Zur Geburtsstätte des Winterkönigs Rundweg durch das Rohrenstädter Tal nach Deinschwang Kirche St. Koloman in Oberrohrenstadt Tief in den Albtrauf eingeschnitten sind die wasserreichen Täler, die sich zwischen Neumarkt und Altdorf von der Albhochfläche hinab ins Schwarzachtal ziehen, Und vor allem in ihren Oberläufen sind sie Oasen der Ruhe und Rückzugsgebiete für seltene Tiere und Pflanzen. Ganz besonders gilt dies für den Abschnitt des Rohrenstädter Baches zwischen Deinschwang und Mitterrohrenstadt. Eine große Vielfalt der Natur erwartet hier den Wanderer. Die Geschichte der Orte in diesem Tal zeugt noch heute von der Bedeutung, die sie durch ihre Lage an einem alten Weg hinauf nach Lauterhofen einst hatten. Das MartinsPatrozinium der Pfarrkirche von Deinschwang am oberen Ende des Tales weist auf ein hohes Alter des Ortes hin. 1322 schenkte Ludwig der Bayer Seyfried Schweppermann, dem bekanntesten Spross der Schweppermänner, die Deinschwanger Burg, die wohl damals schon längere Zeit existierte. Im Jahre 1337 starb Seyfried wahrscheinlich auch hier, wurde aber im Kloster Kastl begraben, dessen Förderer er war. Nachdem die Burg nach mehrmaligem Besitzerwechsel im Landshuter Erbfolgekrieg (1504/05) niedergebrannt wurde, ließ Pfalzgraf Friedrich II. von Neumarkt 1527 an ihrer Stelle ein Jagdschloss erbauen. Der neue Hubertus-Brunnen unterhalb der Kirche erinnert noch an die großen Jagden, die hier wohl stattfanden, und das große Haus mit dem Walmdach links daneben steht vermutlich auf den Grundmauern des Schlosses. 1596 soll darin Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz geboren sein, der später wegen seiner nur kurzen Regierungszeit in Böhmen mit dem Spottnamen „Winterkönig“ belegt wurde. Die Pfarrkirche Kirche in Deinschwang Das Kleinod von Deinschwang ist die um 1400 errichtete und im 17. Jahrhundert umgebaute Pfarrkirche. Ihre Altäre und die Kanzel weisen reiche Rokokoformen auf. Die bemerkenswerte Mondsichel-Madonna in der Mittelnische des linken Altars stammt aus der Zeit um 1550, der Beichtstuhl mit dem Rankenwerk und der Figur des hl Wolfgang aus der Zeit um 1750. Bemerkenswert sind auch die barocken Figuren der Apostel an den Langhauswänden. Schloss in Oberrohrenstadt Der Name Rohrenstadt geht wohlauf das im Bereich dieser Siedlung einst sumpfige, mit Schilfrohr bestandene Tal zurück. Von den drei Ortsteilen Unter-, Mitter- und Oberrohrenstadt ist letzterer der älteste. Ab 1250 sind die Herren von „Rornstat“ erwähnt. Sie hatten ihren Stammsitz auf einem Bergsporn oberhalb des Ortes, heute Racklburg genannt, saßen aber auf mehreren oberpfälzer Burgen und waren auch Ministerialen der Grafen von Hirschberg. Im Landhuter Erbfolgekrieg wurde auch ihre Burg zerstört. Dem Geschlecht der Rornstätter folgte das der Ratzen als Besitzer des Ortes. Sie errichteten im 16. Jahrhundert unterhalb der Kirche ein dreigeschossiges burgähnliches Weiherhaus, dessen stattliche Treppengiebel bis heute erhalten sind. Die dem hl. Koloman geweihte Kirche in Oberrohrenstadt, deren gotischer Turm das Wahrzeichen des Tales ist, gibt es wohl seit 700 Jahren. 1775 war sie baufällig.1788 begann man, den Turm zu sanieren und nach und nach auch ein neues Langhaus zu bauen. 1808 wurde sie eingeweiht. Die barocken Altäre der Kirche stammen aus der ehemaligen Pfarrkirche von Plankstetten. Über dem Chorbogen hängt dominierend eine große Madonna in einem mit Engeln besetzten Strahlenkranz aus dem frühen 18. Jahrhundert. Informationen Oberrohrenstadt ist Ortsteil der Gemeinde Berg bei Neumarkt. Anfahrt über A3, Ausfahrt Oberölsbach. Parken und Beginn des Weges an der Kirche in Oberrohrenstadt. Rundweg: 6 km, Aufstieg 90 m. Gutes Schuhwerk erforderlich, da teilweise feuchte Wege. Einkehrmöglichkeit: Goldene Krone, Mitterrohrenstadt (Gruppen anmelden unter 09189-874), Klostermühle Gnadenberg (Sa. und So.) Schlüssel für die Kirche Deinschwang im Haus Nr. 19 (Schottner) oder Nr. 7 Rundweg: Von der Kirche in Oberrohrenstadt auf dem Feldweg taleinwärts,. bei der Wegteilung mit Blaukreuz links aufwärts nach Deinschwang. – Von dort auf dem gleichen Weg ein Stück zurück und bei der Gabelung mit Rotring links abwärts ins Tal und zurück zum Parkplatz Wegskizze