TECHNOMER 2015 – Komplex 1: Spritzgießen V 1.4 T. Maenz1, G. Hülder1, M. Gehde2 Renningen1, Chemnitz2 Einfluss von Matrixmaterial und Partikelgeometrie auf die magnetischen Eigenschaften anisotroper kunststoffgebundener Dauermagnete Kunststoffgebundene Dauermagnete weisen insbesondere für Anwendungen in elektrischen Kleinmotoren und für Sensoren ein großes Potenzial auf. Die herkömmliche Bauweise elektrischer Kleinantriebe beruht oft auf der Kombination von gesinterten Magneten mit komplexen Blechpaketen, die in einer Vielzahl aufwendiger Prozessschritte kombiniert werden müssen. Außerdem müssen diese Produkte zusätzlich durch eine Kapselung vor aggressiven Medien geschützt werden. Durch den Einsatz kunststoffgebundener Dauermagnete können hier Montageschritte reduziert und somit die Bauteilkosten deutlich gesenkt werden. Außerdem wird durch das Spritzgießen ein hoher Formfreiheitsgrad erreicht, wodurch weitere Vorteile in der Bauteilgestaltung und in der Magnetkreisauslegung gegeben sind. Auf der anderen Seite haben kunststoffgebundene Dauermagnete immer schlechtere Eigenschaften als ihre gesinterten oder gepressten Vorbilder, da der Füllstoffgehalt beim Spritzgießen beschränkt ist. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass der Orientierungsgrad der anisotropen* Füllstoffe so hoch wie möglich ist. Kommerziell verfügbare Compounds basieren derzeit auf thermoplastischen Matrizes wie PA12 oder PPS. Der Einsatz duroplastischer Matrixwerkstoffe (z.B. Epoxide) soll auf Grund der geringeren Viskosität zu einer besseren Orientierung der Partikel im anliegenden Magnetfeld führen. Darüber hinaus kann durch den Einsatz duroplastischer Matrixmaterialien der Füllstoffgehalt weiter gesteigert werden. Die Kombination dieser beiden Schlüsseleigenschaften sollte zu besseren magnetischen Eigenschaften führen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss verschiedener Matrixmaterialien auf die Orientierung der Füllstoffe sowie mit dem Einfluss der Füllstoffgeometrie auf die Ausrichtbarkeit der Partikel im Spritzgießprozess. Dazu werden Probekörper in einem Werkzeug mit integriertem Magnetrichtfeld hergestellt und anschließend die magnetischen Eigenschaften der Probekörper gemessen. Weiterhin wird die Füllstofforientierung mittels Lichtmikroskopie eingehender untersucht. Um den Einfluss des Fließverhaltens der Matrixmaterialien genauer feststellen zu können, werden außerdem Probekörper ohne Magnetfeld hergestellt und auf die gleiche Weise untersucht. Hiermit soll gezeigt werden, wie das Ausrichtverhalten der Magnetpartikel im Magnetfeld von Matrix und Partikelgeometrie beeinflusst wird. * Die verwendeten magnetischen Partikel weisen eine magnetische Vorzugsorientierung auf. Diese Anisotropie stammt aus dem Herstellverfahren und ist abhängig von den einzelnen Kristallorientierungen im Partikel. Kontakt: Torsten Maenz Firma: Robert Bosch GmbH, Renningen Telefon: 07118 1112043 E-Mail: [email protected]