Frequently asked Questions: Verbreitung des Fuchsbandwurms: Vorarlberg und Tirol gelten mit dem südwestdeutschen Raum und dem Schweizer Alpengebiet als klassische Länder der Fuchsbandwurm-Erkrankungen 45 % der Vorarlberger Fuchspopulation sind betroffen, jedoch nur 15% hochgradig (Bezirk Fe: 59%; Br: 46%; Do: 40%; Bl: 33%) Erkrankung beim Mensch – alveoläre Echinokokkose: Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen (anzeigepflichtige Krankheit gemäß Epidemiegesetz) ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Dies kann jedoch auch an der verstärkten Aufmerksamkeit der Ärzte und nicht nur an der gestiegenen Durchseuchung der Fuchspopulation liegen.Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der Krankheitszeichen) der alveolären Echinokokkose beträgt 5 bis 15 Jahre. Das Erscheinungsbild der Krankheitsherde ist eine Ansammlung kleiner Blasen in der Leber, seltener in Milz, Galle, Lunge oder Gehirn, die zur Zerstörung der Organe führt. Die alveoläre Echinokokkose ähnelt dem Leberkrebs uns ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Da jedoch nicht jede Aufnahme von Fuchsbandwurmeiern zu einem Ausbruch der Krankheit führt, ist es eine äußerst seltene Erkrankung. In Vorarlberg wurden in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 0- 3 Fälle diagnostiziert. 2017 wurde noch kein Fall gemeldet. Östereichweit waren es seit 2009 bis heute 45 gemeldete Fälle. Wie infiziert man sich mit dem Fuchsbandwurm? Der Fuchs als Endwirt, welcher auch bei hochgradigem Befall nicht sichtbar krank ist, scheidet infektiöse Eier aus. Diese Eier werden von dem Zwischenwirt (vor allem Maus) aufgenommen und schädigen diese schwer. Die ausgeschiedenen Eier können jedoch auch vom Mensch aufgenommen werden - Über Bodenbeeren, Pilzen, Kräuter welche mit Fuchslosung in Kontakt gekommen sind - Über den Haushund, welcher Mäuse fängt und sich so wie der Fuchs infiziert bzw. sich in Kot wälzt - Über Kontakt mit verendeten oder erlegten Füchsen Zu den gefährdeten Personen zählen ua. Landarbeiter, Forstwirte und Jäger (Personen mit Kontakt zum Erdboden) Den genauen Infektionsweg zu bestimmen, gestaltete sich meist schwierig, da zwischen der Infektion und dem Auftreten von Symptomen viele Jahre liegen können Wie schützt man sich vor einer Infektion? - In Risikogebieten die Hände nach jedem Kontakt mit Erde und Bodenpflanzen gründlich reinigen. - Beeren, Kräuter, Fallobst, Gartengemüse und Salat vor dem Verzehr unter fließendem Wasser waschen - Füchse nicht anfüttern (Heimtiernahrung, Komposthaufen mit Fleischabfällen im Garten!) Tote Füchse im Bedarfsfall nur mit Plastikhandschuhen berühren, den Jagdausübungsberichtigten informieren. Fuchskot im Garten mit Plastiksack im Hausmüll entsorgen Können sich Haustiere mit dem Fuchsbandwurm infizieren? Der Hund stellt für den Fuchsbandwurm einen ähnlich guten Wirt dar wie der Fuchs und kann die infektiösen Eier ebenfalls ausscheiden. Krankheitsanzeichen zeigt der Hund, wie der Fuchs, kaum. Die Katze stellt für den Fuchsbandwurm einen weniger geeigneten Endwirt dar. Ist es möglich, dass sich ein Mensch über einen infizierten Hund ansteckt? Experten gehen davon aus, dass ein Großteil der humanen Infektionen auf Übertragung durch den Hund zurück zu führen ist. Hunde, die Mäuse fangen, sollten daher nach tierärztlicher Anweisung regelmäßig entwurmt werden. Hunde, die sich in Kot wälzen, sollten danach gründlich abgeduscht werden. Katzen stellen für den Fuchsbandwurm einen weniger geeigneten Endwirt dar, das Risiko der Ansteckung über die Katze ist daher geringer. Können sich Menschen untersuchen lassen, ob sie mit dem Fuchsbandwurm infiziert sind? Um den Ausbruch der Erkrankung nach einer Infektion zu verhindern, ist die regelmäßige Blutuntersuchung zu empfehlen. Dabei werden spezifische Antikörper gegen den Fuchsbandwurm nachgewiesen. Eine Schutzimpfung gegen den Fuchsbandwurm gibt es nicht. Welche Behandlung gibt es gegen die alveoläre Echinokokkose? Im fortgeschrittenen Stadium ist nur noch eine Operation möglich, unterstützt durch eine hochdosierte Medikation mit Wurmmitteln.