und Mitarbb . 8 durch unmittelbare Acetylierung des Cyclobutadien-eisentricarbonyls unter F r i e d e 1C r a f t s - Bedingungen dargestellt. Die Kopplungskonstanten wurden an unverdünnten Proben und an 50-proz. Lösungen in Tetrachlorkohlen­ stoff mit einem elektronischen Frequenzmesser be­ stimmt. Ein Einfluß des Lösungsmittels auf die Kopp­ lungskonstanten wurde nicht beobachtet. 8 J. D. F it z p a t r ic k , L. W atts, G. F. E m erson u . R. P e t t it , Alle Kopplungen wurden gleichzeitig mit den Spek­ trometern A 60 A und HA 1 0 0 der Firma VARIAN ASS. nachgewiesen und vermessen. Durch Verwendung der verschiedenen Feldstärken ist die Natur der Signale gesichert. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Ver­ band der Chemischen Industrie danken wir für groß­ zügige Förderung dieser Studie. J. Amer. chem. Soc. 87, 3254 [1965]. IR-Spektren substituierter Benzhydrazide im Bereich von 4000-600 cm 1 G. A rnold und C. S c h ie l e AEG-TELEFUNKEN Forschungsinstitut, 79 Ulm/Donau (Z. Naturforschg. 23 b, 1192— 1197 [1968]; eingegangen am 17. Februar 1968) Die IR-Spektren von 5 ringsubstituierten Benzhydrai'.iden wurden in bezug auf den Einfluß des Substituenten auf die charakteristischen Frequenzen der —CONHNH2-Gruppe untersucht. Hierbei zeigte sich, daß starke Donatorsubstituenten eine größere Frequenzerniedrigung der Amidbande I bewirken und p-Hydroxy-benzhydrazid eine intermolekulare Chelatstruktur ausbildet. Über IR-spektroskopische Untersuchungen an Hydraziden wurde bisher nur vereinzelt berichtet, wobei Hydrazide der Struktur R —CONHNHCO —R r (I. c . 1_4) und Hydrazide aliphatischer Carbonsäuren der Struktur R —CONHNH 2 (1. c. 5~8) untersucht wurden. Hydrazide aromatischer Carbonsäuren der Form A r —CONHNH 2 sind mit Ausnahme desBenzhydrazids 2>7> 8 dagegen noch nicht diskutiert wor­ den. In der vorliegenden Arbeit soll nun über die IR-Spektren ringsubstituierter Benzhydrazide mit R = p-NOa (A ); 3.4-0CH20 (B ); p-OCH3 (C ); p-OH (D) und p-NH2 (E) berichtet werden. Durch die spezifische —CONHNH2-Gruppe müs­ sen die IR-Spektren der Hydrazide die charakteristi­ schen Absorptionen sekundärer Amide und prim ärer Amine aufweisen. Amide werden charakterisiert durch die v (NH)-Absorption und die Absorptions­ banden Amid I, Amid II und Amid III. Für die p ri­ m ären Amine sind die v(N H 2)- und <5(NH2 )-A b­ sorptionen wertvolle Zuordnungen. Es soll nun im wesentlichen der Einfluß des Sub­ stituenten auf diese charakteristischen Frequenzen untersucht werden. 1 T. T. M iy a z a w a , S h im a n o u c h i u . S . J. M iz u s h im a , J. chem . Experim entelles Die untersuchten Hydrazide wurden aus den entspre­ chenden Benzoesäureestern durch Umsetzung mit Hy­ drazinhydrat hergestellt, die anfallenden Rohhydrazide mehrfach kristallisiert und ihre IR-Spektren mit einem Beckman-Doppelstrahlspektrophotometer (IR7) aufge nommen. Alle Hydrazide wurden mit KBr verpreßt und mit Ausnahme von p-Amino- und p-Hydroxybenzhydrazid, die zu wenig löslich waren, auch in Chloroform­ lösung untersucht. Die Preßlingsspektren wurden zur Untersuchung struktureller Änderungen auch bei er­ höhten Temperaturen aufgenommen. Ergebnisse und Diskussion Die IR-Spektren der mit KBr verpreßten p-substituierten Benzhydrazide sind in den Abbn. 1 A —1 E wiedergegeben und die Frequenzen der für die Hydrazidgruppe —CONHNH 2 charakteristischen Ab­ sorptionsbanden in Tab. 1 zusammengestellt. 1. Bereich der N —H-Valenzschwingungen Hier werden bei den mit KBr verpreßten Hydra­ ziden Substituenten-abhängige Frequenzlagen und Bandenstrukturen beobachtet. So ist die Banden- 2 M . M a sh im a , 3 M . M a sh im a , 4 R. 6 M . M a sh im a , Bull. them. Soc. Japan 35, 332, 338 [1 9 6 2 ]. Bull. chem. Soc. Japan 35, 423 [1 9 6 2 ]. C . P aul u . S. L. C hadha, Bull. chem. Soc. Japan 3 5 , 1 8 8 2 [ 1 9 6 2 ] . Bull. chem. Soc. Japan 3 5 , 2 0 2 0 [ 1 9 6 2 ] . J . B. J e n s e n , Acta chem. scand. 10, 6 6 7 [ 1 9 5 6 ] . D. P r e v o r s e k , Bull. Soc. chim. France 1 9 5 8 , 7 9 5 . 5 M . M a sh im a , P hy sics 24, 408 [1 9 5 6 ]. 7 8 Spectrochim. Acta [London] 23 A , 1249 [1 9 6 7 ]. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. scharfe va (NH2)-Absorption und eine intensive, breite v (NH)-Absorption des sekundären Amids mit einer J's (NH2)-Sdiulterbande beobachtet wird. Ana­ log zu dieser gleichen Absorptionsstruktur zeigen diese Verbindungen auch jeweils eine Absorptions­ bande um 1650 cm-1 , deren Frequenz für R = pNH 2 und p-OH um 20 bis 30 cm - 1 erniedrigt wird. Auch die Löslichkeit der untersuchten Hydrazide in Chloroform zeigt dieses Gruppenverhalten. Für die Frequenzlage gilt dieses Gruppenverhalten jedoch nicht. So liegt die v (NH)-Absorption der sekundä­ ren Amidgruppe für R = p- N 0 2 , p-OH und p-NH 2 praktisch konstant um 3279 cm-1 , während für R = p-OCHg und 3.4-0C H 2 0 — die entsprechende Bande bei 3228 cm - 1 bzw. 3219 cm - 1 liegt und da­ mit einen Substituenten-abhängigen Gang zeigt. 3600 3 60 0 2800 2800 2000 2000 cm~1— Cm-1 ___ Abb. 1. IR-Spektren des p-Nitro-benzhydrazids (A ), 3.4-Methylendioxy-benzhydrazids (B ), p-Methoxy-benzhydrazids (C), p-Hydroxy-benzhydrazids (D) und p-Amino-benzhydrazids (E) in KBr. Struktur der v (NH)-Absorptionen für R = p -N 0 2 , 3.4-0CH 20 — und p-OCH 3 fast gleich und ähnlich der vom Cyanoacetylhydrazin5, bei dem auch eine 9 C. N. R . R ao , Chemical Applications of Infrared Spectroscopy. Academic Press, New York 1963, S. 258. Die frequenzkonstante Bande um 3279 cm - 1 ent­ spricht in der Lage der v(NH) sekundärer Amide, die in Jrans-Form über H-Brücken assoziiert sind. Die variable Bande um 3220 cm - 1 wäre dann nach R a o 9 einer sterisch gehinderten cis-Form zuzuschrei­ ben. Andererseits sollen jedoch offenkettige sekun­ däre Amide im festen K örper in der Jrans-Konfiguration vorliegen 10, so daß also die obige Zuordnung nicht eindeutig ist. Für eine unterschiedliche Struk­ tur sprechen jedoch die IR-Spektren bei unterschied­ lichen Temperaturen. Für R = p-N 0 2 mit der inten­ siven Bande bei 3275 cm - 1 treten bei höheren Tem­ peraturen nur geringe Frequenzänderungen entspre­ chend einer Lockerung der H-Brückenbindung auf; für R = p-OCH 3 und 3.4-0CH 20 werden dagegen starke Temperatur-abhängige Änderungen in den v ( NH) -Absorptionen und in den Amidbanden I und II beobachtet. Die asymmetrische v(NH.,) liegt beim H ydrazin 5 im Festkörper bei 3315 cm-1 , die symmetrische v(N H 2) bei 3204 cm-1 . In Analogie hierzu ist dann die Absorptionsbande zwischen 3306 cm - 1 und 3335 cm - 1 der r a (NH2) und die Bande zwischen 3161 cm - 1 und 3241 cm - 1 der vs (NH2) der H 2NHNOC-Gruppe zuzuordnen. Bei B wird die vs (NH2) von der breiten, intensi­ ven v (NH) -Bande um 3222 cm - 1 überlappt, so daß sie nur als Schulterbande angedeutet erscheint und nicht auswertbar ist. Die vs(NH2) zeigt eine starke Substituenten-abhängige Frequenzlage (Abb. 2 a ). Mit zunehmendem —M-Effekt und abnehmendem 10 L. J. B e l l a m y , Ultrarot-Spektrum und chemische Konstitution. Steinkopff, Darmstadt 1955, S. 164. mutlich auf den stark polaren Substituenten zurück­ zuführen ist. Durch Vergleich der N —H-ValenzschwingungsAbsorptionen der verschiedenen Arylhydrazide las­ sen sich die v(N H 2)-Absorptionen des Substituen­ ten R = p-NH 2 leicht zuordnen. Es ergibt sich v&(N H 2) Amino = 3433 cm “ o*—► vs (NH2) Amino = 3351 cm -1 . Abb. 2. a) Frequenz der symmetrischen NH 2-Valenzschwingung der CONHNH2-Gruppe als Funktion der H a m m e t t Konstanten o. b) Frequenz der planar aromatischen CH-Deformationsschwingung als Funktion der H a m m e t t - Kon­ stanten o. + /-Effekt des Substituenten (o) steigt die Frequenz der vs (NH2) an, so daß in dieser Richtung die HBrückenbindung geschwächt wird. Die entsprechende r a (NH2)-Frequenz steigt dagegen mit zunehmendem induktiven Substituenteneffekt (oj) linear an (Abb. 3 ). Abb. 3. Frequenz der asymmetrischen NH2-Valenzschwingung der CONHNH2-Gruppe in Abhängigkeit vom induktiven Sub­ stituenteneffekt o i . Nach B e l l a m y und W i l l ia m s 11 besteht zwischen der asymmetrischen und der symmetrischen N —HValenzschwingung prim ärer Amine ein linearer Zu­ sammenhang : = 345,5 + 0,876 va mit einer mittleren Abweichung von 4,8 cm-1 . Diese Beziehung gilt natürlich nur dann, wenn die NH-Gruppen keine Brückenbindungen eingehen. Be­ rechnet man mit den gemessenen va-Frequenzen die entsprechenden v s-Werte nach der obigen Frequenz­ beziehung, so ergibt sich als m ittlerer W ert für ^berechn. = *a —^ s ~ 6 8 cm_1. Aus einem Vergleich mit den gemessenen Differenzen ^gemess. = 174 cm - 1 (A ), 120 cm - 1 (C, D) und 70 cm - 1 (E) folgt so­ mit, daß die NH2-Gruppe im p-Nitro-benzhydrazid am stärksten Brücken-gebunden vorliegt, was ver­ 11 L. J. B e l l a m y u . R. L. don] 9, 341 [1957]. W il l ia m s , 1 und Spectrochim. Acta [Lon­ Mit beiden Frequenzen wird die obige Frequenz­ beziehung sehr gut erfüllt. Die aromatische AminoGruppe dürfte demnach an keiner H-Brückenbin­ dung beteiligt sein, was der Erfahrung bei Fest­ körpermessungen aber widerspricht. K r ü g e r und T h o m p s o n 12 zeigten jedoch, daß bei p-substituierten Anilinen eine andere Frequenzbeziehung erfüllt sein m uß: r s = 1023 + 0,682 . Hiernach ergibt sich mit va = 3 4 3 3 c m _ 1 ein Wert von 3364 cm - 1 für vs gegenüber dem gemessenen W ert von 3351 cm-1 , so daß also noch eine schwa­ che Brückenbindung der aromatischen Amino-Gruppe vorliegt. F ü r R = p-OH (D) wird keine v ( OH)-Absorption im Erwartungsbereich beobachtet. Es tritt dafür ne­ ben den v (NH)-Absorptionen noch eine sehr ban­ denreiche Absorption von 3015 cm - 1 bis 2500 cm - 1 auf, wie sie bei A^-substituierten Aminosäuren und bei Chelatstrukturen infolge einer starken intramole­ kularen H-Brückenbindung einer OH-Gruppe beob­ achtet wird. Dieser Befund kann wie folgt erklärt werden: Die K etostruktur der Hydrazide steht zu einem gewissen Grad mit einer Dipolstruktur in Resonanz, der durch den zur Carbonylgruppe benachbarten Rest beeinflußt werden kann. Oe II I ® R - C - N H - N H 2 ^ - > R - C = N H -N H 2 . 0 In den vorliegenden Hydraziden wird durch starke Donatorsubstituenten ( —OH, —NH2) der Anteil der Dipolstruktur an der Resonanzstabilisierung of­ fensichtlich erhöht, was durch die niedrigere Fre­ quenzlage der Amidbande I um 1620 cm - 1 gegen­ über 1650 cm - 1 bei den übrigen untersuchten Benzhydraziden bestätigt wird. Entsprechend dem IR12 P. J. K r u e g e r u . H. W. T h o m p s o n , Proc. Roy. Soc. [Lon­ don] Ser. A 250, 22 [1959]. Spektrum muß dann das p-Hydroxy-benzhydrazid eine durch starke intermolekulare H-Brückenbildung gebildete Chelatstruktur besitzen, die durch die fol­ genden Resonanzstrukturen stabilisiert w ird : In stark verdünnten Lösungen werden im v(N H )Bereich nur zwei Absorptionsbanden um 3460 cm - 1 und um 3350 cm - 1 gefunden, wobei das A bsorp­ tionsbild analog zum Festkörperspektrum auch in CHC13 für die ausreichend löslichen Hydrazide p rak ­ tisch gleich ist. Die Bande um 3460 cm - 1 ist hierbei wesentlich intensiver als die Absorption um 3350 cm -1 . Beim Übergang von einer 1 -proz. zu einer 0,2proz. Lösung wird beim p-Methoxy-benzhydrazid die Bande von 3338 cm - 1 nach 3347 cm - 1 verscho­ ben und die Bandenintensität sinkt etwas ab. Da diese Absorptionsbande der symmetrischen N —HValenzschwingung der NH2-Gruppe zuzuordnen ist, muß also diese Amino-Gruppe eine intermolekulare H-Brückenbindung ausbilden. Die andere Bande bei 3459 cm - 1 bleibt dagegen unbeeinflußt. P r e v o r s e k 8 berichtet von analogen Befunden bei einer Anzahl von Hydraziden aliphatischer Carbon­ säuren der Form R —C0N H N H 2 . Die Bande um 3460 cm - 1 ist sowohl einer freien v(N H ) der sekundären Amidgruppe, als auch einer r a (NH2) der prim ären Amin-Gruppe zuzuordnen. Da die Bande jedoch keine Konzentrations-Abhän­ gigkeit zeigt, ist die Absorption überwiegend der r(N H ) der Amidgruppe zuzuordnen, deren H-Atom an keiner intermolekularen H-Brückenbindung be­ teiligt ist. Die r a(NH2)-Absorption wird von dieser Bande überlappt. Errechnet man allgemein mit der Bande um 3460 cm - 1 die zweite Absorption nach der Fre­ quenzbeziehung fü prim äre Amine, dann ergibt sich als Frequenzdifferenz ^ v berechn.= va —vs ein Wert von 79 cm- 1 . F ür die drei in CHC13 untersuchten Benzhydrazide ergeben sich jedoch größere Differenzen ^ v gem = 1 0 0 cm - 1 (p-N 02), 1 1 2 c m - 1 (p-OCH3) und 114cm -1 (3.4-0C H 20 —). Da trotz weiterer Verdünnung der Lösungen die Frequenzen konstant bleiben, muß noch eine intramolekulare H-Brückenbindung vor­ handen sein, wie sie auch von P r e v o r s e k 8 für eine Anzahl von Hydraziden vorgeschlagen wurde: 2. Bereich der Am idbanden Da die Hydrazide die Amidgruppe —CONH — enthalten, müssen als weitere charakteristische Ab­ sorptionen die sog. Amidbanden I, II und III auftreten, hinzu kommt dann noch die für prim äre Amine charakteristische NH 2-Scherenschwingung, die im allgemeinen zwischen 1650 —1590 cm - 1 liegt. Im Festkörper liegt die Amidbande I für sekun­ däre Amide im Bereich von 1630 —1680 cm -1 . Beim Benzamid werden zwei Banden bei 1656 cm - 1 und bei 1623 cm - 1 gefunden, wobei die Absorption bei 1656 cm - 1 der Amidbande I und die niederfre­ quentere Bande der NH2-Deformationsschwingung zugeordnet wird. Analog hierzu ist dann die Ab­ sorption bei 1664 cm " 1 im Benzhydrazid 2 und um 1650 cm - 1 bei den substituierten Benzhydraziden m it R = p -N 02; 3.4-0C H 20 — und p-OCH 3 eben­ falls der Amidbande I zuzuordnen. In CHC13-Lösung liegt die entsprechende Absorption um 1670 bis 1680 cm-1 . Die niederfrequente Bande um 1620 cm - 1 wird dann in den Hydraziden durch die NH2Deformationsschwingung $(N H 2) bewirkt. Sie liegt in CHC13-Lösung für R = p-OCH 3 und 3.4-OCH20 — praktisch konstant wie im KBr um 1625 cm-1 . Nur für R = p -N 0 2 wird eine Frequenzerhöhung von 1617 cm - 1 (KBr) auf 1629 cm - 1 (CHC13) beob­ achtet. P r e v o r s e k 8 ordnet dagegen im Benzhydrazid eine Bande bei 1658 cm - 1 der $(N H 2) zu und die Absorption bei 1612 cm - 1 der Amidbande I; für das Lösungsspektrum gibt er auf Grund einer In­ tensitätsinversion der beiden Banden eine dazu in­ verse Zuordnung an. Mit einer Intensitätsbetrach­ tung scheint jedoch Zurückhaltung geboten, weil die Va(NH2) »(N H ) vs (N H 2) Am id I <5(NH2) Am id II Am id III 3335 3278 3161 1648 1617 1556 1540 1345 1318 m s sh s s sh sh s m 3447 3347 1680 1629 s m s m 3306 s 3222 s 1657 s 1625 sh 1567 s 3459 3345 1669 1625 s m ss s R = -O C H 3 K Br CHCI3 3318 3231 3198 1652 1625 1564 s sh s s ss s 3459 3347 1668 1627 1522 s m s s s 1 R = - O C H 2O K Br CHCI3 O a R = - no2 K Br CHC13 1540 cm - 1 wird durch eine stärkere H-Brückenbin­ dung zur Carbonylgruppe bewirkt, denn bei E konnte bei Heizmessungen beobachtet werden, daß die Intensität der Absorption um 1540 cm - 1 mit steigender Tem peratur stark abnimmt und gleich­ zeitig eine neue Schulterbande um 1560 cm - 1 her­ auskommt. Heizmessungen bei D zeigten dagegen nur geringe Frequenzverschiebungen, die auf eine geringe Lockerung der Brückenbindung schließen lassen. An der niedrigen Amid I-Frequenz ändert sich jedoch nichts; der intermolekulare Chelatring ist demnach sehr stabil. Die Am idbande III der sekundären Amide wird zwischen 1200 — 1300 cm - 1 beobachtet und wird durch eine Kopplung der v(C —N) und der (5(NH) erklärt. Bei den untersuchten aromatischen Hydrazi­ den liegt diese Absorptionsbande im Gegensatz zu den aliphatischen Hydraziden 5 - 8 bei einer höheren Frequenz. F ü r A, B, C und Benzhydrazid wird die Amidbande III um 1350 cm - 1 beobachtet. Auch hier bilden D und E wieder eine Ausnahme, indem die Amidbande III bei ihnen um 1320 cm - 1 ge­ funden wird, wobei analog zur Amidbande II bei E ebenfalls eine schwächere Absorption im Frequenz­ bereich der anderen Gruppe auftritt (1349 cm- 1 ). E besitzt also bezüglich der H-Brückenbindung zur Carbonylgruppe die Struktureigenschaften beider Gruppen (trans und cis ). Wie das Beispiel des p-Mehtoxy-benzhydrazids zeigt (Tab. 1 ), wird in Lösung sowohl die Amid­ bande II als auch die Amidbande III nach niedrige­ ren Frequenzen verschoben. Dieses Hydrazid geht beim Heizen auf 7 0 —100 °C in eine Struktur über, die der von E entspricht. Dabei wird eine intensive Bande um 1620 cm - 1 mit einer Schulter um 1610 cm - 1 beobachtet, während die Bande bei 1652 cm - 1 verschwindet. Gleichzeitig mit dem Verschwinden W II Absorption um 1620 cm - 1 besonders bei A und B an der Flanke der intensiven Arom atenabsorption liegt, so daß also der U rsprung der beiden Banden zwischen 1620 cm - 1 und 1650 cm - 1 im Festkörper­ spektrum nicht eindeutig ist. Im Gegensatz zu den normalerweise bei arom ati­ schen Hydraziden gut getrennten beiden Maxima zwischen 1620 cm - 1 und 1670 cm - 1 zeigen, wie be­ reits erwähnt, das p-Hydroxybenzhydrazid (D) und das p-Aminobenzhydrazid (E) nur eine breite Ab­ sorption um 1620 cm - 1 bzw. 1628 cm-1 , die bei D intensiver ist als die Aromatenbande, die nur als Schulter um 1608 cm - 1 auftritt. Die starke Fre­ quenzerniedrigung wird durch die bei D vorliegende intermolekulare Chelatstruktur verständlich und die dadurch bewirkte starke Konjugation noch durch eine intensive Bande bei 1589 cm - 1 unterstrichen. Bei E muß ebenfalls eine starke Brückenbindung zur Carbonlygruppe existieren, so daß die v (C = 0 ) und die d (NH2)-Absorption zusammenfallen. Bei beiden Hydraziden trägt demnach die Dipolgrenzstruktur erheblich mit zur Gesamtstruktur bei. Die Amidbande II liegt bei sekundären Amiden um 1510 —1570 cm - 1 . Beim Benzhydrazid wird diese Bande bei 1560 cm - 1 beobachtet, wie P r e v o s e k 8 durch Deuterierung nachweisen konnte. Für A, B und C wird eine Bande zwischen 1550 und 1570 cm - 1 gemessen, die mit zunehmendem induk­ tiven Substituenteneffekt (oj) von 1567 cm - 1 (B) auf 1556 cm - 1 (A) absinkt. Bei D wird dagegen eine Bande bei 1536 cm - 1 beobachtet und bei E tritt sowohl eine Bande bei 1545 cm - 1 als auch eine zweite bei 1565 cm - 1 auf, so daß hier sowohl die trans- als auch die cis-Strukur existieren muß (s. oben, G ruppenverhalten). Es tritt deswegen bei E auch die v (NH)-Absorption bei 3279 cm - 1 nur als Schulterbande auf. Die niederfrequente Bande um K Br 3323 3281 3203 1620 s sh s ss 1536 s 1343 s 1350 s 1307 s 1313 s 1298 sh R = -N H K Br 3311 3279 3241 1628 s sh s ss 1565 1545 1349 1321 m s m s 2 Tab. 1. Charakteristische IR-Absorptionsfrequenzen der —CONHNH2-Gruppe in cm x. ss = sehr stark, s = stark, m = mittelstark, sh = Schulter. R = -n o 2 — OCHaO -o c h 3 -O H —N H 2 1597 1604 1617 1608 1604 _ — 1578 1589 — 1511 1505 1507 1508 1506 1491 1492 — — — 1190 1181 1176 1174 1172 _ 1141 — — — 1110 1119 1115 1126 1118 _ 995 985 993 — 852 874 837 852 843 884 - 648 673 656 649 651 623 — 637 621 621 Tab. 2. IR-Absorptionsfrequenzen des aromatischen Ringes incm"-1. der Absorption bei 1564 cm - 1 tritt eine neue Bande um 1535 cm - 1 auf und statt der Absorption bei 1350 cm - 1 wird ein Dublett bei 1340/1326 cm - 1 beobachtet. Differential-kalorimetrische Untersuchun­ gen zeigten, daß die Strukturänderungen nur beim Heizen der mit KBr verpreßten Substanz beobachtet werden. Für die Ausbildung einer partiellen Dipol­ struktur ist beim p-Methoxy-benzhydrazid neben der erhöhten Tem peratur also noch die polare KBr-Matrix notwendig. Bei Abkühlung auf Raum tem pera­ tur bildet sich dann weitgehend wieder die Aus­ gangsstruktur zurück. Bei A, C und E wird neben der Amidbande III noch eine intensive Absorption um 1307 cm - 1 ge­ funden. M a s h im a ordnet diese Bande um 1300 c m -1 bei Hydraziden der Form R —CONHNH 2 einer NH 2Torsionsschwingung zu, deren A uftretten um 1300 cm - 1 einen Hinweis dafür liefert, daß die NH 2Gruppe eine nichtplanare Struktur besitzt. Weitere für die H 2NHNOC-Gruppe charakteristi­ sche Absorptionsbanden unterhalb von 1300 cm - 1 lassen sich aus den vorliegenden Untersuchungen nicht eindeutig zuordnen, weil in diesem Bereich auch die C —H-Deformationsschwingungen des aro­ matischen Ringes auftreten. 3. A bsorptionen des aromatischen Ringes und der Substituenten Die Frequenzen der dem aromatischen Ring zuzu­ ordnenden Absorptionsbanden sind in Tab. 2 zu­ sammengestellt. Die 1500 cm_1-Aromatenbande steigt mit zunehmendem + /-Effekt (öi) des Substituen­ ten R an. Die planare aromatische C —H-Deformationsschwingung <5(CH) um 1170 —1190 cm - 1 steigt mit dem H a m m e t t sehen o-Wert von 1172 cm - 1 (E) nach 1190 cm - 1 (A) praktisch linear an (Abb. 2 b). Die Frequenz der aplanaren aromatischen C —H-Deformationsschwingung / (CH) für p-Substitution liegt für die polare N 0 2-Substitution und für die eine Chelatstruktur zur Folge habende OH-Substitution um 1 0 —2 0 "dm ' 1 höher als bei den rest­ lichen Verbindungen. Die spezifischen Absorptions­ banden der Substituenten liegen wie folgt: — N 0 2: 1528, 1359, 852cm - 1 ; - 0 C H 20 : 1446, 1251, 1042, 932cm - 1 ; -O C H 3: 1441, 1257, 1032cm- 1 ; OH: 1395, 1251 cm- 1 ; —NH2: 3433, 3351 cm-1 .