PROJEKTBERICHT – KPZT| DI Kurt Pock UNIFIED TIMBER CONNECTIONS [UTC] Standardisierung von Verbindungssystemen im Holzbau 01 2015 - 07 2016 Inhalt 1 ALLGEMEINES 2 HORIZONTALE EINWIRKUNGEN | ANSCHLUSSKRÄFTE AUSGANGSITUATION | ERGEBNISSE LASTERMITTLUNG GRUNDRISS ERMITTLUNG DER ERSATZLASTEN LASTFALL ERDBEBEN 3 ÜBERSICHT DER 3 STANDORTE STANDORT GRAZ ANSCHLUSSKRÄFTE AUSSTEIFENDER WÄNDE NÄHERUNGSWEISE BESTIMMUNG NACH EC 8 (BAUWERKSHÖHE) STANDORT LEOBEN STANDORT GRAZ STANDORT INNSBRUCK GEGENÜBERSTELLUNG EINWIRKUNG ERDBEBEN WIND MITTLERE GESCHOSSLASTEN FÜR VORDIMENSIONIERUNG BASISWERTE NORM SCHUBFLUSS IN DER ANSCHLUSSFUGE VERANKERUNGSKRÄFTE (ZUGANSCHLÜSSE) ANSCHLUSSMOMENTE QUERKRAFT VERHÄLTNIS ERDBEBEN-WIND ANSCHLUSSKRÄFTE IN AUSGEFÜHRTEN EINFAMILIENHÄUSERN VERBINDUNGSTECHNIK AUSGANGSITUATION | ERGEBNISSE NORMATIVE VORGABEN BEI VERBINDUNGSMITTELN HÄUFIG EINGESETZE VERBINDUNGSMITTEL AUSZUG AUS DEN DERZEIT GÜLTIGEN NORMEN AUSZUG AUS DER B 1995-1-1:2015 ANHANG K AUSZUG AUS DER B 2215:2009 WIDERSTÄNDE DER VERBINDUNGEN VERBINDUNG NACH K.10 | SCHRAUBEN ZUGANSCHLUSS DÜBEL AN STB SCHUBANSCHLUSS WINKEL AN STB DECKE - WAND | SCHUBFUGE | VERBINDUNG MIT SCHRAUBEN DECKE - WAND | SCHUBFUGE | VERBINDUNG MIT SCHRAUBEN ODER WINKEL GELENKIGER STOß – VERSCHRAUBTER FALZ – SCHUBBEANSPRUCHUNG GELENKIGER STOß – VERSCHRAUBTER FALZ – ZUGBEANSPRUCHUNG GELENKIGER STOß – EINGELASSENE DECKLAGE – GENAGELT- SCHUB GELENKIGER STOß – EINGELASSENE DECKLAGE – GENAGELT- ZUG WAND-WAND – ECKVERSCHRAUBUNG WEITERFÜHRENDE ÜBERLEGUNGEN EINFLUSS VON STEIFIGKEITEN VON SCHUB- UND ZUGANKERN FORDERUNG NACH ÜBERFESTIGKEIT IN BESTIMMTEN TRAGWERKSTEILEN SCHUBWINKEL MIT ABSTANDSMONTAGE VERFÜLLTER RINGSPALT BEI HINTEREINANDER GESETZTEN DÜBELN 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 11 1 ALLGEMEINES Die vorliegende Arbeit von KPZT | Ingenieurbüro für Tragwerksplanung und Holzbau, DI Kurt Pock beschäftigt sich vornehmlich mit der Analyse ausgeführter Holzbauten und Ableitung von Vorgaben für künftige Entwicklungen. In einem ersten Schritt werden die horizontalen Einwirkungen an diversen Objekten untersucht um daraus Größenordnungen der Anschlusskräfte abzuleiten. Dazu wird der idealisierte Grundriss eines aktuell umgesetzten Wohngebäudes herangezogen. Die Standorte werden in Österreich variiert und die errechneten Lasten auf einen Dreigeschosser und einen Fünfgeschosser aufgebracht. So werden die signifikanten Anschlusskräfte errechnet und verglichen. Parallel dazu werden Anschlusskräfte umgesetzter Einfamilienhäuser ausgewertet. Im nächsten Abschnitt werden häufig eingesetzte Verbindungsmittel untersucht und hinsichtlich der in der Praxis angesetzten Widerstände beschrieben. Weiters wird Bezug auf die derzeit gültigen Maximalabstände in der Norm genommen. Zum Schluss steht ein Auszug aus offenen Fragestellungen der Praxis an die Forschung. Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse der bearbeiteten Punkte findet sich im PROJEKTBERICHT – KURZFASSUNG UNIFIED TIMBER CONNECTIONS [UTC] vom 7.8.2016 (als Anlage beigelegt). 2 HORIZONTALE EINWIRKUNGEN | ANSCHLUSSKRÄFTE AUSGANGSITUATION | ERGEBNISSE Beide Einwirkungen Erdbeben und Wind werden vom horizontalen Tragsystem des Objektes in den Untergrund abgeleitet. Dies ist zur Erhaltung der Rotations- und Translationsstabilität erforderlich. Umgangssprachlich auch Aussteifung genannt. Welchen Einfluss hat welche Belastung, welche ist im dimensionsgebend bei unterschiedlichen Sicherheitsniveaus im Grenzzustand der Tragfähigkeit ULS und unterschiedlichen Limits im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit SLS. Ergebnisse | zusammengefasst Diese Ergebnisse sind als Größenordnungen zu sehen um den konstruktiv sinnvollen und wirtschaftlichen Einsatz der jeweiligen Verbindung beurteilen zu können. Mittlere Geschosslasten | für die Vordimensionierung Lastfall Erdbeben Dachgeschoß, Dachkonstruktion inkl. der anteiligen Wände: Zwischengeschoss, Decke inkl. der anteiligen Wände: 4,00 kN/m² 5,50 kN/m² Eigenschwingdauer | Frequenz Dreigeschosser Fünfgeschosser T1= 0,259 s entspricht 3,86 Hz T1= 0,381 s entspricht 2,62 Hz Laststeigerung durch Gebäudehöhe 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 22 Die Belastung nimmt mit der Gebäudehöhe zu, vergleicht man die Lasten eines Dreigeschossers an der Anschlussfuge zum Massivbau und die adäquate Fuge eines Fünfgeschossers (drei Geschosse von oben, Ebene 3) ergeben sich folgende Laststeigerungen Belastung aus Erdbeben Belastung aus Wind 1,25 1,15 25% Steigerung 15% Steigerung Anschlusskräfte | Designniveau Schubfluss in der Anschlussfuge Wandscheiben an Bodenplatte Wind Dreigeschosser Fünfgeschosser 2,5 -4,3 kN/m 4,5 -7,8 kN/m Dreigeschosser Fünfgeschosser 11,5 -37,5 kN/m 20,2 -65,3 kN/m Zweigeschosser 4,6-11,5 kN/m Erdbeben informativ Verankerungskräfte Zuganschlüsse (ohne Rückstellende aus Eigengewicht) Wind Dreigeschosser Fünfgeschosser 12,9 -22,3 kN 39,4 -68,3 kN Erdbeben Dreigeschosser Fünfgeschosser 84,7 -273 kN 235 - 762 kN Zweigeschosser 16,8-44,9 kN Querkraft (Schubfluss) Dreigeschosser Fünfgeschosser 4,6 – 8,7 6,7 - 8,4 Anschlussmoment (Zug) Dreigeschosser Fünfgeschosser 6,6 - 12,3 6,0 - 11,2 informativ Verhältnis Erdbeben / Wind Erdbeben ist für die Aussteifung dimensionsgebend. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 33 LASTERMITTLUNG Mittlere Geschosslasten für Vordimensionierung In der Tabelle dargestellt, sind Eigenlasten aus drei realen Projekten. Für die nachfolgende Berechnung sind die Durchschnittswerte aus der Tabelle genommen worden. Basis Geschoßhöhe 3m MASSEN 15-024 MRL 15-049 GLE 15-038 HZP Dach Decke Wand Innen Wand Außen ∑ Dach + Anteil Wände ∑ Decke + Anteil Wände gk= [kN/m²] gk= [kN/m²] gk= [kN/m²] gk= [kN/m²] gk= [kN/m² / m] gk= [kN/m² / m] 600,00 1126,00 318,00 3,20 3,50 3,10 3,70 4,70 4,20 0,89 0,68 0,59 0,70 0,53 0,56 3,99 4,11 3,68 5,29 5,92 5,35 Mittelwert 3,27 4,20 0,72 0,60 3,93 5,52 Brutto Fläche [m²] Zur Vordimensionierung des Tragwerks zur horizontalen Lastableitung kann vereinfacht mit verschmierten Lasten gerechnet werden, die Mittelwertberechnung ergibt gerundet: Dachgeschoß, Dachkonstruktion inkl. der anteiligen Wände: Zwischengeschoss, Decke inkl. der anteiligen Wände: 4,00 kN/m² 5,50 kN/m² Basiswerte Norm Die Erdbebenlast und Windlast war auf drei verschiedenen Standorten ermittelt worden. ORT Erdbeben Zone agr [m/s²] Seehöhe [m] qp [kN/m²] LEOBEN GRAZ INNSBRUCK 2 1 4 0,64 0,47 1,09 547 369 573 0,26 0,26 0,46 GRUNDRISS Zur Ermittlung von Referenzanschlusskräften der aussteifenden Wänden wird nachstehender Grundriss heran gezogen. Dieser wurde aus den Grundrissen eines Studierendenwohnheims abgeleitet und so vereinfacht, dass die Tendenzen klar erkennbar bleiben. Aussteifend wirksam sind nur die Innenwände aus Brettsperrholz. Die Zimmertrennwände sind durch die Zwischendecken vertikal stark belastet (hoher rückstellender Anteil) die Gangwände sind nahezu unbelastet (nur Gangdecke, kaum rückstellender Anteil). Für Aussteifung maßgebende Wände waren die Gangwände in y-Richtung. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 44 Kein Maßstab ERMITTLUNG DER ERSATZLASTEN LASTFALL ERDBEBEN Näherungsweise Bestimmung nach EC 8 (Bauwerkshöhe) Die Eigenschwingdauer wird rein über die Bauwerkshöhe ermittelt, die Steifigkeit der aussteifenden Wände und die Masse haben bei dem Verfahren keinen Einfluss. Dieses Verfahren gibt bei den untersuchten Objekten die höchsten Ersatzlasten Auszug Norm ( EN 1998-1; 4.3.3.2.2) 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 55 Die Eigenschwingdauer für Objekte mit 3 m hohen Geschossen ist: - Dreigeschosser : T1= 0,259 s entspricht 3,86 Hz - Fünfgeschosser : T1= 0,381 s entspricht 2,62 Hz Nach Rücksprache mit der hbf (TU Graz) ist dieses prognostizierte Verhalten gut mit den Ergebnissen aus den Versuchen am Rütteltisch vergleichbar. Horizontale Ersatzlasten Erdbeben in Deckenebene Stockwerkslast Fi [kN] LEOBEN GRAZ 3 Geschosser 5 Geschosser 3 Geschosser ÎNNSBRUCK 5 Geschosser 3 Geschosser 5 Geschosser 4. OG= 361,1 242,4 784,9 3. OG= 432,7 290,5 940,4 2. OG= 330,1 324,5 221,6 217,8 717,5 705,3 1. OG= 329,6 216,3 221,3 145,2 716,4 470,2 EG= 164,8 108,2 110,6 72,6 358,2 235,1 Fb ∑ = 824,6 1442,8 553,6 968,6 1792,2 3135,8 Ergebnisse zeigen im Vergleich der Geschosse deutlich erhöhte horizontale Ersatzlasten beim 5 Geschosser In den folgenden Darstellungen sind ein 5 Geschosser neben ein 3 Geschosser als Mehrmassenschwinger dargestellt. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 66 Standort Leoben [F] [Q] [M] 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 77 Standort Graz [F] [Q] [M] 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 88 Standort Innsbruck [F] [Q] [M] 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 99 GEGENÜBERSTELLUNG EINWIRKUNG ERDBEBEN WIND Der Vergleich der Belastungen aus Wind und Erbeben auf Nachweisniveau (Designlasten) wird ab Beispiel des Einspannmomentes eines eingespannten Ersatzstabes geführt. Ziel ist es herauszufinden welche Belastung maßgebend für die Auslegung der horizontalen Tragsystems ist. Übersicht der 3 Standorte Vergleich Wind | Erdbeben als Ersatzlasten in Deckenebene Geschoss LEOBEN GRAZ INNSBRUCK Wind [kN ] Erdbeben [kN] Wind [kN ] Erdbeben [kN] Wind [kN ] Erdbeben [kN] 4. OG= 48,9 361,1 48,9 242,4 64,8 784,9 3. OG= 46,08 432,7 46,08 290,5 67,68 940,4 2. OG= 43,2 324,5 43,2 217,8 74,88 705,3 1. OG= 39,6 216,3 39,6 145,2 79,92 470,2 EG= 37,44 108,2 37,44 72,6 84,96 235,1 F∑= 215,28 1442,8 215,28 968,5 372,24 3135,9 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 10 10 Graz Leoben Innsbruck 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 11 11 Graz Standort Graz Leoben Innsbruck 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 12 12 Anschlussmoment [kNm] Erdbeben Wind Erdbeben: Die Belastung nimmt mit der Gebäudehöhe exponentiell zu, da sich in Abhängigkeit der Gebäudehöhe, auch die Lasten der oberen Geschosse im Vergleich zum 3 Geschosser erhöhen. Das Anschlussmoment auf Ebene des dritten Geschosse im fünfgeschossigen Bauwerk ist größer, als im vergleichbaren 3 Geschosser. 6812/5442=1,25 25% Steigerung Eine ähnliche Steigerung ist beim Lastfall Wind auch zu beobachten, hier beruht diese auf der mit der Höhe zunehmenden Windlast, diese ist etwas kleiner. 639/558=1,15 15% Steigerung Fazit: Die Anschlusskräfte nehmen mit steigender Gebäudehöhe nicht nur für die unteren Geschosse zu, sondern auch für die oberen. Anders formuliert, die Anschlüsse eines Fünfgeschossers in der dritten Ebene sind stärker auszubilden als bei einem Dreigeschosser in der untersten Fuge 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 13 13 ANSCHLUSSKRÄFTE AUSSTEIFENDER WÄNDE Die Größenordnung der Anschlusskräfte werden über das Ersatzsystem des eingespannten Stabes ermittelt. Der Schubfluss und die Zuganschlusskräfte werden über die Grundrisskenngrößen errechnet. Bei den Zuganschlusskräften werden vorerst die abhebenden alleine dargestellt, die rückstellende Komponente aus Eigengewicht bleibt im ersten Schritt unberücksichtigt Die Berechnung bezieht sich auf die Maßgebende y Richtung. L = 3 m Länge der Wand n = 16 Anzahl der Wände pro Geschoss Schubfluss in der Anschlussfuge , 16 ∗ 3 LEOBEN GRAZ 3. Gesch. 5. Gesch. 3. Gesch. 5. Gesch. 3. Gesch. 5. Gesch. Ebene 2 1,7 1,7 3,0 Ebene 3 2,5 2,9 2,5 2,9 4,3 5,0 Ebene 4 3,7 3,7 6,4 Ebene 5 Ebene 2 13,8 4,5 9,2 4,5 29,9 7,8 ERDBEBEN Ebene 3 [kN] Ebene 4 Ebene 5 17,2 23,3 27,7 30,0 11,5 15,6 18,6 20,2 37,3 50,6 60,4 65,3 Schubfluss WIND [kN] INNSBUCK Verankerungskräfte (Zuganschlüsse) , 16 ∗ 3 ∗ 0,9 Verankerungskräfte WIND [kNm] ERDBEBEN [kNm] Ebene 3 Ebene 5 Ebene 3 Ebene 5 LEOBEN GRAZ INNSBRUCK 3 Gesch. 5 Gesch. 3 Gesch. 5 Gesch. 3 Gesch. 5 Gesch. 12,9 126,0 14,8 39,4 157,7 350,3 12,9 84,7 14,8 39,4 105,8 235,2 22,3 273,8 25,7 68,3 343,1 762,2 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 14 14 Anschlussmomente Anschlussmoment LEOBEN 3 Gesch. 5 Gesch. 558 5442 Ebene 3 Ebene 5 ERDBEBEN Ebene 3 [kNm] Ebene 5 WIND [kNm] 639 1703 6813 15135 GRAZ 3 Gesch. INNSBRUCK 5 Gesch. 558 3657 639 1703 4572 10161 3 Gesch. 5 Gesch. 963 11827 1109 2949 14820 32925 Querkraft Querkraft LEOBEN GRAZ INNSBUCK 3. Gesch. 5. Gesch. 3. Gesch. 5. Gesch. 3. Gesch. 5. Gesch. Ebene 2 83 83 143 Ebene 3 Ebene 4 120 138 177 120 138 177 207 239 307 Ebene 5 Ebene 2 660 215 443 215 1434 372 ERDBEBEN Ebene 3 [kN] Ebene 4 824 1117 554 750 1791,5 2430 1330 895 2900 1441 968 3135 WIND [kN] Ebene 5 Verhältnis Erdbeben-Wind LEOBEN 3. Gesch. 5. Gesch. Anschlussmo‐ Ebene 3 9,8 10,7 ment Ebene 5 8,9 Querkraft Ebene 3 6,9 8,1 Ebene 5 6,7 Verhältnis V GRAZ INNSBUCK 3. Gesch. 5. Gesch. 3. Gesch. 5. Gesch. 6,6 4,6 7,2 6,0 5,4 4,5 12,3 8,7 13,4 11,2 10,2 8,4 Fazit: Es kann davon ausgegangen werden, dass bei den untersuchten Gebäuden in aller Regel der Lastfall Erdbeben maßgebend ist. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 15 15 ANSCHLUSSKRÄFTE IN AUSGEFÜHRTEN EINFAMILIENHÄUSERN Die nachstehende Tabelle zeigt übliche Anschlusskräfte von ein bis zweigeschossigen Objekten Erdgeschoss Schublast Abhublast Projekt Fläche [m2] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 112,6 91,4 78,88 312,53 213,72 106,93 84,96 105,61 253,19 185,38 163,84 188,19 128,94 77,65 218,6 108,457 155,62 85,24 173,18 225 Ø* bis von Erdbeben Wind von zone qpz= [kN/m] [kN/m] [kN] bis [kN] 3 3 2 2 3 1 3 2 3 4 3 2 2 3 3 2 2 3 2 3 0,7 0,69 0,83 0,8 0,59 0,61 0,69 0,77 0,75 0,84 0,79 0,81 0,84 0,72 0,75 0,83 0,86 0,72 0,71 0,77 2,2 2,4 4,1 4,1 0,7 1,4 3,6 5,15 3,8 6,5 3 6,7 11,4 13,3 11,1 3,4 7 11 7,3 13,2 0 0 0 22 0 0 4 10 24 36 14 25 58 73 46 3 22 39 63 65 3,8 5,4 11,8 3,3 4 4,2 3,7 11,7 7,8 13,4 23,4 9,3 9,75 12,19 13 22 48 22 12 22 18 39 41 53 100 35 34 55 8,7 15,2 32 2,6 0,8 4,6 11,5 16,8 Obergeschoss Schublast Abhublast von bis von [kN/m] [kN/m] [kN] bis [kN] 54 1,4 1,7 1,9 2,3 0,9 0,5 2,3 3,8 3,5 3 1,7 1,85 2,8 3,2 3 10 2,25 2,9 1,99 12,2 2,7 3,6 5,2 6,6 6,2 3 6,2 6,4 4,2 8 4,8 3,5 5,9 6,7 17,2 14,1 4,2 6,96 4,53 17,4 4 0 0 12 0 0 0 2,8 0 0 14 6 9 10 11 33 8 7 0 40 10 1 18 34 21 9 14 13 12 35 24 11 17 19 58 48 14 20 11,52 58 44,9 3,2 6,9 8,3 19,4 LF E U U E E E E E E E E U E E E U U E E E Die Abhublasten sind ohne Entlastene genommen, ohne Eigengewicht gk der Wand, Decke oder des Dachs. Legende: - Diese Wohnbauten sind Bungalows. Wergen der besseren Vergleichbarkeit sind die Werte im Obergeschoss eingetragen. LF: Maßgebender Lastfall E: Erbeben W:Wind U: Unterschiedlich * Durschnitt optimiert (ohne Extremwerte) 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 16 16 3 VERBINDUNGSTECHNIK AUSGANGSITUATION Die Verbindungstechnik hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des mehrgeschossigen Holzbaus. In manchen Bereichen gibt es unterschiedliche Wege die doch recht hohen Kräfte abzudecken, bei anderen Anschlusssituationen stoßen marktübliche Standardlösungen an Ihre Grenzen. Was auf jeden Fall im Wesentlichen fehlt sind betriebswirtschaftliche Daten zu den jeweiligen Verbindungsmitteln die als zusätzliches Auswahlkriterium herangezogen werden können. Nachstehend ein erster Ansatz zur Beschreibung üblicher Verbindungen über die Bemessungswerte der Widerstände und den Bezug zu den derzeit normativ geregelten Maximalabständen. NORMATIVE VORGABEN BEI VERBINDUNGSMITTELN In diesem Abschnitt werden die aktuellen Regelungen in gebaute Details umgesetzt und hinsichtlich ihres tatsächlichen Widerstands bewertet. So gewinnt man die Erkenntnis was die Verbindung mit den maximal zulässigen Verbindungsmittelabständen leisten kann. Auszug aus den derzeit gültigen Normen B 1995-1-1:2015 Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten Teil 1-1: Allgemeines ― Allgemeine Regeln und Regeln für den Hochbau, Nationale Festlegungen zur Umsetzung der ÖNORM EN 1995-1-1, nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen B 2215:2009 Holzbauarbeiten Werkvertragsnorm 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 17 17 Auszug aus der B 1995-1-1:2015 Anhang K 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 18 18 Auszug aus der B 2215:2009 Widerstände der Verbindungen Die unterschiedlichen Verbindungen werden über die aufnehmbaren Widerstände kN/m auf Designniveau beschrieben. Der derzeit üblichen Bemessungsgebarung folgend werden die Lasten in der Fuge in Schublast und Abhublast getrennt betrachtet. Diese Aufteilung entspricht nur teilweise den realen mechanischen Zusammenhängen, in der Realität wirkt jedes Verbindungsmittel in Abhängigkeit der Steifigkeit sowohl gegen „Abhub und Schub“ gleichzeitig über das polare Trägheitsmoment der gesamten Verbindungsmittel in der Fuge. Zu diesem Thema hat Flatscher (Lignum) ein Rechenmodel vorgestellt, das auf die Federsteifigkeiten jedes Verbindungsmittels Bezug nimmt. Diese Vereinfachung ist derzeit noch sinnvoll Verbindung nach K.10 | Schrauben Zur Anwendung kommen Teilgewinde bzw. Vollgewindeschrauben von maximal 8mm Durchmesser und einer Länge von 350mm, diese Schrauben sind auf jeden Fall ohne gesonderte Nennung in die einzelnen Positionen eines LVs einzurechnen. Vergleichbar ist die Verschraubung bei nacheinander Detailpunkten Decke - Wand | Schubfuge | Verbindung mit Schrauben Die Verschraubung der BSP decke mit einer BSP Wand erfolgt auf unterschiedliche Arten a) Vollgewinde (TG) max.8-350 90° e=50cm Abscheren b) Teilgewinde (TG) max.8-350 90° e=50cm Abscheren c) Vollgewinde (VG) max.8-350 45° e=50cm Fachwerkmodell Untersuchungsergebnisse unter 3.2.4 HÄUFIG EINGESETZE VERBINDUNGSMITTEL Zuganschluss Dübel an STB Untersucht wird die Tragfähigkeit von Dübelverbindungen unter Wind- und Erdbebenbeanspruchungen auf Auszug. Es ergeben sich große Unterschiede der Tragfähigkeit, abhängig von der Belastungsart (Wind oder Erdbeben), Randabstand zur STB-Kante, Deckendicke, Abstand untereinander und weiterer Faktoren. Für gängige Anordnungen sind die Bemessungswerte nachfolgend dargestellt. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 19 19 KP 3.3.1.1 ZUGANKER POSITIONEN MIT HIT-HY 200-A+HIT Z M16 BETONDECKE d=30cm DESIGNNLASTNIVEU Erdbeben E Wind W 30 M16 10 13 E 27 kNd W 36 kN d E 54 kNd W 63 kN d E 23 kNd W 28 kN d E 60 kNd W 80 kN d 16 16 10 E 32 kNd W 38 kN d E 71 kNd W 101 kN d E 37 kNd W 49 kN d 15-547 | UTC DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 20 KP 3.3.1.2 ZUGANKER POSITIONEN HIT-HY 200-A+HIT Z M16 BETONDECKE d=20cm DESIGNNLASTNIVEU Erdbeben E Wind W 20 M16 10 13 E 20 kNd W 27 kN d E 20 kNd W 24 kN d E 17 kNd W 20 kN d E 29 kNd W 36 kN d 16 16 10 E 18 kNd W 21 kN d E 36 kNd W 49 kN d E 24 kNd W 32 kN d 15-547 | UTC DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 21 KP 3.3.1.3 ZUGANKER POSITIONEN MIT HIT-HY 200-A+HIT Z M12 BETONDECKE d=30cm DESIGNNLASTNIVEU Erdbeben E Wind W 30 M12 10 13 E 22 kNd W 30 kN d E 19 kNd W 33 kN d E 19 kNd W 23 kN d E 31 kNd W 56 kN d 16 16 10 E 19 kNd W 29 kN d E 48 kNd W 60 kN d E 30 kNd W 40 kN d 15-547 | UTC DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 22 KP 3.3.1.4 ZUGANKER POSITIONEN HIT-HY 200-A+HIT Z M12 BETONDECKE d=20cm DESIGNNLASTNIVEU Erdbeben E Wind W 20 M12 10 13 E 22 kNd W 29 kN d E 19 kNd W 33 kN d E 19 kNd W 23 kN d E 31 kNd W 54 kN d 16 16 10 E 19 kNd W 28 kN d E 48 kNd W 67 kN d E 29 kNd W 39 kN d 15-547 | UTC DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 23 Schubanschluss Winkel an STB Problemstellung 1: Winkel für größere Schublasten haben in der Regel zwei Anker. Bei der Erdbebenbemessung fällt laut aktuellem Nachweisverfahren z.B. Hilti Anchor einer der Beiden Dübel aus, da diese in Ihrer Anordnung (Lochspiel) ungünstig liegen können. Frage: kann davon ausgegangen werden, dass das Dünne Blech eines Schubankers sich plastisch verformt, bevor der Dübel abreißt, so dass wieder beide Dübel tragen? Beispiel: TITAN TCN 200 Bemessung von Ankern: Durch die horizontalwirkende Kraft in der Wand bekommt der Schubanker ein horizontale Komponente Fd als auch ein Versatzmoment Md. In unseren Fall ist der Abstand zwischen dem Dübel und Wand 4 cm: 0,04 ∗ Verfüllter Ringspalt Nein Ja LF FV,Rd [kN] E 15 W 35 E 30 W 40 Legende: E- Erdbeben W- Wind Bemessung von Nagel: 30 x LBA 4 x 60 , , 1,1 ∗ 22,1 1 24,3 SCHLUSSFORDERUNG: Der Ringspalt hat erheblichen Einfluss auf den Widerstand der Dübel. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 24 24 Problemstellung 2: Meist werden BSP nicht direkt auf die STB-Platte gestellt, sondern auf vorher ausgerichtete Schwellen und / oder einen Quellmörtel, der Unebenheiten ausgleicht. Die üblichen Schubwinkel sind von ihrer Geometrie / Nagelanordnung nicht auf einen Abstand zwischen anzuschließendem Bauteil und STB-Decke ausgelegt. Um das Versatzmoment so gering wie möglich zu halten sind die Winkel möglichst flach und die unterste Nagelreihe möglichst niedrig angeordnet. Das Versatzmoment wird zumeist über das Nagelbild des Winkels aufgenommen. Fällt die unterste Nagelreihe durch zu geringen Randabstand o.ä. aus, hat dies insbesondere auf die Aufnahme des Versatzmomentes erheblichen Einfluss. Praktisch bedeutet dies, dass die meisten Schubwinkel nicht nach den Vorgaben ihrer Zulassung eingesetzt werden können. Es fehlen hierfür verlässliche Rechenwerte. F Schwelle t≤30mm Ausgleichsmörtel t≤20mm Verankerung nicht möglich. Verankerung nur teilweise möglich. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 25 25 Decke - Wand | Schubfuge | Verbindung mit Schrauben Annahme: Decke 16cm; Wand 10cm a) Vollgewinde (TG) 8,2-300 90° (SFS WT-T 8,2-300) FV,Rk= 5,5 kN/Stk Wind: , , ∗ , 4,23 e=50cm FV,Rk= 11,0 kN/m / , Erdbeben: , , ∗ , 6,05 Abscheren / , ∗ , ∗ , 8,46 12,1 / / d=16cm d=10cm 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 26 26 b) Teilgewinde (TG) 8-280 90° FV,Rk= 3,0 kN/Stk Wind: , ∗ , 2,31 / 3,3 / e=50cm FV,Rk= 6,0 kN/m , Erdbeben: , ∗ , , Abscheren ∗ , ∗ , 4,62 6,6 / / d=16cm d=10cm 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 27 27 c) Vollgewinde (VG) 8-330 45° e=50cm (SFS WT-T 8,2-330) Fv,Rk = 20,1 kN/m Fv,Rk = 10 kN/Stk Wind: , ∗ , 7,69 Fachwerkmodell / , Erdbeben: , ∗ , 11 / , , ∗ , , ∗ , 15,38 22 / / d=16cm d=10cm 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 28 28 Decke - Wand | Schubfuge | Verbindung mit Schrauben oder Winkel Schubverbindungen mit Winkel ABR 105 vollausgenagelt CNA 4,0 x 60 R2/3, k=10,1 kN / Ank. Wind: , , , 10,1 ∗ 1 1,3 7,77 Erdbeben: , , , 10,1 ∗ 1,1 1 11,1 TITAN TNN 240 vollausgenagelt CNA 4,0 x 60 R2/3, k=18,95 kN / Ank. Wind: , , , 18,95 ∗ 1 1,3 14,58 18,95 ∗ 1,1 1 20,8 Erdbeben: , , , 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 29 29 Schubverbindungen mit Schrauben d=10cm Vollgewinde 8,2 – 300 45° e=50 cm (SFS WT-T 8,2 – 300) FV,Rk= 5,5 kN/Stk FV,Rk= 11,0 kN/m d=16cm 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 30 30 Gelenkiger Stoß – verschraubter Falz – Schubbeanspruchung Schubwiderstand von SFS Verbindungsmittel bei einem gelenkigen Stoß – verschraubter Falz Gelenkiger Stoß α= 45° Deckenstärke h Schrauben 100 SFS WT‐S/T ‐ 6,5 x 130 120 SFS WT‐S/T ‐ 6,5 x 160 140 SFS WT‐T ‐ 6,5 x 190 160 SFS WT‐T ‐ 6,5 x 220 180 SFS WT‐T ‐ 8,2 x 245 200 SFS WT‐T ‐ 8,2 x 275 220 SFS WT‐T ‐ 8,2 x 300 Fv,Rk [kN] 1 Schraube e= 50 cm 3,16 6,31 3,79 7,57 4,74 9,47 5,69 11,37 8,42 16,83 9,66 19,31 10,73 21,46 Fv,Rk [kN/m] e= 25 cm e= 20 cm e= 15 cm 12,62 15,78 21,03 15,14 18,93 25,23 18,94 23,68 31,57 22,74 28,43 37,90 33,66 42,08 56,10 38,62 48,28 64,37 42,92 53,65 71,53 Überprüfung der Mindestrandabstände bei üblicher Falzbreite 50mm 2,5 *6,5 = 16,25 < 25mm 25/6,5 = 3,85 d (nahe der Empfehlung hbf 4d) 2,5 *8,2 = 20,50 < 25mm 25/8,2 = 3,05 d 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 31 31 Gelenkiger Stoß – verschraubter Falz – Zugbeanspruchung * Für diese Beanspruchung: , ∗ 2∗ , 2∗6 12 ∗ 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 32 32 Anmerkungen zu dieser Anschlusssituation 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 33 33 Einsatz als Zugverbinder zur Abdeckung des Moments aus Scheibenwirkung 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 34 34 Gelenkiger Stoß – Eingelassene Decklage (Falzbrett) – genagelt- Schub Gelenkiger Stoß mittels eingelassener Decklage aus Holzwerkstoff Mindestrandabstände: a1 = 10· d a4,c = 3 · d a3,t = 3 · d 10 cm CHARAKTERISTISCH Nagel 3,1/90 mm 3,8/90 mm Decklage OSB Fv,Rk [kN/m] 3SP Fv,Rk [kN/m] OSB Fv,Rk [kN/m] 3SP Fv,Rk [kN/m] 15 6,60 5,07 8,60 6,47 Abstand e [cm] 10 9,90 7,60 12,90 9,70 7 14,14 10,86 18,43 13,86 Legende: OSB Platte – Oriented Stand Board; 3SP – Dreischichtplatte ON B 1995-1-1 Anhang K: Mindestdurchmesser profilierter Nagel dmin =3mm. Der Maximalabstand ist mit emax = 0,15 m festgelegt. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 35 35 Gelenkiger Stoß – Eingelassene Decklage (Falzbrett) – genagelt- Zug d=16cm Verschraubung: Randabstand des Schraubenschwerpunktes bei Ausfräsung für Falzbrett meist nicht einzuhalten. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 36 36 Wand-Wand – Eckverschraubung Teilgewinde (TG) 8-280 90° e=50cm FV,Rk= 3,0 kN/Stk Wind: , ∗ , Abscheren FV,Rk= 6,0 kN/m 2,31 / 3,3 / , ∗ 4,62 , Erdbeben: , ∗ , , / ∗ , 6,6 / Bei einem 5-Sichtigen Aufbau wird die Schraube direkt in der Mitte (die stehende Lage) eingebohrt. Beispiel: Verschraubung α = 90° Achsabstand e‘ ≤ 45 cm Verschraubung in die Querlage muss sichergestellt werden. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 37 37 WEITERFÜHRENDE ÜBERLEGUNGEN Diese Kapitel nimmt Bezug auf das Arbeitspaket 5 Ableitung von Vorgaben für künftige Entwicklungen Nachstehend sind einige „Fragestellungen der Praxis an die Wissenschaft“ formuliert die im Zuge der Projektbearbeitung zu Tage getreten sind. Es ist wäre wünschenswert wenn es in naher Zukunft ein Projekt gäbe dass diese Fragestellungen aufnimmt und bestmöglich beantwortet. Einfluss von Steifigkeiten von Schub- und Zugankern Interaktion Schub und Zugverbindungsmitteln. Klassische Anordnung: Zuganker an den Wandenden kombiniert mit Schubankern, über die Wandlänge aufgeteilt. Bei dieser Kombination kann davon ausgegangen werden, dass die Steifigkeit der Schubanker in Vertikalrichtung nahezu bei null liegt (Winkel ohne Rippe) und diese keine abhebenden Kräfte anziehen. Ebenso kann davon ausgegangen werden, dass der Zuganker aufgrund seiner Höhe in horizontaler Richtung eine Steifigkeit von nahezu null hat und somit keine horizontalen Lasten anzieht. Zug und Schubverbund über kreuzweise Schrauben: Werden als Zug und Schubanker kreuzweise Schrauben angeordnet, haben die „Zugschrauben“ in beiden Lastrichtungen die gleiche Steifigkeit, wie die „Schubschrauben“. Es ist zu untersuchen, ob eine gedankliche Aufteilung auf „Zugschrauben“ am Wandende und „Schubschrauben“ über Wandlänge verteilt, vertretbar ist, oder ob die Zugkräfte über das polare Trägheitsmoment auf alle Schrauben aufgeteilt werden müssen. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 38 38 Interaktion Zugbeanspruchung und Schubbeanspruchung bei Schrauben: ÖNORM B 1995-1-1:2015 8.7.1 (4) Schrauben mit d>6mm werden wie Bolzen behandelt EC5 keine gesonderte Bestimmung zum Umgang von Interaktion Zug-Schub bei Bolzen. (Anlehnung an Nägel?) 8.7.1 (5) Schrauben bis d=6mm werden wie Nägel behandelt Formel 8.28 Für die Ermittlung von FV;Rd kann laut Johannsen Fax/4 begrenzt auf 100% von FV;Rd als Erhöhung angesetzt werden. Frage 1: Darf dieses erhöhte FV;Rd bei der Interaktion angesetzt werden? (Stichpunkt doppelter Einsatz von Fax) Antwort KPZT: Bei vergleichbaren Herstellerangaben wird dieser Anteil in beiden Termen berücksichtigt. Bis diese Annahme falsifiziert wird, wird der Vorschlag der Zulassungen übernommen. Frage 2: Wie ist bei Schrauben mit d> 6mm vorzugehen? Antwort KPZT | Derzeit ist dem Verfasser keine andere Überlagerungsvorschrift bekannt, es wird bis auf Weiteres empfohlen den Vorschlag des EC auch für Schrauben > 6mm anzuwenden. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 39 39 Nachfolgend zwei Beispiele um den Einfluss der Steifigkeiten zu untersuchen: 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 40 40 Können kreuzweise angeordnete Schrauben auf Schub ausgelegt werden, wenn diese mit Zugankern (ggf. durch hohe Zugkräfte erforderlich) kombiniert werden, oder ziehen die „Schubschrauben“ aufgrund ihrer Steifigkeit die vertikalen Lasten an? 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 41 41 Forderung nach Überfestigkeit in bestimmten Tragwerksteilen Auszug aus der aktuell gültigen Norm EN 1998-1 2011-16-15 Kap. 8 Besondere Regeln für den Holzbau Diese Regelung erscheint im Zusammenhang mit Überlegungen des duktilen Verhaltes von Holzbauten sinnvoll. Gleichzeitig bringt gerade diese Vorschrift große Probleme mit sich. Zum einen sind die Bauleute üblicher Weise der Meinung, dass ein Mehr an Kraftübertragung, ein mehr an Verbindungsmittel etc. auf der sicheren Seite liegend nur gut ist. So kann eine angeordnete Teilausnagelung im Ausführungsfall recht schnell verschwinden und voll ausgenagelt sein (eine Korrektur ist wirtschaftlich sinnvoll dann nicht mehr möglich, zuviel gesetzte Nägel können nicht mehr entfernt werden). Zum anderen erhöht sich der bearbeitungsaufwand in der Planung enorm. Jede Gruppe von Zugankern (Holddown) mit den Dübeln muss gesondert betrachtet werden. Die Ausagelung jedes einzelnen Zugankers muss auf die Dübelgruppe abgestimmt sein. Nachstehend sind Fragen formuliert, auf dies es aus Sicht des Verfassers bestätigte Antworten braucht: Frage: Höhe der Überfestigkeit. Anlehnung an 4.4.2.5 ?! Duktile Versagensform γd=1,1 Maßgebendes Verbindungsmittel der Verankerung ist der Dübel. Frage: Wird die Überfestigkeit bei Dübelverbindungen an STB über den Teilsicherheitsfaktor γM,S,SEIS = 1,50 abgedeckt? (Dies wird derzeit so angenommen, somit sind die γd=1,1 durch die γM,S,SEIS = 1,50 abgedeckt) 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 42 42 Vergleichsrechnungen an ausgewählten Verbindungsmitteln mit den Ergebnissen von 2.2 Annahme: γd=1,1 γd wird durch Überfestigkeit des Dübels γM,S,SEIS abgedeckt. ERDBEBEN: Bemessung der Nägel: WHT 340 – Teilausgenagelt nach Produktzulassung , , 1,1 ∗ 27,0 1 29,7 Bemessung der Dübel: Aus Kapitel 3.2.1 : ( 3.2.1.1 Model c ) , , 32 29,7 √ Die Forderung, dass die Nägel hier das schwächste Glied der Kette darstellen und die Verbindung sich somit duktil verhält, ist gegeben. Die Gesamttragfähigkeit der Verbindung reduziert sich bei zulassungsgemäßer Ausführung von 31 auf 29,7 kN. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 43 43 ERDBEBEN: Nachweis der Nägel: WHT 340 - Teilausgenagelt , , 1,1 ∗ 38,6 1 42,5 Nachweis der Dübel: Aus Kapitel 3.2.1 : ( 3.2.1.1 Model c ) , , 32 42,5 // Problem mit der Überfestigkeit SCHLUSSFORDERUNG: Die Winkel müssen immer exakt auf die Tragfähigkeit der Dübel abgestimmt werden. Bei eine Gruppe von Dübel muss folglich die Teilausnagelung nochmals reduziert werden um der Abminderung des Gruppeneffekts gerecht zu werden. Hierfür gibt es dann wiederum keine Zulassungswerte. 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 44 44 Die ohnehin schon sehr geringen Anschlusskräfte die über die Verdübelung im Erdbebenfall übertragen werden können werden somit nochmals reduziert. Alternative Anschlusskonzepte von Holz auf STB sind unbedingt erforderlich! Die auftretenden Anschlusskräfte sind um ein vielfaches höher als die mittels derzeit zur Verfügung stehenden Standardanschlussteilen abzudecken sind (Siehe 2.6.2 Verankerungskräfte (Zuganschlüsse) und 3.2.1 Zuganschluss Dübel an STB) Ankerkörper mit lagefexiblen Anschlusselementen um die Toleranzen zwischen Stahlbeton und Holzkonstruktion aufnehmen zu können Anschlusssysteme über Ankerplatten (Schweißgründe) und angeschweißte Nagelbleche Etc. Schubwinkel mit Abstandsmontage Abstandsmontage durch Montageschwellen und / oder Ausgleichsmörtel Derzeit wird seitens der Verbindungsmittelhersteller nicht auf diesen Umstand eingegangen. Aus Sicht des Verfassers gibt es keine brauchbaren Ansätze die auf diese Konstellationen Bezug nehmen (3.2.2 Problemstellung 2). Vergleiche 3.2.2 Schubanschluss Winkel an STB Verfüllter Ringspalt bei hintereinander gesetzten Dübeln Hier wird Bezug auf die Angaben durch die Dübelhersteller genommen. Bei der Bemessung im Lastfall Erdbeben wird das Verfüllen des Ringspalts gefordert um das Zusammenwirken beider Dübel zu gewährleisten. In anderen Zulassungen oder Produktdatenblättern z.B. Rothblass wird auf diesen Umstand nicht Bezug genommen. Seitens des Verfassers wird davon ausgegangen, dass bei den im Holzbau eingesetzten Winkeln mit einer Blechstärke von 2-4mm die Verformbarkeit der Löcher so groß ist, dass ein Abscheren eines Dübels bei seismischer Belastung vor der Aktivierung der anderen ausgeschlossen werden kann. Vergleiche 3.2.2 Schubanschluss Winkel an STB 15-547 | UTC unified timber connections DI Kurt Pock | Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen | allg. beeideter u. gerichtlich zertifizierter Sachverständiger +43 463 50 29 80 | [email protected] | www.pock.cc 45 45