ExWoSt-Forschungsfeld "Baukultur und Tourismus

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ExWoSt-Forschungsfeld
„Baukultur und Tourismus – Kooperation in der Region“
MV Mainbernheim (Bayern)
„Albergo diffuso“
Quelle: BBSR 2016 / HJPplaner
Quelle: Stadt Mainbernheim
Quelle: Lars Porsche
Profil
Mainbernheim befindet sich im Landkreis Kitzingen, der in den vergangenen Jahren neben dem Wein als touristische Themen das Wandern und
Radfahren im Naturpark Steigerwald sowie am Main besetzt. Mainbernheim zählt mit rund 2.200 Einwohnern – von denen rund 800 in der
Altstadt wohnen – zu den 100 kleinsten Städten in Deutschland. Die Stadt ist eine Auspendler-Gemeinde, vor allem in die Kreisstadt Kitzingen
und die Zentren Würzburg und Nürnberg. Das produzierende Gewerbe und einige Handwerksbetriebe spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Auch der Tourismus ist mit jährlich knapp 5.000 Übernachtungen nur sehr schwach ausgeprägt. Die touristische Intensität ist weitaus geringer
als im übrigen Landkreis Kitzingen, wo sich der Tourismus in den wenigen Weinorten konzentriert.
Vorhaben
Mainbernheim hat, im Gegensatz zu vielen anderen Orten in Unterfranken, bisher keinen nennenswerten Tourismus. Die Altstadt ist weitgehend
intakt und steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Das attraktive Stadtbild wird allerdings auch von Gebäuden geprägt, die teilweise seit
vielen Jahren leer stehen. Aus Überlegungen, wie diese Leerstände neu zu nutzen seien, entstand die Idee der „Albergo diffuso“, ein in den
1980iger Jahren in Italien entwickeltes Konzept. „Albergo diffuso“ bedeutet die dezentrale Bereitstellung kleinteiliger Unterkünfte als Teil
eines gemeinsamen Beherbergungskonzepts. In Mainbernheim entwickeln Baukultur und Tourismus-Akteure gemeinsam eine Strategie, wie das
„Albergo diffuso“-Konzept hier implementiert werden kann und bringen konkrete Projekte in die Umsetzung. Besonders hervorzuheben ist, dass
hier bewusst das baukulturelle Handeln in den Vordergrund gestellt wird, um den Tourismus zu fördern.
Potenzial und Ziele
Der Erhalt und die behutsame Erneuerung der Altstadt ist eines der Kernanliegen der Stadtverwaltung: Die vielen Leerstände sollen durch die
„Alberghi diffusi“ touristisch genutzt werden und – ebenso wie in Italien – soll dadurch das Stadtzentrum abseits der üblichen Touristenpfade
wieder belebt werden. Denn es handelt sich nicht um Hotels oder Unterkünfte im klassischen Sinn an einem Standort, vielmehr befinden sich
die Herbergen in unterschiedlichen, über eine Gemeinde verstreuten historischen Gebäuden, die zu Unterkünften umgewandelt und neu genutzt
wurden. Das „Albergo diffuso“-Konzept soll hier erstmalig auf eine deutsche Stadt übertragen werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal soll die
Grundlage bilden, das touristische Potenzial von Mainbernheim zu erhöhen und neue touristische Zielgruppen anzuziehen. Eine qualitätsvolle
Sanierung der Einzelgebäude, der Gestaltung des Prozesses und ggf. erforderlicher Neubauten soll die Grundlage einer erfolgreichen Umsetzung
der Idee bilden.
Übergeordnetes Ziel ist es, dieses – in Deutschland noch unbekannte – Beherbergungskonzept insbesondere zur Stärkung kleiner Städte abseits der touristischen Hauptrouten zu erproben. Darüber hinaus ist es Ziel des Vorhabens, zu klären, ob eine Übertragung des Konzeptes auf
Nachbargemeinden in der Region umsetzbar wäre.
Ansprechpartner/in:
Peter Kraus
1. Bürgermeister der Stadt Mainbernheim
[email protected]
09323 8042 37
Yvonne Slanz und Markus Schäfer
arbeitsgemeinschaft transform Bamberg
[email protected]
0951 / 70043880
Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) ist ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor­
sicherheit (BMUB), betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
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