Weisstannenborkenkäfer

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Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer I
Pityokteines curvidens
Baumarten
Weisstanne,
selten Lärche, Zeder, Douglasie
Symptome
Befallen werden Stämme von Weisstannen, meist im
Baumholzalter. Das Brutbild besteht aus zweiarmigen,
querliegenden Muttergängen, welche in Rinde und Split
abgezeichnet sind. Häufig sind die Gänge auch doppelt
ausgebildet. Die Larvengänge schürfen den Splint nicht
oder nur leicht an dünnrindigen Bäumen. Die Puppenwiegen sind einige mm in das Splintholz eingetieft.
Bohrmehl wird nur wenig ausgestossen. Käferbäume sind
an Rindenablösungen, Spechttätigkeit und Kronenverfärbungen erkennbar.
Zur Überwinterung bohren sich die adulten Käfer in die
Rinde von meist älteren, lebenden Tannen. Stossen die
Käfer bei einem missglückten Einbohrversuch auf eine
Harzgalle, so entstehen am Stamm charakteristische
Harztröpfchen. In der Regel überleben die Tannen einen
solchen Überwinterungsfrass. Nur wenn junge Bäume im
Dickungs- oder Stangenholzalter immer wieder erfolglos
angebohrt werden, kann der Harzverlust zum Absterben
führen.
Ursache / Zusammenhang
Kronenverfärbung als Folge des Käferbefalls
Die 2,5 bis 3,2 mm langen Käfer überwintern als Adulte in
der äusseren Rinde von älteren Tannen. Ab April setzt
der Käferflug ein. Pro Jahr werden unterhalb ca. 1000
müM. zwei Generationen ausgebildet. Daneben kommt es
auch noch zu Geschwisterbruten.
Massenvermehrungen treten vor allem nach Trockenjahren in Erscheinung. Besonders anfällig sind Tannen
ausserhalb ihres optimalen Verbreitungsgebietes, so
beispielsweise in Föhntälern, entlang des Jurasüdfusses
oder auf Schotterböden.
Verwechslungsmöglichkeiten
Deutlich querliegende Brutgänge einer vollen Generation
sind unverwechselbar. Geschwisterbruten neigen hingegen zu sternförmigen Brutbildern und können mit Pityokteines spinidens verwechselt werden. Häufig sind P.
curvidens und P. spinidens in den selben Tannenstämmen vergesellschaftet.
Detailansicht des Absturzes beim Männchen:
Charakteristisch sind die nach oben gerichteten Suturalzähnchen.
Gegenmassnahmen
Brutbäume möglichst früh erkennen, nutzen und entrinden oder aus dem Wald abführen. Sind bereits Puppen
vorhanden, so nützt ein Entrinden nichts mehr! Die
Puppen entwickeln sich auch im entrindeten Holz, und die
Käfer fliegen aus.
Vitale Tannen mit Harztröpfchen auf der Rinde müssen
NICHT zwangsgenutzt werden.
Frassbild mit den deutlich in den Splint
eingetieften Puppenwiegen.
Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst PBMD
WSL Birmensdorf www.pbmd.ch
Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer II
Pityokteines curvidens
durch Trockenheit geschädigte Tannen
nur wenig Bohrmehl,
Spechteinschläge
Einbohrversuche an
Jungtanne
Verpuppung im Splint
Brutfrass unterbricht den Saftstrom
Kronenverfärbung und
abfallende Rinde
Brutbaum stirbt ab
Harztropfen an
Überwinterungsbäumen
Tanne überlebt
Absterben nach
Harzverlust
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Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer
und andere
Tannenborkenkäfer-Arten
Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer
(Pityokteines curvidens)
Verursacht am meisten Schäden, häufig typische
"Käfernester"
"Spinidens" - Weisstannenborkenkäfer
(Pityokteines spinidens)
Häufig mit dem Krummzähnigen im selben
Stamm, aber selten dominant, sternförmiges
Brutbild
(Achtung: bei Geschwisterbruten kann auch der
Krummzähnige ein sternförmiges Brutbild
anlegen!)
Mittlerer Weisstannenborkenkäfer
(Pityokteines vorontzovi)
Vor allem in Wipfelstücken und dickeren Ästen
Kleiner Weisstannenborkenkäfer
(Cryphalus abietis)
In Astmaterial und Dickungen/Stangenholz ähnlich dem Kupferstecher auf der Fichte.
Schädigt durch Reifungsfass auch Zweige der
Schattenkrone.
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Beobachten und Massnahmen
Tannenborkenkäfer
Buchdrucker
- Spätschwärmer bei 16-18°C
- 2-3 Generationen pro Jahr
- befällt Stangenholz bis Altholz
- nur relativ wenig Bohrmehl-Ausstoss
- Verpuppung im Splintholz
- Überwinterung in der Rinde von Tannen
- Spätschwärmer bei 16-18°C
- 2-3 Generationen pro Jahr
- befällt mit Vorliebe Baumholz
- viel Bohrmehl-Ausstoss
- Verpuppung unter der Rinde
- Überwinterung in Brutbild oder Boden
- vor allem nach Trockenjahren
- vor allem ausserhalb des Optimums
- nach Sturmschäden und Trockenjahren
- in allen Fichtenwäldern
- auf Spechte, (Bohrmehl), Rindenablö- auf Bohrmehl, Spechte, Rindenablösungen und Kronenverfärbungen achten sungen und Kronenverfärbungen achten
- Entrinden vor der Verpuppung! oder
mit den Splint schürfenden Maschinen
- befallenes Holz rasch abführen
- Entrinden vor dem Ausflug der nächsten
Käfergeneration
- befallenes Holz rasch abführen
- Massnahmen schwieriger zu realisieren - Massnahmen etwas einfacher
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