Zwinglistrasse 3, Sanierung der Liegenschaft

Werbung
Stadt St.Gallen
Hochbauamt
Zwinglistrasse 3, Sanierung der Liegenschaft «Palace»
Bauherrin
Architektur
Ingenieur
HLKSE
Bauphysik
Akustik
Stadt St. Gallen vertreten durch das Hochbauamt
Projektleiter: Ludwig Gächter Pestalozzi
N
Ghisleni Planen Bauen GmbH
St.Gallen
Planung: Stefano Ghisleni und Thomas Müller
Realisation: Maurizio Ghisleni
Borgogno Eggenberger + Partner AG
Thomas Eggenberger
St.Gallen
Amstein + Waltert
St.Gallen
Studer + Strauss
St.Gallen
Baumann Akustik u. Bauphysik AG Bazenheid
Projektablauf
Planungsphase
Baubeginn
Bauende
Bauzeit
Kredit
Vorbereitungsarbeiten
Gebäude
Betriebseinrichtung
Umgebung
Baunebenkosten
Reserve
Ausstattung
Gesamtkosten
Januar 2008
Juni 2008
September 2008
4 Monate
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
285’000
2’519’000
340’000
42’000
104’000
200‘000
55‘000
3’545’000
Projektdaten
Kosten umbauter Raum
Umbauter Raum
Fassadenfläche
CHF/m3
m3
m2
327
7‘700
1‘535
Das «Palace»-Gebäude wurde 1923/24 von
Moritz Hauser für Julius Schulthess mit einem
Kinotheater und Wohnungen erstellt. In den
50er- Jahren erfolgte eine Modernisierung des
Kinos. Sitze, Oberflächen und Beläge wurden
erneuert. Dieses Interieur ist heute noch vorhanden und verleiht dem «Palace» viel Charme.
Das Bauwerk zählt zu den architekturgeschichtlich bedeutenden Bauten der Stadt St.Gallen,
welche den Übergang von der klassizistischen
zur modernen Architektur dokumentieren. Während sich die Fassaden noch in weiten Teilen an
der traditionellen Bauweise orientieren, zeigen
sich in der Grundrissaufteilung, der Konstruktionsweise und der Materialisierung doch klare
Züge der aufkommenden funktionalen Architektur. Der Bau wurde in Massivbauweise erstellt,
teilweise in Stahlbeton. Das Dachgeschoss erfolgte in Holzbauweise. Die Fenster stammen
aus verschiedenen Zeitepochen; teilweise noch
aus der Bauzeit von 1924, andere vom Umbau in
den 50gern, einige sind im Rahmen des normalen Unterhalts ersetzt worden.
Das Gebäude wurde im August 2003 durch die
Stadt erworben mit der Idee dort einem breiten Publikum professionelles Kulturschaffen zu
präsentieren. Es soll Tanz, Theater, Kabaretts,
Comedy, Chansons, Weltmusik sowie Literatur
präsentiert werden.
In den drei unteren Geschossen installierte sich
die Trägerschaft «Palace» in zwei Saisons sehr
überzeugend. Schon beim Start im Herbst 2006
war das Haus völlig ausverkauft. Auch die folgenden Anlässe entsprachen einem Bedürfnis
der Bevölkerung. Dies ermöglichte die Zustimmung des Stadtparlaments im Oktober 2007
zu einer Anpassung der öffentlichen Räume an
die derzeit geltenden Bestimmung. Zeitgleich
wurde das Gebäude einer sanften Sanierung
unterzogen.
Die Nutzenden wollten den Charme des ehemaligen Kinos möglichst bewahren. Dies bezieht
sich auf alle Oberflächen und einen grossen Teil
der eingebauten Elemente. Andererseits haben
sich die Auflagen und Anforderungen bezüglich
Sicherheit für die Besucher seit der Erstellung
der Baute Anfangs des 20. Jahrhunderts geändert. Mit den Umbauarbeiten wurde die Bausubstanz diesen Vorschriften angepasst. Die
rauchfreien Kulturräume sind für maximal 300
Besucher ausgelegt. Im Erdgeschoss ist ein hindernisfreier Zugang und ein WC für Menschen
mit Behinderung eingebaut worden. Die WCAnlagen im Untergeschoss wurden vergrössert.
Auch die Entrauchungsanlage für den Brandfall
ist angepasst worden. Die Infrastruktur der
Bar wurde ersetzt, Bühnenelemente und Bühnenschubladen sind gebaut worden, aus dem
Archiv eines Schulhauses wurden Holzstühle
beschafft. Die bühnentechnischen Anlagen für
Ton und Licht wurden definitiv und schallentkoppelt eingebaut. Die Fassadenanschriften
sind teilweise erneuert worden, die Neonlinien
über dem Sockel wurden wieder reaktiviert. Da
in diesem Haus per Grundbucheintrag keine
Filmvorführungen mehr gezeigt werden dürfen,
wurde die Fassadenaufschrift «Cinema» auf der
Ostseite entfernt. Ebenso wurde beim Schriftzug über dem Eingangsvordach nur noch das
Wort «Palace» mit Neonlichtbändern versehen.
Dachgeschoss mit Ateliers
Im Weiteren waren die haustechnischen Anlagen (Heizung, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Sanitär, Elektrisch) des ganzen Hauses in
die Jahre gekommen und mussten saniert und
teilweise ersetzt werden. Durch den Wechsel
der Ölheizung zu einer modernen Gasheizung
kann der Öltankraum neu als Werkstatt für die
Kultur genutzt werden. Die Nassräume in den
Büro- und Wohngeschossen sind erneuert worden. Die Ateliers im Dachgeschoss wurden wärmegedämmt, neu verkleidet und gestrichen.
Die Fassade wurde gewaschen, lose Putzstellen wurden ersetzt. Der Verputz ist naturfarben
und war nie gestrichen worden - daher auch bei
der Renovation 2008 nicht. Die Fenster im Dachgeschoss mussten ersetzt werden. Alle Fenster
wurden wieder im ursprünglichen Mahagonirot
gestrichen.
Terrasse
2. und 3. Obergeschoss mit Büros
Unterbühne
Bühne
Saal
Haustechnik

Bar
Vorplatz
WC-Anlage
Rauchzone
Eingangshalle
Haupteingang
Untergeschosss
Erdgeschoss

Dachgeschoss
4. Obergeschoss
3. Obergeschoss
2. Obergeschoss
Galeriegeschoss
Erdgeschoss
Untergeschoss
Längsschnitt
Terrasse
4. Obergeschoss mit Wohnung
Zw
e
ss
ra
ist
gl
in
Garage
Eingang
Büro
Wohnen
Ateliers
Luftraum
Büro
Galerie
Garderobe
Galeriegeschoss
Rosenbergstrasse
Fotos: Florian Bachmann, September 2008, www.hochbauamt.stadt.sg.ch
Herunterladen