Stadt Esslingen am Neckar

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Stadt Esslingen am Neckar
Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt
Sachbearbeiter/in:
Gabriele Klingele
19.11.2015
61/408/2015
VORLAGE
Ausschuss für Technik und Umwelt
30.11.2015
öffentlich
Betreff: Durchführung Perspektiven- und Planungswerkstatt 3, Baugebiet Grüne Höfe,
Pliensauvorstadt, 1. Teil - 13.06.2015 und 2. Teil - Abschlussrunde, 09.10.2015
Vorgang: Vorlage Nummer: 61/052/2015
I. Antrag
Vom Bericht wird Kenntnis genommen und dem vorgeschlagenen weiteren Vorgehen zugestimmt.
II. Haushaltsrechtliche Ermächtigung
Finanzielle Auswirkungen:
keine
Deckungsvorschlag:
keiner
III. Ressourcenverbrauch
Wird dem Antrag der Verwaltung zugestimmt, folgen keine weiteren Aufwendungen oder Erträge. Kommende Haushaltsjahre werden nicht durch zusätzlichen /
neuen Ressourcenverbrauch belastet bzw. durch Einsparungen entlastet.
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IV. Begründung
1. Anlass
In zwei Planungswerkstätten im Sommer 2005 haben BürgerInnen mit Fachleuten aus
Planung und Verwaltung Ideen für das neue Baugebiet Grüne Höfe (damals Baugebiet
Breite) ausgearbeitet.
Arbeitsweise und Ergebnisse der Planungswerkstätten 2005 wurden als sehr konstruktiv
und produktiv eingeschätzt. Man war sich damals einig, den gemeinsamen Planungsprozess weiterzuführen. In der Zwischenzeit ist die Bebauung der Grünen Höfe vorangeschritten und die Errichtung weiterer Gebäude steht an. Zehn Jahre nach den Planungswerkstätten war es an der Zeit, in einer weiteren Werkstatt eine Zwischenbilanz zu
ziehen und gemeinsam Ansätze für eine Weiterentwicklung der städtebaulichen Planung
zu definieren. Der Ausschuss für Technik und Umwelt wurde in seiner Sitzung am 9.
März 2015 von dem geplanten Vorgehen unterrichtet und hat dem zugestimmt.
Die Perspektiven- und Planungswerkstatt 3 hatte zum Ziel:
- eine Interessenvermittlung unterschiedlicher Gruppen zu erreichen
- alternative Planungsszenarien zu entwickeln, um Defizite zu beseitigen und einen
qualitativen Fortschritt zu ermöglichen
- gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungsansätze für eine Weiterentwicklung der städtebaulichen Planung zu definieren
- die Potenziale des Quartiers für Planung und Gestaltung zu berücksichtigen
2. Kontext
Zur Perspektiven- und Planungswerkstatt 3 am 13. Juni 2015 im Mehrgenerationenhaus
in der Esslinger Pliensauvorstadt wurde öffentlich eingeladen, teilnehmen konnten alle
interessierten BürgerInnen. Gezielt eingeladen wurden Vertreter aus Baugruppen, aus
dem Bürgerausschuss, den umgebenden Quartieren und der Pliensauvorstadt, Architekten, Wohnungsunternehmen und Gewerbe. Es nahmen 21 Personen teil.
Die Diskussionen ergaben sehr differenzierte Sichtweisen für das Baugebiet. Ein Konsens konnte nicht erarbeitet werden.
Zum weiteren Vorgehen schlug das Stadtplanungsamt vor, dass auf der Basis der Ergebnisse der Arbeitsgruppen unterschiedliche Varianten und ein Synthesemodell erarbeitet wird und die Beteiligten nach der Sommerpause zu einer abschließenden Diskussion eingeladen werden.
Diese Abschlussrunde fand am 09. Oktober 2015 statt. Die Anwesenden des ersten
Termins wurden erneut geladen.
Die Moderation übernahm wie bei den Planungswerkstätten 2005 Frau G. Steffen, Geschäftsführerin des Instituts für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber+Partner.
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3.1. Ergebnisse - Perspektiven- und Planungswerkstatt 3, 13. Juni 2015
Die Teilnehmenden der Werkstatt wurden in drei Gruppen eingeteilt.
Folgende Punkte sollten jeweils bearbeitet werden:
1. Querschnitt der „Diagonale“ – Reinacher-Härlin-Weg (Breite)
2. Größe des Quartiersplatzes (Weilstraße)
3. Nutzungsmischung in der Erdgeschosszone (Beibehaltung der 40% für Mischnutzung
4. Bebauung (Bauliche Struktur und Dimension der Baukörper)
5. Parkierung
Die Ergebnisse der Gruppen haben gezeigt, dass es sehr unterschiedliche Blickwinkel,
Einschätzungen und Vorschläge gibt. Aus Sicht der Bewohner der übrigen Pliensauvorstadt gibt es andere Erwartungen als bei den Bewohnern der Grünen Höfe, insbesondere bezogen auf die städtebauliche Integration und den öffentlichen Raum. Dennoch ließen sich einige Übereinstimmungen herausarbeiten.
Kernpunkte sind die Themen Diagonale, Quartiersplatz (Weilstraße), Nutzungsmischung
und Bebauung (Anhang 1, Protokoll der Werkstatttermine)
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Querschnitt der „Diagonale“ – Reinacher-Härlin-Weg (Breite)
Den öffentlich nutzbaren Raum der Diagonalen reduzieren
Breite der gesamten Diagonale von insgesamt 17 m belassen
Verkehrsberuhigung in der Diagonale, kein Durchgangsverkehr erwünscht
unterschiedliche Auffassungen über Straßenbreite und Gestaltung der Privatgrundstücke
• Gestaltung des Straßenraums (Funktion, Beläge, Möblierung) wichtig
2. Größe des Quartiersplatzes (Weilstraße)
• Ein Quartiersplatz mit der geplanten Größe wird nicht für erforderlich gehalten
• Unterschiedliche Auffassungen: kleinerer Quartiersplatz (mehr Bebauung, mehr
Begrünung, Parkierung) oder Verzicht auf den Platz zugunsten privater Gärten
3. Nutzungsmischung
• Nutzungsmischung wird differenziert betrachtet: unterschiedliche Nutzungen (z.B.
öffentlich /privatwirtschaftlich, Dienstleister, Büros, Wohnen und Arbeiten)
• "Gewerbe" meint auch Ärzte, Physiotherapeuten, soziale Einrichtungen, Büros
usw.
• Es besteht kein Konsens über den zwingend notwendigen Anteil der Nutzungsmischung (denkbar sind u.a. Nachbarschafts-/ Wohncafé)
• Bei den Lagen erscheint die Ecke Reinacher-Härlin-Weg / Stuttgarter Straße und
am Quartiersplatz für eine gemischte Nutzung am besten geeignet
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4. Bebauung
• Die vorgesehene Bauhöhe soll nicht verändert werden.
• Die Ecksituation Reinacher-Härlin-Weg / Stuttgarter Straße soll anders als bisher
vorgesehen gestaltet werden (Abänderung der baulichen Schräge im Kreuzungsbereich).
5. Parkierung
• Der Wunsch nach vermehrt öffentlicher Parkierung in den Kreuzungsbereichen
zur Stuttgarter Straße und der Weilstraße wird geäußert.
3.2. Ergebnisse - Abschlussrunde, 09. Oktober 2015
Nach Vorstellung der zwischenzeitlich ausgearbeiteten Pläne der drei Arbeitsgruppen
und des Synthese-Entwurfes, folgt eine Diskussion anhand der vier Unterpunkte Nutzungsmischung, Quartiersplatz, Diagonale und Bebauung.
Auf der Grundlage der Diskussion wird folgender Kompromiss erarbeitet:
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Eine Nicht-Wohnnutzung in den Erdgeschosszonen wird im Bereich Stuttgarter
Straße Ecke Reinacher-Härlin-Weg und am Quartiersplatz im Süden
verbindlich vorgesehen. Im Bereich der Diagonale nicht.
Für die Parkplatzfrage wird die Stadt Lösungen erarbeiten.
Bei der Ausgestaltung der beiden Plätze werden die Wünsche nach einer veränderten städtebaulichen Lösung möglichst weitgehend berücksichtigt.
Die genaue Situierung der Baukörper der Diagonale und die bauliche Öffnung in
den Innenhof des Blocks C wird im Zuge der weiteren Planung ausgearbeitet.
Die Dachgeschossfläche kann bis zu 75% genutzt werden.
Mit diesem Kompromissvorschlag sind die Beteiligten einverstanden.
Ein weiteres konkretisierendes Planungsgespräch fand mit Fachplanern aus der Gruppe
der Werkstatt-Teilnehmenden am Donnerstag, den 22. Oktober 2015 statt.
4. Weiteres Vorgehen
Die in dem Planungsgespräch am 22.10.2015 entstandene Skizze wird nun der weiteren
Planung zugrunde gelegt (Anlage 2, Skizze der Planungsrunde, 22.10.2015).
Folgende wesentlichen Punkte werden berücksichtigt:
- Reduzierung der Größe des Quartiersplatzes, zugunsten der privaten Flächen für
eine Wohnbebauung.
- Städtebauliche Struktur wird im Bereich der Stuttgarter Straße optimiert, so dass
eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Lösung entsteht.
- Dem erhöhten Parkdruck, auch durch die Nutzung der Dienstleister in zwei Bereichen in den Erdgeschossen, wird durch die Errichtung von weiteren 5-6 Parkierungsplätzen im Bereich Stuttgarter Straße/Reinacher-Härlin Weg nachgekommen.
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Der Querschnitt des Reinacher-Härlin Weges bleibt mit 17 m Breite bestehen.
Im Reinacher-Härlin Weg und an der Weilstraße soll jeweils eine Gewerbeeinheit
verbindlich vorgesehen werden.
Die Gebäude entlang der Diagonale (Reinacher-Härlin Weg) erhalten bis zu 4 m
tiefe Vorgärten.
Am Quartiersplatz erhält das östliche Gebäude ebenfalls einen Vorgartenbereich.
Davor werden noch acht zusätzliche Parkierungen vorgesehen.
Auf dieser Grundlage wird ein 3. Bebauungsplan-Entwurf ausgearbeitet.
Amtsleiter
Dezernent
Anlagen:
Anlage 1: Protokoll der Werkstatttermine
Anlage 2: Skizze der Planungsrunde, 22.10.2015
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