PROJEKTZIELE KONTAKTE DER PROJEKTPARTNER Beuna MERSEBURG Weinstraße Saale-Unstrut Berlin er A9 Leipzig EN strut B176 Bad Bibra 1. Welche Bewirtschaftungsweisen führen zu einer höheren biologischen Vielfalt im Weinberg? 2. Welche Auswirkungen hat dies auf Danilo Böhme (S. 14), die Ökosytemdienstleistungen im pixelio.de (S. 84), u. S. 16, 32, 32, 85, Weinberg? ninstitut (S. 73), Uwe trut-Triasland (S. 67), 2. Wie können diese Leistungen ökolf-Rainer Hoffmann, logisch und ökonomisch nachhaltig (S. 18), Jeibmann ens Lange (S. 92), Loni optimiert werden? gen Limmer (S. 110), Domstifter (S. 79), Meinicke (S. 5, 90, 97), Das auf 770 ha bestockte Qualitätsweipfalz Memleben S. 4), Saale-Unstrut- nanbaugebiet Saale-Unstrut im Süden 107), Lutz Schmidt Klaus Schulz (S. 58), Sachsen-Anhalts ist eine Kulturlandschaft, 6), Weinbauverband 8, 82, 88, 94, 95, 99, die durch Weinhänge, Steilterrassen und Anhalt (S. 72), ManfredTrockenmauern geprägt ist. Mit ca. 500 n 2 bis 57 liegen bei Hirschroda Balgstädt B180 Großlage Naumburger Göttersitz Klosterhäseler Großjena Eulau Roßbach Saalhäuser Saale NAUMBURG Schulpforte Eckartsberga Auerstedt B87 Schönburg B87 B180 Naumburger Paradies Pfortenser Köppelberg Großkaynaer See KOORDINIERENDER PARTNER: Landgesellschaft Sachsen‐Anhalt mbH Jörn Freyer [email protected] Dr. Cornelia Häfner [email protected] A38 B91 Burgwerben PROJEKTPARTNER: Landesweingut Kloster Pforta Prof. Dr. Fritz Schumann WEISSENFELS [email protected] Hochschule Anhalt Prof. A9 Dr. Sabine Tischew [email protected] B91 Dr. Anita Kirmer [email protected] Jena-GEOS®-Ingenieurbüro GmbH Christoph Scheibert [email protected] Bad Kösen B88 Groß- le Saa heringen mm Jahresniederschlag zählt die Region zu Bereich Kaatschen den niederschlagsärmsten in Deutschland.Thüringen m l Großlagenfrei I BAD SULZA Die im Projekt geplanten Untersuchungen werden auf drei Demonstrationsflächen des Mit freundlicher Genehmigung des Pressebüros Lies. Landesweingutes Kloster Pforta modellhaft umgesetzt, siehe Karte. LAUFZEIT: 01.07.2016 – 30.06.2020 Zscheiplitz FREYBURG Weischütz B176 Großlage Großjenaer Blütengrund Goseck Runstädter See Sa ale Im Zuge der Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu extremen Klimaereignissen Geiseltalsee Vitzenburg Steigra wie anhaltende Trockenperioden und StarkReinsdorf regenfälle. Gerade im Steillagenweinbau Mücheln erhöht dies die Erosionsgefahr und führt zu Karsdorf NEBRA Großlage einem zunehmenden Wasserstress der Weintrut B180 Braunsbedra Freyburger Uns reben. LIFE VinEcos will deshalb innovative, Schweigenberg B250 Gleina an den Klimawandel angepasste BewirtMemleben Gröst schaftungsweisen im Weinbau entwickeln, BurgB176 Un scheidungen die zur Erhöhung der Biologischen Vielfalt Schleberoda Zeuchfeld beitragen und damit die ÖkosystemdienstKirchscheidungen B176 Dorndorf leistungen im Weinberg verbessern. Dabei LAUCHA stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Beuditz WEITERE UMSETZUNGSPARTNER: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Winzerhof Gussek, Herbavinum, Landesschule Pforta, Saale-Saaten, Lokale Imker und Schäfer, Agricultural Research and Education Centre Raumberg-Gumpenstein (AT), Universität Debrecen (HU) Life VinEcoS OPTIMIERUNG VON ÖKOSYSTEMDIENSTLEISTUNGEN IM WEINBAU VOR DEM HINTERGRUND DES KLIMAWANDELS WWW.LIFE-VINECOS.EU DIESE PROJEKT WIRD KOFINANZIERT DURCH MITTEL DER EUROPÄISCHEN UNION 160908_LGSA-16-0001-LIFE_VinEcoS_Faltblatt_8er.indd 1 08.09.16 11:14 PROJEKTAKTIVITÄTEN ERPROBUNG NEUER PRODUKTIONSVERFAHREN UND ANBAUTECHNIKEN (VERANTWORTLICH: LANDESWEINGUT KLOSTER PFORTA) Auf ausgewählten Flächen des Landesweingutes sollen Produktionsverfahren und Anbautechniken entwickelt werden, die an die zu erwartenden Klimaveränderungen angepasst sind. Hierzu soll ein Vergleich zwischen klassischem Minimalschnitt (Nachwuchserziehung), Minimalschnitt im Spalier (Heckenerziehung) und herkömmlicher Spaliererziehung durchgeführt werden. Teilweise sind diese Formen der Rebenerziehung im Saale-Unstrut-Gebiet bisher kaum praktiziert. Die Naturwuchserziehung erlaubt der Rebe ihre natürliche Wuchsform als Lianengewächs anzunehmen, im Gegensatz zu der in Deutschland verbreiteten Spaliererziehung. Positive Effekte sind eine Vitalisierung der Reben durch mehr Freiheit und eine Auflockerung der Traubenstruktur. Es wird erwartet, dass dies die Krankheitsanfälligkeit und damit auch den Pflanzenschutzmitteleinsatz stark reduziert. Durch die stärkere Blattbildung wird zudem von einer Steigerung der Wurzelbildung ausgegangen, so dass sich die Trockenresistenz erhöhen kann. Ein weiterer Vorteil dieser Erziehungssysteme ist die Extensivierung der Arbeiten und damit eine Kostenersparnis. Untersucht werden zusätzlich Stressgefährdung und Qualität der Trauben. ENTWICKLUNG MULTIFUNKTIONALER SAMENMISCHUNGEN AUS REGIONALEN WILDPFLANZEN FÜR EROSIONSSCHUTZ UND MEHR BIODIVERSITÄT IM WEINBERG (VERANTWORTLICH: HOCHSCHULE ANHALT) Die Zielstellung ist die Entwicklung von Samenmischungen, die ein besseres Wasserrückhaltevermögen und damit eine bessere Erosionssicherung und Humusbildung vor dem Hintergrund der erwarteten Klimaveränderungen gewährleisten. Die sich entwickelnde Vegetation soll Nektar- und Pollenquellen für Schmetterlinge, Wildbienen und Schwebfliegen bereitstellen und wird durch ihren Blütenreichtum einen hohen ästhetischen Wert aufweisen. Die Verwendung von regionalem Wildpflanzensaatgut stellt eine optimale Anpassung der ausgewählten Arten an die regionalen Klimabesonderheiten und deren Eignung als Nahrungspflanzen für heimische Tierarten (insbesondere Nützlinge) sicher. Durch die Auswahl von anspruchslosen, niedrigwüchsigen Kalkmagerrasenarten wird die Wasserkonkurrenz zu den Reben gering gehalten. Entsprechende Untersuchungen zum Wasserstress und zur Vitalität der Reben sowie zum Traubenertrag sind vorgesehen. Auf dem Versuchsstandort Köppelberg (bei Schulpforta) werden in drei Versuchsvarianten (zwei Wildpflanzenmischungen, eine konventionelle Zeilenbegrünung) verschiedene Parameter zur Vegetations- und Bodenentwicklung, sowie zu ausgewählten Tierartengruppen (Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen) regelmäßig erfasst und miteinander verglichen. mit Kalkmagerrasenarten verwendet. Die Schafe haben zum einen die Aufgabe, die Gassen zu beweiden. Durch die Einbindung einer angrenzenden Streuobstwiese in das Beweidungskonzept wird die Pflege dieser sichergestellt und zugleich ein flexibler Einsatz der Schafe im Weinberg möglich. Darüber hinaus werden die Schafe als Weinbergshelfer eingesetzt, sie entfernen die Stockaustriebe und entblättern die Traubenzone. Dadurch wird eine Auflockerung der Laubwand erwartet. Auf dem Versuchsstandort Saalhäuser (bei Bad Kösen) werden auf beweideten und unbeweideten (gemulchten) Gassen verschiedene Vegetations- und Bodenparameter sowie Rebenvitalität, Traubenqualität und Arbeitseffizienz regelmäßig erfasst und vergleichend bewertet. BODENUNTERSUCHUNGEN UND ERFASSUNG DES EROSIONSPOTENZIALS (VERANTWORTLICH: JENA-GEOS®-INGENIEURBÜRO GMBH) MANAGEMENT VON WEINBERGGASSEN DURCH SCHAFBEWEIDUNG (VERANTWORTLICH: HOCHSCHULE ANHALT) Durch die Beweidung der Weinberge mit robusten Schafrassen soll der Maschineneinsatz in Steillagen reduziert werden. Um Erosionsprozesse durch die Beweidung zu vermeiden, soll in den Gassen ein Kalkmagerrasen entwickelt werden. Dafür werden Wildpflanzenmischungen Ziel ist die Erstellung von hochauflösenden Weinbergsbodenkarten, z.B. zu Bodenart und Gründigkeit, die dem Winzer eine datenbasierte und teilflächengenaue Bewirtschaftung seiner Weinbaustandorte („Precision Viticulture“) ermöglichen. Zusätzlich erfolgt eine Abschätzung des Erosionsrisikos für die Versuchsstandorte in der Projektregion. BEWERTUNG VON ÖKOSYSTEMDIENSTLEISTUNGEN IM WEINBERG (VERANTWORTLICH: LANDGESELLSCHAFT SACHSEN-ANHALT) Die Effekte konventioneller und im Projekt entwickelter Begrünungs- und Managementmethoden von Weinberggassen sollen hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Biodiversität sowie auf ausgewählte Ökosystemdienstleistungen bewertet werden. Dafür wurden Versorgungsleistungen (z. B. Traubenproduktion und -qualität), Regulierungsleistungen (z. B. Bestäubung, Schädlingskontrolle, Wasserrückhaltevermögen, Erosionsschutz) und kulturelle Leistungen (z.B. Bildung, Tourismus, Ästhetik) ausgewählt. Als wichtige Indikatoren dafür dienen z.B. die Anzahl blühender Pollen- und Nektarpflanzen, die Anzahl von Schmetterlingen, Wildbienen und Schwebfliegen, verschiedene Bodenparameter, Durchwurzelung und Bodenabtrag sowie Wasserstress der Reben, Rebenvitalität, Säure- und Zuckergehalt der Trauben, Erntemenge auf den verschiedenen Varianten. Im zweiten Schritt werden die prognostizierten klimatischen Veränderungen einbezogen und der Mehrwert der im Projekt entwickelten Maßnahmen durch eine Kosten-Nutzen-Analyse bewertet. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND WISSENSTRANSFER BILDUNGSARBEIT („SCHULE TRIFFT WEINBERG“) „HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR NACHHALTIGE UND AN DEN KLIMAWANDEL ANGEPASSTE ANBAUMETHODEN IM WEINBAU“ 160908_LGSA-16-0001-LIFE_VinEcoS_Faltblatt_8er.indd 2 08.09.16 11:14