11.Ausgabe 25. November 2010 Tübinger Sternchen Lieber Sternfreund, bei unserem letzten Treffen redeten wir über ferne Exoplaneten (21. November 2010 - 502 bekannte extrasolare Planeten) und außerirdisches Leben. Tatsächlich wissen wir auch von einem bewohnten Planeten. Sogar höher entwickeltes Leben hat sich auf ihm gebildet. Lebewesen kaum mit dem bloßen Auge sichtbar, bis hin zu wahren Giganten. Jede mögliche Form des Lebens hat sich dort entwickelt und es wimmelt dort in jedem cm³ davon. In der Tiefe der Ozeane und der Kontinente, auf der Oberfläche des Planeten bis in die höchsten Bereiche seiner Atmosphäre. Der Planet ist von Leben regelrecht befallen. Sicher hast du gemerkt, dass ich die Erde beschreibe. Die Bewohner des blauen Planeten haben sich an die Gegebenheiten angepasst. An Land bearbeiten Würmer und Bakterien die Erde, damit Pflanzen wachsen können. Diese wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um, und stehen auf dem Speiseplan von Pflanzenfressern. Fleischfresser haben diese wiederum zum fressen gern. Doch auch diese Tiere machen es nicht ewig und werden dann von den Kleinlebewesen und Pilze in der Erde entsorgt. Das gibt wieder Dünger für die Pflanzen. Auch in den Gewässern gibt es solch einen Kreislauf. Alles zusammen bildet ein Ökosystem. Pflanzen können nicht ohne die Tiere, Tiere nicht ohne Pflanzen überleben. Voraussetzung für solch ein System ist die richtige Umgebung, wie wir es mit der Erde haben. Das Zusammenspiel der Meere, der aktiven Vulkane und der Pflanzen, versorgt uns mit einer idealen Atmosphäre. Diese ist nicht zu stürmisch, aber durch die Sonneneinstrahlung doch so in Bewegung, dass Wolken zu den meisten Orten gelangen, so dass es dort regnen kann. Auch das Gleichgewicht zwischen der aufgenommen und der in den Weltraum reflektierten Sonnenstrahlung passt wunderbar für uns. Die riesigen Ozeane speichern Wärme und sorgen für eine ausgeglichene Temperatur auf der Erde von durchschnittlich +15°C. Ohne das Ozonschild in der oberen Atmosphäre wären wir der harten Sonnenstrahlung ausgeliefert. Noch weiter im Raum bewahrt uns der „Van Allan Gürtel“ vor den gefährlichen Partikel der Sonnenstürme und der kosmischen Strahlung. Unser Mond stabilisiert die Drehachse der Erde und die Bahn um die Sonne ist im richtigen Abstand nahezu Kreisförmig, so ist die Schwankung der Sonneneinstrahlung nicht zu groß. Die Sonne strahlt ruhig vor sich hin, nicht ungleichmäßig wie viele ihrer Geschwister. Auch haben wir in der näheren Umgebung keinen übergewichtigen Riesenstern, welcher uns am Ende seines kurzen Lebens bedrohlich werden könnte. Unglaublich, wie lebensfreundlich die Erde, der schönste Planet im Sonnensystem ist. Intelligente Lebewesen würden sich damit auszeichnen, solch einen Juwel von Planeten zu schützen und für das Leben zu bewahren. Ich hoffe, dass es solche intelligente Wesen auf der Erde gibt. Dein Jugendgruppenteam Inhalt Seite 3 Der Sternenhimmel im Dezember. 3 Planeten im Dezember. 4 Wer war Giordano Bruno? 5 Hinweise Der Sternenhimmel im November. Die Tage werden immer kürzer, um 18Uhr ist es schon Dunkel. So sehr wir die Sonne vermissen, dem Sternegucker kommt es sehr entgegen. Die Wintersternbilder stehen nun über dem Horizont. Allen voran der auffällige Orion mit dem bekannten Gasnebel M42, gefolgt vom hellsten Stern am Himmel (nach der Sonne), dem Sirius. Dieser muss sich jedoch sehr anstrengen, um mit dem Glanz von Jupiter mit halten zu können. Auch ein SternschnuppenSchauer ist zu beobachten. Vom 7. bis zum 17 Dezember sind die Geminiden unterwegs. Maximum am 14.Dezember mit ca. 120 Schnuppen pro Stunde. Planeten im November. Mars und Merkur sind im Dezember nicht zu beobachten. Venus ist als Morgenstern zu finden. Jupiter entfernt sich zwar immer mehr von der Erde, doch steht er immer noch auffällig im Süden. Nach Sonnenuntergang ist er nicht zu übersehen. Saturn erscheint in der zweiten Nachthälfte. Nicht so hell wie Jupiter, hält sein Anblick im Teleskop locker mit dem seines großen Bruders mit. Saturn ist der Liebling der Sternwartenbesucher. Uranus kann bei ausgestrecktem Arm, etwa eine Handbreite links oberhalb von Jupiter aufgefunden werden. Dabei rücken sich die beiden Gasriesen immer näher. Neptun ist am Abendhimmel im Sternbild Steinbock zu finden. Im Teleskop erkennt man nur ein kleines bläuliches Planetenscheibchen. Wer war Giordano Bruno? Im Januar 1548 wurde im süditalienischen Ort Nola „Filippo Bruno“ geboren. Sein Vater war der Soldat „Giovanni Bruno“, seine Mutter „Fraulissa Savolino“. Nach einer unglücklichen Kindheit, trat er mit 17 Jahren ins Kloster ein und nahm den Namen Giordano an. 1572 empfing er die Priesterweihe. Schon bald geriet er wegen seines rebellischen Wesens in Schwierigkeiten und musste fliehen. Er trat aus dem Mönchsorden aus und reiste durch halb Europa. Über Frankreich gelangte er in die Schweiz, das er im Streit verließ. Über Paris reiste er nach England. Dort geriet er mit den Gelehrten und der Kirche in Streit. Auch in Helmstedt brachte er nach kurzer Zeit den Pastor gegen sich auf. Er wurde aus der Kirchengemeinde ausgeschlossen. Es scheint, wo Giordano Bruno auftauchte, machte er sich Feinde. Seine Schriften erregten jedoch großes Interesse. Über antike griechische Literatur und dem Werk von Kopernikus gelangte er zu neuen Weltanschauungen. Seine Gedanken machten nicht, wie die des großen „Nicolaus Kopernikus“ am Rande des Sonnensystems halt. Als gläubiger Mensch war er der Überzeugung, dass über ein unendliches Universum, ein unendlich großer Gott steht. Er behauptete, die Sonne sei nicht das Zentrum des Universums. Wenn man die Sonne von irgendeinem der anderen Sterne aus beobachten würde, dann sähe sie genauso aus. Er ging noch weiter und sprach vom entstehen und vergehen ferner Welten, welche möglicherweise von unendlich vielen Lebewesen bewohnt sind! Für die Kirche war die Welt zweigeteilt. Von der Erde im Mittelpunkt bis zur Mondbahn, gehorchte alles den irdisch Gesetzen, alles jenseits der Mondbahn war göttlich und entzog sich dem menschlichen Verstand. Sich damit zu befassen somit sinnlos. 1591 kehrte Bruno auf Einladung von dem Adligen „Zuane Mocenigo“ nach Italien zurück. Dieser verriet ihn bei der Inquisition, worauf Bruno am 23. Mai 1592 verhaftet wurde. Er weigerte sich seine Schriften und Lehren zu widerrufen, daraufhin wurde Giordano Bruno zum Tode verurteilt. Als Bruno das Urteil vernahm, rief er aus: "Vielleicht habt Ihr, die Ihr mein Urteil verkündet, mehr Angst als ich, der es entgegennimmt." Das Urteil wurde am 17. Februar 1600 vollstreckt. In der Zeitung war zu lesen: "Der abscheuliche Dominikanerbruder von Nola, über den wir schon früher berichtet haben, wurde am Donnerstagmorgen auf dem Campio dei Fiori bei lebendigem Leibe verbrannt. Er war ein ungemein halsstarriger Ketzer, der aus seiner eigenen Eingebung verschiedene Dogmen gegen unseren Glauben fabrizierte, besonders aber gegen die Heilige Jungfrau und andere Heilige. Der Elende war so hartnäckig, dass er gewillt war, dafür zu sterben." Bruno wusste nichts von den bisher 502 bekannten Planeten um ferne Sterne. Heute können wir nur über seine modernen Ansichten staunen. Quellen: www.wikipedia.de www.ursulahomann.de/GiordanoBruno/inhalt.html www.wsws.org/de/2000/mar2000/brun-m11.shtml Homepage der Astronomischen Vereinigung Tübingen: www.sternwarte-tuebingen.de Hilfe für Einsteiger und Fortgeschrittene www.astronomie.de http://www.br-online.de/wissen/weltraum VDS (Vereinigung der Sternfreunde e.V.) www.vds-astro.de Forum für junge und jugendliche Amateurastronomen www.andromedaforum.de Wir hoffen du kommst zum nächsten Treff dein Jugendgruppenteam Ludwig, Katie und Katharina