Einführung zum Praktikum Pharmazeutische Chemie III Arzneistoffanalytik, therapeutisches Drug-Monitoring, toxikologische und umweltrelevante Untersuchungen Betreuende Assistenten Apotheker Benjamin Kühn Apothekerin Isabelle Maucher M. sc. Chem. Ann-Kathrin Ball Dipl. Biochem. Steffen Hahn Dipl. Bioinf. Sandra Wittmann Angelika Tintsch-Körbitzer 2 Struktur-Wirkungsbeziehungen verstehen Wirkungen – Target(s) Nebenwirkungen – Off-Target(s) Nebenwirkungen - Tox ADME – pKa, logS, logP, Metabolisierung 3 Warum Arzneistoffanalytik???? logP ↓ logS ↑ pKa ↓ logP ↓ logS ↑ pKa ↑ 4 Warum Wirkstoffdesign???? COX-2 ↑ COX-1 ↓ t½↓ COX-2 ↑↑↑ t½↓ 5 Praktikumsinhalte – 3 qualitative Präparate – 1 quantitatives Präparat – MicroDC – Toxikologische Untersuchung – TDM 6 Leistungsnachweise • • • • • • • 05.05.2014 – Erfolgreiche Teilnahme am Seminar „Quantitative Analytik“ 07.05.2014 – Zwischenkolloquien 16.05.2014 – Handouts Studentenseminar „Neue Arzneimittel“ 6/13.06.2014 – Vortrag Studentenseminar „Neue Arzneimittel“ Protokolle zu den jeweiligen Analysen 30.06.2014 – Abschlussklausur 17.07.2014– Wiederholungsklausur 7 Seminar „Neue Arzneimittel “ • Gruppen á 4 Personen • Vorträge: max 15 min = 14-16 Folien • Handout: 2,5 - max. 3 Steiten – Mind 10 Primär-Referenzen im Harvard-Format • Im laufenden Text: (Autor Datum) z.B. (Mustermann 2010) • In den Referenzen: Mustermann A., Musterfrau B. (2010) Clinical Studies on Musteratinib. J. Irr. Sci. 39, 1657-1660. – Internetseiten sind keine Referenzen – Pflichtgebiete: • • • • Molekularer Wirkmechanismus Struktur-Wirkungsbeziehungen Indikation und relevante klinische Studien Pharmakologie – Abgabe der Handouts bis 16.05.2014 23:59 per email – Beteiligung: mind. 5 Fragen/Gruppe 8 Zwischenkolloquien • • • • • Strukturen mit Stereochemie (auch Träger) Stas-Otto Analytik Pharmakodynamik/ -kinetik Grundlagen der Chromatographie 9 Vorbereitungen – 12.05.2014 1. Platzvergabe Aufteilung auf 2 Labore (siehe Liste): unten N240/2.09, oben/Bio-Labor N220/3.14 Hinweis zum kleineren Bio-Labor: Lagerung nur von gängigen LM; Reagenzien unten ansetzen Bitte nichts benutzen/nehmen was nicht hochgebracht wurde! 2. Im Praktikum Ausgabe von DC-Platten (Semestersprecher) Glassatz (Zählen, Aufteilen auf 2 Labore) Sandbäder (Auffüllen) LM-Vorräte (Prüfen evtl. Ergänzen) Referenzen und Träger (Vollständigkeit überprüfen) 3. Nachweisreagenzien – soweit ausreichend stabil Vergleichslösungen in Tubes – man braucht pro DC max. 50 µl Fließmittel in kleinen Mengen 10 Organisation des Praktikums Laboröffnungszeiten Mo, Mi, Do 12.00 – 17.45 Uhr Di 13.00 – 17.45 Uhr Fr 9.00 – 14.45 Uhr (an Seminartagen 8.00–12.00 Uhr ) Saaldienst • 2 Studenten pro Labor und Labortag (siehe Aushang) • Übergabe des Labors pünktlich zum Laborschluss an diensthabenden Assistenten (siehe Aushang) • Aufgaben (siehe Skript): alle DC-FM entsorgt, Referenzen einsortiert, Fenster geschlossen, Laborbänke/Abzüge sauber, Gashähne geschlossen, Abgüsse sauber, Netzstecker gezogen? • Entsorgung von vollen Lösungsmittelkanistern / Feststofftonne • Allgemeinen Bedarf an Lösungsmitteln aus der Chemikalienausgabe besorgen 11 Organisation des Praktikums Chemikalienausgabe – Herr Salomon (N100, 07) • nur gegen vom diensthabenden Assistenten unterschriebene Bestellformulare (im Labor auf Analysenwagen) • Ausgabe von DC-Platten bei Vorlage einer Quittung (Bezahlung von 40€ bei Frau Heike Schniebs, N240, 2.07) Öffnungszeiten Mo - Do 10:00-15:30 Fr 10:00-14:30 Chemikalien-Entsorgung - Herr Lohbeck; N161 • Zentrales Zwischenlager für Chemische Sonderabfälle Öffnungszeiten Mi 13:30 Uhr - 14:30 Uhr Fr 10:00 Uhr - 12:00 Uhr 12 Organisation des Praktikums Aufsichtsführender Assistent – siehe Aushang • Für Ansagen oder zwecks Unterschriftsleistung in den Praktikumsräumen erreichbar • regelmäßige Laborrundgänge evtl. mit Platzkolloquien – bei Nichtbestehen: Kolloquium beim Assistenten am nächsten Tag, erst danach Fortsetzung des Praktikums möglich – bei erneutem Nichtbestehen: Kolloquium bei Prof. Steinhilber • Hilfestellungen direkt zu den Analysen erfolgen erst nach der ersten Ansage und nur bei begründeten Fragen Ansage / Protokoll • mündliche Ansage aller AS und Träger beim aufsichtsführenden Assistenten • Ansage ausschließlich mit Beweis-DC • IR Spektrum muss interpretiert werden • Schriftliche Ansage als Analysenprotokoll bis spätestens zum nächsten Tag 15 Minuten nach Laborbeginn (Protokollkästen; N240, 2.09) • Korrektur erfolgt nur von vollständigen Protokollen bis spätestens zum nächsten Tag 15 Minuten nach Laborbeginn • Bei Falschansage gelten für das Fehlerprotokoll die gleichen Regeln 13 Nichtbeachtung dieser Regeln führt zu 1 Tag Laborausschluss Praktische Analysen – erste Analyse 13.05.2014 1. Zweistoffanalyse fester Träger 2. Einstoffanalyse halbfester Träger 1 AS 3. Quantitative Analyse 4. MicroDC 5. Vollanalyse 6. TDM (Gruppenanalyse, Seminar) 7. Weitere toxikologische/umweltrelevante Untersuchungen (Bestimmung von Schwefeldioxid aus Lebensmitteln) fester Träger 2 AS Start: 13.05.14 Ende: 17.06.14 1 AS 3 AS → je Analyse sind 2 Ansagen möglich, erst danach kann eine Ersatz-Analyse ausgegeben werden 14 Analysenausgabe • Gefäße für die Analysen 1,2,4 (Mörser + Pistill), 3 (Wägeschälchen) und TDM/Tox werden ausgegeben • Nachsubstanz → Anforderung erst nach der ersten (Falsch-)Ansage und Abgabe des Protokolls möglich → Ausgabe erfolgt nur in begründeten Ausnahmefällen nach Abzeichnung des aufsichtsführenden Assistenten • Anforderung von Analysen: → bis zum Laborschluss für den nächsten Labortag (Freitags Wartezeit) → auf Beschriftung achten (Name, Vorname; Anforderungsnummer) • Analysen-Ausgabe: → Angeforderte Analysen auf Analysen-Wagen (Labordienst) → Keine Mehr-Anforderungen möglich 15 Analysenausgabe Referenzsubstanzen (AS und Träger) • Ausgabe erfolgt wie für die Analysen: zum Laborschluss beschriftete Gefäße auf Analysenwagen stellen; dort am Folgetag wieder entnehmen • Abfüllung erfolgt nur in den vorhandenen Originalgefäßen • Ausgabe von BtMs als methanolische Lösungen 16 Analysenprotokoll Wichtige Anforderungen • (Falsch-)Ansage erfolgt schriftlich in fest gebundenem Laborbuch (Abgabe bis 15 min nach Laborbeginn) • Angabe von stereochemisch korrekten Strukturformeln der Arzneistoffe mit Angabe eines möglichen Fertigarzneimittels • Kurze Darstellung der Experimente, die zur eindeutigen Identifizierung der Arzneistoffe/Träger geführt haben • Abgabe der Beweis-DC in abgedichteter Klarsichtfolie (in Laborbuch eingeklebt) • IR-Spektren (falls vorhanden) iterpretiert • Dokumentation mit Unterschrift und Datum Nur vollständige Protokolle werden bis zum nächsten Laborschluss vom aufsichtsführenden Assistenten korrigiert, Bei Falschansage gelten für das Fehlerprotokoll die gleichen Regeln 17 Praktische Hinweise Qualitative Analyse 1,2,4 • Hinweise aus den Vorproben (Achtung: einige AS oder Träger stören manchen Nachweis) • Sprühreagenzien zum Anfärben finden • NICHT alleine auf die Löslichkeit verlassen • Trennungsgang mit der ersten Analyse ausprobieren – eine Einordnung in Trennungsganggruppen per DC funktioniert nicht – AS zum Teil in andere Gruppen verschleppt – Stabilität der Arzneistoffe bedenken • wenn möglich, geeignetes Fließmittel für alle Arzneistoffe in der Analyse finden (siehe Hinweise im Skript) • sicher identifizierte Stoffe mit auf die Referenzen tüpfeln, da sie mglw. das Laufverhalten beeinflussen Misch-DC 18 Praktische Hinweise Erstellen einer Beweis-DC • Kontrollproben für jeden identifizierten Arzneistoff: 1) Trennungsgangfraktion und/oder Analyse 2) 1+3 übereinander tüpfeln 3) Referenz • Auftragung des identifizierten Trägers • Bei Salbengrundlagen zusätzlich Referenz + Salbe auftragen • Schon identifizierte Arzneistoffe bei der Dreistoffanalyse mit auf Referenzen tüpfeln Misch-DC 19 Praktische Hinweise Quantitative Analyse • Vorschrift raussuchen • Theorie der Titrationsmethode in Protokoll eintragen • 3x titrieren • Rechenweg + Reaktionsgleichung ins Protokoll 20 Praktische Hinweise Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) • Einführung/Vorbesprechung im Seminar (29.04.14, Sandra Wittmann) • Entgegennahme mündlicher Ansagen von Sandra Wittmann • Abgabe vollständiger Protokolle spätestens nach 3 Labortagen Schwefeldioxidbestimmung in Lebensmitteln • Bekanntgabe über zusätzlich benötigte Materialien • Entgegennahme mündlicher Ansagen von Steffen Hahn • Abgabe vollständiger Protokolle spätestens nach 2 Labortagen Gruppeneinteilung (siehe Liste) 21 Sonstiges Abrechnung: Sammelrechnung über das 8.Semester • Chemikalien • Allgemeines Verbrauchsmaterial (z.B. Handschuhe, Pasteurpipetten, Filterpapiere, Magnesiarinnen & stäbchen, Schmelzpunktröhrchen…) • Glasbruch • Ausgenommen sind DC-Platten Rückmeldung und Abgleich der Kontodaten • bei Frau Heike Schniebs (N240, 2.07) 22 Sicherheitsunterweisung zum Praktikum Pharmazeutische Chemie III Arzneistoffanalytik, therapeutisches Drug-Monitoring, toxikologische und umweltrelevante Untersuchungen Übersicht • Sicherheitsdokumente für das Praktikum • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen • Umgang mit Gefahrstoffen • Informationsquellen • Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen 24 Sicherheitsdokumente • • • • Allgemeine Betriebsanweisung für alle Mitarbeiter und Studenten Hausordnung für Studenten 10 Regeln für ihre Sicherheit Unfallverhütungsvorschriften und Gesundheitsschutz (GUV = Gesetzliche Unfallversicherung) GUV-R 120 GUV-I 8553 GUV-SR 2005 GUV-R A1 25 Inhalte des Praktikumsordners • Lagerung des Ordners: N240/2.09 • Laborordnung für die Praktikumsräume N240/2.09 + 2.10, N220/3.14 • Hautschutzplan • TRGS 905 (Technische Regeln für Gefahrenstoffe) „Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender [KMR-] Stoffe“ (Stand Juli 2008) • Betriebsanweisungen: – UV-Lampen; Zentrifugen – Umgang mit Gefahrstoffen – KMR, Gruppenbetriebsanweisungen (z.B. Anilin – Aromatische Amine) – Merkblatt Atemschutz-Vollmasken (Lagerung der Masken: N240, Zwischenraum2.04/2.05) • Gefahrstoffliste • Zusätzlicher Praktikumsordner mit Sicherheitsdatenblättern 26 Übersicht • Sicherheitsdokumente für das Praktikum • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen • Umgang mit Gefahrstoffen • Informationsquellen • Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen 27 Verhalten im Labor • Zugang nur für berechtigte Personen • Essen, Trinken, Rauchen im Labor verboten • Lebensmittel / Kosmetika im Labor nicht Aufbewahren; Ausnahme nach Rücksprache sind benötigte Notfallmedikamente • Laborstandard: persönliche Schutzausrüstung Baumwollkittel, Schutzbrille, lange geschlossene Hosen und geschlossene Schuhe; ggf. geeignete Handschuhe tragen Hautschutzplan • Türklinken, Wasserhähne nicht mit Handschuhen Anfassen! • Kein Mund-Pipettieren oder Schmelzpunktröhrchen auspusten!!! • Das Nichteinhalten dieser Sicherheitsregeln führt zu mind. 1 Tag Laborausschluss, ggf. sogar zum Ausschluss aus dem Praktikum 28 Ortspezifische Anmerkungen • Fluchtwege / Notausgänge: Im Gefahrfall nicht die Wendeltreppen oder N210 Fahrstühle benutzen. • Sammelpunkt: Im Gefahrfall über Treppenhäuser das N240 Gebäude verlassen und sich am Sammelpunkt einfinden. 29 Ortspezifische Anmerkungen Standorte von: • Feuermeldern, Feuerlöschern, Wandhydranten • „Not-Aus“-Knöpfen (zur wieder Inbetriebnahme ist Schlüssel notwendig; bei Assistenten) • Not- und Augenduschen • zentralen Gashähnen • Verbandskasten • Telefon (im Notfall: 112) 30 Übersicht • Sicherheitsdokumente für das Praktikum • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen • Umgang mit Gefahrstoffen • Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen • Informationsquellen 31 Umgang mit Gefahrstoffen • Ordnungsgemäße Beschriftung von Gefäßen: – Bezeichnung – Gefahrensymbole und wichtigste R/S-Sätze – Kennzeichnung von KMR-Substanzen • Unnötige Vorratshaltung von Chemikalien vermeiden • Flaschen nicht am Deckel anheben; Gießen mit Etikett nach oben • Unter dem Abzug arbeiten bei der Entwicklung von: Gasen, Dämpfen, Stäuben, Aerosolen (Sprühreagenzien) • DCs immer in Schutzfolie tragen 32 Globally Harmonized System (GHS): Neue Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen EU-Richtlinie GHS-Verordnung 9 Symbole (Piktogramme), nicht immer direkt entsprechend den "alten" 7 Symbole etc. etc. (Akute Tox.) (Kanzerogenität u.A..) Signalwörter: GEFAHR (schwerwiegend) ACHTUNG (weniger schwerwiegend) • R- (Risiko-) Sätze • S- (Sicherheits-) Sätze • H-Sätze (Hazard statements) • P-Sätze (Precautonary statements) 33 Neue Kennzeichnung von Chemikalien Name und Produktidentifikation Neue Piktogramme H-Sätze, Anzahl durch GHS-VO vorgegeben Nennmenge, wenn Stoff oder Gemisch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird P-Sätze, maximal 6 Name, Anschrift, Telefonnummer des Lieferanten Signalwort → Selbst abgefüllte Chemikalien sind nach der GHS-Verordnung zu kennzeichnen. 34 Hautschutz • Erst mal ausgegebene Analysen als potentiell gefährlich einstufen und direkten Hautkontakt vermeiden (Schutzkittel, Brille, ggf. Handschuhe). • Einmalhandschuhe (Latex oder Nitril) dienen als Spritzschutz, d.h. bei Kontamination wg. Durchtrittszeit Handschuhe wechseln • Wegen Kontaminationsgefahr und Verschleppung Berührung folgender Gegenstände mit Handschuhen immer vermeiden: – Türklinken – Telefon – Wasserhähne • Im Labor stehen Wach- und Desinfektionslösung, sowie Handcreme zur Verfügung. 35 Gefahrensymbole und -bezeichnungen 36 Transport von Chemikalien • • kein Transport von Chemikalien über die Wendeltreppen K1/K2 Transport von Chemikalien nur in Sicherheitsgefäßen (Eimer) • Folgende Flüssigkeiten und Gase dürfen nicht mit Personen zusammen in Aufzügen transportiert werden: Verwendung von Schlüsseln für die Aufzüge zum separaten Transport (an Assistenten wenden) 37 Brand- und Explosionsgefahr • Umgangsmengen / Brandlasten minimieren • Zündquellen fernhalten (Feuerzeug, Heißluftfön) • Niemals brennbare Lösungsmittel über dem Bunsenbrenner oder mittels Heißluftfön abdampfen! • Verwendung der Sandbäder (auf ca. 60-70°C einzustellen) • Ausschließlich kleine Mengen (im Reagenzglas) abdampfen • Explosionsgefahr durch langsame Zersetzung und Druckaufbau im Vorratsgefäß • H2O2 • Ameisensäure • Diethylether (Peroxidbildung) 38 KMR-Substanzen Kategorien • 1 alt/ 1A neu: ...beim Menschen bekanntermaßen KMR wirken. Symbole nicht offiziell: Krebserzeugend • 2 alt/ 1B neu: …als KMR angesehen werden sollten (hinreichende Anhaltspunkte zur begründeten Annahme aus in vivo Exp.). Mutagen (erbgutverändernd) • 3 alt/ 2 neu: ...wegen möglicher KMR Wirkung Anlass zur Besorgnis geben (Langzeit-Tiervers./ Mutagenitätsvers.). Reproduktionstoxisch (RF –fortpflanzungsgefährdend/ RE – fruchtschädigend) 39 Wichtige R-Sätze für KMR-Substanzen R 39: Ernste Gefahr irreversiblen Schadens. R 40: Verdacht auf krebserzeugende Wirkung. R 45: Kann Krebs erzeugen. R 46: Kann vererbbare Schäden verursachen. R 49: Kann Krebs erzeugen beim Einatmen. R 60: Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. R 61: Kann das Kind im Mutterleib schädigen. R 62: Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. R 63: Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen. R 64: Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen. 40 Schutzstufen Schutzstufe Tätigkeit mit.. + geringe Gefährdung + Gefährdung 1 2 hohe Gefährdung 3 besondere Gefährdung 4 + KMR-Eigenschaften Maßnahmen zur Expositionsminimierung Laborstandard (PSA) Laborstandard, Handschuhe, Abzug Laborstandard, Handschuhe, Abzug, ggf. geschl. System mit Ableitung direkt in Abzugsschacht Laborstandard-PSA, Handschuhe, Abzug, ggf. geschl. System mit Ableitung direkt in Abzugsschacht Warnkennzeichen 41 Unterweisung von Frauen im gebärfähigen Alter Besondere Vorsicht im Umgang mit Gefahrstoffen • Mit folgender Kennzeichnung: – mindergiftig, giftig, sehr giftig – KMR – in sonstiger Weise chronisch schädigend sind • Mit folgenden Hinweisen: R 39: Ernste Gefahr irreversiblen Schadens R 40: Verdacht auf krebserzeugende Wirkung R 45: Kann Krebs erzeugen R 46: Kann vererbbare Schäden verursachen. R 49: Kann Krebs erzeugen beim Einatmen R 60: Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen R 61: Kann das Kind im Mutterleib schädigen R 62: Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen R 63: Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen R 64: Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen 42 Unterweisung von Frauen im gebärfähigen Alter • Eine Schwangerschaft ist Meldepflichtig! (Meldung beim Praktikumsleiter Prof. Steinhilber) • Es gelten strengere Vorschriften für werdende und stillende Mütter! • Praktikumsverbot 43 Medikamentengebrauch Wegen der möglichen Interaktionen mit den Praktikumsmedikamenten Einnahme melden (vertraulich bei Eugen Proschak oder betreuenden Assistenten) 44 Übersicht • Sicherheitsdokumente für das Praktikum • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen • Umgang mit Gefahrstoffen • Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen • Informationsquellen 45 Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen • Aufzeichnungspflicht „Voraussetzung für Leistungen durch die gesetzliche Unfallversicherung ist die unverzügliche, schriftliche Anzeige des Unfalls.“ Eintrag in Verbandsbuch (auch bei Bagatellverletzungen). • Meldepflicht - alle Verletzungen und / oder Erste-Hilfe-Maßnahmen sind unverzüglich dem Praktikumsassistenten mitzuteilen - Unfallmeldung an das Studentenwerk Frankfurt immer dann, wenn Besuch der Einrichtung unterbrochen wurde und ein Arztbesuch erfolgte • ggf. Behandlungspflicht - Verletzter entscheidet mit Assistent / Praktikumsleiter über einen Arztbesuch - Durchgangsarzt; HNO-Arzt oder Krankenhaus 46 Erste Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen mit Chemikalien • Mit Kontamination der Haut: - Kleidung entfernen - Haut mit Wasser abwaschen (ggf. Notdusche) und unverletzte Haut mit Waschemulsion waschen • Beim Einatmen von Dämpfen: - Laborraum in Begleitung verlassen und an die frische Luft gehen • Bei Kontamination des Auges (Sprühreagenzien): - Verletztes Auge von innen nach außen bei gespreiztem Augenlid >10min mit Wasser spülen (Augendusche) - Augenarzt aufsuchen 47 Hilfe im Notfall Bei allgemeinen Verletzungen • Krankenhaus Nordwest • Steinbacher Hohl 2-26 • Keine augenärztliche Abteilung Bei Augenverletzungen • Universitäts-Augenklinik • Am Theodor Stern Kai • Haus 8B 48 Hilfe im Notfall: Ärzte im Nordwestzentrum Durchgangsarzt • Dr. Ripp • Telefonisch: 0-570858 • Sprechzeiten Arbeitsunfälle: Wochentags 8-18 Uhr • Ort: NWZ, Eingang C auf Plan Augenarzt • Dr. Schilling • Tel.:0-50682430 • Ort: NWZ, Eingang F auf Plan www.nwz-frankfurt.de 49 Übersicht • Sicherheitsdokumente für das Praktikum • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen • Umgang mit Gefahrstoffen • Verhalten bei Unfällen und Gefahrsituationen • Informationsquellen 50 Informationsquellen • Homepage der Uni Frankfurt: Sicherheit • Seiten im Internet: - umwelt-online.de - Unfallkassen.de - chemdat.info - europa.eu - eusdb.de • BGIA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung dguv.de/bgia/de/fac/kmr 51 Sicherheitsdatenblätter 1. Bezeichnung/ Zusammensetzung: Hinweise auf mögliche Gefahren und Erste Hilfe-Maßnahmen 2. Maßnahmen zur Brandbekämpfung und bei unbeabsichtigter Freisetzung 3. Handhabung und Lagerung 4. Expositionsbegrenzung u. persönliche Schutzausrüstung 5. Physikalische und chemische Eigenschaften 6. Stabilität und Reaktivität 7. Angaben zur Toxizität und Ökologie 8. Hinweise zur Entsorgung 9. Angaben zum Transport 10. Kennzeichnung: Gefahrensymbol, R/S-Sätze, Wassergefährdungsklassen (WGK), Lagerklasse, Merkblätter d. BG-Chemie 52 Sicherheitsdatenblätter 4-Hydroxyacetanilid • Produktinformationen • Summenformel Hill: C8H9NO2 Chemische Formel: CH3CONHC6H4(OH) Hazard Symbol: Achtung! H/P-Sätze H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H412: Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. P260: Staub nicht einatmen. P273: Freisetzung in die Umwelt vermeiden. • Chemische und physikalische Daten Zündtemperatur: 540°C; Löslichkeit in Wasser: 14 g/l (20°C); Molare Masse: 151.16 g/mol; Schmelzpunkt: 169 - 171°C; Dichte: 1.293 g/cm3 (21°C); pH-Wert 5.5 - 6.5 (H2O, 20°C; gesättigte Lösung); Siedepunkt: >500°C; Explosionsgrenze: 15 %(V) 53 Betriebsanweisungen • Umgang mit Gefahrstoffen – KMR, Gruppenbetriebsanweisungen Bsp. Paracetamol Merck Chemicals → Organische Synthese → Bausteine / Grundreagenzien → Phenole und Phenolether → Aminophenole und Aminophenolether • UV-Lampen • Zentrifugen • Merkblatt für den Gebrauch von Atemschutz-Vollmasken 54