - Identifikation von Märkten und Zielgruppen - Produktgestaltung und-positionierung - Kommunikation - Gestaltung der Transaktionsbedingungen (Preise, Konditionen, Liefer- und Zahlungsbedingungen) - Warenverteilung (Distribution) - Betreuung der Kunden in der Nachkaufphase (Kundendienst, Services, etc.) Marketing 37 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Aufgaben des Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung marktbezogene Aufgaben unternehmensbezogene Aufgaben gesellschaftsbezogene Aufgaben unternehmensbezogene Aufgaben: - Koordination der betrieblichen Teilbereiche (Marktforschung, F&E, Beschaffung, Produktion, Finanzierung, etc.) aus marketingpolitischer Sicht - sachliche und zeitliche Abstimmung des Einsatzes der Marketinginstrumente - Gestaltung der Marketingorganisation (Einordnung des Marketings in die Aufbauorganisation des Unternehmens, Gestaltung der - Marketingprozesse) Marketing 38 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.2 Grundhaltungen gegenüber dem Absatzmarkt Aufgaben des Marketing im Rahmen einer ganzheitlichen Markt- und Umweltorientierung marktbezogene Aufgaben unternehmensbezogene Aufgaben gesellschaftsbezogene Aufgaben gesellschaftsbezogene Aufgaben: Integration von gesellschaftlichen Nebenbedingungen in den marktorientierten Führungsprozess durch eine Berücksichtigung und Gestaltung - der sozialen, - ethischen und - ökologischen Konsequenzen des unternehmerischen Handelns Marketing 39 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft 1.3 Produktspezifische Besonderheiten des Marketing Ausprägungsformen des Marketings (Überblick) Konsumgütermarketing Business Marketing Dienstleistungsmarketing Investitionsgütermarketing Handelsmarketing Marketing Non Business Marketing Marketing für NonprofitOrganisationen Social -Marketing 40 BWL 1B Marketing© Prof. Dr. A. DiedrichFH D Fachbereich Wirtschaft